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Sächsische Volkszeitung : 05.12.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-12-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192512055
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19251205
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19251205
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-12
- Tag 1925-12-05
-
Monat
1925-12
-
Jahr
1925
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 05.12.1925
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Sonnabend, den 5. Dezember 1925. Nr. UM. Leites Die Derleum-ungen gegen Dr. Külz — Die neue Seschüslsor-nung Dresden Keravseyuug des Dresdner Krafldrvschkenlarlfs Trotz des schlechte» Geschäftsganges hat sich die Interessen gemeinschaft des Dre^mer Krasidroschkengewerbes entschlossen, die am 1. August 1925 eingesührte Taxe ab 1. Dezember dieses Jahres erneut herabzusctzen. Ein und zwei Personen fahren von diesem Tag ab nachts nicht mehr wie bisher aus Taxe drei, sondern aus Taxe zwei. Dies bedeutet eine ganz erhebliche Herabsetzung des Fahrpreises. Die Interessengemeinschaft hofft, dass die Kraftdroschken dadurch wieder benutzt werden, zumal das Kraftdroschkengewerbe trotz des schlechten Geschäftsganges nach wie vor dafür Sorge trägt, dah zu ieder Zeit genügend Kraft droschken vorhanden sind. : Verein vegetarischer Krauen. Sonnabend, 5. De zember, 7 Uhr, Waisenhausstratze 15.. 2., Bortrag: „Gesunde Ernährung" (mit Kostproben). Eintritt öl) Pig. : cefsentNche Wärmstuben. Es sind vom 1. Dezem ber 1925 ab folgende Würmstuben eingerichtet worden; Rosenstratze 79, Ackl für obdachlose Frauen; Am See 3, Speiseanstalt von Preuß; Lortzingstruße 9, Speisranstalt des Bezirksvereins Johannstadt; Martin-Lnther-Platz 5, Wärmstube des Frauenvereins der Martin-Luther-Gemeinde. Die zulrur angegeben- Wärmstube ist bis Weihnachten nur Mittwoch nachmittags geöffnet. Die Oeffnungszeiten sind an den Warmstuben an^eben. Die unentgeltliche Be nutzung ist jedermann gestattet. : Das Fest der Silbernen Hochzeit konnte in den letzten Tagen des vergangenen Monats Herr Bahnhofs-Oberinspektor Konstantin Engel, Dresden-Friedrichstadt, seiern. Herr Engel ist einer der eifrigsten Förderer unserer christlichen Be lange und hat in dieser Hinsicht besonders dem Psarrbezirk Drecden-Friedrichstadt oft große Dienste geleistet. — Auch um den St. Benno-Kalender 1926 hat er sich mit seinem wertvollen Beitrag „Aus der katholischen Vergangenheit Dresdens" sehr verdient gemacht. Dem Jubelpaar auch von hier aus die herz lichsten Glückwünsche. . Feuersichrrtzeit für die Jahr- und Christmärkte. Für die Jahr- und Christmärkte in Dresden sind im Interesse der Feuer sicherheit folgende Bestimmungen zu beachten: Lampen zur Be leuchtung der Berkaufsstände auf den Märkten müssen mit Hitzc- ängern, Petroleumlampen außerdem mit Blechölbchältern ver ehr» sein. Die Benutzung von Benzin und Spiritus ist ver löten. Azctylenapparale müssen nach Bauart, Aufstellung und Betrieb der Ministerialverorünung vom 20. Oktober 1923 <S. Ges. Seite 477) entsprechen und spätestens am Tage der Inbe triebsetzung dem Feuerpolizeiamte. Stadthaus Annenstrahe 9, rechtes Seitengebäude, 2., Zimmer 22, angezeigt werden, wo auch die einschlägigen Bestimmungen der Verordnung eingesehen wer den können. In jeder Bilde und in jedem Stande ist ein ge wöhnlicher Kücheneimer mit Wasser auszustellen, dem bei Kälte zum Verhindern des Einfrierens eine Handvoll Kochsalz beizu mengen ist. Das Wasser darf nur zu Feuerlöschzwecken verwen det werden. Ieder Buden- oder Standinhaber ist bei einem aus brechenden Brande verpflichtet, nicht nur bei sich, sondern auch bei seine» Nachbarn Löschhilfe zu leisten. Das Lagern von Ver packungsgegenständen und Verpacknngsabfällen auf dem freien Verkehrsraume außerhalb der Berkaufsstände ist verboten. Zu widerhandlungen gegen diese Bestimmungen werden nach 8 368,8 des Neichsstrafgesetzbuches mit Geldstrafe bis zu 150 Goldmark oder bis zu 14 Tage» Haft bestraft. : Funkausstcllung. Wie bereits bekanntgegcbcn, kann eine Verlängerung der zurzeit im Lichthofe des Neue» Rathauses tattsindenden Ausstellung über den 6. Dezember hinaus nicht tattfindcn. Es soll jedoch versucht werden, die Ausstellung am Sonnabend, den 5. Dezember statt um 9 Uhr erst um 11 Uhr abends zu schließen. Wegen der Lautsprechervorführung empfiehlt sich daher ein Abenübcsuch der Ausstellung. : Deutsches Hygiene-Museum. Die nächsten ärztlichen Füh rungen durch die Ausstellung über Rassenhygiene (Ausstellungs halle am Zwingerteich) finde» am Sonnabend. 6 Uhr durch Herrn Dr. Schadendors und am Sonntag vormittag 11 Uhr durch Herrn Dr. Gotthold Roch und Herrn Dr. Fleischer statt. Am Montag (Frauentag) führt abends 6 Uhr Frl. Dr. Jakobi. Die Aus stellungsräume sind geheizt. Leipzig 1 Erhöhung de» StraßenbahnfahrPrriseS. Angesichts des dringenden Geldbedarfs der Leipziger Straßenbahn hat der Rat der Stadt Leipzig in einer Vorlage an die Stadtverordneten eine Erhöhung des Fahrpreises der Elek trischen Straßenbahn von 15 auf 20 Pfennig vorge>chiagen. Der Rat errechnet aus dieser Fahrpreiserhöhung eineMehr- kinnahme von rund 3 M llionen Mark jährlich. ) Mit einem Lastkraftwagen und 4 Zentner Käse ge flohen. Am 30. November zwischen 9 und Vs 3 llhr hatte der Lastkraftwagenführer der Firma Gervais-Aktien- Dresden. den 4. Dezember. In der gestrigen Stadtverordnetensitzung gab zunächst Stadtverordneter Bank ein« Erklärung iiber seine vor kurzem erfolgte Verhaftung ab. Bei der gegen ihn erhobenen Anklage habe es sich nur um Maßnahmen gehandelt, die er im Interesse -er Deutschsozialen Partei getroffen habe. In der Urteils begründung sei ausdrücklich anerkannt worden, daß er aus idealen Beweggründen gehandelt habe. Dem Urteil habe er sich unterworfen, weil er endlich einen Abschluß der fürchterlichen Hetze, die durch deutschsoziale Parteimitglieder gegen ihn gerne- den worden sei, erreichen wollte. Gegen den Stadtverordneten Blumentritt, der als Zeuge gegen ihn ausgetreten sei. schwebe auf Grund dieser Zeugenaussage ein Verfahren wegen Meineid. Er hoffe, dah der Abschluß dieses Verfahrens auch eine Wiederauf nahme des Verfahrens gegen ihn (Bonk) ermögliche. — An diese Ercklärung schloß sich ein Rededuell zwischen Bonk und dem Ctadtv. Dlumentritt (Dcutschsoz.), der die Auslagen Bonks bestritt. Im Verlause dieses Rededuells wies Blumentritt darauf hin, daß Bonk einem Dresdner Schriftsteller Material aus einer wichtigen geheimen Stadtverordnetensitzung zum Zwecke der Veröffentlichung ausgehändigt habe und zugleich die schwersten Anschuldigungen gegen einen Dresdner Bürger meister in einer wichtigen Finanzangelegenheit der Stadt er hoben habe. — Oberbürgermeister Blüh er gab daraus mit erhobener Stimme folgende Erklärung ab: „Die Stadtverord neten Blumentritt und Hagedorn haben gegenüber der demokra tischen Fraktion erklärt, sie müßten in der öffentlichen Sitzung der Stadtverordneten eine Mitteilung mache» dahingehend, daß der Stadtv. Bonk in bezug aus Bürgermeister Dr. Külz die Behauptung aufgestellt habe, er Hab« bei der Beschaffung der Ausländsanleihe stark mit Provisionen gearbeitet. Der Sinn dieser mehr oder minder verhüllten Beschuldigung ist klar. Ich bedauere den Schmutz, der hier in der Stadlverord- nrtensihung aufgewir-elt wird. Ich werde in der nächsten Ee- samtratssitzung de» Antrag stellen, unnachsichllich gegen jeden, der jene Behauptung aufgestellt oder verbreitet hat, Strafantrag wegen verleumderischer Beleidigung zu stellen. Ich lege meine Hand dafür ins Feuer, -aß an dieser infamen Beschuldigung gegen Dr. Külz auch nicht ei» Fünckchen wahr ist" Ohne Aussprache wurde einer großen Anzahl von Vor lagen zugestimmt. So wurde beschlossen, bei der Regierung gegen die starre Durchführung der vorgeschriebenen M indes«- kinü erzähl bei -er Klasscnbildung In den Volksschulen Prostet zu erheben. — Ferner sollen 500 000 Mark aus dem Ertrage der Mietzinssteuer für 1926 bereitgestellt werden zur Ge währung von Darlehen zu I n st a n d s s e tz u » g s a r b e i t c n durch die Schiedsstelle für Haushaltungen. — Zu Vorstandsmit gliedern der Gaswerke wurden ernannt: Dipl.-Ing. Mayer als Baudirektor und Dr. ing. Schroth als Betriebsdirektor. Ein Antrag, bei dem Volksbildungsministerium dahin gehend vorstellig zu werden, daß in dem neuen Bolksschnllehr- plane täglich ausreichende Leibesübungen vorgesehen werden, wurde mit 34 gegen 32 Stimmen angenommen. — Eben so fand Annahme ein Gutachten, nach dem Trinkhallen, in denen außer Getränken noch andere Waren verkauft werden, deren sosorliger Genuß an Ort und Stelle nicht i» Frage kommt, den Bestimmungen iiber Sonntagsruhe und Ladenschluß unter liegen. Ausführlich beschäftigten sich dann die Stadtverordneten mit dem Entwurf einer neuen Geschäftsordnung sür dos Stadtverordnetenkollegium. Neben dem Entwürfe des Rechts ausschusses lagen zwei Minderheitsgutachten vor. Im Verlaus der Debatte wurden eine Reihe weiterer Abändcrungsantrüge gestellt. Die Einzelberatung und die Abstimmung iiber den Ent wurf wurden schließlich nachts 1-12 Uhr aus die nächste Sitzung vertagt. ge'öllschaft in der Kohlgartenstraße im Landgerichtsgebäude einer Verhandlung beizuwohnen. Während der Dauer dieser Verhandlung hatte er seinen Lastkraftwagen unter der Obhut des 17jnhrigen Markthel'ers der Firma Schott, vor dem Gerichtsgebäude in der Elisenstraße stehen laisen. Als er aus der Verhandlung zurückkehrte, mußte er er fahren, daß der Markthelser mit dem Lastkraftwagen gar nicht lange zuvor weggesahren war. Seit dieser Zeit ist der Markthelser mit dem Wagen verschwunden. In dem Wagen be'anden sich vier Zentner Gervaiskäse. ) Der kupferne Sonntag. Auf verschiedene Anträge» fti mitgeteilt, daß am kommenden, Sonntag, dem 6. Dezem ber, in Leipzig die Läden nicht geöffnet sein dürfen, sonder» nur an den Sonntagen am 13. und 20. Dezember, iei, daß in Chemnitz auf Antrag der Chemnitzer Han delskammer vom Rate der Stadt Chemnitz ein weiterer Adventssonntag für den Handel freigegeben worden ist. Die Läden dürfen in Chemnitz am 6. Dezember von vor mittags 11 Uhr bis nachmittags 6 Uhr offen gehalten werden. Dieser Beschluß gilt jedoch nur sür dieses Jahr. > Eine Gipswand in einer Wohnung eingestürzt. Am 2. Dezember vormittags ist in der Cäcilienstratze Tn einer Erdgeschotzwohnung eine die Küche und das Schlafzimmer trennende Gipswand eingestürzt. Teile der Gipswand trafen einen Topf mit Fett, der aus dem brennenden Gaskocher stand und rissen ihn um. Dadurch geriet das Fett in Brand. Die Flammen teilten sich den Küchen- gardinen mit. Sonstiger Schaden ist nicht entstanden. Das Feuer wurde durch die Ehefrau des Wvhnungsinhabers gelöscht. ) Der verdächtige Dragkorb. Einem Fleischer, der bis zum 6. September d. I. eine zweijährige Gefängnis strafe wegen schweren Nückfalldiebstahls verbüßt hat und iich bis jetzt wohnungs- und arbeitslos hernmgetrieben haben wilt. wurde im Hauptbahnhvf bei der Aukunst eines Zuges aus Richtung Döbeln bei einer Kontrolle mit einem volt gepackten Tragkorb angchalten. Zunächst schwindelte er den Beamten vor, er habe Tannenreißig in dem Trag korbe. — Bei der Nachprüfung wurden aber neue WoN- warcn darin gefunden. Er behauptet, die Ware tamt Tragkorb auf dem Bahnhose in Döbeln von einem Händ- ker erhalten zu haben, der ihn von Leipzig dorthin bestellt habe. Der Händler sei mit einem Automobil vorgcfahren. Seinen Namen könne er nicht angeben. Wahrscheinlicher ist. daß der Festgenommene die Waren gestohlen hat. ! Aus Sachsen Freital-Vnrgk. (Echadcnscner.) Donnerstag jrüh gegen 2 Udr brannte ein Nebengebäude der W:llpapvenjahr:k Feodör Schven bis auf die Umfassungsmauern nieder. Das B'eh konnte geborgen werden. Dem Einwohner Wok- ver brannten drei Handwagen, vieles andere Gerät, >5wi'e Ge treide, Heu und Stroh. Die Wehren der Umgebung waren zahlreich eingetrosfen und schützten die anliegenden t/e- llüude. — () Georgswalde, 4. Dezember. (Schwerer Autounsall.) Ei» schwerer Autounsall ereignete sich auf der Staatsstraße Georgs- waldc—Rumburg unterhalb des Jagdschlosses. Der Drechslcr- meister Pfeifer fuhr mit einem Kastenschlitten und dem Zug hunde gegen Rumburg und hatte sich, da es bergab ging, aus den Schlitte» gestellt, als ein Auto entgegenkam, in das der Hund hineinlies. Dem 64jährigen Mann wurde vom Kotslügei ein großes Stück Fleisch aus der Hüfte gerissen, -er Hüftknochen arg verletzt und beim Sturze das Bein gebrochen. Ta auch innere Verletzungen vöriiegen, ist der Zustand des Mannes säst hoss- nungslos. Aus -er Lausitz Bautzen. Im Bezirk der sächsischen Oberlausitz waren 1924 insgesamt 27 576 rentendezugsberechtigte Arbeitsinvaliden vor handen. Davon ivaren 2673 Altersventner, 24 639 Invaliden- rentner und 264 Bezieher von Krankcnrente. — Gestorben ist hier im Alter von 53 Jahren infolge Gehirnschlages Herr Ober« medizinalvat Dr. Kölscher, Bezirksarzt der hiesigen Landesstras- anstatt und Gerichtsarzt von Bautzen. Großpostwitz. Ein Verkehrs-unfall ereignete sich dadurch, daß sich gleichzeitig 3 Fahrzeuge ausweichen wollten. Baumei ster Ja na sch, Bautzen, wurde dabei auf seinem Motorrad von einem Auto derart gequetscht, -aß er eine» Armbruch erlitt und das eine Bein des Fleisches entbiüst ivard. Schwepnitz, lieber das Bermögen der Zentrai-Landbund- genossenschaft der sächsischen Oberlausitz. «. G. in. b. H. m Schwepnitz ist an» 30. November das Konkursverfahren eröffnet worden. Bischofswerda. Ans der staatlichen Autolinie Bischoss- iverda—Neustadt—Sebnitz verkehrt seit 1. Dezember ein neuer Weihnachlsweller Wenn -i« Leuie traurig sind, dann ziehen sie schivorze glücke an und setzen schwarze Hüte auf, daß sie aussehen wie Schornsteinfeger, die sich gewaschen haben. Schwarz ist die Trauerfarb« — da muh denn also Weiß eine recht fröhliche, festliche Farbe sein! Feierlich hell ist die Dresdener Stadt geworden. All« Häu- .l«r sehen aus, als hätte man sie über Nacht abgedeckt, denn der Schnee ans den Dächern geht für dos Auge ohne Trennungs linie in das Weißgrau des Himmels über. Die Plätze spreizen sich wie frischgedecktr Tische, Staub und Fliegen sind eine längst verklungen« Sage. Die Herren auf den Denkmälern haben komische weiße Mütze» ausgesetzt. Weißer Schnceglouz! Uebervll leuchtet er dir entgegen, ,vo nicht Schippen und Stiefel und Räder allzu eifrig den Sik- derpelz zerschäben. Auch in die Angen der Menschen ist etwas von dem Glanz gekommen. Die Eisbahn trägt. Da gesundet man von der Studenlnft, rote Backen werden wieder modern. — Das richtige Weihnacht« wett er, sagen die Hausfrauen. Und pilgern am Nachmittag in die Stadt, um zu sehen, ivas man etwa (bei diese» Preisen! und diesen Einkünften!) den Kleinen zum Heiligen Abend kaufen könnte. Nachmittags uni 1 Uhr, wenn die Dämmerstunde kommt, leuchten die Schaufen ster der Innenstadt auf wie «in einziger großer Weihnachts- bmun. Dann stehen die Kinder staunend vor oll -er Pracht — vielleicht neidisch, vielleicht mich mit einem billigen Trost, wie wir das gemacht Hoden: „Wenn ich einmal reich bin, dann kauft ich mir da« — und das — und dos . . Weihnachten kommt! denkt der Hausvater, ivenn er Len Schnee liebt, uyd..-«ginnt sorgenvoll zu.rechnen.. Weihnachten kommt! denkt di« -Haustochter, und übt noch ein »ml die Kla vierstücke, die sie doch nie richtig spielen lernen wird. Weih nachten kommt! denkt der hoffnungsvolle Spröhling, da mutz ich »reinen Schütten in Ordnung bringen. — Tausend Ein samen, denen kein Familieirglück geworden ist. keuchtet aus dem Schnee die Erinnerung an die Kindheit entgegen: Ja, Weih nachten! Noch stn-d es drei Woche». Bis dahin schließen die Buben und Mädel ihr Abendgebet: „Lieber Gott mach, daß der Schnee liegen bleibtl" z i , Marabu. TreSdner-Liedertasel-Aonzert. Hans Huber, Volkmar Andrea« und Hermann Sutter, drei schweizerische Kompo nisten, hatten das erste Wort. Wirkungsvolle Chöre mit vornehmem Satzbau und gut gesteigerten Stimmungen. Ihnen schlossen sich Franziskus Nagler, Max Krause und Richard Trunk an. Da« schlichte, wenn auch etwa? schmal zige „Heimweh" von Krause sprach außerordentlich an. Trunks „Der Tag bricht an" — ich kann mir nicht Helsen — ist denn doch zu geschraubt und gesucht, da ist Naglers ..Mahnspruch", mag er sich noch so stark an Curti anlehnen, doch weit natürlicher und gesünder empfunden. Heitere und volkstümliche Chöre von Baldamus, Nüßler, Meyer- Helmund und Othegraven verfehlen nie ihren Zweck. Sie schufen der Liedertafel einen beifallsfreudigen AuSklang. Karl Pembaur leitete die Chöre mit Geschmack, Fei n- und Stilgefühl. Die Liedertäfler fesselten durch Wohl- k.ang in der Tongebung, vorzügliche Textaussprach« und gesättigte Steigerungen. Die dynamischen Nbsckiat- tlerungen waren überhaupt von vorbildlicher Ausgeglichen heit. Es störte kein lärmendes Forte, und das Piano mar in seiner Zartheit und Im AuSklingen von großem Reize. In jedem Chore war Pembaurs vorzüglich« Schu lung bemerkbar. Als Solistin brachte Angela Kolniak künstlerische Abwechslung. Sie lieh ihre silberfrische, kristall klare Stimme, die nie die geringste Trübung zeigt, Liedern von Schubert, Beethoven und Mozart und. erntete herzlich sten Beifall. Karl Pretzsch bewährte sich mit bekann ter Meisterschaft als Begleiter. -lst-' Die Frauenetwerbshiife in Dresden Dresden, 4. Dezember. Am 1. April 1924 erössncte die Frauenerwerbshilfe in der Schesselstraße 9, 2. ihre gemeinnützige Tätigkeit. Seit diesem Tage haben 624 Frauen aller Stände Arbeit erhalte». Wenn auch diese stattliche Zahl nicht als dau ernd beschäftigt gelten kann, da zum Beispiel durch Erteilung von Kursen im Ausbessern und Adressenvermittlung der Aus» gelerneten dieselben dann Beschäftigung in Familien finden konn ten. auch manche nach kurzer Zeit aus verschiedenen Gründen wieder wegblieben, so ist es doch ein Stamm von Hunderten, di« durch eigener Hände Arbeit sich ihren Unterhalt verdient oder zum mindesten verbessert haben. Die größten Fortschritts dürsten in der Hondwederei zu verzeichnen sein. Hier werden! sowohl in technischer wie geschmacklicher Beziehung immer besser« Leistungen erzielt, und Lank -er starken Nachfrage nach diesen Arbeiten können alle Weberinnen immer beschäftigt werden. 4 Natürlich geht die allgemein« Wirtschaftskrise nicht spur los an der Frauenerwerbshilse vorüber. Die Zahl der Arbeit suchenden, zumal solcher, deren Männer arbeitslos geworden sind, nimmt täglich zu und damit die Masse der fertiggestellteni Arbeiten, während andererseits die überall herrschende Geld knappheit den Absatz sehr erschwert. Diesem Zwange gehorchend hat sich die Frauenerweickshilfe vor 4 Wochen entschlossen, eine Weihnachtsmess« im Neuen Rathaus an der Kreuzkirche einzu richten, und wenn es ihr auch schon geglückt ist, dort manchen neuen Freund und Gönner zu gewinnen, so ist die Produktivität doch so groß, daß sie wie im vergangene» Jahre auch jetzt wieder! die Abhaltung einer Werbeschau plant. Neben den Ständen, in welchen die verschiedenen Arbeiten der Frauenerwerbshilse au», gestellt werden, ist durch eine Tombola, für die außer einer Näh maschine viel« wertvolle Gewinne gestiftet morden sind. Gelegen- heit gedoten, auch allerhand Handarbeiten zu erwerben. — Dev Schülerchor des St.-Benno-Gymnasiums, sowie das erste Dresdner Knaben- und Jugend-Orchester habe» sich der guten Sach« zur Verfügung gestellt. Eine große Anziehungskraft werden die entzückenden Kindertänze bilden, evenso wie das Tanzmärchen Aschenputtel, welches Fräulein Elfi Schmidt rin- stichiert hat.
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