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Sächsische Volkszeitung : 08.11.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-11-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-190411087
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19041108
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19041108
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1904
-
Monat
1904-11
- Tag 1904-11-08
-
Monat
1904-11
-
Jahr
1904
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 08.11.1904
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gar nicht so ge- iziere der cmge- vor dem inter- Rußland habe d vier OfflHiere utnants." Der auf sich nahm, fest behauptete: dobooten ange- ldere beschädigt, gesehen ..." trifft, der die urfte sich kalt- t zu Hüll noch er Verhängnis- Grunde. fragt hwader ein so fenthalt, gegen er Neutralität ückzog, als die as Verbleiben englisch- kcit geworden, ie erforderliche ssische Admiral u Narren ge- zu ermitteln, io zu bleiben, in Cherbourg >rlangt hatte, acht nicht ver- rid treibt, die angenomnwn reständnis im niit der Zeit ich die ganze t einer Geld- Glück sagen, Ninistern wie >s würde gut Denn hinter >, die im vor- die erlittene len Schaden, nfalls zn er würben er- )f des Haii- d der Vize- zer Mitglied ;e Chef des Akerniaun, nt. im Hinblick Besprechung, lommuniguä usländischen llen ersticht, iuniqu6 ein Schauman «örden aus- )er Sitzung acht rvorden abfälligen w aus, sind iruch ist in bilden. In eschriebeneu er Organi- durch den Beteiligung ädelsführer )ar es, die fite Gericht e in der er Million mrde, um tzen. Die urbank in bulgarische sch' diplo- Zerhaftung regeln er- 'rnng eine isterrat die iopel aus- m 3. No- nach Bc- und eine >on Stva- Etaperi- mit dem urg und inleitung Schieds- reinigten jNubrtk strid -»»».- r :rn vor- »Witz bei. gestenr nst und ur Auf- —* Wie nunmehr bestimmt feststeht, trifft Ihre Maje stät die Königin. Witwe Sonnabend, 12. November. 10 Uhr 57 Minuten in Plauen i. V. ein und fährt an dem selben Tage 7 Uhr 8 Minuten abends nach Dresden zurück. Ihre Majestät wird im „Wettiner Hof" Absteigequartier nehmen und das Marktfest des Albertzweigvereins im „Prater" besuchen. —* Die Königliche fliegende Fähre bei Pillnitz tritt vom nächsten Mittwoch früh außer Betrieb und wird durch eine gewöhnliche Fähre, welche ohne weitere Be schränkung zum Uebersetzen von Fuhrwerk u. s. w. benutzt werden kann, ersetzt. —* Protestantische Geistliche und soziale Frage. Beim RektoratSwechsel in Leipzig hielt der neue Rektor. Geh. Kircheurat Professor Dr. Rietschel, im Anschluß an seine Proklamation eine Antrittsrede über da» Thema: „Wie verhält sich die evangelische Kirche der sozialen Frage gegenüber, insbesondere wie haben sich die Geistlichen dieser Kirche als deren Diener in sozialen und wirtschaftlichen Fragen zu verhalten?" Der Rektor zeichnete einleitend den Gegensatz von evangelischer und katholischer Kirche in ihrer grundverschiedenen Stellung und führte weiter aus, wie nach evangelischen Grundsätzen eine Entscheidung der evangelischen Kiche iw wirtschaftlichen Fragen absolut aus geschlossen sei. DaS Neue Testament stelle nirgends eine wirtschaftliche, sondern nur eine ethische Beurteilung der sozialen Frage auf. In bezug auf die Arbeit der Geistlichen warf der Redner im weiteren Verlaufe seiner Abhandlung folgende drei Fragen aus: 1. Vollzieht sich die Arbeit des evangelischen Geistlichen innerbalb des Gebietes der sozialen Frage? 2. Hat der Geistliche ein Recht, soziale Arbeit zu verrichten? 3. Hat der Geistliche das Recht, als Sozial politiker zu wirken? Auf die erste der drei Fragen glaubt Geheimrat Dr. Nietschel mit einem „unbedingten Ja", auf die zweite mit einem „bedingten Ja", auf die dritte Frage mit einem „unbedingten Nein" antworten zu müssen. —* Sonnabend ist nach kurzem Krankenlager der Mitbegründer der hiesigen bekannten Firma Thiemig <L Möbius, Herr Hugo Alfred Thiemig. gestorben. —* Im Raubtierhanse des Zoologischen Gartens ist seltener Familienzuwachs zn verzeichnen. Die Löwin „Saida" beschenkte den Garten mit drei Nachkommen. Die drolligen kleinen Gesellen sind am muntersten vormittags und zur Fütternngszeit: nachmittags 4 Uhr. Der Raub- tierbcstand vermehrte sich weiter noch durch Ankauf eines Puma- oder Silberlöwemveibchens ans Südamerika zur Zucht. Ferner wurde durch Kauf eine Dromedar-Stute erworben und zwei von der gleichen Art von dem Führer der Tunesentrnppe zur Ueberwinternng hier eingestellt. —* Die vereinigten Bezirks- und Bürger vereine der Königlichen Haupt- und Residenzstadt Dresden haben eine Sammlung von Liebesgaben und Geld spenden für unsere in Deutsch-Afrika kämpfenden wackeren Soldaten in die Wege geleitet ,um ihnen in der Ferne ein deutsches Weihnachtsfest zu bereiten. Eine Sammelliste liegt in der Expedition unseres Blattes auf. Pirna. Freitag hat sich hier die Vereinigung der Pirnaer Handwerksmeister konstituiert. Aufgabe derselben ist die möglichst tatkräftige Vertretung der speziellen Inter essen des Handwerks mit Stellungnahme gego i Auswüchse im Submissionswesen nsrv. Großenhain. Ein Unfall, der leider tödlichen Ans gang nahm, stieß am Dienstag Herrn Roßarzt a. D. Schmarander zn. Der fast 80jährige Herr glitt auf dem Markte aus und zog sich einen Schädelbruch zn, der zum Tode führte. Schmarander hat 42 Jahre in der Sächsi schen Armee gedient (GroßenhaincrReiter-, jetztHusaren-Neg.) Planen i. V. Wegen geradezu unglaublicher Tier quälerei hatte sich der 18jährige Schlossergeselle E. R. Wappler vor dem hiesigen Landgericht zn verantworten. Um sich, wie ec angab an einem andern zn rächen, hat er demselben 12 Kaninchen und zwei Enten auf grausame Weise getötet. Er brach den armen Tieren die Beine, stach ihnen die Augen aus und riß ihnen die Köpfe ab. Der Gerichtshof verurteilte W. zu l Jahr 0 Monaten Gefängnis. X Bautzen. Sonnabend vormittag wurde hier im „Brauhausgarten" die vom sächsischer'. F-schereiverein für heute und morgen veranstaltete F i s ch a u s st e l l u n g von Zuchtkollektionen und Verkaufsmustern nrit Preis bewerb eröffnet. Die rege besuchte Ausstellung ist mit vorzüglichem Fischniaterial und überaus reich beschickt. X Bautzen. Am Dienstag abend wurde hier im Saale des „Hotel Gude" die diesjährige Hauptversammlung des Anthropologischen Vereins abgehalten. — Am 8. Dezember finden hier die Neuwahlen für das Stadt- verordnetenkolleginm statt, welche diesmal voraussichtlich eine besonders rege Wahlbeteiligung seitens der Bürger- schaft haben werden. — Am Donnerstag vormittag fand die Vereidigurrg der Rekruten des 103. Jnf.-Regts. in der Exerzierhalle der neuen Kaserne statt. — Bei den zur Zeit hier statlfindenden Kontrollversammlungcn für die Unteroffiziere und Mannschaften des Beurlaubtenstandes wird u. a. gleichzeitig auch die Vereidigung der sächsischen Staatsangehörigen auf Se. Majestät den König Friedrich August vorgenommen. WeigSdorf. Während der Landestrauer, die aus An- laß des Ablebens unseres Königs Georg angeordnet war, wurde hier bei einer Hochzeit trotzdem getanzt. Der Gast wirt wurde wegen der Abhaltung dieser Tanzmusik zn 200 Mark und die Tänzer zu je 25 Mk. verurteilt. Zitt«v. Der seit August verrnißte Professor Feller aus Zittau wurde am Fuße de» Padaunerkogels bei Gries in Tirol als verweste Leiche aufgefunden. Er scheint durch Absturz verunglückt zu sein. Verein-nachrichten. 8 Dresden. IKatholischerGesellenverein.) Heute Montag abend. Punkt 9 Uhr beginnend, wird Herr Pfarrer Wilhelm Rudolph sprechen. Alle Interessenten au» der katholischen Männee-Welt Dresden» sind hierzu eingeladen. -ol. Der Krieg i» Öfterste,,. Der Korrespondent der „Birschewija Wjedomosti,, tele- graphiert aus Tschifu vom 4. d. M. abendS: Aus beglaubigter Quelle kann ich verbürgen, daß die Nachricht, die Japaner hätten das Fort Sikuanschan genommen, irrtümlich ist. Die Ergebnisse des letzten Sturmes sind im Vergleich zu den ungeheueren Verlusten, welche die vorhergehenden über steigen. von keiner Bedeutung. Dalny ist mit Verwundeten angefüllt. Frische Truppen kommen ans Land. Der Korrespondent desselben Blattes telegraphiert aus Mukden von gestern, die russische Kommission zur Entschädi gung der durch den Krieg betroffenen, sei energisch bei ihren Arbeiten tätig und zahle freigebig Gelder an die Chinesen, die durch den Krieg gelitten haben. Täglich finden mwvhebliche Acktilleriekämpfe statt. Die beiden Heere stehen in unmittelbarer Berührung vor deni Dorfe Nanganza. Wie Generalleutnant Ssacharow dem Generalstab unter dem 5. d. M. meldet, gingen in der Nacht zum 5. November keine Meldungen über Kämpfe ein. Das „Reutersche Bureau" nieldet aus Tokio, gerücht weise verlaute, die Japaner hätten das Fort Wangtai be setzt, mehrere Transportschiffe versenkt und ein Schlachtschiff in Port Arthur in Brand gesteckt. Eine Bestätigung dieser Nachrichten fehlt noch. Dem furchtbarsten Ansturm des Feindes hält sich noch immer das Fort Liaoteschan unter kolossalen Verlusten der Japaner. Dagegen gelang es den Belagerern, das kleine Goldene Hügel-Fort zu zerstören. Die Japaner wollen jetzt Minen unter die russischen Forts legen. Die Russen haben sechs Forts, die noch außerhalb der japanisäzen Linie lagen, absichtlich in die Luft fliegen lassen. Man glaubt, das deute auf Vorbereitung zur Kapitulation. Wie ans Tschifu gemeldet wird, wenden die Japaner vor Port Arthur ganz besondere Kampfmittel an. Sie pumpen jetzt mit Maschinen Wasser ans dem Meere in die russischen Laufgräben, um sie zu überschwemmen und haben Minengänge unter die Trancheen gelegt, um sie in die Luft zn sprengen. Die Gänge sollen über 50 Fuß tief liegen. Wie der „Standard" aus Schanghai meldet, sollen die Japaner das Fort und das Proviantlager Pejuschan in die Luft gesprengt haben. „Daily Chronicle" meldet ans Tschifu: Ein Spezialbote aus Dalny berichtet, daß die Kämpfe bei Port Arthur vom 29. Oktober bis zum 2. No vember heftiger gewesen seien als alle vorhergegangenen. Beim Jtschan-Fort seien ganze japanische Bataillone nieder- geinacht und die Angriffe ans Erlnngschan und andere Hanptsorts abgeschlagen worden. In Tokio glaubt man, das; vor dem Frühjahr kein weiterer Sturmangriff versucht werden würde. Der russische Konsul bat eine chriffrierte Depesche erhalten, wonach das Feuer vor Port Arthur anf- gehört habe. Die Russen erwarten sehnsüchtig das Eintreffen der baltischen Flotte. „Morning Post" meldet im Gegensätze zur „Daily Chronicle" aus Sclxmghai von gestern, daß die Japaner die Forts Erlnngschan, Ost-Kikwanschan, Talungschan und San- pnschan genoininen haben und daß der Fall der Festung be vorstehe. Petersburg, 5. November. Die Russische Tele graphen-Agentur meldet ans Mukden von beute: 30 000 Chinesen, die sich vor den Zwangsinaßregeln der Japaner geflüchtet lxiben, sind hier eingetroffen. Die Ortschaften, ein schließlich der japanischen Operationszone sind vollständig verwüstet. Die Zahl der Deserteure nimmt zn, dieselben klagen, daß sie der Kälte und dein Hunger ausgcsetzt seien. Petersburg, 6. November. Ter „Invalid" nieldet, daß znin Befehlshaber der ersten Mandschureim-mee General Lencwitsch und znin Befehlshaber der dritten Mandschnreiarniee General Kaulbars ernannt worden ist. Amtlich wird bekannt gegeben, daß znin General- Koniiiiaiidanten des Militärbezirks von Odessa der Kommandeur des 20. Armeekorps General Knchanow und znm General-Kommandanten des Militärbezirks von Kiew der bisherige Gehilfe des dortigen Gencral-Konmmandanten, Generalleutnant Siichomlinow, ernannt worden ist. «Meldung der Russischen Telegraphcnageittnr.) Tie russische Regierung hat den englischen Vorschlag bezüglich der Zusammensetzung der zur Untersuchung des Vorfalls in der Nordsee zn bildenden Kommission angenommen. Nach Er nennung des französischen und des amerikanischen Ver treters tritt die Kommission in Paris ^lisaininen. Der Ver treter Rußlands ist Admiral Kasnakoff. Tie Aufgabe der Kommission ist die Feststellung des Tatbestandes. General Knropattin nieldet unter dein 4. November: In der Nacht ziini 5. November griffen die Japaner die Stellungen eines Regimentes ans innerem rechten Flügel aii, wurden aber znrückgeschlagen und ließen 30 Tote zurück. Ans unserern Seite sind ein Offizier und 5 Mann tot, 8 Mann verwundet. Am 4. November bemerkten gegen Abend Frciwilligenabteilnngen im Dorfe Tschnanlintse, 2 Werst östlich von Kndiase, eine größere Anzahl von Ja panern, die Bäume fällten und sie zn ihren Stellungen schafften. Die Mörserbatterie cröffnetc um 11 Uhr nachts ein Salvensener gegen das Torf Tschnanlintse, und die Japaner zogen sich zurück. Die Freiwilligen besetzten das Dorf und gingen nach Süden zum sogenannten Berge mit den zwei Höckern vor, der eine Werst südlich von Tschnanlintse liegt und vom Feinde stark besetzt war. Von den Freiwilligen beunruhigt, räumten die Jal>aner die tiefer gelegenen Schanzen und zogen ihre Fcldivachen weiter nach Süden zurück. Am 5. November sind keine Meldungen über Kämpfe cingclaufen. Ferner meldet Kuropatkin: Am 2. November wurde der russische Kricgskommissar der Provinz Cbeilundsiang, Oberst leutnant im Generalstabe Bogdanow, als er ans Befehl des Statthalters sich ans einer Erkundigung mit nur zlvei Dol metschern und einer Ordonnanz befand, zwei Werst von der Station der ostchincsischen Bahn Duniziuschan von einer Chunchusenbande gefangen« genommen. Ein Dolmetscher wurde getötet. Gestern fand eine ausgeschickte Kavallerie abteilung die Leichen Bogdanows, eines Dolmetschers und der Ordonnanz und nahm zwei Chunchuscn gefangen. Die Leichen wurden nach Charbin gebracht zur weiteren Unter- suchnng des Falles. Maßregeln sind sowohl von unserer Seite, als auch von seiten des Tsian-tsiun von Zanzikar ge troffen. London, 7. November. „Standard" erfährt aus Tientsin vom 5. November: Die Japaner haben von ihrer neuen Stellung aus die Kohlenlager bei Peijungfchan zer stört. Alle russischen Befestigungswerke auf der Landseite sind in japanischen Händen. Der innere Gürtel der Werke ist durch Anlage von Laufgräben und Minen erobert worden. Die Festung Erlungtschan ist nach mehreren vergeblichen Angriffen gefallen. Von Erlungtschan werden die russischen Werke in jeder Richtung beschossen. Die heftige Beschießung wurde am 2. November fortgesetzt und beschädigte alle Forts mehr oder weniger. Die Russen sollen sich auf Liaoteschan verschanzt haben, wo sie zehn große Marinegeschütze hätten. Aus Tschifu wird vom 5. November dem „Stauddard" gemeldet, die Japaner hätten gleichzeitig Peijungfchan. Jtze- schau und Wangkianschan nach heftigen Nachtkämpfen be- seht und die Russen bei Liaotesckxm zurückgedrängt. London, 7. November. „Daily Mail" meldet vom 0. November ans Tanger: Die russischen Schiffe werden in Etappen nach Madagaskar gehen, wo Kohlen und Lebens mittel ausgenommen werden. Sie werden nach Möglichkeit französische Häfen anlaufen, zunächst Dakar in Senegambien. Das britische Kapgeschlvader soll sofort zusaminengezogen und verstärkt werden, während ein Teil der bei Gibraltar liegenden Flotte nach St. Helena, ein anderer Teil nach dem Snezkanal abgehcn soll. Die an« 4. d. M. von Vigo n« Gibraltar eingetroffenen vier englischen Linienschiffe sind in der Nacht, ohne Lichter zu zeigen, in westlicher Richtung abgefahren. Neues Palais bei Potsdam, 7. November. Heute vormittag empfing der Kaiser den Pri-nzen Jobann Georg von Sachsen zur Notifizierung der Thronbesteigung des Königs Friedrich August, sowie den Königlich sächsischen Gesandten Grafen Hohentbal und Bergen zur Ueberreichung seines Beglaubigungsschreibens. Hamburg, 0. November. Gestern abend wurde ans der Unterelbe bei Lühe ein Frachtewer von einen« eng lischen Taiiipfer übergerannt. Der Ewer kcnterte; der Schiffer ertrank, einem Manne der Besatzung wurde der Arm gequetscht, er konnte sich aber mit den« zweiten Mann der Besatzung retten. W ien , 6. November. Privatmeldnngen aus Inns bruck zufolge wiederholten sich gegen 8 Uhr abends die Kiindgebnngen. Mehrere Hundert, meist halbwüchsige Bur schen zogen pfeifend und johlend durch die Straßen und warfen der Gendarmerie, die einschritt, Feuerwerkskörper vor die Füße. Ein verstärktes Gendarinerieanfgebot zer streute die Deinonstraiiten und sperrte den Weg zur Hof burg für jedermann ab. Innsbruck, 5. November. Das heutige Leichen- begängnis des Malers Pozzey gestaltete sich zn einer impo santen Trauerklindgebniig. Es nahmen daran teil der Ge- ineinderat mit dein Bürgermeister ai« der Spitze, der Rektor und der Senat der Universität, viele Professoren, zahlreiche Vereine, Körperschaften und Studenten. Am Grabe sprä che«« der Bürgermeister und ein alldeutscher Abgeordneter. Ein Zwischenfall ist nicht vorgekoinmen. Nach der Leichen feier zog eine Menge, nationale Lieder singend, durch die Straßen. B r ü sse1, 5. November. In den Speicherräninen der Ministerien des Innern und des Äußern brach heute ein von der Vretterverschalnng der Heizungscinrichtlingen ans- gehender Brand aus. Trotzdem die Feuerwehr sofort zur Stelle war, wurde ein großer Teil des Archivs ein Raub der Flammen. Um 11 Uhr abends war die Feuerwehr des Brandes im großen und ganze«« Herr geworden. Tke«rte» «und Musik. ! Liederabend Gießen-Fuchs. Eine» stark besuchten Liederabend gab iin Bercinshansr Herr Kominersöngcr Gießen unter Beglciiung des Herr» Komponisten Fuchs. Herr Gießen, für den seinerzeit drei Tenöre engagiert wurden, von denen zlvei bereits die Hosbühne wieder verlassen bube», ist noeb iininer nicht ersetzt und wird als musikalisch fester, intelligenter und «onliniciter Rcpertoirsängcr noch lange Zeit nicht crsent werden können. Diese seine musikalische Intelligenz, die den Künstler besälügt. den Poesie- geksalt der vorgetrag-neu Gesänge dem Zuhörer znm vollen Er fassen zn bringen, sowie sein in Scharfesckcr Schule crlvorbencr und vorzüglich gepflegter k.-I-cnntn-Gesang verfehlten auch an dein Liederabende ihre tirfgrbevde Wirkung nickt und brachten dem Sänger und seinem to: genialen Begleiter, Herrn A. Juchs, wohl verdiente Ehren und Bci'allsbezeignngen ein Herr Gießen fang Lieder von Mozart. Beethoven. Schumann, Brahms. Brück'.er, Rückouf und Z-uchS. s Heule finde: das zweite Konzert von Miscka Elman statt. Wer wissen will, wie der 12jährige Wnnderknobe ans St. Petersburg spielt, welch' schönen großen Ton. welche Zanhcrklänge er seinem Instrumente zn entlocken versteht, mit welch' spielender Leichtigkeit er sämtliche in die Biolintechnik ein- schlagendcn Schwierigkeiten souverän liehen scht und mit eminent virtnoser Berve ansführt, der gebe und höre sich heute sein im Gewerbehaus stattfindcndes zweites Konzert an. um sich zn über zeugen. daß wir cber weniger als zuviel zu seinen Gnnslcn an läßlich seines erste» Konzerts sagten. I Das Z e n t r a l t h e a le r hat in diesem Monat einige sehr gute Attraktionen. An erster Stelle stehen die Darbietungen des Rechenkünstlers Jacgnrs Jnondi. Man hol es hier mit einem, sagen wir. Gehirnphänomrn zu tun. das alle denkenden Menschen tns höchste Erstaunen setzen muß- HirrJnaud' löst die icklvierigsien Aufg den innerhalb Srkundcnsrist im Kopse, ohne Beihilfe von Bleislifr und Papier, und bewäüigl spielend die ungeheuerlichsten Zahlengruppiernngen. Kein Wuod-r. daß nach solchen Proben, einer ans lkkberna'ürlickie grenzenden L.islnngssök'igkeit des Ge- dächtnisies soivobl als der ganzen Gehirntäliakeit die Anerkennung des Publikums a» jedem Abend in einem Be'sallsstnrme Lnft macht, wie man ibn sonst nur bei Bühneigrößen ersten Manges zu hören gewohnt ist. Aus dein Gebiete der Egnilibristik bieten die beiden Künstler Plötz und Larella ganz hervorragende neue Leistungen mit Eleganz und Sicherheit. Die drei Akrobaten Worbcrt voll bringen mit Hilfe eines Schleuderbrettes stouneneri egende Tricks. Reickens akrobatische Hunde überbieten in einzelnen Dressmstücke« noch jene des im September gastierenden HiindedrküeurS. Als Jongleur leistet Kara Vollendetes. Insbesondere erregen zwei über einander zwischen zwei Ourus lausende Billardkugeln die Bewim» derung. Auch die übrigen Programnnmmmern bringen Interessantes, leider auch Tadelnswertes. In Backes waenannter elektrischer Creation wird das Nackte in abstoßender Weise zur Schau gestellt, wie es entschieden das sittliche Einpfinden verletzen muß. Auch Dios „Terpsichorcs Traum" ist vom sit«licken Standpunkte aus zu verurteilen. Der Biograph bringt eine Reibe neuer hoch inter essanter Bilder. j Residenztbeater Adalbert Maikowsky spielt heute .Uriel Acosta" und Mittwoch zum letzten Male .Kran". I Der 12jährige hervorragende violinvirtuoS MisckaElman veranstaltet Dienstag den 8. d. M. ein 2 (letzte») Konzert mit Orchester im Gewerbehause. Das Programm lautet: Mozart
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