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Sächsische Volkszeitung : 05.03.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-03-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192403055
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19240305
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19240305
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-03
- Tag 1924-03-05
-
Monat
1924-03
-
Jahr
1924
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 05.03.1924
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Nr. S!, Seite S Mittwoch, den ü. März 1924 Dresden Aschermittwoch Auf meiner Stirn das Krem Bon Asche grau: O schnöder LebenSreiz, Wie bist du schiau, Un» zu beirügen! Mit Farben hell und bunt, Mit weist uno rot Deckst du des Moders Grund: Dann kommt der Tod Und straft dich Lösten« Annette von Troste-HülShofs besinnt mit diesen Berle» de» Aschermittwoch, der der auSoelaksenen Freude und tollen ,Lust der Fastnacht folstt, in der des Leben? funkelnder Becher über- schäumte und das schneller schlaaenoe Herz berauschte und hinweg» tönschic über das, wn? aller Menschen Los ist. Ter jähe, un vermittelte Svruug aus dec jubelnden, jauchzende» Lust in die düster-ernste Stille des Aschermittwochs mahnt In packender Weise an die Vergänglichkeit alles Irdischen, an ein Allverglühe,, und Allvcrblühen. Da geht ein kl.iffender R-'st durch die Seelen; da klingen dumpf mahnend* ans die Glocken des Herzens. Wie sehr empfinden wir gerade in unsere,, Tagen oaS ganze Weh, die ganze Wucht des BölkeraschermtttwochS vor den Aschcnhanfen unserer Macht, unseres Wohlstandes, unserer Existenz, unserer Kultur, unserer Moral, unseres ganze» Besitzes Allerdings gibt es »och Millionen und Milli ine», in denen das Memento dieses TagcS kein Besinnen auslöst, und doch lüge darin die feste Hosfnng einer baldigen Auferstehung. Aber viele erblicke» bei dem Leichtsinn und der Oberflächlichkeit unserer Zeit vom Friedhof des Verlorenen nur die wenigen matten Blumen „ud ahnen nicht oen Moder und Verfall, der darunter wuchert, die Finsternis, die alles zu verschlingen droht. Doch die Rückkehr zum Staube ist für den Christeninenschcn nur der Durchgang zur Rückkehr zum Lichte. Mochte auch unser Volk durch seinen Aschermittwoch znr inneren Einkehr und z»m Sclbst- bcsiunen komme», dast cs bald wieder reif werde für die lichte lebendige Sonne eines neuen Bolksoster». R. H—n. : Nmsatzsteuerporaumrldungr«. Mit Ablauf des Monats Februar 1924 find die Vorauszahlungen aus die allgemeine und erhöhte iliiisatz-lLurus-sSteuer für die Februarsätze fällig gewor de». Alle Umsahsteuerpflich.igen werden aufgesordert. ihre ilm- satzstcuerschnld unter Abgabe einer Voranmeldung, worin die steuerpflichtigen Entgelte nach dem Goldmarkbetrage anzngeben sind, spätestens bis 10. März 1921 an dos limsatzsteneramt Serre- strafie -kB oder an die stenerlichen Kassenstellen aubziiführe». Bei nicht rechtzeitiger Zahlung wird für jeden auf den Zeitpunkt der Fülligkeit fokaeiiden aiigefaugeiien halben Monat ein Zuschlag von kl v. H. des Rückstandes erhoben. ES empfiehlt sich, Zahlung unter Vorlegung der letzten Nmsatzstenerauittung in den zeitigen Vor- Mittagsstunde» A„ leisten, auch »ich« bis zu den letzten Tagen damit z„ Worten. Bei bargeldloser Ueberweisung auf Konto Nr. AM der Stadtgirokasse Dresden oder Nr. 1490 (nicht 8434) Post scheckamt Dresden ist die Steuerrollennuiiimer anzugeben. Vor drucke zu den Voranmeldungen stick im kkmsatzsteueramt Serre. strafte -1/8 oder in den sieueramtlichsn Kassenstellen erhältlich. Für die i», Jahre 1921 eiuaemeindeten OrtSteile sind mit Ausnahme von Blasew'tz »nd Losch,rii; die Finanzämter DrcSden-A., -West, -Ost und -Neustadt zuständig. : Einbruch. In der Nacht zun, 2. März wurden aus einem Geschäft in der Schäfcrstrafte mittels Einbruchs ein größerer Posten zderrenlrftatbemdcn und -Hosen, Herren- und Kinder- barchenthemdei,, Damen- „nd Herreiistrümvfe a»k Flor, Seide, Wolle und Baumwolle, wollene und kimstseiden« Schals, Zigaret tenetuis und Armreife» aus Alpaka, Ei-besteckS mit Ebenholz griffe» »nd lederne Damenhandiaschcn gestohlen. : Diebstahl einer wertvollen Herrenarmbanduh«. Gestohlen wurde am I. März aus einem Geschäft in der Viktoriastrafte vom Ladentisch weg eine goldene Herrcuarmbandnhr mit goldenem Glstderarmbai'd. Die ilbr bat ae'beS Zifferbio,t und römische Zahlen und trägt vermutlich die Fabriknnmmcr 829 879. Viktoria-Theater. DaS Mär,Programm bietet eine Reihe vortrefflicher Glanzpunkte artistischer Kunst. Genannt sei nur der »»zerbrechliche Holländer SilwoSko, eine Art Schlangen mensch, weiter der originelle amcrikantiche Ballspielakt vo» C. O. Pillnay, speziell die verblüffende Nachahmung eines fahrenden EiseiibahiizugcS, ferner Maggi MiowSky »nd John mit ihren erstaunlichen Stirnbalaine». B'ispiellos sind guch die eauilibristi- schen Leistungen der beiden Rudis und Lo« Lüde ritz am Schlappdrahtseis, mit einem Hanostand aus dem schwingende» Seil als Höhepunkt. Aber auch die Tavvel-Handschattenlvieke der zwei BradlapS brachten Neues „no der Illusionist Moritz Kropp verblüffte durch seine zmn Teil originellen Zaubereien. Seine rechnende und wahrsagende Riesenschlange leistet Unglaub liches, findet aber in der Enoesverwaiidlung ihre „Aufklärung". Ter kluge Pudel Mephisto von Georg Braun, der das Zahlensystem bis 190 kennt, ist eine Glanznummer, nicht min der die beiden Aesschen, die der heutigen Sportbewegung mit ihrem Handstand und ihren Uebungen am schwingende» Reck und an de,, Ringen ehrlich Konkurrenz machen. Frl. Hagedorn, «l» vollwertiger Ersatz für den Tanzakt Else Bereny, fand mit zwei künstlerisch vollendeten Liefern allsritigen Beifall. Auch der Humor, der zum Vacleteprogramm gehört, kommt nicht zu kurz. Doch findet hier die Salometype Aoolf Hartlehr keinesfalls unsere Sympathie. Hier sind sie Grenzen, die auch einer Ba° rietrbühue gesteckt sind, zweifellos überschritte», ganz abgesehen davon, dast unsere Gegenwart oerartigen Humor nicht recht fertigt. ES wäre bedauerlich, wenn man hier einem gewissen Publikum Konzessionen machte, das sich hierbei recht amüsiert. Auch Fasching kann derartiges nicht entschuldigen, den» auf jede Fastnacht folgt ein Aschermittwoch! Eine solche Nummer degradiert das ganze übrige Programm. Das Variete ist zwar keine Moralstation, darf aber erst recht nicht zur Temoralisrtionsstälte werden. Dast Theaterstücke zum Teil nicht besser sind, ist traurig, aber keine Entschuldigung. Wir bedauern »msmnehr, diese Kritik üben zu müssen, als derselbe Sartley bei seinem ersten Auf treten köstlichen Mutterwitz mit seiner echte,, Komikersigur ge paart offenbarte, und einen gesunden echte» Humor bot. Da» das Publikum für guten Humor dankbar ist, bewiesen übrigens auch Mar Waldes Darbietungen und insbesondere der Parodist Kleinschmidt, der als Bauchredner und Imitator der ver schiedenste» Instrumente größte Heiterkeit zu wecken verstand. : Dev MSnneege ongvereln „Echo" vcransta'iete im „Eldorado" unter Leiinna de« Dresdner Kompanillen Herrn Otto Hollstein einen Bunten Abend. Ein flotter Tan, leitete den Abend ein. .Kräftigen Hnmor boten 2 Trinklieder, die von dem wohlneschiilten Männerckwr 'eckst iristz gesungen winden. Drei rei-enl-r Sopranloli lang Fränlein Freitaq, die sie im Tone neckftck'-r Schelmerei prächtig deranSbrochte. Ihre Stimme, die an fänglich pn'er einem kleinen Lamvenfieber flock rle, kam raich unter krnrigem Tcmparament zu voller Wirkung. Hieronf kolwc noch ein hnmorsttilche« Duett von Olkar S'raus „Die luftigen Nibelungen" und das vom Männeichor recht ftimmnnaSvoll vorgclragene Lied „Am Wöriberiee". AIS Stern t» S Abends erstrahlte die burleske Opeiette „S<stome", ,u besten textlicher und mustkal scher Urdeber- ichoft Herr Otto Hollstein fick, in Ehren bekennen da,f. Herrn Hollstein, besten fleitzioe» künstlerische« Schaffen eine Reihe arißeier Overnwerke und Kn»Mieser reisen Stile» gezeigt hat. zeigt hierbei, dast er auch Meister der Satire lein kann. Reich an schwungvoll,» ^ Melodien »nd kapri, ösen Einfällen g bl man sich gern dieser Musik hi», deren heitere StunmunaSsiiüe sich rasch va» Gefühl erobert. Nur zu schnell verstrichen die schönen Stunden. Leipzig Die ersten Metztaqe ein Rekord Leipzig, 4. März. Am Sonntag setzte schon in den ersten Vormittagsstunden gleich nach Eröffnung der Meßhausen der Meß- vcrkehr und daS Geschäft ei», die alles in den letzten Jahren Gewohnte bei weitem über trafen. EL zeigte sich im Durchschnitt, daß die Entwicklung der deutschen Wirtschaft wieder auswärts geht »nd der Leipziger Messe hierbei eine führende Nelle zu,kommt: Bereits i„ den Mittagsstunden betrug die Zahl der geschäftlichen Besucher auf Grund der anSgegebenen Ein- känserabzeiche» und Ausstellerkarten über 12V 09», ein bisher am ersten Messinge auf keiner Messe erreichter Rekord. Auf der Texiilmcsse, wo an, Vormittag daS Glaftit-Textil-Hnns als größtes Texlil-MefthauL der Welt eröffnet wurde, war bei deutlich wahr nehmbarem Preisabbau daü Geschäft lebhaft. Auf der deutschen Schuh- und Lederinesse herrschte rege Tätigkeit, namentlich inso weit die Fabrikation den berechtigten Wünsche» dcS Handels e»t- gegenkomnien tonnte. Auf der Nahrungs- und Gciiuszmittelmefse zeigte bei reger Beschickung das Geschäft auch lebhafte Beteiligung des Auslandes. Auf der Papier- und Bugrameffe galt der erste Tag hauptsächlich eingehender Orientierung, die in Anbetracht des vorliegenden Bedarfs zu starken Abschlüssen sichren dürfte. Die Edelmetall-, Uhren- »nd Schmuckmesse wiesen floltei, Verkauf für die Sommersaison auf, sowohl >m Jnlaiidsgcschäft wie nach dem Ausland«, welches sich für die deutschen Qualitätswaren sehr in teressiert zeigt. Die Mehpaläste der inneren Stadt für Glas, Keramik. Spiel- Waren, Kuniigewerbe, Haus- »ist» Küchengeräte, zeigen ebenfalls eine hohe Besucherzahl aus, die auf starkes Geschäft schlie. he» Iaht. Auf Gruick der Eindrücke des ersten Mefttagcs herrschte bei Aussteller und Einkäufer zuversichtliche Stimmung. Die Tech nische Messe weist ausgezeichnete Leistungen der deutschen Maschinenindnstrie auf. Sie steht im Zeichen der Qualitätsarbeit genauester Kalkulation und feinster konstruktiver Ausarbeitung aller Eiuzelhcite». Der Drang ,var schon in den ersten Sonn- lagösruiiden so stark, dah zeitweise ein Zugang zur Halle unmög lich war. Die Braunkohlenfachmesse war bereits auf den ersten Wurf gelungen. Die Nadiomesse ist hervorragend, wenn auch etwas zersplittert. Der Verein dänischer Werkzeugmaschinei,- fabriken und daS HauS der Elektrotechnik hal»e„ sich selbst über Theater und Musik Das Nürnberaisch Ei lErsiaufführung im Nene,, Theater zu Dresden.) Die groben Tage Nürnbergs Um sich auf. Der berühmte Martin Bchaiin weilt wieder daheim. Er hat seiner Vaterstadt den ersten Globus, den Behaimschcn Apfel geschenkt und sucht nun einen, der ihn durch die Erfindung der gewichtlosen Uhr zum unumschränkten Beherrscher des Meeres machen soll. Peter Heu lest, müht sich damit ab. Bis eines Tages das Glück winkt. Die Feder im alten Türschlob bringt ibn zu der Ueberzeugung: was hebt, kan» auch ziehe»! Trotz heftiger Halsbesckuverden hat er sich nicht vo» seinem Streben nach der Tat abbringen lasse». Kurz vor dem Momente wo cs ein Kleines geworden ist, die laiiggesuchte Schifssnhr zu konstruieren, stellt der Doktor Schedcl einen Kehlkopfkrebs fest, rät zur Operation, verspricht mit ^ Ge. wiftheit die Rettung. 6 Tage „och, dann ists g» spät. Meister Heulest, weih jetzt, worum eS sich handelt. Ueberlicfert er sich dem Messer deS Arztes, so kann das gefährliche Viertel gerade auf Ihn fallen. Dann ist die Erfindung der Schifssnhr auf viele Andre hinanSgeschoben. Er wartet also ab, schafft Tage „nd Mächte an seinem Merk und erfindet... daS goldene Ei, die erste Taschenuhr! Die ersten Exemplare der neuen Erfindung ehe» a„S seiner Werkstatt m die Welt hinaus. Jetzt kann er en Chirurg»« rufe». Ehe er erscheint, stirbt der Meister. Walter Harlan, der Autor des „Jahrmarkt in Pulsnitz", hat diesen Sioff gcwäblt. um den Sieg de« Geistigen über daS Körperliche. Zeitliche, über die V-rhältnisse darzutun. Die Tat, das Ziel überwindet alles. Der Erfinder, der Mai», der großen Taten und Pläne, kann nicht in Abhängigkeit geraten von den Widerlichkeiten dcS Menschenlebens. Harlan geht darüber hinaus. Er behält den Schein historischer Treue in seinem Schauspiel bfi. wiewohl dir historischen Zahlen, die den einzelnen Personen a„S der Geschichte anhaftcn, nickst ganz zusammenftimmen wollen. Er glaubt, auch eine Lanze für daS „Qra et lallora" br-eben-zu wüsten und wird dadurch stellenweise etwas unklar. Die Schwester HcnleinS, EharitaS, ist ziemlich verzeichnet. Unglückliche Liebe hat sie „bigott" acmackst, glückliche Liebe bringt sie wieder zur „Vernunft", Dieser Weg ist möolich, dnfern „Digott-rie" über- IriebciicS, mit dem sonstigen Handel und Wandel nickt über-stn- ststnmendeS Melmren bedeutet. Ah-r die Juuqfrau ist wirtlich fromm, woran der Dickster gar keinen Zweifel läßt. Wirkliche Frömmigkeit vertrant sich sehr wM mit den Farderiinae» des Leb-nS. Beispiele aäbe es zu tukendc». Deshalb weist man n'ckst recht, was die Gestalt bezwecken soll. Ni'ck ein- ist unklar: Wie kann ein so freier Geist wie der Doktor Schade! ans den Gedanke» kommen, den großen Meister durch einen Mummenschanz zur Operation überreden zu wollen? <AlS Rabe verkleidet malt er ihm den Tod vorl) — Zuslimmen muß man der ausgezeichneten, logischen und immer treibenden und spannenden Technik Harlans. Die Handlung erweckt ein sich stetig steigerndes Interesse. Ebenso ist die Nachahmung der Ieitsprache — natürlich in gemilderter Form — recht gut gelungen. Nus der umgebaute» n»d nun erheblich bessere DarstellungS- mkglichkeilcn bietenden Bühne deS Neuen Theaters wurde dem Schauspiel unter LeoW. Stein eine sehr gute, szenisch wunder volle Aufführung zuteil. Eivenack gab den Hcnlein mit impo nierender Biederkeit »nd Einfachheit, Trude Spalkc seine Fra» Ev mit Herzlichkeit „nd Frische. Kullmann als Geselle war gleichfalls sebr suinpatbisch. Eleonore Droe scher verlieh der EkaritaS natürliche Sanftmut und Frömmigkeit. Strom als Scheöel war nahezu ein moderner, dabei etwas burschikoser Arzt. Br-ssart als geiziger Schwiegs-vater trug diesmal etwas z» stark auf. ebenso wie Noch oll als Barbier. Sehr frisch packte auch Aut Le » mnnn den Behaim an. Zck. StantSop-r. SwetanaS 190. Geburtstag würdigte man im OvernbauS mit der Anfkübning der „Verkauften Braut". Die Over spielt anf böbmischem Boden. Die Musik trägt Natio- „alkolarit. lind d'ch ist sie In der Empfindung gründe,',it'ch. Man hatte daher genügend Grund, auch bet unS den 100. Ge burtstag d'eses starkbegabten TonsetzerS nicht sang- »nd klang los vorübergehen zu lasten. Zu Lebzeiten bat er in seiner Heimat viel, sehr viel Auffindungen erfahren müsse», wie wir schon an anderer Stelle darleqten. Ein Deutscher war eS, Liszt, der ihm de» Weg ebnete. Ob man sich in, Süden der drnsichen Grenz steine heute noch dessen bewußt ist?... Die Oper strahlte dank oer schwungvollen Leituna Hermann Kutzschbach« musikalisch in festlichem Glanze. Schon di? Ouvertüre war blitzb'ank. lind trotzdem rührte sich keine Hand. Eigenartig. Wie unberechenbar dock, die Soi^«tagsbes»cher der Oper sind! Auf der Buhne erman gelte eS astet stellenweise des T'anzes. Chöre »ud Ballett waren In vorzüglicher Stimmung. Die Sviellritung MoraS hatte ein farbiges iingczwnngciies Volkstreiben aus die Breiter ver legt. Ern, old »ud die beide» Efternpaarc — Micha fügte sich Alfons EceariuS erstmalig sehr geschmackvoll ein -- waren ausgezeichnet. Edith Saiitz vermochte aber nicht dies Temperament der Smetanaschen Musik völlig wicderzugebe», „nd auch M e y e r o 1 b e r s l e b e „ hat für den Hans zu wenig Nasse „nd zu wenig Stimmglanz, obwhl er sich schon mehr in die Partie hlncingclebt batte, als am erste» Maie. HanS Test,„er hat sogar den Wenzel darstellerisch »och ,»cbr znr Karikatur beradg7zoa.cn. Ei» HanSwnrst kann aber schli'ßlich dieser Banerninngc doch nicht sein. Denn man bedenke: Macie Vereittsveranstaltuiigeri Dresden. AolkSverei» und G-kelle«oerei». Mittwoch k. März, abend« >/,8 Ubc im großen Saale des Gelellenbauie«, Känfferstraste 4, erster Vortrag über: „Geschichtliches über da» B>St,im Meißen". troffen. Die Armaturenmesse und die Banmesse sind in ihre» Erzeugnissen absolut einwandfrei. Die Textil-Maschinen- messe weist die besten Fabrikate Deutschlands auf diesem Gebiet« auf. Die Transportmittel und die kleineren Fahrzeuge sind -rst. klassig vertreten. Die Messe befriedigt Inbezug anf dir Aufträge sch», am ersten Tag. Der Meftmsntaq erfüllte stinll-Ntsick, des Verkehr« und der aeläti-te» G-kcheift, daß, w'S der M,ßsonniag veilpro-k,,» halte, nah ,18,, dir Krwarlun-en hinaus. Das Straßeubild i-iaie e'n- Belediin". w'r üe noch auf ke'ner Mest? b>kh«r in Erlche'nuna aetreten Ist. Efireulich stark war a„ch die deutsche i>r«vi»z v-rtr-'en, w»s auf eine weftnlbch« l^rboluna der Kau'kraft des inländischen P»blik„ms schließen läßt. D>e ledbafte Rach'raae, die aestcrn stderall aebe,rfchi balt-, setzte sich b-nte „im oroß'i, Test weiter >nans«t>nli'tzk Käufe „in. da di, Fabrikanten bestr-bt stnd. den Wiin'chen nach Rreisabllan und Kredit» aewäbrnna nach «wAa'ichee't >U en-finrechen. Ans der Lertilmess« wa- auch beute starke? Geschäft, ebenso a>,k der Sch»d» und Leder» melle. Nach ^vortafiikeln berrkchte reae Nabsraae. A„k der Pip'er» n>'d Bnaraweste war d-r Nmhh alleemem aut. Stark b-aebrt waren Neuheiten in besserer Qualität. N„k der Nabrnua». „nd Gennßmfttel» weste wnrden vaw AnSlande uamentllch Gd«llftöre lebhaft aelraat. Aii-b tcharmazeiilllche und kasw'lisch- Arfikel gingen statt um. Ans der Ede'melall-, Nbren» „nd Schluck u-ste dlled der ft usad weiterhin „firlrdei,stellend. A„k der Sonderuieste ftlr .Kino» und V^owni-ste, Optik und Feinmechanik waren di- Abschlüsse teilweise a»ß-rard'Ntlich aut. I„ Rancherart'kekn, die sich nrößl-nleils setzt iw Kriftallvalast Messehaus b-st-deu, waren Nachftaae nnd Beikans ebenfalls besried'aend. Die Technische Messe w'e» aw -w-'i-n Taae den gleichen Bestich w'e am Sountaa a„s, alko etwa 89 999 P-rs-neu. DaS Geschäft fttzle in allen Zw'ioen der technischen M-st- lebhaft ein. Der Knappheit an Zahlungsmitteln suchte mau durch ,w"ckentsvreche„de Zah>»no»bedln'',inarn zu beqeanen. Die Preise stnd aus« genaueste kaikuliert, sodast das lästige Abwarten der Käift-r, wie man eS bei den voranaeaanaeiien Misten hatte beobachten lönnen, jetzt wigbistt. Da« Ausland kauft reae. und zwar säst alle Kultnestaatw. All« betei»at-n Kreise atmen auf im H nblick aus da« sichere Gefühl, daß diese Messe die Hoffnungen erfüllen werde, die man in sie gesetzt hat. Aus Sachsen 0 SchtrgiSwaldr, 4. Mürz, <Dle neue Partei.) Die Nn» riiilgteit in unserer Siadt scheint „ock, nicht groß genug zu sein. Am Aschermittwoch will Bürgermeister He stieln seine neue Partei gründen, wozu bereit- briefliche Einladungen, auch an die Z e n t r u m S st a dtv er o r v „ c t cn l!) ergangen s'no. Man setzt also voraus, dast die iibr'gen ZentruuiSanhänger van ihren biShcr'gen Idealen ebenso stark „überzeugt" sind, oaß sie >m Hand»,»dreien eine neue Parte' gründen helfen, die alles gut machen wird — mit Worten natürlich. Es mutet heute <fimas sonderbar an, dast Herr Hestlei» einst bei Niederlegung des Lan- desvorsitzcs sagte, er Helte es körperlich und seelisch nicht mehr aus. Heute ist cs scheinbar nicht mehr anstrengend, im Reich« hernmzureisen, um eine neue Partei zu gründen, von der man wirklich nichts Lobensioertes sagen kann. Fast, von der man erfordere der Vürgermeistervosten unserer Stadtgemeinde absolut keine volle Arbeitskraft. Sollte Herr Hestlei,, wirklich in den Reichstag gewählt werden, so dürfe,, wir Schirgiswälder nur noch für Zahlung des Gehaltes Sorge tragen, während andere hier die Arbeit leiste» müssen. Mi? steht es denn hier mit dem Beamtenabba»? Wäre denn unsere», Gemeindewesen damit gedient, dast unser Bürgermeister in Berlin sitzt und andere für sich in der Gemeinde arbeiten läßt? Es tut not. daß man hier bald einmal ganz entschieden a»? der Reserve hervor tritt. Es gibt »och verschiedene Dinge, die mal belenchket werde» müssen. Doch alles zu seiner Zeit! Wir wisse», dast die Zentrums ideale bei unseren Stadtverordnete» mehr sind als „Schall und Ranch", »nd dast diese Männer unseres Vertrauens fest bleiben und zu ihren früheren Worten stehen. Sie werden zweiset los alle echten Zentrnmsanhänger hinter sich haben. Soweit wir nicht in der Lage lind, an oer „Gründungsfeier" teil',»» nehmen, werden wir »ns erst recht nicht irre matze,, lassen, wir wollen auch weiter in Selbstlosigkeit de» altbewährten Zen- trnmsgrundsiitzci, dienenl 0 Rositz. 4 März. sZentrumsverlam>n1«nq.> Wie ver lautet, wird der Abgeordnete der ZentrnmSvartei im Thüringer Landtag, Dr. Schömberg, in allernächster Zeit hier und in Nachbarorten sprechen. Kirchliche Nachrichten. In Chemnitz St. Johann w rd als 8. Kap an der Seminarvriester der Diözese Münster An los Wölbe,» au« Gronau i- Westf. aushilfsweise angkstellt. will Ihm im letzten Augenblicke doch »och ihre Hand geben. Für diesen Wenzel bezweifeln wir allerdings die Verzweiflung: mt Maries. Auch Büssels urwüchsiger Komik sei gedacht. Für diese Oper fehlen aber lewer die Rethberg, Tauber und Rüdiger. Ta war's.doch noch etwas Anderes!... —ist— Staatliches SchanspiclhauS. 'Erste Morgenfeier: Der in „ge Goethe.) Ge,uz „cu ist der Gedanke, am Sonn tag eine Morgenfeier im Tbealer zu begehen nicht sür Drcsderu Früher nannte man c» „Matinee" und spielte meist neue, eine besondere Einstellung verlangende Bühnenstücke. Die Dresdner literarische EleseUjchast hat lange Jahre diese Praxis geübt. A er die Morgenfeiern verfolgen setzt einen andcren-Zweck. Sie wollen innigeres Befassen mit »»seren größten Dichtern und Kompo nisten anstrebe» und anS ihrem Schassen eine Answabl geben. Auch diese Form ist nicht neu. Tr. Albert» hat sie in Dresden versucht. Mit wenig Glück. Es ist gewiß gerade für den Ebrislen, wen» er vom Gottesdienst kommt und ohnehin crnstiichcn Dingen und ernster K»»st nahe gestimmt ist. eine freudige SonntagSgibe, „ach dem Worte Gottes auch den Werken seiner genialsten Ge schöpfe zu lauschen. Atze, ... Es gibt eben ein Aber »nd d.,S heißt „schöne? Wetter". Wenn nämlich die Sonne so hell lacht, wie am letzte» Sonntag, dann treibt eö den Mensche» zum Spaziergang „nd die Knust wird ans den Abend veriximit. Aiberty hat seiner Zeit diese Erfahrung macken müssen, trotzdem auch er wirklich Gutes bol. Hoffe» wir für Dr. Karl WollsS Morgen feiern im StaatStheater besseren Erso>a! «Womit wir freifich nichts gegen daS Weiter gesagt haben möchten!) Ei» ansverianfteS Haus, lauschte gestern nach cmer geistvollen, knavven Einführung Dr. Wolffs Worten und Versen de? sungen Goetbe. z. T. in der Vertonung zeitgeiiössilcher Komponisten. P o „ t o las an? „Wertster", Elisa Stünz» er sang mit inniaem Ausdruck fünf Lieder von Mozart, Beetstobci, »nd Schobert. Je nun Schaffer »nd Derart» sprachen den „Wanderer" „nd die Szene Vaiidora-VromelhenS ans dem Prometstens-Fragment »ntz Vlaschkc brackste den Höstevnnst mit den Schnsterisck-n Li'der,, Gannmed, An Sckwaacr Kronos, Proinethens. Fritz B „ s ck, be. gleitete die Sänger am Flügel. 1'/, Stunde edafilen GeniehenS vermittelte diese erste, sehr würdig verlaufene Moraenstfier, der an, 16. März als zweite: „Mozart" folgen wird. I» künst'gen Spielzeiten nürd >L, falls die Morgenfeiern beibebalten werden — wo« durchaus begrüßen wäre — raffon, fein, sie in die Monate November—März z>, verlegen und nickt erst, wie jetzt, beim „drohenden" Frühling damit z„ l>cginn«»! Zck. Neuftätzter Scha»sp!r,hauS. Tie Bayrisch« LandcSbühne ist „och für Donnerstag, den 8. März, z» einem letzten Gastspiel verpflichtet worden. Z.,r Ausführ.ing gelangt „Magdalena". Volk», stück in S Auszügen von Ludwig Thoma.-
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