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Nummer 48 — 23. Iabr-ang «mal wöckientl. veNMlN'kir: für Februar 2.50 Rent.-Mark Znrelsien: Berechnung der Anzeigen nach Reni.-Mark Preise: Tie eiiigeipoltene Petitzeiie 2tz«). s. Familien-u. Beieinßanzeigen, Geiuüeiö^. Tie «l elit-Rellnmezeile 8vwm bre'1.1Qstc»e»pebühr stir Selbstabholer lbe). bei > ebeiicndiu-g durch die Pos, c>i>> erden« Vor'o-uichlag. riri! stir üle kinrelnummer lo lienlkn-l'iennisi. iGeschnstlicher Lell: »rose« docmann» Dresden SöcklNtie Dienstaq, 26. Februar 192^ Fm Falle höherer u ewalt erli'cht >rde vervstichlung a»l Lieleruna sowie Erfüllung von Anzelaen-Autträaen und Lelstnna von Sckiadener>atz. Fürundentlich und dnrckFern- 'vrecher übermittelte Anzeiaen übernehmen wir keine Per« aniwortmia. lluverlanat einge'andte und mii Rückporto nicht »erlebene Manuttrivte weedn nichi ankbewahit Sprechstunde der Redaktion k »iS 8 »hr nochmitlag« Hauptschrittleiter: Dr. Joses Albert, Dresdeif Tageszeitung für christliche Politik und Kultur MciNiatiSsielie »cr Liiitzstsliicn Volle ci«> »o >md iSruif »»d Kl« loa Tnroiila-Bnchdrulserel GmbH.. ^ tercS!>cii-A. lv. e-oibeinsirahe tS. Fernrul Z.aoS, Post- »>», »»»„» i Ickewowo Dresden m ^ ^ ^ und E8 m NW - Ae Nell Her Na - Ix» milk Lkdex. > Die kommende große politische Debatte Der Standpunkt der Sachvevftändizen — Der englische Innenminister fordert die Revision des Versailler Vertrages Eine K»It»rlll»lLsrli»il>l Ei» Bekenntnis zur Gemeinschaft von Geist n»d Hand. Berlin, 2b. Februar. DaS Schntzkarteil für die not- leidende Kulturschicht Deutschlands veranstaltete Sonntag im Reichs tag eine überaus stark besuchte Kundgebung iür den gefähr- deten deutschen geistigen Mittelstand. Reichspräsi dent Eberr, Reichskanzler Dr. Marx, Außenminister Dr. Strcsemann Justizmiiiister Dr. Emminger sowie zahl, reiche NcichstagSabgeoronete, Vertreter der Landesregierungen und der ausländischen Mächte wohnten der Kundgebung bei. Die Raden wurden durch einen Radioapparat 2 000 Kilo- meter weit verbreitet. Der Vorsitzende des Schutzkartells, NcichStagSnbgeordueter Dr. Everli » g wies darauf hi», daß die Ursache des drohende» Zerfalles der deutschen Kultur im Versailler Vertrage zu suchen ist. Er erinnerte an die Worte Llohd Georges, daß die kopflose Politik der französischen Staatsmänner eine Gefahr für die Zivi lisation bedeute und daß dem deutschen Volke endlich Gerechtigkeit widerfahren müsse. Diese Gerechtigkeit werde vor allem von den Vertretern der notleidende» deutschen Kulturschicht gefordert. Wenn man anshvrt, umere Wirtschaft und Kultur zu störe», so werden wir wieder selbst unser Brot schaffe» können und nicht mehr auf die milden Gaben des Auslandes ai'gewiesen sein. Wenn dis 170 060 fremden Soldaten, die zwecklos auf deutschem Boden stehen, »ach Hause geschickt werden, dann wird auch der Frank wieder steigen und das Wirtschaftsleben der anderen Staaten gesunde». Der Redner wie? dann auf die geringe Besoldung der Beamten hin und meinte unter lebhaftem Beifall der Ver sammlung, wenn er selbst Neichsfinanzmiiiister wäre, so würde er den Beamte» höhere Grundgehälter auögesetzt haben, ihnen aber mir einen Bruchteil davon auszahlen und dazu be merken: Die Besatzungskoste» am Rhein machen ole ausreichende Besoldung uniiiöglich, weil dort die Neger ein gutes Leben führen und unsere Volksgenossen drangsaliere». Der Verelendung könne nur durch vermehrte Gntererzengnng eiitocgcngetreten werden und es sei eine Lebensfrage für die deutsche Knltnrschicht, die Baku für eine freiwillig gesteigerte Arbeitsleistung freizumachen. Dann ergriff Reichskanzler Dr. Marx das Wort. Er betonte, daß unter dem Zwange des gransamen Schicksals, das über uns hereinstürzt, die Sorge der Regierung vor allen Dingen darauf gerichtet sein müßte, die Festigkeit der Währung zu gewährleisten. Er versicherte, daß eS die Negierung für eine Verpflichtung halte, sich der Intellektuelle», jder geistig gebildeten Schichten anzunehmen. Gerade der Kultiirstant nnscrer Zeit habe »I» besonderes Interesse daran, das? die Geistesarbeiter geschont und »ntcr- stiitzt würde». Leider gebe es aber weite Kreise dcS Volkes, d e nicht an die Wabrhcit dieses Satzes glauben wollen. Denn andernfallo würden Handel nnd Industrie in den letzten Jahre» von ganz anderen Gesichtspunkten beseelt gewesen sc!» »nd sich zu anderen Taten für die Intellektuelle» anfgrrasft habe», a's sie bisher zn verzeichnen waren. Die glänzende Höhe der Industrie, des Handels uns dcS deiitschrn Wirtschaftslebens vor dem Kriege sei in erster Linie de» gebildete» Schichten zu ver danken. Keine Entwicklung sei möglich, wenn nicht die Geistesarbeit den Weg ebne, auf dem nachher die Industrie und die Kapiial- inacht fortschreitcn. Leider Gottes bestelle auch jetzt noch eine tiefe Kluft zwischen Geistes- und Handarbeitern. Die Fortschritte in sozialer Hinsicht und der Arbeiterschutz sind unseren Aerzlen Technikern und Phvsiolagen zu verdanken. Wenn wir Wieder be: denr großen Mettlanf der Unternehmungen uns in den nächsten Iakren behaupten wolle», so können wir das nur durch außerordentliche Qualitätsarbeiten, nicht durch Massen produktion. Die Vorbedingungen für die Qualitätsarbeit werden aber von de» Mäniiern der Wissenschaft geschaffen, die hier- für die Vorarbeit leisten. Dies gilt in gleicher Weise für alle übrigen Stände und Gebiete, denn für alle Fortschritte schafft erst das Geistesleben die Voraussetzungen. Die Be deutung unseres Geisteslebens reicht aber über die Grenzen Deutschlands hinaus. An dem Fortbestehen des deutschen Geistes lebens Kat die ganze Welt lebhaftes Interesse. Dies kann ohne Uebcrheblichkeit gesagt werden. Unsere Universitäten und höhere!« Lehranstalten hatten vor den« Kriege eine,, ganz nnsierordentlichen R n k i m Anstande. Wenn aber diese Einrichtungen in der ForschnngS- nrbeit durch die schwere Not gefährdet werden, so >»»st sich das infolge der Verankerung der Wissenschaft innerhalb der ganzen Menschheit auch in den übrigen Ländern bemerkbar machen. Die ganze Welt muß Rücksicht nehmen auf unsere intellck. tuellcn Kräfte, auf unsere Intelligenz unsere Ehsnnkcr, Techniker und auf all das, was sich zur deutschen Kunst, Wissenschaft und Literatur rechnet. ES würde sich ein außerordentliches Manko für die Entwicklung vcn Wissenschaft und Kust bemerkbar machen, wenn Deutschland dabei anSgeschaltct wäre. Auch die deutsche Allgemeinheit muß sich wieder der Pflichten erinnern, die sie gegenüber dem deutschen Geistesleben hat. Hierauf muß der Gedanke der deutschen Volksgemeinschaft Hinzielen. Die Intelligenz hat Anspruch darauf, in den weitesten Schichten Verständnis zu finden, namentlich in den Kreisen der Kapital- kräftigen. Der ReichSkanzer betonte schließlich, daß das Reich von sich auZ gern dein notleitenden Mittelslmtd helfen würde, daß aber die Finanzlage eS unmöglich mache, eine solche Förde- rniig im notwendigen Maße zuteil werden zu lassen. Alle Maß. nahmen der Negierung seien von dem Gedanken beseelt, daß unser Volk nicht in eine neue Inflation hineins-trieben werde. Wer jetzt noch n b e r in ä ßig c n L u x u S treibe, stoße sich jeltzit auS den Reihe» der pflichtbewußten Deutschen heraus. Der Die hkmllelitiiiic Aiichrchk ii» Ueilhslage Die parlamentarische Lage liegt jetzt für die morgen ein setzende große politische Aussprache im Reichstag klar. Der Stand punkt der Negierung hat sich nicht geändert, sie ist nach wie vor entschlossen, ihrerseits in eine Durchbrechung der Noimaßnahmen in lebenswichtigen Fragen nicht zu willigen. Die Sozialdemo kraten haben AbniidcrungS- und AnihebungSanlrägs i» außer gewöhnlich großer Zahl eingebracht und bestehen darauf, daß diese Anträge im Plenum begründet werden. Die Deutschnationalen sind gleichsalls mit einer Reihe von Anträgen vor den Reichstag getreten. Zu den bereits von dieser Seite vorliegenden Anträgen über den Beaintenabban unc die Verlängerung deS Ausnahmezu standes sollen noch Anträge für die Aushebung einzelner Iustiz- verordnungen eingebracht werden. Der wichtigste Antrag der Deutschnaiionaleii ist die Forderung aus sofortige Aufhebung der dritte!» Steuernoiverordiiuiig. Er hat de» kurzen Wortlaut: Die dritte Steuernotverordiiniig wird aufgehoben. Die Deutsch- nationalen begründen diese kurze Formulierung damit, daß sie die Anträge der Sozialdemokraten als VerschlepPu»gS,»a»över betrach ten, und daß deshalb ein Antrag vorlie.gen müsse, der nicht i» der uiiislniidliche» Form eines JuitativantrageS behandelt zu werden brauche, lieber den Verlauf und den AuSgaug der NeichS- tagsdebatte läßt sich heule noch nichts sagen. Die Parteien haben in einer gemeinsamen Besprechung mit dem Reichskanzler am Freitag abend sich noch einmal über die Geschäftslage des Hauses unterhalten. Es hat sich darum gehandelt, in welcher Meise die Debatte im Reichstage am besten geführt wird. Der Reichskanzler wird die Aussprache eröffne», nngewiß ist nur noch, ob sofort nach ihm der Iustizminister oder' der NeichSfinanzniinisler das Wort nehmen wird Die Sozialdemokraten werden Hermann Müller und Breitscheid vorschicken. DaS Zentrum hat als Hauptredner den Abg. IooS bestimmt, von den Deotschiiatioiialcn erwartet man eine Rede deS Parteijührers Hergt. Nach Abschluß der allgemeinen Aussprache werden die Anträge erörtert werden. Hier werden die Tpezialredner der Parteien eingreifen, während die Negierung ihrerseits beabsichtigt, die für die einzelnen Teile der Notverordnungen verantwortlichen Ressortminister zu Worte kommen zu lassen. Die Debatte wird desbalb eine» großen Um fang annchmcii und wohl die ganze Woche über dauern. Die Entscheidung wird also erst in der nächstfolgenden Woche staltfin. den. Da die Negierung entschlossen ist, d:e Tinge nicht in eine Regierungskrise hineinlanfeii zu lassen, sondern bei unüberwind lichen Schwierigkeiten den Reichstag anfzulösen, so wird man in der übernächsten Woche auch klar über das weitere Schicksal des Reichstages sehen, und zwar darüber, ob er ein vor zeitiges Ende findet oder ob seine Legislaturperiode ordnungs- gemäs; ablaufcn wird. Den:' das ans wablagitaiorischen Motiven entsprungene Gerede der recblSgerichteten deutschnationalcn Presse von den BerschlcppungSabsicbten der Negierung nnd koaliierten Mittclparteien ist unwahr. Wie weit sich Deutschnntivnale und Sozialdemokraten in ihrer Opposition zusammenfinden werden, läßt sich nicht übersehen. Die Sozialdemokraten aber haben durch ihre Anträge zweifellos zum Ausdruck gebracht, daß sie nichts da gegen ejiizuwenden hätten, wenn man über ihre Wünsche in den Ausschüssen weiter beriete. Es ist deshalb anznnchmen, daß die Sozialdemokraten den radikale» Anshebungsauirag der Deutsch- nationalen nblohnen werden, während sich die Deujschnalionalen eben durch die radikale Art der Aufhebniigsfordcrnng der dritten Stcuernotverordnniig so fcstgclegt haben, daß sie für irgend einen AbäiideriiilgSantrag der Sozialdemokraten nicht stimmen könne». Man glaubt in parlamentarischen Kreisen deshalb nicht mehr daran, daß im Reichstage irgend eine Majorität gegen die Negierung zustande kommen wird, sondern man meint, die vorliegenden An träge würden den Weg zu langwierigen Verhandlungen in die Ausschüsse gehen. Unter diesen Verhandlungen würde die gesetz liche Frist für den Reichstag von selbst ablaufen, so daß auf diese Weise vorzeitige Komplikationen vermieden werden könnten. Was danach nur noch übrig bliebe, das wäre die Festsetzung dcS normalen WahltcrminS, über den sich zweifellos die Negierung mit den Parteien in kürzester Frist ins Benehmen setzen wird. Man dürfte, wenn die Dinge so laufen, wie wir sie geschildert haben, mit Neuwahlen frühestens Ende Mai, wahrscheinlich aber !m Inn! rechnen. Bedauerlich ist nur. daß sich die Parteien nicht haben entschließen können. daS unpopuläre und mangelhafte Wahlrecht durch eine durchgreifende Wahlrechtsreform zu ändern. Der Ge danke einer Aendcrnng, der in der Oesfentlichkeit großen Beifall gefunden hat. ist ober nach den letzten Aeußeruugen sowohl der Negierung als auch der Parteien zunächst wohl endgültig fallen gelassen. Reichskanzler schloß mit der Hoffnung, daß sich »ach einigen Monaten der Trübsal wieder die Sonne am Himmel zeigen werde. Bis dahin müssten die Kre.se der Intelligenz ihr Geschick noch selbst in die Hand nehmen. Er gedachte noch besonders der studierenden Jugend, von der er hoffe, daß sie unter der Not zu einem starken Geschlecht heranreifen möge, das weiß, wie wertvoll eS ist, Brüder zu besitzen, wen» auch in anderen Ständen. Wir wollen ein Reich und ein Volk sein und die Stelle auS. füllen, die «n» im Rate der Völker «»gewiesen ist. Nach der Rede des Kanzlers sprach der Vorsitzende des Be- zirksverbandes Berlin im Reichsverband der deutschen Presse Dr. Dovifat über die Not der deutschen Redakteure und TageS- schriftsteller aller Parteirlchtungen. Dann erklärte Dr. Ludwig Fulda a!S Vertreter dcS deutschen Schrifttums, daß wohl ein wirtschaftlicher.Zulammenbruch in wenigen Jahren wieder wett- Die killXimime AMI der MmstäiidiW Paris, 25. Februar. „Nentzork World" glaubt zu wissen, bah die Einstimmigkeit, die in den Ansschiisicn vorherrsche, bisher nicht gestört worden sei. Vor französischer Seite höbe man gegen die Möglichkeit eines wirtschaftlichen Rückzuges ans dem Nuhrgebict keine Einwände geltend gemach«. Tic Sachver ständigen stehen a»? folgenden Standounkten: 1. Sie sind entschlossen, zur Wiederansrlchtung TeiitschlandS einen vollständige» Plan der Reparation-Kommission z„ unterbreiten. Wenn diese Kommission sich von politischen Erwä-. gungen werde leiten lassen, so wird sie nicht in der Lage sein, gewisse Anregungen der Sachverständigen nnznnchincn und andccc zu verwerfe», daS sei das Verdienst des Planes. 2. Tie Reparation-Kommission wird ans Grnnb der Tach- pcrstnndigcnarlieite» nur die Wnbl haben, entweder sich mit dem Plan, der aus rein gcschäftsmnsiigcii Grundsätzen ans Einziehung der Reparationen »bzielt »nicr Anöschaltling politischer Moinciiie einvci standen zu erklären oder den Geschäftspla» zngnnsien eines politischen Projektes ab.zulehiien, der einen weitere» Truck „nf Deutschland und eine Fortdauer der Rillirokiipation vorsche. Obwohl der Sachverständige»»!»» Teutschland eine Reihe von Opfern anscrlegt, namentlich erhöhte Ttencrpslichte», die ll n. terstellung seiner Finanzen unter eine interna- tionale Kontrolle, so bleibe dem Reich nichts übrig, als den Plan an ziinrhmcii, da cs nndcrnsalls der finanzielle» .Kain strophe entgegengehen würde. Tie Reichsbahnen sind von den Sachverständigen auf einen Mindestbetrag von 27, Milliarde» Goldmnrk veranschlagt worden. Eine Rede des eiiglillhe» Iiiiikiiüiiliiljtt'i London, 25. Februar. Innenminister Heudersou bc- fasste sich in Burnleh mit der internationalen Lage nnlee Bezugnahme auf die Revision des Vermitter Vertrages. Er sagte: Es >ei nicht ge.ungsii, einen gerechten und dauerhasi ;> Frieden zustandezubriilgen. Die Politik, oie nach dem Waften. stillstand angenommen wurde, habe Europa EüaoS, Ruin, Hun gersnot, Krankheit und Tod gebracht. T'e Ausgabe, oer die Regierung gcgeuüberstäude, sei nicht nur die Frage, wie eie Entsittlichung angehalten werde,,, sondern, wie verhindert v- -- den könne, daß der Ruin weitere Fortschritte mache. Ansg.be. sei es, eine» wirklichen Frieden zu schasse», Handel und Verlehr wiederherzustelle» und sie aus eine so seile Grundlage zu setzen, dast die Zivilisation, niemals wieder von einer ab lichc,: Gefahr bedroht werde. Daher müssen alle auf der Revision von Versailles als einer unbedingte» Nolwendlgke.t bestehen, ebenst wie auf einer Lösung dcS »»istrikicue» ReparatioiiSpiobleniß. Was sowohl die territoriale aiS auch die wirtschuitliche Seile deS Versailler Vertrages betrifft, so sei eine Revision seit langem übersättig. Ter Vertrag sei zweifellos dem Grundiatz der dein Waiß»- stillstand var.niSgchende» Vereinhaniitneii. unter de,» T.inßli land "!e Waise» streckte, entgegengesetzt. Ter Vertrag rnlhalte territoriale und wirtschaftliche »luittelu. die Tatsachen ablengneten. die sowohl dem Buchstaben »ls auch dem Geiste nach i» üsicntllchcn Erklärungen enthalten geien. die neu den alliierte» Staatsmännern während des Krieges abg geben wurden. Tie Bestimmungen des Vertrages ueriolgten den .',mch von den besiegten Ländern n n m ö g l i >b e Summe» als Entt hä- dlgiing heraiiSznpresseii. nnter der irrtümlichen Annah,ne »aß das wirtschaftliche Leben mancher Länder zerstört werden lnim, ohne daß "icS das Wirtschtstslebcn anderer Länder vernine. Henderson sagte, er mone. daß die Oesientiichkelt begreife, ans welchem Standminlte die Regierung siche. Ter Premierminister versuche, die notwendige Almmub.ße zu schassen, und er hoffe, das; Schritte durch eine Welttomereil:, durch den Völkerbund oder durch beide nittcruommeu wurden, um zu sehen, ob man nicht zu dem Standpunkte ziirmllommen ! ume. der von den, verstorbenen Präsident» Wilson im Gegens»» ,, der Politik der alliierten Staatsmänner in den Jahren lb'b, lstlö nnd t9l7 eingenommen wurde.. gemacht werden könne, daß aber ein kultureller Zus i ui - men bruch die furchtbarsten Folgen zeitigen könne. Ferner wies Dr. Fulda auf die beschämende Ausläiiderei bi», die sich be sonders aus den deutschen Bühnen auSbreitet. Weitere Reserale betrafen die Notlage der medizinischen Wissenschaft, der Gesund- heitSpflege, der Künstler und Architekten und der 6 5 66» W e r ks st u d e n t e n, dir in Bergwerken und Fabriken arbeite». Die Versammlung nahm zum Schluß eine Entscklie. ßung a», in der daran erinnert wird, was die Menschheit der deutschen Kunst und Technik verdankt. Die Entschließ,mg warnt davor, dir Verelendung der deutschen Kulturschicht als die Sou. derangelegenheit eines einzelnen Volkes z» betrachten »nd fordert vom deiitschrn Volke ein mutiges Bekenntnis zur Gemein, schaft von Geist «nd Hand und den Entschluß, in de» Zeiten der außerordentlichen Not auch nickt vor außerordentlicbeui Opfern und Anstrrngungen zurückzuschrecken, um den Geistesarbeitern erträgliche Bedingungen deS Lebens und deH Arbeit zn schaffen.