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Sächsische Volkszeitung : 16.10.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-10-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192510161
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19251016
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19251016
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-10
- Tag 1925-10-16
-
Monat
1925-10
-
Jahr
1925
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 16.10.1925
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' Nr. L4V, Seite » Das Auswanderungsprohüem Freitag, oen 1«. Oktober 1S25 Me WlillliMge im ASkiWk LllM Weimar, 15. Oktober. Am Mittwochvormittag beant- ti' >e Staatsmniister Dr. Sattler die große Anfrage der Kommunisten über die M i e t f e st se tz u n g in Thüringen. D e Fragesteller halten die Mieten für wirtschaftlich un tragbar und fordern Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln an wirtschaftlich Schwache (Rentenempfänger, Kriegsbeschä digte usw.) und allgemeinen Erlab der Mietzinssteuer für Jahr" sott,lpmmcn von weniger als 2500 Reichsmark Von der Regierung wurde betont, daß die Länder zu eurer Heraus,"ehung der Mietsätze nach den Finanzaus- gleichsocrhaudlungen verpflichtet sind. Der für Thüringen ( Satz von 90 Prozent der Fr7ede»Sm:ete sek durch aus nicht der höchste, sondern halte sich im Rahmen der von anderen Ländern getroffenen Festsetzungen, z. B. P <95 Prozent), Württemberg (90—95 Prozent) usw. Auch Preußen habe sich zu einer Erhöhung von 76 auf Prozent entschließen müssen. Aus tthrungsbestimmungen ziuu Schutze der wirtschaftlich Schwachen seien in Vorbe- reuuua und würden in Kürze in Kraft treten. Zur Frage der W o h n u n g Sb e sch a s s u n g bemerkte der Minister, d u, in diesem Jahre das Programm der Sozialisten nicht nur erreicht, sondern überschritten werde. Für den Neubau iewn vom Staate nicht nur die auf Grund des Landtags- kechlu'scs bewilligten 5 Millionen, sondern durch Ileüer- we. ung aus anderen Quellen (Arüeitgcberdarlehn, Bau von L.utda'.öeiterwvhnuugen usw.) der Betrag von rund 6 > Asisiwiien au-dgelichen worden. Dazu kommen noch k> Beiträge von den Kreisen und Gemeinden, so daß sich nach den bis jetzt getroffenen aber noch nicht völlig abge- b" ."'n-n Feststellungen eine Gesamtsumme von mindestens 11 M otionen ergibt. Dafür sind 3882 Wohnungen neu her, .stellt worden. Von den Rechtsparteien legte u. a. der Abg. Traut- nw.nn die Lage des Hausbesitzers dar, der infolge der i e entlieh erhöben Reparaturkosten eine Herabsetzung der Mieten oder etwaige Abgaben zugunsten der wirtschaftlich upvoch n M eter nicht tragen könne. Der Hinweis auf die erhöhten Arbeitslöhne reizte den Widerspruch der Zin ken, durch deren Antworten die Debatte völlig auf das Ge ltet der Lohnpolitik kihergic:'. N küngeren Auseinander- fctzui'g'n über die Lohnpolitik der Industrie, die 'ich bis liege. Mittag hinzog, wurde die Verhandlung vertagt. TagesneuiHkeiten SchneefäUe Dresden, 15. Oktober. Dienstag früh setzte in der sieben te Stunde auf den höheren Bergen der Sächsischen Schweiz, dem Großen Winterberg usw. der erste Schneefall ein. Klsiigenthal, 15. Oktober. Aus den höher gelegenen Orten des Erzgebirges und des VogtlandeH, ans Reitzenhain und Klin- genlhal werden Schncesülle gemeldet. Die Felder, in denen liber al noch die Kartoffeln stecken, sind bereits von einer Schneedecke überzogen. Hirschberg i. Schl., 15. Oktober. Während der Nacht und ge stern mittag sind im ganzen Riesengebirge ziemlich starke Schncc- mengen nicdergcgangen. Die Schneelage reicht bis ins Tal hin unter, doch bleibt der Schnee im Tal nicht liegen, während der Kamm vollständig verschneit ist. Erfurt, 15. Oktober. Bei stürmischer kalter Witterung herrscht hier seit gestern nachmittag 31L Uhr heftiger Schnecsall. AnKlücksfatt bei den Phönixwerlren Hamm i. Wests., 15. Oktober. Ein schwerer Unfall ereignete sich gestern auf den hiesigen Phönixwerken. Beim Wiederaufbau der kürzlich nicdergebrannten Verzinkerei brach ein Gerüst ?u- sr m'nm uno vier auf demselben arbeitende Anstreicher und Gla ser stürzten aus einer Höhe von 12 Metern in die Tiefe. Einer der Vcrunglücklen ist seinen Verletzungen bereits erleg n. Die orci übrigen liegen mit schweren Arm-, Bein- und Schädelbrüchen im Krank-.'nlMis darnieder. -ß Schwere Bluttat. In Harz.gcrede schoß auf dem Bahnhof der Bahnastisteut Gottschalk den Bahnhofsvorsteher Hcinecke mit einem Revolver nieder. Hcinecke wurde schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht. Der Täter selbst stellte sich der Polizei. Der Grund 'ur Tat ist noch nicht bekannt. 1- Automobilunglück. Nach einer Blättermeldung aus Augs burg verlor der Möbelsabrlkant Siech aus Ulm beim Uebcr- kahren clnes Hundes die Goivalt über sein Auto. Der Wagen ü'oerlchlu r sich und stürzte in den Straßengraben. Stcch wurde schwer verletzt und seine elfjährige Tochter getötet. Die Fkau und zwei weitere Kinder trugen leichtere Verletzungen davon. Seit dem Krieg hat das Auswanderungs problem für Deutschland eine erhöhte Bedeutung ge wonnen. Zwar hat das Reich das Auswanderungswesen i'm Jahre 1897 einheitlich geregelt, insbesondere dessen amtliche Ueberwachung im allgemeinen angeordnet, doch fehlten rm damaligen Gesetz Bestimmungen über die Beratung der Auswanderer vor ihrer Ausreise und tn den Ländern ihrer Sehnsucht. Auch nach der neuen Reichs verfassung hat jeder Deutsche die Freiheit, nach außer deutschen Ländern auszuwandernj nur durch Reichsgejctz kann die Auswanderung beschränkt werden. Das Reich ^konnte aber einer umfangreichen Fürsorge für die Wanderungsbewegung um so weniger sich entziehen, als der Drang in die Fremde infolge der kritischen Wirtschafts lage im Vaterlande nach dem katastrophalen Abschluß des Krieges sich verstärkte und zu den Auswanderern noch der Strom der entwurzelten Rückwanderer hinzutrat. Als Mittelpunkt der gesamten Fürsorge für das WaiiderungSwesen wurde rm Mai 1923 die Neichsstelle für deutsche Rückwanderung und Auswanderung geschaf fen, aus der dann das N e i ch s w a n d eru n g s a m t hcr- vorgcng, dem ein sachverständiger Beirat zur Seite steht.> Das Amt übt seine Tätigkeit mcht nur in der Zentral stelle, sondern auch in Zweigstellen im Reich aus. Da neben ist eine Anzahl von Auskunftsstellen bei privaten Vcrsiiien usw., die zu einer sachgemäßen Beratung der Auswanderer geeignet sind, als gemeinnützige Auskunsts- stellen anerkannt worden. Auf diese Weise arbeitet die Private Fürsorge mit der amtlichen Hand in Hand. Eine Hauptaufgabe des Rcichswanderung-samtes ist der Schutz der Auswanderer gegen Ausbeutung durch die Auswanderungsunternehmer und Agenten. Die Beförde rung von Auswanderern nach außerdeutschen Ländern (st an behördliche Erlaubnis (Untcriiehmcrkouzesstoii, geknüpft. Die Erlaubnis darf nur für bestimmte Länder, Telle von solchen oder bestimmte Orte und im Falle einer Übersee.scheu Beförderung nur für bestimmte Ei hisfungs- häsen erteilt werden. Die Befi'r' ng darf nur auf Grund eines schriftlichen Vercroges erfolgen, der keine Ber- 'ß Acht Personen verbrannt. Mittwoch früh um X>2 Uhr brach in einem stückigen Nebengebäude der Porzellansabrik Batcs in Markleuihcn b. Aiarktredwitz (Oüerpfalz) Feuer aus, das rasch um sich griff und einen gewaltigen Umfang annahm. Die im 3. Stock wohnende Familie eines Faürikangestellten konnte sich nicht mehr retten. Es sind 8 Personen verbrannt. s Eine neue Funkstation in Australien. 500 Meilen von Port Doroi entfernt ist die Funkstation in Wave Hill in Mittcl- ünstralien dem Verkehr übergeben worden. s Tagung der Goethe-Bünde. Die sür den 14 und 15. Ok tober nach Bremen «unberufene Tagung der deutschen Goeihe- bünde. die von sämtlichen bestehenden Goeth.bünden (einschließ lich Memel) beschickt worden ist, wurde am Mittwoch vormittag in Bremen durch Professor Georg Helmers, dem Vorsitzenden dcs Bremer Goethebnnües, eröffnet. Der von den einzelnen Derire- t.rn erstattete Tätigkeitsbericht ergab das Bild einer wiederauf- stcigenden Entwicklung. Dem festeren Zusammenschluß der Goethebünde soll eine Korrespondenz und eine neue Fassung der Satzung dienen. Als Vorort wurde auf drei Jahre Bremen ge wählt und als der nächste Tagungsort Dresden in Aussicht ge nommen. -ß Blutige Kirmes. Ein blutiges Ende fand eine Kirmes in Lindern in Südoldenburg. Auf dem Nachhauseweg kam es 'wischen einigen Teilnehmern zu Schlägereien, wobei der Pferde händler Bohmann erstochen und ein Arbeiter durch sechs Messer stiche tödlich verletzt wurde. Die beiden mu-maßlichen Täter wurden verhaftet. s In die Starkstromanlage gefallen. Ein eigenartiger Un fall ereignete sich gestern im Stettiner Kraftwerk 2 Durch Un vorsichtigkeit fiel der 20 Fahre alte Elektromonteur Lersoiv in eine spannungsührende Leitung der 15 000-Voli-Nnlage der Zen trale. Es entstand Kurzschluß. Der Verunglückte erlitt schwere Brandwunden und wurde in das städtische Krankenhaus ge bracht. wo er so schwer darniederliegt. daß an seinem Aufkommen gezweifelt wird. Zufolge des Unfalles war Stettin eine halb« Stunde lang ohne elektrischen Strom. s Die älteste Frau Westfalens gestorben. Zn Dortmund verschied nach kurzem Leiden Frau Henriette Liebener. die am 18. November vorigen Jahres in voller geistiger und körperlicher Frische ihren 100. Geburtstag feiern konnte. s 75 Jahre Rcichsbahndirektion Elberfeld. Der Reichsprä sident hat an die Rcichsbahndirektion Elberfeld nachfolgendes Te- "... .ng enihalren darf, etwaige Vorschüsse nach Ankunft Im Ausland zurückzuerstatten oder n!'.,'.verdienen. Mit der Beratung der Auswanderer im Ausland sind in oen Ländern, nach denen sich besonders die Blicke der Aus wanderer r.chten (Argentinien, Brasilien, Mexiko) Reichs. kommi,sarc beauftragt. Dadurch wird die staatliche Fürsorge für die Ausgewanderten auch ein Wandern ngs- gewährleistet, während die deul'cheu S utz- und Htts- vereine im Ausland bemüht sein müssen, den Landsleuten in wirtschaftlicher, sozialer und knttur.'lcer Hinsicht beizu stehen. Die Möglichkeiten zur Erfüllung dieser Auf gaben sind natürlich begrenzt. Unmittelbar nach dem Kriege kwrr'cht? in Dcuttckland eine c Aus wanderung zu heben, da man auf diesem Wege die Arbeits losigkeit glaubte bekämpfen zu können. Die Furcht vor einer Uebervölkerung hat sich jedoch als unbegründet erwwwn. Es ist daher erfreulich, daß durch eine Verordnung vom 4. Oktober 1923 auswanderungswillige Arbeitnehmer vor Ausbeutung durch gewissenlose Anwerber geschützt wer den und eine planmäßige Herausziehung von Spezialarbei tern aus der deutschen W rtlcha't verhütet wird. Den» es Dt zu bedenken, daß die Auswanderung in der Regel euren Verlust an Volksvermögen bedeutet. Mit den Auswan derern geht wertvolle Arbeitskra t, W sen und Ge'ch'ifrs- erfahrung, häufig auch ein Stück B.rmügcn, in das tremde Land und stärkt dessen Wirtschaft, oft im Wettbewerb mit unserer eigenen. Andererseits zeigt die Geschichte der deut schen Auswanderung, daß die Stärkung unserer Schi fahrt und die Ausbreitung unseres Außenhandels zu einem großen Ted den 30 Millionen Ausländsdeutschen zu danken ist. Den Lenkern der Auswanderungsbewegung erwächst hieraus dee Pflicht, von Falt zu Fall die Vorteile und Nachteile ihrer Maßnahmen abzuwügen. Vieliach wird es die beste Beratung sein, den Vaterlandsvcrdrossenen eine' eigene Scholle oder eine Erwerbsstelle nachzuwcisen. Das Pro blem der Wanderung hängt mit der Siedlung-Spott.ik eng zusammen. Der alte Spruch verb eut auch heute noch be herzigt zu werden: „Bleib' im Lande und nähr dich red lich!". legramm gerichtet: Der Ncichsbahndirektiou Elberselü, sie aus 75 Jahre Arbeit im Dienst der Wirtscisatt und des Verkehrs zurückblickt, spreche ich zu Sem Jubiläum die besten Wünsche sür wettere glückliche Entwicklung aus. Zugleich entbiete ich allen Beamten und Arbeitern dcs Direktionsbczirkes die besten Grüße. s Der Typhus in Oberhausen. Nach dein Berichte des Ge sundheitsamtes sind in Oberlsaufcn 81 Typhuserkrankungcn za verzeichnen. In der vergangenen Woche starben wieder zwot Personen an Unterleibstyphus, so daß die Zahl der Todesfälle sich auf 10 erhöht. s Arbeiterhochschule in Wien. Nach einer Meldung der Arbeiterzeitung beschloß die sozialdemokratische Parteileitung mit Hilfe eines Teiles des beim Verkaufe der Haminerbrodwerke er zielten Betrages eine Arbeilerhcchschule zu errichten, die im Jahre 1926 ihre Lehrtätigkeit aufnehmen soll. Wirischaftswissenschaftliche Bierteljahrshesie. Heit 3. Oktober 1925. Verlag Verband KKV., Essen, Freiligrathstr. 8. (Be. zugspreis 3 RM. halbjährlich.) Im dritten Heft bringt Geheimrat Pros. Dr. Ludwig Ruh- louü wertvolle Gedanken über das noch ungelöste Problem: „Mitbesitz der Arbeitnehmer" und ladet damit zum Meinungs austausch ein. Der bekannte Jesuitenpaier v. Nell-Breunmg tritt aus Grund einer Entschließung dcs Verbandes KKV. in Stuttgart von einer gänzlich neuen Seite an die Frage dcs So« ziatt'ohnes heran, indem er Erziehungsbcihilfen für kinderreiche Familien fordert. Eine interessante mirtschaslswissenschastliche Betrachtung über die Zuknnstsmöglichkeiterr des geistigen Teuttch- lands hat Prof. Dr. Graf Degenfeld geschrieben Nicht weniger wertvoll sind Aufsätze von Dr. Franz Landmesser, über Arbeit und Ethik uitö Dr. Alois Bilz über „Groß-Trusts in Deutsch land", der das Augenmerk auf die bedeutsamen organisatori schen Wandlungen im heutigen deutschen Wirtscliaftslebcn hin lenkt. Das umfangreiche Heft weist sodann noch Beitrüge auf von Dr. Eugen Lanske. Wien, über „Das österreichische Problem als Wirtschaftsfrage", Hans Gresen zur Währungsfrage und Dr. Richard Giesen: „Die Vermischung von Lanüwirtsäpaft und In dustrie unter dem Gesichtspunkt der Volkswohlfahrt. . Jeden, der sich ernstlich mit wirtschafte- und sozialwisscnschafilichcn Problemen beschäftigt, kann man diese neue Zeitschrift nur wärmstens empfehlen. — Biegen von Metallröhrcn durch Eis. Ein originelles Verfahren, um dünne Metallröhren zu biegen, wird jetzt in den Vereinigten Staaten angewendet. Um zu verhüten, daß sich Röhren beim Biegen abplatten, werden sie mit verschiedenen Massen gefüllt. Nach einem Bericht der „Umsck>au" vevivcnket das amerikanische Büro of Standards dazu einfach Eis. Di« Röhre wird mit Wasser gefüllt, dos man durch Einscnken der Röhre in eine Kältemischung zum Gefrieren bringt. Beim Bie gen gibt das Eis zwar nach, aber nicht soviel, daß dadurch der kreisförmige Querschnitt der Röhre verändert würde. Bor ande ren Füllmassen zeichnet sich das Eis dadurch aus. daß es sich aus den gebogenen Röhren ganz leicht wieder entfernen läßt. — Zur Kartosfelkrcbsepidemie. In den letzten Wochen sind bei der Hauptstelle für Pflanzenschutz verschiedentlich Meldun gen über starkes Auftreten des Kartoffclkrebses in bisher nicht als verseucht bekannten Gemeinden eingcgangen. Da der Kar« tossclkrebs sich bei erstmaligem Erscheinen nur in geringem Um sange zu zeigen pflegt und, sich selbst überlassen nur äußerst langsam an Ausbreitung gewinnt, muß man annehmen, daß in den genannten Fällen die Verseuchung bereits in früheren Iah- ren bestanden hat. aber nicht gemeldet worden ist. Es wird des halb erneut darauf hingewiesen, daß gemäß Mmisterialverord- nung vom 4 April 1918 Ziffer 2 jeder Fall van Kartoffel- krebs oder Verdacht auf Kartofselkrcbs der zuständigen Orts- bcHörde zu melden ist. Die Ortsbehörden geben die Mel dungen an die Hauptstelle für Pflanzenschutz Drcsden-A., Stil« bclallce 2, weiter. Vielfach scheinen die Betroffenen die Anzeige pflicht dcslpttb zu unterlassen, weil sie der Ansicht sind, daß die Anzeige ihnen Ungclegenheiten bereite oder gar Bestrafung nach sich ziehe. Diese Ansicht ist durchaus irrtümlich. Die Anzeigen sollen nur dazu dienen, der Haugtstellc für Pflanzenschutz statt- stische Unterlagen über die Verbreitung des Kartoffelkrebses zu verschaffen und es ihr zu ermöglichen, den Betroffenen bezüglich der Gegenmaßnahmen für ihre besonderen Verhältnisse geeignet« Gegenmaßnahmen zu empfehlen. Nicht durch Befolgen, sondern durch Unterlassen der Anzeigepflicht machen sich die Betroffenen strafbar. Ä s Len KonzssMSen De c-d-en. Im Pal men garten sang Erna Zachen. Ssweit ich mich entsinnen kann, lzabe ich ihr im Vorjahr schon c a ,-.tt"s Omcn mit auf den Weg geben können. Leider konnte i i siw d'es nal nur ganz kurze Zeit zuhören. Eine zweite Ver sion i iericl mich noch. Das Programm mies Lieder von wann, Brahms. Erich I Wolif und Hugo Wolf auf. dazu csiie Arie aus dcr „Zauberflöte" (Königin der Nacht). Erna Za ck n kannte getrost zu dieser Arie greisen, da ihr Ziergesang schon c ne siemlick-e Höhenstufe erreicht hat. Sic hat eins wohlgeschulie S'.iwme non silbriger Klarheit, die über sehr schöne Kopstöne re sickt. Dam kommen bei ihr noch eine sehr erfreuliche Anmut ni. liebliche Mädchenhaftigkeit. — Mali St Liren bürg 'eigte sich als gewandte, onschmicgende Begleiterin. —Ist— L-d -'.;.,. Im Festsaal des Neuen Rathauses sang Myra Motimcr Lieder von Schubert, Hugo Wolf und den sich» und englische Volkslieder. Am besten liegen ihrer sym pathischen Altstimme, der zwar die der weiblichen Stimme eigen tümliche Rundung fehlt, die Lieber im Genre des Volkstümlichen. Den S bisioertschen Gesungen gegenüber ließ sie die erforderliche Turchgcistignng vermissen: außerdem sind Licder wie „Aufcnt- hclt". . Die Stadt", „Der Atlas" für Männerstimme gedacht und echordeui dramatische Gestaltung Besser schnitt sie mit Wolfs Liedern ab. Die üeuische Aussprache war klar und verständlich. Im übrigen war die Trügetung und Alemtechnik sehr gut ent wickelt. IN tgcheader sa.'Usester Begleiter musizierte E. v. Bas a.n F!ügU. Dcr Bett-sil war sehr herzlich, der Besuch so leidl'ch Am 13. Oktober gab der T o a - K o sa k e n - C h o r im gro ßen Saal des Ze n 1 r a l i y ea t c r s ein Konzert. Es ist nicht zu leugne», «.aß diese Sänge, schar >n ihrer Arbeit unübertrosseu :st uns so leicht nicht zu erreichen, geschweige denn zu überd'elew ist Es sind naiipsiächlsih Rosscuntersch'.cde vcn ausschlaggebend der Bedeutung Hinz» kommt n-.ch, daß diese Leute künstlerisch diszipliniert und mit Lebenslorgen nickt weiter belastet sind, im Gegensatz zu unseren deutschen Atänncrgesangvereinen, wo die Mitglieder nach des Tages Last und Mül-e sich zur Siugestunde emsinden. Dieser Unlerfchi.ü gibt den Ausschlag. Ohne Zweifel aber ist das Stimmenmatcrial erstklassig, weickpe hohe Tenöre bis zum D herauf und gruudticfe sonore Bässe. Brausendes Forte und lzauchartiges Piano mit den vielfachen Zwischensäzattierun- gcn, üben eigene Reize aus den Zuhörer ans. nicht zu vergessen der realistischen Imitationen. Pfeifen und Hundegebell, Tanz musik. Und dies astes liegt in der Hand dcs D'rigentcn, Serge Iaroff. Ein trcsslick-er Vergleich ist der mit den Kombinationen einer Orgel, die einem leisen Fingerdrnck gchorck-en. Es ist kein Wunder, daß die Leistungen einen orkanartigen Beifall fanden. Die Zuhörer standen wie Mauern und ruhten nicht eher, bis sich die Sänger zu drei Zugaben verstanden und zerstreuten sich auch erst dann, als das Licht so sachte ausgedreht wurde. Solche Beifallsstürme sind Seltenheiten in Leipzig. Franz Aretz. WsrMUNss — Elektrische Kraftversorgung in England. Die offizielle englische Statistik gibt an, daß insgesamt 473 Kraftwerke in Eng land mährend ocs letzten Jahres in Betrieb waren, von denen 277 Gemeinden und 106 Gesellschaften gehörten. Die Gesamt lei ttmg betrug 3 093 679 Kilowatt, von denen 07,3 vom Hundert die Gemeindckraftwerke und 32,7 vom Hundert aus die von llschasten betriebenen Krasiwerke entfallen. In mit Dampf- iurbincn arbeitenden Kraftwerken wurden 2 063 950 Kilowatt gewonnen: die Dampfmaschinen erzeugten 3 738 807 Kilowatt, die Oelmotoren 29 542 Kilmvatt, die Gasmotoren 18 314 Kilowatt, während mit Wasserkraft 8006 Kilowatt erhallen wurden. 87 vom Hundert der Gesamtleistung waren Wechselstrom, während 13 vom Hundert auf Gleichstrom entfielen. Die Gleichstrom- anlageu wiesen 134 verschiedene Leistungen aus: von einer Min- destgronze von 6 Kilowatt bis maximal 0000 Kilowatt, während sich die Wechselstramanlagon auf 87 verschiedene Leistungen von 10 Kilowatt bis 30 000 Kilowatt verteilen.
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