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Sächsische Volkszeitung : 02.12.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-12-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192512025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19251202
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19251202
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-12
- Tag 1925-12-02
-
Monat
1925-12
-
Jahr
1925
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 02.12.1925
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Uftttwocy, oen r. Dezember 1925. Dresden Ausstellung Rassen-Kyglene -es Deustchen Äygiene-Mufeums Die Ausstellung über Rassen-Hygien; im ehemaligen Mar- stall hat in ganz Dresden so lebhaften Widerhall gefunden und ist so rege besucht worden, wie feit langem keine Ausstellung des Deutschen Hygiene-Museums, und immer noch sind Schulen, Be« Hörden, Verrine mit der Bitte zum Museum gekommen, die Aus stellung doch noch nicht zu schlichen. Schweren Herzens hat sich in letzter Stunde die Leitung des Deutschen Hygiene-Museums entschlossen, die Räume im Marstall noch einmal für 2 Wochen ossen zu halten, obwohl damit sehr erheblich: Opser verbunden sind, denn alle die dort gezeigten Ausstellungsgegenstände müssen schon im Januar sich auf die Reise beaeben. Sie sollen auf der Drohen Ausstellung für Gesundheitspflege, soziale Fürsorge und Leibesübungen in Düsseldorf gezeigt werden und müssen deshalb vorher alle noch einmal durchgesehen und aufgefrischt werden, denn der rege Besuch in Dresden hat sie etwas ange- strengt. Da diese Arbeiten in die Weihnachtszeit hincinfallen, wird es ohne besondere Anspannung der Werkstätten des Deut schen Hygiene-Museums nicht abgehen. Hassen wir, dah die materiellen Opfer, die das Deutsche Hygiene-Museum seiner Hei matstadt Dresden bringt, ihren Ideellen Lohn in einem besonders regen Schlußb;such dieser sehenswerten Ausstellung sinden. : Verschiebung der Eröffnungsvorstellung Sarrasanis. Die Wiedereröffnung des Zirkus Sarrasanis wird erst am Mittwoch stottsinden. sie ist also um einen Tag verschoben worden. Der Grund liegt darin, -ah durch die Verspätung der Carrasanischen Seetransporte die Dresdner Einrichtungsarbeitcn verzögert worden sind. Die für den 1. Dezember bereits gelösten Karten sind für den 2. Dezember gültig. : Funkausstcllung. Die von dem Funkverein e. B. im Lichthofe des Neuen Rathauses veranstaltete Ausstellung hatte an dem ersten Tags einen solchen Besuch aufzuweisen, dah sort- laufend während der Nachmittagsstunden und Abendstunden die Ausstellung geschlossen werden muhte. Soweit sich bisher sest- stellen lieh, haben am Sonntagnachmittag und -abend etwa 3000 Besucher die Ausstellung besichtigt. Bei diesem starken Andrang ist es dringend erwünscht, dah auch die Vormittagsstunden zum Besuche der Ausstellung benutzt werden. : Ein schrverer Unfall ereignete sich am Montagabend am Georgentor Ecke Augustusstrahe. Beim Uebersckreite» der Fuß- dahn wurde der 1866 peborne, in der Schönfelderstrahe wohn hafte Schneider Ernst Kretzschmar von einem Privatauto über- fahren und dabei so oerletzt, dah alsbald der Tod einkrat Tie Schuldfrage war noch nicht geklärt, der Unfall gab Anlaß zu einer großen Menschenansammlung. : Tödlicher verkebrsunfall. Am 28. November gegen 6 Uhr abends wurde an der Waldvilla ein im Dienst befindlich.'! städ tischer Betriebsbeamter von einem auswärtigen Kraftwagen überfahren und sofort getötet. Der Führer des Kraftwagens wurde sestgenommen. : Herstellung von Anschlüssen an das städtische Kabelnetz. Um während der kurzen Tage in dm Wintermonaten Unter brechungen in der Stromzusührung zu vermeiden, kann, wie der Rat zu Dresden, Betriebsamt. mitteilt, eine Gewähr für die baldige Herstellung neuer Hausanschlüssc nicht mehr übernom men werden. Die nach d;m 5. Dezember d. I. eingehenden Stromzuführungsanträge müssen noch Befinden bis 31 Januar 1926 smilde Witterung vorausgesetzt) zurückgestellt werden Die bereits vorliegenden Anträge werden nach Möglichkeit noch aus- geführt werden. : Der Weihnachtsbauin der Prager Strahe. Sämtliche Geschäfte der Prager Strahe haben sich geeinigt, ihre Schaufen ster für di« Weihnachtswochen einheitlich zu schmücken. So sicht man die Berkaufsgegenstände zum mindesten mit silbergeschmück- tem Tannengrün umgeben, zumeist aber grüßt lichtüberscit der Weihnachtsbauin aus der Ecke eines Fensters, aus dem Hinter grund eines Ladens, von hohen Balkons herab, längs einer ganzen Hüuserwand. Aus ihren Einnahmen in der Weihnachts leit wollen di« Geschäft« der Prager Strahe dann am Tage vor Weihnachten im Vereinshanse hundert bedürftigen Familien der Stadt ein Fest der Liebe bereiten, bei dem di« Heilsarmee die Baben verteilen wird. ; Deutsches Hygiene-Museum. Die nächste ärztliche Füh rung durch die Ausstellung über Nassenhygiene (Ausstellungs halle am Zwingerteich) findet am Mittwoch abends 6 Uhr durch Herrn Geh.-Rat Schulze statt. Die Ausstellungsräume sind heizt, : Vorträge der Neichszentrale für Hclmatdienst. In die sem Winter, und Zwar in der allernächsten Zeit soll in Dres den in der Aula des Ditzthum-Gymnasiums wiederum eine Wochenendtagung mit staats- und wirtschastspolitischen Bor- trägen stattfindcn, wie sie schon im letzten Winter von der Lan desabteilung Sachsen der Neichszentrale für Heimat dienst veranstaltet worden war. Die Borträge finden am Sonnabend, den 12. Dezember, abends 8ßl Uhr, Sonntag, den 13. Dezember, vorm. 1014 Uhr statt. Für die Vorträge kommen folgende Herren und Themen in Frage: Dr. Mihlock-Leipzig: »Die deutschen Grenzen als Problem der Außenpolitik": Dr. Leißner-Meevane: „Dom Untertanen zum Staatsbürger". — Die Vorträge sind, wie das auch bei den vorjährigen der Fall war, frei von jeder parteipolitischen Tendenz. Einladungen dazu sind an all« politischen und wirtschaftlichen Organisationen ergangen. : Gefälschte Kokainrezepte. Einem hiesigen Arzt wurde am 28. November ein Block Rezepte gestohlen. Die Annayme, dah ein Kokainist der Dieb sei, bestätigt sich. Schon nach kurzer Zeit wurde sestgestellt, daß einige Rezepte gefälscht und Kokain damit erlangt worden war. Durch rasches Zugreisen der Kriminal polizei wurden die Beteiligten noch in der Nacht sestgenommen. damit vor allem d:m weiteren Mißbrauche der Rezepte vor- gebeugt. : Fleisch-Diebstahl. Auf dem hiesigen Cchlachthofe wurden am 27. November eine Schweinehälfte und 1 Rindervieriel ge stohlen. Derartige Diebstähle haben sich in letzter Znt oft wieder holt. Die Kriminalpolizei warnt vor dem Ankauf von Fleisch waren. deren Herkunft verdächtigt ist. : Das deutsche Bilderbuch. Die erste Ausstellung der Ge schäftsstelle für gut; Jugendliteratur. Dresden-N., Markgrenen- straße 35. 3. s13. Volksschule). Besuchszeit Freitags von 11—1 und 5—7 Uhr, erfreut sich eines regen Besuchs und wird des halb erst am 18. Dezember geschlossen. Den Eltern wird ;mp,oh- len, sich in der Geschäftsstelle von sachkundiger Seite berate» zu lassen, bevor sie Bilderbücher oder andere Jugendschriften gin- kauscn. : Vorübergehende Acnderung lm Nachtwagenvsrkehr. In der Nacht vom Dienstag, den 1. zum Mittwoch, den 2. Dezember wird von 1 bis 5 Uhr früh die Eanalellostraße für den Slraßen- bahnverkehr gesperrt. Es verkehren demzufolge die Nacht wage» der Linie» 2 und 22 durch die Pillnitzer uaü Slrisicner Sirahc, die NachUvagcn der L'nicu 8 und 10. van der Lcnne- strahe abbicgevd. durch die Johann Geargcn-Attce, Ring-, Pill nitzer- und Siriesener Strahe. Wegen Bauarbeiten an der Iohannes-Moritzstrnße verkehren in d'r Nacht vom Dienstag zum Mittwoch die NachNvagcn der Linie 12 landwärts von 1 bis 5 Uhr durch die Grunaer Straße. : -ll'gclchntcr Schiedsspruch im Bankgewerbe. Der Deutsche Banibeamtenverein, Gau Sachsen, teilt uns mit daß der ReichSarbeitSininister die Verbindlichkeit des am 3. November verkündeten Gcholts'chiedssprucheS siir das Bankgewerbe abgelelmt hat. Die Schiedssprüche hatten eine Gehaltserhöhung von 5 Prozent ab 1. November vor gesehen. : Ter Ne'chSvcrband ventscher Tonkünstler und Mnsik- kehrer, Ortsgruppe Dresden, -ölt Sonnabend, den 5. Dezember, abends 8 Uhr im Hanptbnhnhof, großes Ver- sammlungszimmer, Eingang durch Restaurant 3. Klasse, seine MonatSversammlung ab. : 2. Vortrag des Siadibundes der Dresdner F-ranen- verclne. Der zweite der vom Stadtbund der Dresdner Frauenvereine veranstalteten Vorträge zur Woh nungsfrage findet Donnerstag, den 3. Dezember, abends V-8 Uhr in der Aula des V tzthumschen Gymnasiums, Dippoldiswaldaer Gasse 9, statt. Herr Lberregierunqsrat Dr. Hoppe wird Über das Thema sprechen „Wie ist die Wohnungsnot zu beheben?" — Es ist zu erwarten, daß die Behandlung dieser zurzeit wichtigsten sozialen Frage durch den als bedeutendsten Sachverständigen aus diesem Gebiete bekannte» Redner das Jnterresse weite ster Kreise erregen wird. Nach dem Vortrag freie Aus sprache. Jedermann hat Zutritt. X Kursus sür Gcmcind-Helferinnen. Die Entwicklung der letzten Jahre hat dazu geführt, daß in sehr vielen Großstadt- psarreien Gemeindchclserinnen für die Seclsorgehilfe angestellt sind. Es ist daher zu begrüßen, daß di; freie Vereinigung sür Eeelsorgehilfe beabsichtigt, nach Ostern 1926 einen dreiwöchent lichen Kursus für hauptamtliche Gemeindehelscrinnen abzuhal- »r 817. Seit» 1 :,n. An diesem Kursus ko.men lellaehm;» Gemeindcdellermor». Or en schwesiern, katholische Wok!Ia!,ricpsicgerin»e». Kor-"»»> sc! . „rinne» und Damen, die oev p-arramllichcn Nachweis bringen, dah sie sür rin; hauvtawtliche Anstellung in der m,« meindehilf; in Aussicht genommen sind. In dem Kursus wei—a» vor allem bebandelt die Arbeitsgebiete und Arbeitsmethode» v-r katholischen Geme-ndchelierin. Anmeldungen sind zu richlen den Deutschen Karitasverband, Abteilung Seelsorge!-,ii'e M Freiburg i. Sir., Weröerstrahe 4. Bon hier aus erfolgt -V» Wohnungsvermittlung und die Zusendung der Programme. LeiyM > Selbstmord eines Leipziger Tesi-aiideuitcu. Nur Sonnabeiidnachmlttag erschoß sich in einen Ho.el in Per« ki n ein jüngerer Mann, der vor zwei Tagen dort abge» stiegen war. Er wurde sestgestellt als der 27säyrige Erich Richter aus Leipzig, der nach Unterschlagungen von meh reren tau end Mark von dvrt flüchtig geworden war. Die Leiche wurde be chlagnahmt. ) Herrlchtung des Meßplatzcs. Ter Meßglas am Frankfurter Tor, auf dem die Frühjahrs- »ud Herbsr- kleinmessen abgehalten werden, befindet sich seit länger»-« Zeit in einem sehr schlechten Zustand. Insbesondere haben die beiden letzten Messen gezeigt, dah da-s Publikum nach stärkeren Niederschlägen es längere Zeit vermeidet, den Meßplatz zu begehen. Dadurch erleiden natürlich die Meß bezieher einen wesentlichen Schaden. D'r Rat schlägt daher den Stadtverordneten vor, 60 000 Mark zu Lasten des Konto „sür Verschiedenes" zu bewilligen. > Schlofwagensohrgäste können weiter schlafen! Tine bemerkenswerte Neuerung tritt, wie die Ei'enoahnbelriebs- direktion Leipzig I mitteilt, am 1. Dezember n Kra>t. Vom 1. Dezember ab wird in. Inte e >e der Fahrgäste der im Schnellzuge D 2 lausende Schlafwagen Breslau- Leipzig in Leipzig Hb', bis 8 Uhr vormittags auf einem unbenutzten Gleise am Bahnsteige 18/19 hiiiterstcllt. Ein VerlaHen des Schlafwagens unmsiteRar nach Zugsanknnft ist nicht mehr notig, die Benutzer des Schlafwagens können bis 8 Uhr vormittags im Wagen verbleiben. Der im Schnellzuge D 1 (Abfahrt Leivzig Hbf. 12.00 nachts) lausende Schlafwagen Leipzig—Breslau kann schon von 10.30 Uhr abends an beliebig von den Reisenden mit Schlafwagenkarten benutzt werden. ) Verhaftung eines Falschmünzers. In einem hiesigen Schokoladengeschäft bezahlte ein junges Mädchen die van ihm gekauften Waren mit einem falschen Dreimarkstück. Plan ver folgte das Mädchen und konnte cs bald festnehmen Es stellte sich heraus, daß der Vater des Mädchens, der mit seiner Frau in Hilbersdorf bei Chemnitz wohnt, seit Monaten faische Drei markstücke herstellt. Sie tragen das Miinzeicken A. die Jahres zahl 1924 und sind auffallend glänzend, so daß die Fälschung nicht schwer zu erkennen ist. Tie Ehesrau legte ein umiasscnde» Geständnis ab. Die Familie wu'de verhaftet. ) Die Voruntersuchung des Mordes am Po'izciwachlmeiste» Volkes hat ergeben, daß der Bruder der Frau Volke!, der Pole Jan Jlski, tatsächlich Poli'eibeamter in Lodz ist JUKI hat sich von seiner Vorgesetzten Behörde in Lodz Urlaub sür eine Reise nach Leipzig für die Zeit von: 22. bis 2R Oklo' >-r erteilen lassen. Am 23. Oktober, am Tage der surcktbaren Tat. bat JUKI beim polnischen Konsulat um Verlängerung des Urlaubs gebeten, da seine Cebwester erkrankt ist. Jlski selbst ha! bisher keni Ge ständnis gemocht. Er behauptet »ach wie vor. reu dem ganzen Mordvlcin nichts gewußt zu haben. — Die Anklage, die erhoben werden wird, lautet gegen Jlski und einen Genm'e» ani Mo:d. Die früher rw'gcn der Tat verhafteten Personen sind i»'wischen von der Staaiseinwaltsckaft entlassen worden, weil eine Mittäterschaft sür sie nicht in Frage kommt. A«s (> Rodcbcul, 1. Dezember. Wege» ve» TreSoner Walds, ieohos.) Die Stadtverordneten be'chl'sseii einstimmig, erneut Protest gegen die geplante Anlegung eines Wald- sriedhofcs in der jungen .Heide durch die Stadt Dresden z» erheben. — Ein in der Kriegersiedlung geplanter Weg wurde „Damaschke-Weg" benannt. () Reichcnberg, 1. Dezember. (Tie erste Zngver- webnng.) Der starke Sturm bei schwachem Schnee m l vom Freitag auf Sonnabend hat im Berggelände um Rcich;n- berg ste'len' - e ul m! eh yochn'-nr-'i-licke Wehen -or, oezaubert. Bei der Station Weißkirchen der deuUehen Reichsbahnstrecke Zittau—Rcichenbcrg blieb der erste Früh- per'onenzug um 6 Uhr in dem Kurvene nichnitte in einer timen Windwehe steten, mußte hercnisge'ckaufelt werden und erlitt fast halbstündige Verspätung, die aber hernach durch Kontrv'lerklärung und Kürzung deö AiiienthalteS ziemlich cingeholt wurde. <) Zittau, 1. Dezember. (Brand.) In dem dich: au der Stadigrenze auf Olbersdorfer Flur gelegenen Sägewerk der Firma Scholze A.-G. brach in der Nacht zum Frsi'ag ein Brand aus. der die Kisienwerkstait des Werkes mii ihrem In halt völlig vernichtete. Nur niit knapper Not konnte durch die Fcncrwehrcn das WeHergr-eiscn des Brandes auf das e-gentlicke Sägewerk und die Holzstapel verhindert ive.de». Das Werk war bereits vor einigen Jahren durch Feuer säst völlig in Asche geiegt worden. Der Widerschein des Feuers am Himmel war weithin sichtbar. Aus denDresdnerKonzerlsülen Tonkünstlcrverein. Zunächst fesselte Ernst Dohnanyis Kla- oierquinlctt in Es-Moll. Es ringt sich aus nächtlichen Farben tm ersten Satze zu einem befreienden Ende im Schlußsätze. Auch hier enveist sich der Tonsetzer als geschmackvoller Musiker, der mit Klangfarben und reizvoller Harmonik umzugehen versteht. Etwas gedrängtere Fassung wäre zu wünschen. Die Herren Fehling, Frenke l, Liersch, Ronncfelü und Schrä der waren dem Werke treffliche Interpreten. Das Maurice Rovelsche Kammermusikwerk siir Harfe, Streichquartett, Flöte und Klarinette besängt durch seine eigenartige Slimmung und durch alle die Feinheiten, die diesem französischen Komponi sten eigen sind. Das schon genannt« Streichquartett, sonn« die Herren Gottschalk, Rücker und Schütte spielten das Werk mit bester Einfühlung. Don Georg Dollorthnn hört« man vier Duette als Neuheit, reizende und schlichte Musik, di« sofort für sich spricht. Margarethe Specht und Robert Bröll brachten sie zum klingenden Leben. Dazu gesellte sich Walter Bach man» als feinfühliger Begleiter. Den Beschluß bildete Hindemilhs Streichquartett in F-Moll, dem die Herren Mül ler, Tröber, Schwara und Rhede berufene Spruchspre cher wurden. —ist— Helga Petri sang am Sonnabend Lieder zur Laute, die ersten noch nicht ganz frei gesungen, lm Verlaufe des Abends sich aber immer mehr erwärmend. Man hörte Gesänge in eige ner Bearbeitung, ferner Lieder mit Lautensatz von Arno Storch, denen ich nicht viel entnehmen konnte, gut getroffen von Inge- borg Hartmonn und ein« Behandlung der Lautenbegleitung, di« doch etwas abseits von der Möglichkeit liegt, die dieses Instru ment zu geben vermag. Paul Kurze versuchte als Tonsetzer die« jer letzten Lieder der Laute modern gefärbte Klänge zu ent locken, kann aber nur zum Teil damit überzeugen. Immerhin »aren einige dabei, die sich tn der Loutenieteratur recht gut ein- tzürgern dürsten. ^ . Das Dresdner Streichquartett fesselte schon ganz äußerlich durch ein hochinteressantes Programm: Mozart. Neger, Novok. Im Laufe der Zeit hat sich diese Kammermusikvereinigung zu stolzer Höhe erhoben. Der Zusammenkiang der Instrumente ist in jeder Beziehung ideal. Alle die Zanbermittel, die im Kon- zertsaaie wirken, sind ihnen zur Hand: Temperament, Gcsiihls- wärme. Glanz, Sicherheit, Geschlossenheit. Stilgefühl. Dabei ist ihr Spiel von reizvoller Klarheit und Durchsichtigkeit. Gustav Fritz!che. Fritz Schneider, Hans Niphahn und Alex. Kroph oller sind Meister im Öuartettspiei, das bekundeten auch die Zuhörer mit dem reichlichen Beifall. In dem Klaoier- guinteti von Novak gesellte sich ihnen noch Ma-.Mrete Wit als Pianistin zu. Ich werde morgen Gelegenheit haben, auf die Künstlerin zurück,zukommen. —Ist- Leipzig. Einen Klavierabend mit eigenen Mer-Ken gab im gutbesnchten Saal des Konservaioriums Walter Nie- mann. Daß er seinen Werken ein feinfühliger Interpret ist, steht anher jedem Zweifel. Was jedoch sein Schaffen betrifft, so stellt sich beim Hören und Dergleichen siir dag scingcschulte Ohr heraus, dah die Grundidee seiner Werke, sei es Opus 62. 76, 89 oder 102—10-1, immer die gleiche bleibt. Min vermißt den genialen Zug ins Große, das Packend« eigener Erfindung, und wird im weiteren Perlauf des Abends kühler, statt wär mer. Mögen die Ueberschriften nun „China- und Jaoan-Por- zellan" oder „Pharaonenlond" heißen, der Ausdrucksstil bleibt der gleiche. Dies« Monotonie bewirkt eine geistige Ermüdung beim Zuhörer, es sei denn, das gedruckte Notenbild lenkt das Auge ab. Bei einer glücklichen Mischung mit Werken anderer Ksmz«nislen jedoch glaube ich. daß Nicmanns Werke mehr In teresse wecken. An reichem Beifall und Blununispenden ivar kein Mange!. — Noch ein Wort betresss der GardervbcverMt- nisse kann ich nicht unterdrücken. Dieselben sind eines Insti tuts wie des Konservatoriums, geradezu unwürdig, denn daß man 20 Minuten stehen muß, um seine Garderobe los zu iver» den. und dadurch verlvätet eintrelen inuß, -ist nverbüct. Line Vermehrung des diesbezüglichen Personals würde mit Leichtig keit die Sache bel-eben. Franz Arcg. 8 N>isilk».-ttt»i,g4ol>enr> vcr Elternschaft »er to.tyo- lischcu Bol sschule. Der Elterir at rerai -: :l> :e am 22. November in der Aula der 5. katholischen Völk.-sihnle eine!: Uiiterkaltungsabcnd, der durch ein schöne und reichhalti ges Programm auSgeüiilt wurde. Miiolsi-der des Lek-er kollegiums hotten sich in opferwilliger und selbstloser Weise kn den Dienst des Abendes gestellt. Während der 1. Teil der Vorlrag-S'vlge durch Gelänge, Ged-chte, Tänze and rhythmische Vorführungen von Schulkindern ans-esü!lt war, wurden im 2. Teil herrliche Lichtbilder von Ludwio Rich ter und anderen Meistern durch den Direktor der SYnie. Herrn W.ttig, vorgcsiihrt. Der Abend kann als äußerst gc- knnaen angesprvchen werden, was die außergew-b--l-che Nachfrage nach Einladungen beweist. Er wird deSbolb am 6. Dezember abends 6 Uhr wiederholt. 'Alle Freunde und Gönner der Schule sind herzlich willkommen. Eintrittspreis Erwachsene 60 Pfg., Kinder 26 Pig. Der Reinertrag wird zur Beschaffung nichtplanmäßiger Lehrmittel verwendet. t Ein amerikanisches Ncisebuch über Teutscklaud, Er freulicherweise mehren sich die Anzeigen eine- erhöhten Anteilnahme des Auslandes an deusichen Verhältnisio-e an Schilderungen deutscher Studie und ausländischen Lmr'ch- lungen an da-S internationale NeizepublikuDeutsch'-.nd zu besuchen. Als ein weiterer Erfolg darf, wie wir «'-in städtischen Verkehrsamt erfahren, die Tatlach; a.'dickt wer den, daß die große amerikanische BerlagsgescUscha t „The Nacmillan Company" die Absicht hat, in ihr-- „Blue Gui des" genannten Serie von europäischen Rei>ebl»ch-.-n auch Dcnt'chland arnzuncyinen und einen besondere" Deutsch- Band herauszubringen, der bisher nicht vorhanocn war. Die Vorbereitung die es Bandes und seine Perö>jcntuchurur lol» lab alb wie wöalick vorgenommeu werden.
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