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Sächsische Volkszeitung : 13.12.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-12-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192512136
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19251213
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19251213
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-12
- Tag 1925-12-13
-
Monat
1925-12
-
Jahr
1925
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 13.12.1925
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-sU, Lette 11 Sonnlo.g. Sen 13. Dezember iU2k» iter arische De Reifs- »rutz Bttderwersis Bon Franz Zickler. Test de-: Denisckre nickls mehr sein Eigen nennt, mos außer- r.all, des durch Verträge »och obendrein arg beschnittenen Hei- i,>!de-> liegt, ist sein Tntereste de-ür entschieden geäster und stärker gemorDe». Die Werne über Forschunas- und Weltreisen 'bnbeu rach Krie-osschiuß mäc'.-lig z»".enomme„ und der fried liche Büroer macht in oder aus ihnen leine Reisen, besonders d.r m n ch-ius aus mit Vorliebe für dst Geographie interessier'«. Der diesinastge Wcihnachisbüchermarkt bringt eine graste An. solcher Oleise ücksr und o.-oattiphischer Beschreib»»-eu. Wir baden »ns m-t ihnen näher besaht und hoffen, iin folgenden eine» kur'en Hinineis gebe» zu können Natürlich kann es sich nn- uni einen Kleine» Teil der neuen Werke handeln, die mir oelvrechen. aber ich denke, das; mir die besten herausgegriffen haben. Da bringt vor allein der bekannte und auf diesem Gebiete bewanderte Verlag F, Sl. Brock ha u s. Leipzig, zwei Werke, die vielen Lesern «!s das richlige erscheinen werden, Das eine ist die Urderlchunn -des von Sir Charles Bell verlastlen Prochiioerks „Tibet ei» st u n d i e st t". mit dem der Der lag eine neue Bücherreihe „Länder und Völker" beginnt. Der Verfasser. lange Jahre englischer höherer Beamter in Indien. Ke»»! Sor-ache. Geschichte und Religion des Landes gründlich »ub veranschaulicht Sitte» und Gebräuche sehr eindrucksvoll. («-> ist ihm gelungen. Freundschaften zu erwerben und durch sie -in jedes Haus zu gelangen. Der Dalai Lama ist sein persön- i-cker freund, ihm ist auch das Werk gewidmet. 91 bunte und einfarbige Tafeln, zumeist ei-oene Ausnahmen des Verfassers, schmücken das in überaus gediegener Ausmachung erschienene Buch, aus dein wir endlich Genaueres über das mystische Dün ke! des Dalai Saum und seines Landes erfahren, (Preis in Leinen 18, in Halbleder 23 Mark.) — Das andere Buch beißt: „Heute in Indien" und cnlstamint der geivandlen Jeder des in allen Sätteln gerechien Weltjournalisle» Coli,, Rost. Seit er Wettreisender ist, schreibt er seine „Gsueratftabsmerke" u::d man must sagen, daß er es darin zu einer olön'enden Höchft- l.-istung ge-bmcht trat. Dieses Buch in seiner Buntheit. Klarheit und politischen Weitsichtigkeit ist hervorragend schönt 80 Abbilduimen und eine Karte ergänzen den im Plauderton gelmtleneii Text, auf de» ein' »gehe» es leider an Raum ge bricht. Cs sei nur ermähnt, dos; Coiin Rost Indien von einem wesentlich ruderen Gesichtspunkt sieht, als die vielen Indien- schreiber, -die — rar nickt dort mären. (Preis geb. 9.00 Mark.) Im H. H aessel - Berla g. Leipzig, liegt jestt ein anderes Iudiciimerk. dreibändig, vor. dessen e-!»'.elnen Teile bereits gro ßes Interesse erweckten und selzr günstig beurteilt murden. Es ist Lies De. K. B oecks ,.I »die n". (Preis in .Kassette, Grrnz- teincn: 20 Ätk.) Der erste Band „I m Bannedes Euere st" (eiirzeln 6 Mark), und der zweite „Indische Gl etsch er sah rten" <9.0" Mark) bieten neben allem Völkerkundlichen auch den Alpinisten eine Fülle des Interessanten. Im dritten Bang „Jüdische Wunderivelt" (9.00 Mark) gibt daun der Verfasser das eigentliche Kulturbild des Märchenlandes. Es ist derselbe Dr. Boeck. der auf seinen Vortvagsreisen auch in Dresden begeisterten Beifall gesunden hat. Besonders wertvoll macht dieses Pracht'.verk der Umstand, dast Bceck seine Reisen als Alpinist. also als Tourist und Naturfreund ohne jedioe-de wissenschaftliche Haupt, oder Nebenabsicht unternommen hat und das; er dabei genügend Muse fand, Land und Leute als das keiinenzulernen, was die Natur ans ihnen machte. Deshalb liegt über dem schönen Werke auch «tue dichterische Glorie, die trotz aller Objektivität und Wahrheitsliebe ihm höheren Reiz verleiht. Gegen 350 der vielgerühmten photographischen Auf nahmen Bvecks schmücken diese Bände. Indien aber ist immer »och Trumpf! Auch bei Paul Poren, Berlin SW. 11. erschien ein prachtvolles Neisewcrk von R. v. Cvldist. betitelt: „Im Reiche des Kondor". Der ehemalige Offizier wendet sich zunächst an die Nimrode, an die Bergsportler und an die Reiter. Er will unterhalten und erinnert im Vorivort daran, das; das Land seiner Sehnsucht (Argentinien und Chile) im Weltkriege trost allen Drängens Deutschland treugeblieben. Es ist beinahe zu bescheiden, angesichts eines so Kapitalen, in alle» Einzelheiten so ausgeglichenen und wissensck>aftlich vertieften Buches von blä st ein Uulerholtuugsstoff zu sprecki-en. Eoldih !var chilenischer Of fizier. Mit dem Blick des Deutschen für Naturschönlieit aus- aestatlet und selbstverständlich passionierter Jäger und Reiter konnte er die Wunder dieses Landes so recht in sich aufnehmen. Seine zahlreichen Erlebnisse fesseln ungemein, zumal sie treff lich erzählt sind. Gesteigert wird der Genast dieser Lektüre durch die vielen prächtigen Bilder von Land und Leuten. Der wirkungsvoll« Ganzleinengeschenkband kostet IS Mar!« (brosch. 15 Mark). Zum Schiust sei noch auf zwei Alpenbilder werk« hingewiesen. Die Alpen wäret» im vergangenen Sommer das Ziel ganz Mittel, und Norddeutschlands Beide Sammlungen werden also willkommene Erinnerungsblätter sein und d:n Weihnachtstisch entschieden zur Zier gereichen. Der Natu^üd- »erla-q A. Gabel und Co., Goslar-Harz, gibt di« alpir->n Licht- bilde» Max Lölrichs, die wohl alles bisher Er. schienen? an Schönheit übertreffen, mit schwung vollen Texten und Gedichten des Verfassers heraus. Auf dieses verklärende, ideal-schäne Werk hat nian lange ivarten müssen. Man lasse cs sich bei seinem Buchhändler vorleoen. Dürftige Worte können es gar nicht schildern! (Preis 14 Mark). --- Ein. facher. aber gleichwohl vorzüglich präsentiert sich das im Ein horn-Verlag. Dachau bei München, erschienene, von Prof. Karlinger textlich ausgestailete Werk „Die deutschen Al- pe n". das 100 der schönsten Alpenbilder in bester Reproduktion wiedergibt. Der Preis ist (wie für oll« Bände der Sammlung ..Vaterland") nur 4,80 Mark. Die Germanen in der Völkerwanderung. Nach zeitgenössischen Quellen von Johannes Buhler. Mit 16 Bildertafeln und einer Karte. 452 Seiten. Leipzig, 1925. Inselverlag. 7.50 Mark. Die Kenntnis der eigenen Vorfahren ist bei den Deutschen immer noch sehr gering. Der so überaus spärliche und zudem noch völlig einseitig gerichtete Geschichtsunterricht unserer Schu len war (und ist zum größten Teil noch heute) keineswegs ge eignet. wirkliche deutsckie Geschichte zu verstehen uns Nutzen daraus zu zielen. Das vorliegende Buch liest man lstiusig mit allergrößter Spannung. Der Iulzatt erschüttert uns bisweilen geradezu und die alte germanische Helden'.eit wird vor uns lebendig. Die als Quellen benutzten Uebersetzungon fremd sprachiger Schriftsteller sind »>usterl)aft. Wenn Richtigstellungen notwendig wurden, so sind sie in knapper, gedrängter Form in Anmerkungen gegeben. Die modernsten Forschungen sind für das Buch benutzt worden. Ein ausgezeichnetes Register und ein genaues Verzeichnis der benutzte» Literatur ist vorhanden. Das Werk »insastt 450 Seiten und ist prächtig eingebunden. München. Geschichten von Fritz M ü l l e r - P a r t e n k I r- che n. (Verlag L. Staackmann. Leipzig.) Eine Zeitung, die auf geistvolle Scherze am Sonntag hält, zählt auch Fritz Müller. Parteukircheu, zu Ihren Mitarbeitern. Sein urwüchsiger, bnjuvarischer Humor, seine genaue Kenntnis der heitersten Seiten seiner Landleute, seine von aller Cen- salionsmacht weltenferne, beschauliche und verständige Dar stellung des Lebens, die Reinheit seiner Stoffe machen ihn liebenswert. Die zirka 40 kleinen. Münchner Geschichten werden ein tausendfältiges Echo bei allen Lesern finden. Schöne Sttera'ur Magnijirlat. Ein Morianifches Kunstbüchlein von (5 a ; e- tan Ost Wald. Mit 19 Farbencnnstdrucke» und 54 ganzseitigen Textbildcrn. In feinem Geschmklmiid 8M. Verlag der Gesellschaft für christliche Kunst GmbH. München. Lvthstrastc 1. Was Schrittstellcr, Dichter und Maler in sieben Jahr hunderten zum Lobe der seligsten Jungfrau und Mutter schufen, ist mit feinem Geschmack ausgewählt. Giotto und Fra Angelico, Cranach nud Altdorfer. Ghirlandajv, Pern- gi»o, Raffael, Steinle. Führich. Ittenbach. Banmhauer und viele andere winden einen Kranz von ergreifender Schön heit. Dazu gesellen sich die mviiumeittolc» P.-rse Dantes, Betrarcas, die feurige»» Worte Theodor Körners. der Schmuck der Strophen des Torquato Tasso, der Bittvria Cvlonna. Wie Frühlingsblumen stehen da dce ge mütvollen Verse unbekannter Dichte» d-'s Mittelalters, die frohen Worte Walthers von der Bogeuneide. sogar von Dürer und Hans Sachs, von Jakob Balde, Novalis und Cöchendvrff. — BilS und Wort vereinigen sich zu einem Denkmal von unvergleichlicher Würde und Schönheit. Wir möchten wünschen, das; dieses Prächtige Buch Eingang m vielen Familien fände. ES ist ein wunderbares Gegen stück zu dem im vorigen Jahr auch im Verlag der Gesell- 'chaft für christliche Kunst erschienene Werk: „Die blauen Blumen der Romantik." Der kleine Kerber Der Keine Herder» Rachschlagcbuch über alles, ftlr alle. Mit vielen Bildern und Karten. Zwei Halbbände. Frei- bnra im Breisgau 1925. Herder u. Co. Berlagsbuch- hnnolung. Die grossen Konversationslexika, von denen keine Nation so vortreffliche und so sicher Aber alles Wissenswerte orien tierende hat, wie wir Deutsche, sind große bändereiche Werke, die in dem Sinne wenigstens ra;ch veralten, »veil sie naturgemäß vollständig erst in laiigkainer Folge an die Oeffentlichkeit gelange». Inzwischen hat sich in iinserer raschlebigen Zeit, beim Erscheinen des Schlußbandes, man ches schon »vieder verändert,»vas in Ergänz»» »gsbäuden nach geholt werden muß. Die wissenschaftliche Bearbeitung der einzelnen Artikel in den großen Werken ist auch in den meisten Fällen nicht das, was man beim Gebrauch der selben sucht, wo nur kurze Hinweise, die in knappster Form genügend orientieren, und gegebenenfalls Fach werke oder ausgiebigere Quellen über den Gegenstand benennen, gewünscht werden. Die Nnschaffitilg eines großen Konversationslexikons ist überdies weiten Kreisen direkt unmöglich wegen des hohen Preises. Darum legte sich den großen Berlagsbuch- handlungen, bei denen dieselben zur Ausgabe gelaugten, der Gedanke nahe, in knapperer Fassung den wesentlichen Inhalt dieser standardwvrks für die weitesten Kreise be arbeiten zu lassen und ihn so dem großen Publikum ver kürzt, aber ausreichend sllr eine schnelle Lrientiernng dar zubieten. Der Erfolg dieier tleiuecen Kvnpersationslerika hat bewiest», daß diestr Gedanke ein glücklicher war. Es ist einleuchtend, daß die Ausführung desselben keine leichte Aufgabe bedeutet. Der Herdersche Perlag, dem »vir das beste große Konversationslexikon verdanken, hat damit eine Reihe bedeutender Kräfte betraut und beschenk, nun das denrsche Publikum mit einem knappen ..Nach'chsagebnch für alle und über alles", das er im berechtigten Selbstgefühl „Der kleine Herder" benennt. Es macht der Firma, was Genauigkeit der Angaben, klare Fassung und Pvli'ständigteit anbelangt, die höchste Ehre. Es liegt ja auf der Hand, daß der Begriff Bollständigkeit relativ zu nehmen ist, aber inan erstaunt, wenn man sich selbst davon über,engt, was auf den 153" Seiten Großoktav »ich» alles aufgestapelt ist. Man mache nur einmal den Versuch: etwas wirklich Wissenswertes wird man darin nicht vermissen. Ein Ver gleich mit den anderen kleineren Nachichlagebüchern, die kn den letzten Jahren in Deutschland herausgekommen sind, ergibt, daß der „Kleine Herder" den» kleinen Meher oder Blockhaus zum mindesten ebenbürtig ist, in gewisser Hinsicht diese Publikationen »och übertrisft. Was ihn besonders wertvoll macht, ist seine Einstellung auf katholische Belange, die man in den ähnlichen Werken meist ganz vermißt. Es ist bemerkenswert und wird für weite Kreise als eine besondere Empfehlung gelten, daß „Der kleine Herder" der modernen Kunst seine Aufmerksamkeit in her vorragendem Maße zuwendet und daß dis speziell christ liche dabei nicht zu kurz kommt. Bezüglich der äußeren Ausstattung genügt cs wohl daraus hinzuweisen, daß das Werk aus der Herdersche» Offizin hervorgegangen »st. Gutes Papier, neue klare Typen machen demAuge den notwendig klei nen Druck immerhin noch bequem lesbar und die Dei'itlich- keit und Schärst der Tausende, Vielfach nach Photographien hergestellten Bilder, ist wohl anderswo bei so kleinen» Maßstabe kann» erreicht worden. „Der kleine .Herder" ge hört in jedes deutsche katholische HauS: er wird darin die Rolle eines jederzeit zuverlässigen Beraters erfüllen. Der Einband ist kräftig, entweder in modernem Leinen- oder in Halblederband, einfach, aber gesthniackvoll. Ein ge eigneteres Weihnachtsgeschenk, das überall willkommen ge heißen wird, läßt sich nicht denken. Der Preis ist niedrig und für alle Polkskreise erschwinglich. E. K. Michael Felix Korum Jakob Drei lz: Michael Felix Koruin. Bischof non Trier. 18!l>—1921. Ein Lebens- und Zeitbild. — Theatiner-Verlag, München-Rom, 1925. 428 Seiten. Preis: Pappbanü 12 RM., Schmalleder 15 RM. Der Bersasser beginnt seine Lebensbeschreibung des über ragende» Ndannrs und Bischofs mit den Worten: „Mancher Ver ehrer des großen Bischofs Koruin hätte wohl mit mir ihn» einen besseren Biographen gegönnt und gewünscht". Plan kann dem Bersasser und denen, die ihn zu seiner Arbeit drängte», nur Glück wünschen, daß er srine Ausgabe so hervorragenderiveise gelöst hat. Aus jeder Zeile merkt man den Priester, der in Kornms Geist seine Ueber,Zeugung hoch zu halte» weiß und de» warme» Pulsschlag eines Herzens, das Bischof Korum nicht nur verehrt und liebt, sondern in Gleichklang mit Korums Herz schlügt. Die Biographie „soll kein eigentliches Geschickstswerk sein, sondern vielmehr ein warm gezeichnetes Lebensbild für die Verehrer und Freunde und geistlichen Kinder des Verstor benen. soivie siir all die Zeilgenosieu denen der Bisciwk lieb und ilage Mutter »md Kind in 60 Metsterbildern. Eingel-ttet von Otto Knapp. Geheftet 1.20 Mark, gebunden 1.60 Ntaok. Verlag von Julius Hofsniann, Stuttgart. Dem „Nlacienbüchleln" reiht sich nun in aer Reih« „Kunst für jedermann" gleichsam ein profane« G'-umstsick an. „Pro fan?" — sie ist nicht weniger heilig, die Mutterliebe di« aus diesen Bildern leuchtet. Seit der Renaissance sind Mutter u»»d Kino eines der schönsten Motive der bildenden Kunst: kaum einer der großen Meister des Blldnisfrs gab darin nickst sein Bestes. Di« eigen« Frau malt er mit ihcem Kinde, eine Fürstin will als stolze Mutter öorgestellt sein, oder es lockt ein Motiv der Straße zu einem Bcld der opserbereiten Mutterliebe. Wech selnder Zeitgeschmack. Trachten und Temveramente der Maler machen die Bilderreihe noch bunter. Allen Werken gemeinsam aber ist der eigenartige Zauber, der dein Zusammeuklang von Frauenan-mul und kindlichein Liebreiz entspringt. Sonnensucher. Die Geschichte einer Jugend von Atari ha Heins 8°. KOS Seiten. 6 9tM., geb. 7.50 RM Verlag Fer- dinand Schöntngh. Paderborn. Die Geschichte einer Jugend, einer flammenden Sonnen sehnsucht. die vom Hellen Himmel ihrer Kindheit und ihrer gro ße» Liebe, überwindend, verzichtend der Demut entgegenreift. — Sie schildert die nie versiegende, nimmer verlöschend« Son nensehnsucht der Menschen unserer Taae. selig verklärte Ge- stallen, die vor unsere Seele treten, die Hände der Gottheit sehn suchtsooll entoegenstreckend. Daneben andere ciniieilige Gestal ten. die ei» Licht in der Hand tragen und nicht leuchten, die ein« Glut nähren und nicht zünden, die sich selber suchten und das ihre. Doch am Schluß finden wir als Gc'!stN"ol den fran ziskanischen Mensche» der demiit-gen Einfalt, der Selbstverleug nung. den Armen im Geiste, den Diener an der Seele der andern, für den di« gan.ze äußere Welt verfinki. Dieser ist der -.nahr haft gesegnete unter uns, kein „S an n e n s u ch e r" siir sich selbst, aber ein Lichtträger dem andern . . . ein Sieger im Kampf des Daseins. Einer lener, die der Menschensohn preist, weil ihr Christentum nicht Wort, „tönendes Erz und klingende Schelle", aber Wille und Tat ist. Friedrich Frekse, Der rote Feh». Roman. Ganz leinen etwa 8 M.. 1" Fr. V-rlag Gr-tbletti Eo., Leipzig und Zürich. Der Roman schildert die Ereignisse während der Mün chener Rätcherrfchaft im Frühjahr 1919. Der Stofj ist klar und gut disponiert, llnrer den Personen tritt vor ollem der monarchistische Ossi,zier Nystcdt. ein Maler, eine Wirtin und die Gattin eine-) Offiziers hervor. Sie sthen allerdings gleich wie einige der übrigen Neoenpersonen, mehr oder weniger nach Staffage aus. Die Wucht der Handlung aber leidet vor allein deshalb, »veil d-r Schau- Platz der Geschehnisse bisweilen auch in die Wette geht. Im übrigen können »vir der Schilderung der Rüstorgie keinen sonderlichen Geschmack abgewinnen. Diese Ergüsse hätte sich der Verfasser ersvaren dürfen. Dos Gure in dem Buche halte man ungefähr aus der Hültte der Seiten also anstatt auf 33" auf 15" Setten getrenl'ch zr »'.wen fassen können. Das kleine Propyiäeiibnch (Propniäenverlag Berlin! ist eine der billigsten deutschen Nooellenausgaben in geschmack voller. bibliophiler Anstnachung. Der Verlag bemüht sich. Weri- rwlles zu sammeln und auch die moderne Dichtung nach Gebühr zu berücksichtigen. Von dem Russen drei weniger bekannte M e l st e r - N o o e l l e n , die seinen sckmrfblickeiiden Geist und sein mitfühlendes Herz, daneben aber auch seinen sarkastischen Spott zeigen. Die Eigenart des großen Dichters, die wir an ihm so schätzen und deren Geheimnis, wohl die Mischung der großen Tiefe seiner Gedanken mit der einfachen, fesselnden Erzähliingssorm. spricht aus diesen drei Stücken. Schnitzlers „Frau des Richters" ist inhaltlich ein gewagtes Stück. Wir vermögen uns jedenfalls nicht, de» erotischen Kombina tionen und der Logik dieses Schlusses znstimmond anzuschließen. Es ist zuviel Parfüm über diesen Gcdanicengringe». Freilich, die Meisterschasl der Form kann man nickt cmzweiseln. ...er. Felix Dörinann. Iazza. Wiener Roman. (Perl. Ed. Ttracl)«. Wien.) Dörinann ist im rauhe» Norden wohl weit eher als Mil- librettist (oder Ideengnelle) des „Walzertramns" denn als No vellist bekannt geworden. Aber i» Oesterreich schätzt man ihn umso mehr. Ich muß sogen, daß mir seine krassen Theater stücke nie sonderlich gefalle» haben, in denen er gar zu gern den Absclwun» der Großstadt und das Wien, von dem wir nicht gerne Horen, aus dem Dunkel zieh!. „Jazz" ist nun sei» erster großer Roman Auch hier ist die Dekadenz das Thema, aber die aktuellste: Das Wien zur Inflationszeit mit seinen äußere» ccerchrnngsivürdig nwr und denen deshalb auch die geringfügig sten Züge seines Lebens von Bedeutung sind. Wo es eben mag- lieh war. ließen wir den Bischof selber zu Worte kommen. Ei» größeres wissenschaftliches Werk über die markante Per!önlick> keil des Bischofs Korum und seine Zeit bleibe späteren Jahren und einem Historiker vom Fach überlassen. An die weile Oes sentlichkeit sind wir um Gewinnung von Material nicht lu-ran- getreten." (Einleitung.) Eine spannendere Lebensbeschreibung kann man kaum lesen. Eine sonnige Jugend am Herzen einer edlen Mutter im gottgesegneken Elsaß, Gyinuasialstnd-ien unter der Leitung erst klassiger Schulmänner in Kalmar, glänzende philosovhischttbc-o- logische Studien in Iiuisbrnck. Im Kleinei» wie im großen Seminare von Straßburg erobert er im Sturm die Herzen der Studenten, übernimmt dann die wichtige Münsterofarrei von Straßburg, in kurzer Zeit, „allen alles werdend". Mit der gan- zen Energie seines Cl-arakt-ers wehrt er sich gegen sie angebote nen Posten eines Koadjutors zuerst in Metz, dann i>, Straßourg selber! noch mehr gegen eine Berufung nach Trier inmitten des Kulturkampfes, in Verhältnisse, die ihm vollständig l-.e:n.d ma- en und sein mußten, fern von seiner hcißgeücbten Hei.ua!. Wie ein Noma» lesen sich die gepflogenen Be-.handl mgen Gottes Wege sind eben nicht der Menschen Wege. Seitdem Konnn tun Trierer Bischofsstab in seine starke Hand genommen, gibt cs kaum nock ein irgendwie wichtiges Ereignis in der Kirchen- geschickte Deutschlands, bei dem er nicht eine hervorrngcnSe Nolle gespielt. Aller Augen wandten sich ganz instinktinaßig nach Trier. Unsäglich geschmäht, l»»t er allen Achtung abge- rungeil, auf welchem Posten sie auch standen: dem c-roitterstcu Kultnrkämpser. wie dem General Mangni, dc-c .hu ams uoiino beordern icwllte, Di« Kapitel 6—14 sind eine glänzende Apologie des Alu» »es. der auch im katholiscln» Lager nicht immer o.cstonden wurde. Es ziehen am Auge des Lesers vorüber der Wiederauf bau der Diözese, die Anfeindungen des Bischofs wegen seiner Tätigkeit, sein Verhältnis zur Arbeiterbewegung, sei»? Sorge für Klerus und Ocdcnsleute. seine Hirtcnsorge», ie!» Führer tum im öfsentlichen Leben, seine Freuden- und Cchre.tte.gc-. wie sie selten einem Biichoi beschicden sind, sei» Ci>a-.oltteu-tt>, sas jedem Leser Hochachtung, ja Bewunderung aknötigen ivico. ieine Stellung zur'deritschen Regierung und dem Vaterland, sei» letz tes Lcidcnsjahr und sein Tod. bei den» mit elementarer Gewalt di« Hochachtung aller und die Liebe seiner Herde sich zeigst. Das Buch wird ziveife-llos reißenden Absatz finden. Ick inöchte es in jede Priesterbibliotl>ek nninjchen Koru-ncha» jeden Priester viel, sehr viel zu sagen. P, I. Dindinper. O. Al. I.
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