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Sächsische Volkszeitung : 16.10.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-10-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192510161
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19251016
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19251016
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-10
- Tag 1925-10-16
-
Monat
1925-10
-
Jahr
1925
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 16.10.1925
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Dresden Das Museum für Völkerkunde besteht am 23. Oktober fünfzig Jahre. Ungleich den anderen staatlichen Sammlungen, deren Dasein meistens in eine ehrwür dige Bergangenlieit zurückgreist, ist jene Anstalt durch einen be sonderen Regierungsakt 1875 als „Anthropologisch-Ethnographi sches Museum" gegründet worden und bis heute in enger räum- licher und persönlicher Verbindung mit dem Museum für Tier kunde im Zwinger geblieben. Sein erstes Werden stützte sich auf Abgaben einschlägigen Materials aus dem historischen Mu seum, der Porzellansammlung usw., die vielfach Kostbarkeiten aus alter Zeit ivoren. Die weitere Vermehrung ging jahrzehnte lang überwiegend in der Richtung des fernen Ostens vor sich, indem die Völkerschaften und Kulturen der malaiischen Insel welt, Neuguineas und der Südsee überhaupt eine bevorzugte pflege fanden. Neuerdings sind aber auch große Sammlungen aus Afrika, Sibirien und Innerasien hinzugekommen, und auch di« europäische Volkskunde, di« im Verborgenen noch viele pri mitive Züge aufweist, hat Berücksichtigung gefunden, so daß dem Museum ein ausgedehnter Belehrungsmert für die völker kundliche Aufklärung breiter Schichten und namentlich der Schuljugend innewohnt. Während der starke Besuch für die Anziehungskraft des Inletts spricht, ist die räumliche Unter- Lringung im Zwinger weit hinter dem stofflichen Zuwachs zu rückgeblieben und hat sogar zu Abzweigungen in ein anderes Gebäude, die Orangerie in „der Herzogin-Garten" genötigt. Diese Filiale dient hauptsächlich zur Verwahrung der großen wissenschaftlichen Studiensammlungen, die weniger zum Dorzei- gen für den Tagesbesucher geeignet sind. Außerdem ist dort eine stattliche Halle für Vorträge und Sonderausstellungen vor handen. deren in den letzten sechs Jahren eine ganze Reihe ge zeigt worden sind. Schwedisches Bauernleben, die Trachten und Geräte der Balkanvölker, Südseekunst, die alten Kulturvölker Chinas und Indiens, Mongolen und andere Gruppen haben dort in bunter Abwechslung bewiesen, welche Schätze trotz harten wirt schaftlichen Druckes in den Nachkriegsjohren gesammelt worden sind. Am 17. Oktober wird die Jubelfeier durch Vor träge und Führungen in den Museumsräumen und durch Fest lichkeiten im Landtagsgebäude und auf dem Belvedere begangen. Die Teilnahme daran wird von der Leitung gern ermöglicht; näheres kann im Museum für Tierkunde (Zwinger) von S bis 2 Uhr erfragt werden. Zweite Dresdner Sig-iebanwoche Dresden, 16. Oktober. Im Verlauf der zweiten Dresdner Etädtcbauwoche sprach Professor Dr. Genzmer über Straßen bahn und Straßcnschnellbahnen. Der Vortrag, der mit der Vor führung von Lichtbildern verbunden war, gab einen Ueberblick über die Entwicklung des Straßenbahnwesens. Der Redner be tonte, daß man mehr und mehr dazu kommen wird, den Stra ßenbahnen einen eigenen Strahenstreifen zuzuiveisen, auf dem sie einfache Eisenbahnschienen an Stelle der teuren Niilenschienen benutzen können. Aus diese Weise wird man die Geschwindigkeit der Straßenbahnen auf 26 Kilometer in der Stunde bringen kön nen. — Der zweite Redner, Professor Geisl er-Duisburg, hielt einen Vortrag Uber Städteschnellbahnen zwischen Nachbarstädten. Die einzige eigentliche Städteschnellbahn gibt es in Deutschland mir zwischen Köln und Bonn, sie befördert jährlich 5 Millionen Menschen. Für das rheinisch-westfälische Industriegebiet ist eine umfassende Schnellbahn geplant, die doppelte Geschwindigkeit der Reichsbahn haben wird. Nach einer Besichtigung des Versuchs- und Material prüfungsamtes Dresden unter Führung von Professor Dr. Geh ler sprach Oberregierungsbaurat K l u g e - Dresden Wer neu zeitliche Straßendeckanlagen. Betonstraßen haben sich in Ame rika und England nicht bewährt. Allerdings hat inan in England ein Verfahren zur Härtung der Oberfläche mit Wasserglasanstrich angemendet, das großen Erfolg gehabt hat. Das ebenfatls in England erfundene Asphaltverfohren, bei dem oie heißen Stein« und der Sand mit Asphalt gemischt oder dieser in einer vorh.r eingewalzte Schotterdecke eingegossen wird, hat sich in Deutsch land bewährt. Der Kaltasphalt, der bei jedem Wetter verwend bar ist, wird voraussichtlich einen wirksamen Schutz der Straßen gegen die Einwirkungen des Kraftwagenverkehrs erreichen. : Fürsorge für stillende Mütter. Auf ein Ersuchen der Stadtverordneten Hot das Fürsorgeamt Grundsätze für Wirt- schaftsbeihilsen an stillende Mütter aufgestellt, die auf Erwerb angewiesen sind. Beihilfen werden in Höhe von wöchentlich min- Ein Spiel von To- und Liebe Erstausführung im Alberttheater Romain Rolland steht uns Deutschen besonders nahe. Sein dichterisches Empfinden ist durch die deutsche Schule geläu tert morden, deutsche Heroen der Poesie und Philosophie haben sein Lcbenswerk beeinflußt. Und so ist es Tatsache, daß Rolland einer der wenigen Nationalfranzossn (denn das ist und bleibt er trotz allem) wurde, in denen etwas von deutscher Seele wider klingt und wohl neben Gobineaü der einzige französische Dichter, der der deutschen Seele gerecht wird. Aber ein Franzose bleibt Rolland darum doch, und sein gerechtes Streben und seine Liebe für die deutsche Dichtung macht noch keinen Deutschen aus ihm. Eines der reifsten Bücher Roilands ist sein wundervoller Roman „Johann Christoph", der gewiß an vielen Stellen nicht unwidersprochen bleiben kann, der aber in seiner Verbindung von Weisheit mit Güte dem Dichter die Herzen der deutschen Leser erobert hat. Man könnte noch andere aufzählen, zum Ruhme Rollands. Run lernen wir seine dramatische Kunst ken nen. Und müssen erfahren, daß es ihm wie so vielen großen Romandichtern ergeht: im Drama versagen sie! Das Spiel von Tod und Liebe ist der Auftakt eines dra matischen Serienwerkes über die große Revolution. Menschheits geschichte In Szenen? Das war wohl einmal die Absicht. Aber kommt denn das Spiel über Lyrik und Philosophie der Güte hinaus? Hören wir ganz kurz den Inhalt: Vallee, ein Girondist, ist der Guillotine verfallen. Er ist vogelfrei und niemand darf ihn aufnehmen. Er irrt in der Pro vinz umher, nicht wissend, wohin er am Abend sein Haupt zur Ruhe legen wird. In Paris lebt ihm eine Freundin, eine ganz große Frauensecle, die er liebt. Sie ist die Gattin des ebenfalls verdächtig gewordenen Konventsmitgliedes Ierome von Cour- voisier. Zu ihr zieht es den Verzweifelten. Suggestiv fast treibt es ihn in die Höhle des Löwen, nach Paris, wo die Häscher zu Dutzenden in jeder Straße stehen. Er wird ausgenommen. Und von neuem entflammt die Leidenschaft in beiden. Vallee will mit der Geliebten fliehen. Diese hält jedoch die Pflicht an den Gatten gebunden. Endlich erhebt man auch gegen Courvoisier die An klage. Di« Karrenfahrt steht ihm unmittelbar bevor. Bollees Asyl ist zu Ende. Da erkennt Courvoisier, daß Sophie, seine Sattln, den Girondisten lledt und daß sie nur die Pflicht an ihn bestens 16 Mark für das 1. Vierteljahr nach der Entbindung an Mütter geivährt, wenn die Mutter durch freiwilligen Verzicht auf Arbeitsverdienst da» Wetterstillen sichert oder da» Gedeihen des Kindes weitere« Zusammenbleiben von Mutter und Kind er- forderlich macht. Weiter« Dauer der Beihilfe in besonderen Fäl len ist vorgesehen. Der Rai genehmigt diese Drunbjätze; der Mehraufwand von 60 000 Mark soll aus haushaltplanmätzigen Mitteln des Fürsorgeamtes gedeckt werden, deren Ueberschreitung im Rechenschaftsbericht zu begründen ist. : Die Stadt baut. Dem Ersuchen der Stadtverordneten, den Gewandhausumbau zu erweitern durch Unterkellerung des ge samten Gebäudes. Ausbau des Lichthoies und Anlage der Zen tralheizung für das gesamte Gebäude ist unter Bewilligung des Mchrar>swaiw"s von ivickw , Rate entsprochen worden. — Den Stadtverordneten wird die Be- milligung von rund 21000 Mark Anliegerbeiträge zum teilweise» Ausbau der verlängerten Siemensstraße aus Anlaß des Obdocl)- neubaues vorgeschlagrn. : Ein« Wohnbaracke für Bauarbeiter. Um dem Bouar- beitermangel in Dresden, der die Wohnungsbautätigkeit beein- trächtigt, abzuheifen und von auswärts zuziehenden Bauarbei tern preiswerte Unterkunft zu gewähren, soll in der Stadt eine Wohnbaracke mit 160 Wohn- und Schlafstellen am Weißeritzufer errichtet werden, deren Verwaltung der Arbeitsnachweis auf Rechnung des Wohnungsomies übernimmt. : Besichtigung der Grundstücksentwässerungsanlagen durch das Tirfbauamt. In der nächsten Woche wird die Besichtigung der Grundstücksenilwässerungsanlagen auf ihre bauliche und be triebliche Instandhaltung hin in dem nachverzeichneten Gebiete durchgeführt: Bischofsplatz, Johann-Meyer- und Buchenstraße, König-Georg-Aliee und Königsbrücker Straße bis zum Bischoss- weg. Die Durchführung wird ungefähr vier Wochen beanspru chen. Die Besichtigung geschieht durch Beauftragte des Rates, die mit amtlichen Ausweisen versehen sind (8 6 des Orisgesetzes über die Entwässerung der Grundstück« vom 18. Januar 1921). Die Desichtigungsgebühr von 2 M. wird sofort gegen Empfangs bestätigung erhoben. Die Regelung ist im Einvernehmen mit dem Allgemeinen Hausbesitzerverein zu Dresden erfolgt. : Stadtgutverpachtung. Das an der Stadtgutstraße ge legene ca. 40 Hektar umfassende Stadtgut Räcknitz soll mit den dazugehörigen Wirtschaftsgebäuden vom 1. Januar 1926 ab anderweit verpachtet werden. Der Pächter hat das tote und lebende Inventar käuflich zu übernehmen. Pachtgebote sind bis Montag, den 19. Oktober 1925, beim Grundstücksamt, Neues Rathaus, Zimmer 207/209. einzureichen. Vordrucke kön nen dort entnommen werden. : Ausstellung eines Gemäldes. Das bekannte Meißner Porzellangeschäft von Metzenmacher in Dresden-A.. Prager Straße 37. stellt ein soeben vollendetes, aufsehenerregendes Bild von der Hand des Loschwitzer Malers Ferdinand Brod aus. Der Maler hat seine Studien zu dem Werke in Rom gemacht. Das riesenhafte Gemälde, eine Allegorie des Mittelstandes, ist in rein klassischem Stil gehalten und stellt nach Idee und Aus führung ein vollendetes Meisteriverk dar. : Die Hockschule für Stenographie veranstaltet von Ok tober bis Dezember folgende Lehrgänge: Berufsschullehrer Geißler: Erläuterungen zur Systemurkunde der Einheits kurzschrift sVerkehrsschrift) mit methodischen Bemerkungen für Unterrichtsleiter und Lehrer. 14 Stunden. Mittwochs, 7—9 Uhr abends. Beginn: 21. Oktober. — Regierungsrat Thieme : Einführung in die Redeschrift der Einheitskurzschrift für Lehrer und Unierrichisleiter. 12 Stunden. Freitags, 7—9 Uhr abends. Beginn: 16. Oktober. — Regierungsrat Scheunig: Einfüh rung in die allgemeine Theorie und Systematik der Kurzschrift, zugleich als Vorbereitung auf die Stenographielehrerprüfung. 8 Stunden. Freitags, 7—9 Uhr abends. Beginn: 27. Novem ber. — Die Lehrckinge finden in der 9. Volksschule am Georg platz statt. Der Preis für die Unterrichtsstunde beträgt 50 Pfg. Anmeldungen zu Beginn des Lehrganas oder an den Leiter, Re gierungsrat Scheunig, Stenographisches Landesamt, Stände haus. : „Die weiße Kunst" des Skifahrens besitzt in Dresden b:e!e Freunde, das bewies der lebhafte Besuch der beiden Vorstellungen des Ski-Lehrfilms, den der Kreis Ost-Erz gebirge im Skiverband Sachsen gestern im großen Saale de? Ausstellungspalastes veranstaltete. Leider war di« Vor führung durch technische Mängel des Apparates stark be hindert. Trotzdem konnte man erkennen, daß eine technisch einwandfreie Vorführung dieses ausgezeichnet zusammen- aeslellten Films sehr sebenSwert wäre. — Bis heute abend tollen die technischen Mängel beseitigt sein, so daß in der bent'.gen Vorstellung eine einwandfreie Wiedergabe des Fi.üts erwartet werden kann. Kleine Nachrichten Vom 14. und 16. Oktober 1925 ab treten für die Krast- posten Königstein—Cunnersdorf und Sebnitz—Hinterhermsdors den Wintormanaten angepaßte neue Fahrpläne in Krast, die bci den Postanstalten aushängen. fesselt. Er händigt den beiden Pässe für die Schweiz aus. er, der weitaus an Jahren Ueberlegene, will den jungen Liebenden nicht im Wege stehen. Und ihnen sein Leben opfern. Ohne zu zau dern verzichtet Sophie auf diesen Edelmut. Die Pflicht steht ihr höher. Sie stirbt mit dem Gatten, während der leidenschaftliche, zum Tode noch nicht bestimmte Vallee sein Abenteurerleben sort- setzt.... Der Grundfehler dieses Dramas ist der, daß Rolland nicht die Gestattung der Menschenschicksalc seiner Helden, sondern der Ausdruck seiner Ideenwelt Hauptsache war. Und bei dieser Hand lung scheinen allzusehr Schopenhauersche Gedankengänge betont. Ohne Zweifel ist sie stark mit Dramatik geladen, die aber als solche nicht zur richtigen Auswirkung kommen kan». Denn an ihrer Stelle steht etwas, das nun ganz deutlich den Franzosen charakterisiert: der Effekt. Und den läßt sich Rolland in keiner Szene entgehen, so billig er ihn auch haben kann. Das Mensch liche dieses Dramas ist zudem nickt einmal tief erfaßt, auch die Hauptpersonen sind nur Träger einer Ideenwelt. So bleib: am Ende nur der Eindruck von Weichheit und Lyrik, von Güte und von Menschen, wie sie ein Dichter gern haben möchte. Die Aufführung konnte darüber nicht hinwegtäuschen, sie zeigte Längen und strapazierte die Zuschauer. Wäre nicht die bewunüernswerle Gestaltungskraft Hermine Körners am Werke gewesen, dann wären sicher viele Szenen direkt langweilig geworden. Sie gab die Sophie mit so viel echter Fraulichkeit und glaubhafter Entsagung, daß man sich gezwungenermaßen an die ses Schicksal heften mußte. Ausgezeichnet in der Darstellung des abgeklärten Revolutionsmannes war Karl Wüstsnhagen als Courvoisier. Besonders der Uebergang aus der Schwäche ins Sichwiedersinden gelang ihm großartig. Dagegen war Siegfried Niir'nbergers Balle« reichlich theatralisch und unklar in der Zeichnung. Von den kleinen Rollen seien besonders Kläre Harten, die das fordernde Leben treffend charakterisierte, und W. Hoffman» als Carnot erwähnt, der ein Revolutionspor- trat schuf. Das Publikum war sichtlich ergriffen, von der großen Kunst einer Körner. Die denn auch am Schlüsse lebhaft gefeiert wurde. Franz Zickler. Refidenztheater. „Karneval der Liebe" ist der ver. lockende Titel einer neuen Operette von Friedrich Stein und Leipzig ZrveNe Kretsfagrmr, »er Deutsche« Jugend Kraft, Kreis «lbe v« Sonntag, -e« II. Oktober IVSK. versammelte» sich die Bezirk-Vertreter zum 2. Kreistag, der >m GesellenhauS u» Leipzig stattfand. Bezirk Dresden war nich' vertreten. Rach kurzen Begrüßungsworten rar man unter der bewährten Leitung de» Kreisvorsitzcnden, Kaplan Franz-Leipzig, in di« Tagesordnung «in. Aus den Be richten ist zu entnehmen, daß die L?i:g»i«derzahl im verflossenen Geschäftsjahr bedeu.end p nahm. Der Kreis steht fest organisiert da. Im Gebiet« des Freistaales Sach en scheinen Gegner am Werk zu sein. Hervorragende M t« arbe-t leisten die beiden katholischen Tageszeitungen: „Sächs. Tageblatt" und „Sachs. VolkSzeitung". Die Wahlen rgaüen: Wiederwahl des Kreisleiters und Neuwahl des Herrn Knob« limg-Halle a. S. als Kreisschatzmeister. Die Neichsverbauds- leitung sandte ein herzlich gehaltenes Telegramm. Mit einigen Abänderungen wurden die eingereichlen Anträge angenommen. Ganz DesondcrS hervorzuheben ist der Geist, der dt« Tagungsteilnehmer beherrschte. In rührigem Ernst und großem Idealismus zur Sache wurde die Tagesordnung erschöpft. Fest steht das einer Di« Deutsche Jugendkrast marschiert m der Diaspora. Aus Sachsen Kraslwageulinie Keidenau-Dohna Dresden, 16. Oktober. Der bereits seit längerer Zeit, ins besondere von den Städten Dohn« und Heidenau geäußert« Wunsch auf Eröffnung der schon in der Vorkriegszeit in Betrieb gewesenen Kraftwagenlinie Heidenau—Dohna geht seiner Ver wirklichung entgegen. Diese Linie wird am 17. o. M. als Staatliche Kraftwagenlinie in Betrieb genommen. Im Fahrplan für diese Linie sind täglich 5 Doppelsahrten vor- gesehen, die sämtlich an die nach und von Dresden und Pirna verkehrenden Züge Anschluß haben. Der Fahrplan der Linie Heidenau—Dohna ist im Winterfahrplan der Staatlichen Krast. wagenlinien, das kostenlos durch die Eisenbohnauskunftsstelle, durch die Fahrer und durch die Betriebsleitungen der Staatlichen Krostwagenverwaltung abgegeben wird, auf Seite 65 ausgenom- men worden. Weitere Auskunft erteilt jederzeit die Geschäfts- stelle der Staatlichen Krostwagenverwaltung, Münchener Str. 1b, Fernsprecher 44 011. 0 Auerbach, 16. Oktober. (Autounglück.) Am Dienstag wurde auf der hiesigen Bohnhofstraße der 30 Jahre alte Ge- schäftsführer einer hiesigen Wacl>stuchhandlung, Kurt Ludwig, der aus dem Rode noch Rebesgrün fahren wollte, von einem Krastrvogen angefahren und sofort getötet. 0 Themnltz. 16. Oktober. (Sieg eines Chemnitzer Frei, ballons). Bei der internationalen Wettfahrt — eine 7stünd:g< zeitlich beschränkte Weitfahrt von acht Freiballonen — aus dcm Aufstiegplatz der Griesheim-Elektrowerke in Bitterseld beteiligt« sich vom Chemnitzer Verein für Luftfahrt und Flugwesen Ballon „Hinbenburg" unter Führung von Herrn Robert Petsci>c>w-Ber. lin, der nach 7 Stunden sehr glatt bei Lauban in Schlesien lan dete. Der Aufstieg des Ballons .Lindenburg" war der tauienüst« Ballonaufstieg, der auf diesem Aufstiegplatz stottfand. — Nach eben eingegangenen Meldungen erhielt Ballon „Hindenburg" dev ersten Preis. () Freiberg, 16. Oktober. (Gutsbrvnd.) Durch fahrlässig, Brandstiftung, verursacht durch Kinder, brannte am Dienstag, nachmittag die Scheune des Wirtschastsbej-tzers Neubert in Ber- thelsöorf vollständig nieder. () Freiberg, 16. Oktober. (Ende des Streiks ln den Staat, lichen Hüttenwerken.) Nachdem bereits in der vorigen Woche die Ausstandsbewegung in den Muldenhüttener Werken zusam- mengebrochen war, sind nunmehr auch in den Halsbrückener Werken die Arbeiter wieder zur Arbeit erschienen. Von der Werksleitung konnten jedoch nicht alle Arbeiter wieder eingestellt werden. () Marlenberg. 15. Oktober. (Revision der Slaatssorst- reviere). In den Staatsforsten des Marienberger Bezirks weilt zurzeit die oberste Forstbehörde, um die Hauptrevision der dor- tigen Reviere vorzunchmen. () Neudors i. E-, 15. Oktober. (Durch ein Kartoffelfeuer verbrannt.) Auf einem Kartofselfelde.zwisclzen Cranzahl und Neudorf kam das 6jährige Mädchen eines Gutsbesitzers einem vom Kuhjungen entzündeten Kartoffelfeuer zu nahe. Die Kleid chen des Kindes fingen Feuer und trotz schneller arztliä>er Hilfe verstarb das Kind infolge der erlittenen Brandwunden. 0 Reitzenhain, 16. Oktober. (Schncefall lm Gebirge.) In der Nacht zum Dienstag hat es hier bei mäßiger Temperatur geschneit. Die Felder, in denen sich überall nach die Kartoffeln befinden, tragen bereits das weiße Kleid des Winters. Auch auf den höheren Bergen der SäcWschen Schweiz, dem Großen Win terberg usw. ist der erste Echneesall in diesem Jahre eingetreten. Will Steinberg, zu der Walter Bramme die Musik bei- gcsteuert hat. Im Grunde genommen hat der JnlM mit dem Titel wenig zu tun. Die Operette könnte ebeiisogul heißen: „Sie bekommen sich doch" oder „Der gehörnte Oberst" oder derglei chen. Vor allem versteht man unter einem Karneval ein tolles Treiben, das alles im Rausche mit sich fortroißt. Die Handlung dieser Operette ist jedoch ziemlich fade. Auf einen spanischen Prinzen ist ein Komplott gemünzt. Zu den Uri)«bcrn gehört auch eine Gräfin, die sich durch den Prinzen in ihrer Ehre verletzt sieht. Trotzdem liebt sie aber diese» Mann. Soldaten und de ren Vorgesetzte sind der Gräfin auf der Spur. Sie entwischt ihnen mit Hilfe des Prinzen und eines — Gemäldes. Dcm Prinzen selbst aber läuft sie in die Arme. Der Anfang macht sich nicht übel. Mehr und mehr aber versandet dann die ganze Idee. Der letzte Akt lebt schließlich nur noch von Negliges, Seichtheiten und der Verlobung -er Gräfin mit dem Prinzen. Eins hat diese Operette als Gewinn zu buchen: Sie ist sehr Iu- stig. Die ersten zwei Akte halten sich auch sehr stubenrein Erst der letzte macht dann die üblichen „erotischen" Zugeständnisse. Die Verfasser der heutigen Operette meinen eben, daß es nicht mehr anders gehe . . . Brommes Musik bringt auch nichts Neues. Man drückt lauter alten Bekannten die Hände. Oftmals denkt man lächelnd: „Grüß euch Gott, alle miteinander!" Man ist dem und jenem schon hier oder dort begegnet. Es ist die landläufige Steppmusik, die natürlich einige Walzertakte nicht ganz unter drücken kann und die als weiteres Hilfsmittel ein paar lär- mende und geräuschvolle Märsche zum Leben braucht. Tanz nett gemacht, ober schon allzusehr ausgelaufene und b-eitgetrctcne Weg«. Johanna Schubert, als elegante. sted»r>«cvürdige Grä fin. Grete Brill als flotte, seitenspringende Frau Oberst, Otto Marie, als weltgewandter Prinz, Carl Sukfüll, als ur wüchsiger. gehörnter Oberstz Otto Glaser als lustiger, tan'ge. wandter Bursche, umronkt von einer großen Zahl flotter Mit- spielrr, ließen alle ihre Künste spielen, um der Neuheit zu einem Erfolge zu verhelfen. Dank ihrer Spiel- uns Sangesfreudigkeit, dank der wackeren musikalischen Leitung von Eugen Donath, dank -er ausgezeichneten Regie Josef Groß' und dann der amü- sanken Tanzeinlagen (durch Rudolf Wassert einstudiert) folgte man angeregt bis zum Schluss« und zollte starken Beifall. Die Ausmachung war elegant und farbenfroh, wozu die Dekorationen voo Schott wesentlich deitrugen. —Ist—
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