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Nummer 46 — 23. Iabr-ang »mal Ivöckientt. vernsirprel»: NirFebr»arr.vORent..Mark Unreinen: Berechnung der Anzeigen nach Rent.-Mark Preise: Tie eingeipaltene Petiizeile 20«) s. Familien- u. Be,ri»konzcigen. E'eluclelb^. Tie 0 etit-Rellomewile kOn,m breit,1 .zr, Osieitensebtihr ,ür Selbslabbolrrlk^. bei > ebe,ic»du»g durch die Pos, ans erden, O orio-uichlag. rieir Nie Me cinrelnummer io «enrev-klennig. Geschäftlicher Teil: Jose, dor-mann, Dresden söckMe Sonnabend, 23.Februarl924 Im Fa»e köberer ,p«walt erl'icht irde Lerpllichlung aus Lie<erung sowie Erfüllung von Anzeiaen-Auftrcigen und Lei»,ina von Schadenersatz. Fürundentlick» und durchFern- sprecher übermittelte rin,einen tibernebmen mir keine Per«! antivortuna. Unverlangt eingelandte und mit Nllckvorio nicht veriebene Manuskripte werd n uichi aukbewah'tt Sprechstunde der Redaktion 8 bis tt llbr poch,»iftac,«I HüPptschrittlester: Dr. Josef Albert, Dresden Tageszeitung für christliche Politik und Kultur <»tsN,äs«Ss«e»e per LächstMik» Volks et», II« und !kr»N ,»id Vc lai, Llixonia-Nuchdriiikeret v'invH., ^ DrcSdcn-Sl. Ui, s'olbetnbrake »8. Lernens S--7L, Post- schcikkoiNo Dresden ,4'.N M Ml« - R Bell üer Kn - M M Me»» Die deutschen Auslandsguthaben Der wirtschaftliche Abbau der besetzten Gebiete — Französische Ueberwachung der deutschen E-sen» bahnen? — Die Eröffnung des neuen Thiirinzer Landtage» — Stürmische Szenen Die UtthnMiWit in Dm» Paris, 22. Februar. (Trahtbcricht.) Das erste Sachvcr- ständigenkvmitee hat sich gestern nachmittag mit der Frage der 0) o ld n o t e» b a >« k beschäftigt und seine Arbeiten praktisch zn Ende geftibrt. Die französisch-belgische Regierung ist mit dem wirtschaftlichen Abbau im besetzten Gebiete einverstanden, doch scheinen beide Regierungen ans eine französische ttebcrwachung der deutschen Eisenbahnen im Nuhr- nnd Nhcinlandgebiet unbedingten Wert zn legen. ES heißt auch, daß die französische Regierung dabei insbesondere Ga rantien für die BcsatzungStruppen in der Hand haben möchte. PariS, 22. Februar. (Drahtbericht.) TaS zweite Sach- verstandlgenkomitee ist sich gestern einstimmig über die Höhe der deutschen Auslandsguthaben schlüssig geworden. Man glaubt, daß der Nmfang dieser Guthaben erst bei der Ueber. reichnng der Sachverstnndigenberichte an die Neparntionskom- mission bekanntgegeben wird. ES handelt sich, wie der „Neuyorker .Herold" zu wissen glaubt, um einen Betrag von 2 Mil- liarden Dollar. Diesen Betrag habe,, die Sachverständigen bereits im Verlauf ihrer zweiwöchigen Untersuchung in Berlin er mittelt. DaS in Deutschland zurzeit befindliche flüssige Kapital wird ohne die Ncservenbcständr der Netchsbauk, auf 640 Mil lionen Goldmark veranschlagt. Die snliilst PmctirN'e Mehrheit Berlin, 22. Februar. Ter Vorwärts bringt eine Meldung aus Paris, wonach in parlamentarischen Kreisen verlautet, och Polncare seinen Rücktritt erklären werde, da er mit einer s« s>e- ringe» Mehrheit nicht weiter regieren könne. (Von anderer Leite liegt eine Bestätigung dieser Meidling noch nicht vor.) Paris, 22. Februar. Poineare hat gestern im Senat I» der Frage der Wahlreform die Vertrauenssragc gestellt. Er hat mir eine Mehrheit von 16 Stimmen erhalten. Mit 150 gegen 134 Stimmen wurde ihm das Vertrauen ausgesprochen. London. 22. Februar. Manchester Guardian schreibt in einem Leitartikel zum Sturz des Frauken: PoincareS Amtszeit ke. hauptsächlich bemerkenswert gewesen durch zwei Tinge: Die Ruhrbesetzuiig und den Sturz des Franken durch 50 Prozent. TaS Ruhriintrrnehnien sei eine finanzielle Katastrophe für Frankreich geworden, rS sei PoincareS lebte Karte gewesen. Paris, 22. Februar. In der gestrigen Kammersitziing ist eS zu erregten Zwischenfällen gekommen. Als der F-i»a>:z»nnister de Laster» antündigte, er müsse in der Frag: des Znndhosz- Monopols die Vertrauensfrage stellen, erhob sich der Abgeordnete Bouisson und schleuderte dem Minister die Worte zn: „Erbärmlicher Lügner! Tie Regierung hatte versprochen, das; s>« im Zündkosz-Monopol die Vertraue,i-Ssrage mcht stellen würde. Bonisson liest eS bei diesem Ausfall nicht bewende». Er stürmte mit erhobenen Fäuste» ans die Ministerbauk los. ES kam dann zu ei»em Niiigkamf zwischen dem Abgeordnete,, und einem Tiener. Ei» anderer sozialistischer Abgeordneter stürmte mit gesenktem Kopfe ans de» Abgeordneten der MrhrheitSparlci Bernat los. Te» Saaldirncrn gelang es auch diesmal rechtzeitig Ihres Amtes zu walten. Einer von ihnen wurde mehrmals »in dem Abgeordneten geohrfrigt. TaS Zündholz-Monopol wurde da»» mit 315 gegen 215 Stimmrn beschlossen. - - Die Iskllk Wikinger Regitttinz ? Die Opposition der Kommunisten. SV ei mar, 22. Februar. Die gestrige erste Sitzung deS Landtages fand vor überfüllten Tribünen und vollbe setztem Hause statt. Die ganze Sitzung stand unter ungeheure» Ausschreitungen der Kommunisten, welche offenbar von vornherein es darauf angelegt hatten, die Sitzung zu stören. Die äußere Veranlassung zu den» Lärm gab ei» Antrag der Kommunisten auf sofortige Wiederherstellung der Immunität zweier steckbrief. lick verfolgter kommunistischer Abgeordneter, lieber die Angelegen heit entspann sich eine lange GcschnftSordnnngSdcliatte, welche anSartcte, indem die gesamte kommunistische Fraktion ^ Stunde lang wüsten Lärm mit den Pnltbcckeln vollfiihrte und fortgesetzt brüllte. Dem Präsidenten blieb schließlich nichts weiter übrig, als die Sitzung abznbrcchen und nach Stunden wieder zu er. öffnen. Als erster LandtagSpräsibent wurde der LandeSbündler Dr. Wernick, als Vizepräsident der bisherige erste Präsident Leber, Sozialdemokrat, und als zweiter Vizepräsident der volköpartetische Abg. Dr. Geier gewählt. In später Abendstunde wählte der Landtag daS neue, auf drei Minister verkleinerte Kabinett. Dieses setzt sich wie folgt zu sammen: Fsnanzmlnlsterinm: Ministerialdirektor Dr. Stolze (Weimar); Inneres und Wirtschaft: Lanbrat a. D. Dr. Sattler (Königs«); Volksbildung nnd Justiz: NcichStagsabgeordneter und Ober. verwaltnngsgerichtSrat Tr. Lenthe »st er (Jena). Dazu kommen vier Staatssekretäre: LandgcrichtS- präsident Tr. Fritz (Meiningen), Studienrat Tr. Hrrfnrt (Weimar), Dr. v. KInechner (Sondcrshausen), Landwirt Erich Port (Kleinreinsdorf,. DaS Ministerin», deS Aenhere» Wird noch von einem Kabi- nettSmitglied besetzt, das das Kabinett selbst wählt. Die Demo kraten äußerten sich dahin, das; sie diese einseitige Zusammen setzung des Kabinetts bedauerten. Sie wären für eine Koa litionsregierung. Dazu seien die Verhältnisse aber nicht reif genug. Der Bayrische Landtag beschlietzt seine Auflösung München, 22. Februar. Zu Beginn der gestrigen Voll sitzung deS Landtages wurde folgender Antrag säintlichec Par teien einstimmig angenommen: 1. Die Staatsregicrnng sei zu er suchen, die Neuwahlen zum Landtag auf den 6. April festziisetze». 2. Der Landtag ist mit Wirkung ab 5. April 1024 aufgelöst. 3. Die noch zu erledigenden Arbeite» sind in kürzester Frist abzn- schließcn. München, 22. Februar. Bis Donnerstag'nachmittag ergab daS Volksbegehren zur Auflösung des Landtages 025 000, für Nenderung der Verfassung 885 000 Stimmen. Es stehen nach die Ergebnisse von 48 Bezirksämtern auS. Der mliillfize Dolelat für 1924 Berlin, 22. Februar. Der ReichSrat erledigte h>m? ce„ Gesetzentwurf über die Haushaltsührniig und Nechnu eg mg sür daS Jahr 1022/23 sowie den Gesetzentwurf über die vor läufige Regelung des R e i chS hau s ha l t e s für das Rech nungsjahr 1 924, Wegen der Geldentwertung konnte von einer geregelten HauShaltiührung im vor. Jahre keine Rede sein. Nach Uebergang zur Rentenmark wurden die einzelne» NesserlS vom Finanzminister mit Goldmarkkrediten versehen, deren Ver wendung innerhalb jedes Ressorts kontingentiert wurde. Dieses Verfahren wird nun nachträglich legalisiert und ebenso zunächst sür den Notetat des Jahres 1924 angewendet. Nene Ausgaben dürfen von den Ressorts »ur in besonderen Fällen mit Zustimmung des FinanzministerS gemacht werde». Freiwerdende Beamtenstellen dürfen nur bei besonderer Dringlichkeit neu be. setzt werden. Der Notetat sieht einen Betriebskredit von 300 Millionen und einen A n l e i h e k r e d i t von 500 Mil lionen Gold mark vor. Vom 1. April au wird eine eigene R e ichS s ch » l d e n v e r w a l t u n g gebildet. Angenommen wurden einige Aenderungen der Ausfuhr nngZ- bestimmunge» zum U m s a tz st e u e r g e s e tz. Bei der Ausfuhr von Waren, die bereits der Umsatzsteuer unterlegen haben, findet eine Rückvergütung der Steuer statt, und zwar sollen als Grund lage 02 v. H. deS vom Exporthändler erzielten Verkaufspreises angenommen weroen. Die erhöhte B e h e r b e r g n n g s st e »e r soll nur dann erboben werden, wenn das Entgelt sür die Beher bergung über 2 Mark binanSgebt — Z„m Präsidenten deS Neichs- versichernngsamtes schlägt der ReichSrat einstimmig de» »uirtlem- bergische» Ministerialdirektor Schaffer vor. Auf der Tagesordnung stand noch die Mitteilung über die Benachrichtigung der Landesregierungen zur Vorbereitung der Wälilerlistcn für die NeickiStagSwahl. Hierzu bemerkte der Minister des Innern Dr. JarreS, das; dem NeickSrate in den nächsten Tagen eine neue Absti,»m,ü> p-' ordnnng über die Ncichstagswahlen zügelten wird. ES skr Ke a!> dnrclmnS nicht fest, ob die Wahlen vorzeitig stattsinden. Mini,litt Mlk ?>>r Mchfriv Fortsetzung der Pfalzdebaitc. Berlin, 22. Februar. Zur Beantwort,i»g der Psalzinier- pellalIonen nimmt der Minister sür die besetzte,, Gebiete, Dr. Höfte, das Wort. Er stellt mit Genngtming fest, das; die vater ländische Gesinnung der Bevölkerung der bcsetzie» Ge biete über jeden Zweifel erhaben ist. (Beifall!) Der Separatismus als solcher dürfte im Rheinland endgültig erledigt sein. DaS. was die Franzosen dabei erfahren habe», sollte doch für sie eine Warnung sein, endlich alle Hoffnung ans den Se paratismus fahren zu lassen. Aber es scheint, als ob sie jetzt einen Feldzug gegen alle diejenigen eröffnen, die in der Abwehr gegen die Separatisten gestanden habe». Bisher waren die Ver. hä'tnisse auf Grund des Nheinlandabkommeiis geregelt. Sie wa ren drückend, aber einigermaßen erträglich, inzwischen bat sich aber ein System berauSgebildet, da? für die Bebölkernng »ner- träglich geworden ist. Im Rheinland sind 140 000 Man» Bes»tznngstr»ppcn, darunter 120 000 Farbige. Neue Gelder werden fast jeden Tag gefordert. ES scheint, als ob die Franzose», Das Dralilm -n MrljW Die jüngsten Ereignisse in der internalionalen Politik zeigen mit aller Deutlichkeit, wie daS Problem der Wirtschaft sich immer mehr >n den Vordergrund drängt. Die politischen Tendenzen müssen demgegenüber mehr und mehr znrückwcichen. Die französische Politik konnte keinen besseren Anschauungsunter richt über die Wirkung ihres Vorgehens erhalte», als ihr durch den Sturz des Franke» vermittelt wurde, lind nachdem die ame rikanischen und englischen Geschäftsleute nun gesehen haben, das; ans diesem Wege überzeugender als durch Dokumente und Kon ferenzen eingewirtt werden kann, werden sie das Mittel nicht so schnell aus der Hand geben. Unter öem gegenwärtigen Zustand deS Verhältnisses zwi schen Deutsch'and »nd Frankreich, unter der Unsicherheit der Un- gelösihcit des NeparationSpioblemS leidet die ganze euro päische Wirtschaft. Die Wirkungen gehen sogar in die Länder und Völker über den Meeren. Unter diesen Umständen ist eS verständlich, das; man auch in' Frankreich LösnngSmöglichteiten sucht, die de» Erfordernissen der Wirtschaft mek.r als denjenigen der Politik gerecht werde». Man bat nun auch in den französischen politischen Kreisen ein- gieschen, dah die deutsche Wirtschaft nur als einheitliches Ganzes reparationsfähig werde» kann. Infolgedessen wird die wirtschaftliche Wiederverfügung Deutschlands über daS Ruhr- gebiet mehr und mehr als notwendig, ja als unerlästllch dafür angesehen, daß Frankreich zu deutschen Zahlungen komme» kan». DaS bedingt natnrgcmäst auch eine Aenderiing de» gegenwärtigen militärischen B e sa y » n g s sy ste m S des Ruhige - bieteS, „nd zwar soll dis Kontrolle derart gestellt werden, das; ihre Einführnna in das wirtschaftliche NeparationSprogramm sich durchsübren lässt. Wir stehen also auch in diesen Fragen vor sehr gewichtigen Erscheinungen, Die Dinge dürften sich derart entwickeln, das; gc- mäs; dem Vorschlag der Sachverständigen daS Ruhrgebiet wieder in den wirtschaftlichen Organismus des Reiches eingefügt wird, das; die VerkebrS- und Zollsperren aufgehoben werden und das; die Verkehrseinheit durch die Wiedereinsügnng der jetzt abgetremi- ten Negiegebiete in daS einheitliche Eiseiibahnsystcm deS Reiches erfolgt. Unter diesen Voraussetzungen wird ein etwa zwei- bis dreijähriges Moratorium sür die Barzahlungen znge. standen. Die Sachliefenungen sollen indessen inzwilchen fortgesetzt werden. Für die internationale Anleihe wird als SicherheitS- seist,ing der deutsche Eisenbahnbesitz vorgeschlage», der unter in ternationale Verwaltung kommen soll. Als eine weitere Sicher, heit wird die Goldncckenbank angesehen, die gewissermaßen ven Charakter einer NepnrativnSkasse erfüllen soll neben ihrer Auf gabe, das deutsche Währungöwesen zu vereinheitlichen und eS auf GoldbasiS zu stellen. I» diesen Gedankenkreisen bewegen sich die Erörterungen, die gegenwärtig in Paris geführt werden. Man ist in fran- zösischen wirtschaftlichen Kreisen der Auffassung, das;, wenn niwn jetzt tatsächlich das Problem der Wirtschaft vor die Politik gestellt würde, der Fraiikeimiedergang sofort eingehalten werden könnte, ja dah dann alsbald eine starke Frankenhansse einsetzte. Man siebt daraus, daß man in diesen französischen Kreise» sehr gut darüber unterrichtet ist. das; daS ii.ternaticnale Vertraue» gegenüber der französischen Wirtschaft erst dann wiedertehrt, wenn ein vernünftiger, auf kaufmännisckier Basis sich aufbauender Aus gleich zwischen Deutschland und Frankreich zustandckäme. Ohne einen solchen Ausgleich ist weder für Deutschland noch aber auch für Frankreich irgendwelche Aussicht, eine internationale Anleihe zu erhalten. » Nach dem Stande der Beratungen der Sachverständigen in Paris ist die Gründili»; der Goldkreditbank nach dem Schack,tschen Plan gesichert. Es handelt sich um vie provi sorische Goldbank, die lediglich dazu bestimmt ist, den Kre ditbedürfnissen der deutschen Industrie und Wirtschaft gerecht zu werden. Die Schaffung dieser „kleinen" Goldbank, die dann der end gültigen grohen Notenbank eingefügt werde» soll, hat die deutsche Negierung als ganz besonders dringlich ansehen müsse», nachdem die Krcdiwerhältnisse in der gegenwärtigen Form sich nicht mehr lange aufrechtcrhalten lasten. Nicht nur die eigentliche Wirtschaft wird auf das empfindlichste in ihrer Betätigung durch die gegen wärtige Geldmarktlage gebemmt, auch die Landwirtschaft, und gerade diese leidet ganz auszerordentlich unter den Schwierig keiten der Kreditgabe. Rentenmarkkrsdite sind zudem für die Landwirtschaft des ganzen besetzten Gebietes überhaupt nicht errcickckar. Dadurch sind Zustande geschaffen, die äus die Dauer unerträglich geworden sind und die uns jetzt mitte» in eine der schwersten Agrarkrisen geführt haben, die wir seit Jahren verzeichnen können. Die Kreditbank nach de» Plänen Scbachts ist von d-m anS- ländischen Sachverständigen-Komitee gebilligt worden. Man hat dort eingesehen, dah die Festigung der deutsche» MrtsckmftSver- hältniste »nerlählich ist, wenn die sogenannte große Goldbank, die eine N ot e n - E in i ss i on S bank sein muh, überhaupt in Funktion kommen will. Diese endgültige Goldbank, die dazu bestimmt ist, die ganze deutsche Währung auf eine einheitliche Basis zu stellen, wird erst »ach geraumer Zeit sich errichten lassen. Die Schachtsche Kreditbank indessen wird, wenn nicht unvorhergesehene Schwierigkeiten eintreten, in einigen Wochen bereits zu funktionieren vermöge». DaS Sachverständigen-Komitee hat die Statuten der end gültigen Goldnoteilbank bereits in ihren Grundzügen festgestcllt. Man ist mm auch in den französischen politischen Kreisen ge. neigt, der Gründung einer solchen Bank zuzustimmcn, und es ist bemerkenswert, das; man nun jetzt in Frankreich selber geltend macht, dah ohne eine vorangegangene Kräftigung der deutschen Wirtschaft an Reparation «zahl ungenDeutschlandS tiberhauvt nicht gedacht werden kann. Gegenüber Bedenken, die immer noch in vorwiegend politisch eingestellten Kreisen Frankreichs geltend genmcht werden, wird nun doch jetzt M gller Deutlichkeit au-geführt, dah Deutschland «ine Gold- Währung haben m»,h. da nur eine solche den VudgetauSgleich ge. stattet und die notwendigen Sicherungen für eine internationale Anleihe geben kann, lind alles das znsammen ist auch die Por- aussetznng für Deutschlands Reparationszahlungen, die Frank, reich heute dringlicher als je zuvor benötigt. Tie jüngsten Er eignisse auf den, französischen Geldmarkt, namentlich der inter nationale Sturz deS Franke» haben üverzeikgender als lange Ver- bandlungen die Notwendigkeit eines raschen und entschlossenen Handelns erwiesen. Man sucht sich in Frankreich mit der Tat sache, dah die endgüftige Golobank Deutschland in Konkurrenz mit den größten Banken Europa» bringt, durch den Hinweis dar auf abzufinde», dah ja doch die Militärkontrolle in Essen und am Rhein bleiben werde, und die rein politisch eingestellte» Kreise verweisen darauf, dah die von Poinrare geschaffenen „Pfänder" auf deutschem Gebiet alle erforderlichen Sicherungen geben, um vie künftige Politik in ruhigere Löhnen z» führen. Man bemerkt also eine» sehr bedeutsamen Wandel i» detz Gesinnung in der Richtung einer wirtschaftlichen und kanfmänniz scheu Betrachtung der Dinar. Man hat sich aber auch in Frankz reich davon überzeuge» müssen, dah eS Naturgesetze auch in dez Wirtschaft gibt, gegen die eine noch so forsch geführte Politik „ichli ankommen kann. -