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Sächsische Volkszeitung : 19.08.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-08-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192508196
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19250819
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19250819
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-08
- Tag 1925-08-19
-
Monat
1925-08
-
Jahr
1925
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 19.08.1925
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Mittwochs den 19. August 1925 Nr. ISO. Seite L Zusammenlrilt -er Fuldaer Dischosskonserenz Frankfurt, 18. August. Wie aus Fulda gemeldet wird, l'.'itt heute früh in Fulda die Deutsche Bischofskonferenz zu sammen. Als Teilnehmer sind eingetrosseu der Fürstbischof en.r- Breslau, die Erzbischöfe bzw. Bischöfe aus Köln, Mun- > e», Trier, Mainz, Paderöorn, Limburg, FrelSnrg, Otei'ßen und Osnabrück. Die tschechoslowakischen Bischöfe zum Fall Marmaggi Prag» 18. August. Die tschechoslowakischen Bischöfe haben einen Hirtenbrief erlassen, der sich gegen die letzten tzusfeiern richtet und in dem erklärt wird, dass der päpstliche Nuntius Marmaggi Prag verlassen habe, weit man tzus als Vorkämpfer der Reformation gefeiert habe. Der Hirtenbrief fordert die Katholiken auf, Ergebcnheits- udressen an den päpstlichen Nuntius zu richten. Severing über die Preutzensrage Berlin, 18. August. Der preutzisck-e Innenminister Severing erklärte in einer Rede in Bielefeld: Seit dem 7. September vori gen Jahres leben wir in einer dauernden Regierungs krise. Der Etat, der bis zum 1. April sertiggestellt sein muh, ist noch nicht einmal in allen seinen Teilen im Haushaltsnus- Ichuss beraten. Der Ministerpräsident und ich werden den Land tag vor bestimmte Aufgaben stellen. Wenn dann ein vernünf tiges Arbeiten nicht möglich ist, werden wir den Landtag nach Hause schicken. ss Die Sicherfteilsnole nicht vor Freitag Paris, 18. August. Einer Havasmeldung zufolge wird die Antwort Frankreichs auf die deutsche Sicherheitsnote entgegen den bisherigen Meldungen nicht vor Freitag oder Sonn abend übergeben werden können, da die Meinungsäusserungen Italiens, Belgiens und Japans nicht vor Mittwoch zu erwarten lind. Die Note wir- am Tage nach der Uebergabe veröffent licht werden. Tagesneuigkeilen Feuer und Sturm an -er deutschen Küste In dem Fischerdorf« Grohgarde, Kreis Stolp, das schon vor mehreren Jahren durch ein Grossseuer fallt vollständig ein- aeäschert wurde, vernichtete ein neuer Brand 19 Häuser. 2l Familien, insgesamt 120 Personen, sind obdachlos geworden. Der Schaden ist sehr gross. Der „Berl. Lokalanzeiger" meldet aus Westerland-Sylt: Auf der Insel Anrum wütet ein heftiges Feuer. In Nortorf sind bisher 19 Häuser den Flammen zum Opfer gefallen. In folge des starken Sturmes breitet sich das Feuer immer weiter aus. Cl irm- und Wasserschäden in Sowjetrutzlan- . Moskau, 18. August. Die von Osten noch Westen fortschrei tenden Stürme, die in den letzten Tagen Westeuropa heimgesucht haben, haben setzt auf Sowjetruhland übergegriffen und wirken sich dort mit verstärkter Kraft aus. Am meisten haben die sibirischen Gegenden gelitten. In der Umgegend von Bodasbo sDezirk Irkutsk) sind zivel Goldgruben unter Wasser gesetzt wor den. Tine grössere Anzahl von Arbeitern ist ertrunken. Die Schäden betragen viele Millionen. In BMuntschansk in Rus sisch-Zentralasien sind infolge eines Wolkenbruchs die Salzgrubcn eingestüvzt. Die Arbeiten mussten auch hier eingestellt werden. Ts sind 10 000 Pud wcisses Exportsavz vernichtet worden. Das Staatsbudget hat allein durch di« Ernteschäden einen Berlu/st von 100 Millionen Rubel z» verzeichnen. Wirbelsturmkalasirophe in Japan Osaka, 18. August. Ein Orkan richtete in Osaka, Kyoto und Umgebung grossen Schaden an, der bis zur Stunde noch nicht In seinem vollen Umfange geschätzt werden bann. .Hunderte von Telephonen wurden ausser Betrieb gesetzt. Tausend« von Häu sern in den niedrig gelegenen Stadtteilen von Osaka sind über schwemmt Die Flussläufe sind bedeutend gestiegen, jedoch sind fie nicht über die Ufer getreten. Der der Eisenbahn und der Schiffahrt zugefügte Schaden ist nicht sehr bedeutend. 21 Menschen von einem abslttrzen-en Felsen erschlagen Warschau, 18. August. Rach Meldungen aus Shitomir (Wolhynien) ereignete sich am User des Teterew ein schwerer Felssturz, der 21 Menschenleben fordert«. Ein grosser Teil einer steilen Uferivand löste sich los und stürzte unter donnerartigem Krachen auf die zahlreichen im Flusse Badenden. Bisl)«r bonn- len 21 Tote und zahlreiche Verletzte geborgen werden. Militär Ist zur Hilfeleistung an die Unsallstelle entsandt worden. Die Zahl der Opfer dürfte bedeutend grösser sein. Man vermutet unter den bisher noch nicht gehobenen Felsblöcken noch zahlreiche Tote. -f Amerikanische Hilfe für die deutschen Optanten. Dos Zentralkomitee hat, wie aus Neuyork berichtet wird, von seinem Hamburger Lager aus 1000 Lebensmittelpakete zur Verteilung unter die aus Polen vertriebenen Deutschen bereitgestellt. f König Jeissal vom Irak ist am Montag in Paris ein getroffen und sofort nach London weitergercist. f Verstaatlichung des Telegraphenwesens in Italien? Die „Epoca" meldet, dass die Absicht bestehe, nachdem man mit der Entstaatlichung der Telephonieverwaltung gute Erfahrungen ge macht habe, nunmehr auch das Telegraphenwesen In Italien einer privaten Gesellsä-aft zu übertragen. f Internationale Molorrennen. Di« sechs Tag« dauernde internationale Zuverlässigkeitsfahrt über 1100 Mei len für Motorräder hat in Anwesenheit einer grossen Zuschauer menge ihren Anfang genommen. An dem Rennen beteiligen sich unter andere» 11 Deutsche, 7 Holländer, 8 Norweger. 63 Eng länder und 3 Australier. Der deutsche Teilnehmer Vehr auf einem Leichtmotorrad hatte nach Zurücklegung einer Strecke von 35 Meilen einen Unfall, wobei das Rad derartig beschädigt wurde, dass er gezwungen war, auszuscheiden. h Zwei Tote bei einem Motorradunglück. In der vergan genen Nacht ereignete sich in Schildesche bei Bielefeld ein schwe« res Motorradunglück, dem zwei Menschenleben zum Opfer fie len. Der Kaufmann Hüttemann ^uhr mit einem Fräulein Schmitz in rastnder Geschwindigkeit gegen einen Kilometerstein Die Begleiterin war fosort tot. Hüttemonn starb nach kurzer Zeit. Der Kilometerstein wurde glatt abgebrochen. Das Mo torrad wurde vollständig zertrümmert. h Grossteuer in einem Möbellager. Montag abend brach aus noch unbekannter Ursache in einer Möbelfabrik In Homberg am Rhein Grossfeuer aus, das die Lagerräume vollständig ein- äscherte. Der Schaden ist ausserordentlich groß. h Grubenunglück. Aus der Zeche „Konstantin der Grosse", Schacht 8 unb^g, befuhr der Direktor und Betriebsführer Press ler mit dem Revterstciger Möller einen Ausbruch des Reviers. Aus noch nicht aufgeklärter Ursache riss plötzlich das Seil, und der Fvrderkorb stürzt« tn di« Tiefe. Die beiden Beamten wurden noch lebend, ab« mit tödlichen Verletzungen geborgen und in» Französische Kabinettskrise? Sie tzleilWMM der MWen Paris, 18. August. Der sozialistische Nationalkongretz verhandelte gestern über die Frage der achtstündigen Arbeitszeit. Leon Blum legte das Programm des be vorstehende» internationalen Sozialistenkongresses in Mar seille dar. Er hob die Verdienste der sozialistischen Parteien Frankreichs und Belgiens um die Entspannung in der allge meinen politischen Lage hervor, da ohne die beiden Parteien der Dawesplan und die Londoner Abmachungen vermutlich nicht zustande gekommen wären. Auf dem Kongretz in Mar seille werden sich die Parteien für den Sicherheiks- pati anssprechcn. Blum betonte, dass das im April 1923 in Berlin von den internationalen Delegierten Unterzeich nete Protokoll die .Hauptbestimmungen des geplanten PakreS enthält. Die französischen Sozialisten werden fordern, das; der erste Teil des Genfer Protokolls, der die Schiedsge richtsbarkeit behandelt, beibehalten werden muß. Die Rolle des Völkerbundes besprechend erklärte Blum, wenn sich der Völkerbund nicht in den Dienst des internationalen Sozialismnsses und der Frage der Arbeitsverteilung, Ver wertung der Rohstoffe, Beschaffung von Arbeitsplätzen stelle, so werde er zu dauernder Ohnmacht verurteilt bleiben. Der RedaktionLausschuß, der die Entschließung über die Stellungnahme der Partei zur Regierung in der Frage der Unterstützungspolitik und der Beteiligung im Kabinett abfassen sollte, hat sich vertagt, da eine Einigung nicyl erzielt werden konnte. Es wurden vier Entschliehungen ansgearbeitet, über die der Ausschuß noch verhandelt. Der Kongreß will auf jeden Fall heute seine Arbeiten beendigen. Paris, 17. August. Der sozialistische Nationalkongreß hatte am Sonntag die Aussprache über die Unter- stützungspolitik fortgesetzt und sie am Abend zu Ende ge führt. Im Mittelpunkt der Debatte stand ein eventueller Eintritt in das Kabinett, der mit großer Mehr beit ab ge lehnt wurde. In der Vormittagssitzung har Dudch die Neubildung eines Linkskartells beantragt und erklärt, man müsse noch einen Versuch mit Painlevö machen. Herriot habe die den Sozialisten gemachten Versprechungen lucht gehalten. Der Delegierte Montaguer glaubt, daß das Kabinett Painlevö iin Frühjahr gestürzt wird wegen der unüberwindlichen finanziellen Schwierigkeiten. Dann wäre der Augenblick, wo die Sozialisten sich zum Eintritt in ein neues Kabinett entschließen müßten. Leon Blum lehnte ;edc Unterstützung des Kabinetts ab, hält aber die Fortsetzung der bisherigen Politik im Nahmen der Entschließung des Gre- nvbler Kongresses für angebracht. Nie Ae Eigentlich hat ja die Krise seit Anfang her bestanden, sie war mit der Zusammensetzung, mit dem Geiste der Regierung Painleve-Briand-Caillaux mitgegeüen; das heißt, eine „große" Regierung, die sich sehen lassen, aber keine eigentliche treue Kammermehrheit zusammensinden kann. Die große Partei, einer der Hauptpseiler für Herriot, war die sozialistische Partei gewesen, und von Anfang her hat sie ihr Vertrauen der neuen Regierung nur bedingungsweise ausgesproclien, mit anderen Worten, wenn sie mehr oder minder dem Geiste des Sozialismus huldige. Daß dies in einem Kabinett, in dem der autoritäre „Modern-Konservative" Caillaux saß, ausgeschlossen wäre, musste man ja voraussehen. Nun hat sich die Krise lange Zeit hinausgezogen, ohne dem Ministerium das Leben zu kosten, obwohl sich in den sozialisti schen Reihen bald der Schrei nach der Opposition erhob. Ihr Führer Blum muhte zwar immer noch seine Truppen zu be schwichtigen, doch fingen sie »ach und nach trotzdem an, sich bei den Abstimmungen zu enthalten, besonders da der M a r o k k o - Krieg in manchen Arbeiterkreisen unpopulär zu werden be gann und die Kommunisten kräftig Kapital daraus schlugen. Diesen galt's den Rang abzulaufen, was die Opposition noch ver mehrte. Doch klar war die Lage trotzdem nicht: die sozialistische Partei trat auch nicht geschlossen in die Opposition ein. Während der Parlamentsferten hatten die Abgeordneten Zeit, bei ihren Wählern und ln den Ortsgruppen nachzusehcn, „woher der Wind weht". Nun fanden schon einzelne kleinere Kongresse statt, und Blum erklärte, dass man definitiv aushöre, dem Kabinett gegen über sogar die Neutralität zu erhalten. An sich selber war ja dies nichts neues, doch was viel ge fährlicher für die Negierung ist: Im Gegensatz zu ihrer früheren Haltung seien sie nun bereit, ineinemzweiten Kabinett Herriot Ministersessel zu übernehmen. Und dazu ist jo vie len Sozial-Radikalen j.Herriots Partei) die Zusammenarbeit mit den Sozialisten lieber als Vrland-Caillaux. Allerdings würden die beiden Parteien noch nicht die Mehr heit ausmachen, die Radikalen bleiben das Zünglein an der Wage, und sie sind sehr bürgerlich, allerdings kleinbürgerlich, radikale Republikaner, aber in gewissem Sinne, besonders in so zialer Hinsicht, sehr konservativ. Von ihnen wird hauptsächlich der Ausgang abhangen: und dann ferner von der Rechten, die ja schon einmal, am 12. Juli, dem anfangs sehr verschrienen Ministerium, um „Schlimmeres zu vermeiden" das Leben gerettet hat. In ihren Augen hat dieses „Linkskabinett" allerhand Ver dienst: Verteidigung Marokkos, Abwendung der Kapitalsabgabe und die Verhütung einer finanziellen Kata st ro ss h e. Doch ist es möglich ja wahrscheinlich, dass die Rechte silr eine längere oder gar prinzipiell« Unterstützung schon ihr Back« schisch verlangen würde. So wird ja ivahrscheinlich sofort nach dem Zusammenicitt der Kammer irgendwie über Leben und Tod der Negierung ob- gestimml werden. Aber ausser oder vielmehr hinter und unter allen parlamentarischen Kombinationen wird die : -ige l» Ma. rokko und das endgültige Ergebnis der Goldanleiye, für die man sehr lebendig und bezeichnenderweise auch gerade bei der Rech ten aufs lebhafteste Propaganda macht, seine Rolle mitspielen: denn die Börse hat grosse Sympathien für Caillaux und einem zweiten Ministerium Herriot, besonders falls sich die Sozialisten daran beteiligten, würde sie voraussichtlich das Leben sehr sauer machen. Vom Internationalen Sinndpunkt. besonders deuischcr- seits, würde man es wahrscheinlich beglichen, wenn ein aus- gesprochenes Linkskabinett die Garantieverhandlungen we't'r- sllhrte. Doch darf man nicht vergessen, was letzthin Wirth wn sich sagte: „Wenn ich Stresemanns Politik getrieben hält«, hätte ich wohl das Los Nathenaus teilen müssen." Aehnliches gilt sa auch in Frankreich, obwohl hier seit Ende des Krieges politische Morde nicht Mode sind: Die Rechte nimmt sehr viel von Briand- Caillaux hin, was sie von Herriot nicht ruhig annehmen würde. Und es ist vielleicht besser, langsam mit der ganzen französischen Nation übereinzukommen, als schnell nur mit einem Teil dersel ben, während der andere unzufrieden zur Seite steht und aus Oieaktion vernichtet, wenn er ans Ruder kommt, was der andere aufgebout. Friedrich Veith. MIWMM «MOM« Paris, 18. August. Man glaub!, dass die internationalen diplomatischen Verhandlungen in der zweiten Hälfte des Mo nats August im Hochsommerzeichen einer gewissen Ferienst»»- mung stehe». Herr Vriand hat den Entschluss gefasst, mehrere Tage zur Erholung aufs Land zu gehen, bevor Anfang Sep - tember die Sitzung des Völkerbundes beginnt, von der man annimmt, dass sie einen recht bedeutsamen Verlaus nehmen wird. Man erinnert daran, dass Herr Baldwin i>- Paix les Bains eintrcfsen wird, um dort seine Kur zu gelrauchen: so wird sich der englische Ministerpräsident also nur wenige Kilo, meter von Genf aufhalten, wenn dort am 7. September die Völkerbundsversammlung beginnt. Den Vorsitz der Versammlung wird in diesem Jahre tatsächlich in Verfolg des eingeführten Systennvechscls der Vertre ter Frankreichs übernehmen, also Ministerpräsident Pa i n- leve, der bei der nächsten Sitzung des Mlke"bundsrates. die auf den 8. September festgesetzt ist. präsidieren rnrd. Es wird Herr Baldwin, wie in einer Pariser Zeitung heut« augedeutet wird, in Genf Painleue begegnen können, der die Erössn»»gs-> rede der Völkerbundssitzung halten wird. Vriand wird sich am 2. September In Genf befinden, doch wird er voraussichilich schon am 15. September nach Paris zurückkehrcn. Painleve wird die Leitung der französischen Delegation während einer Woche >n»e- haben. Ter „Temps" veröffentlicht heute die Mitgliederliste der verschiedenen Delegationen für die nächste Tagung des Völker bundes. England: Austen Chamberlain, Minister des Aeu- ßern, Lord Cecil, Sir Graham, Herzogin d'Atholl, Parlaments mitglied, Mr. Hurlt. auch Parlamentsmitglied. — Spanien: Simones de Lion, der spanische Botschafter in Paris. — Por- tugal: Mfonso da Costa, früherer Ministerpräsident. -- Südafrikanische Union: Mr. Smith, Oborkommissar für die Südafrikanische Union in London. — An stralie » : Mr. Cook, Obcrkommistar für Ausstralien in London, General Borge mann und Frau Maginot. Eaillaux' Lon-onreise verschoben Paris, 18. August. Nach den Abendblättern ist die Reise Caillaux nach London auf unbestimmte Zeit versckobe» worden, da die Verhandlungen der Schuldncrstaaten Eng lands untereinander noch andauern. London» 18. August. Dt« Gerüchte, wonack Lord Brav burh England bei den englisch-französischen Schuldverhand- lungen vertreten wird, entbehren, tote „Daily Telegraf" meldet, jeder Grundlage. Indessen stimme seine Ansicht »nt der des englischen Schatzamtes überein, wenn er damil recknet. dass Frankreich sehr wohl in der Lage sei, England 380 Millionen Pfund von 625 Millionen Pfund zurück zuzahlen. London, 18. August. Nach einer Meldung ans Ncuhort erklärte heute Präsident Coolidge, daß in den Schulden oerhandlungen mit Belgien kein Stillstand eingetreten sei und daß ein endgültiges Abkommen heute abend zu er warten sei. Man nimmt an, daß Coolidge dem belgischen Standpunkt beistimmen wird. Denlschlan-s Belettigung an -em Inlernalionalen Sozialislenkongretz Paris, 18. August. Zu dem bevorstehenden Inter nationalen Sozialistenkongretz in Marseille hat die deutsche sozialistische Partei 82 Vertreter, darunter 12 Abge ordnete, entsandt. Auf dem gegenwärtig in Paris tagenden außerordentlichen Sozialistcnkongreß ist Deutschland durch den NcichStagSabgeordneten Henke, Frau Wurm und Frau Agnes vertreten. Krankenhaus gebracht, wo beide inzwischen ihren Verletzungen erlegen sind. P Ausstand der städtischen Arbeiter in Köln. Sämtliche städtische Arbeiter sind Dienstag vormittag wegen Lohnstreitig- keiten in den Ausstand getreten. Nur Notstandsarbeiten wer den verrichtet. Der gesamte städtiscl>e Straßenbahn- und Vor- Ortsverkehr ruht. -s- Ein Lastnuto vom Zuge zertrümmert. Aus Landsberg a. d. W. wird gemeldet: Ein Lastauto des Gutes Lichnow, aus dem sich Arbeiter des Gutes befanden, wurde beim Bahnübergang an der Hohenwalder Straße von einem Pcr- soncnzuge erfaßt und zertrümmert. Zwei Arbeiter erlitten lebensgefährliche Verletzungen, während die übrigen und der Chauffeur mit geringeren Verletzungen davonkämcn. h Der Bulkauausbruch auf Santori». Nach einer „Matin"-Meldung aus Athen hat der Ausbruch des Vulkans aus der Insel Santorin im Gegensatz zu der Erwartung der Sachverständigen zugenommen. Auch auf die Stadt Thira ist Asche gefallen. Es besteht noch keine unmittelbare Gefahr für die Einwohner. Der neue Krater ist in einem Nmjange von 200 Quadratmeter ausgebrochrn. s Alngzeugabstürze. In Neapel ist aus bisher noch unbekannten Gründen ein Wasserslugzeugabgestttrzt. Auch in der Umgegend von Poia ist ein Wasserflugzeug bei einem Landungümanöver Plötzlich aus bisher noch unbe kannten Gründen abgestllrzt. Der Monteur und der Pilot wurden getötet. — Bet Krakau ist abermals ein pol nische» Heeresflugzeug wegen Versagens des Motor» abge- stürzt. Da» Flugzeug wurde gänzlich zertrümmert. s Selbstmord eines Direktor» der Warschauer Bank. Ge stern übend erschoss sich in der Warschauer Bank einer ihrer Di rektoren Maurice Gordowtfki. Der Grund für diese Tat -st in finanziellen Schwierigkeiten su suchen. Zur lebten Ruhe gebettet wurde am Sonntag aus dein Nikolai-Friedhof in Bautzen Herr Oberstudienrat Dr. Clemens Förster. Im Josephinenstift zu Jannvwitz tn Schlesien, wo er den Nest seiner Sommcrfeiern verbrachte, hatte, wie bereits gemeldet, den erst 61jährigen der Tod ereilt. Die grosse Schar der Leidtragenden ließ noch einmal erkennen, welche Achtung und Liebe der Verblichene weit «der die Grenze seiner Vaterstadt hinaus genoß. Unter der Trauergemetnde bemerkte man den hochw. Herrn Bischos Dr, Christian Schreiber, die Herren Bezirksschulrat Dr, Krahl, Oberschulrat Bach und Vertreter der Bautzner Schulen. Prälat Nik. Sauer zeichnete in seiner Grabrede den Werdegang des Verstorbenen, der 31 Ja^re lang seine straft der Heranbildung der katholischen Lehrer Sachsens ge« widmet hat. In seiner Gedächtnisrede hob Oberstudien« dircktor Löbmann hervor, wie der Tote als kenntnis« reicher Lehrer, gewissenhaster Erzieher und ersolgreicher Organisator allzeit eine vorbildliche Lehrerpersönlichkeit ge« wesen sei. Der Vorsitzende de» Katholische» Lehrerverbandes im Freistaats Sachsen, Schulleiter Scheder, ries vem Freunde und Förderer der BolkSschullehrersckaft einen letzten Gruß zu und dankte thm für seine tätige Anteilnahme an den wissenschaftlichen Fortbildungskursen und sür seine aus« vpscrnde Leitung der Seminarblätter. Der Binzeiizverein der katholischen Gemeinde beklagt in dem Heimgegangenen leinen Vorsitzenden. Noch einmal neigten sich die Fahnen des katholischen Seminars und des katholischen Männer vereins, Oberstudienrat Dr. Förster ist von uns gegangen^ die Erinnerung an ihn wird leben! Wetlerbertchl -er Dres-uer Welterwarl» «litermigsaussichte» für den 18. August abend» k IS. August abends; Weiterhin unbeständig. Bewölkung stc wechselnd, schwache Regenschauer nicht ausgeschlossen, i «Inge Wärmezunabme, mäßig« Winde au» westlicher Richtu
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