Volltext Seite (XML)
Sonntag. dc» 15. November 1925. Literarische Beilage LebemlimSe G DNrken, Die Hauptprob! me oer Biologie (Samm lung Kösel, Band 40). 25 Abbildungen im Text. VIll und 287 Seiten, 3 Auslage. Preis gebunden" 4 M. Verlag Josef Kösel u. Friedrich Pustet, KG. München, Der Autor verbreitet sich zuerst über die Ausgaben, Arbeitsmethode» und Hilfsmittel der biologischen >chu»g, geht sodann von morphologischen, paläonivlogischen und tier- geographischen Tatsachen zur Zellenlehre über, wobei ais Gruiidcrscheinungen tierischen Lebens und seiner Haupt- eittw ckinngsstnsen besprochen werden. Gegenüber den früheren Auslagen haben besonders d. e Enlwckelungsmechanik und die Lehre von der Vererbung e. ngehendere Darstellung gesunden. Das Buch ist anregend ge "iuversiändlich geschrieben und liest sich vor allen Dingen deshalb so iulerejiaiil, weil es den Leser in die Metho den der Forschung entführt. ES ist erstaunlich, vie gut ee der Berjasser versteht, ü:e neuesten, oft sehr verwickelten Ergebnisse der Forschung gnnenivcrstüudlich darzustellcn. Das gilt besonders von der Entwicklnngsmechanik und Ver erbungslehre. Ob cs s:ch um umstrittene Probleme der De-cndcnzlheor.e, oder um d.e Frage „VitaliSmus", oder „Mechanismus" handelt, stets wird ui gleich sachlicher, ob- setliver Weise das Für und Wider abgewogen. Durch Körperbildiing zur Geisteskraft. Ein System oer Körpeieiuüchi.gnng zur Hebung und Stählung der geisti gen Tatkraft von W. I. Lockingtvn S. I. Deutsche Aus gabe von PH. Küble S. I. Zweite erweiterte uslage m t Uebungstabelle. 5.—l». Tausend. Karton.ert (180 weiten) 4 Schilling, 2,70 GM. Verlagsanstalt Thrsöta Jnnsbrnck-W.en-München. Nachdem die erste Ausgabe innerhalb zehn Wochen vollstäod.g vergriifei! war, mußte jiä, der Verlag zur schleunigen Drucklegung der zweiten Auslage entschließen. C e hält sich inhaltlich im wesentlichen an die irnhere, zc.gt jedoch die praktische Verwertung mancher nizw''cheu --vu massgebender Seite dem deutschen Herausgeber über- n>.itelten Älnregungen und Vorschläge. Die Beigabe enier s u reichen Uebungstabelle erleichtert die praktische An wendung des Systems ungemein. LockingtonS Werk ist, wie einer der zahlreichen Be urteiler des Buches sich nusdrückt, „ein Lebensbnch und zwar im eminenten Suine. Den Körper und leine Lr- äane zur vollen Entiv.ckluiig zu bringen und ste in ge funden Zustande zu erhalten durch e.nsache, regelmäst ge, n'ch-i lchablvnenhaste, svudcrn auf seelischer Grundlage aus- wbriite Hebungen — das ist Eigenart und Vorzug dieses Systems." ÄS NMWM ÄN!I Dr. Jose? Weingartner. Der Geist des Barock. (Verlag Tr Benno Filier, Augsburg. — Preis geb. 10 Alk.) Das prachtvolle durch 40 große Abbildungen erläuterte Werk des Innsbrucker Propst Dr. Josef Weingartner ist eine Veröffentlichung des Verbundes der Vereine katholischer Akade miker und stellt ein vorzügliches Werbe- und Anschauungs material nicht nur zur Erhaltung der kirchlichen Kunst als viel mehr zur Förderung und Erneuerung kathck cher Weltanschau ung überhaupt dar. Der kunstsinnige Priester findet eine Ein stellung zam kirchlichen Barock, die großartig ist und ein tieies Verständnis speziell sür das Archiiektonische zur Voraussetzung hat. Der Text ist — säst bedauert man's — äußerst knapp, aber bei aller Präzision nicht trocken-ivissensehasllich. sondern von edler Begeisterung diktiert. Tie Bilderbeigaben allein lassen den Preis des vornehmen ausgestatteten Werks äußerst woklfeil erscheinen. Zck. Kanl-Au'Kdaten, gesammelt von Kurt Joachim Grau. (Berlag Georg Sliike, Berlin) Etwas verspätet gelangt dieses Buch in unsere Hände, das zum Kanl-Iahr gedacht war. Aber es hat dauernden Wert. Es ist richtig, daß die Anekdote von berühmten Männern gerade das beleuchtet, was sie von anderen unterscheidet und daß sie darum ganz und gar im persönliche» Leben einzig ist. Der Autor- Hat alles gesammelt, was aus den älteren Kant-Biographien, die ja allein maßgebend sein können, zu siuden war, hat es ge sichtet und manchen Schatz gehoben. ... er. Willibald Franke, „Die Wallfahrt nach Weimar". (Dietrich, Leipzig.) Die Literatur über den Olympier ist schier unermeßlich. Fmmer wieder findet sich Neues und unmcr wieder kann man aus dem Neuen Gutes heraussinden. W Franke schildert den Kreis um Goethe in lebendiger, lesenswerter Sprache zur Ein leitung. Und läßt alsüan nberühmte Besucher des Heros non Weimar über ihre Eindrücke sprechen. Eine solche Anthologie ist — wenigstens bei Goethe — etwas Neues. (Wir g.masten ihren Reiz kürzlich in dem Drosdenbuch Erich Hacnels!) Was man mühsam hie und da zusammengefunden hat, behält man zu meist nicht. In Franks Buch reden aber Foraue, Oehlenschlä- ger, Eckermann, Heine, Grillparzer. Holtet, Mendelssohn-Bar tholdy, Hölderlin u. a. m. nebeneinander eine so eindringliche Sprache, daß der Eindruck ungleich fester wird, als nach der Lektüre eines Werks über das Goethesche Weimar, wie nur sie so zahlreich besitzen. Zck. Rudolph Straß. Kaspar Hauser. Wer er nicht war — wer er vielleicht war Mil 8 Faksimiles und 12 Abbildungen. Bnlag August Scherl, G m, b. H , Berlin. Sleif drosch, 3 Mk. Zu den vielen Autoren die sich mit der rätselhaften Erschei nung Kaspar Hausers befassen, gesellt sich nun auch der Noman- schriftsteller Rudolph Stratz. der Dichter so manchen wertvollen Romans. Stratz hat sich die Hauser-Sache zu einem besonderen Forschungsgebiet auserkoren, die auf der Möglichkeit fuß', baß der Findling, auf den zwei als politische Attentate vermutete Mordanschläge gemacht wurden, der rechtmäßige Erb; des groß herzoglichen Thrones in Baden war. Natürlich kommt auch Stratz nur zu Vermutungen, aber es ist interessani, wie er diese wciterspinnt. um am Schluß die Ueberzcnmmg zu gewinnen, daß Kaspar Hauser eb.m doch nur ein armer Kerl war, aus dem man zu viel gemacht hat, daß er weder Prinz noch Scharlatan war. Der Weg. aui den Stratz zu dieser Folgerung gelangt, zeigt den seinen psychologischen Beobachter. Das Buch liest sich wie ein spannender Roman. .. kl.... er. M MM«! Ses NMllliMS Tie Wahrheit dcs Ehristeittnms von Dr. Franz Sawicki, Domkapitular und Pro'e'svr der Theologie in Pelplui. 7. und 8. Auflage. Verlag Ferd. Schöningh-Paderborn. Brv ch. 6,50, geb. 8,50 M. Die Gediegenheit dieses Buckes kommt dem Streben nach gründlicher Belehrung an, religiösem Gebiete aus gezeichnet entgegen. Zwei gewaltige große Ab chnitte um faßt das Werk: „D.e natürlich sittlich religiöse Ordnung" niu- „D e übernatürliche O f f e n b a r u n g s r e l i g i o n". D e Darstellung ist klar und prägnant, und die modernsten Gedankengänge werden entwickelt. We reichhaltig der StoO :st, beweisen die vielen Unierntel oer einzelnen Kapitel vss psUsMuek keransgegeben von I)r. U. 0 Uriz-er Los ersie lückenlose popstbilrterduek mit b8V. HddilkUingen sw aüe st-lgste yeriigiwkmeiicl Preis Karl. El, ü.60 ?KIlgs)MLN PUstLI. izuclilr-mdluliL Zorlimcut Oe-Ve-tta- 8 X H Pustel X tr, steigrij-. idiöollslr. 3 »»r?11 >IX ,»r»NWW >», So NN ersten Teil „Die ErtennlNiS oer Wahrheit", „Der Gottesgedanke", „Die sittlich religiöse Befähigung des Men- schen", „D:e sittliche Ordnung" und „Die Religion". Inter essante und wichtigste Probleme werden dorr erörtert, wor unter vielleicht „Las Problem der Persönlichkeit und des Uebcrinenschen" eures oer wertvollsten ist. Im 2. Teit wird dse „Allgemeine Apologie der Offenbarung", „D e Glaubwürdigkeit der Ofsenbarungsurkunden", „Die selb ständige Eigenart der biblischen Religion", „Das Ehri'sten- tun als OsfenbarungSrelig.ou", „Das Christentum als ab solute Lsse»baruugSrel.gi0n" und „Die Wahrheit des katho- i ichen Christentums" behandelt. Das gesamte Buch er weist sich nicht nur als eine Quelle der Wissenschaft für den Gelehrten, sondern ebenso als eui unerschöpflicher Born des- Wissens sür jeden Laien. P. G. Hoornaert S. I. „Der Kamps um die Rcinkeit." Ein Buch sür Sie junge Männerwelt. Deutsch bearbeitet von Johannes Stcrnaux S. I. Mit einem Vorwort von A. Verwcersch S. I., Professor an der Gregorianischen Universität in Nenn Halb!. (339 S.) S 9.S0, NA!. 6.—. Verlagsanstalt Tyrolia AG. Znns- bruck-Wien-Münchcn. Ein Buch, welches im Originaltexte 4 Auflagen in kürzester Zeit erlebte und bereits in 9 Sprachen übersetzt worden ist, wird voraussichtlich auch in deutscher Ausgabe großen Erfolg er'/elen Sein Verloster ist ein großer Menschenkenner und seine G-ozo- Ken und Ratschlage sind die Frucht langjähriger, persönlicher Erfahrungen, lieber die religiösen Pflichte» eines karbol'-ck- n Akademikers sino zwar schon zahlreiche, wertvolle Buche, ,> schienen, jedoch keines, das ausschließlich oas sechste un» ne nne Gebot vom asketischen und medizinischen Standpunkte 'e!w > delt. Und gerade darin liegt oer HaupiweN des Hoornu-iO scheu Buches. Ter Verloster Kat eine bewnd-s orig -ielle A-t Grundwahrheiten in ganz modernem Gewände oorzu'uu.! Sein Buch aim.'t ans jeder Seile ignaiiamschcn, wiliiä -sch., Geist. Deshalb auch der Titel „Kamps um oie Reinheit" uni die ganze Eintellnng des Inhalles. Krieg--'.ustans. Rlaeu:. ee> Feind der Angritf vsw. — Dabei ..predig!" oas Buck ni ist stn. sern cs liest sich wie ein interessantes Roman Ein ausstihtt ck Bericht über die drei hauptsächlichsten G.'ch.'.-ck!-.-' mul,.. .:cn den ein hervorragender Fachar'l dem Buche oeigefügt yu' .r höht noch den wisscnschastlichcn Wert Es sei noch bemerkt, daß gas Buck nur >ür erwach sene Männer, nicht aber für Schüler bestimi'-t ist RerlamS NnicorsatvibUorhrl. Uns liegen einige ' er'che.nungen der allerletzten Zeit vor, die Anipzuch au' Dauerwerr erheben: Von Max Halbe , dem Se'hz.z jährigen, erschien die Lvrigcichichte „Frau Ne! eck". das Er.eben einer starken Greinn in seelischer Be ehund. äußerst kra-ivoll und packend geschildert. Zwei u:>u last ch. ,tz..tz>r werden besonders viele L ebhaber linde»: Johann SB an an Bachs K : r ch e ii k a n t a l e n, eine kreislich revidierte Aus- gäbe der Terre m.r E istührungen und Erläuterung-;» von F. W. Franke und R : chard We iz: F r a n z L > z. eine knappe, trotz des r.engen Umianas des Gebier-s iel,r struktive Biographie des großen Meister.. Für w » bühnen erick.en das im Dnsfeldorier Freilichuhea.'er ne: Erfolg gegebene „s.irgend«, klingende Märcheistvies" Fun Siegfried, der wackere S ch in : e ) e ;» n g r- oo n Heinrich Römer, dessen kindliche Au'fas'iiN', »niva-iii- i? berührt. Jedes der vier Werke kostest 40 P-g. , Luzt" u>-d „Frau Nie eck" sind auch im ichbne» Reclam-E-.nvand -,n ds Psg.» 2 M. (Halbteder» und 5 M. iGanzlcoer) ''rhältlielz. Zck. Prof. Dr. Alberr Schramm (Direktor des Den. eye» Museums 'ür Buch und Schrift zu Leipzig!: Reichs-'-!ar - schri't. Vollständige Larucllung der Neichs-Nurz>chr->i schri't. Vollständige L ' .eUuug der Ni, eh:- Kur- eyr für den Schn!- und Selbstnnterr ch:. !)kr. 0502. Heft 40 P g., Band 80 Psg. Verlag Philipp Reelam ststi. Leipzig. Das Buch enthälr in 15 Ab,ch»ilten eine ^cliständ ge Dursle.uing der Reichs-Kurzschrift mu ueleu le-e- und Schreibübungcu und Sigelliste in klarer, «eicht -.«svarer Zleilographie chrisi und ist begucm in 15 Uniere'.chtss'.'insen zu bewältigen. Die Schreibausgabeu suid lach Soven niSgezählt, so daß sie einen bequemen Liktaistofj oil- den, der den Fortschritt des Lernenden leicht konti-ol!ieo"k läßt Velhaoens u. Klasings Taschenatlas s'lr Eiscnbai,nre»-.'"->e (Preis 3 Mk in biegsamem Ganzleinenband' ist wi'-oer enie Glanzleistung de« berühmten Biele'cloer Atlanlenocrlags. W>e ost hört man in oer Eisenbahn Fragen nach oieiem uno >enciu Berg. Fluß, Städtchen, an oem man vorübcrsnnst uno kann nützt antworten! Gerade ans oem Bahniahren läßt stch ein B.'-onü- gen machen, wenn man es zur Erweiterung seiner geog apßi- schen Kenntnisse benützt. Und dazu ist dieser Talchenoilo« der denkbar beste Führer Das Dentiche Reick. Dollang u l-ieu. die Schweiz, Oesterrnch uno große Teile Frankreichs. Ita' ens, der Tschechoslowakei uno Polens sino a»k begnem zu haltende!! 71 Karten, die im Verhällnis 1 :750 000 die Aeisegebiete bebo - dein, durch treiiliche Anordnung und großen Druck 'k 'zi-rt k Rückseiten bringen zahlrnche geographische Bemerkungen Zck ?cll2M38c'ninen iüc vvc N5: «tünne: Kidelöi-i-cstps--!<i.'c« riuel biiuvn r>!« !.-in->Hib>iöc >oerialil8i Q.Eutksr'skLLo. z «.--ik-Lt«- Schöne Lileralur ,A>:s dem Garten ver Romantik". Biographien von Helene Riesch. Geschmackvoller Halbleinenband (206 Seiten). Pre.s S 6.30, NM. 4.—. Verlagsanstalt Ty rolia AG., Jnnsbruck-Wien-München. D.e Romantik steht seit geraumer Zeit im Mittelpunkt heS Interesses. In manchen Werken w.rd sie beinahe wie ).n Lebewesen für sich betrachtet und philosophisch wie literarisch untersucht. Das vorliegende Buch besaßt sich Nicht mit Theorie», sondern mit bedeutenden Ronianttlern dvn der rein menschlichen Seite. Ihre Schicksale, ihre Wesensart, aus der ihre Kunst erwuchs, soll gezeichnet und in Erinnerung gebracht werden, daß ihnen die blaue Blume aus Mühe und Leiden blühte. Tr. S. Max Jungnickel: DaS närrische Lesebuch. (2. erw. Auf lage) Deutsche Landbuchhandlung, Berlin SW. 11. In Gänzle.nen geb. 5 M. Ach, Hütten wir doch recht viele unter den jungen Lichtern von der Gemütsart eines Max Jungnickel! Lichter, d.e jo viel Sonne verbreiten können und so viel Innig keit! Der rührige Verlag hat dem „Närrischen Lesebuch" eine neue, auf 87 Erzählungen erweiterte Gestalt v.-r- L.chen und man kann nur init höchster Anerkennung (auch vom buchtechnischen StandpunkteI) über das schöne Wert berichten. Da treten sie alle auf, die Kleinstadtme,ischen und Dörfler mit ihren kleinen Sorgen und Pflichten, das stitw Gässchen lebt auf. Der Frühling klingt aus jeder Zeile und behaglich wird Freude aus Leid und strahlende Hclic aus Finsternis. In diesem Buch kommt alles ans L-cht, was den wandernden und an Gottes schöner Welt froh gewordenen Meirichen begegnet. W e erirtzcheud und unterhaltsam zugleich das ist, davon kau» man fich .anm einen Begriff machen. Ein Ge'chenkbuch von hohem^ Verleg Robitschek „Könige in Unterhosen" und „Tie einsame Träne", 2 Auekdvlenbücher ans dem Dre.-Masken-Ber!ag, Berlin. (Preis je 2 M.>. DaS erste Buch gefüllt mir weitaus besser. Es bringt wirklich amüsante Details von Königen, die sich ohne Purpur und Zepter fühlen. . Mancher gute W tz >st Dar unter. Das zure.oei —mit Paul Morgan zu>am»icn ver faßte und von Simmel illustrierte — Werk enthält allzuviel Judenwitze, die auch, io wenig der Herausgeber das etwa beabsichtigt, nicht immer deliiat sind. Freilich haben d:e Juden einen guten Muikerw.tz, aber sie bespötte'n 'ich «elbst zu sehr. D.e Stilisierung der Anekdoten ist oor- rresslich ebenso wie die Karikaturen Simmels. Zck Diderot, Ter Resse des Ramcau. Der neueste Baud der außerordentlich wohlfeilen kleinen Propyläenbücher ^oer Propyläen-Perlag bezeichnet die Sammlung mit Recht als das billige bibliophile Buch) enthält Didervls berühmtes Zwiegespräch mit dem Nesscn des Komponisten mamean. Bo» den Romanen, zu denen man den Dialog >ügl:ch rech nen Muß, ist „Le nevcu de Ramea»" der weitaus beste deshalb, weil er ein anschauliches Bild und eine geistvolle Schilderung der gesellschaftlichen Verderbnis des Rokoko gibt. Bekanntlich hat Goethe in seinen späteren Jahren den Nameau übersetzt. Hier ist die uene Nebertragung von Otto von Gemm.ugen augewendet, die großen Wert aus d e psychologischen Feinheiten des Werkes legt und auch besonders sein die Stellen über Munk er statt hat. Zck. Wilhelm Schnndibonn: Die unerschrockene Insel. (Dre! M.i sticn- Verlag München.) Ein Sommerbuch von Hiddensee, oer berühmten Künstler Kolonie. Eigenartig in seiner bizarren Form. Hingemonen: Skizzen scheinbar, Schiloerung von Laus uno Leuten, von Baoe- gäslen, Künstlern uno anderen Menschen, von Tieren uno Stei nen. Uno alles zusammen wir0 dann ein ganzer Roman mit Slreislichtern aus Tag;sfragcn. auf Politik. Liebe. Spießer: Humor und Travestie »eben Ernst und Gesiihi! Es liest sich gui. dieses Hiddensee Buch, ivenngleich man sich osters des Eindrucks nicht erwehren kann, als ob der Dichter eine Art Kamps uni die Form führen wolle. Viele Zeichnungen schmucken oas Buch. Stammen sic vom Dichter? Zck. Leonhard Frank. Eräklungen uno Novellen ans oem Beriao Ernst Rowohlt. Berlin. (Preis je Band Karton. 2.30 Mk, Ganzleinen 4 Mk.) Ein Widcrhaariger ist dieser Dichter, ein Pessimist mit ganz optimistischem B.'sserungswillen, ein Schickerer von Untie fen, die als laiche nicht erkannt werden, ei» ganz Moderner mir durchaus altmodischen Ambitionen. Immer sind es brennende Tagesfragen, soziales Elend. Verbrechen, die ihn in ihrer Wur zel nitflammen und immer wieder will Frank aus dem Schaden! allein das Geschehen beleuchten, Verliesen, das Warum heraus- schälen. „An der Landstraße' eine Erzählung, die trotz knappster Form auch Groteskes und Behagliches auskommen läßt, erscheint mir zu überladen, um de» Kern iiihlbar zu machen. M. E. wäre das ein Stoff zum großen Roman gewesen Die drei Erzählungen „Die Sch i ck sa I s b r ii cke" reden sämtlich Gülc nick Menschlichkeit, obwohl sie mit grausigen Dingen spiele» und ihr Schluß nicht immer befriedigen kann Die Novelle „Im letzte» Wagen" kandelt von einem Eisen bahnunglück und hat sehr feine psychologische Z ae Do stellungswcise Franks In ihrer manchmal hvo ' ' < ist ungemein packend, sein S' ! von erschnllenck in Zieser literariscken keilsge sn^ereixsten Lüclier sincl 211 derieliLN äurcli OellinZ, LuLktiLnäluriA, l)s68äen-^. I, 6ür^er>vi68e I LankVlpaLs fertiruk 28722 postsckeckkonto: I^oiprig 82720 iLSt