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Lttim M i>ie MMkWlMW M N/§ ä'//e/?er Zkar/amen/ar/er -er Aei,/Z<^ett r,/r- -er Z^rer/Hr/lHw Len/rr,m^c?r/e, rv^/c^e, -,'//e r/»- ttir<rr/e tüA. -crK M/cS -er ^er'or/7e-e-r-e <Ne/d9§^ar/et7t7st vo,r ner/e/ik -,e cr//e ÜH^e/7 u/r- Ge/cF/o/ZerrLer/ M Ae/r tt,rö /e/rrgen n'/r-. Ar. Ar. A^e/ir Z7or/<^. Schreiber unter Mitwirkung verschiedener Fraktionsmitglie der im Bolksoereins-Verlag in M.-GIadbach erschienen ist und als ein zuverlässiges Belehrungs- und Aufklärungswerk unein geschränktes Lob verdient. Verscheucht also Zweifel und Miß- irauen durch Belehrung und Aufklärung! 5. Gegenseitiges Vertrauen muh selbstverständ lich auch den Kitt innerhalb einer Fraktion bilden, >orab einer Fraktion, die christliche Grundsätze zu verwirklichen ucht. Freilich besteht auch die Fraktion aus leibhaftigen Meu chen. bei denen Ehrgeiz, Rechthaberei und sogenannte „politische berissenheit" durch eine Teufelsbeschwörung nicht ausgetrisben »erden können. Die Tätigkeit und der Erfolg einer Fraktion lasiert auf ihrer inneren Geschlossenheit und dem da- mrch bedingten gegenseitigen Vertrauen. Die Fraktion ent- endet in die Ausschüsse — die eigentlichen Arbeitsstätten des ßarlaments — sowie zu politischen und diplomatischen Mis- ionen ihre geeignetsten Vertreter, ausgerüstet mit der nötigen fochkenntnis und dem Vertrauensvotum der Frak- i o n. Die Stellungnahme solcher Vertreter wird von der Frak- ion gedeckt auf Grund unbedingten Vertrauens: dabei braucht iit sachlicher, wenn notwendig sogar scharfer Kritik nicht zu- ückgehalten zu werden. Solches kann aber nur geschehen i m lahmen gegenseitigen Vertrauens, mit dem ober- >cn und letzten Ziele zum Wähle des' Gesamtvolkes und zur Er- altuna und Förderung der Partei. Wenn innerhalb der Wählermassen, innerhalb der Frak- lon. zwischen Partei und Fraktion oder zwischen Fraktion und lresse das gegenseitige Vertrauen fehlt, dann steht ein Zen rumsturm ohne Mörtel da. der kommenden Stürmen nicht mehr u trotzen vermag. Ein Zentrums-Boilwerk zu erhalten und uszubauen dünkt mir im Interesse unseres Gesamtvolkes wie nsbesondere des katholischen Volksteiles als eine der ersten ltaatsnotwendigkeiten sür unsere Zentrumswähler. Ruinen nd Wahrzeichen des Zerfalls, der toten Vergangenheit oder kul mwidriger Zerstörung, Vertrauen erbaut und festigt, Xihtrauen reiht nieder und zerstört. „Wer nicht weiter baut, zerstöret, Was euch mühlos heut gehöret: Zentrumsturmes Macht und Kraft. Morgen wirds der Sturm euch rauben. Wenn das Wollen und das Glauben In den Seelen euch erschlafft." (Fortsetzung von Seite 1.) Tic Wähler im Laude waren aber auch überzeugt, dah die sl. .Icisührer sich, wenn auch nur unter vier Augen abgcsprochen yabcn, das hinter den Opfern, die das Zentrum bringt, der klare politische Wille steht, die von der Nechtsregierung begon nene Außenpolitik zu einem Abschluß zu bringen, und dafür vor dein ganzen Volke die Verantwortung zu übernehmen. Was man im Zentrum verlangen konnte, und was ich ins besondere verlange, ist die Uebernahme der Verantwortung durch d i e politischen Gruppen, die hinterder Regierung st el'"!>. Sonst hat ja der ganze Parlamentarismus und die Frc, der Seids-Verantwortung, die politisch handelnd austritt, keinen Sinn. Gerade das Zentrum ist berufen, dein parlamen tarisch-ü e ui o k r a t i s ch e n System den Sinn zu geben, den es l)«be» muh, wenn man das zerbrochene deutsche Volk wieder aufrichten will. Sonst ist ja alles Gerede von Selbstverantwor- tung nicht nur töricht, sondern sinnlos. Und darin sehe ich den Vorwurs, den meine Freunde und ich gegen die Sommer- politik erheben, dah wir in der Gesamtlinie des Sommers deinen politischen Sinn erkennen können. Die Negierung, die im Sommer handelnd austrat, war eine ausge sprochene R e ch t s r e g i e r u n g. Ich kenne in der Rechtsregierung keinen, von dein man, insbesondere nach den neuesten Vorgängen in Bayern nicht sagen Kanu, er stehe rechts. Den entschiedenen Demokraten und Re publikanern war der Charakter der Regierimq Schiels- Luther-Stresemann völlig klar. Es ist uns auch im mer ausgefallen, wie erregt gewisse Kreise geworden sind, wenn man an der Homogenität auch nur den leisesten Zweifel hegte. Da sprach man von Mih- und Krisenmachern. Dah in unseren Kreisen eine gewisse Verbitterung aufkam, braucht heute nicht mehr weiter erklärt zu werde». Unsere Ver bitterung war nicht nur berechtigt, sondern der schärfste Protest von unserer Seite ist durch den Gang der Dinge mehr als ge rechtfertigt. Wie sah denn unsere heutige Reichsregierung, von Amerika her gesehen, aus? Ich hatte mit vielen hervorragenden Ameri kanern aufrichtig über Europa und die deutsche Lage gesprochen, und die heutige Reichsregierung war mehr als einmal Gegen stand lebhaftester Erwägungen. Die letzte Reichspräsidentenwahl fp-elte selbstverständlich in diese Betrachtungen hinein. Im Gegensatz zu deutschnationalcn Methoden haben wir in Amerika von den politischen Autoritäten, die die Dcrsassung vorzeichnet, mit der gebührenden Hochachtung gesprochen. Niemals ist ein Wort von unserer Seile gefallen, das auch nur der Mißdeutung hätte ausgesctzt werden können. Wie wir dem Reichspräsiden ten mit der Hoä)achtunfl, die der große Soldat verdient, begegnet sind, so auch der politischen Linie, die die deutsche Reichsrcgic- rung gegangen ist. Die Amerikaner, die ich sprach, und die auf merksam Deutschland in seiner außenpolitischen Linie seit Jah ren verfolgt hoben, sehen in der Regierung des Sommers die konservative Regierung, an deren Spitze, wie sie meinen, der Reichspräsident steht. Wenn es auch manchen Wortes be durft hat, um Mißverständnisse über die politischen Faktoren und ihre Bedeutung nach der Weimarer Verfassung aufzuklären, so war doch sür di« Amerikaner der konservative Charak ter ein ganz offenkundiger. Und unter konservativ versteht mau oben in Amerika die Vertreter des Besitzes. Der Besitz sowohl nach der landwirtschaftlichen wie nach der industriellen Seite hatte im Kabinett seine Vertreter, und ich l>abe nicht gehört bis jetzt, daß lie Fachmänner gewisse» Interessen wenigstens nach unserer Meinung nicht genügend entgegengekommen wären. Dah na türlich gewisse Rechtskreise gleich gern alles verschlungen hätten, ist nicht verwunderlich bei der Begehrlichkeit privilegierter Schichten ans früheren Zeiten. Nicht nur in Amerika, sondern i > der ganzen angelsächsischen Welt hat man mit steigender Ver wunderung und mit äußerster Befriedigung konstatiert, daß die konservative deutsche Regierung den Weg nach Locarno ange- lreten hat. Sinn und Ziel des Locarno-Weges war unter eng lischer Assistenz der dauernde Friede mit Frankreich. So er schien es wenigstens allen Amerikanern, die mit gutem Willen uusgestaltet, Europa den Blick wieder Zugewandt haben. Aus früheren Zeilen erinnere ich nrich noch sehr lebhaft, baß gewisse längst Heimgegangene Führer der Industrie immer wieder betont haben, nur das konservative Deutschland könne oen großen Frieden machen. Hier war nun der historische Augen- blick gekommen. Entsprechend den Vorkriegszeiten waren ehe mals privilegierte Schichten in ihren Vertretern wieder zur Der» MSÄMM W NMA klW Paris, 14. November. In der Nachmittagssitzung des Fi nanzausschusses der Kammer wurde das Finanzsanie rungsprogramm weiter beraten. Artikel 8, der sich mit der Schuldanerkennung der Aktiengesellschaft als Garantie sür die ISprozentige Besteuerung ihres Betriebskapitals besaht, wuroe angenommen. Alsdann ging der Ausschuh zur Prüfung des Artikels 7 über. Die Beratungen werden morgen fortge setzt. — In den Wandelgängen der Kammer erklärte der Vor sitzende des Finanzausschusses, -ah man jetzt auf gutem Wege sei. Voraussichtlich werden morgen abend die Beratungen des Gesetzentwurfes beendet sein, so dah am Dienstagnach mittag die Kammer die Diskussion beginnen könne. Tat sächlich beschloh heute die Kammer in ihrer Sitzung, di« Dis kussion des Finanzsanierungsgesetzes auf die Tagesordnung von Dienstagnachmittag zu setzen. Die Modalitäten des italienisch-amerikanischen Schulden- abkommens bilden noch immer den Gegenstand der französischen Prcssekommentare. Ueberein-stimmend wird der Ansicht Aus druck gegeben, dah der Vertrag von Locarno Amerika zum Einlenken bewogen habe. Cs sei ein Zufall, dah Italien als erster Staat die außenpolitischen Wirkungen des abgeschlos senen Sichcrheitspaktes zugute gekommen seien. Amerika hätte befürchten müssen, dah sich die europäischen Schuldnerstaaten im Falle seiner Unnochgiebigkeit zu einer einheitlichen Front zu sammengeschlossen hätten, wodurch dom amerikanischen Schatz- antwortung gezogen. Nicht darauf kommt es an, in der Außen politik, wie sie innerlich dachten, sondern wie sie dem Auslande erschienen. Die Wirkung auf das Ausland war das entscheidende. Und die Wirkung, das konnten wir vielfach konstatieren, war tue. daß nun dos konservative Deutschland, das Deutschland des Besitzes, nach jahrelangen Irrwegen und falschen nationalisti schen Irrgüngen den Weg des Friedens geht. Für den angel sächsischen Geschäftsmann wie Politiker ist es min völlig selbst verständlich. dah hinter der Regierung verantwortlich die stehen, die die Regierung berufen haben, und daß, wenn man den Weg zu einem politischen Ziele an tritt, man mindestens vor dem Ziele umkehrt, dah man aber dabei bleibt, wen» das poli- üsche Ziel durch Abschluß des Vertrages erreicht i st. Es ist doch wirklich mißlich, wenn man annehmen müßte oder wenn gar ein Amerikaner annehmen mühte, dah es in Deutschland noch konservative Kräfte gibt, die weder den Weg noch das Ziel sehen. Verwunderlich wäre es nicht. Das ist unsere Meinung, wenn es noch solche gäbe. Es gab auch im Kriege Eroberungspolitiker genug, und sie spielen heute noch eine führende Nolle bei den Deutschnationalen. Und als der Krieg schon endgültig verloren war, hat man sich immer noch mit Eroberungsplänen beschäftigt. Wer mit blinden Augen geboren wird, hat wenig Aussicht, dah er später sehen wird. Aber trotzdem die Regierung auf brei ter Nechtsbasis geschaffen war. durfte man doch wohl annehmen, daß jedem konservativen politischen Fachmann wenigstens die Locarno-Linie, für die die Republikaner nicht verantwortlich sind, mindestens in ihrer Traaweite erkennbar sein mußte. Wir gehen deshalb durchaus mit Amerika einig, daß die Republikaner, die praktisch der Locarno-Politik fern standen, die Locarno-Politik eigentlich als die Politik des ganzen deut schen Volkes ansehen können. Um so verwirrender und ab stoßender und für die angelsächsische Welt gänzlich unverständ licher war deshalb das Verhalten der Deutschnationalen, die nach Locarno plötzlich, — in dem sie, wie sie sagten, sehend wurden, — Wenn der Parteitag in Kassel die krisenhafte Stim mung überwinden und eine feste Grundlage für die Zen trumspolitik schaffen soll, so ist die erste Voraussetzung, dah die entsandten Delegierten sich darüber klar werden, ob sie überhaupt die Haltung der Zentrumspartei ln ihrem jetzigen Charakter und programmähigen Zielen für richtig und notwendig erachten. Wer dies bejaht, muh auch die Disziplin und den Willen aufbringen, an der Einigkeit und Geschlossenheit der Partei selbstlos mktzuarbeiten. Ich bin überzeugt, dah die Ueberlegung, was die Zentrumspartei in der Vergangenheit war und in der Zukunst sein kann, den starken Willen zur Einigkeit erzeugen wird. Gesellt sich dazu ein starker und gerech ter FUHrerwille. wird Kassel eine neue Epoche in der Geschichte der Zentrumspartei auslösen. G i e s b e r t s. von dieser Politik zurücktraten. Das ist der schwerste Schlag, der überhaupt der Welt angetan wevden konnte. Vielleicht sind sich di« Deütschnationalen noch nicht so ganz klar über ihren Eintritt von Locarno. War der Rücktritt notwendig, so war lange vorher schon die Möglichkeit gegeben, unter Angabe einer neuen politischen Linie neue Wege zu suchen. Da sind die Republikaner Deutschlands doch klarer« Politiker, die zu dem, was sie wollen, auch stehen, auch wenn di« Gefahr besteht, daß sie in weiten Kreisen des deutschen Volkes mißverstanden werden. Alles in allem, «s ist eine Ironie der Geschichte, daß das Werk von Locarno, für das die Deutschnationalen in erster Linie veranllvortlich sin-, vo» den Republikanern verteidigt wird. Ich beton« noch einmal und mit besonderer Absicht, baß wir nicht die Führer noch Locarno ivaren. Die Rechtsregierung hat den Weg freiwillig gewählt, und sie ist ihn gegangen, nicht nur nach freiem Ermessen, sondern auch, wie wir offen sagen können, getrieben von der ungeheuren Not, die das deutsche Volk erneut wirtschaftlich und politisch in Be drängnis bringt. Di« Wirtschaft kämpft erneut einen Todes kampf, und manche sehen mit banger Sorge der Entwicklung des Winters entgegen und sind sich klar darüber, daß nur unter An spannung und Ausnutzung aller vertrauensvollen Beziehungen nach dem Ausland die schwerste Zeit überwunden werden kann, jetzige Weg historisches Faktum geworden ist, — zu gehen Wer also letzt einen neuen volitiscken Wea. — nachdem der amt die Möglichkeit zu weiteren Sonderverhandlungen genom» men worden wäre. Alles lasse darauf schließen, dah Frankreich bestrebt sei, die Verhandlungen mit Amerika nach dem erfolg reichen Ausgang der italienisch-amerikanischen Besprechungen mit verstärktem Eifer wieder aufzuuehmen. Nach einer Mel dung des „Petit Journal" soll ein französisch-amerikanischer Mei nungsaustausch über die Wiederaufnahme der Verhandlungen bereits seit einiger Zeit im Gange sein. Sie SelmliM» Ik ie» 1. Serenibtt Der Bölkerbundsrat am 7. Dezember. London, 14. November. Nach einer Meldung des „Daily Cronicle" ist ein zweites offizielles Bankett Mr den 2. Dezember zu Ehren der Unterzeichner des Locarnoabkomme»« geplant, bei dem Baldwtn, unter stützt von allen Mitgliedern seines Kabinetts, der Gastgeber se.n wird. Nach dem Essen ist ein Empfang für das gesamte diplomatische Korps geplant. London, 14. November. Laut „Daily Mu"l" wird Brr and den augenblicklichen Vorkehrungen znwlge am 29. November in London zur Unterzeichnung des Vertrages von Locarno eintreffen. Mit ihm kommen Berthelot, Fro- mageot und verschiedene andere Mitglieder der französischen Delegation, die in Locarno waren. Von belgischer Seite treffen ein außer Vandervelde Noelin, Baron von Zahlen sowie de Nuelle. Genf, 14. November. Die 37. Session des Völker- bundSrates wird in Genf am Montag, den 7. Dezember, ihren Anfang nehmen. wünscht, treibt keine Politik, sondern versucht unter Ausnutzung einer neuen Katastrophe sür Deutschland, wenn überhaupt sinn volle, so nur reaktionäre Zwecke zu erreichen. Ich habe es aufrichtig bsoauert, daß meine politischen Freunde nicht rechtzeitig dieser Entwicklung ent gegengetreten sind und daß sie nicht aus eine Klärung der politischen Lage gedrängt haben, ehe diese Schädigung deut schen Vertrauens nach außen eintreten konnte. In die Aufgaben der Stützung der politischen Linie Deutscy- lands treten nun die entschiedenen Republikaner ein. Damit erweisen sich die Republik und ihre aufrichtigen Diener als jene Kräfte, auf die das Ausland allein bauen kann. Meine politischen Freunde haben es nun in der Hand, zu einer großen politischen Ausgabe vor zu stoßen oder erneut poli tische Experimente wie im Frühjahr und Sommer zu machen. Me SemM W« Der „Vorwärts" gibt in dem Streit um die Stellungnahme der drei (jetzt ausgeschiedenen) deutschnationalen Minister zuw Locarno-Vertrage folgende Darstellung: „In der Sitzung des Auswärtigen Ausschusses am 22. Ok tober antwortete der Reichskanzler Dr. Luther, wie schon be kannt, auf die Frage Breitsch-ids, ob das ganze Kabinett Hinte, Stresemann stehe, mit dem Zwischenruf: „Der Herr Außenmini ster hat auf Grund eines einstimmigen Kabinettsbeschlusses be- richtet." Sozialdemokratischen Ausschußmitglicdern fiel es aus daß diese Erklärung des Reichskanzlers die Auslegung zulle,; das Kabinett habe zwar einstimmig beschlossen, Stresemann in Ausschüsse berichten zu lassen, habe sich aber nicht einstimmig nn seinen Ausfassungen solidarisiert. (Tatsächlich ist der Versuä einer solchen Auslegung auch von der drutschnationalen Press, später gemacht worden.) Um vollständige Klarheit zu schassen, bv gab sich daher noch während der Sitzung ein sozialdemokratische! Mitglied des Ausschusses zum Reichskanzler und fragte ihn, cl der Kabinettsbeschluß nur eine formale Ermächtigung zun Sprechen im Ausschuß für Stresemann oder aber eine materi :lle Billigung der in Locarno erzielten Ergebnisse bedeute Darauf antwortete der Reichskanzler wörtlich: „Das Kabinet hat die in Locarno erzielten Ergebnisse einmütig gebilligt." Au die weitere Frage, ob der Reichskanzler gestatte, daß von die ser seiner Antwort öffentlich Gebrauch gemacht werde, lautet, di- Antwort bejahend. Während all dieser Vorgänge war de — damals noch aktive — Minister Schiele im Saale anwetend Dieser Tatbestand läßt doch nur zweierlei Erklärungen zu: ent weder der Reichskanzler hat dem sozialdemokratischen Frage steller bewußt die Unwahrheit gesagt — was wir keineswegs an nehmen— oder aber er ivar der Ueberzeugung, daß die deuisch nationalen Minister den Ergebnissen vo» Locarno zugestimnil hätten. Zu dieser Ueberzeugung kann der Reichskanzler abe' doch nur durch das tatsächliche Verhalten der deutschnationalei Minister im Kabinett gekommen sein. Was ist also vorgcgangen! Haben die Deutschnationalen im Kabinett ehrlich zugestimmN Oder haben sie sich zweideutig und unehrlich verhalten, daß dc> Reichskanzler glauben konnte, sie stimmten zu, während sie ir Wirklichkeit innerlich nicht zustimmten? Eine klare Ant wort auf diese Frage scheint uns im Interesse der persönliche. Ehre der Herren Schiele, von Schlicken »nd Neuhaus unumgäng sich notwendig zu sein." Auch uns scheint allerdings erwünscht, -aß auf diese Frage endlich die klare Antwort gegeben wird, die bisher trotz der vielfachen Erörterungen über diese Sache nicht gegeben wor den ist. «r Wetterbericht der Dresdner Tvettermarkv Witterungsaussichten für den 14. November abends bis 1ö. Novenrber abends: Milder, wechselnd bewölkt, zeitweise dun stig oder neblig, zum Abend des morgigen Tages zunehmende Neigung zu Niederschlägen, schwache bis mäßige Winde aus öst licher, später südlicher Richtung. -7el!es in 5postgelec>ztel' 7. l-alteticst-Zbeti 10 ^emsotedie,- 7810