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Sächsische Volkszeitung : 19.08.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-08-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192508196
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19250819
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19250819
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-08
- Tag 1925-08-19
-
Monat
1925-08
-
Jahr
1925
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 19.08.1925
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Nr. 190. Seite 8 Diittwoch, den 19. August 1925 Immer neue Ueberfülle in Chemnitz I Chemnitz, 18. August. Ungeachtet der vom hiesigen Polizeipräsidium erlassenen öffentlichen Warnung dauert der Straßenterror in Chemnitz fort. So wurde dieser Tage ein am Hermannslaus beteiligt gewesener junger Mann vor seiner Haustür an der Iägevstratze von drei 20—25jährigen Burschen überfallen und an Kopf und Hän den schwer verletzt. Ein weiterer Uober-fall ereignete sich an der Bernhardstraße, wo vier junge Leute von einer Anzahl „Froirikämpser" umzingelt wurden. Während es zweien ge lang, zu entkommen, wurden die beiden anderen durchsucht und mißhandelt. Auch einer der Fliehenden wurde eingeholt und durch Stackschläge schwer verletzt. — Eine weitere schwere Untat ereignete sich in Vorstadt Glösa. Dort wurde in der Nähe der Chemnitzbrücke in der neunten Abendstunde ein Tischlerlehr ling von zwei 19jährigen Burschen überfallen, die sich im Stra ßengraben versteckt gelallten hatten und das Gesicht bis zur Hälfte mit einem weißen Tuch verhüllt trugen. Die Burschen sielen von hinten über den Ahnungslosen her und banden ihm, che er sich zur Wehr setzen konnte. Hände und Füße mit einer Schnur. Nachdem sie ihm noch einen Knebel in den Mund ge steckt hatten, trugen sie ihn etwa hundert Meter weiter am User entlang und warfen ihn oberhalb des Wehres ins Wasser. Zum Glück löste sich jedoch die um die Füße gewundene Schnur, so daß sich der junge Mensch wieder ans Ufer retten konnte. Auf seine Hilferufe kamen Personen herbei, die ihn von seinen Fesseln befreiten. Ein Rekord — in Morden In Chicago entfällt seit dem 1. Januar dss. Is. durch schnittlich auf jeden Tag eine Bluttat. Damit hat die Stadt den wenig beneidenswerten Mordrvkord in der Vetbrecherstatistik der Großstädte aufgestellt. Im laufenden Jahre l)at »ran bisher 227 Morde verzeichnet und wenn das so roeiter geht, so wird Chicago in diesem Jahre auf die Rebordzisfer von rund 400 Mord taten kommen. Damit würde das bisherige Rekordjahr 1020, in dem .MO Morde zur Anzeige gelangten, noch erheblich übertroffen werden. Es handelt sich, wohlbemcrlrt, bei diesen Ziffern um vor - oedachte Morde: Totschläge im Affekt und aus Notwehr sind dabei nicht mitgezühlt. Mit begreiflichem Unwillen sieht des halb die Chicagoer Polizei auf den Bericht, den die Londoner Kriminalpolizei für das Jahr 1023 soeben veröffentlicht hat und der für das genannte Jahr 27 Morde in London aufweist, wäh rend im gleichen Jahr Chicago, das nur ein Drittel der Einwoh ner von London zählt, 270 Morde zu verzeichnen hatte. Die Tatsache, -aß seit dem Kriegsende ein Drittel der britischen Ge fängnisse geschlossen werden konnte, erregt deshalb auch jenseits des Ozeans nicht geringe Aufmerksamkeit. Aus diesem Grund ist in Amerika eine Bewegung in Fluß gekommen, die lebhaft für die Entsendung einer Studienkommission nach London agi tiert, zum Zweck der Orientierung über die Schutzmaßnahmen der Londoner Polizei gegen die Verbrecherwelt. BÄ dieser Ge legenheit sei darauf hingewiesen, daß die Neuyorker Polizei in ihrer Not zu dem Verzweiflungsinittel einer Art neuer Folter gegriffen hat, die dazu dienen soll, verstockte Verbrecher zum Ge ständnis zu bringen. Man hat das Verfahren kürzlich an einem des Mordes an einem sechzehnjährigen Mädchen beschuldigten Mann erprobt, den inan 36 Stunden lang in eine nackte Zelle einsperrte, deren Grabesschweigen nur durch das gleichförmige und regelmäßige Ticktack einer großen Uhr, die im Mancrwerk verborgen war, unterbrochen wurde. Alan hoffte, durch die gleichmäßige Mahnung dieses Ticktack würden die Nerven des Verbrechers so zermürbt werden, daß er durch einen Nerven zusammenbruch zum Geständnis gebracht würde. Das Experi ment ist indessen vorbeigclungen. Der Alaun hat die Prüfung gut üderstanden, und der Untersuchungsrichter mußte bei dem neuen Verhör ärgerlich seststellen, daß der Angeschuldigte statt des erwarteten Geständnisses das Teilgeständniv, das er bereits gemacht hatte, noch erheblich einschränkte. Mie-ergefatzler Ausreiher Dresden, 12. August. Wie berichtet, war am 22. Juli wäh rend des Transportes nach dem Amtsgericht in Altenberg der am 16. November 1002 zu Zeulenroda geborene, schwer vorbe strafte Tischler Karl Gerhard Berger zwischen den Stationen Oberschlottwitz und Dittersdorf aus dem fahrenden Zug ent- lprunge», und obgleich er an den Händen gefesselt war, durch sie vorüberfließende Milglitz in die Wälder entkommen. Zwei Tage später ivar der ge ährliche Flüchtling, der sich zuletzt im Zuchthause zu Görlitz befand, wo er wegen schwerer Diebstähle und Mordversuchs noch 5)-! Jahr Zuchthaus zu verbüßen hatte, auf der Landstraße von Nassau nach Vlencnmühle gesehen wor den. Den Hort beschäftigten Arbeitern hatte er erzählt, er sei vom Rade gestürzt und hatte damit die im Gesicht vorhandenen Verletzungen verdecken wollen. Berger ivar dann nach dem Vogtlande gewandert und hatte bel seiner Geliebten Zu flucht gesucht, wo er von der Gendarmerie festgenommen und zunächst dem Landgericht Plauen zugeführt werden konnte. Englischer Parlamenlarisrrms Wie in allen Staaten ist auch in England das Partei. »Sven ein bedeutsamer Ausschnitt aus dem geistigen Leben, denn in jeder Partei lebt eine Grundanschauung, die die Mitglieder zusammenhält. Nicht alle Anschauungen kommen durch die Parteien zum Ausdruck, aber für einen aujmerk- ,amcn ergibt sich bei eingehender Betrachtung soviel Be- lehrendes, daß er weitreichende Schlüsse ans das geistige Leben des ln Frage kommenden Volkes ziehen kann. Die tzauptparteien ln England sind heute die Konse» vativen, die Liberale» und die Arbetterpartetler. In den lehren Jahren haben wir Führer aller drei Parteien am Ruder gesehen, ohne daß man sich bei uns Uber dle Be deutung dieser oder jener Regierung klar war. Deshalb sei eln kurzer Ueberblick über den Gehalt dieser drei Par teien gegeben. Die irischen Gruppen müssen ln einem anderen Zusammenhangs behandelt werden. (Vergleiche Hase, Die politischen Parteien in England, Regensberg- Münster 1035.) Die Konservativen treten in erster Linie ein für die Erhaltung der englischen Grvßmachtstellung. Keine Partei ist sv entschieden und so erfolgreich für die Grütze des britischen Imperiums eingetreten, wie diese. Hinter der Partei steht besonders der englische Landadel, die Beamten- schnjt und die englische Hochkirche, deren Interessen von den Konservativen mit allem Nachdruck vertreten werden. Der Konservative ist der eigentliche Stockengländer, dem alles, was nicht englisch und nicht hochkirchlich ist, als etwas Minderwertiges gilt. So haben gerade die Konservativen den Autonomiebestrebungen der Iren, den Ansprüchen der Katholiken aus Gleichberechtigung und den Wünschen der Arbeiter auf gesellschaftliche Gleichstellung mit den Fabri kanten lebhaften Widerstand entgegengesetzt. Bemerkeiis- werterweise steht hinter den Konservativen das jüdische Großkapital, dem mit einem ersvigrcichen englischen Impe rialismus finanziell mehr gedient ist, als mit einer jchwa- cken und zögernden Außenpolitik. Eine eigentlich t'on- scsstonelle Partei gibt es in England nicht, es sei denn, daß man die Konservativen als eine hochkirchliche Parrei ansehen wollte. Die Stärke der Partei betrug — wir übergehen zeitweilige Spaltungen — 384 Abgeordnete bei den Wahlen 1918, 344 im Jahre 1922, 258 im Jahre 1923, und 413 im Jahre 1924. Seit 1924 ist bekanntlich die konservative Regierung unter Baldwill am Ruder. Die Liberalen vertreten in ihrer Politik Handel, In dustrie, Kleinbürgertum und die städtische Bevölkerung. In Dingen der Religion sind sie viel freier eingestellt als die Konservativen. Außenpolitisch treten sie für den Welt frieden ein, ohne aber in irgendeiner Weise die englischen Interessen zu vernachlässigen. Auch sie treiben, wie alle englischen Parteien, in erster Linie englische Politik, wollen ihr aber in weniger imperialistischer Weise dienen. In wichtigen und zwingenden Fällen ist dle ltberaw Politik genau so skrupellos gewesen, wie die der Konservativen. Tue Tatsache aber, daß sie häufig ihre Politik von Ge fühlen haben beeinflussen lassen, hat den Erfolg ihres Wir kens oft geschmälert. Innenpolitisch sind sie für Be freiung des irischen Volkes unter Beibehaltung der eng lischen Oberhoheit eingetreten und haben heute die Be friedigung des größten Teiles Irlands auch durchgeführt. Den Katholiken haben sie gleichfalls volle Gleichberechti gung in England gebracht. Die Stärke der Partei unter Zujammenfassung der Links- und Rechtsliberalen (ASquith und Lloyd George) betrug 165 Abgeordnete im Jahre 1918, 114 im Jahre 1922, 157 im Jahre 1923 und 43 im Jahrs 1924. Ob sie ihren Einfluß und ihre alte Stärte angesichts des Aufstieges der Arbeiterpartei wtedergewinne» werden, erscheint mehr als zweifelhaft, um so mehr, als »n Liberalismus allgemein zu wenig positive Ideen stecken. Die Arbeiterpartei (Labvur Party) ist eine jüngere Partei, die man aber nicht, wie es manche Zeitungen bet uns tun, mit den Sozialisten gleichstellen darf. Es sind in ihr eine große Menge Sozialisten, aber gleichfalls eiüe große Anzahl von Nichtsozialisten. Auch die Sozialisten unterscheiden sich von den deutschen Sozialdemokraten da durch, daß sie durchweg revionistischer gesinnt sind und in den Vordergrund ihrer Politik erst England und dann die zwischenstaatlichen Probleme schieben, d. h. Völkerbund und Weltfrieden nicht auf dem Rücken Englands als Last, son dern auf seinen Schultern als Ueberbau herbeigeführt wis sen wollen. Die Partei ist, wie alle englischen Par teien, eine Tatsachenpartci, keine Phnntastenpartet. In der Arbeiterpartei gibt cs eine Anzahl sehr religiöser und kirchengläubigcr Abgeordneter. Ihre Stärke betrug im Jahre 1918 270 Mandate, 1922 142, 1923 193 und 1924 162 Abgeordnete. Die englische Partetpolitik zeichnet sich aus durch Ge schlossenheit, Toleranz und Zielbewußtsein ohne Doktrinen. Zum Schluß noch einige Mitteilungen über die Reli gionsverhältnisse in England. Es gibt fünf größere Glau bensbekenntnisse: Die Hochkirche, die die römisch-katholische Hierarchie beibehielt und strenggläubig ist, die Niedere Kirche, die allen Aeußcrlichkeiten abhold ist und die Breitere Kirche mit freisinniger Rich tung. In Schottland existiert die dem englischen Könige unterstellte Presbhteriankirche. Die römisch-katholische Kirche zählt in England und Wales etwa 2 Millionen, in Schottland 600 000 und in Irland etwa 3 250 000 An hänger. Die Kirche wird geleitet durch den Kardinal-Erz- bljchos in Westminster. Sie hat 10 Erzbischöfe und 41 Bischöfe. Die Katholiken sind frei in Ausübung der NeU- nionSpflicht und haben Zutritt zu allen StaatSämter». Di« bekanntesten Sekten in England sind die Quäker, die Bap< ttsten, die Methodisten und die Heilsarmee. Dr. F. Stricker. Von dort aus »ach Altenberg überführt, wurde jetzt gegen ihn wegen eines im Oktober vorigen Jahres im Hotel Kaiserhof in Bärenfels verübten Etnbruchsdtebstahls verhandelt. Das Amts gericht Altenberg warf zwei Jahre Zuchthaus aus, die in eine zehnmonatige Zusatzstrase zu den bereits ergangenen anderweiten Zuchthausurteilen umgewandelt wurden. — Der kommunistische Reichstagsabgeordnete Dr. Korsch bleibt Universitätslehrer. Wie erinnerlich, ivar der kurzfristig« ehemalige Iustizminister Professor Dr. sur. Karl Korsch ordent- licher Professor der Rechtswissenschaft an der Universität Jena, nach dem Abtreten der sozialistisch-kommunistischen Regierung, welcher er beide Aemter verdankte, zunächst auf längeren Urlaub verwiesen, ihm aber später die Erlaubnis, Vorlesungen zu halten, entzogen worden. Hierauf strengte Korsch einen Prozeß auf seine Wiederzulassung als Universitätsdozent gegen die Thürin gische Regierung an, der jetzt vor dem Oberlandesgericht Jena mit einem Vergleich auf folgender Grundlage endete: Dem Klä ger verbleibt die ihm durch die Anstellungsurkunde vom 30. August 1023 übertragene Stellung, wonach er zum außerordent lichen Professor der Rechte und zum persönlichen ordentlichen Professor der Thüringischen Landcsuniversität ernannt worden Detmold, 18. August. (Tagung der Dcutschcn Turner« schaft.) Im Anschluß an den Hermannslauf der Deutschen Turnerschaft trat der Hauvtausschuß der Deutschen Turner- schast hier zu einer zweitägigen Sitzung unter dem Vorsitz des Professors Dr. Berger-Berlin zusammen. Aus dem Geschäftsbericht ergab sich, daß die Deutsche Turnerschaft am 1. Januar 1925 insgesamt 1 622 367 Mitglieder zählte, davon 1 109 521 männliche Mitglieder, 160 657 weiblich« und 352 189 Kinder unter 14 Jahren. Die Mitglieder ver teilen sich auf mehr als 12 000 Vereine. Es wurde be schlossen, daß das nächste deutsche Turnfest im Jahre 1928 in Köln abgehalten werden 'oll. vel-k» rin« r«rte, veisie N»ut u. blendenck »ckSnen ?elat «rlsnx«n und «rlislten vi», vHiciit ,Icl> nur mit der ,»«>» , ckteä - VLLfs, «n« b«»t« l-Nlsomlloliiolk« von ke-zmsnn » Co., tzsdebeul. Neu-eutschlands 7. Dundeslag auf der Wewelsburg bei Paderborn (1. bis 8. August). Nicht weit von Paderborn liegt ein« trotzige Feste, die Wewelsburg. Einst war sie ein schier uneinnehmbares Bollwerk gegen dbn stürmenden Feind; heute grüßen nur noch Ruinen weit in die Lande. Traum,um sangen liegt die Burg, auch noch in ihren Trümmern stark und stolz. Schon lange nicht mehr klingt der Burghof wider von ritterlichen Kamvfspielen, kein Landsknecht wacht am Burgtor. — Das Leben ist gewichen, und wie di« Prinzessin im Märchen harrt die Wewelsburg auf die Stunde, wo -er Ritter sie aus ihrem Traumschlaf erlösen so''. Horch! Ein Klingen und Singen hebt da an — viele Hau fen srumber Landsknechte und edler Ritter halten da eines Täges ihren Einzug in die alte Burg mit frohem Gang. Neudeutsche sind es, nahezu an die taufend, die hier ihren siebenten Bundestag halten wollen. Einen Rückblick gilt es zu tun auf das vergangene Jahr, und in frischer, froher Arbeit soll geschasst werden für das kommende. Aus allen Gautzn des deut schen Vaterlandes kamen sie, um mitzuhelfen an der großen Aus gabe des Bundes. In sechs Kreisen wurde aus der Burg über die Ausgabe des kommenden Jahres gesprochen. 1. Liturgie: P. Ambrosius Stock, O. S. B., Maria-Laach; 2. Karitas: Generalsekretär Dr. Becking. Freiburg i. Br.; 3. Kunst: Dozent Kamps, Kunstakade mie, Düsseldorf: 4. Literatur: P. Friede. Muck,ermann S. I., Münster i. W.; 8. Oeffentkiche Meinung: Universitäts-Pros. Dr. d'Ester, München: 6. Lied: Rektor Hatzfeld, Paderborn. Mt reger Anteilnahine folgten alle den Ausführungen der Kreisleiter und tauschten ihr« Meinung in Rede und Gegenrede aus. Am Sonnabendabend wurde beim Scheine der Fackeln mit einer stimmungsvollen Feier die Tagung begonnen, der als Ehrengäste Landrat Dr. Vogels und der alte Ortspfarrer, Geistl. Rat Pöp)>elbaum, ein ehrwürdiger Greis von 80 Jahren, bei wohnten. Trotz seines hohen Alters ließ es sich der greise Pfar rer nicht verdrießen und erschien täglich im Kreise der Neuüeut- scheu. Am Sonntag erschien zur größten Freud« aller der hochw. Herr Bischof von Paderborn und richtete l-evzllche, kernige Worte an dle Neudeutschen, die er den Stolz und die Hoffnung unserer Zukunft nannte. Seine Ausführungen gtpfeften in dem Worte: Pro Deo et pro Patriot Für Gott und das Vaterlandl Sein« warmen Worte i-aben freudigen Widerhall in den Herzen der Jugend gesunden, -das bezeugten alle beim Abschied. Dle übrigen Tage vergingen in bunter Abwechselung bei ernster Arbeit in den Kreisen und srbhem Spiel, Sang und Sport. Schließlich rückte die Abschiedsstunde heran. Noch einmal einten sich all« am Abend des letzten Tages beim Scheine des lodernden Feuers und gelobten Im Herzen, in Liebe und Treue zum Bunde zu stehen und mitzuarbeiten jeder an seinem Platz« an der Gesundung unseres Volkes und am Neuerstarken unseres gellcbteu deu-tschen Vaterlandes. Einsam und verlassen liegt nun wieder die stolze Feste; träumend sieht sie wieder in die Lande. War es ein Traum, war es Wirklichkeit, was sie mährend der fünf ersten Augusttage in ihren Mauern wiederausieben sah an altem Landskuechts- treibÄrl In ihre alten harten Züge, die vergrämt sind ob ihrer Nutz losigkeit, ob ihrer Nichtachtung durch di« Menschen, tritt gleich- sam ein stilles, froh leuchtendes Lächeln — ach, sie ist nicht mehr böse, daß man s-e nicht mehr als Bollwerk gegen den Feind benutzt, denn sie hat erkannt: Solang« deutsche Jugend mit so eifriger Treue schafft, solange sind den deutschen Landen keine Walle, keine Bürgen nötig. G. Nowotny, theol. caih. X 88. CV.-Bersammlung in Innsbruck. In den Tagen vom S. bis 8. September findet in Innsbruck, otm Sitze der Vor- ortsverbtndung Austria, die 86. Cortellversammlung de» Car- iell-Verbande» der katholischen deutschen farbentragenden Stu dentenverbindungen (TD.) statt. Die Tagung wird unter dem Leitgedanken stehen: „CV. und katholisches Führerproblem-. Vor der Tagung finden Exerzitien im DantstanüM statt. Neben den Beratungen der amtlichen Bevbindunasvertreter der 111 dem CB. angehörenden Verbindungen au« dem Deutschen Reich, Österreich, der Dschechoflo-wakei, Danzig. Rumänien und der Schweiz gehen ein LB.-Sportfest und mehrere seistliche Veran staltungen einher, so ein Begrühungsabenv, ein Aufmarsch zum Berg Isel mit Heldengedenkseier, ein Festkammers. ein Garten fest und ein Burgfest in Schloß Amras. Am Sonntag, den 6. September, findet eine Ponttsikalmesse mit einer hervorragen den kirchenmusikalischen Aufführung durch -den berühmten Chor verein der St. Iakobspfarrkirche statt. Rege Beteiligung von Studierenden und Altherren, namentlich au« Oesterreich «H, dem übrigen Süddeutschland, steht zu evivarten. Es wird mit ei»va 1200 Teilnehmern gerechnet. U. a. werden voraussichtlich erscheinen der österreichische Bundeskanzler Dr. Ramel,, M- buudeskanzler Dr. Seipel und eine Reihe anderer im öffent lichen Leben stehender Mtherren. Wir werden über die Veran staltungen berichten. Kumvr Paradox. Auf einem Kinoplakat las ich jüngst folgend« Werbeworte: „Hettz überläuft es uns bei den Geschehnissen auf dem ewigen Eise. Das Großartigste ist aber doch die Mitter nachtssonne. Sie stellt alles in den Schatten." Di« lange Rase. „Warum hast du den Zwicker so weit vorne auf der Nase sitzen, Onkel?" „Weil ich ihn sonst nicht sehen kann, dummer Bub, ich bin doch weitsichtig!" «aS lst'S? „Was ist auf allen Lebenswegen das Wichtigste?" „Die Schuhe!" Der sparsame Gatte. „Ich sah dich eben wieder ein neues Kleid anprobierem Das muß anders werden!" „Du hast recht! Es sitzt schlecht." «ns alle Fälle. „So viel darf ich nicht trinken, Fritze, sonst geh' ich heut mit 'nein Affen heim." „Deswejen nur keene Bange, ick begleite dir m un all« Hülle." vertrauen. „Was. der Schmuck, den mir Felix geschenkt hat, fott nicht echt sein? Sowas traue ich ihm nicht zu, da baue ich felsenfFt auf ihn.« „Pah, geh' mal zum Juwelier!" „Das Hab tch natürlich sofort getan." Entladung Pan heute. „Wie habt ihr's mit den Geschenken gehalten, als die Verlobung ansetnander ging?" „Wtr habe« einfach gegenseitig die Pfandscheine aus«
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