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WDWMWM 17ritertialtun^ uns IVIUen Aegypten und Skandinavien als ^ Reiseziel Fahrten -um Nil und Fahrten zum Nordkap L,e Kosten einer Aegyptenfahrt. — Nilwandcrrrü Nelsesorgen. — Der Abstecher in das Heilige Land. — Dänemark, das Stiefkind der Nelsenden. — Ban Stavanger bis z»m Nordkap. — Im Land der 1U60 Seen. (Nachdruck verboten.) Auch seine Stellung -in» Kursbuch charakterisiert den Kultur menschen. „Sage mir, wie du reisest, und ich will oir sagen wer du bist!" Abgesehen von Geschäfts- und DringlichkeltSreiscuoen kann man von diesem Standpunkt oret große Gruppen uuterschemen: die, die „gar nicht daran denken" --- Phlegmatiker und Aenü.i- samc —, die, die „möchten", die Sehnsüchtigen mit der ewig klammen Geldscheintasche —, und die, die „kö nne n". Zu der letzten Gruppe gehören die, die vor Woche,, und Tagen, gestern und heute, wohlanSgeriistet mit bunter Wolle siir den Wintersport oder mit nagelneuem Revteradreß ansgebrochen sind oder nuk- brechen, um Schnee oder Sonne zu suchen. Ter Deutsche, der im Sommer noch tränendes Auges tage lang an den kleinen Postanstrlte» von Oberbayern oder in irgend eine», Scebade warten mußte, wo es in acht Tagen kein Gel» I gab, der von der Gnade seiner Logierwtrtln abhängig wurde, reist heute als Valntastarker mit Orginalrentenmark oder oen dafür frisch erstandenen Lires oder Francs. Er liest mit Interesse, daß die Luxnsziige nach dem Süden wieder häufiger verkehren und Reiseprojekte, deren Verwirklichung vor einem Jahre für den Vestiituierten nicht in Frage kamen, sind wieder diskutabel. Däne mark, Schweden, auch Norwegen und Finnland, in seiner weniger bekannten reinen Herbheit kade» in, Norden den Reiselustigen ei», Aegypten und daran anschließend wohl auch Palästina, oaS Land der Pharaonen und die heiligen Städtten mit ihrer ver schütteten und wiedercrstandenen Kultur locken im Süden. Wer sich für dieses Jahr zu einer Aegyptenreise entschlossen hat, tut gut, bald aufznorechen, denn die Saison für oen Nil rechnet man in der Hauptsache bis Ende März, wer sich ober in Nieder-Aegypten länger aufznhalten gedenkt, wird auch siir den April noch sehr genußreiche Tage erwarten dürfe,,. Für den Ncisefonds mnß man als Geringstes etwa drei bis viert,»send Mark ansetzen, was sich natürlich se nach der Ausdehnung de- Aufenthaltes und Ansprüchen erhöht. Eine Anzahl erstklassiger Dampfer vermitteln den Verkehr über das Mittelländische Meer: von Triest, Genna und Neapel erreicht man Alexindria in etwa drei Tagen. Mit voller Verpflegung wird für diese lkebersahrt in der erste» Klasse 850- 960 Goldsrank (35 Psd. Sterling), in der zweite» Klasse zirka 600 Golosrank (24 Psd. Sterlings berechnet, doch gibt es auch Dampfer mit einer dritten Klasse, für die un gefähr 350 Gvldfrank (14 Pfund Sterlings zu zahle» ist. Kairo niit seinem außerordentlichen Fremdenverkehr, mit seiner Fülle erstklassiger Hotels wird vielfach zum Ausgangspunkt „er ver schiedensten Ausflüge gewählt, weshalb es eines der teuersten Pflaster der Welt ist. Außerdem zeichnet es sich ebenso wie das »ahcgelcgeneH e l o u a » durch sei» außerordentlich gesunde? Klima ans: Kranke aus aller Herren Länder finden in der reinen Wiisten- lnft Genesung und Linderung. Man dürste hier den Verbrauch mit etwa 30—40 Mark pro Tag ver,»schlagen, doch wird auch dieses nur bei bescheidenen Ansprüchen auSreiche». Tie Ausrüstung für Aegypten und die Nilfahrten ist ebenso wie die für eine andere Reise im Frühling oder im Herbst zu wählen; warme Sachen dürfen keineswegs vergessen werden, da an Bord der Nildampfsr aus recht krlte Morgen- uno Abend stunden gerechnet werden mnß, auch bei der Fahrt gegen den Wind macht sich recht erhebliche Kälte bemerkbar. Daneben muß ein guter zweckmäßiger Anzug für einen Kamelritt mitgesührt werden, auch ein breitrandiger Hut oder ein Helm mit braunem, blauem oder grünem Schleier darf nicht fehle». Ein widerstandsfählgw Regenschirm und feste Schuhe, wetterfeste Kleidung sind auch sür den Wanderer im gelobten Land ein »»bedingtes Erfordernis. Wer sich die Pyramiden und die Sphinx, die nur einige englische Meilen von Kairo entfernt sind, angesehen hat, oer wird wohl kaum diesem Wunderland oen Rücken kehren wollen, ohne noch mehr von den alten in ihrer Großartigkeit unerreichten Kulturstätte ausgesucht zu haben. Eine Flotte von erstklassig anSge- statteten Dampfern, auch kleineren Schiffen führt den Nil herauf und herunter, und oer Reisenoe hat Gelegenheit, neben der rein natürlichen landsch sulchen Schöuh.tt die Riesenbauten von Lu xor Karnak, Edsu, die Denkmäler der versunkenen Dy nastien staunend z» bewundern. — Für eine zwanzigtäglge Reise von Kairo nach Assuan und zurück wird mit ausgezeichneter Ver pflegung und allen Nebenuntosten 70 Psd. Sterling berechnet. Klei nere Touren unter besonderer Berücksichtigung der Katarakte kön- vunklcr kalter wenn rwri chelente rum Sternen«Himmel starr'n, Oller ein vruüer hält feiner lielien Schwester lia; Oarn, Oller ein freunil schenkt dellackiisam tlem sreunüe ein, — Schwebt ein üunkler kalter über tlen rmei'n: kiner von unr mutz hinter äem Sarge geh n, vran im Straßenwinäe liie Schleifen wed'n, Liner von nnr mutz flren'n mit kalter lianil, krtle tzernieäer vom dretternen Sraberranrl, Liner von uns mutz geb'n nach liaur allein, — Lieber Sott, latz mich Her anüre sein. nen für eine Woche ooer 14 Tage zusammengestcllt werden und bieten gleichfalls außerordentlich viel Sehenswertes. — Wem es Irgend möglich ist, der wird nicht versäumen, von Kairo aus nach Palästina zu gehen. In weniger als 15 Stunden mit vorzüglicher Bahnverbindung, — auch an Speise- und Sllal- wagen fehlt es nicht — kann er Jerusalem erreichen. Be kanntlich sind ja sür das Heilige Lind März, April unv Mat dir schönsten Monate, und eine Fülle wilder Blumen verleiht ihm einen besonderen Reiz. Auch die Reise nach den stammverwandten norolschen Län dern war den Dentschcn in den letzten Jahren zur Unmöglich keit geworden. Desto mehr dürfte sür diesen Sommer auch Skandi navien wieder ausgesucht werden, und es braucht f, nicht gleich das nördlichste Norwegen ooer Finnland sein, wohin sich die Schritte lenken, auch Schiveden und selbst Dänemark werden dem Naturfreund etwas zu sagen hoben. Es erscheint fast erstaun lich, daß bet der geringen Entkernung — die Nebersahrt von Warnemünde nach Geosec, der Sttdspitze von Dänemark, drnerr nur zwei Stunden — Dänemark nicht noch mehr von den Deutschen als Reiseziel erwählt wird. Als reiner Agrarstart bietet es mit seiner großen Anzahl intimer kleiner Landstädle, m>t oer heiteren Frizche seiner Bewohner, die auch selbst der an Verkehr und Handel reichen Metropole Kopenhagen ihre» Stempel ausdrttcken, ungemein viel Anziehendes. Skagen, die Norspihe Dänemarks zwischen Nord und Ostsee, wird in den rauhen Jahreszeiten von den wildesten Stürmen umtobt. Im Sommer hat es ebenso wie Fanö (Nordsee) und Marienlyst (bei Hetsingür) lebhaftes inter nationales Badeleben. Tie Er.rnitsormationen Vornholms und die Kreidefelsen an der Ostküste der Insel Müen dürfen bei Aufzählung der landschaftlichen Schönheiten Däneniarks nicht vergessen »»erden. Wessen Kasse es erlaubt, eine weitere Tour zu mackM, kur kann in 24 Stunden mit sehr günstigen Anschlußzügen über Saß nitz—Tretleburg—Malmö vom Stettiner Bahnhof in Berlin nach Stockholm reisen und kann anschließend an diese Verbindung in knappen drei Stunden in Kristiania landen. Schweden bildet landschaftlich gewissermaßen den Ueberg.rng von dem romanti schen Dänemark zu dem strengen Ernst der Felsengebirge Nor wegens. Das Schärengebiet im Westen mit seinen unzähligen kleinen Inseln ans Granit tritt hier schon eigenartig charakteristisch in die Erscheinung, nimmt aber kurz vor Stockholm fast anmutige Formen an. Stockholm bietet selbst wenig architektonisch Schönes, aber doch einen vornehmen Gcsamteindruck von baulicher Ge schlossenheit. Mit Göteborg ist Stockholm durch Kanäle ver bunden. Eine Fahrt, die Uber den Wetter- und Mnersee führt ist interessant und sollte nicht unterlassen werden. Wer sich hoch in den Norden Schwedens hinauswagt, der wird die großen ve- wundernngswerten Erzbergwerke von Gellivare und Kiruna e»s- suchen. Von da ist es dann n cht mehr weit bis nach Lipp>ano. das mit seinen Renntterherven und seinen primitiven Lebens formen eine Welt sür sich biloet. Norwegen mit seinen tiefen Fjorden, die in das Land ein schneiden und oie durch jähe Felswände eingeengt werden, ist mit seinen Hochgebirgsketten und Schrosse» von einem großartig ern sten und überwältigenden Eharakter der landschaftlichen Eigenart, der sich nirgends mehr als bei einer Fahrt von Stavanger nach dem Nordkap offenbart. Tie Lofoten, Norwegens seltsamste Fels gebilde, ragen wie zersägte Blöcke mit phantastischer Silhouette -»ans dem Wasser: in dieser Umwelt fühlt sich der Mensch, wie wohl nirgends anderswo, unwesentlich und klein. Auch Finnland (aus sinnisch „Suemi") ist als Touristen- land nicht von der Hand zu weisen. Es ist ein recht ansgedelmtes Territorium von der Größe Preußens, allerdings nur sehr schwach bevölkert, mit zirka 3 Millionen Einwohnern. Meilenweile un bebaute Waldgegenden und große ausgedehnte Binnenseeslächen geben dem Lande das eigene Gepräge. Dazu besitzt es in seinen Stromschnellrnkahrten eine in Europa einzig dastehende Spezialität. Ein rechter Naturfreund wird auch in diesem Lande mit seinen tausend Seen auf die Kosten kommen. Sowohl über Kopenliaaen, Stockholm, aber auch über Reval oder St. Petersburg, neneroings Leningrad, ist Finnland zu erreichen. Bei unserm heutige» Mark stande kann man die Tagesnnkoste» in Schweden mit zirka 10 Kronen und in Norwegen mit etwa 15 Kronen veranschlagen. Süden und Norden össnen ihre Tore wieder dem zahlnngs- stthigen Deutschen, und schon fürchten die einheimische» Bäder uno Gcbirgskurorte eine allzu große Abwanderung sür dieses Jahr. Aber das „Gute, das so nahe liegt", wird sicherlich über oen Schönheiten der Fremde nicht vergesse» werden, lind vielleicht wird auch mancher, der das gelobte Land oder Aegypten vom Schlafwagen aus betritt, um etwas betrogen sei», was nnwider« dringlich ist, nm den „Nimbus." krsueh s » » ^ verl-ttit ela rosiges, lue-ixllrlsck«, .NnlMr ung «in rsrtec cckoner IciiN. i oie« erceuxt aie sNetn eckte -SK6(eriflfen!-5e>ks :: rlie beäie lilienmilciiseisO : r A von Ner^asnn.6 kääL.'NLul. Die Spur des Dschingis Khan Von HanS Dominik. Copyright by August Scherl G. m. b. H. 1923, Berlin-Leipzig. (Nachdruck verboten.) <28. Fortsetzung.) „Die Welt wird erschüttern, wenn des Kaisers Name wieder 4rtö»t. Europa . . . dieses altersschwache Land, wird seinen Flug nach Osten hemmen. Gelähmt werden seine Flügel Herab hängen, wenn ihm der Name der erleuchtete» Weisheit in die Ohren dringt. Unsere Feinde werden erbeben. Unsere Frenn„« in de» Vereinigten Staaten werden frohlocke,, . . . Zusammen mit den Söhnen des Himmlischen Reiches . .. Colli» Eameron hatte immer lauter und schneller gesprochen, - nm den Eindruck seiner unvorsichtigen Worte zu übertünen und zu verwischen. Die Stimme des Schanti unterbrach ihn^ „Sie werden noch heut« nach de» Bereinigten Staaten fahre» I" Tie Züge Lolltn Eameron« blieben unbewegt, trotzdem ihm der Auftrag höchst unerwünscht kam. „Es ist der Wille unseres Herr», dem die Götter so wnnoer- bar die Gesundheit wiedergeschenkt haben. Am 6. Juli, oaS heißt, an dem Tage nach der Wihl Josna Nordens, solle» die Pläne der höchsten Weisheit zur Ausführung kommen." Collln Eameron sah den Regenten erstaunt an. Wagte dann die Erwiderung: „Und wenn dfe Mahl nicht am 5. Juli stattsindet?" . ^ » - » - „Auch damil" ' . > Mit einem Ruck war Colltn Eameron aufgestanden. „Auch dann?" Der Regent nickte stumm. - «Ich verstehe nicht, Eure Hoheit... Die Wahl Jofua Bordcns . ^ „ . . . Braucht nicht am S. stattzufinden. Der sechste Jult ist der Tag. . ." „Ich verstehe nicht, Hoheit." „Tie Wahl soll am fünften stattsinden... ES wäre gut, wenn es geschähe. Doch r» könnte sein, daß die Wabl ver schoben wird. . . Das Geheimnis scheint nicht gut gewahrt worden zu sein... Ts wäre möglich, daß man einen Strich durch alle Pläne macht, indem man die GouvrrnenrSwahl ver schiebt. Ein solcher Aufschub . . . „nd ginge es nur um wenige Wochen . . . würde die Absichten de» großen Herrn stören. Ihre Aufgabe ist es, dahin zu wirken, daß die schwarze Bewegung unter allen Umstünden am sechsten losbricht l" „Hoheit! . . . Die schwarzen Führer dahin zu bringen, ist Unmöglich!" „Tann ist «S Ihre Ausgabe, die Bewegung anchohne oie .Führer zum Ausbruch zu bringen. Das „Wie" ist Me Sach.. Ihre Vollmachten find unbegrenzt. Mittel aller Art stehe» in jeder Menge zur Bersügung. Ter Regent hatte geendet. LoNIn Eameron starrte stumm vor sich hin. Der Schanti sprach weiter: „Sie werden dir Aufgabe annehmen . . . unk vnllbrinaen!" Noch immer schwieg Collin Eameron. Erst nach einer geraumen Weile erhob er sich. Sein Gesicht verriet die Be wegung, die in ihm arbeitete. „Der schwerste Auftrag, den mir Eure Hoheit se gegeben, ich übernehme ihn." „Sie fliegen init dem Postschiss" Collin Eameron verließ den Raum. Im Vorzimmer siel ihm das verstörte Gesicht eines Adjutanten aus, der sich sofort den, Zimmer dcS Regenten näherte. Als Collin Eameron den Palast verließ, sah er die bülhenoen Gärten unter einer leichten Schneedecke liegen und unaushörlich schwere Flocken nieoergeyen. Einen Augenblick zögerte sei» Fuß. Schnee... In dieser Jahreszeit... I» solcher Menge? Die Gedanke» an feine Reise ... an seine schwere Aus gabe ließen ihn das Außergewöhnliche nicht voll empfinden. Regungslos, so wie ihn Collin Canieron verlassen hatte, sah der Regent. Seine Hand tasttete noch einem Globus und ließ ihn mechanisch rotieren. „ . . . lim die ganze Welt svinnen sich meine Fäden zu einen, Netz . . . stark . . . nnzerreißlich ... der 6. Jnli Seine Hände legten sich ineinander. Tie Finger der Rech ten griffen nach dem Ringe oes Tschingis-Khan und zogen ihn von der Linken. Wie von selbst glitt der Ring auf oie Rechte. Wie im Spiel wiederholte oer Schanti da« Hin- und Herschiebcn des Ringes. Ein Klopfen an der Tür ließ ihn ansschrecken. Hastig schob er den Ring auf die Linke zurück. „Was ist?" Sein persönlicher Adsutant stand vor ihm. Testen Ge sicht war verstört, seine Angen blickte» irre. Noch einmal ries der Schanti: „Was ist?" „Es ist Winter geworden, Hoheit!" „Es ist Winter geworoen? . . . Willst du mich narren?" Der Adjutant deutete nach den durch schwere Seidenvor- hänge verhüllte» Fenstern. Mit einem Ruck sprang der Regent auf und riß sie Vorhänge auseinander. Ein schweres, dicht-» Schneetreiben verdunkelte die Lust. Eine Sinnestäuschung? . . . Die Rechte des Schanti riß die Fensterslügel ans, die Linke streckte sich hinaus. Me wenn sie in Feuer gefaßt häkle, fuhr sie wieder zurück. Tie Augen des Regenten ruhten daraus, o sahen, wie die Flocken unter der Wärme der Hand rasch sohin schmolzen, sahen, wie «ine an dem goldenen Ring länger haltere und mir langsam schwano. Sein Auge glitt über die Gärten, die unter den Schncemassen wie unter einem Leichentuch ruhten. War das Natur? . . . Menschenwerk? . . . Dann . . . »rück! Colltn Eameron l r wollte eS schreien, als sein Blick ans den Adsutantsn siek» der stumm dastand. Im Augenblick hotte er sich wieder in der Gewalt. „Was willst du? . . ES schnelt ... Es schneit . . . Ja natürlich, es schneit . . . Hast d» noch keinen Schnee gesehen? . . Fürchtest dn dich vor Schneeslocken? . . . Gehl" In einer Baunilanbe der GarvinparkS in FriSko saß Wel lington Fox. Die Sonne war längst untergcgangen. Vom Ozean her wehte eine kühle Brise. Fröstelnd schlug Fox den Kragen letncs Jackett« in die Höhe. Tic Hände j„ die Taschen ver graben, legte er sich bequem ans der Bank zurück und schonte sinnend deni Rauch seiner Zigarre nacki. „ . . Daß ich hier als Ritter Toggenburg seit einer geschlagenen Stunde sitze uno geonldig ans das Komme» eine» kleinen Mädchens warte . . und, wenn es oarauf ..»kommt, die ganze Nacht warten würoe, hätte ich mir vor ei» paar Monate» nicht träumen lassen . . Ich, Wellington Fix, brr mit seinen 35 Jahren bisher der Ansicht war, oaß die Rose mensch licher Liebe vor ihn, auch-nicht ein Blatt mehr zu entfalten habe . . Keinen Dust, den er nicht eingcnlmct hätte . . ." Ein leises Knirschen des Kiesweges ließ ihn ans lenem Träumen ansschrecken. Schnell warf er die Zigarre auf oen Bönen und trat mit der Schuhsohle varanf. Jin nächsten Augenblick stand Helen Garvin vor der Laube. Sir tat eine,, schnellen Bück rückwärts und beugte sich dam, lauschend nach vorn. Und schrie leise ans, als sic sich vlötzlich a» der Hand ergrissm fühlte und mit sanfter Gewalt in oaS Dunkel der Laube ge- zogen wurde. „Komm, Helen. Das dichte Blälterdach schützt »nS vor allen Späherblicken." „Ah, Sie sind es, Herr Fox? Ich hatte doch die Bank ans der anderen Seite des Weges als Tressvnnkt bezeichnet. Bei nah wäre ich umgekehrt Ta glaubte ich hier das Glühen einer Zigarre zu sehen." „Das dich anzog, wie oas Licht die Motte." „Herr Fox! Ich gehe sofort, wen» Sie Ihre Redens arten nicht lassen. Nein, ich konnte mir kaum denken, ooß Sie eS waren, der hier rauchte." ,, „Warm», Helen?" „Weil »s sich nicht gehört, daß ei» Herr raucht, wen» er eine Dame erwartet. . " „ . . Die wiederum erwartet, von diesem Herrn geküßt zu werden", vollendete Fox. „Herr Fox, ich weiß nicht, wa» nian zu solcher Unver schämtheit sagen soll. Ich gehr!" „Gar nicht», kleine Helen, soll dein süßer Mund sag.'n, küssen . . " Im Nu hatten starke Arme Helens Schulter umsaßt und eine Flut von Küssen verschloß ihren Mund . . «Jetzt ist eS aber genug." Atemlos klang die Stimm« dicht an WellinatonS Ohr. „Bitte! Bitte!" Sie entwand sich Wellingtons Arme» und begann ihr verwirrtes Haar in Ordnung zu bringen. „Schämen Eie sich, Sie schrecklicher Mensch. Gut, daß -'s das letzte Mal war." Wann wollen wir nun heiraten?" war Wellingtons ganze Antwort. „Heiraten? . . Wir . . . heiraten?" Heien trat entrüstet ans Fox z», der sich ans der Banks niedergelassen hatte nnd mit einer Hanobewegung Helen ein lud, neben ihm Platz zu nehme,«. ^ kFortlebuna folgt.):