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Nummer 236 — 24. Jahrgang kmal wöch. Bezugspreis: für Oktbr. 3,—-<t einlchl. Bestellgeld. Anzeigenpreise: Die Igesp. Petitizeile 39L, Slcllengesuche 20 L. Die PetitreklamezeUe, 89 Milli» Meter breit, 1 Ossertengebiihren für Selbstabholer 20 L, bei Uebersendung durch di« Post außerdem Portozuschlag. Einzel-Nr. 19 L, Sonntags-Nr. 15 L. Geschäftlicher Teil: Josef Fohmann. Dresden. SiicklWe Sonn ag, 11. Oktober 192.) Im Fall« höherer Gewalt erlischt ssde Verpflichtung aus Lieferung sowie Erfüllung v. Anzeigenausträgen u. Leistung o. Schadenersatz. Für undeutl. u. d. Fern ruf übermitt Anzeigen übernehmen wir keine Ver. antwortung. Unverlangt eingesanüte u. m. Olückporto nicht versehene Manuskripte werd. nicht ausbewahrt. Sprechstunde d. Redaktion 5 bis 3 Uhr nachmittags. Hauptschriftleit.: Dr. Joseph Albert. Dresden. Lt>. 0rsr«>«n-K. Prager 8tr. S4 N »silüsoksll« Slrilmpli krsNssNin volfszmung Geschäftsstelle, Druck und Werlau, Saxonia. Buchdrucker«! Gmb-.,Dresden-il. tS. Holbeinltratze IS. geruru, M7S. Posllcheckkonlo Dresden l-t?07 BlmNonio wassenar L psrlssche, Dresden. Für christliche Politik und Kultur Redaktion der Sächsischen Wolk»»ettnng DreSdeu.SUUt. ,8. HolbeuittrahetS Uernrn- und.d- Das Durchmarschrecht Sn »echM sls MNMI? Skrzynski wird Slresemann vorgeslellt Berlin, 10. Oktober. Wie aus Locarno gemeldet wird, wird Briand heute Gelegenheit nehmen, Dr. Stresemann mit dem Grasen Skrzynski bekanntzumache». Gras Skrzynski hat gestern aus der deutschen Delegation seine Karte abgegeben und diese hat den Höslichkeitsakt in der üblichen Weise erwidert. Paris, 10. Oktober. Wie die „Agence Havas" berichtet, erklärte der polnische Minister des Aeußern Gras Skrzynski heute vor Preßvertretern in Locarno bezüglich des Besuches Tschitscherins in Warschau, in den Besprechungen mit Tschitscherin seien die Wirtschaftsbeziehungen zwisäM Polen und Rußland sowie die mit dem Vertrage von Riga zusammen hängenden Fragen erörtert worden. Auf Grund der Unter redung sei eine Entspannung zwischen den beiden Ländern her beigeführt und eine für die Herstellung guter nachbarlicher Be ziehungen günstige Atmosphäre geschafft worden. Diese Unter redung werde in Moskau fortgesetzt werden, wohin er sich in einigen Monaten begeben werde. Auf diese Frage, ob Skrzynski in Locarno darauf be stehen werde, daß die Schiedsgerichtsverträge, die von den Ost staaten abgeschlossen werden könnten, garantiert werden, ant wortete der Minister: Wir sind nicht hierher gekommen, um auf irgendetwas zu bestehen, sondern um ein loyales Abkom men zwischen den berechtigten Forderungen Deutschlands und der gerechten Durchführung der Bei träge zu finden. London, 10. Oktober. Der Vertreter der „Westminstcr- Gazette" in Locarno erfährt von gutunterrichtetcr Seite: Polen bestehe nicht aus der Garantie Frankreichs, vorausgesetzt, daß km Sich-rheitspakt anerkannt werde, das; kein Hindernis für einen Durchmarsch Frankreichs durch die entmilitarisierte Zone zu Polens Beistand vorliege, wenn Polen von Deutschland angegriffen werden sollte. Was e»n französisches Dnrchmarschrccht durch Deutschland zur Nnterstiitznttgs Polens gegen einen russischen Angriff be treffe, so sei Polen bereit, hieraus nicht zu bestehen, und dadurch die Regelung des Problems des Eintritts Deutsch lands in den Völkerbund zu erleichtern. Der Bericht scheint das Problem des Paktes im Westen wie im Osten auf gutem Wege zn einer Regelung zn sein. Kll!k We WWW Umfassende Vorbereitung durch Einzelbesprechnngen. Loearno, 10. Oktober. Gestern hat keine gemein schaftliche Sitzung der Delegationen stattgefunden. Der Tag war in erster Linie der persönlichen Fühlung nahme gewidmet. Außer zwei Unterredungen Stre seinauns mit Briand fand eine Besprechung dcs Neichsaußenministers mit Dr. Benesch statt. Der britische Minister Cha m b e r- lain hat dem Reichskanzler Dr. Luther einen Besuch abgestattet, den dieser bald darauf erwiderte. Bei allen diesen Unterredungen soll der belgische Ver mittelungsvorschlag bezüglich des Artikels 16 des Völker bundstatuts eine Rolle gespielt haben. Die Aussprache soll zu einer weiteren Klärung des Standpunktes der ver schiedenen Konferenzteilnehmer geführt haben, ohne das; man allerdings bisher von einer Ueberbrückung der bestehenden Gegensätze in den Auffassungen sprechen könnte. Van Ver ve lde soll am Nachmittag in-seiner Unterredung mit dem Staatssekretär v. Schubert seine Vermittlungsaktiou in der Völkerbundssrage fortgesetzt haben. Die Juristen der Konferenz erstatten heute vor mittag den Delegierten über die ihnen ausgetragenen Auf gaben Bericht. Die heutige gemeinschaftliche Sitzung, die nachmittags i/2.1 Uhr beginnt, wird in erster Linie dem Bericht der Juri st en behandeln n»d weiter» hin die Genrralviskussion fortsetze». Eine Saardelegatton für Locarno Saarbrücken, 10. Oktober. Um für den Fall der Behandlung der saarländischen Fragen die Interessen des Saarstaaies in ge eigneter Weise wahrnehmen zu können, begibt sich heule eine saarländische Delegation nach Locarno. Ihr gehören an von der deutschen saarländischen Volkspartei oie Herren Röchling und Schmelzer, ferner der saarländische Zentrumssührer Levacher. Wein« und WM Berlin, 10. Oktober. Aus Locarno wird gemeldet: Die Unterredung, die gestern nachmittag zwischen Stresemann und Briand stattfand — beide Staatsmänner hatten schon am Bormittag eine Besprechung gehabt — scheint von außcroröent. licher Bedeutung zu werden. Einzelheiten können sclbstver. stündlich noch nicht mitgeteilt werden. Es läßt sich aber aus Grund von Informationen aus bester Quelle sagen, daß das Resultat eine weitgehende Annäherung hinsichtlich der Auffassung von Artikel 10 der Bölkcrbundssatzung ist. Die juristischen Sachverständigen hatten heute eine längere Be ratung, in der man sich eingchcnd mit dem Artikel 10 beschäf tigte und es kann gemeldet werden, daß man sich über eine neue Formulierung dieses Artikels geeinig! hat. Hier mit ist eine der Hauptschwicrigkeiten überwunden worden und man nimmt an, daß die nwilcren Beralangen nunmehr glaitei von statten gehen werden. Allgemein ist man der Ansicht, das die Konferenz bereits am nächsten Donnerstag wird abgeschlos sen werden können. Paris, 10. Oktober. In dem Bericht der Agence Hava- über die Unterredung zwischen Briand und Dr. St re sc, mann heißt es, der deutsche Minister des Auswärtigen bade, als er Briand verließ, die Miene wirklicher Be friedigung gezeigt. Man verstehe übrigens das I»t:rcne. das diese erste private Unterredung mit dem französischen Minister dcs Auswärtigen für Dr. Stresemann Hab.-» könne, dem die Initiative sür die Politik der französisch deutsch'!! An näherung zuzuschreiben sei. die man sich in Locarno bemühe in die Tat umzusehen. Selbstverständlich würde keine Indisk'."non das über dieser Begegnung liegende Geheimnis au,'socken können; man sei daher aus Vermutungen angewiesen. Wegen dcs Temperaments der beiden in Frage kommcuVii Persönlichkeiten sei kein Zweifel, daß sic sich keine urezs r » redaktionellen Kompromissen unterhielten: das sei viele: h> Aufgabe der Juristen. Die beiden S>oa<smä»ner hüllen sicher lich weiter blickend die Gesamtheit der politischen und mirt schaftlichen Fragen behandelt, die nicht nur ihre beiden Länder sondern ganz Europa interessieren. Ter Weltkrieg habe in ' . Tat die Organisation Europas in einer Weise umgcsto'.en. das man unmöglich Abhilfe schassen könne ohne die Mitorbei aller Nationen, die noch an den Folgen des Krieges leiden Dies gelte um so mehr von den benachbarten Völkern Deutsch lands und Frankreichs, deren natürliche Neichtümer und Be dürfnisse sich ergänzen. Diese machivolle Interesscnoemem''chah müsse die beiden Regierungen zu wirtschaftlicher und politische! Solidarität veranlassen. Auf diesem Gebiet boher pvlü 'chei Philosophie hätten Briand und Stresemann sich leicht näherr können. Es handle sich jetzt nur darum, ihren gemeinsa »1 e i guten Willen ln die Wirklichkeit umzusetzen. Paris, 10. Oktober. Die öffentliche Auimcrk am'.ci: ist ausschließlich auf den Eintritt Deutschlands in den Völkerbund konzentriert, die einzige Frage, wie die Bßi t.'l feststellen, die noch gelöst werden müffe, damit Sie üonff'- renz auseinanderzehen könne <?>. Der Soud'rberichl- erstatter des „Petit Journal" meldet, daß DeuL'chlnnd 'ich zum vorbehaltlosen Eintritt in den Völkerbund cni'chl'eßen soll, indem es gleichzeitig eine Erklärung über die geo graphische, wirtschaftliche und militärische Lage Dnikich- lands aügibt, die, ihm nicht erlaube, im Falls eines .ff ni- fliktes dieselben Verpflichtungen wie die anderen Linder zu übernehmen. Eine solche Erklärung würde nicht dem Geiste dcs BölkerbundPakteS widersprechen. Es >ei in dessen nicht gewiß, ob Deutschland eine solche Lösung ffir befriedigend balle und es sei möglich, daß es cine andere Formel in Vorschlag bringen werde. — Der „Quotidisn" bringt einen sehr optimistischen Bericht ;eines Sonder korrespondenten aus Locarno. Es bestehe Grund zn der Annahme, daß die noch in der Schwebe befindlichen Fra gen e.ne zufriedenstellende Lösung erfahren würden. Die Frage der deutschen Abrüstung sei offiziös in der Kon'e- renz zur Sprache gebracht worden. Auch eine Fcst'et'.uug des Termins sür die Räumung Kölns stehe unmittelbar bevor. Der allgemeine Eindruck gestern abend wäre Ver gewesen, daß die Konferenz Mitte kommenden Woche mit vollem Erfolge beendet sein würde (?). Zusammenlreffen Mussolinis mit Tschitscherin ir Stresa? Rom, 10. Oktober. In politischen Kreisen spricht man vor einem Zusammentreffen Tschitscherins mit Mussolini in Slrcsa Die Vorbereitungen hierfür sollen bereits durch Verhandlungen des römischen Sowjetboischaftcrs mit Tschitscherin in 'Meran ge troffen sein. Grundsätzliches zur Kvnkvrdatsfrage Konkordat (v. concors — einträchtig) bedeutet ein Abkom men zwischen dem Staate und der kirchlichen Behörde (dem Papste als Vertreter der katholischen Kirche), um Klärung in manche zweifelhafte Rechtsfragen zu bringen und Reibungen zwischen den beiden Behörden zu vermeiden. Durch beider seitige Unterzeichnung wird das Abkommen zum Gesetz erhoben. Die älteste Vereinbarung dieser Art ist das berühmte Wormser Konkordat von 1122, wodurch der langjährige Investiturstreit beendet wurde. (Es handelte sich in diesem Falle um die Wahl der Bischöfe. In -diesem im Laterankonzil 1123 bestätigten Ver trage (Konkordat) zwischen Papst Kalixt II. und Kaiser Hein rich V. wurde bestimmt, daß die Bischöfe vom Klerus und Volke gewühlt, und dann vom Könige oder seinem Vertreter mit Reichsländern oder Gütern belehnt iverden sollten.) Der Werdegang eines Konkordats ist folgender: Nachdem von den beiderseits Bevollmächtigten die Vertragsurkunde be raten, verfaßt und unterzeichnet worden ist, wird sie vom Papste wie von dem Staatsoberhaupte ratifiziert (anerkannt). Das abgeschlossene Konkordat wird vom Papste zum kirchlichen, durch den Staat zum staatlichen Gesetze erhoben. Durch die beider seitige Veröffentlichung erhält das Konkordat seinen Nechts- charakter. Im letzten Jahrhundert sind vieler solcher Konkor date abgeschlossen worden: für Preußen 1821, — es enthält die sogen. Zirkumskriptionsbulle, wodurch nach der Säkularisation (Einziehung der Kirchengüter durch den Staat) die Grenzen der einzelnen preußischen Bistümer, die Besetzung und Dotation (Be soldung) der Domkapitel usw. festgesetzt wurden; sür Bayern 1817; für Baden 1821 und 1827, für Hannover 1824; für Oester reich 1855, für Württemberg 1857 und für viele andere Staaten in Europa und Amerika. Schon der Gedanke, daß Preußen und die übrigen Staa ten bisher sich nichts vergeben haben, wenn sie Rechtsfragen von beiderseitigen Interessen mit der katholischen Kirche regel ten, legt nahe, daß dem deutschen Staotsbcivußtsein wirklich in keiner Weise zu nahe getreten wird, wenn sich die deutschen Länder zur Abschließung eines Konkordats mit dem Papste in Verbindung setzen, — wie weit das Reich zur Abschlteßung eines Konkordats fähig ist, wird zurzeit noch verhandelt. Daß durch den Abschluß eines Konkordats der konfessionelle Friede gestört werden könnte, ist eine unbegründete Annahme. Oder ist vielleicht in früheren Jahrzehnten der konfessionelle Friede durch die erwähnten, von protestantischen Regierungen abge schlossenen Konkordate irgendwie gestört worden? Sicher nicht. Im Gegenteil bildeten die Konkordate die sachliche Grundlage eines friedlichen Verhältnisses zwischen Staat und Kirche. Wird ferner durch das Konkordat die Staatsoberhoheit eines Landes irgendwie beeinträchtigt? Auch dies« Frage ver neint die politische Entwicklung der Neuzeit. Das Beispiel des Müllers von Sanssoilci zeigt in klassischer Weise, daß selbst ein König sich nichts vergibt, der das Recht anderer respektiert. Zur Abfassung der Konkordate werden Persönlichkeiten berufen, denen man das notwendige Maß von Vorsicht, Klug heit und Festigkeit zutrauen kann, die Rechte jedes Vertrags schließenden wahrzunehmen. Viel gewonnen ist schon damit, daß durch die Konkordate bei dem guten Willen der Kontrahenten die Reibungsflächen zwischen Staat und Kirche vermindert wer den. Das bayrische Konkordat von 1817 hat über 100 Jahre bestanden und man kann doch nicht behaupten, daß irgendwelche staatlick;« Lebensinteressen verletzt oder unterdrückt, öder daß dadurch der konsessionelle Friede in Mitleidenschaft gezogen worden wäre. Eine neue Staatsordnung macht nunmehr auch neue Staatsvertrüge überall nötig, auch mit der Kirche. Die Annahme, daß die katholische Kirche ln den Konkor dates nur der verlangende Teil sei, ist irrig. Der Kirchenrechts- lehrer Hübler nennt das Konkordat ein „zweischneidiges Schwert". Gegen das letzte bayrische Konkordat von 1925 wur den katholischerseits schwerwiegende Bedenken geäußert, da es manche Danaer-Geschenke enthalte (vergl. Domdeka,1 Dr. Kiefl, Regensburg: Kritische Randglossen zum bayrischen Konkordat). Sind die Konkordate als juristische Verträge geeignet, eine lange Friedensdaucr in den kirchcnpolitischen Zeitströmungen anzubahnen, so ist damit doch nicht gesagt, daß ihre Bestimmun gen für immer gelten sollen. Oft ist es schwer, bisiveiien un möglich, den normierten Rechtszirstand zu halten. Dann besteht sür beide Teile das Sicherheitsventil, vom Konkordate zurück- zulreten bezw. zu kündigen. Jeder, der für diese sachlichen Erwägungen Verständnis hat, wird begreifen, -aß die -Konkordatsfrage keinen Grund zur konfessionellen Beunruhigung bietet. Jedenfalls wird die römische Kurie, nachdem sie schon Jahrhunderte hindurch auf dem Wege gegenseitiger Vereinbarungen mit allen Ländern ver handelt hat (vergl. Nussi, ältere und neuere Konkordate bis 1870) auf die Form von Konkordatsoerträgen nicht verzichten. Wo aber Kirchenseindschast Verträge dieser Art unmöglich macht, wie z. B. in Frankreich, wird die Mißachtung kirchlicher Rechte erst recht keinen Bürgersrie-den schassen. Der Kirchenrechtslehrer Walter sagt ausdrücklich, daß bei der Abfassung der Konkordate „die historischen Verkältnisse, der Geist der Zeit und das Vorhandensein anderer Religionsbekennt nisse" zu beachten seien. Die Entscheidung über Form, In-Halt und Zweck des Konkordats liegt zuletzt beim Parlament. Da demnächst ein Konkordat zwischen dem Apostolischen Stuhle und dem Deutschen Reiche abgeschlossen werden soll (Reichskonkordat) und -das Neichsablösungsgesetz bevorstcht, haben wir deutschen Katholiken alle Veranlassung, diesen Fra gen unsere Aufmerksamkeit zuzuwenden. Domdekan Dr. Kiefl schreibt: „Diese Ablösung ist das Problem der Stunde für die deutschen Katholiken". In -er Tat, wer den Voreniwurf des Reichsablösüngsgesetzes genau studiert, wird nicht ohne Sorge sein. Die Bischöflichen Behörden haben «ruf die Gefahren schon Wngoiviesen. ' Auch der Evangelische Bund hat zur Koii-Kordatsfragc auf seiner letzten Generalversammlung in Königsberg sowie in den Versammlungen seiner Zweigvercine (MühII-ausen am 15. Sep tember und in Erfurt am 20. September) Stellung genommen. In beiden Versammlungen war es Dr. Ohlemüller-Berlin, der die Entschließung vorbereitete: „Der Abschluß neuer Konkordate sei zur Währung deutschen Staalsbewußtscins und dcs konfes sionellen Friedens abzulchuen". Zivar erklärt Dr. Ohlemüiler. Ser über diese Frage eine Broschüre veröffentlicht Kat. daß seine Aufklärungstätigkeit nicht der Verhetzung der deutschen Katho liken dienen solle. Jedoch muß man die schmetternden Kampstön« eines Jakob Beyhl (Deutschland und das Konkordat mit Rom) und die rom stürzenden Posaunen anderer (Pros. Dr. Piloty-Würzburg ver- gleicht das Konkordat in einem seiner Gutachten mit dem — Versailler Vertrag? !) gehört haben, und wir werden überzeugt sein, daß di« zarten Sircncnlieder und seinen Aolsharfenklänge uns nicht einschläscrn dürfen. Der Kamps gegen die Konkor date gilt den Katholiken, ihren alten historischen Rechten. Lcharnagcl weist in der Augsburger Postzeitung vom 5. Februar dieses Jahres nach, daß das bayrische Konkordat, so hoch auch sein religiöser und vaterländischer Wert angcschlagtti werden muß. keine L ebe n s n 0 tw e n d ig k e i t für die katholische Kirche in Bayern bedeutet. Denn dos Konkordat enthält kein« finanziellen Leistungen des Staates, wozu er nicht ohne Kon kordat verpflichtet wäre. — Dagegen ivar es für die prote« stanti scheu Kirchen in Bayern eine Lebene-notwendigkeit. Der Bayrische Landtag regelte nämlich mit dem Konkordat zu gleicher Zeit durch einen Staatsvertrag die Rechtsvcrhülinisse der evangelischen Kirchen Bayerns. Und diese haben ihren Vor teil daran gehabt. Nach dem Zusammenbruch des landesherr-