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Karolas Leid und Liebe Roman von E. Grabowski (Nachdruck verboten.) (45. Fortsetzung.) Nu» erst habe ich ihn verloren . . . ach, morgen bin ich nichi fest geblieben, warum bin ich nicht gegangen!? Wie soll ich es ertragen, ihn zu sehen mit einer anderen Frau . . . Ach. ich hatte de» BSut nicht, men, bischen Glück freiwillig aufzugcben. Das Glück — ihn, wenn auch nur aus der Ferne, zu sehen, von seinen Plänen, seinen Arbeiten zu hören, mich mit ihm zu freuen an seinen Erfolgen! Noch immer gehört ihn, jeder Atemzug meines Lebens . . ., o. die Glückliche, die seine Liebe besitzt . . . Bennet war wirklich Besitzer der großen Ländereien gewor den, die er bisher in Pacht gehabt. Sie hatten einige Grenzver- schiebungen erfahren; im Süden traten sie mit einer Spitze tief in herrschaftliches Gebiet ein. Diese Spitze wurde abgerundet, dafür erhielt Bennet ein Stück Wald im Norden der Pachtung. Ts grenzte an Gemeindegut und hatte der Verwaltung bisher viel Aevger gebracht. Es gab einen steten Krieg mit der Gemeinde wegen der Wildschäden. Bald waren die Bauern, die sich benach teiligt glaubten, bald die Verwaltung. Diese kämpfte mit Gesetz und Recht, jene mit List. In diesem Jahre hatten sie sehr hohen Wildschadenersah erzielt, weil sie auf ihre sandigen Grenzäcker Kräuter gesät hatten, die das Wild besonders liebte. So nahm die Verwaltung die Gelegenheit gern wahr, sich dieser unerfreu lichen Zustände auf gute Manier zu entledigen. Die Bauern sollen allerdings recht große Augen gemacht haben, als sie von dem Tausch erfuhren — sie ahnten es, daß ein Privatbesitzer sich nicht so leicht würde über das Ohr hauen lassen Der vollzogenen Tat sache gegenüber war aber nichts weiter zu tun. In dem besagten Walde befand sich auch die Pachtwirtschaft Nothäusol. Gelegentlich der Durchsicht der Kaufkontrakte fiel das Wort ..Rothäusel" Herrn Bennet ganz besonders auf. Wo hatte er Las gehört? Es mußte erst kürzlich gewesen sein. Richtig — in dem Buchladen des kleinen Marktfleckens wars. Und da stand Korolas Name grell vor ihm, von all dem Gcranke phantasie- rcichcr Lästerungen umgeben. Wenn nur die Hälfte wahr war von dem, was er gehört — ja, nur ein Zehntel ... er starrte auf die Papiere: aber vor seinem Auge erstanden ganz andere Ge bilde. Waldesrühe — im Moose unter grünenden Eichen ein schlafendes Kind, dem er Schlaf und Tränen aus keuschen Augen eküßt. Dann später kam die Sommerfreude, mit Blüten, reiscu- em Korne und —ach, so wonniger Liebe . . . Aber Falschheit saß im Blute der geliebten Maid und verdüsterte ihm ihre holde Gestalt . . . oder war alles nur krankhafte Phantasie, geboren von maßloser Eifersucht? Wie kam cs dann, daß man hier in der Fremde dasselbe Urteil über sie fällte wie daheim? Steckte rächt in jedem Märchen ein Körnchen Wahrheit? Er hatte sie beobachtet, von dem Tage an, da er sie wieder« gestken gelegentlich des BevgfestcS: man gab ihrer Schönheit den ' ».rechten Zoll; aber, schon dort oben in den Bergen, beim ersten Wiedersehen erlebte er es: man zuckte die Achseln und tusche,te si g pikante Bemerkungen über sie in die Ohren. Da ivar der alle Groll in ihm lebendig geworden und hatte ihn fern gehalten tun ihr. obwohl sein Herz nach ihr schrie. Auch heut — die Sehnsucht zog ihn zu ihr hin, über der harte Sinn des Mannes zwang ihn zur Ueberwindung. Und doch regten sich in ihm die Zweifel immer wieder, die seine Begleiter waren durch Leben seit jener furchtbaren Nacht auf tem Weiher! Wen» ick hr unrecht tue . . . Seufzend wandte er sich wieder den Papieren zu. In Arbeit hatte er bisher rcst-ckl. was einst so herrlich aufgeblüi'i war in einem Herz?» er wollte Weiterarbeiten . . . arbeiten, 'chaf- en für die Allgemeinheit, zum Segen der armen Bevölkering eines Distrckts. Noch waren diese einfachen, treuherzigen M:i- nl'. > : unverdorben im Gemüt, noch steckten sie mit den Füßen in dem Boden angestammter Hörigkeit; aber schon ragte der Geist darübir hinaus und sehnte sich nach Freiheit. Auf die Führer wird es ankommen, ob das arme Volk wirklich frei wird. . . Er wollt Führer sein, wenn auch nur einer kleinen Gemeinde . . . Und nieder sprang er auf, kreuzte die Arme und ging in rastloser Wenderung hin und her. Auf seiner Stirn lag eine grüblerische Wolke, die dichten Brauen zogen sich im scharfen Denken zusammen, und sein Mund sprach halblaut vor sich hin: »Die Klause! des Testamentes muß erfüllt werden, darum komme ich nicht herum: ich muß mir eine Frau suchen ..." Er ging jm Geiste die Damen seiner Bekanntschaft durch. ES waren liebenswürdige Geschöpfe darunter. „Was hilft) " fuhr er fort und strich iich das Haar aus der heißen Stirn: ich habe die Erb schaft angeireten. ich habe die damit verbundene» Vervsiichtungen gekannt, war auch kein dummer Junge mehr . . . »uu, wir wer den ja srk:n . . ." Cr ging wieder zu seinen Papieren und legte sie zusginmen; da ging se.n Aug> nochmals über das Wort „Notbäusel". „Wie ist mir denn — soll dort nicht ei» Mann aus meiner Heimat leben? Ein Mensch, der Karola gekannt hat von Kindes beinen an, ein Mensch von wenig guter Gesinnung, denn er scheut sich N'cht, sie schlecht zu machen I Tut er das nur aus Ge. schäftsinteresse und kommt er damit der Meinung seiner Gäste entgegen?! Es soll auch solche Käuze geben und dem Götzen Mammon wird immer noch geopfert. Nun, den Burschen kann ich mir ja ansehen." Ein Druck auf den elektrischen Knopf über seinem Schreib tisch rief seinen Diener herbei. Ein Hamburger, der schon bei dem alten Bennet im Amte war. „Ich will in einer halben Stunde auSreitsn, Christian; sor gen Sie dafür, daß mein Pferd gesattelt wird. Wenn jemand nach mir fragen sollte — ich bin heilt nicht mehr zu sprechen." Er ritt durch den schweigenden Wald, der sich unter der Schneelast beugte. Der Winter war lang und streng. Noch waren alle Wasserbäche gefroren bis zum Grunde, noch lag der Schnee fußhoch ün Lande; ungelmhnte Wege machten das Reisen schwer in einer Gegend, die (1896) noch keine Eisenbahn kannte. Man war hier stundenweit entfernt von den Weltstraßen. Still, einsam, wie vergessen lag das Land im Winter. Geselligkeit wurde im großen Stil gepflegt. Wochenlang« Besuch aut den Güter, Kasinobälle, heimliche Spielstuben, Musik und Essereien, vo» deren Umfang sich ein deutscher Durchschnitts mensch der damaligen Zeit kaum einen Begriff machen konnte. Bennet machte dieses üppige, arbeitslose Leben nicht mit. Er hatte seine Zeit eingeteilt, trieb neben seinem landwirtschaft- 'licheu Berufe völkische Studie», wozu ihn die Slowaken mit ihrem eigenartigen Lebe» besonders anregten. Auch das Land mit seiner reichen historischen Vergangenheit interessierte ihn. Im Verkehr einiger hochgebildeter Mann« lmtte er bisher den Aus gleich gefunden, den sein geistiges Streben verlangte. Für die Zukunft erwartete ihn fröhliche Arbeit. Er war entschlossen, im Lande zu bleiben, Staatsbürger zu werden und sich sein Heim nach seinem Sinne einzurichten. Ein Haus mußte gebaut werden, oder zum mindesten vwgebaut werden. Es fehlte auch auf seinem erworbenen Besitze nicht an alten Herrensitzen, die als Zeugen einer vergangenen Zeit stumm und verlassen ins Land blickten. Mit großen Gärten, Teichen und Wirtschaftsgebäuden umgeben, ließen sie sich wohl auch für ein einfacheres Leben eiurichten. Auch Straßen wollte er bauen und dafür sorgen, daß Anschluß an die Eisenbahn geschaffen wurde: kurz, Arbeit lag auf seinem Weg« in Hülle und Fülle. Schlitten klingelten durch den Wald, Gelächter »erhallte; der Wog wurde freier, bald kam er auf eine Lichtung. Hier stand ein Zierlicher Rohbau, anscheinend ein ehemaliges Jagdschloß, heut eine Wirtschaft; er war in „Nothäiftel". Verschiedene Gespanne hielten vor dem Gafthause, das von GartenankMN und weiten Plätzen umfriedet war. Es heimelte mit seinen schon erleuchteten Fenstern traulich an. Bennet gab sein Pferd einem herbeieilenden Bursche», be obachtete noch die Einstellung und trat dann in den Saal. Es mochte d« ehemalige Speisesaal des JagdschlößchenS sein; das zeigte seine Einrickitinitz und Bauart, die irgend einem historischen französischen Vorbilde nachgeahmt schien. Die eirunde Form des großen Raumes wies sechs Fenster in den beiden e'nander gegeuüoerliegendcn Wänden auf. Parkett von seltener Schönheit, getäfelte Decke, starke Ledertapeten, an den Wänden alte Iagd- bilder, dazwischen Geweihe, auSgestopfte Vögel und die Bilder fröhlicher Jagdgesellschaft. Dann wieder ein alter Charakter« köpf irgend eines Jägers, der sich im Dienste seiner Herrschaft Unsterblichkeit erworben. Bennet sah das alles mit raschem Blick, auch über die Kron leuchter glitten seine Augen, die, aus Geweihen gebildet, von der Decke hingen. Was wohl die einstigen Besitzer für Augen machen würden, sähen sie das weiße Licht, das heut in zierlichen Birnen aus den Geweihgruppen glühte!? Fortsetzung folgt.) Statt bsronstarsr tlnrsigs. ^m Desto Odristi Dimmolkadrt nahm ckor ^Ilmkob- tigs inoinell gsliodton Nenn, unssrou gnton trouaor- genckoo Vater, meinen trouon Drnckor, ckov Eodeimoo .kustierat DM Nvnno» so sieb in soin dimwlisohos Doioir. Dr vorsodisck naoli langom soliwsron, mit odristtiolror Oockulck or- tragonvn Deisten, vvrsodsn mit ckon koiligou 8tords- sakramootvn clor röm.-katd. Uircbs im ^Itor von 68 .lskrsn. Da8 toisrlieko Doguiom wirck golraltsn in ckor Dkarrkirodo 8t. Trinitatis am Droitag ckon ?. ckuni krülr 7 Dbr. Oio trausrnckon ^»gehörigen: l-lllse ttennes gob. tVirtd Ducls Denn«», puulu Denn«», Kntonle Nenne» 8okwostsr Maria Oäcilla, Dockomptoristto. tsiprig. Xiostsr tstarienttial bsi 5Vottom (Dollanck), sten 25. Llai 1922. M. 3iirgm»rrem ru Iresäsn Mlttrvock cken 3k. Mai ndencks 8'/« Ukr im katd. OssvIIsndauss VlklllklSN« riss steutselia Vollc noch «ins Zukunft". Svl »1«^, Rsckuvr Do« llr. Ottomar Lcliucrliarstt. 1069 — LlLsts witilcommsn! — MkMülW SsiiMsi' Mell llttsüsil vie ckesMnFe /Ui88telluri8 — RsfsmSK — wirst am l.stuni nackm. 2 lädr tür sten allgem. Deruck eröikoet Lintnittspreise: Dauer-blsuptkarte 100 54., dledenkarte 60 54. weitere dlebenkarte 30 54., Tageskarte dis 7 Ukr abenstz >0 54ark. ad 7 tlkr »bencls 3 54srk kWlM Hüll zu IMH mil iMickrm VmiiMliiW «Wie kiitliltkiirelK füglich dlaclimittag- unst ^benst-Konrerte stes philharmonischen Orchester (65 54»nn). p.rölknungstage abensts mit Antritt sterDunkelkelt Vom gleichen Tage an Ist stie Sonrjensusslellung von Alt-Ponrellsn (aus früherem Lesitr Augusts stes Starken) im Lekloü tSg- licli 10—2 Uhr ru besichtigen. 16M lagAl-Mk - 8381-lMk - Utren-Mk Umpeessen uoä k'Leden sodnvU unä dilligat. OroLo Auswahl, nood billige Praias. G-uttaks'ik, vr-ssäsn, pülnitrsi'Zti'sks IT nu^tT ilc> Vl'UvlL V0N l MZseilsiiilMii - LsIlüWlMMklmmMi'MMiis: «in- rmä LV»«>1sndi>, io Hsvlr- oävr Üotkt!oos6ru<:Ic, Ilokort solivvll o. prsisvsrt « Rot! 8 8axo Z 0f«,ä»n-L. 16, »oldoinsti-Lllo 46 - ?vrn,pf. 32722 8axoni'a - kueliäi'ueksi'si 6. m. b. 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A A Ordentliche«, fleißige« Mädchen, mit guten Zeugnissen, sucht Stellung zu geistlichem Herrn. Gefl. An. geböte u. „B. R. 517" an die Geschäftsstelle d. Bl. erbeten. deu/Zki-le OusNtSten im ZpsrisI-OssodLkt Doks ^wmovstrLÜs. rsr? MI» Dresden»/*. ^mmonstralle 42 gegenüber ck. Dalkendrückv! perosprecberblr. 12046 Kager »Smtl. kllrrtonvcsrsa I kür llaur unst Tollatta XSmmo, 8eilsr«arsn us Ki'anksn-fa!n'8ll1kls Verstellbore Nüekenlekine» Vett-I.e»etl»cke biuckt-Stükle unck sämtllok» Arsnkenmübel. Digvoe Dadrlk. ^ Knolrv L vnevlki' vrosstan-g., XLnig-lc>dann-8traSa Loko ckos Dirnaisodon DIatrss. 8oklUp1vi' Knsbvnsnrllgs sw. Dntrüokonäe »Weil.»»»!!! von 388 51 an llresüsn-liLvsM Ssoylsti'LSö Llviävrstoffv, Icviooo- uoä LumovollreLrvo LtrioLxsro« — Lluräinvo — Lvttkväsro !! SWMSvrWeii!! 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