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Sächsische Volkszeitung : 24.02.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-02-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192402244
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19240224
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19240224
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-02
- Tag 1924-02-24
-
Monat
1924-02
-
Jahr
1924
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 24.02.1924
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Dr. Stresemann greift in -je Pfalz-Debatte ein Gitit schwell AaklM «egen Frankreich Der Rkichsmißtmiiiißer i« AresLe« «nglische» Tuche ableg.!», u»d daß t„> eigene» Laude Ziveigstellen für dir Herstellung, den Ankauf und die Verteilung indischer Tnch« eingerichtet werden. Da- Komitee soll sich später zu einem Ministerium siir Heimindustrie entwickeln. Immer und immer aber wurde die Einigsett des gesamten indische» Volkes betont. Bon den weiteren Beschliissen des Kongresses wiire noch Mi erwähnen, da- ein Programm anSgearbciret werden soll, das die Masienverweigerung des biirg.'rllchen Gehorsams gegenüber der englischen Regierung vorbereitr» und verwirklichen muß. Man ersieht also, w'e weit die Gedanken Gandhis, trotzdem er zwei Jahre von der Mitwelt abgeschlossen war, wirke». Tie soziale» Erfolge Gandhis ossenbaren sich dadurch, daß die Löhne ver Arbeiter seit Kriegsende ganz erheblich gestiegen >>nd. Gandhi aber versteht vor allem bet Ausbruch von Streiks die grössten Mas,:n der Arbeiter In Disziplin und Zucht zu halten. Im ganzen Volk ist da- Selbstvertrauen gewaltig gestiegen und gerade dieses Moment wird mit ausschlaggebend sein, um den uralten verderblichen Kastengeist der Inder an- zuta'ten und ihn schließlich in seinen Grundfesten zn erschüttern- Gandhi aber führt sein Volk stnsen weise zur Revolution, immer darauf bedacht, das; sie Masse sich tn der Gewilt hat. Er geh. leinen Schritt weiter, bevor er nicht bestimmt weih, das; das Volk nicht zügellos und krivol den nächsten Kampf anszu- kämpfen bereit ist. Nichts ist ih», mehr verhallt als die Anarchie. Das ist der gewaltige Abstand, in dem Gandhi zu den deutsche» sozialistischen Führern steht. Tort Beherrschung der Masse, hier Zügellosigkeit der Strohe. Dadurch aber, daß Gandhi der Masse diese Zügel aniegte, hat er eben diese Masse auch zum Heroismus erzogen. Sr brachte es fertig, daß die Inder mit Gewalt die Alkohol- und Vergnügungsstätten schlissen. In Deutschland schlem men Deutsche in der bittersten Not weiter. Wenn man all diese Dinge zusammen nimmt, so erscheint Indir dem Abendland gegenüber in manchen Dinge» als ein le„ch: ., eo Vorbild. Indien ist das Volk ohne Massen. Aber es ist gewillt, oen Kamps gegen die Gewalt zu kämpfen und Zeugnis davon ab-,»legen, das; die moralische Kraft über jede brutale Gewaltidee, den Endsieg davonrrägt. In Indien kämpft die Kraft der Seele, nicht die Kraft der Faust, gegen den Materialis mus nnftrer Tage. MammoniSmus ist das Ziel des Abendlandes, Kamps gegen den Materialismus das des indischen Volkes. Hier sind die grossen Gegensätze zwischen Morgen» und Abendland Europa hat den Idealismus verloren. Wenn der Abendländer allen Pomp und allen Prunk von seinem Körper streifen müßri, so stände er nackt — in ödem Mater'alismns da. Uno treffend lagt darum Romain Rolland unter Anspielung ans oen Weltkrieg in seinem Buche „Mahatma Gandhi": So gross war sie Un besonnenheit Europas, das; cs die Völker Asiens und Asrikas rlnlud, zu kommen und seine Nacktheit anzusehen. Sie Häven sie gesehen »nd verurteilt." I A. Ksr dem Wlkr-Yriiskß KO. München, 83. Februar. Am 17. Februnr ist Dr. von Kahr zurückgrtrcten. Es ge- sämh mit beinahe unheimlicher Rübe. Der Mann, der vor cln paar Jahren Bauern nach naben hin verkörperte, hatte jeden poli tischen Einftub verloren. Von seiner Diktatur gab er nur kürz lich noch einen schwachen Beweis, als er die Schrift des Münch ner Uiuversitlitöpcofcssord der juristischen Fakultät, Dr. Karl Rothen bücher. „Der Fall Kahr" sTübinge» 1024, Mohr) ver bot Diese Schrill ist nicht gerade erfreulich. Sie erörtert die Schnidsrage des 8. November 1983 und greift damit eigentlich dem Hilierprnzeb vor. Ist Kahr mitschuldig am Hrrhverrat? Unterscheidet er sich von Hitler »nd Ludendorsf nur dadurch, das; er ihr Vorgehen sür unzcilig hielt, oder wollte er überhaupt et was anderes? Hat er ursprünglich mit beiden gehen wolle» und ist erst nachher zurückgewickcn, oder war schon seine erste Er klärung eine Finte? Das alles soll im Prozeß, der am 26. Fe bruar beginnt, entschieden werden. Aber Kahr sitzt nicht auf der Anklagebank, sondern auf der Zeugenbank. Daß er znrückge- treie» ist. erleichtert die Lage. Schon die Möglichkeit, daß Kahr zugleich Vorgesetzter deS Staatsanwalts und Zeuge sein könne, hat die Staatsantorität empfindlich geschädigt. Jetzt sieht eS aus, als wäre der Generalstaatskommissar erst dem allgemeinen Drän ge» ans seinen Rücktritt gewichen. Mit Kahr zusammen geht General von Lossow. Damit ist der Fall Lossow erledigt. Es ist eine Vereinbarung zwischen dem Reich nnd Bahern getroffen, welche die BesehlSverhältniss« der bäurischen Reichswehr regelt, eine Vereinbarung, »ach der alles beim alte» bleibt. Möglichst oder tunlichst, werden bahrische Wünsche berücksichtigt. KaS einzige Neue ist die veränderte Eides formel, nicht mir für die bäurische, sondern für die ganze deutsche Reichswehr. Der Soldat sckstvört künftig nicht allein der NeichS- verfaisung, sondern auch seiner Landesverfassung Treue. Auch Lossows Abgang und die Vereinbarung über die Reichs wehr ist ganz ruhig anfgenommen worden. ES ist überhaupt sebr ruhig in Bauern, als wäre das Volk politisch übersättigt. Nicht einmal das Volksbegehren und die LandtagS- ailf'ösniig haben höhere Welle» geschlagen. Im stille» wun dern sich die Veranstalter des Volksbegehrens selbst, daß es er. olgreich o.nsgefalleii ist. Die notwendige Siimmenzahl ist sogar ür beide Volksbegehren weit überschritten. Jetzt kann der Kampf am, die neue Verfassung beginnen. Der Landtag, der sie mit einfacher Mehrheit genehmigen soll, ist das nächste Schicksal Bauern?. Er wird bereits am 6. Apri! gewählt. Die Machtvcr- hältnisse der Parteien werden sich nicht sonderlich verschieben Ginge cs aber nack dem Willen deS Volkes, so dürsten in keiner Partei die allen Männer wicderkommen. Man ist sie allerseits gründlich fall. Neue Männer nnd ein »euer frischer Wind. Das tut not. Die Listenwahl aber ist ein schweres Hindernis. Wird cS ruhig bleiben in Bayern, wenn der Hitler- Prozeß voranschreitet? D>e Parteigänger der Angeklagten ge. Leu vor, nicht stören zu wollen. Sie zeigen sich sehr zuversicht lich. Sie drohen mit gewaltigen Enthüllungen. GS muß aber dal'iiigcstellt bleiben, ob nicht auch die andere Seite manche? ent hülle,, kann. Vor allem darf die Frage nicht rnhen, woher das viele Geld der Nationalsozialisten stammt. Neben deutschen In- dnstriekreisen werden anklanddentsche »nd sooar nichtdeutsche Freunde der Hitiersache genannt. Aber die Gesinnung dieser Freunde läßt sich in Deutschland nicht prüfen. Auch nicht, waS für Freunde diese Freunde ihrerseits haben. Zur Leitung veS Prozesses darf man Vertrauen haben. DaS amtliche Bayern wird sich bewußt sein, daß es hier um sein Ansehen geht. Bauern hat i» der Gesetzgebung z»m Schutze der Republik seine eigene Justiz verlangt. ES hat sie erhalten. ES hat damit die Ver pflichtung übernommen, diese Justiz einwandfrei anSznüben. Auch ist ei» glalter Andtraq der Sache von größter Wichtigkeit für die innere Gesundung des Landes. Der Hitkerprozeß kann die Lust völlig reinigen, die durch die Ansammlung aller politisch bankrotten Strömungen in Bayern schlecht und dnmpf geworden ist. Eine Aktion »es Zentrums im Reichstag Tie ZcnkrnmSsraktlr». deS Reichstage? hat bei aller Zu stimmung für die großen Linien der Politik der ReichSregiernng eine nnllalsind? Aktion tn die Wege gesellet, um die sozialen, gewerblichen nnd allgemein wirtschaftlichen Schwierigkeiten, die sich ans den Notverordnungen notwendigerweise ergaben, zn be- heben zn such',,. Anerkennung Sowjet-Rnftlrinds durch Oesterreich Mo» kan, 23. Februar. Die österreichische Regierung hat .soeben Sic SawsellRegieriiiig da jure anerkannt und wir» sofort die volle» diplomatischen Beziehungen mit ihre aufnehmca. Brrli», 23. Februar. Zu Beginn der gestrige,, ReichStagö- sitzung nimmt sofort Außenminister Dr. Stresemann das Wort: Die Tätigkeit deS Auswärtigen Amtes in der Psalzsrage wird man gewiß nicht als inaktiv bezeichnen kön. neu. Wir werden demnächst in einem Weißbych alle Protokolle herauSgcben, die sich ans nnjere Schritte in dieser Frage be. ziehen. Ich darf daraus Hinweise», daß die bavrische Regierung uns ihre» Dank ausgesprochen bot. sür das, was wir innerhalb unser r Mach sphäre >n der Psaizsiage getan habe,,. Die Rot und das Schicksal unserer Pfalz geben mir Veranlassung, dein hohen Hanse von einer Tatsache Mitteilung zu innchen. die mir heute von dem deutschen Botschafter in Paris »litgeteilt wurde. Die besonderen Verhältnisse in der Psaiz hatte» eö nötig gemacht, ain 20. Februar >n einer Note speziell politischer Natur ohne Eingehe» aus einzelne Fälle gegen das Verhalten Frankreichs z» den Separatisten Einspruch zu erheben. DaS überreiche Material wurde in einer erschöpfenden Darstellung am 80. Februar durch den deutschen Botschafter in Paris überreicht. Rn» keilt mir heute der dentschc Botschafter tu Paris mit» daß ihm diese No«x ziirückgescnidt worden sei. Frankreich lehne »8 ab, diese Note rntgegenzunehmen. Es lehne es ab, sich tn Streitigkeiten zwischen Deutschen rinznmischen nnd sagt, daß die französische Negierung an diesen Streitigkeiten nicht beteiligt feil Unter denen, die die Verhältnisse in der Pfalz kennen, be darf cs keiner Diskussion über die Begründung der Znrückiveisniig der dentsck-e» Beschwerde». Aber ich glaube, daß die sraiizösische Negier»«;,, in bezug auf die öffentliche Meinung der Weit doch einigermaßen verte »nt, laß die Nebel sich zerstreuen, die die französische Berichterstattung über die Vorgänge verbreitet. Die Zahl der Persönlichkeiten ist zn groß, die inzwischen i» der Pfalz, von leidenschastlichem Gerechtigkeitssinn erfüllt, Protest erhoben haben. Ich erinnere nur a» die Berichte der englische» Be richterstatter. Man sägt, das seien Streitigkeiten zwischen Deut schen. a» denen die französische Negierung sich nicht beteilige. Ach wenn sie sich doch nicht beteiligen wollte, dann würde der ganze Spuk in 24 Stünden zn Ende sein! Wen» man aber die Geduld eines Volke? bis aufs äußerste spannt, bis sie reißt, und wenn eS dann zu Taten kommt, wie in der Pfalz, so sind diese doch bei der Verteidigung der guten Rechte eines Volkes durchaus ver ständlich. Man behauptet, man wolle sich nicht in Streitigkeiten zwl. scheu Deutschen einmischen, während unsere ganze Beschwerde darin besteht, daß man uns nicht gestattet, unser gutes Recht zu wahren. Die Stellung deS französischen Ministerpräsiden ten, glaube ich, wird nicht einmal überall in Frankreich verstanden. Wenn man dem de,«Ischen Volke znmutet, die schwersten Lasten z» Überwinden — von denen jede Verständigung begleitet sein wird, dann kann diese Forderung >mr gestellt werden an ein Volk, da.s das eine weiß, ^ daß eS mit diesen Lasten die vertragsmäßige Freiheit sich erwirbt, auf die rS ein Recht hat. DaS gilt für die Pfalz, für da« Rheinland, für die besetzten Gebiete überhaupt nnd für ba8 ganze Volk. WaS sich a«S dieser Verweigerung der Men- schenrechtc ergibt, wird schließlich nicht ans diejenigen fallen, die man dadurch zur Verzweiflung ncribt, sondern auf die Urheber) iBeijall.s Im weiteren Verlaus der Debatte ergreifen noch daS Wort die Abg. Hennig sDvölk) und Lcdebour <ll»»bh.). Nach einem Schlußwort des ZeiitruniSabg.-ordneten Hofinann, L»d- wigShafe», wird der Antrag a»f Strafverfolgung der Separatisten dem RechtsaiiSschuß überwiesen. Im Anschluß daran wird eine Aenderuna der Geschäfts ordnung beschlossen, wonach tie Anzweiflung der Beschluß, fäliigkeit künstig nur noch unmittelbar vor einer Abstimmung zu lässig sein nnd durch namentliche Abstimmung eiiischiode» werden soll. Nächste Sitzung an« Dienstag, 2 Nhr. Ans der Tagesord nung steht der Notrtat und die grobe politische Ans sprache. Wiklkli iil Ficht Von parlamentarischer Seite wird uns geschrieben: Mit den, Wcederznsammentritt des Reichstages ist im Grunde auch schon die Wablbewegung in Fluß bekommen. Die Anordnung deS Neichkinnenministcrö, wonach die Landesregierun gen ersucht werden, die Wählerlisten bei den Kommunal- Verwalluiigeii so rasch aufstellen zu lassen, daß sie spätestens am 23. März anslegnnqSsähig sind, bat nunmehr das ganze Parieigetriebe mobil gemacht. Die Sozialdemokraten be zeichnen den Tag deS Erlasses deS ReichSinnenministerS als den ersten MobilmachungStag für den kommenden Wahlkampfl Die De u t schna t i o n a l c n haben dem Reichskanzler mitgeteilt, daß sie als Wahltermin den 6. April für geeignet hielten. An diesem Tage werden auch dis LandtaaSwahlen in Bayern statt, finden Die die Regierung stützenden Parteien haben sich wegen deS Wahltermins noch nicht entschieden, sie warten die weitere Entwicklung der Dinge im Reichstag ab. ES ist nicht ausgeschlos sen. daß der Reichstag vor seinem natürlichen Ende aufgelöst wird. Dis Entscheidung über diese Frage wird aber schon in den nächsten 14 Tagen fallen muffen. Sic wird sofort spruchreif werden, wenn die von der ReichSregiernng als „lebenswichtig" bezeichnten Verordnungen angetastet werden sollten. Ein parla mentarisches Gerücht, wonach innerhalb der Regierungsparteien eine Strömung bestehe, bei der Neichsrcgicrung dahin zu wirken, daS Mandat des jetzigen» N.-ichStaoeS nm ein halbes Jahr zu ver längern. ist nicht? weiter als haltlose Kombination. In den maß gebenden Kreisen der Regierung und der Parteien denkt nie mand an eine solche Mandats»,-rkängernng. Selbstverständlich freilich ist, daß die Frage geklärt werden muß. ob auch der Be völkerung der besetzten Gebiete die Möglichkeit geneben wird, vollständig frei nnd unbeeinflußt ihren politischen Willen knndzutnn Tenn diese Bevölkerung hat gerade daS erste Anrecht zu sagen, welche politische Führung sie beansprucht. Die Kandidatur Hetzlein Dresden. 83. Februar. lTll.s Der Austritt deS früheren Landesvorsitzenden der Zentriimspartei und ehemaligen LandlagS- abgeordneten Heßlein bestätigt sich. Er ist vom Varteivorsiand der christlich-sozialen Volksgemeinschaft die ihre Anhänger vor allem im W-stcn Deutschlands bat. als Spitzenkandidaten ans die RcichLlistc für die ReichStagSwabken gestellt worden. sWir haben dieser Meldung noch unseren gestrigen Ausführungen nichts mehr hinzuznfügen. D. Red.) » Hrucku vvräMuvLvi »Ins »Ile Oeutunreinlxlceiten u. tkiut»u»»clililg«, vie lNNeiier, klimm, ku»teli>, kiciceln, c-e,Id>t»rSte, VNNclie» u-v. ämcii tixl. 0edr»uci> Ser »Nein « c >, t « a »oo vor»»»»»»» » «»., Oder»» »o d»d«a. Dresden, 23. Februar. Reichsaiißenmlnister Dr. Stresk- man» der noch am Freitag nachmittag im Reichstag gesprochen hatte, traf am Atzend im Flugzeug in Dresden ein. um anläßlich der bOjährigen Gründungsfeier des nationalliberalen Rrichsver- eins im großen Vercinshanssaal die Festrede z„ halten. Der Mi-, nister ging aus von oen Grundgedanken der Parteigründliiig, der Einheit des Reiches nach anßen »nd der Freiheit „ach innen,! Auch heute stehe» wir wieder mitte» dri» i» de» Kämvlen uin die Ei nheit deS Reiches. Nm die Reichseinheit geht es am Rhein, an der Ruhr, in der Pfalz, uno wenn es nach den, Willen i einzelner Parteien ginge, auch in Hannover nnd anderwärts. Auch! die hannoversche Frage ist eine Reichsfrage. Los v,n Preußen! heißc auch die Bande des Reiches lockern. Ich hoffe „nd glaube! a» de,, Sieg der Reichseinheit, weil das dktsclie Volk sich n> den Prüfungen vorher zu diesem NeichSgednnke,, bekannt hat; in Oberschlesicn, in Masuren und in Nordschleswig. Und daß man sich z» diesem Deutschland der Not. des Elends »nd der hoben Steuern bekannt hat, daß ist mehr national als alle» nationale Gerede von früher als alle große» Feste In de» Zeiten des Glückes. Es ist unsere Tragik, das; mir die Außenpolitik eines waffenlosen Volkes führen müssen. Große Morte, wenn lein« Macht dahinter steht, sind eine verhängnisvolle Politik. Liberalismus ist kein Begriff der Bergangcmheit. Ter Kampe des Tages wird vergehen, aer Kamps der Wellanfchannn. gen wird bleiben. Hüten wir »ns davor, das Materielle als bas Entscheidende anzuschen. Die große» Wellenscheidungen liegen ans ideellem Gebiete. Liberalismus ist etwas anderes als Demokratie. Demokratie ist der Begriff der großen Zahl, Libe ralismus ist der Gedanke der Persönlichkeit. Die Gleich macherei in oer Zeit »ach der Revolution war eine Torheit. Jeder Menfch. der seine Pslicht tut, hat «in Recht auf Achtung aber nicht ans Gleichheit! Es ist teb, Menich dem andere» gleich, so wenig, wie ein Blatt im Walde dem anderen gleich ist. Ter Staat beruht ans der Fam'lie, und nicht daraus, daß die Lehrlinge den Meistern gleichgestellt werden. Nach 19l8 schien! es, a.s ob eS nur noch Menschen gäbe, die fertig wären Mir wollen nicvt das verachte», was einst groß war, weiß es jetzt nicht mehr groß ist. Wir haben noch heute die Liebe zu: »iiseier alten Armee, zn unierer Flotte, zu unseren Kol mim, aus die wir ein Recht haben vor Gott und vor der A k hichl«.: Mau Hai u»S die allgemeine Wehrpflicht genommen,: weil man wußte, welch ein großes Stück Erziehung 'mein lag, weil man dickes große PlnS unserem Volk« nicht mehr gönnte. Es hat niemals etwas Demokratischeres gegeben im alten Reichs, als die allgemeine Wehrpflicht. Gegen bei: Vorwurf der Komvromißpartet muß man >miner wieder einwcndcn: oze Staa.Skunst in einem zersplitterten Volk kann überhaupt nichts anderes fein, als Kompromiß, als elcke Zusammenfassung der Kräfte, die fähig sind, die Dinge vorwärts zn treiben. Bismarcks Politik ist auch nicht immer die gleich«: gewesen. Er mar der Mann, tzer den Kulturkamps gegejc daS Zentrum führte, der ihn aber ab brach, als er sah, daß er »ich! zum Ziele führen könne. Ter schmerzlichste Verlust des Weltkrieges ist es, daß wir unsere alten Mittelschichten verloren haben. Wir müßen alles In», nm dies« Mitte wieder slarlen zu Helsen, die das Bindeglied abgibt zwischen Großkapital »nd Prosetariat. Eiize Trustentwlckliing nach amrrikanischeA Vorbild wäre sür Drutfcllland das größte Unglück. Wie Rom an den Latifundien zugrunde gegangen ist. so würde Driitschlan» an den Latifundien der Industrie z,«gründe gehen. Das Nationale fängt erst an, wo inan Opfer zn bringen imstande ist. Es ist selbstverständlich, daß man >m Schützengraben der Verantwortlichke t mehr Verluste hat, als in der Etapv? der Opposition. Erst kommt der Staat, dann das Einzcli.ptercsse. Wenn heute Parteien den Antrag stellen, das durch die Rotvervch- nnngen Erreichte wieder, abzubauen, so bedeutet das Niickiehr zu neuer WirtschaftS-, Währung?- und Staatszerrnttung. Daß der jetzige Etat nur ein Notetat ist und von einein Kulturvolk nicht auf die Tauer ertragen werden kann, habe ich auch de» Sachverständigen gesagt. An eine völlige Aufhebung d/S Aus- nahmezustandes kn besonders gefährdete» Gebieten denkt heute niemand. Tie Einstelinng der Welt ist schon heilt« eine ander- als vor wenigen Jahren. Man sieht weit mehr eine mornliickze Isolierung Frankreichs, als Deutschlands. Das deutsche Volk ist im innersten Kern gnt. Tenn kein Volk hat so viel er tragen in den letzten zehn Jahren. Richtig ist, was uns auf recht erhält, deshalb ist es auch richtig, daß wir an unsere Zuknnst glauben, und daß wir weiter leben der Gegenwart in dem Ge danken an die Zukunft. Die Reoe wurde mit stürmisckiem Beifall ufgenommen, nnd klang in dem Deutschlandlied ans. DveSds», 31. Heie'tnr flK.). Alm den 28. d. M14.. n»erd»n si 1 OEs »itle-präsident tzeldt und dev Minister de» Innern Müller, zn Verhandlungen nitt der Reichsregierung nach Berlin begeben. ) Berliner Dev^sn^tirse vom 23. Hrßru-rr (Ailtüch) mitgeteikt von der Eomm-rz» und Privatbank, A -G., Dres den Nl'lli'riiimen in Millionen der Einbei» der Wntzrnno. reiearcwiUiiUe »liik-- znhlima mN rz Me», r. > Briet -2. Neid 2. Brief ?>nN>crdam . . S IK7MK3 >8783 7 3 >876168 I6V3 88 »>rW>-i . . . b ,8780-. >883 8 8 ,87688 >83'86 »Kristiania . . k K88"88 k 5543,0 6,7 88 Itancnba c„. . k «ek »7 889870 b 678 2» 878688 Ewlkkwim 8 los? >I878M k ,887-68 ,18 888. .f-rMiisllorS . . I!«7'S >88288 b 1N873S ,a6"8 Ran, .... k IM-«8 18 4-;s 8 >81 ,48 13)488 l-anda,, . . . s >»ie«82s >S>°8378 3 >8>S48V8 IS24'8.0 Raiwort . . . Ä «218588 K 4I888M 42IV888 Pari« .... 3 I7SSS0 ,88488 3 >78888 I30488 gUri» .... 3 7NN7-, 73I87S 3 78 73,8'8, Mn arid . . . » 83'68-i 838 38 K 83768. 5^5 N5. Mir» .... so «343 K2SS7 SV 62.341 62 887, Rraa .... 3 17183 >2 se? 3 1??144 122-87 Rnbaarst. . . >1,7,2 >,8-SS 79 088 83 288 kosia k . . . ?2S>7 338-3 -2317 Rnrno? vires. « ,«3SW0 >443808 >4324,8 1431888 Rio de Janeiro io «88783 8VI288 >8 4SS718 881288 ttaiiowitz. . . 4M 4k» piavan. . . . k >888^80 >804788 >0 >878288 Ikv4/88 Rarnm . . . 848Z2 88138 8388, 64,55 killadon . . . bv >«46 7 >4S-«j >44617 I48M Riga .... Reval .... >8888 >i'1> »owno . . . 4I8SÜO 4242.8 Bukarest . . : . 24)74 24S2Z WetterberlchtderDreSdrrerWetlerwarte Lnflbrnckverteilung: Haber Druck west icheS Enrovch Kern 775 M»>imeter Irland. In Ausfall»»«« begriffene Depreffton unter 755 Millimeter nordwestliche» Rußland. Tieier Druck unter 750 Millimeter östliches Mitielmeer. Wetterlage: Die Witterung Luchsen« stebt seit gestern unter dem Einst,tz der im Nucken de« öst lichen Tiefdruckgebiete» tingedranernen Kältelnstmaffen. Durch iLese» erneuten Einbruch von Kalilu'tmoffen ist die Te nperalur, die gestern etwa« gestiegen war. wieder beirichitich herabgesiinkei«. Vorher ig ge: Wollig, bi» »eitweise ziemlich heiler, anfänglich noch ver einzelte Schneeiälle. Mäßiger di» strenger Frost. In Flachland« um Mittag Temperatur elwa» über Gefrierpunkt. Schwache Lust« bewegnng au« westlichen Richiunaen. Verantwortlich sür den redaktionellen Teil: Dr. Josef A lberto Dresden. — Für den Inseratenteil: Josef Foh ma n n. DteSdeqp Sachsen verhandeit mit Berlin
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