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Bewegung: „Die Katholiken sind fest wie Leim"; er meinte, sie sind ankerst schwer zum Abfall zu bringen. „Aber die Frau des N.. der mit mir arbeitet," sagte er, „ist katholisch, die muk N. abfallen lassen". Wirklich nach einigen Tagen war sie abgefallen!! Was die Katho liken von den Abgefallenen halten, kann sich jedermann leicht denken. Und die neuen Protestanten? Man hat sich wohl vielseits mit aller Gewalt bemüht, daß sie abfallen; aber nachdem sie abgefallen sind, wird durch ihren Abfall auch bei den Protestanten ihr Ansehen nicht ganz besonders ge stiegen sein. Dem Schreiber dieser Zeilen erzählte ein Katholik, das; er im Gasthanse N. war und neben ihm ein Abgefallener saß. (5s kam noch ein Gast hinzu, ein Pro testant, der mit dem Abgefallenen ins Gespräch kam und schließlich zu ihm sagte: „Wenn zu Dir etwas gewesen wäre, oder wenn Dn etwas getaugt hättest, wärest Du nicht abgefallen." Ter Abgefallene wurde feuerrot im Ge sichte und sprach dann zu dem Katholiken. „Sehen Sie. zuerst bat man mich gezwungen, abznfallen, und jetzt mns; ich mir das sagen lassen und kann auch nichts dagegen sagen." (rin anderer Abgefallener konnte in einer Gesellschaft hören: „Ich werde mir doch von einem Abgefallenen nichts sagen lassen!" Wie viel Abgefallene in Lesterreich mögen schon bitter ihren Abfall bereut haben und würden sich glücklich schöben, wieder katholisch zu sein, und würden auch wieder katho lisch werden, wenn nicht falsche Scham sie znrückhielte. «eine vom Glauben abgefallene katholische Frau kam in die katholische Kirche und weinte bitterlich. (5s ist auch keine Kleinigkeit, mit dem Glauben zu spielen, das große Glück zu haben, katholisch zu sein, und diesen katholischen Glauben, den (Lhristns der Herr vom Himmel ans die Erde gebracht hat, zu verlassen. Furchtbar ist der Ausspruch des Herrn bei Matthäus l«>: „Wer mich vor den Menschen ver leugnet. den will auch ich vor meinem Vater verleugnen, der im Himmel ist." Politische Nundschan. Deutschland. Der Kaiser besichtigte Sonnabend vormittag die Renoviennigsarbeiten am Tom zu Drontheim und begab sich darauf znm deutschen Konsul Fennen, bei dem das Frühstück eingenommen wurde. Sonntag vormittag Gottes dienü an Bord der „Hohenzollern". Wetter kühl mit »liegen. Zur Feier des I7>« »jährigen Bestehens des 8. bayerischen Fnsantene Regiments sind Sonnabend etwa ehemalige Angehörige des Regiments in Metz ein getragen. Der Gros; Herzog von Baden, welcher Eh es des Regiments ist, sowie Prinz Regent Luitpold haben Vertreter znr Feier entsandt. Das gleiche Reichstagswahlrecht in Gefahr? Der „Vorwärts" wartct wieder einmal mit einer fürchter lichen Enthüllung ans: er ist einer gräßlichen Verschwörung gegen das Reichstagswahlrecht ans die Spur gekommen. I Spalten seiner Rr. 177 und noch eine Spalte seiner Rr. >7-8 widmet er der grausigen Entdeckung, das; ein I)r. A. Giesebrecht ans dem Landgut Warhofen bei Deggendorf in einem Rundschreiben eine große Propaganda empfiehlt, um die öffentliche Meinung ans eine Revision des Reichs wablrechls, d. h. ans die Abschaisnng der gleichen Wahl vorznbereiten. Dieser Herr Giesebrecht ist eine in den weitesten Kreisen unbekannte Persönlichkeit: er wurde kürzlich nur genannt als Herausgeber einer Zeitnngskorrespondenz znr Bekämpfung des Reichstagswahlrechts. Der „Vorwärts" kommt etwas spät mit seiner Neuigkeit. Schon vor der Wahl hat das „Radebenler Tageblatt" ans jene Unter nehmung Giesebrechts hingewiesen; leider etwas undeutlich und ohne die Namen derer zu nennen, die Giesebrecht — wenigstens durch Namensnnterschrift ans einem Flugblatt -- untersuche». Diese Namen nennt der „Vorwärts". Aus der Nähe finden wir nur die Namen: Biesold und Locke, Meißen und Erdm. Schmidt, Altenburg. Die meisten Herren sind Kommerzienräte. Ein Zentrnmsmann findet sich nicht darunter. Das; dieses kommerzienrätliche Unter nehmen keine Gefahr für das Reichstagswahlrecht bedeutet, braucht nicht erst bewiesen zu werden. Der „Vorwärts" nimmt gern den Mund voll. — Bezüglich der Studierenden der römisch- kalbolischeu Theologie im Sinne des Reichsgeseh.es vom ,ch Februar l 8'.»!» wurde vom preußischen Kriegs-Ministerium im Einverständnis mit dem Reichskanzler bestimmt: l. Als „Studierende der römisch katholischen Theologie" müssen von den Ersahkommissionen diejenigen Personen anerkannt werden, welche ans inländischen Universitäten oder auf in ländischen kirchlichen Lehranstalten, hie den Universitäten gleichgestellt sind, theologischen Studien obliegen. 2. In den übrigen Fällen, insbesondere auch bei der Ausbildung in inländischen oder ausländischen Ordensschnlen oder in anderen Lehranstalten, ist unsere Entscheidung jedesmal ein- znholen. :'>. Die Befugnis der Zurückstellung solcher Militär Pflichtigen, welche die Berechlignng znm einjährig freiwilligen Dienst besihen, ans Grund des ss 2!>, lc und 7 Absah 2 lehter Sah der Wehrordnnng, wird hierdurch nicht berührt. Ueber die Zahl der Ehescheidungen in Deutschland und einigen Staaten des Auslandes enthält die Stat. Korr, für die Fahre l8'.»7»—lltt'l eine interessante statistische Darstellung. Man mns; bei der Betrachtung davon ansgehen. das; die Häufigkeit der Ehescheidungen am richtigsten durch Gegenüberstellung ihrer Zahl mit der jenigen der bestehenden Ehen bestimmt wird, wobei die für nichtig oder nngiltig erklärten Ehen nicht als Ehe scheidungen mitznzählen sind. Da die Zahlenreihen ans den Fahren 1000 und >!>t>l, namentlich bei den Anslands staaten, noch mehrfache Lücken anfweisen, so greifen wir als das letzte Fahr mit vollständiger Statistik das Fahr 1800 heraus. Damals entfielen Ehescheidungen auf je 10 OM bestehende Chen in Hamburg >4. Sachsen Ul, Breme» 17,. Lübeck 12, Anhalt Uh Prens;en 10, Thüringen 0. Bade». Reichslande. Brannsch.veig und Lchivarzbnrg-Sondershansen je 7. Hessen und Bahern je 5». Württemberg 4. beide Mecklenburg, Waldeck je '2 und Lippe 1. Der Durchschnitt für das Reich betrug 10 Ehescheidungen. Von answärtigen Staaten sind die entsprechenden Ziffern aus demselben Jahre: Schweiz 23 Ehescheidungen, Frankreich 13, Däne mark 10, Niederlande 8, Belgien 6. Ungarn und Schweden je 5, Oesterreich 4, Italien 1. In der Schweiz, Frankreich, und Dänemark waren also die Scheidungen größer bezw. gleich groß wie in Preußen. In Italien, wo überhaupt nur Trennungen von Tisch und Bett, aber keine Schei dungen stattfinde,l, ferner auch in Oesterreich und Schweden waren die Ehetrennnngen dagegen viel seltener als in ^ Preußen und Sachsen. — Der Gesamtverband kathol. kaufmännischer Gehilfinnen Deutschlands ladet in seinem Korrespondenz- blatt znr zweiten Generalversammlung ein. die am 28. August 1003 in Köln «Charitashaus, Georgstrake 7> stattfinden soll. Als Hauptpunkte der Tagesordnung sind hervorznheben: Ausgestaltung des Korrespondenzblattes. Ausbau der Stellenvermittelung und Ausdehnung der Krankenkasse. Die Schwierigkeiten, mit denen der Verband wie jeder neue Verband noch zu kämpfen hat, sind nicht gering, wenn auch schon die erste Generalversammlung mit Befriedigung ans die Entwickelung des Gesaintverbandes wie der Einzelvereine, deren im Fahre 1002 17, dem Ver bände angeschlossen waren, znrückblicken konnte. Nach den fruchtbringenden und anregenden Verhandlungen der ersten Generalversammlung wird hoffentlich auch der zweite Ver bandstag znr inneren Kräftigung wie znm äußeren Ausbau des Verbandes beitragen. — Tie 'Nationalsozialen. Der bevorstehende tteber- tritt der Nationalsozialen znr freisinnigen Vereinigung hat in dieser politisch stillen Zeit mehr Beachtung gefunden, als die Vereinigung dieser zwerghaften Parteigebilde an sich verdient. Interessant ist. was die „Krenzzeitnng" von dem Führer der Nationalsozialen, dem früheren protestan tischen Pfarrer Naumann bemerkt: „Losgelöst von der kon servativen Partei, zog er als Frrstern über das politische Firmament, um schließlich am entgegengesetzten Pole von einem Firsternchen verschlangen zu werden, das selbst zu den nntergeheiiden Welten gehört. Fm nationalsozialen Programm wird das Ehristentnm in den Mittelpunkt des geistigen und sittlichen Lebens gestellt, Herr Naumann hat sich sogar zu recht weitgehenden antisemitischen Grundsätzen bekannt und für einzelne Gegenden und Becnfszweige die soziale Frage als eine Fndenfrage bezeichnet. Trotzdem verkauft sich diese Partei auf Abbruch an die spezifisch jüdische freisinnige Vereinigung. Fhre Wandlungsfähigkeit ist oft verspottet worden. Aber man hätte es noch vor einem Fahr wahrscheinlicher gehalten, daß sie sich, wie ihr ehemaliger Führer Göhre «auch ein früherer protestantischer Pfarrer», kurzerhand der Sozialdemokratie ausliefern würde: das wäre vielleicht weniger interessant aber konsegnenter gewesen." — Von einem Zerwürfnis in der bayrischen Sozialdemokratie war in der letzten Zeit viel die Rede. Wie man jetzt erkennt, handelt es sich dabei nur um einen Riß im sozialdemokratischen Adel Baperns: Herr v. Vollinar war mit dem Landtagsabgeordneten 1)r. Freiherr Haller v. Hallerstein hart aneinandergeraten, weil diesem plötzlich eingefallen war. den zielbewussten Rrrevolutionär herans- znbeißen. Herr v. Vollmar soll den „Amatenrproletarier", wie der Millionär Freiherr Haller v. Hallerstein scherzweise von den Genossen genannt wird, mit echt bajnn,arischer Grobheit hernntergepntzt haben, worauf jener schwer be leidigt sein Mandat niederlegen wollte. Die Abgeordneten Segitz, Löwenstein und Merkel haben ihm jedoch ver sprochen, Herrn v. Vollmar znr Zurücknahme seiner Be leidigungen zu veranlassen. Aber wird Vollinar bereit sein, zu revozieren? Oesterreich - Nnqaru. — Der neue Banns Graf Pejacsevic hatte die Entfernung der ungesetzlichen „ungarischen Aufschrift" auf dem Betriebsdirektionsgebände der Staatsbaynen in Agram, um die so viel Blut geflossen ist, angeordnet, woraus leid liche Ruhe und Ordnung im Lande wieder eintrat. Fetzt scheint von Pest ans mit unbegreiflichem Eigensinn wieder ans der Durchführung dieser allgemeine Erbitterung erregen den Ungerechtigkeit beharrt zu werden. Und der Banns hat die Anbringung der Fnschrift wieder angeordnet. Das Gerüste znr Anbringung der Ansschriftstafeln war bereits ausgestellt, doch weigerten sich die hiesigen Manrergehilfen, diese gesetzwidrigen Aufschriften anznbringen. Fn Folge dessen mußte man sich nach Kaposvar wenden und von dort magyarische Maurer kommen lassen. Darauf hin gingen die Krawalle im ganzen Lande wieder los. An vielen Orten ist es .nieder zu blutigen Kämpfen zwischen Bauern und der bewaffneten Macht gekommen. Es ist himmel schreiend, wie das arme Volk gegnält und wie es für seine so oft bewiesene Treue belohnt wird. — Ter nenernannte Reichsfinanzminister Freiherr v. Bnrian hat Sonnabend sein Amt angetreten. Der Minister richtete dabei an den Beamtenkörper eine Ansprache, in der er die Verdienste seines Vorgängers v. Kallay würdigte und erklärte, auf der geschaffenen, festen Grund lage müsse weiter gearbeitet werden; er werde das von Kallay überkommene Erbe in dessen Geiste emsig zu ver walten und z» mehren streben. Fn der Vormittagssitznng der znr Aufklärung der Pest er Bestechnngsangelegenheit eingesetzten parlamen tarischen Untersnchnngskommission gab der Abgeordnete Olay die Erklärung ab. er besitze Kenntnis von mehreren Bestechungs-Versuchen. Die weitere Zengenvernehmnng er gab. daß Graf Ladislaus Szapary auch mit Sozialisten Verhandlungen gepflogen hat, um sie znm Anfgeben des Kampfes gegen das gegenwärtige Regime zu veranlassen. Fn der Abendsitznng teilte der Abgeordnete Weszy mit, das; man ih», indirekt durch den Obergespan Hagara und durch den Grafen Julius Teleki, den Schwager des Minister- Präsidenten, verführerische Angebote gemacht habe, die er jedoch znrückgewiesen habe. Darauf gibt Seres an. das; er sowie Dienes und Singer in einem Zi,inner des National- kasinoö mit den, Grafen Szapary über die Bestechungs- angclegenheit verhandelt hätten und das; im Nebenzimmer der Ministerpräsident anwesend gewesen sei. Graf Teleki sagt ans, von der ganzen Sache nichts zn wissen. — Die Sache wird immer verworrener. Frankreich. — Die ungünstige Stellung Frankreichs gegen über den anderen Militärstaaten erhellt aus einer Aufstellung, mit welcher der Militärschriststeller MeWmy einen Vorschlag zur Umbildung des französischen Heeres ein- leitet. Nach seinen Ziffern hebt Frankreich aus eine Million Einwohner 5020 Rekruten ans. Deutschland 4120, Italien 3180, Rußland 2812, Oesterreich-Ungarn 2070 und England 1170. Das für Frankreich stark ungünstige Verhältnis ver schlechtert sich von Jahr zu Jahr infolge der niedrigen fran zösischen Geburtenziffer. Außerdem mutz das französische Heer bei 7,620 Rekruten ans eine Million Einwohner viele Schwächlinge aufnehmen und hat infolgedessen eine un gewöhnlich hohe Sterblichkeitsziffer, die drei mal so groß ist. wie die deutsche. Auch in finanzieller Beziehung steht Frankreich Messimy zufolge am ungünstigsten. Es gibt für sein Militärbudget 1010 Millionen Mark oder 35 Prozent des gesamten Etats ans, Rußland 1040 Millionen oder 27, Prozent. Deutschland 000 Millionen oder 21 Prozent, Oesterreich 380 Millionen oder 17 Prozent und Italien 320 Millionen oder 22 Prozent. Ans diesen Zahlen geht hervor, das; Frankreich im Vergleich zu den anderen Groß mächten den Heeresansgaben gegenüber denen für Knltur- zwecke die erste Stelle anweist. Messimy kommt schließlich zn der Folgerung, daß die Abrüstung für Frankreich eine Notwendigkeit ist und das Land deshalb den Abschluß von Schiedsgerichtsverträgen begünstigen sollte. — Der deutsche Botschafter Fürst Nadolin hat seine Urlaubsreife angetreten; er begiebt sich über Berlin nach seiner Besitzung Jarotschin. Während seines Urlaubs führt Legationsrat Graf von der Gröben die Geschäfte. — Das Pariser Strafgericht fällte gestern ein Urteil,, das allenthalben allgemeinen Beifall ernten wird. Der abgefallene Priester Viktor Eharbonnel veröffentlicht in einem Blatt, das den Titel führt l.a UairMn, eine Serie Artikel, welche mit den bekannten Graßmann'fchen Broschüren Hand in Hand gehen dürften, es sei denn, sie seien noch gehässiger. Mit Auszügen ans dieser seiner würdigen Literatur verfaßte er eine von ihm Unterzeichnete Broschüre. Fünf Familienväter ans dem Departement Nievre fanden diese Broschüre unter ihrer Türe- Es find die Herren Grangeon, Gelle, Saget, Riot und Desplace. Sich auf das Gesetz vom 10. Mürz 1808 stützend, welches mit Haft- strase und Geldbuße diejenigen bestraft, welche durch Ver- kauf und Verteilung von Broschüren in den Wohnungen sich gegen die Sittlichkeit vergehen, zogen jene Personen Eharbonnel vor Gericht. Der Staatsanwalt nannte die in Frage kommende Broschüre „diese Literatur, die man nur mit einer Zange in der Hand lesen darf, um sie schneller ins Feuer werfen zn können." Der Advokat Eharbonnels, der sozürlistische Abgeordnete Hnbbard, führte ans, nicht der Autor, sondern nur der Verteiler dieser Schriften könne bestraft werden. Das Gericht teilte diese Ansicht nicht und verurteilte Eharbonnel zw 7,00 Franks Geldstrafe und l.00 Franks Schadenersatz an jeden der fünf Kläger. Alle anständigen Leute werden das Urteil mit Genngtnnng unterschreiben. — Vor dem Denkmale Etienne Dolets cvrnnstalteten Freidenkervereine eine Kundgebung. Sie versammel ten sich vor dem Stadthanse und zogen, die Internationale singend und unter Schmährnfen auf die Geistlichkeit, nach dein Maubert-Platze. Die Polizei hatte umfassende Vor kehrungen zur Aufrechterhaltung der Ordnung getroffen. Ans dem ganzen Wege hatten sich zahlreiche Zuschauer an- gesammelt, doch ereignete sich kein Zwischenfall. — Nach einer Meldung des Postens von Beni-Abbes haben marokkanische Beraber eine Abteilung der in Tnat liegenden Koinpagirte angegriffen. Sie erbeuteten dabei 7,0 Kamele und töteten 18 Mann der eingeborenen Mann schaft, aber Hauptmann Regnanlt verlegte den Räubern den Weg in dem Augenblicke, als sie über die Grenze znrück wellten und nahm ihnen die Kamele wieder ab. Die Marokkaner ergriffen die Flucht unter Zurücklassung zahl reicher Toter und Verwundeter; auf französischer Seite wurden einige Eingeborene vernnmdet. England. — Der König richtete eine Botschaft an das irische Volk und drückte in derselben ans, wie tief er gerührt worden fei von dem ihm bereiteten Empfang, der alle seine Erwartungen übertroffen habe. Er, wie die Königin, hegten die wärmsten Gefühle für dieses so anziehende Land und fein so begabtes Volk. Sie hätten daher beide den Wunsch, daß glänzendere Tage für Irland kommen möchten. Ihr heißestes Gebet sei, daß die Segiinngen des Friedens, daß Zufriedenheit und Wohlfahrt Irland iin reichsten Maße zn teil werden möchten. — Znm Andenken an den Besuch des Königs in Irland hat Lord Jveagh 200 000 Mk an Protestantische und katholische Hospitäler in Dublin gestiftet. Das Nationalhosvital für Lungenkranke in Newcastle soll ebenfalls einen Teil der Stiftung erhalten. Spanien. — Der König wird, nachdem er die von ihm noch nicht besuchten Gegenden Spaniens bereist hat. möglicher weise nach dem Ausland reisen, um einigen der fremden, Souveräne einen Besuch abznstatten. , — Die Behörden treffen energische Maßnahmen, um den für den 3. August angekündigten allgemeinen Alls stand zu verhindern. Das Militär ist konsigniert. Bisher wird der Ausbruch des Ansstandcs nur aus Algesiras ge meldet. doch hält die Erregung an verschiedenen Plätzen an. Die Behörde hat beschlossen, der Agitation für den allge meinen Ansstand. welche anarchistischen Charakter trägt, entgegenzutreten. Rußland. — Der Kaiser genehmigte den Vorschlag, eine beson dere Kommission einznsctzen. welche den Kleinkredit orga nisieren soll, um damit den Bedürfnissen der Landwirtschaft Rechnung zn tragen. Der Fmanzminister wird gleichzeitig ermächtigt, zn diesem Zwecke für das nächste Jahr einen Kredit in Höhe von zwei Millionen Rubel zn beantragen. Es sind für die landwirtschaftliche Bevölkerung kommunale Spar- und Vorschnßkassett sowie Landschaftskassen in Aus- sicht genommen. — Ans Ssarowo wird telegraphisch berichtet: Der Sarg des heiligen SSerafim wurde am Freitag auf einer