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Mehrheit sprach sich die Kammer auch für die Einführung der zweijährigen Dienstzeit auSlj—Niel bemerkt wird, daß Kardinal Svampa, Erzbischof in Bologna, den König von Italien feierlich begrüßte; man schreibt dies auf die An regung Pius X. zurück, der mit Italien sich besser stellen wolle, nachdem Frankreich so tollen Kulturkampf mache. England. — Im Unterhaus fragt David Morgan au, ob die Regierung eine Information bezüglich eines Abkommens oder eines Handelsvertrages zwischen Deutschland und Nutz land habe. Der Unterstaatssekretär des äntzern Earl Perzy erwidert, er wisse, daß eine derartige Meldung in ans wärtigen Blättern erschienen, dieselbe sei aber unbegründet. Aus eine weitere Anfrage erklärte Earl Perzy, daß kein formeller Meinungsaustausch zwischen England und Marokko, das englisch - französische Abkommen betreffend, stattgefnnden habe. Ans Stadt und Laus. Dresden, den 9. Juni 1904. lLAttelNmhon n»S unserem Leserkreise uni N,ii»euoser!i>iuiiq sür diese Rubrik sind der Nedaklw» allezeit willkommen. Der Runic ded lrinsenders l leillt L!eI>eiinniS der Redaktion. Anonyme .snschriste» müssen nnderiicksichlüzt dieiden.» —* Se. Majestät der.König hat gestern einige Stunden des Tages außer Bett zngebracht und während der Nacht mit Unterbrechungen geschlafen. — Ter Apetit ist rege, aber der Kräftezustand läßt noch viel zu wünscheil übrig, auch ist eiile Besserung der katarrhalischen Erscheinungen bis jetzt nicht eingetrcten. —* Die letzten Nachrichten über das Befinden 2 r. M a j e st ä t des König s lauten befriedigend. Ter Monarch konnte das Bett verlassen. Schmerzen habeil sich nicht wieder eingestelli. Uebec die Reise nach Ems oder wie verlautet, einen Aufenthalt in Ragaz sind noch keine Dispositionen getroffen worden, da vorläufig noch große Schonung von nöten ist. Ter Ursprung des hartnäckigen Leidens, welches den greisen Monarchen in ernste Lebens gefahr brachte, datiert ans längere Zeit zurück und ist die Folge eines Sturzes vor vieleil Fahren. Tie Anfälle haben sich von Zeit zu Zeit wiederholt und nahmen stets denselben Verlauf. Eine große Schwäche und das Be dürfnis nach Ruhe macht sich jetzt bei dem hohen Patienten in erhöhtem Maße fühlbar, aber die Hoffnung ans die baldige Genesung unseres geliebten Königs nach all dem seelischen und körperlichen Leiden der letzten Wochen erfüllt Nils alle mit froher Zuversicht. * Fm Königliche n M i n i st erin m des Innern ist nnnniehr die dritte Abteilung endgültig ge- teilt worden. Diese Abteilung wird jetzt ausschließlich die landwirtschaftliche» Angelegenheiten des Landes erledigen, während der nenerrichteten Abteilung III >1 unter der Direktion des erst vor einigen Tageil zum Geheimen Rat ernannten Herrn De. juv. Scholz die Angelegenheiten der Fndnstrie, des Gewerbes und des Handels zngewicsen worden silld. —* Das Gnadenbrot wird oft und oft dem Ge duldeten vorgeworfen. So auch der „Sächs. Bolkszeitnng". Wie. oft hat sie es höreil können, daß ihr Bestand doch nur ein Beweis ist, welche Duldung in Sachseil herrscht. Wenn dieses große Mas; von Freiheit hier nicht üblich wäre, würde das katholische Blatt längst unter dem Drucke deS Gesetzes das Zeitliche gesegnet habeil. Die stolzen Herren wären nämlich dafür, daß die Preßfreiheit unter die Willkür vo:l Verordnungen falle und nicht Neichsgesetz sei. Diesen Nachteil hat die Freiheit, daß sie wie die Sonne über Gute niid Böse gleichmäßig scheint. Daß auch für die „Sächs. Volksztg." die Preßfreiheit gilt, empfindet die „Ehemnitzer Allgem. Zeitung" bitter. Diese Empfindung wird bei ihr durch einen Artikel geivcckt, der in unser Mittwoch Nummer unter dem Titel „Hin zu Nom" eine Zusammenstellung brachte, wie in England die Annäherung an die katholische Kirche sich allmählich vollzieht. Es müssen dem Blatte des Evangel. Blindes ganz besonders die Preßstimmen wehe getan haben, so unter anderem jene des protestantischen Predigers ITov. Spencer FoneS, der in seinem Blatte „The Lamve" schreibt: „Die Protestanten, die sich ihrer Scktcnbildnngen rühmen, ich gehe noch weiter, die Anglikaner, die sich brüsten mit ihrer 2oS rcißnng vom apostolischen Stuhle, sie sind stolz auf etwas, dessen sic sich eigentlich schämen nintzlen. Wir müssen nnS mit dem ge mcinsamen Vater der Ehristentzeit wieder anssöhnen, uns von neuem der römischen Kirche anschließen, der Mutter und dem Haupte aller Kirchen. In ihr sehen wir den Stuhl Petri, zu dem EhristnS gesprochen hat: Tn bist PelrnS, und auf diesen Felsen will ich meine Kirche bauen. Dahin müssen wir schließlich gelange», wenn wir wieder ein Heiligtum besitzen wollen." So etwas hier in Sachsen zu veröffentlichen, ist doch entschieden strafwürdig, meint die „Ehcmn. Allg. Ztg.". und weil es dennoch imbeanständet bleibt, so zeigt das nach ihrer Ueherzengnng „wohl zur Genüge, daß das Blatt über einen Mangel an Freiheit und Duldung in kirchlichen Dingen sich nicht zu beklageil braucht". Was hier der Beisatz in „kirchlicheil Dingen" zu Inn hat. ist uns un erfindlich. Unsere Zeitung ist doch nichts „kirchliches" — Beweis dessen ist ihre Existenz in Sachsen. Daß wir den Artikel an der „Wiege der Reformation" abdrucken durften, beweist also noch lange nicht, daß wir keilten Grund haben, über den Mangel an Freiheit und Duldung in kirchlichen Dingen uns zu beklagen, sondern es beweist nur, daß das R ei ch s preßgcsetz auch sür die Katholiken vorhanden ist. — Filtcressant ist. wie die „Ehenm. Allg. Ztg." eS fertig bringt, die „Sächs. Volksztg." zu ermahnen. Unter dem Titel „Ein Beispiel römischer Toleranz" bringt sie eine angebliche Stelle ans dem römischen Blatte „Vera Roma" welche voll gemeiner Beschimpfungen gegen die Protestanten ist. Sollte diese Stelle ans Wahrheit beruhen, so sind wir die ersten, welche sie verurteilen. Dann schreibt aber die „Chemn. Allg. Ztg.": „Dieser Herr Filiziani (Herausgeber der „Vvnc linmiw) köiniie Arm in Arm mit den Berlichingen, Deniflc und der „Sächsischen Bolkszcitung" sein Jahrhundert in die Schranken fordern. Dieses ullrainontane Blatt. daS ganz „ach Art des Wolfes i», Schafs pelz sich so gern seiner Friedfertigkeit rühmt, enthält in seiner neuesten Nummer einen Artikel mit der Uebcrschrift: „Hin zu Rom!" Und nun wird folgender Satz aus dem Artikel herausgerissen: „Daß solche Missionen überhaupt möglich sind und ohne Störung verlaufen, weist nicht bloß auf ein starkes religiöses Be dürfniS innerhalb der protestantischen Gemeinschaft hin, sondern verrät auch ein Maß von Freiheit und Duldung in kirchlichen Dingen, von der man sich bei unS (besonders in Sachsen) kaum eine Vorstellung machen kann." Es wird verschwiegen, daß dieser Satz sich auf Tat- sachen stützt. AuS diesem ersieht man, daß in England katho- lische Missionen abgehalten werden, und daß zu diesen die Protestanten herbeiströmen, was ein Beweis von einem starken religiösen Bedürfnis innerhalb der protestantischen Gemeinde sei. Wenn wir daran erinnerten, daß wir in Sachsen von dieser ^kirchlichen Freiheit in England uns kaum eine Vorstellung machen können, so ergibt sich das aus den Tatsachen. Aber freilich, es wurmt die „Eh. A. Ztg.", weil wir mitteilen, daß in England soviel der edelsten Protestanten katholisch werden, als in Oesterreich von den abgestandenen Katholiken protestantisch. —- Der Dresdner Exerzierplatz, der Alaun- Platz, wird gegenwärtig von den Mannschaften der hiesi gen Truppenteile einer Nenplaniernng unterzogen. Jeden falls handelt es sich um Vorarbeiten für die voraussichtlich am K. August, dem Geburtstage des Königs Georg, hier siattfindende große Parade. —* Einer völligen Umgestaltung im Fnneren und Aenßeren wird das König!. Schauspielhaus in der Neustadt unterzogen. Das Parkett soll durch einen massiven seiler- festen Unterbau derart erhöht werden, daß die Treppen im Znschanerranm sowie die Parkettlogen wegfallen; ringsum will man eineil breiten Gang anlegen und zum Steh parkett einen begnemeren Zugang schaffen. Eine gründliche Veränderung ist im Treppenhaus beabsichtigt, welches durch Anbauten an der Front des Theaters breite Aufgänge er- halten soll bei Vermeidung aller Ecken und Kanten. Die Garderobenränme sollen vergrößert und die Toiletten ver legt werden. Ter Büsfetsaal wird nach oben geteilt und sür den III. Rang ein eigenes Büffet geschaffen. Türen, Sitze und die feuersichere Gardine sollen automatisch ein gerichtet werden. Selbstverständlich geht Hand in Hand mit diesem Projekt die dekorative Nenansstattnng des Ge bäudes. Mit der Ausarbeitung der Pläne sind die Künstler Dünger und Frölich beauftragt. Die Kosteil für den Umbau sollen die Höhe von 220000 Mk. erreichen. —* Die Ziehung erster Klasse der nächsten l l io.i L a ii d c s - L o t t e r i c erfolgt am 17». und tll. Fimi. Wurzen. Seit mehr als drei Fahrhmiderten war hier wieder unter recht guter Beteiligung die erste Fronleich- ncimsprozession. Leipzig. Auf dem Bahnhose Gaschwitz wurde gestern früh der Stalionsassistent Gnttzeil von einer Wagengrnppe nmgestoßcii und dabei der linke Fuß überfahren. Chemnitz. Der Streik der Zimmerer ist proklamiert worden, weit die Arbeitgeber sich zu keinen weiteren Zu geständnissen hcrbeigclassen hatten. Vom Leipziger Gau leiter sowohl, als auch vom Vorsitzenden der Versammlung war, allerdings ohne Erfolg, zur Besonnenheit gemahnt worden. — Vorgestern abend stürzte ein 2 jähriger Knabe ans einen: osfenstehenden Fenster der 4. Etage eines Hauses der Leipziger Straße ans den Platienfnßweg und blieb infolge eines Schädeibruches tot liegen. Chemnitz. Der praktische Arzt Dr. Vresser hatte in der Presse ein Urteil des ärztlichen Ehrenrates kritisiert, durch das ein Arzt zu 1400 Mk. Geldstrafe deshalb ver urteilt lvnrde, weil er mit der Ortskrankeiikasse in ein Pertragsverhältnis getreten mar, obwohl er die hierfür vom ärztlichen Bezirksverein ausgestellte .Karenzzeit noch nicht hinter sich hatte. Dabei kritisierte Bresser die Fn- stitntion der ärztlichen Bezirksvereine und das ehrengericht liche Verfahren in herber Weise. Der Beschuldigte bestritt die Absicht, den Ehrenrat zu beleidigen. Das Urteil lautete wegen öffentlicher Beleidigung durch die Presse ans l<>0 Mk. Geldstrafe eventl. in Tage Gefängnis. Hniiiichcn. Das Partscst findet am !0. und l l. Fnli statt. Görlitz. Das diesige Landgericht batte in einer Straf sache die Entscheidung getroffen, daß ein Regulator nicht gepfändet werde» tönne, weil er unentbehrlich und zur Regelung des Hausstandes notwendig sei. Das Reichsge richt bat diesen Ausspruch anerkannt. Rcichcnbcrg. Ter Stadtrat in Reichenberg hat ange ordnet, daß Frauen und Mädchen ihre Kleiderschleppen so zu tragen haben, daß durch sie kein Staub ansgewirbelt wird. Uebertretnngen werden bestraft. Vereirrsrrachrichteii. ts Lcipzig-Littdettinl-Plagwitz. Sonntag, den 12. Juni, findet abends Uhr im Theatersaale des Schlosses Lindenfels der dritte diesjährige Gemeindeabeiid mit Vor- trag und musikalischer Unterhaltung statt. Alle Katholiken der Pfarrei sind dazu herzlichst eingeladen. Eintrittspreis wird nicht erhoben. Auch für Garderobe ist nichts zu zahlen. ij Leipzig. Am vergangenen Sonntage fand das Sommer- fest der gesamten katholischen Vereine hier statt. Bei der überaus günstigen Witterung war es nicht zu verwundern, daß der Besuch nichts zu wünschen übrig ließ. Die Leiter des Festes, die Herren Lehrer Rückert, Loebmami und Herr Bankbeamter Wolfg. Greifs dürfen auf den großartigen Erfolg stolz sein und danken wir ihnen air dieser Stelle für die vielen und großen Mühen. Für die Unterhaltung war in reichlichster Weise Sorge getragen: Tombola, Pfefferkuchen-Glücksrad, Schießstand nsw. Auch den Herren, welche die Leitung dieser einzelnen Vergnügungen über nommen hatten, sowie den Damen, die die Kinderspiele arrangierten, sei der herzlichste Dank ausgesprochen. Sehr vielen Anklang fanden die künstlerisch von der Aktien- gcsellschaft „Aristophot" hier angefcrtigten Postkarten mit dein Bildnisse unseres neuen Oberhirten. Herr Kunst- und Handelsgärtner H. Dunkel hatte in liebenswürdigster Weise Blnmenbonanetchen geschenkt, die reißend abgesetzt wurden. Zweimal versammelte Herr Kantor H. Loebmann seine Kinderschar, die sich ans Kindern aller hiesigen katholischen Schulen zusammcnsetzte, und erfreute durch liebliche, zur Stimmung des Tages recht passende GcsangSvorträge. Bei Eintreten der Dunkelheit wurde ein Lampionzug der Kinder arrangiert; nach demselben versammelte sich da« tanz lustige Nölklcin zu einem kleinen Ball. '/<12 Uhr fand das Fest seinen Abschluß. Wir hoffen, daß dieses Fest sich jedes Jahr erneuern möge und zu innerer Festigung unserer Gemeinde beitragen werde. Zudem wird das Fest für unsere armen Kinder einen ansehnlichen Reingewinn bringen. s. Der Krieg in Ostasten. Ueber den ersten Vorstoß des Heeres und der Flotte gegen Port Arthur hat man noch keine Nachrichten er halten. Inzwischen ist ein neuer Schiffsverlust zu ver zeichnen: Admiral Alexejeiv telegraphierte an Kaiser Nikolaus unter dem 7. d. M.: Nach dem Berichte des Koiitreadmirals Withöst wurde unsere rechte Flanke während des Kampfes niii die Positionen von Kiiitscho» durch das Kanonenboot „Bobr" und die Torpedoboote „Buniy" und „Bvll'y" kräf tig unterstützt. Nachdem diese Fahrzeuge in der Nacht znin 20. Mai in den Hasen von Port Artbnr znrnckgekehrt waren, lvnrden 10 Torpedoboote gegen die japanischen Fahrzeuge entsendet, welche in der Bucht von Kintschon operierten. Eines dieser Torpedoboote lief gegen eine Klippe und sank. Die Bemannung lvnrde teilweise ge rettet. Vier japanische Kanonenboote imternabmen am Mon tag imi Mitternacht eine genaue Retognoszierimg bei Port Artbnr zwecks Uiitersncblmg der Einsabrt; sie waren einer scharfen Beschießung ansgesetzt, wobei Kanonenboot Skr. 4 acht Mal getroffen lvnrde und einige Havarie erlitt. Die über einen angeblicben Untergang des Schlacht schiffes „Schllisbinia" verbreiteten Gerüchte entbehren jeg licher Begründung nach amtlicher Mitteilung. Ein Telegramm des Generals Ssacharow an de» Ge neralstab vom <>. Fnni besagt: Fn der Umgebung von Föngbwangtscbeng ist die Lage unverändert. Die japanische Abteilung, die südlich von der Stativ» Wafangon beim Torfe Jndsiatnn eine Stellung eingenommen, räumte die selbe im Lause des 4. Fnni und zog sich zur Station Wasan- gou und bierans weiter nach Süden zurück, wobei sie bon russischer Reiterei verfolgt lvnrde. Am .4. Fnni griff japa nische Fnsanterie eine russische Streiswache in der Umgebung von Saimadsg an. Das Gefecht dauerte gegen I w> Stunden. Die Russen batten 2 Tote und 0 Verwundete. Als der Kriegslorresvondent des Londoner „Tally Telegravb" Etzel und der Korrespondent der „Tallv Mall" Brindle sich in einer Dschnnte ans der Höbe von Schivan- taitze bei Futon befanden, wurde nach ibnen von chinesi schen Truppe» geschossen. Etzel lvnrde getötet, Brindle kam, wie inan glaubt, nnversebrt davon. Söul, 7. Fnni. <Meldung des Reiiterschen Bureaus.) Nach einem Telegramm des japanische» Konsuls in Geusa» sollen sich die Russen von Hambenng in der Richtung auf Pingygng znrnctzieben. Der Konsul meldet ferner, das; Kosaken den Ortsvorsteber von Könwin durch Lanzenstiche getötet bätte», weit er es ablebnte, sie mit Lebensmitteln zu versorgen. P e t e r s b n r g , ll. Fnni. Die „Russische Tele grapbenggeiitnr" erbält iiacbstebende Meldung: Lianjang. 8. Fnni. Ebinese» berichten, das; am ll. Fnni niebrere euer gische Angriffe ans Port Artbnr gleichzeitig zu Wasser und zu Lande slattsanden. Die Angriffe lvnrden mit großen Verlnslen unter Vernichtung der dritten japanischen Armee znrnctgeicblagen. Die Stellung der Fgpaner bei Kivan tnng sei schwierig. Dieselben O.iiellen melden das Gerücht von der Vereinigung der beiden russischen Geschwader vor Port Artbnr, ebenso, daß eine Seeschlacht stattgefnnden babe. wobei vier große japanische Schisse vernichtet lvnrden. P e t e r s b n r g , G Fnni. Das „Russische Tele graphen Bureau" ans Mulden meldet vvn beute: Nach bier eingetrvssenen Nachrichten beschießt ein ans nenn Schllieii bestellendes savanisches Geschwader seit gestern die Küste zwischen Ssenllllschen und Kaitschvii. P e t e r s b n r g , Fimi. Meldung der Russ. Tele- grapsten Agentur. Hier wird angenommen, daß in dem Telegramm ans Lianjang vom über die Angriffe ans Port Arthur am l>. d. M. ein von dem Telegraphen ge machter Fehler vorliege und das; bei den znrnctgeschlagenen Angriffen ans Port Artbnr nicht die ll. japanische Armee, sondern nur ein Dritteli derselben vernichtet worden sei. Tschisn, !>. Fimi. (Renteriiieldiing.) Nach chine sischen Berichten wären die äußeren Forts von Port Artbnr sebr beschädigt, die inneren nur leicht. Viele Gebäude in der Stadt seien zerstört. Die Nachricht, das; mir drei große Schisse in Port Artbnr liegen, deute mabrscbeinlich daraus bin, daß eine Anzabl sich in dein äußeren Hasen befinde bin- ler der Figas Tritt Halbinsel. Fede Dschnnte in Port Ar tlnir wird gechartert, nni die Ebinesen sortzuscbasfen. T s ch i s ii , !>. Fnni. (Reiller»ield»ng.) 7,0 Dschunken mit chinesischen Kanflenten und Killis an Bord, die Port Arthur am Morgen des Fimi mit Erlaubnis der rnssi scheu Behörden verlassen basten und setzt liier angetommeil sind, variiere» in ihren Nachrichten, aber darin stimmen die Ebinese» überein, das; seit vier Tagen innerbalb 10 Mellen von Port Artbnr eine Schlacht wüte und das; sich alle Soldaten aus Port Artbnr zur Front begeben hätten. Nur drei große und eine Anzahl kleinere Schisse liegen im Hasen: wcis a»S de» anderen großen Schissen geworden ist, tonnten die Ebinesen nicht sagen. Sie sagen ferner, alle Forts batten mehr oder weniger durch die letzte» Besäße ßiingen gelitten. Die letzthin ini Haseneingange gelegten Minen wären bei einem Gewllterstnrni e>plädiert. Neues vom Tage. Potsdam, K. F„„i. Heute nachmittag fand in der russischen Kolonie ein Blnineiitorso zum Besten der Angusta- Viktoria-Krippc statt. Um 7, Uhr erschien Fhrc Majestät die Kaiserin mit der Prinzessin Viktoria Luise, der Prinzessin Feodora und der Gräfin Vrockdorss in einem n In Danmont bespannten Vierspännerwagen. der prachtvoll mit Marschall- Nielrosen dekoriert war. Die Kaiserin fuhr die Reihen der Korsowagcn ab. Sämtliche Musikkapellen der hiesigen Garnison, welche an verschiedenen Punkten ausgestellt waren, spielten die Nationalhmime. Hierauf setzte sich die Kaiserin an die Spitze der Wagen, und der Korso nahm seinen Anfang. ES nahmen außerdem daran teil der Kronprinz, Prinz und Prinzessin Friedrich Leopold, sämtliche hier in Potsdam anwesenden Prinzen und Prinzessinnen, die Hof- chargcn und das gesamte Offizierkorps mit seinen Damen. Der Zug bot ein farbenreiches, prachtvolles Bild. Um