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Sächsische Volkszeitung : 07.03.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-03-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192403075
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19240307
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19240307
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-03
- Tag 1924-03-07
-
Monat
1924-03
-
Jahr
1924
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 07.03.1924
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Freitc^z, den 1. März 1tz2-1 Ar. V7, Seite ü. für die anfangs eine ständige Deckung von öv Prozent der- langt werden wird. Verl «. 6. März. Wie die TU. erfährt, durste die orutjchi Goldtreditbank, die i» Amsterdam gegründet werden soll, ihr.' Tättgkeit in den ersten Tagen des April mifnehmc,,. Wtlllmff Ist»)! i»ir Uiuer dieser Uebecschrist beschäftigt sich in der „Tremonia" der alte Zcntrnmspolillker Lensing mit den Ausfällen Ln- dendorfss im Münchener Prozess. Leasing erzählt,, »ich »»ährend des Krieges habe ihm ein alter General gesagt, daß er bei einer Beratung Höchstkommandierender »»gegen gewesen sei, als es sich um die Ernennung eines Divisionskommandeurs handelte. Ter vorgeschlagenc katholische Brigadekommandeur sei von hoher Stelle abgewiesen morde», »nt der Begründung, daß der Brigadier sür die Stelle eines Twiiionötommandeurs „als Katholik nicht zuverlässig" sei. Leasing hat i», De zember 1917 einen Besuch im großen Hauptquartier gemacht. Darüber berichtet er in der „Trcmouia" folgendes: „ES war am lä. Tezember 1917, als ich zum ersten Male ini Hauptquartier in Kreuznach den General Luden« dorss sah und seine Ansichten hörte. Ich war mit einigen andere» Vertretern des AugustinuS-Vereins einer Einladung i„ das Hauptquartier gefolgt. Ter Zweck der Einladung sollte sein, die Z e n t r » m Sp r e s sc für die L u d e» d o r s s i ch e,r Ideen zu gewinnen. Wir sollte» Propaganda machen sür die Anuektiouspolitik und gegen die Zriedensresolution. Das ist nicht erreicht worden, wenigstens nicht bei den meisten von »nS, weil wir bald einsahen, daß man »ns manches nicht sagte, waS hätte gesagt werde» müssen, um uns ein klares Bild gewinnen zn lasse». Ich habe Lndendorsf ob seines Opti mismus trotz der oamaligcn Kriegslage bewundert, stelle aber fest, daß er damals von seinen kulturkämpserischen Aspirationen nicht gereoet hat, nur der AdlatnS Luoendorsss, Major Nico lai, nahm uns nachher in Kreuzverhör über die Erzber- gersche F r i e o c n S r c s o l u t i o n vom IS. Juli 1917. Wir sind aus de,» Hauptquartier geschieben unter dein Eindruck, daß Lndendorsf zwar ein tüchtiger Äldat sein möge, daß er aber von der Politik recht wenig verstehe. Diese Ansicht hat sich in der Folgezeit volians bestätigt, lind Lndendorsf hat es jetzt wieder vor Gericht bewiesen, indem er als Ankläger gegen Rom, gegen das Zentrum, gegen Bahern und Oesterreich auf trat. Derselbe Man», der durch sein überstürztes Angebot sür den Waffenstillstand oas größte Unheil über Deutsch land hcraufbeschworen hat, der eigentlich vor den Skaalsgerichtshof gehörte, wagt es jetzt noch, in konfessionellem, Haß die treuesten Deutschen vor den Kaps zn schlagen. Ich fühle mich frei von jeglicher Sympathie jitr den bayerisch,, Separatis mus. ». Kahr ist nicht Katholik, er war stets ein Gegner des Zentrums. Tie Fehler dieses Mannes jetzt oem Zen trum in die Schuhe schieben zu wollen, ist ein starkes Stück und beweist nur, daß Ln dendorss und seine deutschvälkischen Genosse» vieles vergesse» und nichts dazu gelernt haben. Man muß die jüngsten Reden der deutscl'völkischen Abgeordneten Hen ning und Wolle im Reichstage mit anqehört haben, um zn den» Urteil zu kommen, daß diese Brüder um kein Haar besser sind als die wildesten Kommunisten. Es steckt in chnrn der alte Kulturkamvssgeist der 70 er und 80 er' Jahre. Wehe uns Katholiken in Deutschland, wenn diese Leute wieder einnial die Macht in Hänoen haben." Lensing schließt seine Ausführungen mit folgenden beachtens werten Mahnungen: „Man wird an anderer Stelle noch auf sie gegen uns erhobenen Vorwürfe Lndrndorsss eingehen nnd sie gebühren» zurückweisen, ober schon geben sie mir Veranlassung, unsere Freunde in Stadt nnd Lano aus diese Warnungs signale sür den bevorstehenden Wahlkamps aus- inerksam zu machen. Im katholischen Lager spielt mau hier nnd dort jo gerne mit dem Wort, saß das Zentrum die katholi schen Interessen nicht genügend vertrete, einige Quertreiber planen sogar „Neugründungen", „um einem dringenden Be dürfnis abzuhelfen". Die Schmähungen und Verdächtigungen eines Ludendorsfs, eines Ingenieurs Born und anoerer Evangeli- bündler zeigen »ns, woh n der Weg geht, wenn nicht die Katholiken wie ein Mann z » sa m m c n st e h e n. Wir haben unser Schicksal in d:r Hand. Ein Verräter am Zentrum, «In Verräter an seiner Kirche, wer angesichts der Anpöbeleien eines LndendorffS und Konsorten noch zaudert und nicht mitwirkt, um unser Vaterland vor einen, neuen K.iltmkampf z» schützen." Neve Drangstliermigea m der Uch Pirmasens, »1. Mürz. Die hiesigen Zustände scheine« einer neuen Katastrophe zuzvtreiben, wen» nicht bald der Sonder ausschuß drr Nheinlandskommissio» nach dem rechten sieht. Die Verhaftungen unschuldiger Bürger durch dir Brfabungsbehörde dauert an. Die verhaftete» werben znm Teil von den französi schen Dolmetschern »nd Gendarmen mißhandelt. Ter Techniker Jakob Beiter wurde vo„ einem französischen Dolmetscher so zn. gerichtet, daß er eine ganze Nacht bewußtlos lag nnd dann tob süchtig wurde. Er mußte in einer Heilanstalt »»gebracht werden. Die In das Militärgefüngnis in Mainz verbrachten Bürger wur. den in Ketten nach dem Bahnhof gebracht, «aS bet der Bevölke- ru»q ungeheure Erregung hrrvorries. Der Stabt wurde mit drr kcrhastuna von lvll Geiseln gedroht, wenn den Separatisten irgend etwas geschehen würde. Unter dem Schutze der französischen Del«, gation wird daS Austretcu der Separatisten täglich hrrauSforder«. der Sie gehen im Rathause auS »nd rin, wo ihnen daS srüherr Wack,«lokal drr deutschen Polizei von den Franzosen znqewiesen wurde. Theunis beim Köniq Brüssel, k. März. Der belaische König Hot geitern nach mittag eine kongr tlnterreduug mit TheuniS gehabt. Der König bat den Ministerpräsidenten, ihm mitzntrilen, ob er zur Bildung des Kabinetts in der Lage sei. ThcuuiS hat um knrze Bedenkzeit gebeten. Verurteilung der Steuermutznabmen PoinearSs durld den Senator Paris, 6. März. Tie Fnimiztommission des Senats hat gestern unter dem Vorsitz ihres Berichterstatters Herrn Beranger die AuSsvrache Uber die neuen Steuermaßnahmen der Regie rung eröffnet. Die Kommission ist zu dem Entschluß gekommen, daß dir Auflegung des doppelten Zehntels »line Wirkung aas die Finanzlage Frankreichs bleiben würde. Im Grosze» null «qpM beurteilt der Berichterstatter die Struerpläne der Rr- glcrnßg sehr u n » a ch s, ch t l s ch, wie folgende Sätze rla.-S verichtes deutlich erkennen lassen: Dir vorgeschlag-ncn »nd auch zur Abstimmung getaugten Maßnahmen «iao Haiti« znsammrngestelite Notmaßnaßmrn. die »edcr eine sofortige «usglcichvng des Defizits, noch eine Lösung der finanzielle» Knse versprechen, die mit de» Verfehlungen Deutschlands unseren auswärtigen Schuldverpflichtungen und nn- serer inneren Schuld auch zuiammenhängen. Die Kommission hat dem Berichterstatter In al.en Punkten Recht gegeben. Sie »erden morgen zitsammentreten und kommenden Montag Pa,n- rar, »nd de Lästert» verhören. Die LLage hat nun mit de» Beschlüssen d r SrnatSkomunsjion eine unerwartet kritische W n- dang angenommen. Obwohl eine gewisse Zahl von Personen hie aenen Steuermaßnaümrn ofsea befürwortet -ab-,,, ist mit iriner stärkeren Opposition ,n rechnen, als gelegentlich der Ab stimmung über d e Wah,resorm. ans der bekanntlich die Regie rung nur mit 16 Stimmen hervorging. Verantwortlich sür den redaktionellen Teil: Dr. Josef Albert, Dresden. — Zur den Inseratenteil: Josef Fob man». Dresden. Die zweite Nednergarmtur Die Fntskhiug der Reich,tWwitte Berlin, V. März. Zu Beginn der gestrigen Reichstags, sitzung gibt «bg. Dr. Crem er <D. Bp.) eine Erklärung ab, daß ihn, am Schluß der letzten Sitzung der Zuruf „Hochverräter' an de» dautschvölkiicheu Abgeordneten WuUe eine Forderung aus Pistolen bis zur Kampfunfähigkeit seitens der drei drntschoölkischcn Abgeordneten eingebracht habe. Er lehne diese Forderung ab. da sich nicht mit Pistolen, sonder» nur mit Be- weisen entscheide» lasse, ob die drei Abgeordneten des Hochverrats schuldig sind oder nicht. <Auf de,, Tisch des Hauses sind einige Kinderpistolen gelegt worden, die unter großer Heiterkeit von de» Abgeordneten besichtigt werden) In Fortsetzung der politischen Debatte nimmt als erster Redner der zweiten Nednerreihe der Abg. Dr. Br eit scheid jSoz.) das Wort. Er fragt zunächst, wie es komme, daß auch von Negiermigspartcien, »an der Tentjchen Volkspartei und den Demo kraten Ae»derungSa»träge gestellt worden seien. Wir bestreiten entschieden, daß unsere Anträge geeignet wäre», die Stabilität der Rcntenmark zu erschüttern. Wir stehen dem zivilen Ansnahme- zustand ebenso ablehnend gegenüber wie dem militärischen Aus nahmezustand. Wie wünschen, daß an die Stelle der unerfüll baren Mikumverträge Verträge von Regierung zu Negierung treten. I» einer Entgegnung bestreitet Reichsarbeitsminister Dr. Branns daß die .Negierung die Markjtibilisternug auf Kosten des Prole tariats durchführen wolle. Zur Arbeitszcitverordnnng erklärt er, daß die vier gewerkschaftlichen Spttzenverbände einschließlich der srcien Gewerkschaften diese Verordnung gewünscht hätten, weil sie sich nach der Aufhebung drr Dei»obil,ni>ch„ngsver»rdnung schutz los „nd andererseits nicht stark genug fühlten» gegen die mäch- tigcn Arbeitgeberverbände selber den Kampf um eine gerechte Ar. beitSzelt durchznfnhren. Die gewerkschaftliche» Wünsche seien zum größten Teile erfüllt worden. Die Abweichungen, die die behördlich angeordneten Ausnahmen von der Normalarbeitszeit be treffen, seien ausgenommen worden ans Grund der bei der Bil dung der neuen Regierung getrosfenen interfraktionelle,, Bercin- liarunge», denen auch die Sozialdemokraten zugestimmt haben. Ter Minister legt die Anträge der Gewerkschaften zur Einsicht auö. Darauf nimmt Reichsinnenmiuister Dr. Iarres zur Frage des Ausnahmezustandes daS Wort. Die rest lose Beseitigung des Ausnahmezustandes iväre nicht zu verant worten. nachdem aus dem Reiche, besonders aus Sachsen, dringende Vorstellungen dagegen erhob«,, wurden. Der zivile AnS. nahmeznstand bringt gegenüber dem militärische» erhebliche und fühlbare Milderungen. Er ist nur dazn bestimmt, alle Be strebungen abzuwehren, die eine gesetzwidrige Nendening der be. stehenden Zustände bezwecken. Ich habe hier kommunistische Flug, blättrr, in denen zur Bildung illegaler Organisationen nnd zur Veranstaltung bewaffneter Strastendemonftrationrn ausgrsordrrt zusammengearbeitet. Abg. Kaß kZentr.): Meine Freunde erwarten von der Re gierung. daß sie an den, vom Reichskanzler vorgezeichneten Weg mit Energie und Festigkeit festhält und die Konsrquenzen zu ziehen den Mut hat, falls sich tatsächlich ein unüberbrückbarer Gegensatz zwischen ihrem Programm und den Ausfassungen der Mehrheit des Hauses zeigt. Die Verordnungen sind kein Ideal, sie find Not- niaßiiahiiien. aber ihre Kritiker haben keine bessere Lösung zeigen können. Wir halte» grundsätzlich am Achtstundentage fest «nd vcrurtctlen ansS schärfste, wenn gewisse Arbcitgcberkreise die Arbriiszeitverordnung znm Vorwand nehme», um menschenunwür dige ArbritSbedinginigen elnzuführen. Nach llebsrwindung der Wirtsckmstskrise erwarten wir die Vorlegung eines Ar. beitSzeitqesetzeS, in dem für schwere, gesundheitsschädi gende Arbeit die Söstündige Arbeitswoche, sür die übrigen Arbeiter eine den ProdnttionSbedingunge» und der ausländischen Konkur renz entsprechende Arbeitszeit festgesetzt wird, die modriger ist als di- jetzt von den Arbeitgeherkreisen eingesührte. Die auswärtige Politik der Deutschnationaken macht eS unmöglich, diese Partei in eine Koalition binenizuziebsn. Der Weg, den Macdonald neuerdings Frankreich für daS Rheinland voraeschlagen haben soll, ist für n»S ungangbar. Eine Entmili tarisierung unter Aussicht des Völkerbundes muß von unserer Re gierung zurückqewiesen werden. Ich kenne die Verhältnisse im Saara-bict »nd weiß, wie eS mit der Obsektinstät des soge nannten Völkerbundes steht. ES ist französische Politik linker der Flagge deS Völkerbundes. Von dem real'wlitischen Sinne Mac- donalds tan» ich nicht «»nehmen, daß er glaubt, mit der Schaf»! sung eines Pufferstaates dem europäische,, Frieden zu dienen. Niemals war Einigkeit im Innern notwendiger al»j heute; das zeigt besonders der Münchner Prozeß. Man vergleich«! nur die noble Art HindenburgS mit dem waS Luden, dorss sich geleistet hat. Mit seinen Anklagen gegen daS Zentrums und den Vatikan beweist er, daß er immer »och die blaue Brill« trägt, die er auch anis der Flucht nach Schweden trug. Ramens meiner politischen Freunde weise ich diese Angrisse rutschicd»« zurück. (Lebh. Beisall.) Der päpstliche Friedens- schritt ist im Kriege vom damaligen Außenminister KUHlman» w«rm brgrüßt worden. Hätte nur die deutsche Politik im Srirge ans diese« theoretischen Lehren die praktische Konse. qnrnz gezogen! Der antirömische Afsekt des Herrn Lndcn- dorff ha» schon damals riae Nolle gespielt. Die vo» der Entente verlangte Auslieferung der Kriegsverbrecher- zu denen auch Ludendorfs gerechnet wurde, ist nur durch daS! Eingreifen des päpstlichen Stuhles verhindert wor.i den. Da ist cS verständlich, wenn der Osservatore Romano Lude»-! dorssü Auftreten mit den Worten kennzeichnet: Leichtfertig, »»-! wissend und wenig ritterlich. Am stärksten trifft es uns, daß Lic^ dcndorfs auch das Andenken »nsev.S entschlafenen katholischem Freundes Trimborn zu beschimpfen wagt. sPsuirufe im! Zentrum.) Ist vielleicht «ine neue Dolchstoßlegende In Vorbereitung? Lubcndorffö unglückliche Aeußerungrn werben rin Echo Im katholischen, besonders im rheinische» Volke finden, das Ihnen 1»ach rechts) in denOhrr» gellen wird. In der Sterbestunde des Reichstages lassen wir krinrn Zweifel darüber, daß wir das deutsche Volk nicht entzweien, sondern einen wollen um eine große soziale, sittliche Idee. (Lcbh. Beifall im Zentrum.)! Weiterberatung Donnerstag 2 Ikhr. Regier»»! «nd Kliglitii« Berlin, 6. Marz. I» der Besprechung, die der Reichskanzler nach der Plenarfihung am Mittwoch mit den Führern der Koa- litiouSparteien hatte, ergab sich zwischen der Regierung und den vier Koalitioiisparleieii, d«r Deutjchen Nolkspartei, dem Zentrum, der Bayrischen Volkspartei und den Demokraten völlige Einstim migkeit über die gegenwärtigen parlamentarischen Auseinanderz kctziingen über die Notverordnungen der Reichsregierung. Ditz RcichSregicrung wird sich hierbei die Führung nickst aus der Hand nehmen lasse». Sie wird also bereit sein, die Konsequenzen zu ziehen, die sich aus dem Ausgang deS Meinungsstreites für fio als unumgänglich erweisen würden. Hiernach dürfte es von de« Haltung der Opposition abhängen. ob sich die Negierung zur Durchs führung ihrer Absicht gezwungen sieht. Im ganzen ist dadurch der AuSgang immer noch im ungewisse», denn es bleiben immer! noch andere Möglichkeiten als die der Auflösung des Reichstages offen. Es kann sein, daß die Entscheidung noch vor Ende diese« Woche fällt, ebenso ist denkbar, daß sich die Debatte im Reichs tage noch bi§ zur nächsten Woche auSdehnt. Fällt die Auslösung deS Reichstage« schon in diese Woche, so lönnten die Neuwahlen am 6. April stattsinden. Kommt ein Ergebnis erst in der nächsten Woche zustande, so würde der Wahltermin noch ungewiß sein, dg ain 19 April, dem Palmsonntag, die Landbevölkerung wegen der! an diesem Tage stattsindendrn Konsirmaiion die Wahl als uni erträglich empfinden würde. Berlin, 6. März. Das Reichskabinett wird heute mittag zu« sammcnircten, um über die parlamentarische Behandlung der Not, Verordnungen und die Rcicnstogsauflösung Beschluß zu fassen. ES wird sich vor allem auch mit der Frage beschästigen, ob nicht ein« Verständigung darüber erreicht werden könne, daß der Reichstag, bevor er endgültig auseinandergehk, noch den Noteiat und jenen dentschnak'onakcn Antrag erledigt, der verlangt, daß gleichzeitig mit den ReichStaoswable» auch die W-iw tz-z Reichsvrästtzenten vorgenommen werde. Vor der KabinettSsitzimq wird der Reichs kanzler vom Reichspräsident-« empfangen werden. Die „Voss Ztg." nimmt an. daß der Reichskanzler bei die'"- Gel-genheit vom Reichspräsidenten die Ermächtigung zur Auflösung deS Reichstages erbitten werde. Die sozialdemokratische Reichstagssrattion nahm in ihrer gestrigen Sitzung den Pe> ',m -- s ^ ^i"»svorsitzeude» Hermann Müller über die parloi»cn'->rncb-n Beß-rechnnge» d-r letzt-n Taqe entgegen. Tie vom Fraktionsredner Dr. Breitscheid gestern im Plenum abgegebene Erklärung, die Fraktion stehe zu ihren Ab- änderungSanträqe» zu den Notverordnungen amd nehme alle Kon sequenzen auf sich, die die Regierung daraus ziehen werde, wurdet gnlqeheißcn. Keine e»«ttinnni-»-n Besck»kilffe der SatHnersttindi^en? London, 6. März. Ter diplimatisckw Berichterstatter oes „Daily Telegravb" schreibt: Nack» den letzten Information?» anS zuverlässiger Quelle würden die Sachverständigen des Ansschnises TaweS nicht i» der Lage sein, einstimmige Beschlüsse zu er zielen, ausgenommen in nnmitkelbaren Fragen, wie den Maß nahmen der Stabilisierung der deutsche» Währung und der neuen Notenbank. Die Sachverständigen würden wahrscheinlich ei» Neber- einkommen über dis Begebung einer Anleihe mäßigen 11m- sanges sür den Zweck der Stabilisierung anempfehlen. Aber dieser Versuch, der die Ausbringung einer großen Anleihe sür Revarationszwecke ans dem internationalen öieldmerste „icht >iic- dern würde, würde ans große Schwierigkeiten beim Ausschuß stoße». Mehre Mitglieder seien der Ansicht, daß sür een Augen blick eine derartige Anleihe kein praktischer Vorschlag kein toüroe. Die Leipziger Rekordmesse Lekpzkft» 5. März. Am Meßmstlwoch ^estle sich da» Mcß» aeschöst nnd der Mcßturkcbr kcbßast kork. Bi« Dünskaaabenk waren in Lechsia neben den sadnstanmäßioeii Zügen noch etwa 180 Gelelk. schastk» nnd Venvaltnnossgnderzüqe einaekrosien, die s-mlllch stark belekt waren. Eine mindestens akelche Zabk Sanderzüqe ist ssir die Rßck'abrt voraestb-n. Die Bef>, ch ->r' ahk diebr Frühjahrsmesse bat bereit» die lämtstchen srn«-««» Messen überhast und war schon gestern a»l mindesten» 160000 zi, veronichkaien. linier idnen sind die Ausländer anßeraewödnlich stark verire'en. So sind b-Islüek»- welke mit einem an» Nenyark komni'nd-n Dampfer allein 20vgmeri» konische kiniäuser zum Besuche der M sse einaetrossen. Ans den einzelnen Svezialmcsten ma^le sich deute der Zustrom neuer Eintänker stark bemerkbar. D e Um'äke blieben weiter Histtia. Allst tia wird die Fcüh'adrsmesse als bestie iaevd. teilweise so ar als kebr «nt deze'chn-t lieber die Technische Meise kann zusammen- kostend getagt werden, daß alle Gebiete znm mindesten gn>, viellach kedr ont abaes»lost,n haben Es ist durchweg mck einem Geschüst ,n rechnen, da» die Sickerbest gibt iüc eine über Monate hinan» volle BeichSiiieiing der Indnstr'en der T-chnstchen Mess'. Da» Au,land bat rroe gekauik, in-beiondere enoliiche nnd tschechooomakiiche Firmen, aber au» Amerikaner und Javaner sowie Vertreter fast aller anderen Industriestaaten. Die lau'.nde Frühjahrsmesse kann also mit vollem Recht al» sehr gut bezeichnet werden- Di« Reichsi«dex;isfer Verls«, 6. März. Die Reichtzlndernst r stlr die LebenSbas» tnngSkosten belüust sich sür Montag, den S. Mär,, am da» 1.06. billonenfache der Borkiiegszeit. Gegenüber der Vorwoche (l.05) ist demnach eine Sieigernna von 1 Prozent zu verzeichnen. Für den Durchschnitt de» MonalS Februar berechnet flck, di« Reich»- indexnsfer aus da« I.VSbillionensache gegenüber drin I.IOblllionen» fachen im Dmchichnilt de» Monat« Januar Da» rntivricbt einer Abnahme von b,S v. H. Tie Eniä-runa.»kosten allein betragen im Durchschnitt E.-tzrnar da» 1.17billionenfache der Vorkriegszeit. Berliner Devilenknrse von 6. Msr, s'lntlih) milaeteilt von der Commerz» und Privatbank, A »G.. Dresden Die »toNcc mgen erfolgen vom <. Mar, ab Mr le Mi Sinbelten der an«, ländischen Wldriinq. a»4qe»ommen England und Amerika, die mN 1 Pfund bezlv. I Dollar notiert werden, sowie Oesterreich mit raaaaa «tränen „nd B»Ien mit Via Millionen. 'Aotiernnaen ia Bi ginnen -- Aaldmart. reiegravbiiche An». ,adl»»g aui c/. 8 Geld 8. Bnei ... b. Geld 2. Pries «mlierdai» . . . 8 IS88I I81W 7 >888, >87.38 Brilisel .... 3 lass ,8.8« 3 I4W >8.94 Sliriitiania . . . 3 87 86 873« 4 87 4S 87 74 ctope-dn-»,,. . . 8 88.63 88.87 3 88 -3 KKK7 Eiockdoim . . . 3 IVS.7? „0.78 >08.71 „073 .geMiiqlorS . . . 8 >078 >88> >8.78 >0 83 Nom 3 ISIS ,878 3 >".>8 >878 London .... 8 «SIS >8,48 1 I8V-8 >8 ,43 Nkiidorl .... » 4,8 4L, > 4 »9 4 1 Pari- ..... ? >7,8 17.14 7 >7 >8 ,714 .^s!rikÄ 7 71.8? 73.» 7 71.82 73,8 Modrid .... 8 8,27 8,83 8 8,87 81,3 Vien 8 8.38 L4? 80 838 8.41 Vraa 7 I8.?I >1.R 1 > 1> IIS Bndaveg.... SLS 801 643 881 Sofia 3.18 32» 3.,8 3.1, Buenos Aires > . 8 XL80 >4.480 3 Rio de Janeiro . S 48.80 80LU 8 Kanowitz.... 4.18 4.90 4.84 4.73 tzlava»..... 3 >8.880 >8 080 Anrum .... S.«S 8L1 8.48 8.81 tziifabon .... >8.-8 >3.04 >3 98 >"z:4 8«.SS «Si 8>>S 84.84 Reval so ,.,-IS >.,78 I >18 >188 Kowno .... 4b Vb 4Z.8. 4bchö 45.88 Bukarest.... 1.388 1.418 Berliuer Börse ANiemnrfc bi BMionen Serli»«» «nkangskurse »3. li. L srrs W >.s Ich ^ «eichOonieih» miuna-Bahn . . ida-Pociilc . . . dura. Poleiiahri >d. tziovd . . . . >n.Eideichi»adr> Hrivaibanl mNädier Bank . «ich» Banl.... ,n>»0»m«and>I idner Bant . . . ,igrr ltreditgnN. irr. <tred» .. . inner »»KNadl, ich-Snremdnraer eniirchen B-raw. lener Pergwert. idsttie...... >eemami-Mädr. ji. »iie»b»dnbdi. «Nenindttnrie SIS 7.1S S 7 ,» t'ch »SS »Fa r.7» o« « «0.77b « 8, IS «8 18 7» 81.1 IS 87 7S ».> KW »Sti >880 8 8 osrs », »«« so«« 78» 3» ISSW 2S.7S 38 Pdiinlr Bamdacher «dem'che senden. . DdnamN Bodel .. . Tt>. aioidichm'd». . - gchchN-r Niarkwerie. Oderlch'. «toi»w»rie ANa.'?ieNr..g«,'egI». Vergmawi Sietlr.. . BSae Sieitr. Kachienweri MSriitzer Bagaon . Vinte-ch->Nminn. . . «ai>»..t»grnti. Milch Berii"<Rndait.M,lch Berliner Maschinen. Daimler-Motoren . Bartmann Ma'ch.. . Orenitein >>. govvel. gimmermannwert« . Bina-Werte Strich-gnv'er . . . . ßmao Lchneider. . . MorddenNche Woge. Sldlir Kammamn. . .«aldhoss lavi g. 3. 88« 8SS 7 8.8» ISS 8>S «'.« INI «.8 8 788S 80 SS.» n llW 4» 7.« 80 I.» »« 87 3SS 8.71 >8.» 3» 8.».: R - W8S , 7 . 8.8»' «8 WZ k» I1.S ISS X 4.8». 80 - 8^78 »sz M.88 4r » >8 8 > >.'0l 3.8»' I88^> 88 Mit,»teilt »»«, «schechvtlow-Nfchen Vankveeet», Filiale »reSven.
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