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v«j»gsp*«>sr A«-gabe L mU illustr. Beilage dterteljljhrllch ».88 In Dresden und ganz Deutschland frei HanS 8.»« — AnSgab« » vierteljährlich ».88 In Dresden und ganz Deutschland frei HauS S.NU — Die Siichltsche vallSzsttung erscheint an allen Wochentagen nachmittag», — Sprechstunde der Redaktion: 11 dt» 1» Uhr vormittags. Anzeige«, Annahme von GeschästSanzctgeu bis IN Mir. von Familleuanzcigeu bis II Uhr vonn. — P^jS für dt» Pettl-Epaitzcile 40 im ReNamcletl 1 Familien-An,eigen l!0 ^ — ssiir nndcutlich geschriebene, sowie k^irch Ac r- spreche! ausgegebene Slnzcigen küuncn wir die Verantwortlichkeit für die Richtigkctt de» Textes nicht übernehmrn. « Mk W! Wir haben am Sonnabend an dieser Stelle mitgetcilt, dnsi wir eine Erhöhung des Bezugspreises lwrüt Ismen niüssten, »nd zwar monatlich um 30 Pf. Es siilv Verhältnisse eingetretcn, die leider eine weitere kleine Erhöhung bedingen, Wie wir erst gestern Vvn der Post erfahren haben, erhöht sich ab 1. Oktober das B e - stcligeld pro Exemplar um über 11) 0 Prozent und die Z i t u n g s g c b n h r c n pro Exemplar um 6 l> Prozen t. Es ist selbstverständlich, das, wir diese un geheure Belastung nicht allein tragen können, zumal wir mit Rücksicht auf unsere Leser die ab 1. Oktober in Kraft tretenden Lohnerhöhungen noch vollständig auster acht ge lassen haben. Statt um 30 Pf., sind wir nun gezwungen, ab l. Oktober eine Erhöhung des Abonnements- Preises von 3 0 Pf. pro Monat cintretcn zu lassen. Wir stehen dabei hinter anderen Zeitungen gleichen Um fangs noch weit zurück. Das Abonnement der „Sächsischen VvliSzcituiig" beträgt daher ab 1. Oktober für Ans» gäbe R mit illustrierter Beilage frei Haus vierteljährlich 4, st 5 M., monatlich frei Haus I, ii 5 M., kci Ausgabe Ick ohne illustrierte Bei lage vierteljährlich frei Haus 4,05 M., mo- iiatlich frei Haus 1,55 M. Wir können nur wiederholen, was wir am Sonnabend bereits gesagt haben, nämlich, das; wir nicht glauben können, cs würde deshalb auch nur einer vvn der Fahne der katho lischen Presse Sachsens abschwenken. Die Aufgaben, die die katholische Presse in der Zukunft zu erfüllen hat,'sind so gras,, dass, wie wir hoffen, alle unsere Abonnenten von der Notwendigkeit überzeugt sind und gern alles daran sehen werden, um für die weitere Verbreitung der „Sächsischen V o l ks z e i t n n g " Sorge zu tragen. Katholiken Sachsens, tretet geschlossen für die Erhaltung (kurer Presse in dieser schweren Zeit ein und sorgt für deren Ausbau. Verlag u. Redaktion der „Sächsischen V o l ks ze i t u u g ". Zn dem Artikel „Opfer" schreibt uns ein alter > re u e r I r c u n d n n d V e t e ra n a u s d e r K u l t » r - kamp fzeit folgendes: „Zu „Opfer"* in Nr. 211 bringe ich meine volle Zu stimmung zum Ausdruck: dieVereine — (wie j e d e r einzelne) — haben die Aufgabe, mit allem Eifer für die Verbreitung d>cr katholischen Presse — „Sächsische Volks- zcitung" — zu sorgen, auch Opfer dafür zu bringen. In der Vereinskasse muß ein P o st e n f ü r d i e P r ef s e vorgesehen und ansgegebcn werden — da darf es keine Sparsamkeitsrücksichten geben. Was kann denn besseres mit der ganzen Vereinskasse getan werden, als ein Apostolat der katholischen Presse auszuüben. In jedem Vereine sollte auch eine fortdauernde Arbeit für die „S. V." geleistet werden. Es läßt sich öfter etlvas erreichen, als es zuvor den Anschein hat; man must nur zur rechten Zeit daran denken. Besonders vom 15.—30. jeden Monats sollten wenigstens neue Abonnenten gesucht werden." Die Seifenblase Hk Zwischen Lipp' und Kelchesrand befinden sich die sächsischen Sozialdemokraten. Sie wissen nicht, was sie wachen sollen. Die sozialistische Negierung Sachsens hak keine tragfähige Mehrheit hinter sich. Sie stützt sich Wohl ans di« stärkste Fraktion der Volkskammer, nickst aber auf eine absolute Volkskammermehrheit. Es hat innerhalb der Sozialdemokratie eine starke Richtung gegeben, der eine Negierung der beiden sozialistischen Parteien sehr genehm gewesen iväre. Aber die Unabhängigen sind nur fürs Allein- regierest und nickst fürs Mitverantworten. Die ^Dresdner Volkszeitung" gab daher am Sonntag der zurzeit in Dres» den tagenden Landesversammlnng der sächsi schen Sozialdemokratie den Rat, einen anderen Weg zu beschreiten, „um die sächsische Landesregierung auf festen Boden zu stellen. Das ist nur möglich entweder durch ein Zusammengehen mit den bürgerlichen Demokraten oder durch den Appell an das Volk, wie er von Bautzen bean tragt wird." Der Appell an das Volk würde Neulvcchlen für die Volkskammer bedeuten. Die Sozialdemokraten sriieinen sich zum groben Teile inzwisckjen zu dem Stand punkte „Lurchgerlingen" zu haben, -atz ihnen der Spatz in der Hand lieber sei als die Taube auf dem Dache. Etwas Gewisses weist nmn nicht, und daher sind Neuwahlen heute i wohl für die Sozialdemokraten nicht mehr das, was in in unter allen Umständen erstrebt bezw. zu beschleunigen ! wünscht. So schrieb denn schon die „Dresdner Volkszeitg.": ! „Wir betrachten nach der Verhinderung einer rein sozial- i demokratischen Regierungsbildung durch die iiiidemokra- > tisct-e Halsstarrigkeit der Unabhängigen die Einbeziehung s einiger Demokraten in die jetzige Negierung als den einzig mögliclien Ausweg ans den Scksivierigkeiten." Noch deut licher wurde von mastgebenden Stellen der Partei auf dec Landesversammlnng in Bezug ans Neuwahlen zu diesem Zwecke abgewunken und ganz unverhohlen znin Ausdruck gebracht, dast man das Resultat solcher Wahlen heut« nicht übersehen tönne. Die Stimmung war überhaupt bei den Verhandlungen frei von jeder Siegessiclicrheit, Es wäre aber falsch, wen» das sächsisch Bürgertum, wenn die säch sischen bürgerlichen Parteien sich dadurch in Sicherheit wie gen würden. Es ist durchaus kein Zeichen von Ungesund- heit, wenn eine Partei selbst die Sonde der Kritik an sich legt. Anderseits lässt sich eine große Unsicheicheit bei den Sozialdemokraten nicht verkennen, eine' Unsicherheit, deren Folgen heute noch nicht abgesehen werden können. Nicht zu beneiden bei der ganzen Situation sind die De mokraten, die ja schon im Reiche eine keineswegs glück liche Nolle spielen, und die es sich nun gefallen lassen müsse», wie die Landesversaminliing der Sozialdemokraten darüber beschließt, ob sie einige Sitze im Gesamt,'»intsteriiini erhol- ten dürfen oder nicht. Auf dieser Landesversammlnng der Sozialdemokratie ist auch Herr Noske — Reichswehrminister — erschienen, und hat wieder eine seiner 'geharnischten Reden gehalten. Dabei haben die Unabhängigen, die ihm ja das Leben recht schwer mack)en, natürlich besonders schlecht abgeschnitten. Aber auch seinen engeren Parteifreunden hat er nianclie bittere Wahrheit gesagt, und seine Abrechnung mit den charakterlosen Novembersozinlisten, denen er einen aufrech te» Konservativen vorzieht, wird manchen sehr unangenehm gekitzelt hüben. In diesem Zusammenhänge sei auch darauf htngewiese», daß' die Sozialdemc'Vrateir u n d a nkbare Aeniter gern den Bürgerlichen überlassen wollen. Jeden falls gab der Minister des Innern seinen Parteifreunden zu verstel-en, dast sie sich nicht um die Posten der Amtshanpt- lente besonders bemühen sollten, da diese Posten durch die Ernährnngsschwierigkeiten bei der Bevölkerung nicht beliebt seien. Man fürchtet also, dast die Sozialdemokraten so noch viel früher zur Erkenntnis kommen könnten, wie ihre Par teiführer auch nicht in der Lage sind, die Sterne vom Him mel zu holen. Das hat übrigens auch Noske recht deut lich zmn Ausdruck gebracht, wenn er davon sprach, dast a l l e Hoffnungen auf die W e l t rev o I u t i o n eine Seifenblase gewesen seien. Dazu ist zu bemerken, dast die Sozialdemokraten diese Seifenblase sehr gehegt und gepflegt haben und durch ihren allerdings falschen Schein groß geworden sind. Wir glauben auch nicht, dast die So zialdemokraten trotz Noske so ohne weiteres von dieser Sei fenblase lassen werden, deren besondere Pflege jetzt in die Hände der Unabhängigen, der Spartakiden und der Kvm- mnnisten übevgcgangen ist. Tie Frage liegt nahe, iminn diese Seifenblase denn endlich zerplatzen wird. Die blinde Opposition von der entgegengesetzten Seite trägt jedenfalls zu ihrer Erhaltung wesentlich bei. Durch Aufklärung must dazu mitgeholfen werden, daß diese Seifenblase so bald als möglich anseinanderfällt. Die Hoffnung auf Weltrevolu- tion ist ein Wahn, der heute mehr denn je erkennbar isr und sich überhaupt nur noch durch skrupellose Agitation auf recht erhalten kann. Es ist die Pflicht aller Nichtsozialdemo» krateu, durch positive politische Arbeit dem Volke zu zeigen, wie richtig das Wort Noskes ist, aber auch, wie viel Schuld die Freunde dieses Hern: ans sich geladen habe», indem sie jahrzehntelang aus Parteiegoismus diese Hoff nung genährt haben. >m>. Das Zentrum in der Regierung Tie „Kölnische D o l k s z e i t n n g " (Nr. 717) schreibt sehr tr-effend folgendes: Wie die Entwicklung, die das Zentrum in die Regie» rnng führte, sich abgespielt hat, ist unseren Freunde» und unseren politisckjen Gegnern bekannt. Anders liegt die Frage: Wiewerden wir uns in Zukunft z n ver halten haben? Der Reichsparteitag, der bald komm '» muß, wird diese Frage z» behandeln haben. Man wird sie wohl zerlegen, um auf Teilgebieten Klarheit z» erhalten. Man denke nur an die Steuerpolitik, an die Wirtschafts politik und nicht zuletzt an die Kulturpolitik. Positive Grundlagen für Beratungen und Auseinandersetzungen bie tet zunächst die Regierungserklärung, die Reichskanzler buch e:» > > mr .1»' ila >!.. u!!.- Ml jc!>e« Es wäre , wimst am!; im : «chic!«' in Zenlium . auch e:", iväre. s:c" Ra!> . nein t ciu !stve chiUD u wlei. wenn dein Büm !> »in eine wird lang nö >° Bauer am 22. Juni nach der Kabinettsbildung abgegeben hat. Es lässt sich niclt mehr sagen, als in jenem Regie- nmgSprogramiii enthalten ist. Ei» Weniger wäre aller dings möglich gewesen. Aber in Zeilen der .Klärung kann inan von einer klugen Rc'giruiiig nicht mehr als eine ab-« wartende und vorsichtige Hstiung verlangen. Unsere küiif". tigc Politik darf sich nur micb dein Endziel einrubten. wie es möglich wird, einen chaotistdcu Zusammenbrua zu ver meiden. Nun ist richtig, dast inan in vielen grei'en d.v ZentrmnKaiibänger nur schwer sich dieser Zwangslage av- passt. Tie politische Arbeilsgeineinichast mit der Sozial demokratie, die heute besteh!, die vielleicht auch weilerbüc bestehen wird, hat zweifellos ihre schweren Bedeuten. A b e v n o ch g e sä h r I i ch e r w ä r e e s , s i ch i n d e u D cb in o > i - w inkel z n st elle n. Dan» iväre inan mitveranimorUi n an jedem EhaoS. Man wird wohl erleben, d st brr Zn.' ,. - mentritt der Nationalversammlung in Berlin teressantcs Problem alle» poiilischm Barleum stellt, nämlich die Ergänzung des gabincU,- dern der demokratischen Pariei. zweckmäßig, die Grundlage der Re.,'u nur, baldigst zu verbreitern, und wenn neben de noch eine andere bürgerliche in ihr vuu.su", ame Wi: i'chastspolilik und das wirtscbastliche Rav gen io viel Aufgaben, dast selbst die Den sich zu positiver Mitarbeit bekennen sollte, wenn gertnin gegenüber der überragenden Stellung R" Dostal- demokratie rechtzeitig die ihm zustehendeu EinUüise nur diese Gesetzgebnngsfragcn. besonders aber ans Uwe Durch sühiiing, zur Verfügung bleiben sollen. D's Zc, wird jedenfalls so lange in der Regierung bleiben. B eispliestliche Arbeit möglich ist. Ter Parteitag deshalb die scistvere Pflicht und die große Ver min e zu tragen haben, Richtlinien anfziistellen über Ai bei! lichkeiten des Zentrums innerhalb der Neichsregiernng mst» der Regierungen der einzelnen deutschen Länder. Es ist ein offenes Geheimnis, daß das neue Dvsteui des Negierens manche eigenartige. Ericlw'iuuug gewitist dal. Es mag einmal der Tag kommen, an dem man zum Bei spiel über die ständigen Schwierigkeiten sprechen kann, die der gegenwärtige Preußische Laudwirtichastsniinister Braun seinem Miuisterkollegen und Parteigenossen Dr. Südekuin vom Finanzministerium macht. Dr. Düde- kirm hat für Herrn Braun anscheinend zu viel bürgerlichen Anstrich Das genügt seinem radikalen Minisierkoliegeiv um manchmal Auseiuaiidersetzungeu hevaiiszufordeiu, die besser vermieden würden. Bis znni letzten Mann i»> Zen trum würde inan es als nnniöglich bezeichne», dast eines seiner Mitglieder in der Regierung ein Gesetz verlegen würde, das in sozialer oder ethischer Hinsicht dein Zeutruiiis- Programm glatt znwiderliefe. Dagegen hm ein sozialdemo kratischer Reichsininister ein ga»z seltsames Gesetz einzubnu- gen versucht, über das die gesamte sozialdemokratische Wüh lerschift in Helles Erstaune» geraten müsste. So bildet sich natürlich immer mehr die Notwendigkeit heraus, die Be tätigung der Parteiangehörigen in der Regierung »übt nur hier und da zu bekritelu, sondern positive Unterlagen sür sie zu schaffen. Kein einziger der jetzt im Amte befindlichen „Zciitriimsuiinister" klebt an seinem Sichle. Es ist schwere Verantwortung, die ein jeder von ihnen trägt. Da sie aber auf Grund ihrer Parteizugehörigkeit im Amte sind, baben sie e i n N echt ans die s a ch l i ch e ll n t e r st ü tz u n g durch ihre Parteifreunde, nicht ans die Be- k ä m p f» n g a n s d e n ei g e n e n R e i h c ». Sie selbst haben aber auch, wie man draußen im Lande überzeugt sein soll, das lebhafteste Bedürfnis, der Praktische» und ideellen Mitarbeit und Unterstützung aller Parteitreue auch in Zu kunft sicher zu sein. So werden als markanteste Piinkle auf der Tagesordnung des koniiueiiden Parteilages die Fragen stehen müssen: Wie verhält sich das Zentrum i» Zukunft zur Frage der Regierungsbildung? lind ferner: Wie ar beitet es als Regierungspartei? Der Sieg der KonfessionSschxle in München Aus Münclien wird berichte!: Die Stadt Müirchen hat als erste die Einschreibung und die Erklärung für Konfessioiis- und Simiiltoiischulen her beigeführt. Das Ergebnis der Abstimmung ist, wie zu er klärten >var, für die Konsessionsichiile günstig ausgefallen. Von insgesamt 07 430 Münchner Schulkindern sind 52128 für die Konfessio » s s ch » le, 1 5 0 l 0 für die S i m n I t a n sch u l e bestimmt worden, während für 312 neu angemeldecke Kinder der ersten Klasse bisher keine Er- klärrung abgegeben worden ist. Das Verhältnis von Kon- fessionsschülerck z» Simultanschülcrii ist also 3,5 : l oder 77,