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Sächsische Volkszeitung : 19.01.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-01-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192001190
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19200119
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19200119
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1920
-
Monat
1920-01
- Tag 1920-01-19
-
Monat
1920-01
-
Jahr
1920
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 19.01.1920
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Montag den 19. Januar 1920 Sächsisch« NolkSzeitnng Nr. 14, Seit« r k li - Köln, 18. Januar. Die Reichsstelle Köln für Kriegsgefangenen rückkehr teilt mit: Gestern abend begann die Abfahrt der deutschen Leerzüge zur Heimholung unserer Kriegsgefangenen aus Frank- reich. Das Eintreffen der ersten Züge in den dortigen Durchgangs lagern wird sofort bekanntgegeben. P«l«tfcher Uek«rf«Ü auf deutsche Truppen Danzig, 17. J,,u«r. »»» amtlicher militärischer Stelle wird «itgeteilt: Mit de« p»l»isAe» >erdt»dun»»«sftzsi» bei« Sauperne» »r»t Thar» war «» 1b. Fauuar »arwittag» »erciadart, bat die Male» i» Lösch, itt Nrgrnau «» 17. Jauaar »m 1* Uhr »*r«. ihr« varder» »1,1, üdnschre'te». Sie deutsche, Truppe» fällte, ,« di« gleiche Heit dir Linie Sredazf—Waldtzarf—Sachatawko mit Iahte» Teile, stderschritte» habe», Diese» »dk»«»e» wurde a» 1b. Iamiar ,ach»itt«>» d»rch de» p»l»tiche, V«rdi»d»ng»affizi«r durch >«ri,r dar pol»tsche, Befehldßele tderwittcl». L« 17. S«,„r. atwa > >hr S« Mi». »arwittagS, w»rde Feld» wach« a» Stelwark sädlich Ar,«»«» »», polnisch,» Truppe» K»rr falle». Ei» L!»,» dar acht Köpfe starke. Mach« ist mit der Meid»», r»ra<k,ek«»m«,. »er kampaniriLdre« dar Maschi»e». ewahr-Kompani« ließ dara»f »w«i Maschinen»«»«-» am Slldr,,d« lr»e,,»I i» Stall»,, »ri»»„. Sage» 0 Uh, 1» Mi» »armitt,,» »i«g„ ßar», palmsch, Schätz»»li,si» »mfafiaad ,»,«» Lr,,,au »ar. An da« sich «ntwitelnd«» Safecht »ahme» »,ch «rhrfach Si». wahnar »„ Stadt »ail. »Ir Besetz»,, »r,«,a,ä — «i» Z»g Maschi,«,,«wehre „d Teile «i»rrn Jnfa,te,t,k»«pa»i« — wurde, «» Z»räek,«d«, »,,»»»,«» »ar »räßte Teil der d«»tsche» Br- «-»»» mit »i„m »ail, da« Pferd« »nd Uah,,«»,« »erirt i» Sc- fa»»«»schaft. Dt« Höh» dar tzluti.gr» »erlast, ist »ach ,icht t«k«»»t Der pol,tsch« Verbindungsoffizier ist mit einer« Offizier der Gouaernewent» Thorn und dem Führer der Maschinen-Gewehr- Kompagnie zur »ufkläru«, und Faststallun» de» Tatbestandes «ach »»genau gefahren. Da» Souver»»ment Thorn hat die sofortig» Herausgabe bar Sefaugenen mit Waffen, somie sämtlicher Pferd« und Fahr»««ge verlangt. — Im Unteraischnitt Ottlaschin ist die Näum»»g ohne Zwischenfall erfolgt. Berlin, 18. Januar. Zum deutschpolnischen Zusammen stoß beiArgenau wird mitgeteilt, daß der Uebcrsall seitens der polnischen Truppen erfolgte, als die deutsche Kompanie und der Ma schinengewehrzug sich gerade versnnin-ckc-n, um den Rückzug auf die vorgeschriebencn Linien auszuführen. Die deutsche Truppe wurde durch den Uebcrsall vollkommen überrascht. Darauf ist auch die Gefangennahme des größten Teils der Kompanie und die Erbeulung des gesamte» Materials zurückzusühren. Die Polen machten 290 Mann zu Gefangenes und erbeuteten viele Pferde, mehrere Bagagewagen, Feldküchen, MaschinengewHrfahrzeuge, zahlreiche Maschinengewehre, eine große Anzahl von Gewehren, Karabinern, Pistolen, sowie einen Minenwerfer. Die Höhe der blutigen Verluste, die das Gefecht gekostet hat, ist noch, nicht bekannt. Der Uebcrsall ist zweifellos ohne Wissen der höheren Kominandostellen unter nommen worden. Si« RLum»n, Th»rn« Warrrzig. 18. Januar. Die Befehlsstelle de« 17. Armeekorp« teilt mit: Thorn ist geräumt. In der Stadt herrscht Ordnung und Ruhe. Der Abmarsch verlief, abgesehen van dem Fall Argenau, über den nach Verhandlungen schweben, ohne Reibung. Die Uebernahmekammissian ist bereit» tätig, »er Einmarsch der polnischen Truppen der Poinerallischan Division erfolgte nachmittag, Wi» Gesetz»»«, »»» Rartib«, P»«g, 18. Januar. Die Tschecho-Slawake, macht sich fertig, um da» Gebiet von Rattbor zu besetzan, das ihr im Frieden van Versailles zugeteilt wurde. Nach Pariser Vorschriften soll die Besatzung durch dt« tschecha-slowakischen Truppen am 2V Januar früh beginnen, War» E«sta »,» Streitzd,»«,«», Gerll», 18. Januar. Die Streiks sind fast überall im Reiche erlösche« E» streiken nur noch das städtische Kraftwerk und rin Teil der Arbeiterschaft auf der Schichau-Werft. Der Eisen - dahnerstreik ist ,ur noch in Sachsen fühlbar. Di« bedeutenden Ausstünd« im Westen, im Bezirke Münster usw., sind ebenfalls er ledigt bi» auf kleine Teilstreiks. Im Hamborner Bezirk ist auch der Bergarbeiterstreik abgebrochen ivorden. Im großen Ganze» ist die Lage ruhig. — Eine Anzahl »on Mitgliedern des Ausschüsse» der Berliner Gcwerkschaftskammission stellte fest, daß der Ausschuß als solcher von den Vorbereitungen zu der Demonstration am Dienstag keine Kenntnis erhielt, ebensowenig vom Generalstreikplan am 15. Januar. — Die „Leipziger Volkszeituug" (U. S.s und der links radikale „Kämpfer" i» Stettin sind verboten worden. Regiorungsmaßnahmen Berlin, 18. Januar. Außer der Eisenbahnhauptwerkstätte in Nied hat die Regierung während des letzten Eiscnbahnerslreiks wegen Unwirtschastlichkeit des Betriebes auch noch die Eisenbahnhauptwerk stätten in Wedau und in M ü l y e i m -- S o e. ü o r s im Eisenbahn direktionsbezirk Essen und die Eisenbahnhauptwerlstätten in Nippes und in Crefeld-Oppum im Eisenbahndirektionsbczirk Köln ge schlossen und sämtliche Arbeiter entlassen. Ferner ist den Eiscnbahnarbeitern bei der Betriebswerkstätte in Kirchweyher im Eisenbahndirektionsbezirk Münster, die zunächst in passive Resistenz und dann gleichfalls in einen wilden Streik getreten waren, eine Frist zur Wiederaufnahme der Arbeit gesetzt worden. Da die Arbeiter von dieser Bereitwilligkeit der Verwaltung, sie weiterhin zu beschäftigen, keinen Gebrauch gemacht haben, sondern weiterhin dem Dienst fern geblieben sind, sind sie gleichfall entlassen worden. In allen diesen Fällen hat die Regierung wie bei der Schließung der Eisen bahnwerkstätten in Nied geglaubt, eine weitere Vergeudung von Staats geldern vor dem Volke nicht mehr veran.worten zu können. Berlin, 18. Januar. Gegen Re Urheber der letzten blutigen Vorgänge vor dem Reichstag ist das Strafverfahren von der Staatsanwaltschaft eingeleitet worden. An eine ganze Anzahl kom munistischer und unabhängiger Streikführer ist Vorladung zur Ver nehmung für die nächste Woche ergangen. Die Zahl der Toten ist durch einen weiteren Todesfall heute im Virchow-Krankenhaus aus 46 gestiegen. . HalL-, 17. Januar. Heute ist über den Wehrkreis 4 in Halle der Ausnahmezustand verhängt worden. Der Reichswehrminister Noske hat die vollziehende Gewalt dem General Märcker über tragen. SO« Millionen Mark Schade« Berlin, 18. Januar. Durch den zehntägigen Eisenbahnerstrcik sind in den preußischen Staatsbahnbetrieben Verluste von über 900 Millionen Mark eingetreten. Die Lohnausfälle der Arbeiter schaft für die Streiktage werden auf fast 50 Millionen Mark »ezisert. Oawrmdewch WAsfelLorf, 17. Jan. Wie di« .»üfseld. Nachr " an« Ober- kaffel melden, ist »estern zwischen Lona nnd Büderich der Daw«, gebrochen Werffckenledeu find bisber nicht zu beklagen. In Nbei ndark ist ebeisiad» ein Dammrutsch erfolgt, so daß «nch hier die Sefahr de» Bruche» sedr arod ist. ^ie Feuerwehren a«S den Nachbarorte» st' d Ta» nnd Nackt beschäftigt, durch vaden- ouschüttun» die Gefahr zn mildern. Alle Binwohner «an 16 bis 55 Jahren werde» zur Hilfeleist««» beronaezogen. Die Orischast Urdenbach kehl vallßändlg unter Walker. so daß dir Familie» ihr» Heimstätten zNm größten T- il »erlasse« mnßten. Da» Urteil 1« Geleibt,u»,«Pr»ietz Berlin, 18. Jan. Wegen B»leidi»nng des R«ich»prästde«ten nnd de» gesamten Ministeriums wurde »eßern von der Sttmfkammar des Landgerichts Berlin der barantwartkiche Red»ktenr der ,Weut- schen Zeitung, Dr. Sr»st Bälck. ,» 800 Mark Geldstrafe brr- urteilt. Außerdem wurde den Beleidigten dir P«blikatio»Ib«fug»i» zugesprochen. Graf Arc» z, leb«„l«rr,lieber Festu.r oha,t oegnudigt Miinatzen 1». Januar. Noch j>» Miu sterral in dem Ministerpräsident Hasjmaa» u. o r»> cedgnltiz zernck- getratena Fiiiauzmimst r Speck nicht lüiweieno «von», wurde Grus Arc» zu lebcuSlünglicher Festung« da»! »<,ua»>st Die Stadt war tu wachyndrr Ereeaun« wi-- dc« Ln-eu »er A<v»lulwu. Kleine Nachrichten Buenos Aires, 18. Januar, Präsident Jrigoyen setzte Clemenceau telegraphisch davon in Kenntnis, daß die argentinische Regie rung sich dem Völkerbünde i» aller Form anschließe. NachrtchLim Sschjeu Märcker Aber die politische Laste Der Kommandeur des Wehrkreises 4, General Märcker, äußerte sich über die politische Lage im Reiche und in seinem Kommandobereich im besondeven ungefähr folgendermaßen: Mit den Truppen, die uns nach dem Friedensvertrag bis zum 1. April verbleiben, sind wir allen schwierigen Situationen durchaus gewachsen, so daß irgendwelche Putsche keine Aussicht aus einen Ein gangserfolg haben. Eine wesentliche Hilfe für uns sind die Einwoh nerwehren, Zeitfreiwilligen und ganz besonders die technische Nothilse. In meinem Kommandokreis muß ich eigentlich zwei geographisch ge trennte Teile unterscheiden. Mir unterstehen militärisch ungefähr die Regierungsbezirke Magdeburg und Merseburg, sowie der Freistaat Sachsen. Das Land im Stromgebiet der Elbe uno rechts der Etbe ist in der Hauptsache fast rein landwirtschaftlicher Na tur und darum ruhig, während die Landstriche links der Elbe haupt sächlich industrielle Bevölkerung haben und daher immer etwas un ruhiger sind. Wie es im Mitteldeutschen Vrannkohlöngebiet aussieht, ist bekannt. Die H a u p l b r e n n p u n k t e sind Bitlerfeld und Halle, wo man bis vor kurzem keine Bedenken trug, einen Streit zu inszenieren, auch wenn ein genügender wirtschaftlicher Grund nicht vorhanden war. Seitdem aber der Steiger Peters aus Halle ver schwunden ist, ist eine ganz auffällige Beruhigung eingetreten. Eine energische Ausfuhrpolitik, d. h. die eVrhinderung der Ver schleuderung von Ware» an das Ausland, würde nach meiner Ansicht nicht unerheblich den gesunkenen Wert unseres Geldes heben und damit die allgemeine Lebenshaltung bessern und wesentlich zur Beruhigung des Volles beitragen. Etwas krilisch sieht es noch immer in Leipzig aus. Ich halte Geyer und seinen Anbang für unbesonnen genug, Dummheiten zu machen und das Voll wiederum ins Unglück hineinzustürzen. Darum weise ich mit allein Nachdruck darauf hin, daß alle Maßnahmen getroffen sind, um jede Gewalttat gegen die öffentliche Ordnung sofort im Keime zu ersticken. Wenn in eLipzig ein Schuß losgeht, dann rücke ich innerhalb knapp zwei Stunden mit einer solchen Truppenmacht in Leipzig ein, daß jeder Widerstand un sinnig wäre. Ich betone, daß energischste Maßregeln durchaus im Sinne der Reichsregierung sind. Es kann natürlich nicht immer so glatt geben, wie am 12. Mai 1919 in Leipzig. Wenn also die irregeleiteten Massen in die Gcwebre geraten, so mag sich Herr Geyer das auf sein Konto schreiben. Eine ernste Krise, so führte General Märcker zum Schluß ans, steht uns nach meiner Meinung noch bevor, wenn die Feinde aus ihrer Auslieserungsforde- rung bestehen sollten. Was sich dann ereignen sollte, läßt sich über haupt nicht absehen. Wenn Deutschland in völlige Anarchie geschleu dert wird, werden uns-re' Feinde, darüber müssen sie sich klar sein, auch in den Strudel hineingerissen. Re«e t den fSchst chen Eisenbahner» Die sächsische Regierung läßt du-ch di; Staat.-lanzlei nachstehende Mitteilung verbreiten: Der Ministerpräsident empfing am Sonnaveno erneut eine Ab ordnung der sächsischen Eisenbahnerschast. Unter dem Drucke de: wirt schaftlichen Not, aber ausgehend von völlig irrigen Voraussetzungen, find bekanntlich die Belegschaften dreier großer staatlicher Eiser>behn- werlstätten in den Streik getreten. In den Verhandlungen aalt es, den Weg zu finden, wie der E:i;':!>>baer! baff geheisen und von dem sächsischen Volke, einschließlich der Eisenbaya.'rscha't, das furchtbare Elend abgewendet werden könnte, das ein Andam-rn oder gar Weitor- umsichgreifen des Streiks unabwendbar nach fich sieben müßte. Der Ministerpräsident legte dar, daß wirkliche Abhilfe in der schweren Notlage auch der Eisenbabnerichaft nur geschaffen werden könne durch eine Vermehrung der unserem Volke so furcht bar knapp zur Verfügung stehenden Menge an V > rbr o. nchS - gütern. Darüber dürfe nicht täuschen, daß ein -mmer llcimr wer dender Kreis weniger Bevorzugter von der Not dieser Zeit noch nicht wirklich getroffen sei. Der außerordentliche Mangel an allem Notwendigen lasse sich durch fortgesetztes Neudrucken von Papier geld nicht beheben, auf das alle fetzigen Lohn- nnd Gehaltssleigernngen zuletzt doch nur hinansliesen. Die sächsische Regierung könne diesem Warenmangel nicht abhelsen. Das könne nur das Volk s-lbst durch geregelte und gesteigerte Arbeit. Jeder Str-it ver schärfe diesen Mangel, treibe damit die Preise weiter in die Höhe und entwerte das Papiergeld noch bedenllicher. Aber selbst diese papierenen höheren Löhne über das von Preußen Zuaebilligte hinaus z» bewilligen, sei die sächsische Negierung nicht in der Lage, weil sie dieses Papiergeld nicht zur Verfügung habe. Nur das Reich könne es zur Verfügung stellen, so daß die Regierung auf das Einvernehmen mit dem Reiche und Preußen ong-wieicn sei. Wenn in Anbetracht der besonders ernsten Teuerungsterhältnisse in Sachsen auf eine größer Lohnerhöhung als die vargeielieuen 50 v. H. zugekommen werden solle, so könne dies nur sie Volkskammer be schlagen.,- ? Das Verhandlungsergebnis wurde schließlich in fol genden vier Punkten zusammengcfaßt: 1. Der Ministerpräsident ist bei allem Verständnis und Mitsühlen für die Not der sächsischen Eisenbahnerschast nicht be rechtigt, von sich aus eine Bewilligung weitergehen der Forderungen der Streikenden auszusprcchen. 2. Es wird Anordnung getroffen, daß am Montag den 19. Ja nuar unverzüglich die T a r i f v c r h a n d l u n g e n mit der Lohn- kvmmission der Eisenbahner in Dresden beginnen und daß dabei an erster Stelle die Lohnsrage behandelt wird. 3. Die Bezahlung der Streiktage kann grundsätzlich nicht bewilligt werden. Bei einem friedlichen und geregelten, Weiter gänge der Verhandlungen läßt sich aber annchmen, daß auch in dieser Frage ein Ausgleich von seiten der Volkskammer getroffen werden könnte. Wegen dieser Frage allein soll jedenfalls die Wiederauf nahme der Arbeit nicht unterbleiben. 4. Der Ministerpräsident wird persönlich dafür eintreten, daß, wenn es auch nicht in äußerlicher Gleichheit aller Einzelheiten durch führbar sein sollte, jedenfalls im Grundsätze und allgemein den Eisen bahnarbeitern dieselbe Einlommenerhöhung zugebilligt wird, wie den Beamten, da cs sich hierbei lediglich darum handelt, jedem für den Staat Arbeitenden wenigstens die Lebensmöglichkeit zu gewähren. Man einigte sich zur Annahme dieser Vorschläge und Richtlinien. Die anwesenden Vertreter der Eisenbahnerschaft er klärten, mit all ihrem Ansehen bei ihren Arbeitskollegen dafür ein treten z» wollen, daß am Montag dis Arbeit von den Streikenden wieder ausgenommen wird. — A», Streitt«»»««», der Erse»d«I,»«r»eiter hat der Bund der Sächsischen Eisenbahndeamten, Orttverband Leipzi», in einer am 17. Januar auf dem Hauptbahnhof Leipzig abgehaltenen Versammlun, folgenden Beschluß einmütig gefaßt: Wenn auch bei Erfüllung der Regierung«zusage. wonach die jetzige Teuerungszulage erhkht werden soll, die Not weiter besteht, wollen wir doch dir offenen wirtschaftlichen Fragen nicht durch Streikmaßnahmen erledigen, d m diese würden fetzt nur die schwersten politischen Falzen er»eben, a r unser» wirtschaftliche Lage im all gemeinen wenig verbessern. E n Streik im jetzigen Zeitpunkt würde überdies zu einem politischen Streik werden und diesen lehnen wir grundsätzlich und mit Entrüstung ab. Ls lie,1 daher keine Deran- laffuntz vor, abiustimmen, ab gestreikt oder nicht gestreikt werden fall. — Chemnitz, 18. Januar. Von bahnunitiher Seite wird mil- geleilt, daß infolge des Streikes der Gütersoaennrbeitcr die Ei > und F r a ch t g ü t er a b s e rt i g u n g bei oen Annahmestellen Ehen nitz-Hauptbaynhvs, Ehemnitz-Südvahnhof, Chemmy-Hilbersdors, Eher.- »itz-Allenoors und Chemnitz-Kappel bis ins weiteres gesperrt ip. Eine AuSnahmebeyandlung erfahren pw-nunm-l. Der Persone,nie lehr wird aufrecht erhalten. — Leipzig, w Jann«r »i, »Leipz LalkSjttz.' iß «e a Kammand ar »e> W hrkreiie» Suchst» aus u«deß>«mte Zc L »craatr« «orde». Aew'»ertz«»tS!a»ie« wridc, »it Seftn»«i» , »!«em Jetzre didraht A:e «rtiude »es Verdate« weiden bewaz, E»lh«»n>iiea der Watzih-i», A,s>rij«n, versch'ade»«» verölte,„ge ktaIc» tzttzk» ei»,»der u« Anii»>ter,»k, zum »log,darf»» tzetze» vice Stütze „iißcdcn. E» schwede, »edhalt bereit« »erschitdane Etcsf- »erfadieri. », dies« jedoch „wie M«r»u»gen »>»t „d,,r«is,l tzäü.u. tzad« diesem Zuß„ae «i« G»d« gemacht »erden müsse». — Leiptztg, 18. Januar. Gegen die Errichtung enicr staatlichen Hochschule für Musik in Dresden Protestierte ein. stark besuchte Versammlung tm Seale de« konservat»ri«mS. Ni cy einer längeren Anssprache wurde eine Entschließung antzenonrnn.:. die dem Minister und der Volkskammer überreicht werden soll uni» in der schärfster Einspruch gegen de» Dreddner Pia» erhob«» wird In der Entschließung heißt «» dann weiter: Die Versammlung weißt insbesondere die Behauptung de« aarbereitenden Lcesdneis AuSschufse« aus da» Entschiedenst« zurück, daß die Neugrünaunz i» Dresden keine Befahr sär da» Bestetzen de» Leipziger Ko»s - aatorium» bedeute. Die Versammlung ist der Ueberzeugung. L >>, alles in MreSden erstrebt« durch eine Verstaatlichung de» Leipziger Kauseroatorium», da» bereit» jetzt den bedeutendsten kttnstlertscheu Nus genießt, mit viel geringeren Mitteln sich erreichen ließe. Sie erwartet darum »on der sächstschen Staatsregierung, daß si« die vo» Direktorium de» Leipziger Konservatoriuin« d»rch den Rat der Stadt angeb,tene Verstaatlichung des Institut» durchführt. -i —— Aus Dreskeu —* Mcha»»«lU,A>,ttrnldovch»«»« .Dr dst «tadt Dresden Paste Anetkche HHe.»marach»uze»". — A»sland»«il«st. A»f die jetzt zur Ausgabe ,«la«gt.' A«»landsimlchkarte (für v -14 Jahr« nnd über 70 Jadr« alte Leute) wird a.n 1». u«d SS. Jan. 1920 dreidierirl Liter Milch zur» Preis« von 1.26 Mark verteilt. Da dl« st» dt» AuSlanzsmüchkari an srch vorgeschriebene Anmeldefrist «och »tcht abg»la»ten ist, karm dieser dreiaiertel Liter Milch »h,a Lora»mrldu«g a»f de« Ad schnitt 1 der An»la«d«mil4^arte in de« Seschästen Wst Firme: Gebr. Pfund und Dresdner MilchversorgungSanstalt edtnonimca «erdev. Diese Maßnatz«« ist nätig, weil di« erste Gendnug »c>. Aualandöniilch entgegen den getroste»«» Lrreinbarrmgen zu früh hier eivgerrasfen ist. Im übrigen bleiten die Bestimmungen de : Natsbekanntmachnng vo« IS. Januar 1»2» labgedruckt in, D.esdnee Anzeige» do» 11. Kan. 20s i» Kraft, d. h. vor allem, die »««et- d»ng »er Karte seltzst kann i» jedem Milchgeschäft und bei jedem Milchhändler erfolge». Wer die Anmeldung bei dem HSadler schon »orgenamrnen u»> dadei die nn«erirrt»n >elie,er«i,g»abachniue «u adgegebe» hat, muß also nur sich den Belieferu»gda»fch>uli Num mer 1 a«stzändige» laise« n ,o daraufhin die Mitch bei Firma Sebr. Pfund oder Dresdner Milch»«rsorgnng«a»stalt «bdwlcn Die weitere Belieferung der Aojchnitlc!i—12 wird dann durch üimtirche Milchgeschäfte erfolgen. Z In der Krcuzgemeindcgruppe voui Volkskirchlichen Laienbund erklärte sich der zweite Redner ihrer letzten Versammlung, Oberlonsie storialrnt Költzsch, mit den Ausführungen des Vorredners, Serni« naroberlehrers Melde, einverstanden. Dieser erste Redner war süp den Religionsuntericht ungefähr im Sinne der Zwickaucr Thesen deä Sächsischen LchrervereinS eingctreten. — Im konservativen Lager Vo» der Revvlution wäre wohl für Männer, die sich zu den Zwickaue« Thesen bekannten, kaum ein Unterkommen gewesen. Und Superinten» dent Költzsch ist nicht der einzige in der Deutschnaüonalen Partei, de» der Boden unter den Füßen schwankt. Und da gibt es noch katholisch« Staatsbürger, die die Ansicht nicht abschütteln wollen, daß die Deutsch- nationalen in Kultursragen — die religiösen rechnen wir dazu — fester und zuverlässiger wären wie das Zentrum. Auch den Oberko«» sistorialrat Költzsch haben erst die letzten Vorgänge in der Volkskam mer, die Pläne des Kultusministers. Dr. Seyferth und die Erklärungen der linken Parteigruppen davon überzeugt, daß cs jetzt an der Zeit sek, das Weiterbestehen der konfessionellen VollSschule zu fordern. Uni vermag dieses Schwanken des H. Ephorus für Dresden wahrlich nicht zu imponieren. Und die Deutschnationale Partei wird sich woyl auch nicht besonders viel aus dieses Lavieren ihres Abgeordneten zuqme tuug —« Wie L»tzr»d«wegr»ng in »er Metarllinduftrie tt ««,«etz» »u eine« »emtff«, »dschlutz geka«««». »atzde» d a SchktO- tu«»lau»schnß folgeideu Schiedsspruch »efäät hat: „Ser Schlicht««»»- au»sch»ß hält »i»a Teuer»»,»»»lag« da» «i»d«ße»» Id Mr»,e»t a»f di, zur,eit deßeßentze» Sadälter «it Mckwirtz»,, ad 1. J,»»ar 1»»» für geaechtftrtigt' »k« Arbeit»,»«siischaft freier Angestellte»»». dä»d» hielt daraishi» a» 14. Januar i« Saal« das Lalköwohla» »<»« öffr,tlrch, Ue»sam«l«»g de» N»»eßel«e» a», in der «i,sti«»ig ei,e E»tschli«ß»»> «»ge»»«me» wurde, »ach de, »« Nersamm- l>«8 »an dam Schietzäfpruche Ue»,t»i« »im«l »ad »an d„ «rbait- ,«»««» »rwartet. daß diaf» «lnßeäta de» M«stl«»»,tzen da» Schietzt- fprucha» »achkam»«». Salta» die »rteitgabai sich dem Schiedssprüche nicht »»teiwerfa» s» «rkläre» di, Merfa«mclt»>. ei»«ätig, die »,t- we»di>» Grtzahu», ihre» Ei»k,««e,» mit »len Mittel, ,u «kämpf«« —* Sie s»rialistifch, A»»evd v»n G»»tz-Dre»da» und die unabhängige sozialdemokratische Partei hatten gestern Sonntag eine Trauerfeier für Karl Liebknecht und Nos« Luxemburg im großen Saale des >ereinsha«ses in der Zinsendorfstraße veraustaltet. Der Zuspruch war so stark, d«S zahlreiche Teilnehmer keinen Platz fanden. Nach der Feier veranstalteten eine größere Anzahl Jugend licher einen Zug durch die Straßen der inneren Stadt, wobei sozia listische Lieder gesungen wurden. —* D«» »er Eld» geht nuumrdr ersacillich«,- taaise ständig ,»»>ck. Der P«»«l a» dar Friedrich.A,g»ft.»ri«ke zeigt heut» »»» »och knapp 4 Wetar »der N»I. Di« i-üders»l»e«mtc« Straße, werde, „ch ,»d »ach wtadetz »«« »affer frei, die »iedri, gelege»,» W,h,u»>e» werde» geläutert und dt» Ke»a» «»«gepumpt, »ach a« gestrige» S»n»t»g schwawme» „ch graß» Halzaorräte i» Dresden durch, drre» Bergüng virtfach »erficht w»rde Da» Hoch- waffer hatte gaster» rin« wahr» Hdlk»,»«,drr»»st »ach der »iSylschr» Terrasse u,d »ach ale» de» P»,k«» »»«»laßt, »o» jdeae» man ri»e» g»te» Aetarblick äd,r die u»,»h»»e»e» Waffergäche» haltc Gemeinde- ««- VereinsnachriMen 8 Dresden. Gesellenverein Dresden, Schutz«! kr glieder. Die werten Schutzmitglieser werden zu der am Dsinke tag den 20. Januar 1920, abends 8 Uhr, im GefellcnhauS stattfind«« den Versammlung um zahlreiches Erscheinen gebeten. 8 Draäde». Kath. kunfm Verein „St. Lndia." Am ver gangenen Donnerstag, den 15. Januar fand unter' zahlreicher Se- teilignng unsere diesjährige Generalversammlung patt. Wir durften über «in erfolgreiches Verein«jahr Bericht erstatten und «it Stolz feststcllen, daß sich die Mitgliederzahl im »ergangenen Iah» auf 10V erhöht hat. Den besten Dank für die geleistete Arbeit darf die Vereinsleitung wähl in dem Kasienbcstand erblicken: wir konnten mit einem Reingewinn »on Mk. 889.— gegen Mk. 35.35 im Vor jahre nbschlicßen. Auch an dieser Stelle sei unseren» bochverdienten Herrn Präses, unseren Wohltätern und allen treuen Mitgliedern ein herzliche« „Vergelt'» Gott" gesagt. Gleichzeitig machen wir noch mals ganz besonder» aus unseren am kommenden Donnerstag, den 22. d» M. im Zoo ftattflndenden Karneaaiistischen Abend nnfmerksam und bemerken, daß noch immer Vorbereitungen im Gange sind, den Abend recht gemütlich und genußreich zu gestalt?». E» werden die verschiedensten Ueberraschungen gedaten „erden. Recht znblresibe Beteiligung erbeten.
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