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Der grotze Akk in London London. 1. Dezember. (Drahlbericht, TU.) Wie der amtliche Zunkspruch meldet, sind die VertrSqe von Locarno und dke übrigen Abkommen, die am 16. Oktober paraphiert worden sind, heute mittag 12,38 Uhr (englische Zelt) lm Auswärtigen Amt unterzeichnet worden. Eine grotze Volksmenge war in Whltehall versam melt, um dem Eintreffen der Delegierten und ihrem Stab zur Zeremonie der Unterzeichnung im Auswärtigen Amt beizuwohnen. Dke italienische Delegation traf als erste ein. Ihr folgten die Mitglieder des englischen Ka binetts, ihnen schlossen sich Briand und der belgische Delegierte an. Der Eintritt Luthers und Strese- manns wurde von der versammelten Volksmenge mit Beifall begrübt. Die deutschen Delegierten dankten, indem sie die Hüte zogen. Der Premierminister Bald- win betrat das Auswärtige Amt unauffällig durch einen Nebeneingang. Die Unterzeichnung begann 12,45 Uhr (englische Zeit) und war 12,38 Uhr beendet. Pari», 1. Dezember. Die Morgenpresse berichtet über de» Empfang der deutschen Delegierten auf dem Biktoria- bahnhof in London und darüber, daß sie Gegenstand leb hafter Ovationen waren, während die Ankunft der fran zösischen und belgischen Delegierten von der Menge kaum bemerkt wurde. Briand traf gestern abend 7.33 Uhr in Begleitung Berthelots in London ein, mit demselben Zuge traf auch Dr. Be ne sch ein. Briand wurde am Viktoria- Sahnhof von Chamberlain, Phrrell, Lord Crewe, dem eng lischen Botschafter in Paris und dem französischen Bot schafter in London, de Fleuriau empfangen. Paris, 1. Dezember. Die Morgenblätter heben bei der Besprechung der Abreise Briands nach London be sonders hervor, daß sich auch der deutsche Botschafter von Hoe'ch auf dem Bahnhofe eingefunden hatte, was als Zeichen der Besserung der deutsch-französischen Beziehungen angesehen wird. Pari-, 1. Dezember. Nach einer HavaSmeldung aus London, hat Briand Im Laufe der gestrigen Unterhaltung mit Chamberlain und Churchill den beiden englischen Ministern mitgeteilt, daß der französische Finanz- minister Loucheur die Absicht habe, zur Verhandlung der Schnloeufragr nach London zu komme«, so bald tLe parlamentarische Lage es ermögliche. Nach einem Lon doner HavaStelegramm wird Briand mit Luther und Stre'e- mann heute nach dem Empfang beim König eine Unter redung haben. Hauvtgegenstand der Unterredung würde die Riiumnng der Kölner Zone «nd dke Aufnahme Deutsch lands in de» Völkerbund bilden. In Kreisen der deutschen Delegation wünsche man, daß auch andere Fragen zur Sprache kommen. London, 1. Dezember. Minister Dr. Benesch erklärte bei seiner Ankunft in London einem Vertreter des Rcnterschen BureauSi In meinem Lande Ist das Locarno abkommen mit Zufriedenheit in der ganzen öffentlichen Meinung ausgenommen worden. Im Parlament wurde es von aNen Parteien mit Ausnahme der Kommunisten an genommen. Ich unterzeichne also mit der ungeteilten Zustimmung meiner Landsleute, ausgenommen den Kom munisten. Das Locarnonbkommen bedeutet., daß nunmehr die ganze europäische Politik auf zwei Ziele zusteuert. Erstens müssen wir möglichst rasch zu einer Eini gung mit Rußland kommen. Zweitens müssen alle Länder- West- und Mitteleuropas einschließlich Polens und der Tsechoslowakei sich nunmehr ihren inneren An gelegenheiten widmen, da die wichtigsten äußeren Fra gen nunmehr geregelt sind. London, 1. Dezember. Die italienische Delegation unter Führung von Scialoja ist gestern abend in London ein getroffen. London, 1. Dezember. Nach der Unterzeichnung des Paktes im Foreign Office werden Luther und Streie- mann sich im Buckinghampalast ein schreiben. Dann werden sie das Frühstück bei Lady Chamberlain «innehmen. v.nher den übrigen Unterzeichnern werden an diesem Frühstück neben mehreren Damen auch die Gemahlin de« Premier ministers Baldwin und das Parlamentsmitglied LadyAstor teilnehmcn. Nach dem Empfang der Delegierten durch den König folgte eine Besprechung Luthers und Strese- mannS mit Briand. Morgen nachmittag werde» die beiden deutchen Delegierten bei Ramsay Mo.cdoncili) den Tee eui- nehmen. Ferner werden, wie schon bekannt, die Delegierten im Lancasterhouse von Chamberlain und morgen abend lg Domingstreet von Baldwin bewirtet werden. London, 1. Dezember. Wie der Vertreter der Tele« graphen-Union au» zuverlässiger Quelle hört, wird Ciium- lain heute nach der Unterzeichnung des Paktes zum Rit ter des Hosenbandordens ernannt werden. Das ist die höchste Auszeichnung, die die englische Krone zu vergeben hat. Der König hat der G a t t i n (shanibertains das Grvßkreuz des britischen Reichsordens verliehen, der im Jahre 1917 gestiftet worden ist. M «MW MerMiim Di« trostlose Rechtspresse. — „Schwarz-Weiß-Rot auf Hackmast". „Stresemann schlimmer als ein Raubmörder". Die Unterzeichnung des Locarno-Gesetzes durch den Reichspräsidenten hat auf der Rechten eine starke Ent. täuschung hervorgerufen. Das wir- man an sich auf Grund der ganzen politischen Einstellung dieser Kreise begreifen. Unbegreif» lich ober ist der Ton, in dem die Rechtspresse die Haltung Hin- -enburgs kritisiert. So schreibt die ..Deutsche Zeitung": „Zu der bitteren Enttäuschung über die derzeitige Reichs politik tritt dadurch auch noch die tiefe Trauer um das Ber- wgcn eines unserer Besten. Mit seiner Unterschrift hat sich der Feldmarschall ,n schroffen Gegensatz zu dem besten un wert v o l l st e n (!) Teil der deutschen Bevölkerung gestellt, ganz besonders zu den Kreisen, die seine Wahl überhaupt er möglicht haben. Die Fahnen, die dem ersten vaterländischen Reichspräsidenten fchwarz-we!ß-rot cntgegenrauschten, sie sen. Ken sich heute in tiefer Enttäuschung und Trauer aus Halbmast!" Noch schönere Worte weiß der Alldeutsche Verband zu finden, der an der Spitze der gleichen Zeitung in großer Aus- machung folgende Erklärung der Oefsentlichkeit übermittelt: „Das völkische Deutschland bestreitet dem Reichsmliiiste- rium, dem Reichstag und dem Reichspräsidenten das Recht, Uber uralt deutschen Bolksboden, über die deutsche Ehre und die deutsche Zukunft zu verfügen. Mögen sie die Ver antwortung für das Ungeheuerliche tragen, was sie begangen hoben! Das völkische Deutschland erachtet das Vaterland da durch nicht gebunden und wird sich bei seinem Ringen um di, Befreiung des deutschen Volkes und um die Wiedcrausrichtuag des Reiches durch diese In der Geschichte ehrllcbender Völker unerhörten Abmachungen nach keiner Richtung hin verpflichte« halten: für das völkische Deutschland sind die Locarno-il^r- träge nicht vorhanden." Soweit die Kundgebungen sich im Nahmen eines bloße» Protestes bewegen, sind sie schließlich wenig gefährlich, so de» dauerlich man es sinden mag, daß die Person des Reichsprästde»- ien seht in den Tagcsstreit hineinge,zerrt wird. sVon de» gleiche» Leuten übrigens, die während des Wahlkampfes um die. Prä», dentenschaft betonten „unser Hin-enburg" müsse über ave« „Parteigezänk" erhaben sein.) Weit ernster z» nehmen ist -1» Hetze, die heute in der Rechtspresse gegen den Außenminist-» Stresemann getrieben wird. So schreibt die „Preußische Landeszeitung" (das offizielle Organ des Wahlkreises de« Grafen Westarp): „Wenn bas Reichskabinett gebilligt hat. daß Stresemann feine Ansicht über Locarno vor dem Auswärtigen Nusichvtz vertritt, so hat es ihm damit doch nur ein Verteidigungsrecht zugebilligt, was man gemeiniglich auch jedem Raubmörder oder einem ähnlich nützlichen Mitglied der menschlichen Ge» sellschast zugestcht. Wenn nun auch manche unserer Mitglie der der Ansicht sein mögen, Stresemann sei sch lim. mer alsein Raubmörder, so halten wir trotzdem den Kabinettsbefchluß für richtig, der Stresemann gestattete, sich zu verteidigen . . Im Bayrischen Landtag ist sa inzwischen die Aeutzerung gefallen, man würde es verstehen, „wenn ein vertriebener Elsaß. Lothringer Stresemann über den Hausen schösse". Es war säst überflüssig, daß der „Hilssbund sür Elsaß-Lothringen im Reich" — die berufene Organisation der mis Elsaß-Lothringen Per. triebenen — sich auf das entschiedenste gegen die Unterstellung verwahrt, als würden sich vertriebene Elsaß-Lothringer zu einer solchen verobscheuungswürdlgen Tat bereit sinden. Die Ableh. nung einer solchen Unterstellung ist für jeden anständigen Men- scheu selbstverständlich. Bedauerlich ist nur. daß das Gesühl tür diese Selbstverständlichkeit des politischen Anstandes heute der einigen Vertretern der Rechten in außergewöhnlichem Matz« gemindert erscheint. UOMWle III Milli London. 1. Dezember. Wie Reuter aus Tschlfü (China) berichtet, kam «in Trupp Seesoldaten au» Tsingtau am vergan genen Sonntag auf einem Kanonenboot in Tschisu an und »er suchte gestern, sich der dortigen Kaserne zu bemächtigen. Ne Truppen in der Kaserne leisteten Widerstand und es kam zu Slroßenkämpsen. di, den ganzen Nachmittag währten und wo bei die Tiinglaujoldaten die Oberhand behielten. Die Verluste detragen 85 Tote und 50 Verletzte, einschließlich verschiedener Zivilpersonen. Die Banken sind geschlossen. Gegenwärtig herrscht Ruhr, aber die gesamte Lage bleibt ungewiß. Paris, 1. Dezember. (Telunion.) Nach einem Tele gramm des französischen Botschafters in Peking sind die Woh nungen des Polizeipräsidenten und des Finanzminisiers in Brand gesteckt worden. Beide Minister haben sich zu den aus- lündischen Diplomaten flüchten müssen. «m mt Serble» Eigener Bericht unseres besonderen Vertreters. Rom, den 29. November 1S25. Der jugoslavische Außenminister und der Kultusminister baden die katholischen Erzbischöfe und Bischöfe des Landes nach Belrod gebeten, um deren Meinung über die schwebenden Fragen za hören. Der Episkopat stellte sich aus den Standpunkt, daß dem Heiligen Stuhle das Derwaltungsrecht über die Nationalstiftung znstche. Es wird jedoch nicht gesagt, ob der Episkopat mit der Ernennung eines Italieners als Leiter der Anstalt einverstanden roar. Der Ministerrat beschloß darauf die Rückkehr des Gescmd- Icn Smodlaka — mit welchem das Staatssekretariat be kanntlich nicht mehr verhandeln wollt« — noch Rom, um den Slceistall aus diplomatischem Wege zu regeln, und zwar bevor die eigentlichen Konkordatsverhandlungen beginnen. Sit WWW Kölns Köln, 1. Dezember. Der Abzug der englischen Truppen aus Köln hat gestern offiziell begonnen. Eine Abteilung von etwa 100 Diann ging zunächst vom Kölner Hauptbahnhof nach England zurück. In aller Stille wurde ein weiterer kleiner Transport zusommengestellt, der heute srüh etwa 220 Mann nach Wiesbaden bringt. Bezeichnend für den Räumungsbeginn ist di« Tatsache, daß bereits in der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag mit dem Abtransport von Einrichtungsgegenständen begonnen wurde. Ileberhaupt ist bemerkenswert, daß die Vorbereitungen -um Ab- lranspon hauptsächlich in der Nachtzeit oder den frühesten Mar- gen stunden durchgeführt werden. Ser Ml»! der ZanIlill-AaniMoll Loickon, 1. Dezember. Wie Reuter aus Köln berichtet, wird der Essener Unterausschuß der Interalliierten Militär- Kontrollkommission am 31. Dezember ausgelöst werden. Es wird ein kleiner Etat Zurückbleiben, da, wie zuverlässig verlautet, di« Zerstörung der großen Maschinen in der bekannten Kruppwerk- slätte am 31. Dezember noch lange nicht beendet s«in wird. Die ser Abbau bezieht sich auch aus die Hauptkommission in Berlin und alle übrigen Unterkommissionen. Die Zirkularnote über den Abba» des Personals lautet: In Anbetracht der Tatsache, daß die deutsche Realerung sich willens gezeigt hat, praktisch die Forderungen der alliierten Note vom 4. Juni zu erfüllen, hat sich die Leitung der Entwafsnungskommlsfion entschlossen, «ine groß« Verminderung in der Anzahl der Offiziere «nd des sonstigen Personals der MUitiirkonirollkommissionen vorzunehmen. Sas badische MienniWromnini Karlsruhe, 1. November. Zu Beginn der gestrigen Land- iagssitzung gab der neue Staatspräsident Trunk das Pro gramm der neuen Regierung bekannt. Der Staatspräsident betonte u. a.: Die badische Regierung steh« sest auf dem Boden der Reichspolitik, wie sie durch das Bertragswerk von Locarno gekennzeichnet sei. Die badische Regierung müsse mit besonderer Sorgfalt die Selbständigkeit der Länder hüten. Di« badische Regierung wolle dieFreihettderKirche fördern und wird an der Reform des Strafrechtes Mitarbeiten. Die Finanzen des badischen Staates seien durch die ungünstige Wirtschaftslage siark beeinflußt. Man dürfe aber hoffen, daß der Etat für das Jahr 1925 noch zu einem befriedigenden Abschluß zu bringen sei. Den weiteren Ausführungen des Staatspräsidenten ist zu ent nehmen. daß die badische Regierung mit einem Aufwand von 8 Millionen Mark die badischen Landstraßen umbauen und mit einem Aufwand von 3 Millionen Mark eine größere Anzahl von Städten ein staatliches Bauprogramm durchführen läßt. M «lergedEe Brandenburg. Deutsche Volkspartei 57 All Stimmen (6 Sitze). Deutsch nationale 260 882 (28), Deutschvölkische 21847 (3), National- liberaler Promnzialverband 8525 (1). Wirtschastspartei -es Mit telstandes 47 586 (5), Wahivereinigung Stadt und Land 48 466 (5). Wirtschaftsblock Osthavellond 9046 (1), Sozialdemokraten 206 089 (32). Demokraten 32 647 (4), Zentrum 10315 (2), Kommunisten 74 987 (9). — Der neue ProvinziallaiüNag wird 97 Mitglieder haben gegen 92 im alten. Die Wahlbeteiligung betrug 50 bis 55 Prozent. Pommern. Deutschnational« 37 Sitze, Sozialdemokraten 20. Deutsche Volksportei 5, Demokraten 2, Kommunisten 4, Wirtsckzastspartvi 4. Au,Wertungspartei 3, die wirtschaftliche Lisi« 1 Sitz. Hannover. Sozialdemokraten 37 Sitze, Deutschhannoveraner 1, Deutsche Volkspartei 1, Zentrum 11, Deutschnationale 2, Demokraten 4, Kommunisten 3. Deutschsoziale 2, Haus- »nd Grundbesitzer 8, Sparer 2, Vereinigte Hannoversche VrovinziallandtagSliste 31, Wirtschaftsliste 4, Deutschvöt- lische 1. Fürbringer 1. Grenzmark Ppsen-West-reußen. ' Deutschnationale Volkspartei 44 016 Stimmen, Zen trum 3 4 0 3 2, Sozialdemokraten 17 827, Deutsche Volks- Partei 7933, deutschvölkische Freiheitsbewegung 5772, Völ kische Vereinigung 3719, Kommunisten 3344. Von 30 Sitzen erhalten die vereinigten Rechtsparteien, die m der Liste tzindenburg verbunden waren, zusammen 16, Zen trum 9, Sozialdemokraten 5 Sitze. Schleswig-Holstein. Wiederaufbau (NechtSblock) 142 477 Stimmen (19 Mandate), Sozialdemokraten 146167 (19), Demokraten 24 486 (3). Kommunisten 32 737 (5), Eigenheim 5251 (i), Einigkeit 6936 (1), Handwerk, Handel und Gewerbe 6471 (1), Landwirtschaft 56 660 (7), WirtschostSpartet >1315 (11. Insgesamt gültiae Stimmen 446 626. Kassel. Hessen-nassauische Arbeitsgemeinschakt (Rechtsparteien) 16 Sitze (24), Sozialdemokraten 15 (19), Zentrum 7 (7), Demokraten 2 (4), Kommunisten 3 (1), Handwerk, Handel und Gewerbe 1 (0), Wirtschastspartei 1 (0). Westfalen. Insgesamt 138 (bisher 134) Mandate. Davon: Zentrum 4 9 (50), Sozialdemokraten 32 (31), Deutsche Volkspartei 16 (17), Deut'chnationale 15 (12), Kommu nisten 13 (10), Dem. 4 (6), Polen 1 (2), Christl.-soz. evang. 1 (0), Christl.-soz. kath. 2 (0), Landwirtschcntspartei 1 ^0), Sparerbund 1 (0), Wirtschastspartei des Mittelstandes 3 (0). Die Unabhängigen, welche bisher 6 Sitze besaßen, sind bei der Verteilung der Mandate leer ausgegangen. Ans der Etwerbskosenfürsorgr Berlin, 1. Dezember. In der Zeit vom 1. bis 15. November 1925 ist die Zahl der HauptunterstützungSemP- füuger in der ErwerbSlosenstirsorge von 364 000 auf 471 000, d. h. um rund 29,5 Prozent, gestiegen. Im einzelnen hat sich die Zahl der männlichen Hauptnnter- stützungsemplänger von 333 000 auf 430 000, die der weib lichen Hauptunterstühungsempfänger von 31 000 auf 41 000 erhöht. Die Steigerung ist an sich beträchtlich, doch darf nicht übersehen werden, daß dieser Zunahme eine unge wöhnlich starke Abnahme der Erwerbslosen im Frühjahr gegenübergestanden hat. Die gegenwärtige Ziffer liegt nicht wesentlich höher als die vom 15. November v. I. 'mit 426 000 «nd entspricht fast genau der Ziffer vom 15. Ok tober v. I. mit 472000. Ein schauriger Fund. Nördlich vom Leuchtfeuer Augusten- hof bei Norburg an der schleswigschen Ostküste wurde ein Boot an Land getrieben, in dem sich die erstarrten Körper zweier Knaben befanden. Sofort angcstellte Wiederbelebungsversuche waren erfolglos. Die beiden Knaben, die von der Insel Fünen stammen, waren zum Fischfang aufs Meer hinausgefahren und dabei vom Schneesturm überrascht worden. Der Fall von Schillings Berlin, 1. Dezember. Max von Schillings bittet uns um Verbreitung einer Erklärung, in der er u. a. erklärt: Man hat mich wissen lassen, daß man geneigt sei, den übereilten Schritt meiner fristlosen Entlassung zurüärzunehmen unter Umständen, dir sür mich ehrenvoll sein sollen. Ich muß aber eine solche Zurücknahme ablehnen und auf vollständige Klärung aller Vor würfe und der mit diesen Vorwürfe» und Anklagen zusammen hängenden persönlichen und sachlichen Fragen drängen. Di« Ver dächtigungen sollen nicht vertuscht, sondern geklärt und zurück genommen werden. Die Franziskaner erkallen ihr Äauplklosler in Assifi zurück Rom, 1. Dezember. Aus Anlaß des bevorstehenden Fran ziskanischen Iubiläumsjahres hat die italienische Negierung di« Slrciifrage um den Besitz des großen Franziskoner-Hauptkiostere in Assist durch Uederlassung des Klosters an den Franziskaner orden aus der Welt geschasst. Das bis setzt in den Räumen de» Klosters untergebrochte Institut erhält von der Gemeinde Grund und Boden für ein neues Gebäude und vom Staat 3 Millionen Lire als Baukosten. Die Reichsindexziffer für die Lebenshallnngs- kosten im November 1928 Berlin. 1. Dezember. Di« Reichsindexzifier für di« Leben», holtungskosten ist nach den Feststellungen des Statistische, Neichsamtes für den Durchschnitt des Monats November mit 141,4 gegenüber dem Vormonat (143,5) um 1,5 Prozent zurück, gegangen. Der Rückgang ist auf das weiter« Nachgeben d« meisten Lebensmittelpveis« in der ersten Monotshölste zurück, zusühren. weNerberichl der Dresdner WeNerwartt Witterungsaussichten für den 1. Dezember abend, bi» 2. Dezember abends: Wechselnd bewölkt, noch vereinzelt Schnee»' schauer. Temperatur wieder zurückgehcnd, tagsüber Temzwrakrr um 0 Grad, nachts Frost bis minus 5 Grad, Gebirge anhaltend mäßige Kälte. Flachland sclpvache bis mäßige, hohe Lagen zeit» weise lebhafte Winde zunächst au» lüdwMicher, später «>» nordwestlicher Richtung