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Mlmslolse -es LeiMk öesters Dienstag, den 18. August 4,3V—8,00 nachm.: Nachmittagskonzert der Runbfunkhauskapell«. 6.30— 7,00 nachm.: Leseproben aus den Neuerscheinungen auf dem Büchermarkt. 7,00—7,30 nachm.: Vortrag von Dr. Hugo Grothe, Leiter des Instituts für Auslandskunde „Grundlinien zur deutschen Volkskunde." 7.30— 8,00 nachm. Vortrag von Prof. Ad. Winds: „Wanderungen durch die deutsche Lyrik". Dresdner Programm für beide Wellen 8,15 nachm.: Iohann-Nestroy-Abcnd. Mitwirkende: Karl Blumau lRezilaiionen), Else Schicketanz (Sopran), Ernst Schicketanz (Bariton). 1. Einführender kurzer biographischer Ueberblick: „Geflügelte Nestroy-Worte". sEine Ausivahl der witzigsten Ein- und Ausfälle, Sentenzen und treffendsten Geistesblitze des gro ßen Satirikers). (Karl Blumau). 2. Johann Nestroy: Lied aus „Der Talismann", Posse mit Gesang: „Ja, die Männer häben's gut (Musik von Adolf Müller). (Eise Schicketanz.) 3. Johann Nestroy: Couplet aus "„Die verhängnisvolle Fa schingsnacht". Posse mit Gesang: „Und 's ist alles net wahr", Musik von Adolf Müller. (Karl Blumau). 4. Ernst Reiterer: Walzerduett aus „Johann Nestroy", Sing spiel Text von M. Willner und N. Oesterreicher, „So jung, so jung sollt' man ewig sein" (Else Schicketanz, Ernst Schickelanz). 5. Johann Nestroy: „Frühere Verhältnisse", Posse mit Ge sang in einem Akt. jür den Rundfunk eingerichtet von Karl Blumau, Regisseur. Personen: Herr von Ccheiter- mann. Holzhändler (Ernst Schicketanz), Iosefine, seine Frau (Lisa Wagner), Anton Musst, Hausknecht (Karl Blumau), Peppi Amefl, Köchln (Else Schicketanz). Ort der Hand lung: Eine große Stadt. Zeit: 1880. Wirtschaftliches und Verkehr Berliner Produklenmarkt Berlin, 18. August. Preise sür Getreide und Oelsaaten tllr 10co Kilogramm, 'onst für 160 Kilogramm ab Station. Preise in Reichsmark: Weizen, märkischer 246 bis 280, für August —, ^für September 267, für Oktober 260 bis 280. Roggen, märkischer 170 bis 186. westpr. 172 bis 176, für Aug. sür September 108.6 200.60, für Oktober 206 bis 268,76. Winter« und Futtergerste 100 bis 108. dv. neue 240 bis 260. Hafer, märkischer 108 bis 206. sür August , für September —, für Oktober —. Mais, waggonsrei Berlin 215 bis 218, sür Juli —. Weizenmehl 32,76 bis 32,00. Noggenmehl 20.50 bis 28,00. Weizenkleie 13,80. Roggenkleie 13,kO. Raps 355 bis 360. Viktoria-Erbsen 27 bis 85. Speise-Erbsen, kleine 28,00 bis 27,00. Futtererbsen 28,00 bis 25,60. Peluschken '-3,00 bis 25,00. Wicken 26,00 bis 28,00. Lupinen, blaue 12,50 bis l4,60, gelbe 16,00 bis 16,50. Sera- della —. Rapskurlien 16,60 bis 16,80. Leinkuchen 23,60 bis 24,00. Trockenschnitzel 12,20 bis 12,50. Vollwertige Zuckerschnitzel—. Sago Schrot 22,60 bis 22,70. Torfmelasse 30/70 10,00. Kartoffelstöcken 25,50 bis 26,00. Der Geschäftsverkehr für Getreide weiter sehr ruhig. In Inlandsweizen besonders mitteldeutscher angeboten. Lieferung ruhig. Die niedrigeren amerikanischen Kurse machten wenig Eindruck, Roggen ostpreußischer stark offeriert. Gerste weiter stark angeboten, aber trotz nachgekender Preise schwer zu ver kaufen. .Hafer stärker angeboten, ist aber gleichfalls nicht leicht verkäuflich. Mehl in sofort greifbarer Ware wieder vereinzelt für unmittelbaren Bedarf gekauft. Getreide und Vieh in Chikago Ehikago» 15. August. Weizen für September 169»/», für Dez. 167'/», für Mai 160°/z . Mais für September 104 v/g. für Dezember 87/0, sür Mai 89 5/,. Has»r für September 4g,25, für Dezember 43.25 für Mai 46,60. Roggen für September 104.00, sür De ember 107,75, für Mai 112,60. Schmalz sür September 17,27,50, für Okt. 17.32.60, ffir Januar 1h,75. Rippen für September 18,77,50, für Oktober 18,60, sür Januar —. Speck 19,00. Leichte Schweine, niedrigster Preis 12,26. do. höchster Preis 14,00. Schwere Schweine, niedrigster Preis 18,00, do. höchster Preis 13,60. Bauyner Marktpreise Amtliche Feststellung vom IS. August (Preise in Goldmark für je 50 leg) Weizen neu 12.« 0 bis 12,30. Roggen, alt 9,80 bis 9,70. Roggen, neu 9,30 bis 9,70. Sommerae >ste 11,00 bis 12,50, Wintergerste 9,00 bis 9,30 Hafer 12,00 bis 12.50. Raps 16,00 bis 17,00 >alleö bei Mengen unter 1000 kx . staitüsfeiu in Ladungen . Heu lose 3.75 bis 4,50. Stroh, Maschinendrusch, gepreßt 0,90 bis 1,40. Stroh, Mnschinenreiidrusch, zweimal gebunden 1,20 bis 1,00. S>roh, Flegeldrnsch 2,20 bis 2,60. Weizenmehl, 60 Proz. 19,76 bis 20.78, Roggcnmeül 70 Proz. 16.76 bis 17,52. Weizenkleie 7.25 bis 7,76, Roggenkleie 8,50 bis 8,20. Ferkel. 690 Stück, 1 Stück 20,00 bis 33 00. Feinste Ware über Notiz. Lawinen und ihre Gefahren Die moderne Schneekunde gehört zu den Wissenschaf ten, von denen die weitaus meisten Menschen noch nicht einmal den Namen kennen. Immerhin hat der Aufschwung, den in den letzten Jahren der Skisport genommen hat, einen ständig wach senden Pevsoncnkreis auf die Probleme hingelenkt, um die cs sich hier Handolt. Doch nur diejenigen, die 'dos Hochgebirge ken nen, wissen einigermaßen Bescheid. Wer aber kennt dos Hoch gebirge? Weder der normale Tourist, der die gebahnte Heer straße nie verläßt, noch der Bergdilletant, der ohne hinreichende Schulung Ausflüge wagt, bei denen er oft nicht nur sich selbst, sondern mich seine Mitmenschen in unmittelbare Lebensgefahr bringt Besonders groß ist die Gefahr in den Sommermonaten, in armen der Zustrom mangelhaft vorgebitdeier Bergsteiger erfah rungsgemäß am stärksten ist, und es vergeht kaum ein Jahr, in dem nicht mehr oder minder schwere Unglücksfälle Vorkommen. Viele von ihnen stehen in Zusammen'hang mit der Lösung von Sommerlawinen. Tatsächlich neigt der Sommerschnee im Hochgebirge etwas weniger zur Lawinenbildung als der Winrer- und der Frühlingsschnee. Mil dem Ausdruck Sommerschnee soll aber nicht gesagt sein, daß der Schnee im sommerlichen Hocl>ge- birge grundsätzlich verschieden ist von dem. der die Hänge und Gipfel unserer Bergriesen im Winter und Frühling bedeckt. Bei der Lawinenbildung cur Som nerschnee sind daher im aligeme'nen doch dieselden Gesetze maßgebend, die die Bildung der Winler- und Frühjahrslawinen beherrschen. Man teilt die Lawni- n zunächst in G r u n d .aw'iien uird O l> e r > l ä >.h e »- lawincn ein. Bei jenen schält sich die ganze Schneelage bis aus das Erdreich ab. Die Vberflächenlaivlne rutscht auf tiefer lie gende Schnee- und Eisschichten ab. Bisher hat man noch keine Lawine auf Hängen beobachtet, die weniger als 23 Grad geneigt sind. Selbstverständlich kommt es vor, daß Ebenen und sanfte Halden von oben her verschüttet werden. Auch der Winkel der oben und unten anschließenden Geländestücke spielt eine große Rolle in bezug auf die Gleichgewichtslage eines Schneehanges. Der gelinde auslaufende Hohlhang ist bedeutend sicherer als der ausgebauchte Querschnitt, der unten steil ist und nach oben hin Turnen » Spork« Spiel Die deutschen Slrommeislerschafien Dresden, 17. August. Auf der Elbstrrcke Zschieren —Blasewitz wurde ge- stern im Auftrag des deutschen Schwimmverbandes die deutsche Strommeisterschast 1925 ausgetvagen. Auf der Elbe herrschte reges Leben. Die Veranstaltung begann mit einer gelungenen Bootsouffahrt der sämtlichen im Sachs. Regattaverein zusammen geschlossenen Rudervereine, woraus -ex Gau Dresden des DSV. ein Massenschwimmen, den Elbstrom abwärts, bot. Gegen 614 Uhr starteten In Zschieren die ersten 79 Teil nehmer der Deutschen Wehrmacht-Meisterschaft über 7500 Meter. Die Vorführung eines Rettungsschwimmens verkürzte die Zeit bis zur Ankunft der Wettschwimmer in Wasewitz. An ihrer Spitze lag der Titelverteidiger Obergefveiler Schramm vom Kommando Hannover, der nach 52 Minuten als Erster durchs Ziel ging, nach 5 Sekunden gefolgt von dem Jäger Heiden vom Infanterieregiment 10 Dresden. In der deutschen Strom- meistevschaft für Damen über 7500 Meter belegte ebenfalls die Titelverteidigern Käthe Preißler, Dresden, in 54,11 Mi- nnten den ersten Platz. Die Ergebnisse der übrigen Wettkämpfe sind aus der nachfolgenden Aufstellung ersichtlich. Lebhaften Beifall fanden nach Abschluß der Weitkämpfe Einzelvorführungen der Dresdner Schwimmvereine, insbesondere ein Lampionreigen des Schwimmvereins „Neptun". Die Ver teilung der Ehrenzeichen beschloß die Veranstaltung. Die Ergebnisse: Wehrmachtmeisterschaft: 1. Obergefreiter Schramm (Komm. Hannover) 52:00 ; 2. Jäger Heiden (2. Ins.-Neg. 10, Dres den) 52:05 ; 3. Oberschütze Adam (12. Ins-Reg. 7, Carlowitz) 54:00; 4. Unteroffizier Iversen (2. Nachr.--Abt. 3, Potsdam) 54:08; 5. Obergrenadier Flohr (14. Ins.-Reg. 17, Celle) 55:00 ; 6. Gefreiter Berlin (1- Pionierbatl. 6, Minden) 55:06; 7. Oberschütze Zyla (1. D. 7 Ins.-Reg. 2. Komp., Oppeln) 55:06; 8. Unteroffizier Fritzsche (Nachr.-Aus.-Abt. 1 Inf.-Reg. 11, Leipzig) 55:07 ; 9. Un teroffizier Pleines <5. Inf.-Reg. 17, Paderborn) 56:00; 10. Pionier Lüdicke (3. Pionierbatl., Küstrin) 56:07. Damen: 1. Käthe Preißler (SB. Neptun Dresden) 54:11; 2. F. Barth (Halberstädter Damen-SV.) 54:12; 8. H. Wun- ram-Schrammen (DSV. Hildesheim 54:26. Herren: 1. E. Vier Kötter (SC. Poseidon Köln) 50:02,4; 2. R. Handschuhmacher (SE. Aegir Dortmund) 50:12,4; 3. N. Hertz (SV. Halle im VFL. Halle) 52:36,2. Sächsische Polizei st rommeist erschüft: 1. Po lizeioberwachtmeister Iannasch (Dresden) 54:14. Junioren: 1. Wilhelm Brehme (Kasseler SV.) 49:55; 2. K. Helle (SV. Limbach 02) 51:12; 8. G. Ziegensutz (Po seidon Dresden) 51:30; 4. K. Oertel (SE. Chemnitz 92) 52:08; 5. E. Diener (SC. Chemnitz 92) 52:38. Alte Herren über 35 Jahre: 1. W. Schneider (SV. Neptun Dresden) 53:00.-- » Neuer Schwimmrekord über 1ÜV9 Meter. Der schwedische Schwimmer Arne Borg stellte einen neuen Weltrekord auf, indem er 1000 Meter in einer Zeit von 13 Minuten 4,2 Sekun den durchschwamm. Fußball Mitteldeutschland Leipzig: Sportfreunde gegen Spielvereinigung 0:2, For tuna gegen Union Ziskov Prag 1:6. — Chemnitz: L. B. C. gegen Sportverein 98 Halle 3:3, Sturm gegen V. f. L. Zwickau tportksur Kg fIHSgSI vrerclen -A., HoksnnsLLlrsKe 21 am Mknalr«»,«n I»Iat», nadsn «tsr »««IiraiiapoNrales 6:3, — Zwickau: Sportklub gegen V. f. B. Königsberg 2:2. F. C. 62 gegen Crossen 4:2. — P l a u e n: S. V. 07 'Meerane gegen Bogtl. F. C. 1:6, V. f. B. gegen Meerane 1:3, Coneordia gegen Planitzer S. V. 3:1. — Erfurt: S. C. Erfurt gegen S. B. Arnstadt 09 8:0. — Arnstadt: Borussia 05 Erfurt gegen S. B. 07 Arnstadt 2:2. — Stadtilm: Sportring Ersurt gegen S. C. Stadtilm 3:1. — Ilnienau: Germania gegen S. V. Er furt 05 8:1. --- Halle: Vj f. L. 90 gegen Sp.-Vg. Erfurt 5:L Sportfreunde gegen 1. S. V. Jena 1:1. — Fußball in Dresden Guts Muts schlägt Union Ziskov Prag 1:8 (8:8) Das Siegestor resultiert aus einem Elfmeter, den GutsMuts zugesprochen bekam, da Weigel im Strafraum regelwidrig' be hindert wurde. Reißmann verwandelte den Ball unhaltbar für den tschechischen Tormann. Guts Muts trat ohne Loose und Leip an: führte aber trotzdem ein großes Spiel vor. Die Gäste erschienen in bester Besetzung. Beide Tormänner zeigten her vorragende Abwehrarbeit. Spielvereinigung gegen Sportverein 88 1:1 Bis zur Halbzeit brachte jede Mannschaft ein Tor zustande. Im allgemeinen wurde das Spiel recht lasch durchgefühct. Sportklub schlägt SportgeseNschast 1893 7:8 (3:8) Die Rotjacken befinden sich zurzeit in einer hervorragenden Form. Auch die Heiüeparkleute muhten eine recht empfindliche Niederlage hinnehmen. Brandenburg schlägt Ring 4:8 (1:0) Brandenburg ohne Koch und Kühnel: Ring ohne Eckardt und Paus. Die Blauen warteten wieder einmal mit recht mü ßigen Leistungen auf. Die Micktner legten bereits bis zur Pause ein Tor vor und erhöhten dann ihre Torzahl auf vier. Brandenburg gegen Eintracht 85 4:8 Dieses Spiel, bas am Sonnabend stattfand, zeigte Bran denburg ebenfalls in Front und die lb-klassigen konnten nichts erreichen. SC. 84-Freital schlägt Guts Muts Meißen 5:1 Die Neuaufgesiiegenen zeigten auch in diesem Spiel be deutendes Können. Die Meißner mußten recht unangenehm überrascht abziehen. Was werden die Freitaler in den kommen den Verbandsspielen zu sagen haben? Hz. D» 3» B. f. L. Deutsche Iugendkraft, Abtlg. Dresden-Nord, erbit tet Spülförderungen für die Fußballmannschaft an den Spiel führer, Herrn Otto Thormeyer, Dresden-Neustadt, Görlitz er Straße 13, 2., zu senden. Radrennen Radfernfahrt Hannover—Berlin—Leipzig Leipzig. 17. August. Bei der aus Anlaß des Ersten Rad- sahrertages der Bereinigung der Deutschen Nadsahrerverbailde veranstalteten Radfernfahrt für Berufssohrer Hannover -Berlin —Leipzig siegte im Gesamtergebnis der Erste der ersten Etappe Hannover-Berlin Oskar Tietz-Berlin mit 15 Stunden 45 Minuten 20 Sekunden vor Richard Huschke-Berlln und Nä- renberg. Die Etappe Berlin—Leipzig beendete als Erster Man- they-Bevlin in 5 Stunden 50 Minuten 9 Sekunden vor Karl Kohl, Bauer-Charlottenburg, Oskar Tieh, Richard Huschke und Nörenderg. Die gleichzeitig auf der Strecke Berlin—Leipzig ausge- sahrene Deutsche Meisterschaft für Amateure ge. wann Seidel vom Verein Adler-Pankow in 5 Stunden 55 Mi nuten 9 Sekunden vor Otto Büttner vom Verein Staubwolke- Peine und »Rudolf Werner (Triumph-Neuköiln), die dichtauf folg ten. » Bei der zweiten großen Dreieckssahrt im Moritzburgel Walde fuhr der Iuniorensahrer Hel big in der Vürbelsdorjer Kurve gegen einen Baum und wurde schwerverletzt in das Rade- burger Krankenhaus gebracht, wo er bald darauf starb. » Neuer deutscher Rekord im Kugelstoßen. Be! dem Naiio- nalen Sportfest des Leipziger Ballspiel-Klubs stellte Fräulein Henoch (Berlin) im Kugelstoßen mit 11,57 Meter einen neuen deutschen Rekord auf. Erfurt. Vorspiele um die Gaumeisterschaft im Faust- ball sür die Herbstserie: Mtv. Erfurt 2. gegen Tschst. Hochheim 52:39 (33:22). Die Faustballvorspiele um die Iugend-Gcmmei- sterscliast auf die Bezirke 4—7 wurden vom Mtv. Ersurt kampf los gewonnen. Handballpunktspiel: Tv. Ilversgehofen 1. gegen Tklb. Stadtilm 4:0 (3:0). sonst verläuft. Plötzlich nach unten zunehmende Steilheit mahnt daher immer zu besonderer Vorsicht. Das kommt davon, daß die gerade Verlängerungslinie der Schn-eeschicht im oberen Teile eines nach außen vorgewölbten Hanges in die Luft stößt. Der Schnee ist hier weniger gut gestützt als auf dem gegen den Berg zu durch- hängeüden Umrisse. Schneefelder oberhalb eines Abgrundes wird man immer mit größtem Mißtrauen betreten, weil hier der harm loseste Abrutsch den mitgefchleiften Bergsteiger mit dem Tode bedroht. Die Rettung aus der Lawine hängt sehr von der Ge stalt des Ab st u r zg e b t e t e s ab. Viele sind glücklich davon- gekommen, weil die Schneemassen fächerartig auf eine sanfte Ab dachung ausgeftreut wurden. Wer dagegen in eine Mulde, Runfe, einen Graben gerissen wird, ist hoffnungslos verloren, denn der Schnee türmt sich über ihm auf und erstarrt unter dem gewal tigen Druck. Enge Täler sott man daher nur bei unbedingt siche ren Verhältnissen besuchen. Dasselbe gilt von Rippen und Rie geln, die mehr oder weniger quer im Berghang verlausen. Sie bilden Widerstände, an denen die Lawine sich staut, und wirken demnach genau so wie das Tal am Fuße des Berges. Sehr häu fig treten Moränen in dieser Weise als Dümme auf. Aus dem selben Grunde haben wir bessere Mttungsaussichten in einer Schlucht, die sich unten erweitert, als in einer, die sich verengt und infolgedessen wie ein Trichter wirkt. Man wird einfach zu Tode gequetscht. Steile Graslehnen sind besonders gefährlich, besonders dort, wo das Gras nie gemäht wird und mit seinen abivärts gekämmten Halmen glatte Rutschbahnen bildet. Die Stoppeln regelmäßig gemähter Wissen geben besseren Halt. Felsblöcke, Mische und Bäume machen den Hang meist ziemlich sicher. Schütterer Wald darf als vertrauenswürdig angesehen werden. Im einzelnen zu unterscheiden sind: Trockene Pulverschnee lawinen, feuchte Neuschneelcnvinen, die aus tauendem. Pulver schnee bestehen, Schnsebretter, nasse Altschneelawinen. Am ge fährlichsten ist das Schnecbrett. Es ist die hinterlistigste aller Lawinen, weil seine verborgenen Ursachen schwer zu erkennen, seine Wirkungen schwer vorauszusehen sind. Das eigentliche Schneebrett ist eine vom Winde zusammengehämmerte dicke und feste Schicht, die sich von ihrer Unterlage abgrenzt. Schnee bretter gehen bei jeder Temperatur ob; schärfer Frost Macht fi« eher noch spröder. Unglücklicherweise bauen sich diese Teufeis nester mit Vorliebe an den geschützten Zufahrtsstraßen zu den schönen Gletschersirnen an. Die überwiegende Mehrzahl der Sommerlawinen folgt dem Muster der FrühjahrSlawine. Das mehr winterliche Schneebrett ist sehr selten. Alle anderen Arten kommen regelmäßig vor: Trockenschneelawine, nasse Altschneclawine, feuchte Ncuschnee- lawine. Man braucht nur die allgemeinen Regeln anzuwendcn und aus der Schneemenge, Himmelsrichtung, Steilheit, Beson nung, Luftwäre usw. die richtigen Schlüsse ziehen. Am besten vermeidet man die verdächtigen Hänge. Aus der Geschichte des Fußballspiels. Man hält fast allge mein das heute so beliebte Fußballspiel für eine moderne, und zwar von England ausgegongene Erfindung. Nach einer Mit teilung von Felvhaus wird das Fußballspiel jedoch schon in den, Reisswerk von Lewin Hulsius: „An der Schiffahrt. In die Orientalische Indien", das im Jahre 1601 in Nürnberg erschien, erwähnt. Demnach müssen wir als die ursprüngliche Heimat des Spieles wohl Ostindien ansehen. Die Beschreibung, die Hulsius vom Fußballspiel wie er «s in Indien beobachtete, gibt, ist sehr interessant zu lesen: „Wie sie des Battens spielen", schreibt er, „Sie haben ein lustig Spiel und Kurtzweil mit dem Ball — vnd gehet dasselbe also zu — sie stellen sich in einen runden Kreis — vnd einer stehet in der Mitte — darnach kompt ein ander — der wirfst den Ball aufs — vnd schlagen sie alsdann einer den andern denselben zu — vnd dasselbe mit den Füßen so hoch als einer jmmer sollte werffen können — denn die Ballen seynd gemocht wie eine runde Kugel — auh Spanischem Rohr — durcheinander geschlochten — weicher nun den Ballen nicht trifft — sondern fehlet desselben mit dem Fuß — dem ist eine große Schande — vnd wird derselbe fast ausgelachet — vnd verspottet — vnd biß ist die gemeine arth des Ballschlagens. Etliche pflegen auch den selben springendt zu schlagen — etliche können sich auch rings herumb drehen — daß sie doch, denselben nicht verfehlen". — Es handelt sich hier also bereits um ein regelrechtes Fußballspiel. Üebrigens kann man noch jetzt bei den Malaien und gewissen Negerstämmen das Fußballspiel, in ähnlicher Art gespielt, beobach ten. Auch die Bälle bestehen bei ihnen noch aus demselben Ma terial, von dem Hulsius spricht, nämlich aus Rotan, den bieg samen Stammteilen der Rotanpalmen, aus der auch das spanisch« Rohr gewonnen wird.