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arbeiten zur Erreicylliig hoher Ziele. T-er Weltsriedr ist ans diesem Gebiete möglich. Sogenannte Angriffe, Streitschriften usw. sind für den katholischen Christen nur Belehrungen, die er nach ihrem Gehalt an neuer Kenntnis abschätzt und der Wissenschaft nutzbar zu machen sucht. Das Persönliche mag Wohl zur Selbstprüfung anregen, bleibt aber wissenschaftlich außer Betracht. Strenge Sachlichkeit wird auch von der profanen Historik gelehrt, aus Nützlich keitsgründen. Dem Katholiken soll sie eine Erfüllung sein des vornehmsten Gebotes, das unser Herr und Heiland auf gestellt hat, und das von seiner Kirche unentwegt gelehrt wird, der Liebe. Liebe soll herrschen in der Geschichtswissen schaft. soll herrschen im Geschichtsunterricht. Sie ist die schönste Gabe, die der katholische Glaube diesen Zweigen menschlicher Tätigkeit darbringt. Begeisterter Beifall brach beim Schluß der Rede los. Der Bischof von Mainz ging dem Redner entgegen und dankte ihm für seine herrlichen, mutigen Worte, ebenso alle anderen anwesenden Bischöfe. Bischof Dr. Kirstein be stieg dann das Nednerpodium und feierte Nuville als einen Mann, der ehrlich den heiligen katholischen Glauben gesucht und der ihn mit Gottes Gnade gefunden hat. Wir wünsclien, das; alle von uns getrennten Glaubensbrüdec nach ehrlick-em Suchen dasselbe Glück finden. Aus Stadt und Land. (ftorlsrtzrmg au» dem Hauptblatt.) ' Tie lückenlose Herstellung des „roten Königreiches" ist, wie der Abgeordnete Geyer auf dem sozialdemokratisch.'n Landesparteitage in Leipzig erklärte, daS Ziel der sächsischen Sozialdemokraten bei den nächsten Reichstagswahlen. Bei den Wahlen von 189.'; haben die Sozialdemokraten bekannt lich schon L2 van den 29 sächsischen NeichstagSwahlkreiscn erobert, 1907 aber vermachten sie nur 8 zu behaupten. In zwischen haben sic Zschopau-Marienberg von den Antisemi ten zurückqewonnen. Abgeordneter Geyer erklärte: Beson dere Maßnahmen für die Agitation zu beraten, sei nicht nötig, die Sozialdemokratie Nüsse, was sie wolle und ihre Parole sei: Gegen alle bürgerlichen Parteien. — Was sagen die Liberalen dazu? Es muß eine recht wenig angenehme Perspektive sein, wenn sie bedenken, daß ihre roten Viiii- desbrüder auch dem Freisinn den Krieg bis aufs Messer er klären. Wir wollen hoffen, daß die bürgerlichen Parteien mit aller Entschiedenheit das Tischtuch zwischen sich und den Sozialdemokraten zerschneiden, sich ihrer nationalen Pflicht erinnern und keine Handelsgeschäfte mit der Umsturzpartei eingehen. Rur durch Anwendung aller Energie ist es zu erreichen, daß der Sieg über die rote Partei von 1907 ge wahrt wird Sonst kehren wir zum Zustande von 1903 zurück. ' Die sozialdemokratische Drohung mit dem Masscn- ausstande für den Fall eines Krieges wird in der „Leipz. Volkszeitg." unterstrichen und verstärkt. In einer Ausein andersetzung mit einem bürgerlichen Blatte versichert das sozialdemokratische Blatt: „Es kann sich darauf verlassen, die Resolution deS Jenaer Parteitages über den volitischen Massenstreik ist kein papierner Wisch wie die Algecirasakte, und im geeig neten Moment wird die deutsche Arbeiterklasse darnach zu handeln wissen. Ter Parteitag in Jena hat bekanntlich im Herbst 190.0, nachdem sich vorher iin Frühjahre der Gewerk schaftskongreß in Köln gegen den Massenstreik ausgesprochen hatte, nach heftigen Kämpfen mit den Gewerkschaftsführern eine Resolution angenommen, in der es heißt: Ter Partei- tag erklärt, daß es namentlich im platte eines Anschlages anf das allgemeine, aleiche, direkte und geheime Wahlrecht oder das KoalitionSrecht die Pflicht der gesamten Arbeiter klasse ist, jedes geeignet erscheinende Mittel zur Abwehr nachdrücklich anznwenden. Als eines der wirksamsten Kampfmittel, um ei» solches politisches Perbrechen an der Arbeiterklasse abznwehren oder um sich ein wichtiges Grund recht für ihre Befreiung zu erobern, betrachtet gegebenen falls der Parteitag die umfassendste Anwendung der Massenarbeitsei nstellnng." Diese Drohung des Leipziger Sozialistenblattes liefert einen weiteren Beitrag für die Festnagelnng des unentweg ten revolutionären Charakters der Umstnrzpartei trotz aller liberal-'» „Erziehnngs"-K linste. —' Meisterknrse für Schneiderinnen. Eüw Reize von Droldner F-.'n:cn.,ermi-ii hcic zur wiss'iischoftlio en und sachgewerbtichen Bord-re-tnmz von Schaeid-rinn-'n iür dl« Mei-teipiünag Kate cin p wchli t, d'e Mont-g, den 28. Angnst nachm'ttaxs 0 tlbr >h -w. A- sang nebn-em Der Unterricht wird zw-ümal wöch-istN-tz in den Abendsinndin i» den Nämn-n der Europäisch n: M->',en»kaK'ii!!e abgeh Uten weiden. Nefl.k'anti»n-m können noch immer dn-ch siUmttae Anmeldung i n Fi'au-'n.E-aoer l'snerci» F- i dlnon dslraßc 19 ff . ihre Teilnahme bewirken, wo an.b Karlen und Prospekte mit genauen Angabe» vormtiiags »an 9 bis >2 Uhr ver- abiolgt w r>en. Der K» s:>; koste» ri»s-bli chsich aller Lehr- mittel 20 Mark »nd tiane.it t>r--i Mmiate. ' D i e P e r w a l t ii n g d e S » e n e n R a t h nnsc S erforderte nach dem soeben erschienenen Rechenschaftsberichte für den Hansbaltpla» der Stadt Dresden ans das Jahr 1911 90 807,92 Mark. Hierzu kommen noch >07 499.31 Mark Besoldungen für die drei Bürgermeister und die Mitglieder des Rate? 71 788,02 Mark für Besoldungen an den Stadt- whreiber, die Assessoren und Referendare und 0820,8.9 Mark ftir Besoldungen an drei Answärter. Dazu kommen die Kosten für weitere Besoldungen an den Hausinspektor, die Maschinisten, Hausmeister, Heizer, Hilssheizer, sowie neun Haiisarbeiter, 0 Fahrstuhlführer, 2 Telephonistinnen, 0 Akteiijimgen, 2 Stadthezirksanfsi'her für Portiersdienste, 92 Aufwartefrauen, Für de» Besuch des NathanstiirmeS wurden im Jahre 1910 9874,55 Mark und für die Besicht,, gnng des Rathauses 920.9,90 Mark eingenommen. Die Stadtperordnetenkanzlei, die gleichfalls im neuen Nathanse untergebracht worden ist. erforderte 1910 einen Bedarf von 72t>00,02 Mark. Ter gesamte Bedarf des Rates stellte sich im vorigen Jahre ans -180 910,78 Mark. X Musik auf den Bergen — , nhestöre » - der Lärm. Mehrere Dresdner Touristen unternahmen vor einiger Zeit einen Ausflug in die Sächsisch-Böhmische Schweiz, Sie besuchten u. a. auch das wild zerklüftete Schrammsteiugebiet und machten auf einer der Schramm- steinaussichten Rast. Tic Touristen hatten von Schandau ein Vlciserguartett mitgenommen, das um 11 Uhr vormit tags von der Bergcshöhe einige Lieder, zunächst Mendels sohns „Wer hat dich du schöner Wald" blies. Alle anderen im Schrammsteingebiete sich aufhaltenden Touristen waren über diese musikalische Ueberraschung in der einsamen romantischen Gebirgswelt hocherfreut und lauschten mit Bergnügeu der andachtsvollen Musik. Nicht gering war aber die Ueberraschung der lustigen Bergmusikanten, als sie bald darauf von der Königlichen Forstverwaltung folgende Strafverfügung erhielten: Am 13. Mai d. I. haben Sie in Gemeinschaft mit anderen Herren auf den im Vostelwitzer Staatsrevier geleg-neu Schramnisteinaussichten ohne Ge nehmigung der zuständigen Gutsvolizei durch eine Kapelle mit Blasinstrumenten Musik aufführen lassen und dadurch ungebührlicl-erweise ruhestörenden Lärm erregt. Auf Grund von H 300 11 des Strafgesetzbuches für das T-entscl-e Reich wird daher gegen Sie eine Geldstrafe von 10 Mark fest gesetzt." — Da kann mau nicht mehr sagen: „Auf den Ber gen wohnt die Freiheit!" —* Vor d e ni Königlichen Landgerichte be gann vorgestern ein umfangreicher Betrugsprozeß gegen die beiden Brüder Kaufmann Otto Paul und Kaufmann Erich Werner Reith. Otto Reith war ein Weltabenteurer, der wegen wiederholter Betrügereien bestraft worden ist. Ter jüngere Bruder Erich betätigte sich landwirtschaftlich und wurde zur Beobachtung seines Geisteszustandes mehrfach in Irrenheilanstcilten in Coswig, Tharandt, Leipzig und Ber lin untergebracht. Die beiden Brüder verübten u. a. in mehreren Pensionen auf dem Weißen Hirsch Betrügereien und ließen sich auch von größeren Geschäften Waren kom men, die sie nicht bezahlen konnten. U. a. erschwindelten sie sich ein Automobil, goldene Uhren, Vrillantringe usw. Das Urteil lautete für Otto Reith anf 2 Jahre Gefängnis ein schließlich einer viermonatlichen Gefängnisstrafe in Storkow und fünfjährigem Ehrenrechtsverlust. Erich Reith mußte anf grnnd des Antrages der Aerzte kostenlos freigesprochen werden. Blasewitz b. Dresden, 20. An;»9. Die Einnahmen der Brückenkass« berrngcn ini abgelanfemm Rechnungsjahre insgesamt 170-174 70 Mark. Unter diesen befindet sich allein 109 9-10.42 M nk Biückenzoll. Di« AnSgab-m beliefen sich nni 140 070,02 Mark elnschlicßlih Kapitalrücklagen und 20 000 Mark Beitrag für Herstellungen an die Ge meinden Loschwitz und Blasemih. Das Brückmkassen- Veunögen betrug 192.099.78 Mark, während sich die Nest-B,ück«n schuld auf 322 005 18 M-aik stellt. Göppersdorf, 20. August. Der hiesige Mannergesang verein kann in diesen Tagen anf ein OOjähriges Bestehen znrnckblickeii. Ans diesem Anlass« wird ani Sonntag den 27. August ein Festaktus stattfinden. Lngan, 20. August. Infolge des immer noch anhalten den Wassermangels erläßt der hiesige Gemeindcrat nun mehr erneut strenge Bestimmungen gegen die Wasserver- sihwendnng. Das Wasser wird jetzt nachts gänzlich abgestellt, da die Ergiebigkeit der Onellen immer mehr nbnimmt. Mylau, 20. August. Anläßlich seines goldenen Ehe jubiläums hat Herr Oberbürgermeister a. D. Geheimer Rat Tr. Georg! der Stadt Mylau die Summe von 3000 Mark vermacht, deren. Zinsen bedürftigen Armen zugute kommen sollen. Tie Stiftung wird den Namen „Otto und Anna Georgi-Stiftnng" tragen. Niedcrzwänitz i. E., 20. A ignst. Schwere VeU- tznugin erlitt hier ein mit dem Umbau der elektrischen Oberleitung bejchästizter Arb it-r an? Oelknitz i. E. Er fiel nu-t einem abgefaiilten Telegraphenmaßs uni, wobei ihm u. a. ein Bei» völlig zc>schlagen wurde. Raschan i. E., 20. August. Erhängt hat sich im hiesigen Stistshöl'.chen der Weber Trampler. Langwierige Krank heit hat ihn zu dieser Tat getrieben. Zwickau, 20. August. Tic Große allgemeine Garten bauausstellung ist heute vormittag 11 Uhr durch den Ehren vorsitzenden des Ausstellnngskomitccs, Herrn Oberbürger meister Keil, eröffnet worden. Die Ansstellung führt den heutigen Stand der gärtnerischen Kunst durch eine Reih« machtvoller Erzeugnisse des Garten- und Obstbaues vor Augen. Auch der mit dein Gärtncreibetricbe verbundene. Gewerbe »nd Hcmdelsstcmd ist anf der Ausstellung zahlreich vertreten. Das Aiisstellvngsgclände ist über 10 000 Geviert- met 'r groß und gewährt durch den reichen bunten Blumen schmuck einen herrlichen Anblick. Oemerade- und VerewsmzÄLichten. H Dresden-Altstadt. (Kath. Iünglingsverein.) EL s -i hiermit nochnals auf die F-ier dcS 90. Stiftungsfestes hingewtesen. welche am 27. Angnst abends ^8 Uyr im knth. GZeltmhcmsr stattfi'idet. Im Interesse der g-sten Sache erwaitel man einen recht zahlreichen B-snch denn den IaiiglingSverein mit allen Klüften zi unterstützen, müssen sich alle angelegen sein lassen, dem» das Wohl und Wehe unserer Jagend am Herz«n liegt. Im Kampf mn die Jagend wirs derjenige den Steg daooiitrnqen. der die meiste Anteilnahme zeigt. EintrtttLkarten sind im voraus zu entnehmen bei H-rrn H-fl. Heinrich Trümper, Spo-ergasse Ecke Schössergasse, beim Hausmeister des Geiellenhansi's. sowie bet sämtl chen Vorstandsmitgliedern. Nüh«'es sj-che I'serat. ts Dresden Pirschen. Ter kath. Arbeiterverei, hält am heutigen Sonntage sein Sommerfest ab im (Harten des als Ausflugsort beliebten Restaurants „Wilder Mann", Trachau. Die werten Gemeindeiiiitglieder. Freunde und Gönner deS Vereins werden zum Besuche des Festes freund tichst eingeladen. Für Unterhaltung ist bestens gesorgt; abends Lampicnziig. 8 Wrchselbnrg. Die Ortsg'nppe d,ö Volksverelns f. d. k. D. für Wechlellnirg und Umgebung veranstaltet am Sonntag, den 3. September eine KettelcroedächtniS- seler mit anschließendem UnterhaltmigSabend. Festredner wird Herr NeichStagsabgeordneter Fleischer sein. Hierzu ergeht schon seht an die Glaubenkgenossm van nah und fern herzliche Einladung. Kirche und Unterricht. Ic Fulda, 24. August. Heute vormittag 9 Uhr bersam- Hielten sich die zur Bischofskonferenz hier anwesen- den 18 Bischöfe zur Schlußandacht in der BonifatiuSgrust des Domes. Kardinal stopp stimmte das Tsdeum an. Nach Abbeten der Bonifatiuslitanei wurden sämtlichen Kirchen- sürsten unter Absingen deS Vomfatiusliedes die Gebeine des Apostels der Deutschen zum Küssen dargereicht. Die hochwürdigsten Herren verließen zum größten Teile noch im Laufe des Tages Fulda. Ir Ans Bayern. Ter bayrische Episkopat hat von dem Nunzius die Weisung erhalten, an der bisherigen Feier tagsordnung nichts zu ändern. Die Bischöfe hatten zuvor schon an ihre Diözesen Weisung darüber gegeben, alles beim alten zulassen. lr Aus Oesterreich, lieber das Testament des verstor benen Kardinalfürsterzbischoss Dr. Gruscha erfährt die Iuta: Der katholische Gesellenverein, den der Kardinal ins Leben gerufen hat und dessen eifrigster Förderer er seit Leb- zeiten war, bekomnit 500 llOO Kronen. Die Diener deS Kar- dinalfürsterzbischofs erhalten eine Jahresrente von 600 Kro nen. Tie sämtlichen katholischen Vereine, denen der Kardi- nal als Mitglied angehörte, bekommen größere oder kleinere Legate. Das übrige Vermögen, das auf ungefähr 1F Mil lionen Kronen geschätzt wird, wird im Testamente dem hiesi gen fürsterzbischöflichen Seminar überwiesen. Vermischtes. V Der Grundbesitz der Grobberliner Gemeinden hat den Wert von rund acht Milliarden Mail; aber aus schließlich der Grundstücke, die zu eii-eni öffentlichen Dienst oder Gebrauche bestimmt sind. Zu diesem Grundbesitz gehören natürlich auch die Paiks und die ne» e'wordene Wuhlheide. — Von den Gemeinden Gcoßberlt- s folgt dann Charlottenburg mit einem Grundbesitze von 1680000000 Mk, hierauf komme» Schönebcrg mit 804 000 000 Mk, Wtliiierk- dorf mit 750 000 000 Mk und N-xiorf mit 637 000 000 Mk. v Das größte wirtschaftliche Unternehmer: der Ecde ist nach der „Veikelpstechnischen Woche" die preußische Eisenbahnoe,waltu g. da kein andres bezüglich der be schäftigten Personen und des Etats damit welteis-.rn kann. Tie Einnahmen und Ausgaben des Ordinaiinms belaufen sich auf 2 20l 784 000 Mark, wozu noch ein nickst unerheb liches Ex:rao'd!narium hinzutritt. Etwa 950 000 Eisen- bahnhandwerker und A beiter und 150 000 Beamte werden von der Verwaltung beschäftigt. Für Nrsoldung. DK hl- fahrtseinrtchtungcn usv. wird die gewaltige Summe vor 731 551 300 Mark aufgewendet. v Kaiser Franz Joseph trägt seine alten Hüte auf. Eine Jagdgesellschaft in Resitza erhielt vor einigen Tagen vom Hofmarschallamte des Kaisers Franz Joseph einen Brief, durch den das bescheidene Wesen des alten Monarchen aufs trefflichste beleuchtet wird. Vor eini gen Wochen faßte, wie aus Wien geschrieben wird, eine Jagdgesellschaft, die in einem Hotel zu Resitza znsammensaß, den Entschluß, für den Besitzer des Hotels Rotier beim Kai ser Franz Joseph um die Ucberlassung eines alten Jagd- hntes zu bitten. Einige illustrierte Zeitungen, die in dem Hotel anslngen, brachten nämlich gerade ein Bild von Kaiser Franz Joseph als Jäger. Ta Roller, der Besitzer des Hotels, ein leidenschaftlicher Jäger, den Jagdhut Kaiser Franz Josephs als ständigen Schmuck in seinem Gastzimmer ansstellen wollte, so wurde die Petition an den Kaiser Franz Joseph geschickt. Es wurde darin betont, daß der Jagdhnt wie ein Schatz sorgsam gehütet werden würde. Vor vinigen Tagen traf nun ans dem Hosmarschallamte ein Bescheid ein, de» niemand erwartet hätte. Das Obcehofmarschallamt teilte nämlich mit, daß die Bitte der Jagdgesellschaft nicht erfüllt werden könnte, weil Kaiser Franz Joseph alte Hüte nicht mehr zu vergeben habe und überflüssige nicht besitze. Als guter Hauswirt trage Kaiser Franz Joseph seinen alten Jagdhnt ständig auf allen Jagden, und ein neuer werde nicht angeschafft. Ta also ein abgetragener Hut in der Garderobe des Kaisers nicht vorhanden sei, so könne auch der Wunsch der Jagdgesellschaft augenblicklich noch nicht erfüllt werden. Das Hofmarschallamt stellt aber in Aussicht, daß die Jagdgesellschaft den jetzigen Jagdhut deS Kaisers Franz Joseph erhalte» werde, sobald der Monarch den Befehl gebe, daß ein neuer Jagdhnt für ihn gekauft werde. v Wie soll man Gurken essen? Viele Men schen wagen sich nur ungern an Gurkensalat, da sie angeb lich Magenschinerzen davon erhalten, lind wohl alle Mütter belehren ihre Kinder: Ihr habt jetzt Gurkensalat gegessen, daß ihr iinil kein Wasser darauf trinkt! So wird diese, schöne Gurke in Mißkredit gebracht, ohne im geringsten eine Schuld daran zu haben! Wer vom Gurkensalat Magen schmerzen bekommt, kann sicher sein, das; er noch nicht ganz reife Gurken gegessen hat, zu denen besonders die Treib- hansgnrken gehören, oder daß — fast immer trifft beides zu — der Salat ganz falsch znbereitct war. Das einzig Brauchbare an der Gurke ist der Saft, alles übrige ist un verdauliche Zellulose, die den Magen belästigen kann. Es ist deshalb das Unvernünftigste, was man ftm kann, wenn ma» die Gurken in Scheiben schneidet, salzt, den Säst weg gießt und »mi mit Pfeffer, Essig, -Oel oder Milch eine „Würze' darüber gibt. Das einzig Nichtige ist, die Gurken kurz vor Gebrauch in Scheiben schneiden, etwas init Salz abschmecken. wenig pfeffern und den. Saft mit Zitronensast mild ansauern. Oel ist schwer verdaulich und kann ganz w> Meiden Landleute rssin die Gurken am liebsten gleich frisch geschäl: und in Sal; getaucht zu ihrem Brote. Das ist »-ch richtiger als alle umständliche Zubereitung. Literatur. Ter Gntöverkauf. Ein Schauspiel aus der Gegen wart in fünf Akten von Karl Domanig. 2. Auflage. (Höf lings Vereins- und Tilettanteiitheatcr Nr. 27.) Theater- Verlag Val. Höfling, München. Preis 1,50 Mark; 12 Exem plarc mit AnffUhrnngsrecht 15 Mark. — Während Dr. K Gem-e. Jiiteiidaiitnrrat des König!. Theaters in Berlin, über das Stück schreibt: „Ein ernster Glimdgcdanke, die Anhänglichkeit an den angestammten ländlichen Besitz und seine Verteidigung gegen den Raub durch gewissenlose Spekulation, ist hier in so ansprechender Form, so rein und