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Donnee«nrg, den i>. März 1951 Nr. SS. Seite « Die Scholle Roman van Georg Julius Peterseu. Nachocuck verbot;».) (54. Fortsetzung. Bis in den jiukcnden Abend dauerte dieser lautlose, nur Hin und wieder durch ein Stöhnen unterbrochene Kampf. Erst da glätteten sich die Empfindungen. Und sie schufen auch de» jbviegel. der für die freundlichen Bilder der Außenwelt empfäng lich war. Ein lebensvoller Strom durchrann die Adern. Die Hlbendwnne lag über dem Tal. Die heißen Augen Christian HosfsteenS glitten in die Ferne, in Baumkronen, die fast sichtbar grün wurde», auf Felder, die er kannte von Jugend auf. Und da kam eS wie Zestlosigkeit über ihn Er war Erde von dieser Erde, und er wurde ihr wieder vermählt, wenn seine Stunde ge kommen war. Aber dann würde ein anderer nach ihm kommen: sein Sohn. . . . Eine unbegreifliche Sehnsucht wallte in ihm auf, und dann legte er den Kopf in beide Hände und gab sich ganz seinen geklärten Empfindungen hin. . . . / Als die Dunkelheit hereinbrach, erhob er sich von seinem Platz am Fenster und blickte in die FriihlingSnacht. Er spürte die Kälte nicht, die hercindrang. Er horchte vielmehr nur auf das entfernte Rauschen des Wehrs, das ihm nie so vertraut vor gekommen war. „Ich will," sagte er leise zu sich selbst, „wirklich und wahr haftig. ich will." Und er fühlte, wie sehr ihn dieses Gelöbnis erschütterte. — A!S er am anderen Morgen nach unten kam, stieß er zuerst auf seine Braut. Sie sah blaß und übernächtig aus. „Grete," sagte Christian Hoffsteen und zog sie an sich, „liebe kleine Grete." Sic hielt ganz still, wunschlos und doch der felsenfesten Neberzengung, daß ein Genesener sie so innig umfaßt hielt. „Nachher gehe ich zum Grafen." äußerte Christian endlich. „Ich dachte e§ mir." antwortete das junge Mädchen, „ich ihabc es ja auch so leidenschaftlich gewünscht, Christian. Nicht um meinetwillen, ich würde überall mit dir zu Hause sein, son dern deinetwegen." Er horchte überwältigt auf dies schlichte Geständnis ihrer Liebe » « * Gegen Mittag stand Christian Hoffsteen vor dem Grafen Grotefeld. „Sehen Sie sich. Hoffsteen," und der Hausherr zog einen bequemen Stuhl heran. „Nun, Hoffsteen, was haben Sie mir zu sagen?" Tie Augen hingen prüfend und gespannt an dem blasien Gesicht. „Ich will. Herr Graf." . » Der nickte. „Ich danke Ihnen, Hoffsteen . . ." Rach etwa fünf Minuten erschien der herbeigerujens Ma joraiserbe. Er blieb mit trotzigem Gesicht an der Tür stehen. „Knud," begann der Graf, „Hoffsteen bat mrr soeben er klärt, daß er da?, was ich gestern von ihn, verlangt habe, zusagen wolle. Damit hat er seine Pflicht gegen Familie und Gesellschaft erfüllt, nun bist du an der Reihe." Die Stimme nahm einen feierlichen Klang an: „Ich verlange nun von dir folgendes: An genommen, Ihr lebt fünfundzwanzig Jahre zusammen. Dann wird der Kündigungstermin stillschweigend überschritten; das heißt also, daß die Groteseld und die HosfsteenS mindsteens auf weitere fünfzig Jahre verbunden sein »verden. Du sollst mir wei ter versprechen, daß du nach meinem Ableben nichts tun wirst, nm die Familie Hoffsteen zu beunruhigen. Willst du das?" „Bedingungslos?" fragte der junge Graf zögernd. „Bedingungslos. Denn auch der zukünftige Pächter der Mühle vcrsvrickit bedingungslos, seine Abneigung gegen deine Per son ganz kür uch zu behalten. Er bezahlt seine Pacht und kommt seinen kontraktliche» Verpflichtungen, was Instandhaltung des Weges zur Landstraße, der Gebäude »sw. aubetrifst, nach . . . Nun, Knud?" Der junge Graf wußte, daß er gegen den übermächtigen Willen seines Vaters nicht ankommen konnte, und er verzichtet« auf ein Geplänkel. „Es sei." sagte er nach kurzem Besinnen. „Es gilt dein Ehrenwort, Knud!" „Mein Ehrenwort." lautete die Entgegnung „lind Ihres, Hoffsteen?" „Auch meines. Herr Graf." Da atmete der Graf tief auf. „Ich bin zufrieden," sagte er. „Gestattest du, daß ich »'ich zurückziehe:" iraale Graf Knud. „Ja. denn ich will nicht de» leisesten Versuch machen, eine Brücke zwilchen euch zu bauen. Sie würde doch nicht tragfähig sein und ihrem Schöpfer nur Bitterkeit eintragen. Hoffentlich werden eure Söhne wieder da anknüvfen, wo eines Tages das Band zwilchen mir und dem alte» Hoffsteen gelöst wird." Chri stian Holfsteen bemerkte, wie verfallen daS Gesicht des Grafen mit einem Male aussah. XlV. Langsam aber stetig wuchs daS Interesse, daS Christian Hosssteen wieder an dem Leben und Treiben auf der Mühle nahm. Er lebte sich, zur tiefen Freude seine? Vaters, wieder in die Pflichten des Tages ein. Durch sein Leiden war er noch stark gebunden, er konnte sich persönlich noch nicht so betätigen, w>e er selber wohl wünichle, aber darauf kau, eS nicht an. Er war wieder mit se:uen Gedanken, mit seiner Seele in dem Kreise, in dem er groß geworden war. und so übertrug sich seine Stim mung auch auf dar Haus, auf die Familie. Die Mahlzeiten ver- liefen nicht mehr so einsilbig. eS herrschte im ganzcn ein anderer Ton. Wie in früheren glücklichen Zeilen saß die Familie abends nach getaner Arbeit bor der Haustür, der Mütter rauchend, seine Fra» mit einem Strickstrunipf — der jetzt allerdings langsamer seiner Vollendung entgegenging, weil die Hände oft müßig im Schoß ruhten —. und daS junge Paar plaudernd oder a» seinem gegenseitigen Besitz sich selbst genügend. Auch Frau Wilhelmine Pranger war wieder daheim. Kurz nach Psiugite» war ihr Mann auf Urlaub aewezen; acht Tage auf der Mühle, de» Nest der kargen UriaubSzeit mit seiner jun gen Frau in Bahcr». Sein Wesen, das sich ans Setbstvcrlrauen und HoffnungSfreudigkeit zusammengesetzt hatte — wie in seinen Briefen —, hatte einen schier beruhigenden Einfluß audgeübt. „Man sieht, daß er ein Süddeutscher ist." hatte der Müller mehrfach geäußert, „wir hier oben sind schwerfälliger und nehmen uns dummerweise alles mehr z» Herzen." Und Doktor Hoffsteen, der einmal Zeuge eine? solchen Ausspruchs gewesen >var, hatte verständnisvoll dazu geuickt. Die Kieler käme» nach wie vor an Sonntagen zu Besuch, und wenn Doktor Hoffsteen durch seine beruflichen Pflichten be hindert war. kam seine Frau allein. Die Eltern konnten ihren zweiten Sohn, der fern von ihnen weilte, nicht stärker vermissen als diese kinderlose Frau, die unter der Trennung von ihrem einstigen Pflegebefohlenen schwer litt. Und wenn sie lange ohne Nachricht geblieben war, kam sie auch wobl mal in der Woche, »m sich mit Frau Hoffsteen zu bereden und sieb an ihr wieder aufzu richten: Gottfried Hoffsteen batte zwei Mütter. — Im Spätsommer traf auf der Müble ein Brief ein, der Christian Hoffsteen in große Erregung versetzte; dnS Schreiben kam von Prahl. Und cs war auch nicht an de" Mgll-xIsohn ge. richtet, sondern an seinen Vater Prahl fragte darin an. wnS Christian mache. Der ganze zurückke't-"'-- ließ darauf schließe», daß der Berliner an der Eristenz seines ehemaligen Kriegskameraden zweifelte und sich eigentlich nur G-wißheit ver schaffen wollte, ob jener noch lebe. Christian beantwortete das ^ck>>-<->h>-n. das ans einer rhei nischen Stodt abaesandt war. — Prahl weilte dort in einem La zarett — fast postwendend und hielt schon nach weniaen Tagen eine direkte Antwort in wänden. Darin teilte ihm der Berliner mit. daß er in der zweiten Sommeschlackt — nack dreitägiger Nnhe außerhalb der Fenerzone — von einem Artilleriegeschoß um seinen linken Arm gebracht worden sei. (Fortsetzung folgt.) Heillrumpartei («>) kUonteg «len 10. MSii, »bend» 7,30 Ukr: Mglieäer-Verrammlung Im Oesellenksu», IViesenalrnvd 23 Daxesordnung: Suüorst wicktix. tl.a. verteilt llber riie Lltrunx cles Qeschtlktskükrenden Ausschusses In Dresden. Vir bitten um rsblreielien, pünktlichen vesuost. vclrvonsTKblo. vkn Verein fün öas Kükens Sl'1lIUNg81iV688N im Ki8lum KIvlSkN hält seine diesjährige Kvnvfal-Vsk^smmlung am kNonteg «len 10. (Närr abends V,8 Ulir in Or«»«len im kath. Gesellenhause, Käufferstraße 4, II., ab. Tagesordnung: 1. Bericht deS Vorsitzenden; 2. Bericht der Hauptkassieree; 3. Bericht der Rechnungsprüfer; 4. Entlastung des Vorstandes: 5. Anträge; 6 Verschiedene». L. von Wolski, k. Vorsitzender- Mrverein für dsr KM. Liukelilsnil vreraeu-IleurtiMt Dienstag den 11. kNärr abends 7 Ukr im bestsssle des „blenstLdter Kasinos", Könißstrslle lS tzroper Vortrsgr-Mnä tiocliw. Herr?. Hektar kaigo spricht über „Das Obristenlum als absolute vkkenbarungs- religion im Vergleich au anderen keilglonen". tterrVortrsxsmeister Dudcvix blelmer wird ernste dtelodrsmen vortraxen. cXIIe Osmeindemitglleder und vreundo unseres Verein» ladet herrlich ein Der OeschSttskükrer- — Saal ist xut xeheirtl — vresüoii-^., OroLo klinoiiseliv 8tr. 16 Dsrnruk 12646 Dis Anstalt umkslZt: 1. Dins lOKIkrssi^s Hökers katholische hlädeksu- sokuls (das Drsikerrlioh von Durlevrsrodnsr Dräulsinstikt), verbunden mit Internst. 2. Din Heim kür 8tudisrsnds und andere Ds- rnkserlsrnsado. Don katholiscrkon Altern von Drosdoa und Dw- 8«buvs; ist (Iviss-oohsit k-obot«n, ikron Böoktorn (auob »olokoo, dio dis Vohul« des b'riluloiostiktos viokt ds- »uodvnh durod privatnntei-rioktixrüadlioks Lusbildunp; in kromckspraokon (l'ranrösisoh, Voklisob, Italisvisob, Kpaoisoh) srtsilsn ru lassen durok dio goprükton Dokr- »okwsestarn dos Hauses, dio laox» lm Ausland« waren. (Dseos- und Adoodlnrrso.) Auch lllavioruotsrriokt an ^.otto^or und k'ortsrosokrittso« wird ortoilt. Xkkor« ikuskuokt ortoilt dio Odor-lo der Vokwsstvrn von .7ssu» wsä Mari». 21NV onlienilivken llkuiplverssmmlun«) des Kslliolisvlivn ?roövero>n8 kür 8svß8en a n Sonnlsg 6er» S. Mail nackrnillsiqs 3 Ukr» iw KktKoliovftsll OönvIIsnftnuns LU Oi»e»6er» - H», DäukksrstrLÜs 4, DollkvrsllLriwmsr. ^ap;s s orällunA: t. DsrlvfttgrstkKtunK dss Vorstandes übsr dis Ossoftäktaküftrunp-. 2. DäofttiLnprsvkunL; dsr.IaftrssrsoftnunA und DntlastunZ dsaVorstandvs. 3. Nsuvaftl dss Vorstands». 4. Dsriofttsrstattun^ der Ortsxruppon. 6. ^ntrLes. 6. ^Il^smsins LssprsoftuvLrvn. Drssdsu, dsn 28. Dsbruar 1924. Der Vorstand: kftilipp 8to)ts. SiseWiellea 81. 8euuo-Kgmns8ium mit jleskelmle (i.A.) ^--2 Lre8ilen. lsaoft dsn Vorschriften dss VolksbildunAsministsrillws vollständig nsu or^avisiorts ftölisrs Dshranstalt. Ostern 1924 lcommsn sum sstsl^sn Dsftrlrörpsr künk alradsmisoft ^sbildsts staatlioli ^vprükts Dsftrkräkto. Ostern 1926 ist mit der Obsrprima der innsrs Ausbau dsr Zoftulv vollendet. Diesjährig:« ^ukllahms-?rükull^: fneilag üen 28. kläk'r 1924 mong6N8 Vs9 Ukn. ^nwsldun^vn dsi dsr Direktion Tckloüstnske 32, I. neeklt». — ^usvärti^vu 8ohülern rvsrdsn preiswerte Tensionen vermittelt. — kiüige modvroo b'ormvn, tra^ktthip:« Vrao mit tcleinso Aabri- lcationskoklsro, von Llsrie 2.50 an. 8utp;ssohLkt Otto Naase. 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Die Ortsgruppen und oinnelnsn Mt- ^livdsr und Teilnehmer werden re deten, dsn Fnhroshsitrs^, hlitxlisdsr Lt. 5.—, Dsilvvhwsr 2.—, möp;- liehgt sokort nn den 3vhet2msistsr dss VvrdnndsL, 8vrrn ttoil» 8«ksrnl2, I.«Ip2lg-6oI»U», Dothrin^isr 8tr. 70, kostsohsolrhooto Dvipai^ 69694, sv überweisen. Dis Dnssoduv^ der käl- Iip(ev klekt« vrkolftt demnäskst.