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Sächsische Volkszeitung : 27.01.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-01-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-190401270
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19040127
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19040127
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1904
-
Monat
1904-01
- Tag 1904-01-27
-
Monat
1904-01
-
Jahr
1904
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 27.01.1904
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Patzig (nat-lib), David (Svzd) und Werner (Wirtsch. Berg.) sprechen sich für die Resolution aus, die darauf angenommen wird. Der Etat des Reichstags wird ohne Debatte genehmigt. Es folgt der Etat des Reichs amts des Juncrn. Auf Vor schlag des Präsidenten erfolgt zuerst eine Generaldiskussion und erst nachher die Debatte über die Resolutionen. Lrimborn (Zentr.) Das Jahr 1002 war reich an sozial politischen Ergebnissen. Die Versicherungskosten leisteten 424 Mill., denen die Versicherten 182 Mill. beifügten. Die Novelle zum Kronken- versichenmgSgesetz fand Annahme und enthält viele Vorteile. Die Einführung der freien Aerztewahl ist geboten. Wie steht es mit der Engnete über Handwerksorganisationeii ? Die Berichte der Hand werkskammern sind den Parlamentariern schwer zugänglich; das sollte anders werden. Die;',usananeiilegnng der drei Versichernngs- klassen sollte in Angriff genoinmen worden. Dann gehl Redner über zu den Vundesverordnungen des Jahres IRR; die Regierungen sollten hier noch energischer vorgeben. Das neue ReichsarbeitS- blatl begrübt Redner warm und gedenkt des Todes des Keilers des Statistische» Amtes. Der Erimmitschauer Streik lehrt uns, das; der Jehnfiundeiilag einheitlich geregelt werden muj',. Die Reichsiagswahlen haben als Volksivilleu kundgegeben: Weiler- führnng der Sozialresorni! Das hat auch die Thronrede ange kündigt. Die sozialpolitischen ErnteanSsichien für 1004 seien so nicht ungünstig tVrovoli Staatssekretär Gras Posadowslh: Für die Skranken- versictierung der Heimarbeiter iei der Titz der Arbeitsstätte als ausschlaggebend von ihm angesehen worden; der preußische Minister für Handel und Gewerbe Halle den Sitz des Arbeitgebers als aus schlaggebend bezeichnet. So könne die Sache erst geregelt werden bei der allgemeinen Revision des grankeuversicherungsgesetzes. Für die Ausführung der lozmlpvlitischen Gesetzgebung ist ein eigener Unterbau zu schassen. Für die Eugncte über die Handwerker- organisalion sind die Fragebogen bereits ausgestellt: doch werden sie erst nächstes Jahr ausgegebe», da der Reichsschatzsekrelär aus Sparsamkeit dringt. Der Emwurs der Hausiiiduslrie der Jigarren- urauche ist bereits fertig. ds i s eh e r - Berlin iTozd.j richtet sofort seine Angriffe gegen das Jenlrum; dann bespricht er die Berichte der EiewerbeinsveUoren für IRR. Staatssekretär Gras Posadowslh: Tic Arbeiterversiche rung ist nicht eine aneere Form der Aimennnierslützuug. Kein Mensch verdenke es den Arbeitern, wenn sie sich organisieren, um bessere ^ebeiisbedingungeu zu erhalten. Aus Grund der sozial politischen Gesetzgebung ist unendlich viel geleistet worden. (Sehr richtig!) Das; in (trimmilschau bedauerliche Mißgriffe vorkawen. ist selbstverständlich bei einem solchen langwierigen Streik. Geheimer Rat I- i i ch e r kommt ans eine Aeußerung des Ab geordneten Fischer zurinl. Schlup, '/I Uhr. Morgen l Uhr: Fortsetzung. stlijc N41 »rdschaU. völlig Leopold vvn Belgien ivird am 27. d. Mtv. nach ikst'ilin reisen und Kaiser Wilhelm einen '4>esnch ab- slalten. Die illeise soll dein Zweck dienen, für den Kongo- slaat Sympathien zu eriverlen nnd im persönlichen Verkehr mit dein Kaiser nnd der denlschen Regierung die englischen Anklagen zn enlkräflen. Denselben Zweck verfolgte der König mit seinen Besuchen in Paris und Wien. Die Be sorgnisse des Königs wegen der Zukunft des KongoslaateS baden zngenonnnen. da iitfolge der Studienreise des eng lischen .Konsuls Easement durch den Kongostaat erneute Angriffe seitens Englands befiirchtet werden. Tritt der urne Zolltarif in Kraft? Die links stehend, n Redner des Reichstages versäumen keine Gelegen heit, nin als „Agenten des Auslandes" zu verkünden, das; der neue Zolltarif doch nie in Kraft treten werde. Die prens'.ische Regierung aber scheint ganz anderer Ansicht zu sein; wenigslens bat sie in ihrem Etat für Ittol Bor kehrnngen für das „bevorstehende Inkrafttreten" des neuen Iolltarifgrsetzes getroffen, mn „eine richtige nnd schleimige Zollabfertigung auch für die Zukunft sicher zu stellen." Tie Beamtenstellen sollen vermehrt nnd besondere Anstalten für die Ausbildung der Beamten auf technischem Gebiete errichtet werden, was einer Resolution des Reichs tages entspricht. Diese neuen Mas'.nahmen sind gut- begründet, da der Tarif der zollpflichtigen Waren erweitert, für die Berzollnng einzelner Waren künftig das Rein gewicht nötig ist, auch in den einzetnen Warengattnngen feinere Unterschiede zu machen sind. Aber man wird ans diesem Borgehen der Preußischen Regierung schließen dürfen, das; sie fest mit dem baldigen Inkrafttreten des i euen Tarifs rechnet nnd somit Handelsverträge zu vermerken sind. Die Fordkrung nach einenl Schulllittkrhitttuilgsgrskü hat der Zentnnnsrednel De. Bachem im preußischen Ab- gevrdiietenhanse recht markant hervvrgehoben nnd betont, das; die christliche Volksschule eines der höchsten Güter des Volkes sei. Die Freikonservatioen haben mm bereits im preußischen Abgeordnetenhanse einen Antrag eingebracht, in dem sie „ohne Verzug" die Vorlegung eines entsprechenden Gesetzentwurfes fordern. Bekanntlich hat Kultusminister Ctndt bereits am Tonnahend entgegenkommende Erklärungen abgegeben. — Der „Gvaiigklischr Bund" läßt in den liberalen Blättern folgende Mitteilung ergehen: .. I>. Der bayerische Hanptverein des Evangelischen 'Bundes hat beschlossen, zur Abwehr der schanilosen Lnlherbeschimpsnngen. wie sie gegen wärtig in Auszügen ans dem berüchtigten Werke des I'. Denifle durch die nltramontanen Blätter in Bauern ver öffentlicht werden, einen Aufruf zu erlassen, -er in hunderl- lanseiid Eremplaren unter den baberischen Protestanten ver breitet werden soll." Wir sagen dazu nur folgendes: Mag Deinste bie und da sich auch im Ausdruck ver griffen haben, die Quellen, ans denen er geschöpft hat. sind niiansechtbar. Glaubt man durch ein Flugblatt Tat sachen widerlegen oder ans der Welt schaffen zu können'? Und dann noch eine Frage, wo waren denn die Protestler, als die Graßmann und Hoensbroech ihre schmutzigen, haß erfüllten Pamphlete voller Lügen nnd Verleumdungen gegen die katholische Kirche in die Welt schleuderten? Keinen Finger hat damals der „Evangelische" Bund ge rührt, wohl aber hat man auf protestantischer Seite dafür gesorgt, daß diese Schmntzschriften recht weit verbreitet wurden. Und heute jannnert man über „schamlose Lnther- brschimvfnngeii". über das „berüchtigte Werk"! Mit anderen Worten: den unerhörten, grundlosen nnd ans der Luft ge griffenen Schmähungen und Verleumdungen, welche die Graßmaml und Hoensbroech in der skrupellosesten Weise gegen die katholische Kirche schleuderten, sahen die libernlen Blätter mit stiller Freude zu, soweit sie sich nicht an den Verleumdungen beteiligten, wie z. B. die „Münchener Neuesten Nachr.". Sie stellen sich aber sofort willig in den Dienst des „Evangelischen" Bundes. wenn er gegen ein ans streng wissenschaftlicher Forschung beruhendes We.k über Luther und das Lutertum einen „Protest" erlätzt. Das ist die Katholiken„freundltchkeit" der liberalen Presse! — Da- preußische Abgeordnetenhaus hat jetzt auch seine grotzen Tage; der zweite Tag der Generaldebatte znin Etat. Der vielgewandte freikonservative Führer Frhr. vvn Zedlitz forderte den Zusammenschluß der bürgerlichen Parteien; einer Wahlrechtsreform steht er kühl ablehnend gegenüber; dagegen stimmt er dem Zentrum bei in der Pflege der Religiosität durch die Schule. Minister von Hammerstein sprach seine persönliche Geneigtheit für eine Aendernng des Wahlgesetzes ans, teilte aber mit. datz das Ministerium sich noch nicht mit der Sache besagt habe; dem Scherlschen Spacspstein widmete er verdächtig freund liche Worte, »venu er auch zngab. datz dieses zur Zeit aas- gegeben sei. Der freisinnige Bröinel. den inan aus dem Reichstage gerne scheiden sah. behandelte die wasserwirt schaftlichen Vorlagen. LandwirtschaftSminister von Po ti bi elski entgegnete 'Richter ans seine Ausführungen über Pferdezucht nnd Totalisator. De. von Iadzewski konnte mit viel Geschick die Widersprüche der Polenpolitik der Re gierung anfdecken und machte auch diese für die Folgen derselben verantwortlich. Ans den Ausführungen des Ministers von Hammerstein ist zu entnehmen, daß ans eine Aende- rung hier nicht gerechnet werden kann. Nachdem der Kon servative Ir in er sich für den chrisltichen Charakter der Volksschule erklärt harte, vertagte sich da- Haus ans morgen, I tthr. Ginc neue Scharfuiacherre-e. Der Vizepräsident des Preußischen Herrenhauses, Frhr. von Mantenffel, folgt getreu den Spuren des Grafen von Limbnrg-Stirnm. der bei jeder Gelegenheit ein neues Sozialistengesetz fordert. So hat ersterer an den Grafen Bülow im konservativen Vvlksverein des Kreises Niederbarniin die Mahnung ge richtet: „ES gibt in der Schlacht meist mir einen Moment, ivo man entscheidend eingreifen kann. Die Kriegsgeschichte hat das gelehrt, namentlich die Schlacht bei Roßbach; jetzt kommt es darauf an. daß wir bei misern Staatsmännern den rechten Seydlitzschen Schlag finden und von Worten endlich zu Taten übergehen." Dann machte er den ver bündeten Regiernng-n den Vorwurf, das; sie diesen günstigen Moment in den Obsliuklionslagen vom Dezember 1!>02 ganz vergessen hätten; damals, meinte er, würde inan bei einer Auslösung des Reichstags der Sozialdemokratie leicht Herr geworden sein; diese Ansicht habe er auch gegenüber „maßgebenden Persönlichkeiten" ausgesprochen. Wir halten solche Gewaitmaßregeln für total verfehlt, da sie nur ge eignet sind, der Sozialdemokratie noch mehr Mandate zn- znführen; es könnte dem Deutschen Reiche in seinem Innern kein heftigerer Stoß versetzt werden als der. daß diese An- schaumigen der Konservativen bei der Reichsleitnng Ober- Wasser erhalten würden! Sozialpolitische Resolutionen im Reichstage. Nach dem Vorgehen des Zentrums haben mm auch die National- liheralen ihre Anträge sozialer Natur in Etatüresolntivnen nmgewandelt. Wie wir erfahre», wird der Präsident des Reichstages die Verordnung treffen, daß zuerst eine allgemeine sozialpolitische Generaldebatte stattsindet; dann sollen der Reihe nach die Resolutionen, wobei je gemeinsame Materien znsainmengestellt werden, behandelt werden, damit eine größere ttebersicht in die Verhandlungen kommt. Man rechnet in parlamentarischen Kreisen damit, bis ltt. Februar die sozialpolitische Debatte beendigen zu können; es kann aber ebenso leicht auch I. März werden. Dem „Vorwärts" kommt es sehr unbequem, daß auch andere Fraktionen mit ihren Anträgen kommen; in den letzten zwei Jahren konnten allerdings die Sozialdemokraten die Debatte ganz beherrschen; Heuer dürfte eS sich anders gestalten. Balkan. — Gine Mitteilung der Pforte an die Botschaften der Ententemächte besagt, daß das Komitee begonnen habe, die Einwohner von Qchrida (Vilajet Mviiastir) zu neuen Unruhen im Frühjahr anznstiften; vier bulgarische Offiziere würden dort zur ttebernahme des Koinmandüs erwartet. Emissäre desKvmiteeS verühen gewalttätigeGelderpressnngen znm Zwecke des Ankaufes vvn Waffen. Der bulgarische Metrvvelit von Qchrida setzte die aufrührerische Tätigkeit fort; zahlreiche Waffen nnd Munition seien im Metropolitan- gebände und an anderen Orten deponiert. Die Koinitat- schis hätten beschlossen, Schlägereien zwischen Mohamme danern und Ehristen anznstiften sowie Bulgaren, welche sich ohne Ziistimmmig des Komitees unterwerfen, zu töten und die Morde den türkischen Soldaten, kurz allerorts Machi nationen anznzettelii, mn die Dnrchführn« g der Reformen zu verhindern. Das Komitee verübe auch Gewalttätigkeiten gegen jene Bulgaren, welche sich nicht verleiten lassen nnd zwinge ferner notleidende Einwohner dazu, Vorschüsse bei der landwirtschaftlichen Bank anfzimehinen. nin ihnen dann Geld- miterstiitzmigen zu erpressen. Die Agence Telegraphieaue Bulgare meldet: Die in der letzten Mitteilung der Pforte an die Botschaften Oesterreich Ungarns nnd Rußlands gegen die Haltung Bulgariens erhobenen Beschwerden sind voll kommen mibegrüiidet. Es hat weder eine Bewaffnung der Landlente an der Grenze noch eine andere Verproviantierung der Regimenter als gewöhnlich stattgefunden, noch auch eine Verwehrung der Arbeiten in den Arsenalen nnd Pulver fabriken. Die genannte Agence erklärt alle bezüglichen Be schwerden für Erfindungen der Pforte, die wahrscheinlich nur einen Vorwand für die Nichtdnrchfnhrnng der Reformen nbgeben nnd die eigenen Rüstungen der Türkei sowie die Absicht, Bulgarien anzngreife», verschleiern sollen. Ost« sie». — Die kürzlich über London von der Presse ver- öffentlichten Gerüchte über Unruhen in der Provinz Tschung-tnschoiig-dv in Korea, werden von amtlicher Seite für übertrieben erklärt. Es wird aber nicht in Abrede ge stellt. daß dav Land noch lange nicht beruhigt sei. DaS neue koreanische Kabinet sei japanfreundlich. Dem „Stnndart" wird aus Washington gemeldet, der dortige koreanische Gesandte habe gestern bei einem Besuch im Staatsdepartement sein Bedauern über die Un ruhe» in Söll! ausgesprochen und versichert, daß die amen- kanischen Interessen geschützt würden. Der Gesandte habe die Abschriften eines Schreibens, durch das er von seinem Posten abbernfen wird, und einer Erklärung der koreanischen Regierung hinterlassen, worin diese die Neutralität Koreas in der Streitfrage zwischen Japan und Rußland bestätigt Der „Daily Mail" wird ans Tschifu von gestern tele graphiert. die Erkrankung des Statthalters Alexejeff se ernster, als angenommen wurde. Infolgedessen hätten sich die Geschäfte sehr angehäuft, welche die unteren Beamten nicht werden erledigen können. Amerika. — Der „Standart" berichtet ans Neuyork von gestern, der Stahltrnst habe sich in verbindlichster Weise bereit erklärt, kein Weißblech znexportieren, wogegen die Weiß blechfabrikanten in Wales die Verwendung von ameri kanischen an Stelle von deutschen Knüppeln und Barreil zngeslanden Härten. Die „Daily News" schreiben unterin 26. d. M., das Ergebnis dec langen Beratungen, die das Kabinet am Freitag und gestern abgehaltcn hat. sei. daß der Rücktritt deü Ministers des Aeußeren. Marquis of Londonderry und des Handelininisters Gerald Balfour be vorstehe. Diese Deinisionen seien als Protest dagegen be absichtigt. daß der Premierminister seine eigene Finanz Politik durch die Ehamberlains verdrängen lasse und die Anhänger Ehamberlains bei der Kanditatnr für das Par lament unterstütze. Wie das Blatt weiter erfährt, habe der König während seines letzten Besuches in Ehatsworth dem Premierminister Balfour nachdrücklich seine Ansichten über Ehamberlains Vorgehen ansgedrückt, besonders über dessen Tragweite für die Prärogative der Krone. Sächsischer Landtag. Dresden.; den 25. Januar 1004 Die henlige Sitzung begann bereits mn '/„IO Uhr vormittags, da die Mitglieder der Finanzdeputalion A gegen 11 Uhr die Reise nach Leipzig zur Besichtigung der dortigen Universikälsbauteii an lralen. ttripninghch war die Tagesordnung dieser Sitzung auch reichhaltiger, doch kamen nur zwei Punkte zur Beratung. Auch diese Titzung war eine kurze zu nennen. Ter erste Punk! lautete: Schlußberatung über den Antrag znm mündlichen Berichte der Fniaiizdeputanon I über Kap. 107 des ordentlichen SlaalShaushattseialS für 1004 05, Wartegelder be treuend. Abg. Däbril; (Nitschivitzi fungierte als Berichterstatter. Ter Tepincnionsantrag lautete: Die Kammer wolle beschließe», bei .Kap. >07, Warlcgelder, nach der Vorlage die Ausgabe» mit 25254 Mk. zu bewillige». Der Antrag wurde einstimmig ange nommen. — Als zweiter Punkt der Tagesordnung folgte die Schluß beralnng über den 'Antrag znm mündlichen Berichte der Finanz deputation tt über Tit. 20 des- außerordentlichen Staatshaushalts etatS für 1004 05, den Umbau des Bahnhofes Schönscld (zweite nnd letzte Rate- betreffend. Die Berichterstattung war dem Abg. Kluge übertragen. Der Depinalionsanrrag lautete: Die Kammer wolle beschließen, die unter Tit. 20 des außerordentlichen SlaatS- hunShaltSetats für 1004 05, die als zweite und letzte Rate für den Umbau des Bahnhofes Schönscld geforderten 147,000 Mark nach der Vorlage anznnehmen. Geschieht einstimmig. Die Mittwoch Sitzung fällt ans 'Anlaß des Geburtstages des Deutschen Kaisers aus. Nächste Sitzung: Donnerstag, '28. Januar, io Uhr vormittags Tagesordnung: Schlußberatung über verschiedene Kapitel des SläatShaushaltSetals. sowie über das Kgl. Dekret Nr. 8. Tie erste Kammer nahm in ihrer heutigen Sitzung die An träge zum mündlichen Berichte der zweiten Deputation über Kav. 22 und 22 des ordentlichen StaalshanShaltSetatS, Gesamtministerium und Staatsral nebst Kanzlei- und KabinettSkanzlei betreffend, .Kap. 25, .HauplslaalSarchio betreffend, Kap. 40. 52, 54 und 58g, Departement des Innern betreffend. Kap. 105 und >06, ReichS- tagmvahlen und Vertretung Sachsens im BnndeSrat betreffen-, in Uebereinslimmiuig mit der zweiten Kammer einstimmig an. Ans Stadt und Land. Dresden, den 20. Januar 1604. * Zuv Feier des Geburtstages des Kaisers veranstalten die vereinigten Bezirks- und Bürgervereine Dresdens morgen, Mittwoch, den 27. Januar, 8 tthr abends, im Ansstelttmgspalaste einen Festabend, an welchem der Dresdner Lehrer gesangverein und die vollständige Eilersche Kapelle mitwirken. Die Vortragsordnnng ist eine sehr ge wählte und der Feier angemessene. * Se. Majestät der König begab sich mit Sr. Kgl. Hoheit dem Prinzen Johann Georg heute nachmittag 2 Uhr 18 Min. ab Hauptbahnhos znm morgigen Gebnrtsfeste Sr. Majestät des Kaisers nach Berlin. In Allerhöchster und Höchster Begleitung befinden sich die Herren General L In Luit,- Generalmajor d'Elsa, Flügeladjutant Oberstleutnant von Schönberg und persönlicher Adjutant Oberleutnant Garten Kraft. * Se. Kgl. Hoheit der Kronprinz hielt heute ans Nickerner Revier eine Kgl. Jagd ab, zu welcher etwa ttO Herren mit Eintadnilgen ausgezeichnet worden waren. Die Schützen versammelten sich früh tt tthr an der Ziegelei in Prohlis. Das Iagdfrühstück wurde mittags im Gasthofe zu Goppeln eingenommen. * Die Feier seines :>2. Stiftungsfestes beging in höchst gelungener Weise das Katholische Kasino am 24. d. M. im Saale des Katholischen Gesellenhanses. Zu diesem Zwecke waren eine große Anzahl Teilnehmer, darunter die katholische Geistlichkeit, an deren Spitze der Herr apostolische Vikar und Prälat Wnschanski erschienen. Die Feier er- öfstiete Herr Lehrer Walter durch einen vollendeten Klavier vortrag. dein eine Ansprache des Vorstandes, Herrn Hofrat Di. Honecker, folgte. In kurzen Worten die bisherige Laufbahn des Vereines schildernd, schloß Redner mit einem Hoch ans den Herrn Prälaten, in welches die Festteilnehmer begeisternd einstimmten. Herr Prälat erwiderte darauf, das; es ihm am Herzen läge, den Verein blühen nnd ge deihen zu sehen, daß sich ferner die Katholiken Dresdens rege für die katholische Vereinstätigkeit interessieren möchten. Der Festredner, Herr Kaplan Haselberger, verstand es. seinen Vortrag zu einem mehr humoristischen zu gestalten, was ihm auch, bestätigt durch den reichen Beifall, welchen er erntete, gelang. Vor allem aber war es ein noch jugendlicher Künstler, Herr Wolfgang Honecker, welcher unter der Klavierbegleitung des Herrn Ehordirigenten Walde zwei Violin-Stücke vortrng und sich die Sympathien der Zuhörer sicherte. Den Glanzpunkt des -Abends bildeten die mysteriösen Vorträge der Familie de Berghvf, ans deren Produktionen die Zuschauer mit gespannter Stimmung harrten. ES mangelt »ns leider an Platz, mn auf die Einzelheiten der frappanten Nummern einzngehen, nur sei erwähnt die Tochter des Künstlers, die kleine Trillby, mit ihrer mehrfach bezweifelten, aber doch behördlich beglaubigten Gedächtnisstärke, welche allgemeine Bewunderung erregte und stürmischen Applaus erntete. * Patentwesen. Mit Ende des vorigen Monats sind alle Patente aus dem Jahre 1888. soweit sie über- Haupt noch in Kraft waren, abgelanfen und deren Gegen stände gehen nun in das Verfügung-recht der Allgemeinheit
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