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MMmer 7V — 33. ILHrgank; »mal wöchentl. verugrprelr r für März «LS Rent.-Mark ZnikigtU: Berechming der Anzeigen nach Renll.Mark Preise: Die eingespoltene Petitzril« «0<Z. f. Familien« u. veretnlanzeiarn. Gesuche Ib Die Pettt-Rellamezeil« 8v mm breit. I Ofirrtengebtihr für Selbstabholer Ibs- bei llrberlendung durcl' die Post außerdem Portozuschlag. kreis lvr äle kinselaummer io «enten.riennt«. Geschästlichrr Test: Joses Kodmann. Dresden Sonnabend, 22. März 1924 Im Falle höherer Gewalt erlischt jede Verpflichtung aus Lieferung sowie Erfüllung von Anzeigen-Austrägen und Leistung von Schadenersatz. Für undeutlich und durckFern- sprecher übermittelte Anzeigen übernehmen wir kein- Ver antwortung. Unverlangt eingesandte und mit Rückporto nicht versehene Manuskripte werd:n nicht ausbcwahrt. Sprechstunde der Redaktion k bis S Uhr nachmittag«, Hnnvsichriftleiter: Dr. Jo!es Ilbert. Dresdeik volksMung Tageszeitung für christliche Politik und sSteschüftSsteU« der Sächstschea ivolkSieltono und Lruil und Berlaa, Saronia-Vuchl>ri»keret Smbtz., ^ DreSden-A. IS. Holvelnstrahe IS, Ferimif L2?rs, Post- ^ scheiNonlo Dresden IHM W» BW « Ae Bell »kl FW ' M M M« ' Mnilchlltt EikdrSlke! Aus dem Gerichtssaal. Von unserem besonderen zu den Münchner Verhandlungen entsandten Vertreter. Münchner Bier und Hitler.Prozeß. , ES war oft genug zum Davonlaufen l ES ist's nicht mehrl Man kann sich krank lachenl Und daS wirksamste Mit. tel, um sich wieder gesund zu machen, Ist daS Münchner Bier, daS selbst'die-Berliner rkoch nicht nachmachen können, O'Jsarstadt, was du dir alles leisten darfst deines Gersten. safteS ivegenl . .. i Und gerade jetzt! Da fließt das Frühjahrsbier nur so in Strömest. Wie man in München alles dutzendweise hat, die Wür« - die Wlkerk^ so auchs die Mäus üstd die Biere. Soviel Hei. lige gibt eS 'schier gar nimmer, um all die Biermanniafaltigkeiten mit Taufnmnen zu versorgen. Jetzt hat sogar der heilige Florian dran glauben müssen! Das ist zur Stunde der „Clou" in Mün chen. der sogar dem heiligen Benno Konkurrenz macht. Und dann gibt's Lenzquell, Urhell, Urquell, Osterbier, Frühjahrsbier, Pa- tronatSbier, Josefibier, sogar Salvator usw., whobei es eine über. a»S sympathische und gemütvolle Einrichtung ist. daß eS all diese schönen Sachen gerade dann gibt, wenn die Fremden nicht in München sind! Und schon Weiß Ferdl im „Platzl" sagt's: „Gebt uns a Bier, dann geb'n wir Ruh'!" Ich laufe nicht mehr davon! Das alte liebe München kommt wieder zum Vorschein. Es ist schon wieder das Land der Weihwürschte und der Maßkrüge, auch wenn es Herr Pittin» ger nicht mehr dazu machen wollte, und es erfüllt damit eine Kulturmission, die ihm in der ganzen Welt niemand streitig ma chen kann. Und erst die „Gemütlichkeit"! Sitzen wir da in einem Bräu, und als ein Mensch, der mit einem beispiellosen Respekt vor der Polizei erfüllt ist, frage ich besorgt, ivann denn hier Polizeistunde ist! Ich frage daS stundenlang, bis mir schließlich der Schreck durch alle Glieder fährt, als eine Pickelhaube im gastlichen Raum erscheint, Aber das Gesicht, das darunter glänzt, ist so behaglich und freundlich, daß ich meine Fassung sofort wiederfinde. Und der Inhaber dieses klastischen Profils hebt also an: „Jetzt könnt ihr aber genug haben!" und wieder macht der Hüter des Gesetzes kehrt und sagt: „Wenn'S zehne sind, schad'S auch nix." Wahrhaftig, das liebe alte München ist wieder auserstanden. / Und darum stimme ist ein in Hitlers Putschruf im Bür» gerbräukeller: „Her a Maß!" . . . Mir gefällt eS jeden Tag bester! Möge der Prozeß stimmet aufhören, wie nimmer aushöre die Liebe! . . . Mein Hitlerfreund k Im Augustiner! Mit all der Energie, die einem normal veranlagten Menschen der Genuß etlicher Maß'l beibringt, dröhnt das Hitlerlied! ES dauert noch keine Minute, so bin ich im Ge- sprach mit einem Nationals<yialis1en, Hitler ist sein Freund. Nach fünf Minuten nennt er mich schon „du", waS ein liabS Haschcrl. Nach 10 Minuten bin ich schon sein „Fremd". Nach 15 Minuten krigt er freilich einen KloapS, weil er hört, daß ich aus Berlin komme. Eine neue Maß bringt ihm die Fassung wie. der. Ich spräche doch gar nicht „preißisch", wobei ich zugebe, daß ich mich „preißisch" allerdings nicht verständigen könne. Soweit im Ausland wäre ich noch nicht gewesssu Aber er meint, wenn jeder „Preiß" s o ein Preiß wäre wie ich, sein Freund, dann würde er nicht nach Berlin marschieren, um das Sündenbabel an allen vier Ecken anzustecken! Wobei ich wußte, daß Berlin auS» gerechnet vier Ecken hat! ^ BiSmarck-Hitler. Die letzten Stunden der Beweisaufnahme haben Hitler noch einmal Gelegenheit »"geben, sich als Messias zu empfehlen. So also Hub er — wörtlich — an: „Ich bin allein derjenige, der den Kampf führen kann. Kahr ist dazu untauglich, denn er ist kein Bismarck, sondern eben Herr v. Kahr!" Hitler gab damit seine Visitenkarte als neuer Bismarck ab, lind Herr von Kahr erhält immer neue Stoßtritte, er sei ja viel, leicht ein „guter VerwaltungSbeamter", — eS will schon etwa- beißen, wenn der BiSmarck-Hitler das dem Herrn von Kahr frier- lich attestiert — aber niemals sei er ein „politischer Führer, der bin nur ich!" Und dann beruft er sich wieder darauf, daß er allein der politische Führer des jungen Deutschlands sei. Kurz, man ist überwältigt von diesem, leider bisher noch nicht allgemein erkannten Genie und rnan bedauert die Menschheit, daß sie diesen großen Propheten im eigenen Land so wenig schätzt! Welche Führerqualitäten BiSmarck-Hitler auSzeichnen, hat er selber zum besten gegeben. Bescheidenheit, so meint er. sei lächer lich. Erst muß die Tat da sein, dann kommen auch die Männer! DaS ist seiner Weisheit oberster Schluß, und er befindet sich da- bei in vollem Einvernehmen mit Ludendorff selber, der auch er. klärt, daß man sich über die politischen Folgen deS PutscheS gar nichts gedacht, sondern sich auf den Standpunkt gestellt habe, daß alle? weitere der „Zukunft" überlasten bleiben soll. Man sieht, wie der BiSmarck-Hitler seinen Vorgänger nicht nur an Geistesgröße, sondern auch in der Anwendung praktischer Methoden um Haupteslänge überragt! » »So stelle ich mir die deutsche Treue vor". Der Verteidiger Holl ist ein Zeitgenoste, der auf Brach, tung Anspruch machen kann. ES ist nur noch nicht ganz heraus, Welche Fakultät sich für ihn interessiert! Er fuhr einen militärischen Zeugen an. weil er sich die Be« Merkung erlaubte, auch Exzellenz Ludendorff würde sich nicht an alle Einzelheiten erinnern kennen. Was Ludendorff noch kurz vor Schluß der Beweisaufnahme auch umfassend bestätigte. Aber bah der Zeuge diese Bemerkung zu macken sich erlaubte, ging gegen Dr, Holl» deutsche» Empfinden. Und nun lernte man auch Lk.nnen, was Dr. Holl unter „deutscher Treue" versteht. Da er» ! Für Hitler 8 Jahre Festung beantragt Für Ariebel, Dr. Weber «nd Pöhner 6 Jahre — Für General von Lndendorff wegen Beihilfe beim Verbreche« des Hochverrats 2 Jahre Festnng Die Alllräge des SIMsallmIls München, 2 1. März. (Drahtbericht). Im Httlerprozeh beantragte heute der Staatsanwalt gegen Hitler eine Strafe von 8 Jahren Festung, für Kriebel, Poehner und Dr. Weber je « Jahre Festung, für Lndendorff 2 Jahre Festung, für Rühm und Fr ick ebenfalls 2 Jahre Festung, für Vrückner «nd Wagner je 1 Jahr « Monate Festnng, für Pernet 1 Jahr S Monate Festung. Der tsiheitiisch-frailiöAilik GkheimntW mm 28. (Moder 1918 Das „B. T." beschäftigt sich heute noch einmal sehr ein- gehend mit den Aeiißernnqei, des tschechoslowakische» Außen- miiilsterS Tr. Benesch zu den von dem Blatte veröffentlichten Geheimdokumenten. Znr Widerlegung der Behauptung, daß nie mals ein Gehelmvertrag der Tschechoslowakei mit Frankreich ge schlossen wurde, veröffentlicht das Blatt einen bisher gehelmge- haltenen Vertrag zwischen Frankreich und der Tschechoslowakei, der am 18. Oktober 1918 in Baris ziistandegekommen sei.! In Art. 4 des Vertrages verpflichtet sich die Negierung der iranzösi- schen Republik. Materiallieferungen iür den ersten Ausbau der tschechoslowakischen Wehrmacht zu leiste». Art. 5 bestimmt, daß dw gesamte Leitung der tschechoslowakischen Wehrmacht auf die Tauer von zehn Jahren, a) ,n der Leitung von militärischen Operationen gegen Teutschland n»o der LändcS der österreichi schen Monarchie, b) In der gesamten Organisation der tschechischen Wehrmacht und c> in der Ausbildung ans dem Gebiete der tschecho- slo>vak,schen Wehrmacht eine 69 glledrlge. aus französischen Genera,, stabsoffizirrcn bestehen»«, vom KrlegSministcrium der Republik Frankreich zu ernennende Militärmission übernimmt. Für die gleiche Tauer von zehn Jahren wird ein französischer General aus dem Posten eines ChesS des gesamten tschechoslowakischen Generalstabs systemislrrt. Im Art, 6 verpflichtet sich die tschecho- slowakische Negierung, ihre gesamte Innen- und Außenpolitik auf d>« Durchführung der Friroensvrrträg« im Einvernehmen mit der französischen Rrgierung einznstellen. DaS „B. T." bemerkt zu diesem Vertrage, daß seine Be- ftiminungen genau verwirklicht worden sind. Wie das Blatt weiter anführt. ist dieser Vertrag am 23. Oktober im Jahre 1921 durch rin anderes Geheimabkommen ergänzt worden, »nd da di« Form des Vertrages in vielen Fällen vermieden worden Ist, kann Beilesch sagen, er schließ« keine Geheimvertrüge ab. Murr Wh ÄttlkWilli bei Dr. Seipel Wien. 21. März. Bundeskanzler Dr. Seipel gab am gestrigen Abend zu Ehren des Reichskanzlers Marx und des Reichsaußenministcrs Dr, Stresemann in den Räume» des BiindeskanzseramteS ein Essen, an dem u, a, auch Kardinal Pifks, Gesandter Dr. Pfeiffer, Gcucralkommissar Zinim ermann teilnahmen. Bundeskanzler Tr. Seipel feierte in einer Ansprache die Gäste, und wies hi» auf die denk- bar herzlichste Aufnahme, die ihm vor zwei Jahren trotz schlimm sten Inflationszeit in Berlin zuteil geworden war. Er aab »einer Zuversicht Ausdruck, daß unter der zielbewußten Führung des Reichskanzlers Dr. Marx und des Reichsaußenministers Dr. Strese- mann auch daS Deutsche Reich die Zone der Winterstürme durch- schritte» und oen Weg zu einem neuen Frühling gefunken habe, und schloß mit einem Hoch auf daS Deutsche Reich und die Gäste. In seiner Entgeannng dankte Reichskanzler Marx für die liebenswürdige Aufnahme und wies hin auf die wahre Solidarität der Völker und Nationen als Grundlage des Welt- friedens, dankte vor allen Dingen dem österreichischen Bruder- Volke für die hochherzigen Bciveike echter Bruderliebe, die eS uns und besonders Tausenden unserer Kinder entgegen- gebracht hat. Be: den engen Banden, führte der Kanzler ans. dr« Oest«rrelch und Teutschland von alter hrr verbinden, «st eS selbstverständlich, daß wir besonderen Wert darauf legen, auch »nstre wirtschaftlichen und finanziellen Beziehungen zu festigen um w«iterhin a»Sz»bauri>. Ich hotfe. daß die, trotz der Kürze schien der städtische Fleischsreibankmeister Graf als Zeuge. Er ist Hitler auf Schritt und Tritt gefolgt, wenn er „nichts anderes" befohlen hatte, er war immer bewaffnet und spielte auch bei der UeberrumpelungSszene der Kahr und Lossow eine große Rolle. Seine Schilderungen sind psychologisch und pathologisch zugleich sehr interessant, aber mit der Wahrheit, iedenfall» mit einwand, frei festgestellten Tatsachen bewegen sie sich doch in starkem Mi. derspruck. Darum wird der Zeuge auch nicht vereidigt. Selbst der Vorsitzende kann sich nicht enthalten, recht ironische Bem"» kungen zu machen. Sein weltgeschichtlich unvergeßlicher Anteil an der ReickSerneuernng bestand darin, daß er Hitler, als er über Kahr und Lossow in Exstase geriet, und auSrief: „Her a Maß'l", sofort ein Maß besorgte, weil, wie er treuherzig sagte, eS „Hoalbe" nicht gab. Und er hatte Kahr und Lossow den glci- chen Liebesdienst getan, denn er hatte, während Hitler schwitzte, den Eindruck, als wenn eine „ganz fröhlich« Stimmung" gewesen wäre und als wenn eS sich um eine „abgekaterte Sache" gehandelt der Zeit, vom fruchtbaren Gedankenaustausch erfüllten Stunde». -,« «viv .hjex, in lleberiSivürolger Gastsreunoschast verleben duri- Nu/»azu h«>trag«if"h>ttöen, msieren Völkern und der Welt die G<m«inschaft unseres Bluieö. unseres Geistes und unseres Willens zum L«ben zu bekunden, i-.i Im Anschkitz daran fand ein Einpsang im Bundes- kaiizlerarinr statt, an dem daS diplomatische Korps teilnahm. Hierauf begaben sich der Kanzler und der Außenminister in vie deutsche Gesandtschaft, wo Gesanoter Dr. Pfeiffer sie Ber- treter ber Presse uns oie Vorstände der r e i ch z d e u t s chesi Vereine in Wien zu einem großen Empfang versammelt hattej MMillllds Al>ti»lir1l>l»Wijgk«« Poililiirö London, 21. März. Zu einem neuen Briefwechsel zwi, schen Macdonald »nd Poincare verlautet in cingcwcihtcn Kreisen. Macbonald habe an Poincare ei» Schreibe» gerichtet, in dem er Vorschläge nach den nachstehenden Gesichtspunkten entwickelt. Frankreich hat daS Recht, eine Regelung der Frage der Siche rungen zu fordern, da cs jeyt in der Luft hänge, nachdem Gruß- britannien und Amerika das Sichcrheitsabkommen verworfen Im- ben, das seinerzeit von Wilson unterzeichnet wurde. Ferner ent, wickelt Mardonald die Ansicht, die deutsche Gefahr möge für Frankreich in derselben Weise bestehen, wie die französische Ge- fahr für Deutschland nach 187Ü bestand und deshalb müsse man gegen diese Gefahr Vorkehrungen treffe». Sodan,, legt Macdonald Einspruch gegen Viilitnrvcrträge der BorkricgSart ein, weil er glaube, diese erzeugen neue Kriege und er schlagt daher vor, daß Deutschland in den Völkerbund nufgcnonimcn wird, damit eS ebenso wie Frankreich durch den Völkerbund die gleiche Berfichcrungsbeckiing findet. Wenn dies geschehen wäre, schlägt er eine britische Garantie vor, in der Großbritannien zu. sichert, alle seine Kräfte zu Lande, zur See »nd in der Lnft gegen das Land anzuwenden, das einen Konflikt provoziere, ohne den Streitfall vorher dem Völkerbund unterbreitet zu haben. Die wei teren Vorschläge Macbonalds beziehe» sich auf die endgültige Re gelung der Reparationsfrage. Die internationale Friedenskonferenz London, 21. Marz. Die englische Regierung beschloß, an Amerika znr Jntercsscnnabmc an einer internationalen Konferenz nicht vor dem Ende der amerikanischen Wahlen im November her. anzutrcten. Inzwischen will die englische Negierung in Zusam menarbeit mit Frankreich eine Grundlage für eine Einigung fin den. Macdonald hofft, daß Poincare eine Konferenz unter ver mutlicher Teilnahme auch deS belgischen nnd italienischen Knbll, nettschrfs Vorschlägen wird. Die Ausleflunq der Stimmlisten für die Reichstaqswahlen Berlin, 21. März. Der Nelckisminister des Innern hat bestimmt, daß die Stimmlisten und Stimmkartc» für die Reichs- tagswahlcn vom 6. Avril bis einschließlich 13. April auSzulegen sind. Im rechtsrheinischen Bayer» werden am 6. April die Land tagswahlen stnttfindcn »nd da im allgemeine» mir eine Ergän zung der für die Landtagswahlen ausgestellte» Liste» in Frage kommt» ist die AuslrgnngSfrist auf die Zeit vom 21. bis 27. April festgesetzt. Näheres über Ort und Zeit der Auslegung geben die Gemeindebehörden noch bekannt. Ansprüche müssen bis znm Ab. lauf der AuSlegiingSfrist erhoben werden. Wahlen kann nur der, der in die Stimmlisten eingetragen ist oder bei Abwcscnlieit am Wahlakte am Wahltage sich rechtzeitig einen Stimmschein' vor mis- stcllen lassen. Das Ende der Wucherqerichte Berlin, 21. März. Der NcichSrat hat am 20. März einer Verordnung der Ncichsrcgicrung zngestimmt, nach der die Wuchrr- gcrichte am 1. April 1921 außer Wirksamkeit treten. Die Wucher- Polizeibehörden und die Staatsanwaltschaft werden jedoch ange wiesen werden, nach wie vor die Vorschriften des MatcricilvreiS- treibercirechteS nachdrücklich anzuwenden. Weiter hat der Reicks- rat auf Grund des neuen PostsinanzgcseheS in den VerwaltnngS- rat der deutschen Reichspost sieben Mitglieder und sieben Stell vertreter gewählt. Von den Hauptsitzcii entfällt einer auf Sach sen. Ferner hat sich der Reichsrat mit dem Aufruf und der Ein ziehung der NeickSbanknoten zu 10 und 100 Billionen Mark ein verstanden erklärt. halte. Das alles steht zwar in vollem Widerspruch zu den Zen» aeiibckundungcn, aber Hitler erklärt: „Nnd wenn zehn Zeugen kommen und etwas anderes sagen, dann behaupte ich, daß diese zehn Zeugen etrvaS Falsches ansgesagt haben!" Worauf sich der Rechtsanwalt Holl erbebt und folgende? von sich gibt: „Auf die Gefahr hin, daß ich mir eine Rüge zuziehc. So stelle ich mir die deutsche Treu« vor!" * Nnd das Urteil? DaS Publikum im GericktSsaal bat daS Urteil schon längst gesprochen. Auch der Münchner, der sich ans dem Fast nachtsulk dieser Epoche nun jetzt in die Fastenzeit hinübergcrettet hat und bei Bier und Weißwürschten Abstinenz übt, ist sich über daS Urteil einig: Sämtliche Kahrzeugen erhalt«« drei Monate Gefängnis! - .