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Abg. Dooe (Freis. Vpt.) und Heine (Soz.) sehen kein Be dürfnis für eine Novelle. Letzterer will neue Sondergerichle schassen um das Neichsgericht zu entlasten. Die Vorlage wird au eine Kommission von 21 Mitglieds!n veiwi jea Ls folgt die Verlängerung de» Handelsvertrages mit Schweden. Staatssekretär Delbrück Der Besetzentwurf will den be stehenden Handelsvertrag verlängern bis mit Schweden eiu neuer Vertrag avgs chlossea wird. Ich werde die Interessenten zeitig Horen, bevor wir in die Verhandlungen «intreten. Aba. Speck (Zentr): Der schwedische Handelsvertrag wurde sehr abiällig ausgenommen, diese Urteile haben sich nun auch be stätig: Der neue schwedische Zolltarif wird un» schwer schädigen. Unsere aktive Handelsbilanz mil Schweden venchUchrert sich stetig und zwar urt-r dem neuen Handel.vertrag. Schweden erschwert die Ausfuhr ungemein. Avg. Bros Sanitz (kons.) glaubt, daß Deutschland für einen Knrpf mit Schweden nicht genügend gelüstet sei. Abg. Äothetu <Fceis. BoltSp.) hätte eS neb-r geseheo, wenn man gar nicht geredet hätte. Rach ku-zcn Bemerkungen des Äbg. Hanisch (Wirt. Berg.) kommt Erzberger (Zentr.) auf die shlechie Wirkung des be stehender, schwedische., Handelsvertrages zu sprechen, der schwedische Handel nach Deutschland steige stets, sttir Deuischland ist die Lrz- „uSfuhr besonders wichtig, da wir süc 7hvneceisen die dort gen Erze brauch m- Rheinland und Westfalen können nur bei genügen der Erzzufuhr weiterleben Im Jahre 1907 aber bat de, schwedische Sraat mit ollen drei großen Erzgruben Verträge abgrschiossen, welche die Ausfuhr von Erzen einschränken und teilweise unmögltch machen Du liegen versteckte Ausfuhrverbote vor, die Deutschland schwer schädigen. Der neue schwedische Zolltarif bringt eine neue Schädigung der deutschen Ausfuhr. Vor: dem Absckluß des neuen Vertrages lullten dis Beteiligten gehört werden. Mit den Inter essenten muh stets Kond in Hand gearbeitet werden. (Beifüg.) Hierauf vertagt sich dnS HauS auf Freitag 1 Uhr. Schluß '/-7 Uhr Politische Rundschau. Dresden, den 15. April 19l0. — Das preußische Abgeordnetenhaus beschäftigte sich nnt der Weiterberatung des Eisenbahnetats. Die Eisen- bahnarbeiter nahmen einen weiten Raum in den Debatten ein. Der Minister versprach, diesen seine volle Anfmersam- keit znznwenden. Nächste Sitzung: Freitag. — Die GeschästLordiiungskommtssiou des preußischen Abgeordnetenhauses hat eine» ergänzenden Paragraphen zur Geschäftsordnung beschlossen. Danach kann im Falle besonders grober, die Würde des Hanfes schädigender Ver letzung der Ordnung der Präsident de» Abgeordneten für den Reit des Tages von der Sitzung ansschließen. Auch kann aus Vorschlag des Präsidenten das Haus ohne Be sprechung den Abgeordneten bis zur Dauer von sechs, im Wiederholungsfälle bis zur Dauer von zwölf Sitznngs- lagen aus dem Sitzungssaals ausschließen. Gegen den Ordnungsruf oder die Ausschließung kann der Abgeordnete spätestens um folgenden Tage schriftlich Einspruch erheben. DaS Haus entscheidet frühestens in der nächsten Sitzung, ob der Ordnungsruf oder die Ausschließung gerechtfertigt waren. — Bei der heutigeil Rcichstirgscrsatiwahl für den ver storbenen Neichstagspräsidenten Grafen Stolberg-Werni- gerode im Wahlkreise Allenstein III wurden 23 737 Stimmen abgegeben. Davon entfielen auf .st o ch a n (nat.-lib.) 12 653, ans strämer (kons.) 10 161 und auf Linde (Soz.) 910 Stim men: zersplittert waren ll Stimmen. Kochan ist gewählt. — Schlutzkonferrnz über die Schiffahrt»,ib,Men im BnndeSrat war für Ende dieser Woche vorgesehen, wurde aber im letzteil Augenblick noch vertagt. — Briefe dcS deutschen Kronprinzen waren vor einigen Tagen Gegenstand der Besprechung in amerika nischen Blättern: sie waren an den Grafen Hans Ferd. Hochberg, einen Schulkameraden des Kronprinzen, gerichtet und auS Anlaß eines Prozesses des Börsenmannes Barnes im GcrichtSsaal vor dem Staatsgericht zu Nenyork zur Verlesung gebracht. Die deutschen Zeitungen waren so nn- delikal, die in Amerika begangene Taktlosigkeit fortznsetzen und den Wortlaut der Briese ihren Lesern mitzuteilen. Es ist in den Briefen nicht das Geringste enthalten, was den Kronprinzen btoßslellen könnte, vielmehr gereichen ihm die darin ausgesprochenen Ansichtcn nur zur Ehre. Trotz dem war das Vorgehen der deutschen Blätter in passind. Aus Gründen des Anstandes berichteten wir über diese Privatbriefe nicht. Es scheint, daß Graf Höchberg ans irgend einem idealen Grunde dem skrupellosen Geschäfts- mann Barnes die Briefe gezeigt hat. Es ist dies ein Vertrauensbruch, der den schwersten Tadel verdient, und wir begreifen es, daß der Kronprinz die Freundschaft nach dieser Enttäuschung iür beendet ansieht. — Protestanten und .Katholiken in Süddeutschland. Ms Bayern zu Anfang des l9. Jahrhunderts protestantische Landesteile, besonders die ehemals brandenburgischen Län der, in sich anfiialnn und sich dadurch von einem rein katho lischen zu einem konfessionell gemischten Staate umwan- dclte, fand selbstverständlich diese Umwandlung nicht gleich das volle Verständnis der Katholiken. Der erste Prote stant, ein pfälzischer Weinhändler namens Michel, der sich in München nicderlassen wollte, erhielt kein Bürgerrecht und keine Wohnung, so daß stönig Max I. ihm in der Re sidenz ein Zimmer cmweisen ließ. Das hat sich aber sehr rasch geändert. Die bayerischen Katholiken stehen seit Jahr zehnten vollständig ans dein Boden der Gleichberechtigung der stonfessionen, verstehen es vollständig, daß der Prinz- regeiit in seine nächste Umgebung auch Protestanten zieht, daß stets einige protestantische Minister da sind, und die Protestanten erhalten auch im Landtage unter der viel ver rufenen „Zeistrumsherrschaft" genau dieselbe Hilfe nnd Handreichung vom Staate, wie die Katholiken sie bekom men. In dem Staatshaushalte bekommen sie nach dem Maßstabe ihres Anteiles an der Gesamtbevölkerung diesel ben Zuschüsse zu ihren Konfessionsschulen, zu ihren Kirchen bauten. zur Errichtung bo» Pfarrsprengeln usw. Es wird hier nicht der geringste Unterschied gemacht. Aehnlich ist cs in Baden, dessen Bevölkerung auch vorwiegend katholisch ist, nnd in Oesterreich. Auch in den vorwiegend katholischen Gemeinden dieser Länder bekommen die Protestanten oft über das Maß ihrer Volkszahl hinaus finanzielle und mo ralische Unterstützung durch die katholische Gemeindevertre tung. Es handelt sich hierbei aber nicht nur um diese finanzielle Unterstützung, sondern die Stimmung der katho lischen Bevölkerung begreift diese Unterstützung und würde cs als ein Unrecht empfinden, wenn man den Protestanten dicst' Behandlung ans gleichem Fuße verweigern wollte. Welch ungeheurer Unterschied gegen die Behandlung der katholischen Minderheiten in Mecklenburg, in Braunschwetg und in Sachsen! Während in Bayern protestantische Min derheiten, wo sie sich sammeln oder bilden, auf dem Boden der Gleichberechtigung behandelt werden, beginnt in den oben genannten lutherischen Staaten, wo sich eine katho lische Minderheit sammelt, sofort ein engherziges, klein liches Schikanieren und Quälen. Warum findet man denn nur in Deutschland diese Engherzigkeit? fragt Abgeordnter Dr. Jäger und gibt folgende Antwort: In anderen Staaten mit vorwiegend protestantischer Bevölkerung, mit seit vier Jahrhunderten überlieferter protestantischer Regierung und Tradition hat man längst gelernt, die Katholiken als gleichberechtigt zu behandeln. Ich verweise nur auf Eng land, Holland und Dänemark und die Vereinigten Staaten Nordamerikas. Welche Kämpfe zwischen den beiden Kon fessionen haben besonders in Holland und England statt gefunden! Nur noch wenige Fanatiker daselbst weisen dar auf hin, wenn Katholiken sich niederlassen, Kirchen und Schulen gründen. Die große Masse der protestantischen Bevölkerung und auch der protestantischen Geistlichkeit regt sich nicht mehr ans, wenn Katholiken oder gar Jesuiten in: Lande leben. In England nnd Holland, auch in Dänemark »nd in den Vereinigten Staaten sind alle katholischen Orden zngelassen, selbst die Jesuiten wirken dort frei, haben einen Teil der Seelsorge, errichten dort Niederlassungen oder sogar Erziehungsanstalten, und nicht das geringste Vor kommnis erzählt von einer Störung des konfessionellen Friedens. Nur in einigen lutherischen Staaten des Deut schen Reiches herrscht noch die alte historisch überlieferte Ausschließlichkeit. Oefterrr;ich-Uu8«r«. — Der Volksbürgermeister Dr. Lueger soll druck) die Erbauung einer Gedächtniskapelle aus dem Löffellehen in Neustadt an der Donau geehrt werden. Der österreichische Bauernbund hat zum dauernden Andenken an das Volks- freundliche Wirken des Bürgermeisters die Gedächtniskapelle zu errichten beschlossen. Wir sind der Ansicht, daß diese Gedächtniskapelle ein Wahrzeichen des gesamten öster reichischen Bauernstandes sein sollte. ES möge also auch den Obeiösterreicheni, Salzburgern, Tirolern, Kästnern und Steirern Gelegenheit gegeben werden, zu diesem schönen Beweise von Pietät für einen der größten Männer Oesterreichs ihr Schärflein beitragen zu können. Gewiß werden sch der Öberösterreichische Volksverein, die Bauern bünde in Tirol. Salzburg, Steiermark usw. an dieser Ehrung Dr. Luegers gern beteiligen. Italien. — Expräsidkut Roosevelt und die italienische Frei- maurcrei. Wie jetzt der italienische „Groß Orient" mit teilt, hat Roosevelt bei seiner Ankunft in Rom zum jüdischen Bürgermeister Logengroßmeister Nathan den lebhaften Wunsch geäußert, persönlich die Häupter der italienischen Freimaurerei keimen zu lernen. Die erschienenen Frei maurer beauftragte er. allen italienischen Freimaurern den Ausdruck seiner brüderlichen Gefühle anszurichtcn. Er drückte seine Genugtuung ans, einen der angesehensten Freimaurer als Bürgermeister von Nom zu sehen. Er fügte hinzu, daß die ganze Freimaurerei deshalb allen Grund habe, sich zu freuen. Es bereite ihm lebhafte Be- friedigung, den brüderlichen Gruß der italienischen Frei- maurer den großen freimaucerische» Familien der Vereinigten Staaten Mitteilen zu können. Zum Schlüsse wurde Exprästdent Roosevelt mit einer hohen freimaurerischen Würde bekleidet. Hrsnkrtietz — Der Kirchcnräubcr Duez als Verbündeter der Be raubte». Ans Paris wird uns geschrieben: Es gibt hier nicht wenige Personen, die von Anfang an die Strafver folgung gegen den Defraudations-Liquidator Dnez als Ko mödie ansahen. Tie Regierung brauchte für die Wahlbe- wegung ei» moralisches Mäntelchen, das ihr der verhaftete Dnez darbieten sollte, wofür ihm jedenfalls insgeheim Straflosigkeit zugesichert wurde. Daß aber schließlich ein solcher Witz dabei hcranskommen würde, hatte man doch kaum erwartet. Jetzt soll der Millionendieb Duez, der in allen Kreisen der Verivaltnng bis zum Oberstaatsanwalt und zum Jnstizminister, seine Mitwisser, Helfer und Mit schuldige hat, als der Vertrauensmann der von ihm be raubten geistlichen Orden hingestellt werden und damit die ganze freimonrerische Betrügergesellschaft entlasten. Und dabei handelt es sich um längst bekannte Sachen. Schon vor anderthalb Jahren hat der Abgeordnete le Prevost aktenmäßig bekannt gegeben, in welcher Weise Duez an den geistlichen Gesellschaften die schanilosesten Erpressungen verübt hat. Der saubere Herr Liquidator ließ durch seine Helfershelfer einfach die Gesellschaften davon benach richtigen, daß er unter Umständen bereit sei, den Gesell- scl)aften das Eigentum zu lassen, wenn sie direkt oder in direkt ihm und seinen Gehilfen eine bedeutende Loskauf- snuime bezahlen wollten. Daß die Gesellschaften in einzelnen Fällen hierauf eingingen, kan» ihnen gewiß niemand übel nehmen. Raub war das Vorgehen Duez' in jedem Falle; ob er nun „liquidierte" oder ob er ein „Lösegeld" erpreßte. Wenn dabei einzelne Gesellschaften den Raub ihres halben Besitzes der völligen Entblößung vorzogen, so war dies ihr Recht. Dadurch wird jedoch das Vorgehen der französischen Negierung nicht um ein Haar entschuldbarer. Griechenland. — Die griechische Regierung richtete an Frankreich das Ersuchen, ihr eine» General und vier höhere Offiziere zumZwecks der Reorganisation ihrer Armee zur Verfügung zu stellen. Nordamerika. — Da» uvrdnmerikautsche Repräsentantenhaus hat eine Vorlage mit 120 gegen 76 Stimmen angenommen, nach der Roosevelt ähnlich wie seinerzeit dem Präsidenten Grant zum Zeichen der Dankbarkeit der Nation Porto- fretheit im ganzen Gebiet der Vereinigten Staaten be willigt werden soll. Ein großer Teil der Republikaner ist mit Taslö Amtsführung unzufrieden und sehnt Roosevelt zurück. Sächsischer Landtag. (Fortsetzung au» der Beilage ) Dresden» den 1b April islv. Die Zweite Kammer trat heute vormittag ^10 Uhr zu einer sehr kurzen Sitzung in Gegenwart der Staats minister Dr. vonRllger und Dr. vonOtto zusammen. Auf der Tagesordnung stand nur die allgemeine Vorbe ratung über das Königliche Dekret Nr. 29, betreffend einen zweiten Nachtrag zu dem ordentlichen Staatshaushaltsetat auf die Finanzperiode 1908/09 und einen weiteren Nach trag zu dem Finanzgesetze auf die Jahre 1908 und 1909. Abg. Dr. Hähnel (kons.) beantragte die Verweisung des Dekrets an die Finanzdeputation Die Kammer be schloß einstimmig demgemäß. Nächste Sitzung: Montag den 18. April, nachmit tags 6 Uhr. Tagesordnung: Wahlprüfungen der Wahlen der Abg. Günther (Plauen), Kockel (8. ländl.), Demmler (17. städt.), Heymann (33. ländl.), Beda (8. städt.), WaHpler (2. städt.) und Knobloch (3. städt.). Die Abteilungen -er Zweiten Kammer beantragen in allen Fällen, die Wahlen für gültig zu erklären. Aus Stadl und Land. Dresden, den 1k. April 1910. —* Der Laude-vorstand der MittelstandSvereinigung für das Königreich Sachsen hielt kürzlich in Dresden eine Sitzung ab. in welcher die Schaffung eines Submissions amtes für Sachsen beraten wurde. Die Versammlung nahm Kenntnis von einer Denkschrift, in welcher die Gründe für die Schaffung eines solchen Amtes erörtert werden. Durch dasselbe soll in das örtliche Submissions wesen praktisch eingegriffsn werden, um dem Kleingewerbe zu derjenigen Arbeit zu verhelfen, die ihm bisher verloren gegangen ist. Ferner soll das neue Snbmissionsamt auch zur Erleichterung des gemeinsamen Einkaufes von Roh materialien. zur AuSkunsterteilunz und zur Bekämpfung von Schäden im Submisstonswesen dienen. Der im Sep- tember in Dresden zusammentrelende Mittelstandstag wird sich weiter mit der Angelegenheit beschäftigen. —Wetterprognose der Könstst. Sächs- Lauste-» wrtte'wartr zu Dresden cür den 15 April- Vom Pöbl« üerg: Matter Sonnen-Unter - und Aufgang. H.mmelsfärbung orange. Vom Kichlslvcrg: Schwache Schneedecke bis 1>D9 Meter herab, glänzender Sonnen-Unter- und Aufgang, Sbend- und Morgenrot. —* Wetterprognose der Könral. Gächs. LanveS- Wetter warte zu Dresden !ür den 15 April: Südwestliche Winde, veräi.dcr.iche Bewölkung, etwas kälter, vorübergehend leichte Niederschläge. —* Se. Majestät der König empfing vormittags die Herren Staatsminister und den Kabinettssekretär zu Vor trägen. —* Se. König!. Hoheit Prinz Johann Georg besichtigte gestern in der Galerie Ernst Arnold die Aus stellung der Münchener Künstler. —* Der Kriegsminister Freiherr v. Hausen weilt zum Kurgebrauche in Karlsbad. —* Einen Blick in die Internationale Motorboot- und Luftschiffahrts-Ausstellung in Berlin gewährt unsere heutige illustrierte Unterhaltungsbeilage: Die Zeit in Wort und Bild. Bon Tagesereignissen bietet sie dem Leser zur JerusalemSrsise des Prinzenpaares Eitel Friedrich eine schöne Abbildung der neuen Kirche „Mariä Heimgang" aus dem Berge Sion in Jerusalem. Von den anderen Illu strationen sei, außer dem seltsamen Schlachtendenkmal, welches dem Hussitcnführer Zizka errichtet worden ist, nichts verraten. Die mit Spannung erwartete Fortsetzung des Romans „Reznno'o" und die der Reiseskizzen „Auf der Walz nach Wien" bilden den unterhaltenden Teil. Die illustrierte Unterhaltungsbeilage kostet monatlich mit Aus- gäbe 71. unserer Sächs. Vollözeitung bezogen, durch Boten ins Haus gebracht 80 Pf. und durch die Post zugestellt 81 Pf., vierteljährlich 2.40 Mk. bezw. 2.52 Mk. —* Die Dresdner Kaufmannschaft hatte einen Wettbewerb zur Erlangung non Plänen für die Erbauung eines Schul-, Verwaltungs- und Gesellschaftsgebändes aus- geschrieben. Es waren hierzu acht Entwürfe eingegangen. Den ersten Preis in Höhe von 2000 Mk. erhielten die Architekten Professor William Lossow und Max Hans Kühne in Dresden; den zweiten Preis in Höhe von 1500 Mk. bekarn Architekt Oskar Menzel-Dresden und den dritten Preis in Höhe von 1000 Mk. Baurat Pcofessor Tscharmann ebenfalls tu Dresden. X Zwinger und Schauspielhaus. Dr. Gabriel von Seidl, der als Architekt am Preisgericht für Erbauung eines neuen Schauspielhauses an der Ostra- Allee beteiligt war, wendet sich in einer Veröffentlichung gegen den Schauspielhausbau auf dem in Aussicht genom menen Platze hinter dem berühmten Zwinger un- ist der Ansicht, daß der Neubau des Schauspielhauses das Bild des Zwingers, dessen Silhouette eine ganz einzige Wirkung auf jeden Beschauer ausübt, in einem sehr starken Maße ändern wird. Das Bühnenhaus soll eine Höhe von 30 oder 40 Metern bei etwa 30 Meter Breite erhalten. Aus theater technischen Gründen sei dieselbe gewiß motiviert und sie be deute eine interessante Neuerung im Bühnenwesen. Aber die Wirkung auf den Zwinger würde eine nieder schlagende sein. —* „Schauspiele der Erd e." Es ist ein außer ordentlicher Erfolg der ersten Reihe dieser Vorführungen des Vereins „Bild und Wort", daß nun auch die Herren Stadtschulräte Dr. Haebler und Professor Dr. Lyo n dem Sonderausschüsse für die Fortführung dieser Auf führungen beigetreten sind mit der Absicht, den Besuch dieser Vorstellungen durch Schüler der hiesigen Lehranstalten zu befürworten und betreffs Nutzbarmachung der Kinemato graphie für den Unterricht mit dem Verein in Fühlung zu bleiben. Die Anzeigen betreffs Fortsetzung der Vorstellungen erscheinen schon dieser Tage, da der nötige neue Garantie- fonds in kürzester Frist, besonders aus Kreisen der hie sigen Finanzwelt sowie aus städtischen Mitteln wesentlich gefördert wurde. (Geschäftsstelle: Rampischestraße 1.) —* Zirkus Angela. Sonnabend den 16. April wechselt zuni größten Teile da» Programm im Zirkus Angela ani Münchener Platze. Außer neuen Freiheits- Lressuren und neuen Schulpferden sind von der Direktion Steiners Liliputanerakrobaten als Attraktionsnummer der- pflichtet worden. Die berühmte Roedertruppe ist auf be sonderes Verlangen des Dresdner Publikums für weitere acht Tage gewonnen. Im Anzeigenteile des heutigen Blattes kündigt die Direktion die Namen der bisher ange-