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Sächsische Volkszeitung : 17.05.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-05-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-190405173
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19040517
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19040517
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1904
-
Monat
1904-05
- Tag 1904-05-17
-
Monat
1904-05
-
Jahr
1904
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 17.05.1904
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reiche Wirksamkeit. Ta aber, wo Deutsche und Pole» gc- mischt sind, bestehen die größten nationalen Gegensätze, und diese werden durch eine Simnltanschule nur noch verschärft: es tritt hier zum nationalen Kontrast noch der konfessionelle. Tie Kinder beider Konfessionen nnd Nationen sitzen wohl in den Unterrichtsstunden änf'.erlich nebeneinander, aber im Herzen nnd im Geiste sind sie sich weit mehr entfremdet als je: eine solche Maßnahme liefert nur Wasser ans die Mühle der Radit'alpolen nnd treibt diesen das gesamte polnische Volk in die Hände. Tann heis'.t es nicht mir: Eure Natio nalität ist in Gefahr!, sondern es tritt der Nlarnirns hinzu: Eure Religion ist in Gefahr! Ter gesamte polnische Klerus muß so. durch die Umstände genötigt, gegen die Siimiltan- schnle anstreten, er wird ans die Teile der Nadit'alpolen ge zwungen und das gibt diesen erhöhte Kraft nnd Be dentnng. Es ist deshalb sehr vor einein solchen verkehrten Tun zu warnen, das ganz und gar nicht im Interesse des Voltes, auch nicht un Interesse des Tentichtnms ist, Tie höheren Schulen in den Tsimarten sind ja alle simultan! Was hat man hier erreicht? Tie Inhrer der radikalen Polnischen Bewegung sind ans diesen hervorgegangen, nnd so wird es auch bei der Simultan Volksschule sein! Reichstag. f-. Berlin, nt. Tbnwg »ui ! t. Mm lNOl. Ter Reichstag hatte (ich heute zunächn inii zwei Resolutionen zur Iuclecsteuer zu befasse», von denen die erste auch dieBesteuerung desjenigen Muckers fordert, der nicht ans Rüben hergenetlt wird, die zweite aber Erleichterungen für die Händler wünscht, denen ain t, 'Avril das noch vorhandene Taecherin inner Iollverschlus; gelegt wurde In der Tebalte trat Wo mp (Reichsp - gegen die tNeNcuerniig des Rnbeinnehlwchers ans. da diese die armen Karlosselbauern des Ostens lre >e: aber beide Resolutionen fanden eine sehr große Mehrheit. Tas Hans erledigte dann noch die erste Wsnng des Gesetz - kinmnrns über die (rmlainmg des Reichsgerichte-.' - -taals selretär Ri eberding gibt einen lieber blick über den Sland der Gescheine beim Reichsgericht: jetzt schon und die Termine ans ein Jahr genettl. emduich wandeln wir in den 'Bahnen des seligen ReichslammergenchtS. l'Tkadthagen: Mar nach besser als das heutige Reichsgericht! Heuertest» Wer semen Verpflichtungen nicht Nachkomme» w>!!. darf nur an das Reichsgericht gehen und er erhält eine Inst von 0.2 Jahre! Als das am wenigsten bedeutliche Rbhttismiw.l ergibt mH die Erhöhung der vleoinons- stviiiue. Tas Reichsgenchr i:eht s-i: zehn Ial-ren auch ans diesem 'Baden nnd ebenso die uie.htsamvl iischasl an dietent. RurVroz. der beim Reichsgelicht eilig,neiä> ,1 Revisionen haben überhaupt eine» i'ilalg, Vinn machen wir unseren Vmschlag, daß 27, Vre,;, der Prozesse am Reiclisgericht ausscheiden sotten, d s. 75- Vcoz. der inil lrrfotg ansge!>e»den, dantit das deutsche Ball i" seiner Gesanul'>.m raäiv'r iei.i Viech! erhall ö o. Vorlage inill das viei.ch gei'R! vor einer nt Ichmgen 'Bahn s,hü:gi>. Hagemann «Rat! i Wm w'he, der Vorlage im ganzen wohlwollend gegen über, Hallen aber lieber sofort die Rer-monssumme am' :«.«>>> Ml. § überall >»; ü-„. .' - .r nnüniche., auch t-'nüuirnng des Reichsgerichts ! in 7,'immche» nnd haben deshalb einen Rnlrag gesteill, tue Koiw pelen; der 7.!>östenger!cl>i.' zu eiweilecn. Ich siOle den 'Anirag, den Gmn'ün an eiiie Konnnisüon von 2l Riitgliedern zu nber- weisen. Himburg «Koni» Oin Beil meiner Freunde lehnt die t'nhöhung der Rermicmssnmme überhaiipl ab, eiii anderer Teil in geneigt, dies zu genehmigen, falls lein anderes 'AdhNs-smiliel lieh iinbei. I,- giintelcu iI,enlr.» NiMr meinen polilischen Irennden herrscht leine Nebereinsnnimnng in dieser Ta che: ich bin gegen den Entwurf, da ich die Erhöhung der Revision-stumme nicht billige. Gamp (Reichs,.',» weicht als Richrrichter lic".ne für die .Heranssetzuiig der Vieviüonsnimme, vbioohl er früher Gegner derselben gewesen >ei: aber es hieße oon allen Teilen, ein anderes Minel gebe es m'chl. Tie (('iiisnlj.iing des Vegründimgs- zn'angeS drückt auch die Iahl der Vieviüone» l>erab, - Tiadt- bagen «Tag» in gegen den ('Amimrs. 'P o l» l st'r.'Vols-Sv» Tie Vorlage hat hohen poutüchen Eaaralier: bei uns in Riederschlesien in groge Erbitterung gegen diese entstanden. 'Wir sind gegen jede Beschränkung der Revision. Rach 'Anssührnngen des Rbg. T ove sfr. Vera spricht Eugelen Imir.» zu gnnsten des EnkwnrseS, der geeignet sei. der Ueberburdung des Vieichsgerichts entgegen- znwirlen -- Schinidi 'Vöardnrg (Iemr.) spricht sich sehr ent schieden gegen die Erhöhung der Reoisioiissnmme aus. — Rach kürzeren 'Bemerkungen wird der Enlwms an eine Kommission oon 21 Mi «gliedern verwiese». Tas .Haus tritt sodann seine Pfingst- serieu rin. die bis 7. Juni dauern. P!itischo' s)» °rridschao. Teutschiand. Tas Kaiser paar ,»> am l !. Vlai von Mol; nach T t. Ioliaua Taarvu'iäeii avgereisi. Vor soiaeo 'Abreise hallo es im Iiirstonzimmoi' des Bahnhofes eine etwa ><> Minute» währende Uiileeeeduiig inil dein 'Pssciios Benzlee: dieser Unterredung ivolnite auch Staltlialier Flirst zu Hohe»lo!>e Langenburg bei. Tie '.'iudienz ersolgie jedensalls mil h''i":ck siclst aus R>itleuuiig des 'Bischofs an den Kaiser, das; er das Iuterdut über de» Friedhof i» Famect zuräckgezogeii habe. Ter Ausdruck Interdikt ist geeignet, von der Tacho eine falsche '.'liischauung zu erwecken. Bischof Beuzler von Metz bat lediglich, wie seine Vorgänger iw 'Amte, dadurch gegen die de» giltige n ('s e s e tz e n z n io i d e r l a n ' e n d e B e e r d i g n » g eines Proteslanlen gnf dem katho lischen nnd liechlich geweihten Teil des Gemeinde'friedhosS von Famect p r o t e sl ierl. das; er den Geistlichen veial'l, lünsligliin leinerlei geistliche Fiintlionen nielir daselv'l zn verrichten. Tadnech ist der Friedlios nicht interdiziert. Tie HaUnng des Bischofs war durch den noch immer nicht ge löslen Tlreit bedingt, der dadurch liervorgernsen ivnrde, das; entgegen dem Gesetze auch Protestanten ans dem katholischen Teile des Friedhofs beerdigt werden und die Behörden dg-.> nicht verhindern. Möglicherweise ist ihm min Garantie ge boten worden, so das; er seinen Erlas; znrnckzielien konnte. In der Antwort ans die Begrüßungsrede im Rat - Hanse zn Tt. Johann sagte der Kaiser unter anderem: „Ringsum die rauchende» Tchlote zeuge» davon, das; vier Arbeit nnd Fleiß ihre Ttälte gesunden baben. Und nicht znm mindeste» link es mich mit tiefer Freude erfüllt, das; neben der in dichten Tcharen gedrängten Bürgerschgst cinch so biele Tausend Bergleute bereingekommen sind, um ihren oberste» Bergberrn z» begrüs;e» nnd »eben ilme», ivolil eine kriegsstarke Division, die alte» krteger Man» an Man» gereiht, die zum Teil wohl einstmals in schwerer Zeit vor diese» Malier» gestanden haben. Ibre kernige» Gesichter mid die Orden ans ihrer Brust zeugen von Tagen, wo schwere Schläge siele», und wo germanische Schmiede die Reisen zur Krone ziisammeitfügteii, die einst das Haupt Kaiser Wilhelms des Gros;en zieren sollte." — Im Rathaus zu Saarbrücken erwiderte der Kaiser auf die Begrüßnngöan- spräche des BürgeriueisterS unter anderem: „Lein Wirken des Heldeukaisers, und der Gnade Gottes, die ihn berief und unterstützte, ist es zn danken, das; »ninnehr diese Stadt nicht mehr eine Grenzstadt ist, und daß dieses Land nicht mehr verwüstenden Einfällen der Feinde preisgegeben ist, Tenn nnninehr komme ich, sein Nachfolger, als Deutscher Kaiser ans der deutschen Grenzfestc Metz, deren Bollwerk sell vorgelagert ist vor diesen Landen, die, so Gott will, nie mals wieder ein Krieg verwüsten wird. Tenn so jeder Deutsche seine Pflicht tut an seinem Baterlande, das heißt sein Heim begründet und seine Kräfte dem Baterlande wid met in jedem Ttande lind ans jedem Gebiete, so wird es uns auch vergönnt sein, das; unsere Einigkeit sich der Welt nach außen so darstellt, wie cs notwendig ist, damit wir in Frieden leben und ich bitte Gott, daß er mich unterstützen inöge in dem Werte, meinem Lande den Frieden zn er halten. dankt auch diese fleißigen Ttädre sich unter dem Schutze des Friedens und des kaiserlichen Schildes ans- breilen nnd entwickeln mögen; denn die selsenseste tteber- zengnng nnd das felsenfeste Vertrauen habe ich, daß, da Gott weis;, das; wir ein gutes Gewissen haben und nirgend wo Händel suchen, er uns auch beislehen wird, sollte jemals mit feindlicher Gewalt in liniere Friedfertigkeit eilige grinen werden. Zu den Ivllverhcuidliingcu init Oest.-Ung. wird berichtet, das; dieselben nicht in Berlin, sondern in einer MiUelitadl Tenischlcmds. etwa in Dresden, Leipzig. Mün chen oder Bp».-Rau. abgebaltei! weiden sollen. Beslimiiiend hierfür sei der Wunsch, die Verlragsatlion dem Partei gcli icbe zn ent geben, das in der Reichshanptsladt stärker in die Erscheinung trete. 'Bei der Vorbereitung des I.B.ll er Vertrages wurde bekanntlich ebenfalls nicht Berlin als Ver- handlnnge'ort gewäblt, man entschied sieb bielmebr, in Mün chen mit den Beratungen zn beginnen. Ter Tampier „Palaiia" der Hamburg Ameritcl- Linie wurde von der Reichsregiernng für die Besö'.'dernng eines Teiles den nacb Südweitasrita zn enliendenden Ver näitnngen gechartert. Ter Dampfer wird am 17. Juni mit .!!' Eisigeren, >'-71 Mann nnd !ll!> Pierden die Rns- reise nach Swalopmnnd antrelen. Rin l I. Mai iand der TlapGlans des Panzer- irenzers „Vort" in -Hamburg stall. Das prcusgsche Hcrrcnhnus bat den Etat weiterberaren. Tie Eberbnrgernieister klagten über den engen Rahmen der Neuregelung für die Gemeinden, die immer mehr belangt werden. Mehrere Redner sprachen nct, für Erhöhung der E.nartiertostengelder ans. Tos pceiisnjchc Abgei.rdiietenhnus hatte steh mit recht vielen neuen Vorlagen zn befassen. Eine größere Debatte entstand nur beim Lolleriegeietz, das an eine Kommission ging. IN e i n !> ard > Ientrnm) sprach sich für dieses ans, da es geeignet sei, die vielfachen Mißstände zn beteiligen, bin, Montag beginnt die Beratung der Setnn därbahn Novelle. Tcr Reichsverbaiid gegen die Sozialdemokratie wird in der ...Krenzzeilnng' mit einem trockenen nnd einen: nassen Rüge begrüßt: in ibr angenelnn, soweit der Kamvt gegen die Sozialdemokratie gerichtet ist, aber sie wünscht auch, „daß der Reicli-sverband bei seiner Einwirkung ans die Wahlen nicht etwa in der ','lnsstellnng von Kandidaturen der „mittleren Linie" das Heil erblicken möchte. Wenn er das versuchte, würde er sich selbst den Todesteiw einiinpseii." Nim scheint uns gerade dies iel;r >:aoe zn liegen, der Vor gang in FmntsniN a. O. bewein dies. Tie Nationallibe ra!en werden stets fielt als die „mittlere Linie" enstehen: sie sind auch im Vorstände des Verbandes sehr stark ver traten! Wir erblicken in dieser neuen Gründling nichts anderes, als eine Wahltrnppe für die Nationailjberalen. Tie Ersatzwahl in Frankfurt a. O. bat zn einer Stichwahl gesnhrt; nach den bisherigen Feststellungen er hielten Bassermann >Nal. lib.) l l Tlli, Braun iSvz. Tem.j I l.'llr! nnd von Iagwil; <W. Ver.» 2^27 Stimmen. Es l>a! Trichwahl zwilchen Bastermann und Braun slgttzn- sinden. Wohin hat nun die Eigendrödelei des Bundes der Landwirie geiüint? In eine,' höchst nherslüssigen Stich wähl! Würden die bürgerlichen Parteien alle einig vor- gegangen sein, dann wäre der Tozialdeinotrat mil ((stanz durchgesailen, doch steht ihm auch dies für die Stichwahl in 'Rnssiclit. Bei der Wahl am IE Juni v. I. wurden M I lli gütige Stimmen abgegeben, davon erhielten Braun <Soz.- Tem.» 12^17, Fetisch »Kons.» K2GK, Schwabach l'Nat. lib.» 7l>2i> Stimmen. Bei der Stichwahl siegte dann Braun mit l l GW, Stimmen über de» Konservativen Fetisch, welcher I I 201 Stimmen erhielt. 'Ruch diese Ersatzwahl hat mit einer Niederlage für die Sozialdenwtratie geendigt, s i e li g t n v e r l 7, 0 0 Sti in m e n v e ll o r e n nnd ist nun an ziveite Stelle im Wahlkreise gerückt. Und daß trotz all ihrer riesige» 'Anstrengungen; schreibt doch der „Vorwärts" selbst noch am Tage der Weitst: „Soeben beginnt die Walst. In Stadt nnd Land baben nnsere Genossen gut vorgear beitet und auch am Walsttage ist an Hilfskräften kein Mangel, überall erfüllen die Genossen des Kreises freudig nnd gern ibre Pflicht, nnd außerdem stellte sich eine große Ja bl erprobt tüchtiger Kräfte ans Berlin zur Verfügung. Es hat alles nichts genützt. Es verlautet, das; die Stich wahl noch vor Psiilgsten stattsinden soll. Oesterreich - Ungarn. Die Session der Delegationen ist am l t. Mai er ässnet worden. Tie österreichische Delegation wählte Ici- worski znin Präsidenten »nd Gautsch znm Vizepräsidenten. In seiner Erössniiiigsansprache betonte Iaworski, nicht mir der äußere, sondern auch der wirtschaftliche Friede sei not wendig. letzterer werde bossentlich durch den 'Abschluß der Handelsverträge erreicht werden. Der Präsident sprach so dann den Wunsch ans, nach endlicher Wiederherstellung noriiigler parlamentarischer Verhältnisse und des inneren Friedens nnd schloß mit einem begeistert anfgenoinmenen Hoch ans den Kaiser. - Tie nngnrische Delegation wählte von Szelk znm Präsidenten und Julius Szapartz znm Vize präsidenten. oon Szell hob in seiner Ansprache hervor, ans hnmanitären nnd wirtschaftlichen Gesichtspunkten sei eine möglichst baldige Beendigung des ostasiatischen Krieges wünschenswert nnd betonte sodann, daß das gute Einvcr- nehmen mit Rußland bezüglich des Balkans seine Feuer- probe bestanden habe, indem es die Ordnung auf dem Bal- kan znm Wohle der dortigen Völker erhalten hat. Der Präsident schloß mit Eljenrufeu auf den König, die be geisterten Widerhall fanden. Der feierliche Empfang der Delegationen durch den Kaiser findet morgen mittag statt. — Bei dem am 15. d. M. erfolgten Empfange der österreichischen Delegation durch den Kaiser Franz Josef hielt der Präsident Iaworski eine Ansprache, in der er ans führte, wenn auch im fernen Osten ein schwerer Kampf ent brannt sei, so erfreue sich doch Europa des Friedens. Ties entspreche dem allgemein bekundeten Bestreben der Staaten Europas und ihrer Herrscher, die den österreichischen Kaiser als bewährte Stütze des Friedens ansehen nnd verebren; und auch die in der jüngsten Zeit eingetretenen besorgnis erregenden Zustände ans der Bcstkanhalbinsel gingen dank dem energischen, loyalen Zusammenwirken der beiden be freundeten Großmächte einer friedlichen Löinng entgegen. — Bei dem Empfange der ungarischen Delegation betonte Präsident von Szell ebenfalls die guten freundlichen Be ziehungen, in denen Oesterreich Ungarn zn den anderen Staaten stehe, sowie, daß nnninehr die Ueberzengnng in das össonUiche Bewußtsein Europas gedrungen sei, daß der Drei bund »icht nur den Interessen der drei verbündeten Mackste entspreche, sondern dadurch, das; er gegen ineniand gerichtet sei, eine der Hauptgarantien des europäischen Friedens und des Gleichgewichts der Maclstoerbältnisse bilde. Rom. Ter „Osservaton' Romano" dementiert das Gerücht, das; Rußland nnd England den Protest des Heiligen Stuhles gegen den Besuch des Präsidenten Lonbet znrückgewiesen hätten. Mit Bezug a»s die von verschiedenen Blättern veröffentlichten Unterredungen mit hervorragenden Persön lichkeiten des Vatikans erklärt das Blatt, daß der Papst, wenn er Erklärungen wachen wollte, dies nicht im Wege privater Interviews tun würde. Serbien. König Peter nnd Fürst Ferdinand halten eine Zn- saininentniist in Noch. Lächsischep Laudtag. Dresden, den > t. M.ii. E r st e K a in in e r. Tagesordnung: Etat Staatseiiei.- bahncm, Lotte'.ie-Tailehnskasse, Universität Leipzig, Techm'che Hochschule Dresden. Ter Staatseisenbalnien-Etat wird einstimmig angenommen. In gleichen: Sinne wird der zweite Pnnlt erledigt. Kapitel Ol und 02 des Etats Universität Leipz'g nnd Technische Hochschule Dresden wer den angenommen. Montag steht das Komptabilitätsgesetz zur Beratung. Der Präsident ersticht die Mitglieder der Kammer vollzählig zn erscheinen. Zweite Kammer. Tagesotdnung: Etat und Petitionen. Für die Nutzbarmachung von Staatsgebänden, welche durch den Umzug in das neue Ministerialgebäude in der Neustadt frei werden, wird die von der Negierung beantragte Summe von 2>2ö000 Mk. nach Abstrich von 7>l)0oo Mk. bewilligt. Tie Landtagskosten werden mit geincinjährig 2!>»> Mk. Einnahmen nnd 21k2st,K Mk. Ausgaben genehmigt, ebenso der 0. Nachtrag vom Etat l002/o:>. Tie Kammer genehmigte sodann einen zwischen dem Staate nnd der Stadt Annaberg abgeschlossenen Kauf- vertrag und erledigte eine Reihe von Petitionen, darunter die Petition der Vereinigung für ländliche Wohlfahrtspflege und des Vereins zur Stärkung des Deutschtums in wendischer Pflege um Beseitigung des Zweiklasscnsysteins bei den dentschweiidischen Volksschulen, welche ans sich beruhen ge lassen wird. Nächste Sitzung Montag. Arrs Stadt und Land. Dresden, den 17. Mai 190t. —* Se. Majestät der König und Ihre königl. Hoheit Prinzessin Mathilde nahmen gestern nachmittag 2 Uhr an der bei Sr. königl. Hoheit dein Kronprinzen stattgefnndeneu Fainilientafel in Wachwitz teil. —" Heute vormittag traf Se. Majestät der König zur Entgegennahme von Ministervorirägen im Nesidenz- schlosse ein und erteilte hierauf an mehrere Herren Audienzen. , —* Se. Majestät der König Georg begibt sich Anfang nächsten Monats znm Knrgebrcmch nach Ems. —* Bulletin über das Befinden Ihrer Königl. Hoheit der Frau Prinzessin Johann Georg vom 10. d. M.: Auch der gestrige Tag nnd die vergangene Nacht sind bei Ihrer Königl. Hoheit der Fron Prinzessin Johann Georg ohne Störung verlaufen. Der Kcäfteznstand ist den Umständen angemessen gut. Temperatur 80,8, Puls 84. gez. I)r. Leopold, gez. I)r. Fiedler. —* Nach einer Bekanntmachung des Finanzministe riums ist verordnet worden, das die akademisch gebildeten Maschinen und Telegraphen-Inspektoren den Titel „Banin- spektor" und die Betriebsinspektoren der Staatseisenbahn- Verwaltung, soweit sie akademische Vorbildung besitzen, den Titel „Bau- und Betriebsinspektor" zu führeu haben. —* Am 10. d. M. sind in Kleinschönau (Sachsen) und in Friedersdorf <Oberlausitz) bei Zittau mit den PosthülfS- stellen vereinigte Lelegraphenbetriebs- und öffentliche Fern sprechstellen in Wirksamkeit getreten. Die neuen Telegraphen anstalten sind zugleich Unfallmeldestellen. —* Anläßlich der Pro movierung des Herrn Hof- kaplan PH. Resak zum Doktor der Theologie, brachten wir die Mitteilung, daß außer ihm nur noch Herr Professor Dr. A. Schäfer von den sächsischen Geistlichen den Titel eines Doktors erwarb. Wir werden nun auf Se. Königl. Hoheit Prinz Max hingewiesen, welcher iin Oatalnffnn cstori des Direktoriums als sächsischer Geistlicher angeführt wird, und der sich vor dem Herrn Hofkaplan Resak den Doktor der Theologie und der beiden Rechte in Würzburg erworben hat. —* An der König!. Tierärztlichen Hochschnle werden Ende Mai die Tierärzte Herr vr. pliil. Johannes Richter, Herr I)r. pstil. Otto Zietschmann, sowie der Magenarzt Herr vr. moci. Georg Kelling ihre Leitsätze betreffs Erlangung der „vonia. lo^vncii^ vor dem Dozenten- kollegium öffentlich verteidigen. —* Ueber die spanischen Jesuiten schreiben sächsische Blätter: „Alle großen Unternehmungen und Geschäfte in diesem unglücklichen Lande (Spanien), wie die der Bank von Spanien, der transatlantischen Dampfergesellschaft, des Tabakmonopols befinden sich in den Händen der Jesu- i t e n." Das ist etwas neues. Bekannt war seither nur. daß die Jesuiten in Spanien volles Verfügungsrecht haben über
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