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Sächsische Volkszeitung : 05.03.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-03-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192403055
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19240305
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19240305
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-03
- Tag 1924-03-05
-
Monat
1924-03
-
Jahr
1924
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 05.03.1924
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Mittwoch, den 8. März 1924 schließ«", da diese Schilderung mit der Reichswehr zusammen. Hänge. DnS Gericht zieht sich zur Beratung zurück und beschließt im Sinne des AmrageS des ClaaisaiurallcS; ui» l 1,8(1 Uhr wird die O-essentlichleit wieder hergestellt und dir Vernehmung de» An- «cllaalcn Wagner fongesetzr Dieser erklärt, er habe entgegen der Adrstcilnng der Anklageschrift das geplante Unternehmen nicht gekannt, er habe auch mit den übrigen Beschuldigten keine ge meinsame Sacl)e machen können, er bade leinen der A>n>eklagten mit Ausnahme Ladendenfss persönlich gekannt. Darauf stellte der Versitzende verschiedene Fragen an den Angeklagte». U. a. fragte er. Sie hätten die lieber,zeuguug gewonnen, daß Kahr und Lossow hinter der Sache stehen und haben den Weg deshalb als legal betrachtet und sich auch Ihrem Kommandanten gegenüber so aukgedrüclt, woraus der Angeklagte mit Jawohl antwortet. Bus die Frage, ob er den Zug durch die Straßen mit ungeladenem Gewehr gemacht halte, antwortete der Angeklagte bejahend. Dar auf richtete auch der Rechtsanwalt Heummeter einige Fragen an den Angeklagte» und zwar über die Diktatur Kahrs, aus deren Beantwortung hervorgehl, daß Wagner der Auffassung war, daß er sich an einer legalen Sach« beteiligt. Verschiedene Verteidiger stellen dann eine Reibe weiterer Fragen, nachdem auch Staats auwalt Erhard »och einige Fragen a» Wagner wahrend der -Hal tung der Angehörigen der Jiifanterieschule gerichtet hatte, schließt der Vorsitzende um 12 Uhr die Vormittagssitzung und teilt mit, daß nachmittags 2,80 Uhr »nt der Vernehmung deL Oberstleut nants Vermel begonnen werde» wird. München, -1. März. Justizrat Kohl bringt i» der Nachinit- tagSsitznng die angekündigte» Bewcisanträge zur Verlesung. Er beantragt die Vernehmung sämtlicher Mitglieder des Kabinetts Knilling darüber, ob sie von Kahr amtlich darüber unterrichtet waren, daß im Reick'« auf normalem oder anormalem Wege eine Rechlsdiltatur »nt Kahr an der Spitze errichtet werden sollte. Weiter wurde verlangt, die Vorladung des Gebeiinrats Dr. Held als Zeuge, desgleichen die Vernehmung des Forstratcs Escherieh. Dann folgte die Vernehmung des Angeklagten Oberleutnant D. Permet, des Stiefsohnes des Generals Ludcndorff. Von den Ereignissen im Bürgcrbräukellcr sei er vollkommen überrascht worden. Er habe mit Dcheubner-Nichtcr auf dessen Anforderung hin seinen Stiefvater geholt. Er habe Quittungen unterschrieben über 14 650 Billionen, die als Löhnungen ausgezahlt wurden, den Be. fehl dazu habe er von Hitler erhalten. ES folgte dann die Ver- »ehmnng des letzten Angeklagten, des Oberamtmanns Frick. In seiner Eigenschaft als Leiter der politischen Abteilung der Po- stzcidircktion habe er eine Reihe von Organisationen sowie deren Führer kcnnengclernt. Insbesondere habe er damals 1S20 Herrn v Kahr nahe gestanden, der sich in jenen Tagen in schärfsten Ausdrücken über den Parlamentarismus ausgesprochen hat und fest entschlossen war» denselben zu beseitigen. Später habe er verschiedene Differenzen mit Kahr gehabt. Die Polizeidirektion Hobe s! ts Wert darauf gelegt, mit der nationalsozialistischen Par tei in ständige Fühlung zu kommen und einen gewissen Einfluß aus sie zu haben. Sein Bestreben sei trotzdem gewesen, die ge samte vaterländisch« Bewegung zu einigen und hinter Kahr zu bringen, was jedoch erfolaloö war. Am S. November habe er b'ichlosseu, nicht in die Bürgert,räuvt'r^mnttima zu gehen, und habe von einem Unbekannten telephonisch Nachricht von den dor tigen Ereignissen erhalten. Da er keine genauen Nachrichten erhalten bcrbe, habe er. um unnützes DIuw»r<nehen zu vermeiden, keinen Auftrag z»m Einsatz van Polizeikräften gegeben. Später habe er erfahren, daß er zum Polizeipräsidenten bestimmt worden sei. Dieö sei ihm von Volmer, der zum Ministerpräsidenten er- naiint worden war. bestärigt worden. Er habe dann mit Kehr eine Aussprache gebabt, der ihm sagte, daS Vorgeben Hitlers hat »nS sehr imangenebm berührt. soaac erbittert. sch habe mich jetzt damit abaesuuden. Dann iei zwischen ihnen über den Presse- rm'pfang gesprochen worden und Kahr habe Mitteilung gemacht, daß er einen kurzen Funkspruch an tie LattdeSbehörde» erlassen habe. In der Pokizetdirektton seien dann von ihm und Pöbner die Herren der Presse im Sinne der Kahrschen Mitteilung unter richtet worden. Durch Meldungen über Transport von Reichs wehr nach München seien sie dann stutzig geworden. Lossow sei telephonisch nicht zu erreichen gewesen und sie hätten schließlich ,.«merkt, daß Lossow sich verleugnen lasse. Um 8 Uhr in der Nacht sei er zu Oberst Panzer gerufen worden, der ihm bei sel tnem Eintreten mitteilte, daß er im Name» der verfassungs mäßigen Regierung verduftet sei. Aus eine Frage deS Vorsitzen den. ob Frick von den Dingen vorder Kenntnis gehabt habe, ant wortete Frick verneinend. Frick bemerkte dann noch, daß er daS Abrücke» der Mainttb-ste» der Jnsanterieschukc vom NcgierunaS- gebäi'se veranlagt habe. Nack, einigen kurzen Feststellung"'» Hit lers über die Siüung vom L8. Oktober wird dann die Sitzung »m (1 Uhr geschlossen und auf beute vertagt. Berlin, 4, März. Wie wir von amtlicher Seite erfahren, sst der in dem Hockwerratsprozeß geoen Hitler nnd Genossen von iwa» Angeklaaten W,inner erwähnte Feldwebel Eberl weder ein Neffe des ReichSvräsidenten, noch ist er mit dem ReichSpräsi^nt-'n irgendwie verwandt, nach bestehen irgendwelche andere persönliche Beziehungen zwischen dem Reickw"räsidertten und ihm. Das bayrische Dolkesbr-ehren München, 4. März. Durch den LandeswabkanSschnß wurde gestern das endgültige Ergebnis der beiden Volksbegehren fest, gestellt. ES lind für die Laiidtaasauflösung 1212 418 »nd für die Verfassungsänderung 1 167 (NO Stimmen abgegeben worden. Die Herabs-tzuna der Mandate für de« preutzischen Landtag Berlin, 4. März. Die preußische Staatsregicrung hat dem SlaatSrat eine» Gesetzentwurf zngehen lassen, der die Herab- setzung der Mandate für den preußischen Landtag von 421 auf 210 Eitze vorsteht. I» der Begründung de? Entwurfs wird gesagt, dich >'j,,e Verminderung der Mandate nicht nur aus Ersparnis, gründen, sonder» auch deshalb erwünscht erscheint, weil sie eine Fusain»,ensassnua der Kräfte dcS Parlaments erleichtert nnd damit in mancher Hinsicht günstigere Bedingungen kür die Erfüllung seine» Arbeit ii schaffen wird. Die Zahl der für ein Mandat er forderlichen Stimmen soll von 40 000 auf 80 000 erhöht werden. Der SlaatSrat soll eb'iifaktS vermindert werden und zwar von 77 ans.'ch Mitglieder. Künftig soll erst auf 1 Millionen Einwohner einer Provinz je ein Vertreter entfallen. Die Verminderung der LaudtaaSniandnte soll bei der ersten nach der Verkü"idianng deS Gesetzentwurf ö ersokacn-cn Neuwahl des Landtags in.Krast treten. Den Zeitpunkt der Verminderung der Sitze im Staatsrat bestimmt daS Staatsministcrium. Er'eickternna in den Mieumvertröien Düsseldorf. 4. März. Die Miknni hat im Verein mit der Nhei'nlmidkommission und dem Zweckverband der Metallindisstriel- l>» de« bes' tztcn G-bleteS in Düsseldorf nach monatelangen Per» Handlungen in Düsseldorf letzt 17 Zolleiimahmetarise abgleändert. die de» Zeitraum vom 18. Fcbniar bis 18. Anrik umfassen. Durch t^csc Verträge ist die Zollabaabe a"s ein Achtel der bisher erho ben"» Sätze eriiiedriat worden. Für Sendun-ien die nach dem Ausland« gehen, wird außerdem noch eine Reparationsabgabe, schwankend zwilchen zwei Achtel nnd fünf Achtel erhoben, die dem Deutschen Reich ans NeparationSkonto gutgeschrieben werden. Dr«ksch»tÜrkisck,-r Freundsckafisvertraq Paris, 4. März. lTrahtbkricht.s Havas meldet aus Kon» stanttnopcl, daß einer Meldung aus Angora znfikge, die oenftch- ttirkischen Besprechungen zum Abschluß eines FrcnndschastSvertra» gcs geführt haben, der am henttaen TienStae unterzeichnet wecoen Der Ritz in der Aus Berlik wird «ne geschrieben: Die Berliner Sozialdemokraten hielten am Sonntag ihren Bezirkspartcitag im Reichsiagssihungssaal ab. Diese Tagungen der Berliner Sozialdemokratie sind immer von einer ganz be sonderen Bedeutung, da ihr Verlauf eine ganz erhebliche stim mungsmäßige Rückwirkung aus d,e Sozialdemokratie im -ganzen Lande hat. Die Berliner Sozialdemokraten waren aber auch im mer viel radikaler als die Reichstagssraktio». und sie befanden sich schon immer in scharfem Gegensatz, ja in direktem Kampf mit dem Parteivorstand. » Die jetzige Tagung der Berliner Sozialdemokraten endete mit einem grogen Kladderadatsch. Es handelte sich um die Auf stellung der Spitzenkandidaten svr Berli „ zu den kom mende» Neichstagswahlen. Unter etwa 800 Delegierten hatte der Unke Flügel eine Mehrheit von etiva 40 Stimmen. In Erkennt nis der kritische» Situation suchte der Abgeordnete Dittman» als Vertreter des Parteivorstandes eine» Ausweg, der zur Verständi gung über die Mandaten-Ansslelluirg hätte ftihren sollen. Sein Vorschlag ist aber glatt abgclehnt worden. Als Spitzenkandidaten wurden 2 Vertreter der Rechten, und zwar Eduard Bernstein und Heimann und 2 Vertreter der Linke», und zwar Crispien und Zubeil gewählt. Alle übrigen Kandidaten sollten geheim gewühlt werde». DaS Ergebnis war aber, daß alle Kandidaten an sicherer Stelle Vertreter der Linken tvaren und daß die Kandidaten der Rechte» an gänzlich aussichtsloser Stelle standen. Daraufhin zogen nicht nur die für die geheime Wahl gestellten Kandidaten, sonder» auch die obengenannten in offener Wahl bestellten Spitzenkandidaten des rechten Flügels ihre Kandidatur zurück. DaS führte zu ungeheuren Sturmszenen, zu wüsten Beschimpfungen, und es hätte nicht viel gefehlt, so wäre man zu Tätlichkeiten übergegangen. Für den Parteivorstand er klärte Titlmann, daß dieses Ergebnis der Kandidaten-Ausslellung nicht anerkannt werden könne, und Erispien schlikg schließlich vor, die. Angelegenbeit ans der Bezirkstag»»» in die Parteiinstanzen zu verlegen. Bemerkenswert war auch nech, daß sich der Bezirks parteilag zuvor »och in einer sehr scharfen Entschließung geaen die von den bannoverschcn Sozialdemokraten beantragte A»fstcl- lung deS früheren WeqrininisterS Roste als sozialdemokrati schen Reichstagstandiidaten wandte. Die Versaininlunq nahm ein stürmisches Ende. Noch lange nach ibrem offiziellen Schluß schlu gen die Wogen der Erregung sehr hockt. Der Fe><iner-Pro;es; am 14. März Dresden, 4. März. Gegen den früheren Ministerpräsidenten Dr Zeig »er ist nu»mehr das Ha uptver fahren vor der 6. Strafkammer des Leipziger Landgerichts eröffn ei worden. Anpztlagt sind Dr. Zeig» er und MübiuS. Der Oberstaals anwalt hat aus der Fülle deö ihm im Laufe der Untersuchung zugehendsn Materials zuuächst nur einen Teil herausgegriffen, um mckt das Verfahren ins Endelose versinken zu lassen. ES ist des halb das Hanptversahre» zunächst »nr wegen fünf verschiedener Fälle eröffnet Warden. Neben dem Strafverfahren laufen getrennt da« Disziplinarverfahren und daö Verfahren vor dem Unter- suchungSanSschnß dcS Landtages, die beide bis zur Erledigung deS Strafverfahrens gurnckgestellt worden sind. Der Beginn der Verhandlungen, die unter der Leitung deS Lan-daerichtsdirektors von Miastowski stattsinden wird, ist aas den 1 4 M ä r z vormittags 0 Uhr festgesetzt. Voraussicht lich wird die Verhandlung nicht mehr als zwei Tage in Anspruch nehme». Die Verteidigung ist setzt in die Hände der RecbiS- cv '.rälte Dr. Alsberg, Berlin und Dr. Marschuer, Leipzig, gelegt worden, »acbdem Rechtsanwalt Dr. Will, Hoftinann seine Ver- leicigungövollmacht nicdergelegt hatte und der Dr. Zei-mer nabe stehende Rechtsanwalt Dr. Graf als Verteidiger ausgeschikden ist. Kiikle WchMtkn Tie Abschaffung des Kalifats. Die Nationalversammlung in Angora hat den Gesetzentwurf bete, die Absetzung des Kalifen »nd Abschaffung des Kalifats angenommen. Tr. Schacht nach Londin. Neichsbankpräsldent Dr. Schacht reist heute früh von Paris zur Fortsetzung seiner Kredltverhand- kiingen nach London. Die Sachverständigen dürften am 16. März ihre Arbeiten beende». Schwere Flugzeiignnsälie in England. Gestern ereigneten sich in England zwei schivere Flngzcugunsälle, durch die vier Militärflieger getütet und drei anoere schwer verletzt worden kind. Der erste Unfall ereignete sich auf dem Flugplatz Dm-ford bet Cambridge »,,,d der zweite ans dem Flugplatz Biggtnhild im Zentrum der Londoner Luftverteidigung. Aus der kalhnlischen Welt TaS Auebiühe» der kat'iolische» Kirche in England. Wie die „Katholische Kirchenzeitung" meldet, betrug die Gesamt zahl der Konversionen im Jahre 1022 in England und Wales 12 406 Personen; sie weist seit dem dritten Kriegslahre eine sorl- währenoe Zunahme ans, so daß sich für oie letzten sieben Jahre ein Zuwachs der tatholisckM Kirche in England um 74 18t Personen allein durch Uebertrttte ergibt. Die protestantische Staatskirche zahlte lm vergangenen Jahre 2 294 100 Kommunikanten, also aktive Anhänger; rechnet man dazu noch ihre Anhänger ln Schottland, so ergeben sich rund 2 800 000 Anglikaner. Tat sächlich weist die katholische Kirche aber heute schon ln England, Wales »nd Schottland 2 580 000 aktive Mitglieder aus, denen man ruhig noch 10000 Konvertiten aus dem abgelaufenen Jahre hiuziizählen kau». Bor 87 Jahren unterstand dasselbe Gebiet noch der Verwaltung der Propaganda, war also Mlssions- gcbiel mit apostolischen Vikaren. Heute besitzt es vier von Erz bischöfen geleitete Kirchenprovinzen, denen zwölf Bischöfe mit mehreren Weitzblschüsen unterstehen. Schottland hat zwei Ecz- bischöfe und vier Bischöfe, also mehr als vor der Reformation. Die Zahl der Welt- nnd Ordensvrtester beträgt 4536, die der Kirche» 2372. Seine rund 800 Klöster weisen heute mehr Reli giösen auf, als die Kirche desselben Gebietes seit ihrem Be stehen überhaupt besaß. Noch schärfer tritt dieser Wandel in Schottland hervor, das ja gerade als Hochburg des Protestantis mus galt. 1824 gab es in ganz Schottland 70 000 Katholiken» heute sind es über 600 000, wovon eine halbe Million auf die große Erzbiöse Glasgow entfallen. Eröffnung des M'ssionsjahreS in Asm. Pius Xl. hatte ge wünscht, in Verbindung mit dein „heiligen Jahr" und als Vor bereitung dazu ein Missionsjahr zu feiern. Neben der MissionSaiisstellung im Vatikan, deren Vorbrrcitungsarbeiten der Vollendung entgegcngeden, sollen in Rom während dieser Zeit eine Reibe von Borträgen über alle MIsslsnsgebiete der katho lischen Kirche stattsinden. Dieser Vortragszyklus fand am ver gangenen Sonntag in der Herz-Jeju-Bnsilika in Roin seine Er öffnung durch einen Vortrag eines SalesianerpaterS üver die aus wärtigen Missionen Ton BiscoS. Noch seinen Angaben sind bis heute vom Mutterhaus der Salesianer in Turin 2500 Missionare und 1500 Missionöschwestern in die Missionen gezogen. MissionS- gebiete der Salesianer befinden sich in Argcntnien, Brasilien- Chile, Ecuador, China, Australien, Indien, Belgisch Kongo, Para guay, im Hl. Land, in Aegypten und Tunis. lieber dir Entwicklung der katholische» Jugend ia Italien. Tie letzte Nummer der ..Glovcntu Jtalica" bringt die ofiiziellcn Zahle» über die Fortschritte der Organisation im ersten Halbjahr 1928. Nach denselben wnroen trotz der teilweise lchwierlgcn lokalen Verhältnisse in ganz Italien während dieser Zeit 831 neue OrtS. »irlel gegründet. Die größte Zahl der Neugründur^ru s30) weist Nr. 85, Sette L, Sozialdemokratie Dieses Berliner Vorkommnis bei den Sozialdemokraten ist charakteristisch für den Zustand nuierhald der Sozialdemokratie. ES läßt auch manches erklären, waS die Sozialdemokraten setz: im Reichstage tu». Es ist diktiert von dem Bestrebe», die Linke zu gewinnen, und zu diesem Zweck werden Dutzende von Agi- tationsanirägeu gestellt. Daß aber diese Taktik der ReichStagS- Sozialdemokrate» die Stimmung des linken Flügels nicht zu be einflussen vermochte, zeigen die jetzigen Vorgänge, die ein Spie gelbild des inneren Zwistes bei den Sozialdemokraten sind. Wenn die Sozialdemokraten jetzt in einen Wahlkampf eintreten müßten, — und sic geben sich dock) den Anschein, als würden sie nur von sofortigen Reichstagöwahlcn sich besonderen Erfolg für ihre Par tei versprechen — dann würde dieser Riß sich zweifellos sehr empfindlich für die Sozialdemokraten als gemäßigte Linke auswirken. Die schärfere Richtung derjenigen, die wieder in das Fahrwasser der früheren unabhängigen Partei möchte», ist schon seit längerer Zeit >m"Wachkcn begriffen. Ja es sind unter der Hand starke Strömungen vorhanden, die auf eine Teilung der Sozialdemokraten drängen, und zwar so, daß sich zwisck-e» Komn'u- nisten und Sozialdemokraten die ehemaligen Unabhängigen schicken. Und diese Strömung geht von der Erwägung aus, daß es nur auf diese Weise gelingen könnte, der kommunistischen Kon kurrenz sich zu erwehren. Auch in Dresden fand am Montag laut „Dresdn. Volts- zeitiung" eine sozialdemokratische Kreisdelegiertenver sammlung von Groß-DreSden statt. Nach Referaten von Fleiß» er und Bethke wurden der Versammlung zwei Ent schließungen vorgelegt. In der ersten wird die Politik der Partei als durchaus verfehlt bezeichnet, die Politik der Minderheit der Reichstagssraktio» für die richtige erklärt und schärfster Klassen- kampf zur Grundlage sozialdemokratischer Politik gemacht. Die zweite Entschließung billigt trotz starker Belastung für die Partei die Politik der Reichstagssraktio» und da? Verhalten des Partei- Vorstandes. Die erste Entschließung wurde bei Anwesenheit von etwa 850 Delegierten gegen 88 Stimme» angenommen. Die zweite Entschließung wurde gegen eine etwas kleinere Mindcrbeit abge- lchnt. Dementsprechend wurde die Ausstellung der Kandidaten zvan Reichstage und die Wahl der Delegierten zum Ncichspartei- toge vorgenommcn. Ilcberall erhielten die L i » k S s o z i a l i st e n die böchsten Stiinmcnzablen. Piemont auf. Diese Organisation, die laut ihrem Programnz Italien die christliche und katholische Seele wiedergeben will, hat »uii ihre Reihen über das ganze Land verbreitet. Gleichzeitig erläßt der leitende Rat einen Aufruf an die Jugend, worin ziif tätigen V'rvreitnng der katholische'» Presse angceifert wird. Die ftentiqe Börse Berlin, 4. März. DaS Interesse an der Börse tritt augen blicklich hinter politischen Momenten zurück, selbst die günstigen Berichte von der Leipziger Messe haben nur eine kaum erkennbare Kanfneigunq hcrvorgernfen. Demnach ist auch beute mit ver änderter Stimmung nick't zu rechnen. Die Galdnotenv-rllondlwn- gen Dr. ScbachtS in Paris versalzt man in den Kr-iscn dev Börse weiterhin mit dem Interesse, das ihnen zukommt. DaS, wo? von den Sacbverständi-ienverhandlungen bisher an die Oes, fentlickikelt gedrungen ist. sch"int doch wenigstens den Willen zur; Ob'ekttv'tät zu zeieen. Die Ma-k lag an den AuSlandSbörsen im! wesentlichen unv">ändert. In N-'uvork w>>rSe„ wiederum über-' benpt keine Ilmsätze aetätiat. D-r französische Frank ging in Neunork oan 4,19 ans 411 zurück und batte gleicb->"stiq in London einen Rückgang van 102,20 auf 104,95 pro englisches Pfund zu verzeichnen. B-r»sn«r Devssensttirse vo n 4. Mlv, MmMH, nistaelellt van der Ennm"rz» und Vrina^ane m Dr"s>»w Telearavbitche Aus» ciiblimg mit ... «etd 3. Briet ... 3. 2. Meid s Briet Nmiierdam . . 2 I«8"100 >81 8M 2 >808«» >513800 Brülle, . . . 3 ><>3800 >kO«oa tslnNiionIa . . 3 813800 81S400 Kapenkm-en, . 3 SkSN» 888100 3 SW'OO S88100 Kimklwli» , , ? IV91 M> »kisoo 3 IV91210 «IN 801 KeNIngtorS . . 8 W81M 10« 00 » >05101 W8-, 0 Non, .... 3 18,800 >32500 3 ,«>500 >82 00 London . . , r >«8-000 ISl«8s(» 2 >3085-00 I8I48001 NeiMork . . . i «wo oo «rwooo 2 «WOoio «21010 Bari« .... 2 iiicoo >1 «w 2 >18800 >11100 ßürich.... 2 123'M 13Ik00 2 128.00 73,800 Mndrid . . . 3 »«IVO »rioo Bnig .... 2 I22I00 «22SV0 S 122,00 >22300 Rndavcsl. . , 74.IM 18,.00 Soflii .... 33«» 3«IV0 N„e»o« Nire« . 3 >«38VV0 >«45000 Rio de Aaneiro . 8 «88000 808000 Inda».". . . 3 1SS8VVV >308000 Agram . . . Lissabon . . . Riga ...» Nebal.... Kowno . . . , BiNareN . . . . Berliner Börse ANlentnrte tn Billionen Berliner A»»kanq8?»rse « S. 3. S. I« IM ,L I.7S o,. ROclwanIelhk >a»wK>-B>,Im . , mV».VaNtlr, . . m«„ra. ValeNallr« »v. lll-icd . . . . ^in.EN>e>>bINadtt »rNiatboni rmnatner Bank . »Nckie Bant. . . . Noiiioffommcmsti >»i>ncr Bant . . . »Oger KretNIanU. terr. KretiN . . . tmm-r an,k,I«ak>I »«»-ynrembnra-r lenNrcken B-rgw. ivrner Bergwerk. ienloke irabiM» ame-maim-Rvkr. >«I. ritenbalindrn. , Gclencnwittrtc SS» »» »» 7-S i«r l«.c irs-e sr» s v.srk >» »S.STü s?.«rb «r ISN» 4b.» »I 417, I.7S l»r I» »SL« g7 s« SS «1.1 es SS» «1^» r>6 4N» 83.1L «b8„1r «. 3. «0 82. Nom5a»er. ..... 28 8 Vbem «che ecedden. . 78 Ddnam'i Rodel . . . 375 Tb. ocoldlchmidt. . . I3.I25 «.Schlier Nardwerle - >7 28 lwerich'. <1ow>»»kie 70 2Nla.»i<-e'r..a>eieNIch. >1.28 Bergmann Slekir.. . 20315 BSae ikieNr b.37^ Kachienweri 3L Müilider Waggon. . S 31.8 BaSb^Bürod. Waich 385 Berii">B„k>aIi.MNch »28 Berliner waichlnen. >81. Daimier-Moioren . «815 kiarimann Ma>ch.. . 8 82. Orenüei» ». Konnel . M28 stinimermannwert, . rr Bing-Werke > ,12b «.gchellin, 33. W kiirich-KiNiier.... «I kmao Schneider. . . BorddeuNche Wolle. 81 SiSkir Kammgarn. . gellNoff-Waidkiosl . . >«.28 Viani 38.81- »en Bankverein, Filiale Dees S. 3. «3.11 23 1.7», >".8» IS1- '1.75 70 WZ ?».» 8.4 38 »18 33 33 8 >1 8 ros. 8 31/ s r.ri 33 33 >815 Wetterbericht derDresduer Wetterwarte Lu-stdruckver/kiluna; Kober Druck über 765 mm Möst» stöbe» Europa, über 7S0 mm Irland, nördllckie« Ei»m«cr. T eftr Druck unter 780 mm Nordsreaebset. Eüdstandinavirn. Wetter» lauer Die allgemeine Wetterlage bat stch gegen gestern eur »n» weftntllch verändert. Die Nordleedevrcssion hat sicki weilerbin ver» fischt, auch sonst zeigt der ganze Erdteil steiaende Barometer» tendenz. WLbrend der Norden noch unter der Heirkchake kalter polarer Lnftftrömunaen steht, liegen in Mltteleurova die Morgen» Irmperaturen im «elen licken über 0 Krad. Für d'e Folge,eit ist auck> keine wesentliche T-mperat»rSnderll»q ,u erwrrlen, da wir untek dem Einfluß de» südöstlichen Koche» stehen »ad damit warme Luftüiisubr erhalten. Borheriage: Heiter bi» wolkig, keine wesentliche Tempcratu-ünderuna, in höheren Lagen nachts Frost-l mißiae südlich« b!» südöstliche Winde.
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