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Sächsische Volkszeitung : 14.03.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-03-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192403143
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19240314
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19240314
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-03
- Tag 1924-03-14
-
Monat
1924-03
-
Jahr
1924
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 14.03.1924
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den ^«'.'. t)<. L^ktr' -1 Wir Deutsche» und der Protestantismus in den Stürmen unserer Zeit lieber dieses Thema sprach Var einige» Tage» der General, sekretär des Evangelischen Bundes aus Berlin, Herr Bräunlich, in einer vom Jiveigverein des Evangelischen Bun. des veranstalteten Versammlung in Chemnitz. Das Chem nitzer Tageblatt und dis Allgemeine Zeitung berichten ungefähr folgendes darüber: » „Der Redner ging aus von dem besonderen Lob. das der Papst auf dem Frühjahrskvnsislorium 1023 den deutschen Katho liken gespendet habe wegen ihrer erfolgreichen Propagandatätig, teil gegenüber den Nichtkalholiken. Was dieses Lob zu bedeuten ha! und worauf eS sich gründet, ist dem protestantischen deutschen Volk leider viel zu wenig bewusst. Die große Menge, aber auch der größte Teil unserer (»Gebildeten weih so gut wie nichts von dem. was die Geschichte unL lehrt, wa» vor allem die Zeit der Gegenreformation im 16. und 17. Jahrhundert mit ihrer Be kämpfung des evangelische» Glaubens durch die Jesuiten uns zeigt, lind der Geist und die Ziele der römischen Kirche sind itt.mer dieselben geblieben. Das neue deutsche Kaisertum, das protestantische, mußte dem JesuitiSmus ein großes Aergernis sein; so war der Kampf Bismarcks mit dem illtramontaniSinus eine Notwendigkeit; für diesen aber gal! das protestantische Kaiser reich. wie mau schon in den 76er Jahren drüben prophezeite, nur als vorübergehende Gewitterwolke. Mit Friedenstöne» wußte man die deutschen Protestanten lau und schläfrig zu machen; und unterdessen arbeitete die Politik der Kurie auf die Schaffung einer große» katholich-slawischcn Vor»,acht im Osten Europas hin und trug damit wesentlich zur Entfesselung des Balkankrieges und später des Weltkrieges bei. .Rom war in der glücklichen Lage, aus jeoeni AuSgang des furchtbaren Ringens seinen Vorteil ziehen zu können: ein Sieg der Mittelmächte brachte eine gewaltige Stärkung deö katholischen Slawentums unter den Habsburger», ein Sieg der Entente brachte die Zertrümmerung „deS protestantischen deutschen Kaisertums". Tos zweite wurde Wirklichkeit, und Papst Benedikt, der bedauerte, »ue den, Herzen, nicht auch dem Blute nach Franzose zu sein, wie der jetzige Papst, der atS Nuntius i» Warschau die Macht stellung des neue» PolcnstaateS mit gefestigt hat, wußte» sich ans die entstandene Lage einznsteltcn. Jetzt ist Deutschland nicht nur politisch von neuen einge- kr-üjt, sondern Hand in Hand damit gebt eine Einkreisung dcS dentschc'n Protestantismus durch die römische Kirche, wobei das neue lettische Erzbistum einen neuen festen Stein im Bollwerk b deutet, lind z»r Einkreisnng könnet nun die innere Durch dringung und Unterkühlung. 85 006 Oideusleute, darunter 1800 Jesuiten, die wieder ihren Einzug gehalten habe», stehen als eine großartig organisierte Kampftruppe des Papstes ans deut schem Boden, bald so stark wie das deutsche ReichS-heer. Sachsen hat seinen Bischof von Meißen bekommen, die Reichshauptsladt auch den ersten katholische» Bischof wieder seit der ReformatioiiSzcit. In allen Großstädte» treten, wie neulich auch in Chemnitz, anscheinend gelehrte Jesuiten mit sehr fried lich klingenden Vorträge» als StiminungSmachec für die römische Kirche auf. lind das Zentrum hat als ausschlaggebende Partei, Re bei jeder parlamentarischen .Konstellation im Sattel bleibt, wu entscheidenden Einfluß auf die deutsche Politik. ES wird wahrlich hohe Zeit, daß die deutschen Protestanten uns diese Zeichen der Zeit aclneu lernen und verstehen lernen, saß der Evangelische Bund, der sich die „Wahrung der deutsch- r eotestaniischen Interessen" zur Aufgabe gestellt hat, beute nöti ger ist den» je. CS war ein ernster Weckruf, diejer Vortrag, und man hätte u..r gewünscht, daß statt ein paar Dutzend Zuhörer» sich Hun derte und Tausende unserer evangelische» Bevölkerung von ihn, Pötten sagen lassen, wa« heute für uns auf dem Spiele steht." . ein, große Tageszeitungen diese Rede kommentiere», so stet! und wohl daL Recht zu, auch unsererseits Stellung dazu zu nehmen. Sa sehr wir für den Gedanken des deutschen Burg- fiirdenS eintreten möchten und so oft wir den Willen dazu auf das entschiedenste betont lgibe», so müsse» wir doch i» diesem Falle aus der Reserve herauötrete». Nicht als ob und die Per son deS Herrn Bräunlich so wertvoll erschiene, um uns mit ihm zu befassen, sonder» der Verwirrung halber, die durch solclw Ausführungen in den Lagern der beide» großen christlichen Kon fessionen angerichtet wird. Die ganze» Ausführungen des Red- »er« trage» den Stempel des Hasses und der Kampfstimmung. Eben deshalb aber auch den Stempel der Nichtobjektivität. Er berührt Dinge, die er nicht zu beweisen i» der Lage ist. Wie immer bei solchen Clelege,checken muß die Kraft der Red« und da; Wortgeklingel den verfaulte» »der» überdecken. Wenn der Papst den deutschen Katholiken für ihre Werbearbeit seinen Dank ansspricht, so ist da? wohl senk gutes Recht. Dabei weiß der Papst aber sehr ivohl die nötige Grenze den Andersgläubigen gegenüber zu vewahren und er hat sie vor allem ans jenem Früh- jahrskonfistorium 1028 bewahrt. Mit raffinierter Geste aber überträgt Bräunlich diesen entstellte» Gedanken dann sogleich auf die Zeit der Gegenreformation im lk>. und 17. Jahrhundert. Wenn danialS in manche» Dinge» heiß, und wir können ruhig sage», nicht in den notwendigen Forme» gekämpft worden ist (wir müs se» daS ausdrücklich auf beide Parteien anweudeu), dann lut das heute gar nichts mehr zur Sache. Heute find wir die Kämpfer. Und die Vergangenheit spielt für uns in diesen, Sinne keine Rolle. Sie kann nur dem Hetzer bedeutungsvoll erscheinen, um alles von neuem in einen Tops zu werfen. Oder haben wir nicht auch seither darauf verzichtet, aus die unwürdige» Kampfei- weisen der Vorkriegszeit hinzuweise», an die der Evangelische Bund nur mit Schamröte sich zu erinnern vermag? Der Geist und die Ziele der römischen Kirche sind allerdings stets dieselben geblieben. Dieser Geist steht wie ehedem auch heute noch jedem Andersgläubige» in einer Weise gegenüber, daß er ihn nicht als Todfeind- betrachtet, sondern vor allem in dem Protestanten einen christlichen Bruder sieht. DaS ist das oberste Prinzip der katholischen Kirche. Das sollte aber auch daS des Evangeli- s ch e n Bundes sein. Den» gerade im Eda» geli n m steht diese christliche Liebe als höchstes Gebot verzeichnet. WaS einzelne Vertreter auch des Katholizismus gesündigt habe», das kommt nicht auf daS Konto de? Katholizismus als solchen. Das neue deutsche protestantische Kaisertum aber hätte dein JesnittSniuS durchaus kein Aergernis sein brauchen, wenn nicht dieses Kaiser tun» so überaus einseitig dem Katholizismus gegenüber-gestanden hätte, llnd der Kampf Bismarcks mit dem IlltramontaniSmuS wäre durchaus keine Notwendigkeit geworden, wenn dieser Bis marck eben nicht so enasicktig die kulturelle» Dinge angesehen hätte. Leine späteren Schritte m diesem 'S'nae leben doS ja zur Genüge zugegeben. Der HathotiziSmnS ist aber wahrhaftig nicht in der Lage gewesen, den Protestantismus mit FricdeuS- tönen lau und schläfrig zu machen; daß eine solche schläfrige Riche nicht eintrnl, dafür sorgte vor dem Kriege schon zur Ge nüge der Evangelische Bund. Wenn sich Bräunlich aber dann weiterhin auf daS politische Gebiet vertiert und von der große» katholisch-slawischen Vormacht in, Osten Europas spricht, »nd daran die Bemerkung knüpft, daß dadurch die Kurie wesentlich zur Entfesselung des BatkcnikriegeS »nd später des Weltkrieges beigetragen habe, so erkenne» wir liier doch all-;,ideu,sich de» Verleumder Ludeuöovsf, Bräunlich hat sich sehr schnell die Mün chener AüSsnhrnnge» dieses „Helden" zu eigen gemacht. WaS darüber zu berichte» ist. wurde bereits an anderer Stelle gesagt. Man erkennt aber gerade hier wieder auf daS Genaueste, wie inan Dinge in die Welt hincinruft, ohne sie beweise» zu können. Im weiteren Verlauf der Rede wird dann von der Zer trümmerung des deutschen protestantischen Kaisertum« gesprochen. Warum klammert man sich nun au solche Aeußerlichkeitcu. Ist de»» mit der Zertrümmerung deS protestantische» Kaisertums auch »otwndigerweise die Zerlrümmeruiig des Protestantismus verbunden? Wenn das der Fall sei» sollte, dann wäre e« aller dings sehr schlimm bestellt. Wir wollen jedoch nicht auiwhineu, daß das die Grundausfassung protestantischer Kreise sei. Gerade wenn die Aeußeclichkeit zerschlagen wird, dann muß sich der Kern, der Lebenssaft als Kraft erweise» Ja, es ist bisweilen gut, wenn dieser Ker» blvßgelegt, wenn die Hülle herabgerisien wird. Dann sieht man den wahren Bestand eines Dinges. Gerade dann, wenn kein Schein mehr da ist, hat der Protestantismus daS volle Recht, seine Lebensfähigkeit zu erweisen. Gerade dann. Wir könne» von, Katholizismus nicht behaupten, das; er sich hat sonnen können in. Glanz von Fürsten und unter den, Schutz der Staatsgcsctw. Dennoch aber wurde er, was er heute ist. Wir denken aber ferner gar nicht daran, de» Protestantis mus einzukreiseu. Ja, »vir haben gerade genug damit zu tu», daß wir unseren Katholizismus nicht vom Materialismus einkreise» lassen. Und ausgerechnet spricht dieser brave Herr Bräunlich i» Chemnitz, also mitten i >» sächsischen Lande, vo» dieser Einkreisung. Er weiß wohl nickn, das; die römische .Kirche all ihre Kraft daran gesetzt bat. der roten Die Herbfttaaunq der katholischen Akademiker in Dresden vom k—12. September 1tt24. Dresden, 12. März. Die Vorarbeiten für die große Herbst- . tcigung deS Verbandes katholischer Akademiker zur ^Pflege der katholischen Weltanschauung hier in Dresden sind bereits ini vollen Gange. Der Generalsekretär ches Verbandes, Tr. Münch, wrilt dieser Tage in Dresden und sprach am Dienstagabend in der hiesigen Ortsgruppe über „Die Ünistcllung im geistigen Leben der Gegenwart". Einen tiefen Blick durste man tun in die geistigen Kräfte, die am Werke sind, die Wclt umzustellcii Der Umstelluugsprczeß erstreckt sich auf alle ltzebietc. In der Kunst und Kunstgeschichte ist die Aufer stehung der Seele gefeiert worden. Wesentlich seelische Faktoren gellen beule als primär. -In der Philosophie ist nicht mehr Kant der Ruf der Gegenwart, sondern Leikmih. Noch vor Jahrzehnten war die Seele in Europa gänzlich unterdrückt. Heute sehe» wir im Anthroposophismus eine starke Ne Verschätzung der seeli schen Faktoren. Der Katholizismus, des »och vor Kurzem die Seele retten mußte, sieht sich beute der Aufgabe gegenüber, die Materie zu rette», das rechte Maß seelischer Momente zu über- millelu. So erwacht heute auch im modernen Prot-sta»tiSmnz in. Gc'aeiisutz zum Subjektivismus der sakramentale M-ulch. die Sehnsucht nach dem objektive» Amt. nach der ob-ektiveu Autorität »nd dun Sakrament. Und woher dieser Ilm stell»ngs- pivzcsi? Der We'tkrieg ist nicht seine Ursache, er bat diest'u Prozeß nur beeinflusst. Letzte Ursache ist schließlich daS Gefühl oerwi'f-icktt'n Aiiast. das aus der schlechthiuuigcn Floße,-Gelt G-g Z-Hiekliven Menschen aeboreu wurde, jene? subsektivistiftche» Gei stes, den Ausei,icinderfall von Judividnaftsmus und der Fa>->», jeiwr zwei niack-weM>"> Taktar^u. ,'m Gest'G- aehabt hat. Von dieser kantlanischen. sub-ektiven Gedankenwelt sind wir heute iwch stllc.iiifniert. Aber doch, aelst der Wert von Svinboleii i» »ns aus. „Alles ist »ur ein Gleichnis" (Faust). So ist der russische Bolsch-wiSniuS nur ei» Sinnhol. »»r eine schwache Form der Tatsache, daß aanz Enrova ""ist!., bo'schr'üstllch ist weil wir kei nen einheitlichen geistigen Stil habe». Darum niül'-'u wir den Umstell'inaSrrozeß nur hearüße». d-r hcrausführeu soll auS die sem Wirrwarr zur geschlossene» Gemeinschaft und Einheit. Leider aber kennen wir Katholiken die Hobe» geistigen, see lischen Schätze nicht, die wir demgegenüber besitzen, die selbst einem Lenin daS Eckweständuls abzwanaeu. sein Stzstrm sei au. römischen gescheitert! UuS Katholiken geht es heute, wie et- >va in den 00er Jahren viele» Bauern auf dem Lande, die sich in Unkenntnis ihres hohen Wertes ihre alten Schütze von jüdi schen Trödlern Huven abkaufcn lassen. Für u»S erwächst daher die hohe Aufgabe, einmal uns in tiefer Beschauung dieser hohen Werte lwwusst zu werden und darüber hinaus Fühlung zu neh men mit der suchende», wirklich modernen' Welt. Wir wollen daher die dicSiähcige Hechsttaanng ganz unter diese» großen Ge danken der Umstellung im geistigen Leben der Gegenwart stellen, und zeigen, wie die Welt sich auf den verschiedensten Gebiete» gewandelt hat und wie die Wendung im Grunde eine solche ist, das; sic uns svmpatlusch sein kau». Im Anschluß an die geistvollen Ausführungen ging der Vor sitzende Dr. Splet! auf lokale Fragen der Tagung ein. die in der Woche vom 5. bis 12. September statifindeu soll. Eine Reihe namhafter Gelsknie»; stü -n-oonnen oder in Aussicht, u. a. Dr. Cohen, Bonn, Dr. Jansse» S. J..Abt JldekonS Herwegen, Ma ria-Laach. .»Vrrmani, Babr. Dr. Sckmlem»»», Br-slau. Dr. Adam, Tübingen, Prof. Götz-Briefs, Freiburg u. a. Besondere Pflege wird die Taaung der Musik zuwenden. In Aussicht genommen ist die Anfiiihruug der F Moll-Melle und der 5. Sinfonie von Bruckner, und wein, möglich eine? TedeumS von Walter Brnun- feld in München. Im Staatliche» Schauspielhause soll „Jeder mann" zur A>ckn",b,.-u»>i toiniin-n. Nsil'.-o- Ein "-'bei»'-,, später folgen. Schon sitz, gilt cs ober, hier am Orte alle Kräfte zur Vorbereitung der Taanng w"bil zu mache»; der Erfolg wird zweifellos alle ansgewanhten Mühen entgelten. -4««»«»»»»»*»»«««»«^»,»v»2»» : : j Heinrick Irümper - llalllelcwsnt vv l. IC. clor Königin Cnrols von klncsise» - ; 0nes«Ieii-A., Lcke Aporei'. unä ^elkösserstsogss ; G » 8pe2ial868ckM ! r kur roliMo kexönstsnäö unä küctier : » (OegekiLktsreit 9—1 unc! '/z4—6 Ulir) ! - » sächsischen Flut einen Damm zu setzen, und gernde in die sei» Streben eS stets begrüßt bat. wenn der pro! -sliiutische VG - teil mit seinen christlichen Grundsätze» dabei »uilarbeitrtc. W.e Hohn klingt eö ans dem Munde dieses Bränntich, wenn er der artige« in unseren Tagen anöspricht. Und man suhlt mit Schn ' der», wie vermessen und frivol die Absichten dieses M>»»eS sino, wie votkSaufwieglcrisch er handelt, und wie auch bei ihm (gleich wie in so vielen politischen Dingen) nur der eigene Instinkt, n-.i» der Drang nach Haß und Verhetzung daS treibende Moment ist Dieser Herr ist Generalsekretär und wir glauben, daß sich bei ihm da« alte Uebel vorfindet, daß so mancher ans seiner Steilung ein Geschäft macht. Er muß irgend etwa« leisten. ES liegt in seinem Instinkt, irgend etwas vo» sich reden zu machen, und jo geht er unter die Demagogen. Es wäre an der Zeit, daß das proiestnntische Volk sich endlich verbäte, daß der Evangelische Bund mit dem protestantischen Glauüensbekennt»,« ein derartige« Spie! treibt. Wir wären dann auch in der Lage, in anderer Fvrm ge gen svlche Männer vorzngchen. Und wenn dieser Generalsekre tär von der gewaltigen Kompflruppe des Katholizismus suricbl. so neiden nur eS dem Protestantismus durchaus nicht übel »eh men, wenn er sich ebenso 85 000 OrdenSleute als eine Lumpst truppe schiise. Wen» diese Truppe dann wahr bast christlich protestantisch wäre, dann würde sie »ach unserer festen lieber- zeugung Hand >n Hand m it n » 4 gegen den Materialismus und nicht etwa gegen uns kämpfen. Wenn aber dieser Bräunlich das Moment der katholischen Kampftruppe aufführt, so soll vl fenbar damit der Anschein erweckt werden, als ob diese 85 Tausend dir Ausrottung de« Protestantismus sich zum Ziel gesetzt hätten. Daß Sachsen seinen Bischof von Meißen bekomm.:» bat, erfüllt uns allerdings mit Stotz. Dieser Bischof aber würde cs wie derum den Protestanten in keiner Weise übelnelimen. wenn auch sie sich irgendwo etwas derartiges gleichwertiges zu schassen im stände wäre». Die weiteren Ausführungen uver sie angeblich gelehrten Jesuiten mit ihren bedeutenden Vorträgen in größeren Städten Deutschland« und Sachsen- und über die hervorragende Stellung des Zentrums mit seinem Einfluß anf die deutsche Politik, ver raten allzusehr den neidischen Augenaufschlag, als das; wir uuS hier weiter damit beschäftige» müßten. Wie sehr aber diese Jc.'uitc'iiocrträge auch in protestantisch führenden Zeitungen ge würdigt wurde», das verchweigt der Redner. Die Wissenschaft lichtest der Jesuiten wind deshalb ivohl nicht nllznsebr vo» den Einwendungen dieses Bräunlich getroffen werde». Sebr ernst ist dann der letzte Abschnitt der Rede zu nehwen. in dem die deutsche» Proteitanteu aufgefordert werden, aus die Zeichen der Zeit zu achten und verstehe» zu lerne», daß der „Evangelische Bund" sich die „Wahrung der deutschen Protest,>n tischen Interessen" zur Aufgabe gemacht hat und dieser Bund deshalb heute nötiger als je sei. Wen» der Evangelische Bund unter der Leitung eine? EteneralsekcctärS, wie er sich in den obigen Ausführungen entpuppt hat, Bewahrerin der Protest»» tischen Interessen sei» sollte, dann wäre eS allerdings schlecht bestellt. Aber wir glaube» nicht daran. DaS protestantische Volk hat sich gerade entgegengesetzt zu diese» Kampfmetkoden i» den letzten Jahre» verhalte». Nun aber muß es aus der Reserve beraustreieu, und zwar bald, ohne eine» Augenblick zu säumen, denn wenn große Chemnitzer Tageszeitungen an den Schluß ihres Berichte« die Bemerkung knüpfen, es- wäre zu wünsche» gewesen, daß Hunderte und Tausende und nickt, nie es tatsächlich der Fall war, nur ein paar Dutzend diesen Vor trag gehört hätte», dam» ist eö allerdings höchste Zeit zu klarer St '! .-s»ab>„« des Protestantismus aewurdc—. I. A. Kchmniiin Die „Et,c„,niger Vvtisstlmme", das edle Hauptvl-itl der radikalen Sozialisten läßt sich auS Zürich einen Artikel nheei beu, den sie tu Nummer 58 vom 8. März 1021 unter der kleberschrtft: „Wieder eine Gelegenheit zu versäume» . . " »e> öjfentlickt. Der Artikel ist eine einzige H v ck> v e r r a t e»c, und strotzt vv» den gemeinsten Denunziationen, snr sie man in Paris seit jeher ein geneigtes Obr hat. Wir wa te» unsere» Lesern diesen klassische,, Newels einer so üble» Ge snnimig nicht vorcnthalten. I» dem Artitel beißt eS wörtlich, „S t re se m a »>», ein deutscher Außenminister Haft >n Ha gen eine programmatische Rede, aus k>er min imschwer sie Fortdauer der bisherigen Katastrsvbenpolitik erkennen t nn, csie Drnckcbergerei von der BertaagSersiUlung, die verschleierte Sabotage der Reparationen. Bv» der RevuGil uuo Demokratie ist verflucht wenig übrig gebliebe,,. oisigvS wenor; sich die Regieeung gegen die interalliierte» Koiitrvlllvmmisiic'nen, und auch ihr ist cs bekannt, was die Spatzen bis in« Aus land von den Tücher» pfeifen, daß in miiuchrn Bank :>»- Klostcrgemölbei,. auf manchen Aintsbösen »nd noch anderswo reiche Waftenlager Ser Reaktion sich befinden, die aiisziilwmü natürlich nach dem Hochverratöpiragraphen bestraft wird. Pral . und Rhein tage und ähnllche Gelegenheiten zu Nationalist, scher Marktschrcisrei werde» veranstaltet, wo Hrtenkrenzler cuck »larschicren dürfe,i, und leibhaftige Minister nebst Reichsprüsi deute» und ähnliche Stütze» der Behörden — leider auch st, Mldemokratische — de» Rummel durch donnernde Reden v r schmier», zwischen deren Worten, von Militärmärschen lind ölm liche» Lieder» aus „Deutschlands großer Zeit" ganz abgei. !,.-,, jeder, v»r alle», der hellhörige Ausländer das Revanchegeschl-et heeaushören muß. Ja, sa! Diese deutschen politische« Ochsen! Erst willen sie mit Hörner» und Husen im Porglllaniaaen. dann setzen sie sich draußen in oen Rinnstein und jammern übe, die Scherbenhaufen, uns eS ist ein ooppelter Jammer, daß cmnnller auch Arbeiterführer in und außer Dienst sich befinde», die t» ihrer engstirnigen Pa rve»,, Has tigkeit tmmer noch nicht einsehen wollen, wie sei,»- sie vm der Reaktion mißbraucht weroe». llnd gerade von inslän'üiGe,, Genossen hört man immer wieder die Frage; ist das llnsölügleit oder Heuchelei? Der Friedensvertrag ist nnerfiilll'ar. Iliiersi'lllbar? Mig ,ejn. Aber eine Revision des Frkecwiisvertrages wird man oaniit nicht erziele», daß man ihn fortgesetzt sabotiert »nd durch Tücke und Schlich« zu umgehe,i sucht. Uno dir herrschende Kloße I» Dcutschlond »nd t»e deutsche Regler»»« sabotiere» den Friedens- vertrag heute, wie schon vor fünf Jahre» — das weiß mm überall im Auslände; nur in Deutschland soll es d,S Holk »Ich» hören. Gewiß -— der Gegenseite kommt rs auch nicht daraus an. den Vertrag zu brechen. Ter Ruh rein fall der Franzose» ist vertragswidrig, ihre Saarpoltttk, ihre Separatisten- Herrschaft sind vertragSwiorig: und tausende »v>, GewA!> taten und RechtSdrüchen fallen ihnen zur Last; aber bat all deutsche Regierung den Vertrag immer gewissenhaft geha'.ten.s Wir höre» vo» fraiizösischcii Greueln, von französischem Se.d! - mns. von kranzösischer Soldalelka: aber »oder lebe? ">> se»
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