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Sächsische Volkszeitung : 22.03.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-03-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192403227
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19240322
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19240322
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-03
- Tag 1924-03-22
-
Monat
1924-03
-
Jahr
1924
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 22.03.1924
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! l Oie Veit der Or-SciT r i. Tie denlzche Frau soll i» de» Nöten unserer Zeit das Heilicitnni der Familie schützen, die Ilrzelle deS Volkc-tuinS gesund und iiirk erbalicn, ein tücvtiges lließtckeck» auS »»entweihter Kind- I,-it der Zulunst entaeaensübren, die leiblichen und seelischen Wunden heilen, cm denen unser Volk leidet, den Glauben an die Kraft der Liebe. an den Lege» des Opfers n»d den endlichen Sieg d<r Wahrheit der Menschheit wiedergeben. TaS sind Ansgal>cn, die iin persönliche» und öffentlichen Leben nur erfüllt werden könne» im Bewusstsein grösster staats« bürge»licher Verantwortlichkeit und eines tiefe», tatbereitcn Ehri- skciitiiinö. Tariiin kaii» und darf sich dieses unser Froucinvollen Iwlitisch nur ausivirkc» in der Z e n t r » in S p a r t c i als der E h e i st l i che n V o I k S va r t e i. T e u s ch, M. d, R. Die Franenbeiräte des Zentrums Ban Hedwig Dransfeld. -- f. Tie bcvorsiehenden stieichslagowahlcn und preußischen Koyi- »»linalwahleii rufen die Franenbeiräte deS Zentrnins ,',n »»»fassen der Betätigung, damit sie ihr Programm erfüllen. Nnd die Zeit drängt. Alle Parteien stehen mitlen in der Rüsinngsarbeit; denn alle sind sich bewusst, das; diese Wahlen eine ganz besondere Bc- ' cnlung baden. Noch ist innenpoliiisch der Gärungsprozeß unseres Voltcc- nicht überwunden, llnklarheit. Ungusriedenheit, Verhetzung, ll'r-hin man blickt, und die Parteien klaffen stärker auseinander kenn je. lind außenpolitisch sieben »och alle sc ragen zum Kuteit loie zum Schlimnien offen. l»la»,» besolideis zu letzterem. Tenn trenn man auch den bekannte» Ttrejcmannschen „Silberstrcifcn an, Horizont", den langsam beginnenden llmschwnng der Welt- meinnng n> unseren Gunsten, nicht leugne» kaqn, so bleiben doch daneben alle furchtbaren Möglichkeiten zu ne»er Vergewaltigung, neuen Schicksalen unseres Volkes bestehe». lind die innenpolitischen Krisen ziehen aiißenpolitisch daS Unheil herbei. Tesbalb müsfc» gerade die Wähler nnd Wählerin nen des Zentrums, der Partei der christlichen Weltansckannng und damit des Ausgleichs bei alle» Zerrüttungen und Zersplitte rungen unseres Volles, bei diesen ReicbstagSivablen voll gihlig zur Stelle sein und den .Kampf mit Verhetzung nnd Verbitterung und de», Radikalismus von rechts und links aufnehme». Tie heutige Lage ist jener, da wir im Januar lllllt für die Nationalversammlung wählten, nicht unähnlich. Freilich ist der sichtbare nnd niimillelbme Umsturz überwunden; Aber politisch ist das Blui, ist die iirnerfte VolkSkraft vielleicht desto stärker/ vergiftet. Ilcberall zeigen sich die Sympathien schleichenden Fie bers in niiserem Volke. Wer bürgt uns bor Ausbrüchen, die uns in Zeiten zurückwerien, die wir für längst überwunden hielten! Bei den Wahlen zur Nationalversammlung haben die Frauen in ihrer gros;e» Mehrheit, namentlich die Frauen deS Zentrums unter der Parole Ordnung, Frieden, Brot, dem Radika lismus nach links den schlimmste» Stachel genommen. Sie hielten iict, zurück, sie rranderten die Wege in das Tnnkel des Umsturzes, tcr Gewalttat, der einseitigen Klassenhcrrsckwst von links nicht mit, .Heute erheben sich gespensterbast die gleichen oder ähnlichen Gefahre» von der äußersten Rechten. Und dazwischen weiten sich Riste nnd wollen zu Abgründen werden. Tie Frnuen des Zentrums müssen in dieser Stunde der Gefahr ihre große Mission erkennen und erfüllen, wie sie es in ver gangenen ScbictsalSzeiteii acta» babcn. ll. Tie RichUiinen der Franenbeiräte des Zentrums bestimmen: gemeinsam »nt der Partei die Frauen für die Zentrunisidcnle zu gewinne» nnd für ibre Schulung Sorge zu tragen. Wahlzellen, sind immer nervös erregte, unrubigc Zeiten. Natürlicherweise. Tenn selbst die gefesligstc politische Weltanschau ung, die zu einer klaren parteipolitischen Einordnung gekommen ist, wird immer in Schwingen geraten, wenn es heisst, die Parole miss Excmpel zu mache» nnd dem politischen Willen durch Abgabe des Wablzettels Ausdruck zu verleihen. DaS gilt für den einzel nen Wähler, aber erst recht für jene, die in vorderster Reihe käinpsen. Das gilt ferner sür normale Zeilen, aber erst recht für jene Gärniigspcriodc, die wir beute durchleben. Wablzciten sind nlso Kainpfzeilen. deren Eharaktermerkmal honte vielfach das Häßliche, Pergiftete, Brutale ist. Gerade Frauen lassen sich durch derartige Begleitumstände oft von der Lache selbst zniückschrecke». Eine der ersten Aufgaben unserer Frnnenbeiläie :st es, in Wort nnd Schrift alle» apolitischen Nei gungen nnd jeglicher Walstmüdigkeit innerhalb unserer Frauenwelt eutaeg'nznwirken und imincr wieder ans die schwere Verpflich tung gegenüber VolkStnm, Kirche und Staat hinzuweise», die mit den, Wahlrecht aus unsere Schultern ^gelegt ist. Aber andererseits müssen sie auch ihre ganze Kraft ansbicten, um die Answüchse der Wahlpropaganda cinzndäinmen und durch bessere Wahlsitten zu ersetzen. ES gibt auch ei» Eintreten, Werben und Kämpfen, das mit christlicher Weltanschauung nnd rechtem Franc». 1»i» bis in alle Einzelheiten hinein vereinbar ist. lind der Ge danke, daß eine Besserung nur langsam sich vollzieht, darf bon der lebendige» Mitarbeit, vom Strebe» nach dem Ideal nicht zn- rnckschreckcn. Tie Anftlärnng und Werbung nuferer Frauen mit unmittel- Rirer Beziehung anf die Wahlen — sowohl die RcichStagSwahlen wie die Kommniialwahlci, i» Preußen — muß überall i» lokaler E i n st e l l n n g Vvrbcrcstct werden, selbstverständlich st llen die arvßen Parteizenlralcn, das Reichsgeiicral-Sekrctariat m Berlin nnd x-r Reickwfra»e>>l>eirat. die Generalsekretariatc »nd Franenbeiräte der Länder und Provinzen, mnsassendcS Material zur Verft'ianng. das in allernächsicr Zeit zur Versendung kommt; selbstverständlich »rachen die Abgcvrdncten, die Mitglieder der .'eilenden ^Instanzen nnd besonders interessierle Persönlichkeiten unserer Partei steh bereit, de,,, Rufe zu Wahlversammlungen zu io!»». Aber d.imii Ist mir ein Teil der Arbeit getan. Gerade heute, d-, es bari auf hart gebt nnd wir vielleicht letzte Kämpfe ans- fechten. :,.iß jedes Gebiet einzeln und entsprechend seinem charak- i. istiiben Gepräge »nd feinen besondere» Schwierigkeiten be arbeite! werden. TeSbalb ist es Ausgabe der Franenbeiräte, auch s>.Unständig Maleri.il ans der eigenen und der gegnerischen Lokal preist' zu sammeln. uni rechtzeitig aniklären und widerlegen zu können. Tie Lokalpresse wird in dieser Beziehung jede Mit- ,»! lang l nub'.r begrüßen. lind sodgiin sind Reduerinne» anS dein eigen.» Bezirk zn gewinnen und für die Wahlarheit, etwa in einem ein- bis zweitägigen LcbnluiigSknrsnS sür ihre Aufgaben o»'."berestcn. Man sei hierbei nicht ggr zn ängstlich; als handele eS stch immer um zahlreich besuchte Volksversammlungen und , roßaitiae Vregrammredc». Nein, vielleicht liegt der 'Schwerpunkt der Wühlarbeit sogar in den kleineren Zusammenkünften, in denen auch die bisher »„geübte Redner»,, dis einfache Frau auS dein Volke ibre Meinung sagt nnd vertritt, sind im engeren Kreise desto »gchbaltiaer zn wirken vermag. Tie -weite Richtlinie der Franenbeiräte de? Zentrums faulet: die einschlägigen Frnucnfragen zu studieren und die Ergeb nisse ftir die Partei nutzbar zn machen. Auf die Wahlarbeit bezogen, heißt daS: Di« Franenbeiräte niiinen »iiserc Wählerinnen über jene Francnfragcn und Frauen- provlenie ausklgren, die beute politisch von besonderer Bedeutung '^nd, oder.du in der Lcaikldturpcriod« de» neuen Reichstag gesetzgeberisch eine besondere Bedeutung erhalten; die ferner »nd das ist die Hauptsache — wichtige Kulturgüter gesährden, dak ichjjck der Familie nnlergrabe», die Würde der Frauen in den Tlanb ziehe», einen gesunden Entwicklungsgang „»möglich mackien würden, wenn man sie in einem andern als dein christlichen Sinne löse» wollte Gerade anf dem Gebiete sowiec Fragen nnd Probleme wird der neue Reichstag wahrscheinlich sür lange Zeit richtniigSgebend wirken, besonders wen« die Außenpolitik ihn nicht zu schwer belastet. An manche,» Gesetzes,intrag ist der alte Reichstag ge scheitert, manches bat er ans Zeitmangel znrückstelle» müssen. Frau »nd Kind, Frau nnd Jugend, Fra» und Familie ge hören zusammen. In dieser Gedankenverbindnng sei nur erinnert a» den Kämpf um die t o » s c s s i o » e l l e Zchule, den der neue Reichstag zu Ende bringen muß; an den Tchntz der Jugend, gegen Verführung durch Schrift »nd Bild (Kämpf gegen Tchiind »nd Tchniubi, an de,, Ausbau des LichtspielgesetzeS, die Bearbei tung der Alkoholfragc; an die Sicherung des christlichen Eharakters der Ehe und der Kraft der Familie gegen Be strebungen, welckw die Ehescheidung erleichtern und vielfach zu einer Formalität hcrabdrückcn. die Strafe iür die Tötung des keimenden Lebens mildern oder gänzlich anshcben, das »»eheliche Verhältnis durch bestimmte rechtliche Sicherungen mehr und mehr der Ehe gleichstellen wollen. Andere wichtige Fragen, die den gesamten katholischen VoÜsteil angeben. kommen Hinz», ileberall setzte der alte Reichstag gefahrdrohend an, der neue Reichstag aber wird, wie die Tinge liegen, die Materie weiter zu führen und sein entscheidendes Ja oder Nein zu sprechen habe». Die christliche», insbesondere die katholische» Frnnen müssen eS ver sieben lernen, daß sie mit dem neuen Reichstag vielfach ihr eigenes Schicksal nnd das Schicksal ihrer Familie gestalten. sind endlich die drille Richtlinie der Franenbeiräte des Zen trums' Tie Verständnisvvlle Würdigung der weibliche» MitarbettS zu sördern und den Einfluß der Fra» innerhalb der Partei»! instanzen zn sichern. är Wieder»,» müssen wir diese Richtlinie anf die besonderere Verhältnisse der Wahlaibeit beziehe», nnd sie verlangt im voÄ* liegenden Falle: eine genügende Anzahl von FraneninandateE für de» neuen Reichstag >n»s die Listen der prenszischc» Komm»-' ualwahle». Zu beiden Forderungen liegen klare und ciiistiinniige Be schlüsse unseres RcickisparteiausschuiseS Var. Im Jahre lllstll legte er scsi: Daß in allen Wahlkreise», die bisher wenigstens 5 Kandidaten des Zentrums in den Reichstag sandten, eine Frau an sicherer, mög lichst an zweiter LtclIc auf die Wahlliste kommt, lind die letzte Tagung unseres ReichSpartei-A-nsschnsses im Januar 1924 forderte alle Parteististanzcn auf, bei den bevorstchen - den preußischen K o in m u n a l w a h l e » Lorge zu tragen, das; genügend F ra n e n an sicheren Tick- len -i n f d e n W a b l I i st e n st che n. Nach diesen Gesichtspunkten habe» also die Franenbeiräte deS Zcniriinis ibre Wünsche und Forderungen bei den Partei- iiistatize» rechtzeitig anznnieldeii. lind es ist nicht mißverstandenes Tclbstintcresse, sondern ernste Pflicht der Franenbeiräte, sich für die Erreichung ihrer Ziele mit aller Kraft cinzusetzcn. Aber die Durchführung dieser Richtlinie nnd der entspreche»? den Beschlüsse unseres ReichSparteiansschnjseS liegt bei den Partei instanzen, Und diese sollten jene Gründe beherzigen, welche dir Mitarbeit der Frmien in der Parle, nicht n»r rechtfertigen, sondern zu einer Notwendigkeit mache». Die Fronen bilden gerade im Zentrum den größeren Teil der Wähler. Ihre willige, fleißige und uneigennützige Mitarbeit ist immer wieder anerkannt worden. Nun aber hat die Partei selber ei» Interesse daran, die Gesamtheit der Wählerinnen nicht zu einem Werkzeug herabzndrücken, das auf Geh.isz seiner Funk tion an der Wahlurne ausübt, um den Zentrunisniandaten zum Tieg zu verhelfen. Es wäre weder der Partei,'noch seiner Wäh lerinnen würdig; eS könnte aber auch einmal gefährlich werden: indem daS Werkzeug versagt ader sich — da man Telbstbei»»szisein »nd Verantwortnngsgesühl nicht in ihm weckte — in kritischen Zeiten einer anderen Hand als der rcchtSinäsziacn überläßt. Nein, was gerade den, Zentrum, der Partei mit dein höchsten, im reli giösen Urgrund verwurzelten Idealen, nvttnt, daS sind geschulte, übcrzciigniigStreiic, zielklare Wählerinnen, die bei aller Bescheiden heit wißen, was sie ihrer Partei bedeute», und daß sie dieser nicht ein gewissermaßen notwendiges Ucbel und ein Werkzeug an der Wahlurne sind, sondern daß man sie als gleichberechtigte Mitarbei terinnen willkommen heißt. Tiefe Mitarbeit wird gerade iin »cncn Reichstag notwendig sein, wie die Aufklärung einiger wichtiger Fragen und Probleme bewiesen hat. ES soll hier ans den Reichstag bezogen werden, was der Beschluß betreffs der Franenmandatc bei den preußischen Koin- mnnalwahlcn weiter ausfübrt: daß die A r b c i t S f ä h i g k e A der Fraktion anf de» Gebiete», auf denen die Mitarbeil der Frauen unentbehrlich ist nnd insbesondere die Krauen unserer Partei wertvolle Dienste z '» leisten vermögen, unter allen Umstände» sicher gestellt werden muß, > ö- kkk. Die Parteiinstanzeii sollten noch in letzter Ttnnde, bevor der eigentliche Wahlkampf entbrannt ist. die Gründung von Fra>n:n» beiräten fördern. Deshalb sei über den Ansbau derselben, nach dem ihr Zweck umfassend darqelcgt wurde, noch folgendes gesagt: > Die Richtlinien wnrdcn von »nscrcin Reichs-Parteitag im Januar 1922 in,Berlin einstimmig genehmigt. Tie sind auf Wunsch vom RcichSgciicralsekretariat in Berlin W. 8, Franzö- ijscheitraße '>2. zu beziehen. Tie oberste Instanz, der NcichSfrancn- bcirat, konstiftnertc sich in de» Titzinzgen am 29. und 25. Juni 1922 im Reichste,lSgebände in Berlin. Tcinc Zusammcnsetznng wurde vom RcichSparleivorstand genehmigt. Vorsitzende ist die Tchrcibcrin dieser Zeile», Schriftführerin Frau LaiidtagSahgeord- nate Gicse. Außer dem ReichSfranenbeirat müssen Landes- k>czw. Provinzialfrauenbciräte gegründet werden. Sie bestehe» heute in Württemberg, Baden. Hessen-Darmstadt, der R bei »Provinz, Westfalen, Ober- und Nicderschlesicn. Entsprechend der Gliederung der allgemeinen Parteiorgani sationen können auch Orts, Kreis-, Wahlkreis, -.ind Bezirks- francnbeiräte gegründet werden. ^ Die Franenbeiräte konstituieren sich mit Einwilligung der zuständigen Varteiinstanzen selber »nd wählen ihre Organe selb ständig. Ihre Beschlüsse, soweit sie für die Veröffentlichung be stimmt sind, bedürfen der Genehmigung der zuständigen Partei instatt zen. Tie setzen sich zusammen: auS de» weiblichen Mitglie der» der jeweiligen Parteiinstanzen und der Fraktion der parla mentarischen Körperschaften; sodann aus Mitgliedern, die von jenen, möglichst in Fühlungnahme init den entsprechende» Franen- organisationcn, gewählt werden. Um jedem Irrtum vorznbeugcn, sei noch erwähnt: Die Franenbeiräte des Zentrums haben nicht den Zweck, die weib lichen Mitglieder der Partei zu sammeln und mit ihnen gewisser maßen einen weiblichen Teitenzug zu bilden. Die Parteiorgäni. sation soll vielmehr von nuten herauf einheitlich Männer »nb Frauen umfassen und jede Ttörnng diese? EinheitSgedankenv muß im Interesse der Partei auf beiden Teilen abgeleknt werden. Der Dienst der Partei auf die bestmögliche Weise und da durch Dienst am Volke im Hinblick zu unseren letzten und höchsten Wegweisern: DaS ist Sinn mid Ziel auch der Frauenbeiräte deö Zentrums Gefahren für die Frauenarbeit durch den Abbau Immer schmerzlicher muß das deutsche Volk das Unglück de> deckorenen Krieges erleiden. Staat und Volkswirtschaft spannen die letzten Kräfte an zur Erfüllung der Bedingungen des Ver sailler Vertrages. Eine Tparmaßnahme von ungeheurer Trag iveite schien notwendig, so sehr sie auch weste Schichten belasten wird: d!e Verkleinerung des Behördenapparates und die Ent lassung einer sehr große» Anzahl von Beamten und Angestellten. Las sieht die vielgenannte Personalabbauverordnung vor. Sie hat für uns Frauen eine besondere Bedeutung, denn man kann sich der Befürchtung nicht erwehren, daß die Frauen unter dem Abbau besonders zu leiden haben werden. Die Gefahr besteht auS zwei fachem Grunde: Die öffentliche Meinung übersieht noch allzu oft, daß die Berufsarbeit sür sehr viele Frauen eine zwingende wirtschaftliche Notivendigkeit geworden ist und daß sie sehr oft die Ernährerinnen ihrer Familie, ihrer alten Eltern oder ihrer jüngeren Geschwister sind. Darum ist man geneigt, die Abbau verordnung vor allem auf die Frauen anzuwenden. Zudem enthält sie ausdrücklich einige Bestimmungen, die sich in erster Linie gegen daS werbliche Geschlecht richten werden. Daß die ver. heieateten Beamtinnen auSscheiden, erscheint — wenn bei beson der? schwierigen wirtschaftlichen Verhältnisse» Ausnahmen ge stattet sind — berechtigt. Dabei sollte man ihnen aber auch gerecht werden durch die Gewährung einer Abfindungssumme. Verhäng nisvoll wird aber die Bestimmung, ..Angestellte sind zn entlassen , auf die Frauenarbeit wirken, den» die meiste» bei Behörden beruf lich tätigen Frauen stehen im Angestelltenverhältnis. Erinnert sei hier vor allem, wie damit die Wohlfahrtspflegerinnen, die meistens nur Angestellte sind, gefährdet ssAd. So wird die Abbauverord/ nn»g viel Leid lind Härten in daS Lebe» mancher Frauen bringen. /Wenn cs aber eine Frauengemeinschast gibt, so wird sie sich zetzt ' dcAtin offenbaren, daß sie sich sür die gefährdete Frauenarbeit erseht. ' ' , > p Aber der Abbau muß noch von einer andern Seite betrachtet Werden. I» einer Zeit der höckisten Notlage ist die Gefahr sehr gxsß> daß alle Aufgaben, pntersckp'itzt werden, die nicht unmittelbar ' :n3l«riettrn Gewinn bringen. Man vergißt zu leicht, daß Volks- erziehung. Bildung. Wohlfahrtspflege Werte sind, die, wenn sie auch „unproduktiv" erscheinen, doch für die Weiterentwicklung unseres Volkes Unendlich viel bedeuten. So werden z. B. Schule und Wohlfahrtspflege durch den Abbau außerordentlich gefährdet sein. Wir Frauen haben hier die Aufgabe. Hüterinnen der geisti gen Güter unseres Volkes zu sein. Be-üglich des Schulabbau» haben wir vor allem darauf zu achten, daß 1. von einer mechani, scheu Anwendung der Abbauverordnung anf die Schule abgesehen wird; 8. durch den Abbau nicht Schulen verschiedener Bekenntnisse zusammengelcgt werden; 3. die Trennung nach Geschlechtern ge wahrt bleibt; 4. wenn eine Verkürzung der Stundenzahl erfolgt, Religio» nnd Doutsch. sowie für die Mädchen Handarbeit und Hauswirtschaft nickit davon betroffen werden: 5. die Wciterentwrck. lung der Berufsschule», auch der MädchenbcrufSschulen, nicht ge hemmt werde. Ebenso wie ftir die Schule haben wir uns für den Fort bestand der Wohlfahrtspflege einzusehen. Es geht nicht an, aus diesem Gebiete allziustark abzubauen in einer Zeit, da ein ganze? Volk in seiner Not die Arme zum Himmel streckt und »m Hilfe fleht. Säualtnqspfleqekurse Sofort nach Ostern finden in Dresden auf Veranlassung des Katholischen Deutschen Frauenbundes, Säug lingspflegekurse statt. Die Vorträge und Hebungen werden so gelegt, daß auch Erwerbstätige daran tcilnehmen können. Anmeldungen und Erkundigungen: 1. bei Hochwürden Herrn Pfarrer Schindler. DreSden-Löbtau, Tharandter Str. 5; 8. im Sekretariat des Kath. Deutschen Frauenbundes. Dresden.! PoctikuSstr. 12. 8. Vermischtes s Die hohen Preise In Deutschland. Nach englischen Berichten waren die Preise auf der Leipziger Messe weit höher als die anderer konkurrierender Länder. Hauptsächlich kommen da natürlich gegenwärtig Frankreich und Belgien in Betracht. Lnrns« leberwaren werden als 30 Prozent höher als französische bezeich- net. Trotz der Herabsetzung oes englischen AnsstihrzollS ank deutsch« Ware» für Reparationszwccke. glaubt man in England incht, daß bei den gegenwärtigen Preisen für die deutschen Fabri? > kcknten große Aussichten anf englisches Geschäft vorhanden ,ein werben. ^ -s Eine gefährliche Räucherkammer. Nachts bemerkte der i ich Erdgeschoß einys Hanfes IN Weißensee wohnende Arbeiter Johann Schweitzer, daß seine Wohnung mit Rauch angeftillt war. Im Schlafzimmer fand er seine Ehefrau und im Neben zimmer die Arbeiterin Ottilie KoschynSki besinnungslos auf. Wie sich heransstellte, hatte in dem unter der Wohnung befindlichen Keller ein Hausbewohner sich eine Räucherkammer ein gerichtet. Infolge des verstopften Abzugsrohres waren die Nanch- massen in die Schweihersche Wohnung eingedrungen. ch Erkrankung des Sohnes Richard Strauß' während der Hochzeitsreise. Ter Sohn des Operndirektors Dr. Richard Strauß, Dr. Franz Straft, ß, der stch voc sechs Wochen mit der Tochter deö Großindustrieklen Einannel Grad vermählt hatte, ist ebenso wie seine Frau von der Hochzeitsreise krank nach Wien z»rnck- gekehrt. Das sunge Paar verbrachte die Flitterwochen in Aegypten und verließ Aegypten in bester Gestinvheit. Auf dem Doinpler, der die junge» Eheleute nach Wien zurücksührcn sollte, erkrankle plötzlich Tr. Franz Strauß unter de» Symptomen einer Insel- tionskrankheit. Man »ahm an, daß es sich um BauchtyphnS handeln oürfte. Die innge Frau, die ihren Gatten während der Rückfahrt gepflegt Hai, erkrankte einige Tage später unter den selben Anzeichen wie ihr Gatte. Es ist wahrscheinlich, daß Tr.l Franz Strauß sich die Infektion in Aegypten durch schlechtes Wasser zugezogen hat. f Selbstmord »n Variete. Iin Berliner Wintergarten hat sich ein aufregender Vorfall abgespielt. Während einer Nummer des Programms siel plötzlich im Zuschanerraum ein Schuß, der unter de» Gästen große Ausreg,mg hervorrief. Mail brach kofort die Vorstellung ab nno erhellte den Raum. Inmitten der Zuschauerreihen hatte sich ein Mann, dessen Personalien noch nicht festgestellt werden konnten, erschossen. Er lag, mit einem Revolver in der Hano, blutüberströmt vor seinem Platze. Ter herbeigerusene Arzt konnte mir noch den Tod feststellen. s Sin Vogel alS Schäferhund. In Venezuela gibt es einen Kranich, Hokamik genannt, der wohl der intelligenteste aller; Vögel genannt werden kann. Die Eingeborenen verwenden ibn ganz so, wie bei uns die Schäferhunde, zur Beaufsichtigung ihrer Herden. Oftmals lassen sie ote Herden ganz allein mit dem Vogel und sino sicher, daß dieser die Tiere die manchmal meilen weit fortziehcn, wieder vollzählig znrückbrtngt, indem er sie vor sich hertreibt. Die. „Welt der Frau" erscheint unter Mitwirkung de» Katholische« Pantschen Frauenbundes.
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