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Nr. 15S. Sonntag, den 10. Juli 1004. 3. Jahrgang. irischem! täglich «achm. w.ii c'IiiLi-. .huie sec S<n:. u::s ck>.l!:oae. Bczngspreis! Bierieljkihrl. I Lik. 5<»Pk. «ohne »esleUgeld). Lei eutzcrreiuiche» PosIiinsi.iN.lt. ZkilunnSpieiSl. Einzelnummer IN Ps. Rednktirn«-Si'rechslundei I t —12 Uhr. ll«abdsvgigr8 ^agev!«ttfür Bsksbett. Insernte werden die n^eiv >!!ene Peiüzeile nd'c deren !i in n ,n l.» Pf. Inrechnei, bei iiNiederbdluug bedeuiender :IInball. Pn-Iidrnrkerei. giedakttu» »nd Mcschnftdstcllc: Treödcn Pillniiier Zirnkie IN nerniureMer rinn I >!r innn. Die Förderung der Abfallsbewegnng in ^esirrreich. Im Ausschüsse des „Evangelischen Bundes" für die „Förderung der evangelischen Bewegung in Oesterreich", die am 25. Mai in Coburg tagte, hat Herr Superintendent Tr. M e y e r einen Bericht erstattet. Dieser lvnrde als streng vertraulich den einzelnen Mitgliedern gedrückt übergeben. Es ist nichts so fein gesponnen . . . Zn Nutz und Frommen aller, welche sich für die Hache interessieren, sind nur heute in der Lage, in diesen Geheimerlaß Einsicht zu nehmen. Er ist deshalb höchst interessant, weil darin die gesamte Pro paganda-Arbeit des Evangelischen Bundes in kurzen Zügen vor aller Angen offen daliegt. Tnrch den Bericht sollen vor allen Tingen die Taschen der reichsdentschen Protest»» ten offen erhalten werden, damit die Spender nicht schließ- lich doch erlahmen, wenn ihnen fortgesetzt Opfer anserlegt werden, ohne das; sie eilten Ueberblick erdalten, für was sie diese dringen sollen. Mit diesen (Pedanten wird der Be richt eingeleitet. „Die meisten unserer Vikare," heisst es weiter, „haben Mut und Vertrauen, wenngleich sie sorgsam die Gründe für das oft lange Wachstum oder die Hindernisse eines solchen misslichen . . . Hier hält die Sorge, die Einnahmen zu ver lieren, die ein Wallfahrtsort bietet, die Bürger vom Ueber- tritte zurück, dort unterbindet die feste Hand eines Masters oder der jesuitisch erzogene Adel oder ein Fabriksherr die Neigung (?) der Untergebenen znm Evangelium. In einigen Strichen Nordböhmens hat der Altkatholizismns die religiös lebendigen (???) an sich gezogen und neben ilmi ringen nenerdings Setten tanertennt der Protestantismus auch solche? T. Ned.) nnd Spiritismus um Boden . . . Aber Hindernisse sind dazu da, um überwunden zu werden. Ter gute Reiter muß über sie hinwegsetzen, immer das Ziel im Auge. Für dieses wirken die Vikare durch H a n sbe - suche (auch bei Katholiken D. Red.), durch Be ob ach- t n n g der M i s ch e Heu, durch Verbreitung geeigneter Li teratur nnd evangelischer (wir bedauern, das; dieses Wort oft für ein Hetzprodnkt mistbrancht wird. D. Red.) Zeit schriften, durch Jamilienabende (zu deren Besuch die Katho liken veranlaßt werden. D. Ned.) und Bibelstnnde», am meisten durch die schlichte Predigt des Evangeliums von Christus (nach Harnaek? D. N.). Das; das Bedürfnis, mit der evangelischen Kirche Fühlung zu nehmen, immer mehr sich regt, lässt sich ans der Zahl der seit vorigem Jahre neu errichteten Vikariate schließen. Wir mussten (?) für Böh men solche gründen in Prag, Dehlitz, Rochlitz, Bodenbach, Gablonz, Nnmbnrg; für Steiermark in Feldbach, Bruck a. d. Mnr, Leoben: für Nieder- und Oberösterreich in Kloster neuburg, Waidhofen nnd Russee; für Schlesien in Jägern- dorf; für Kärnten in St. Veit, nnd dazu eine Neiseprediger- stelle; für Krain in Laibach; für Salzburg in Hallein nnd für Bosnien in Sarajewo. Das sind achtzehn neue Stellen." Ter Bericht ergeht sich nun m lauten Klagen über den Mangel ait Predigern, welche Oesterreicher sind. Er regi striert die Wahrnehmung, daß die reichsdentschen Vikare nicht laitge ans österreichischen Boden anshalten. Tie Gründe hierfür seien ans den „Ausbruch des Wechsel st e b e r s" znrückznführen. Herr Tr. Meher sticht dieses in dem Umstand, daß, wo „Wechselfieber herrsche, Sumpf boden sei und faule Verhältnisse vorhandeil" seien. Tamit bat er die ganze Absallsagitation nnd die jungen Gemeinden in das denkbar schlechteste Licht gesetzt. Tie „faulen Ver- bältnisse" müssen sich nicht nur ans die äußere Lage, son dern mehr »och ans die innere Beschaffenheit der Ab- sallsstationen beziehen. Es ist in der Tat für die Prediger nicht angenehm, eine Gemeinde pastorieren zu müssen, in der die Mebrzabl ans Elementen bestellt, welche der natio nale Hader nnd die Unglänbigkeit znm Abfall von der ka tholischen Kirche bewogen baben. Da ist kein fester Unter grund für ein gedeihliches Wirken; er ist protestantisch, aber nicht evangelisch, da soll der Vikar oit Leuten, die ans Evan gelinin nicht mebr glaube», Ebrislns leimen? Die Bezab lnng der Vikare soll nun erhöbt werden; der Grnndgebalt soll für den ledigen mit 2100 Kronen, für den verheirateten mit stritt) 0000 Kronen sestgelegt werden. Dazu kommen die in der evangelischen lckircbe Böhmens sehr Hollen Kirchen gebühren, die ein ganz nettes Einkommen ansmachen. Es wird durch die Erhöhung der Gehälter der reichsdentsche Kriegsschalz um 15 000 Vst. belastet. Was hilft es aber? Man muß doch das „Wechsellieber" der reichsdentschen Vi kare durch eine Arznei zu bannen versuchen, wenigstens bis Oesterreich selbst die nötigen Prdiger stellte. Herr Tr. ! Meyer siebt sehr vertrauensvoll in die Znknnst. Er meint: j Gewiß mehre sich jetzt die Zahl der Oesterreicher, die Tbeo logie studieren, die Wiener Fakultät war noch nie so zahl ! reich besucht, wie jetzt. Ein Grund wird gleich angeiührt: j Der evangelische Ansschnß helfe dadurch mit, daß er Oester reichern znm Studium der Theologie, sei es in Wien, sei es an einer andere» deutschen Universität, Stipendien jetzt l l verleibe. „Diese wachsende Neigung znm Sin dinm der Theologie würde der Bund für die Ostmark fördern nnd mebren, wenn seine Zweigvereine in den Gvmnaüal- städte» durch rege Tätigkeit nnd in Vorträgen die >irast nnd Hoheit des resormatorischen Wertes vor der Oessent lichtest zur Geltung brächten daß das Auge der Abitnrien ten sich darauf richte, nnd wenn er an den Universitäten die akademische Jugend in Ortsgruppen um seine Falme sam inelte." In alleil Universitätsstädten hat cs die Absallsagitation ganz besonders ans die katholischen Studenten abgesehen. Mit welchen Mitteln da gearbeitet wird, verlohnte sich ein mal in einem besonderen Artikel zu beleuchten. Zn den weiteren „faulen Verhältnissen" in den neuen Gemeinden gehören die -Schulde n. Ter Bericht zählt in herzzerreißenden Tönen die notleidenden Gemeinden her; es gehören dazu ziemlich alle, welche überhaupt in den letzten Jahren gegründet wurden. Ter Bericht tut nun dar, wie gemeinsam mit dein Gustav Adolf-Verein eine Hilfsaktion für die unter Banschnlden leidenden Gemeinden in .Kloster grab, Tnr, Trebnitz. Turn, Karbitz eingeleitet werden musste. Karbitz allein habe 20,000 Vst. erfordert, welche der Gustav Adolf-Verein beistellte. Die.Kirche in Turn er fordere einen Aufwand von -150,<)>>() Mk., wovon noch 220,000 Mk. nnd außerdem 50,000 Mk. für die Fertig stcllnng des Baues zu decken sind. Der Gustav Adolf Ver ein übernahm die Schuld, wegen welcher die Kirche gepfän- Katholizismus nnd Wnnder. Anknüpfend an den in Nr. 150 enthaltenen Artikel „Unverwesliche heilige Leiber" wird uns folgendes ge schrieben: Es unterliegt gar keinem Zweifel, daß die in katho lischen Büchern und Schriften enthaltenen Wnndererzäh- lnngen von den Feinden unserer Kirche ganz vorzugsweise dazu benutzt werden, um den Katholizismus bei der mo dernen Welt in Mißkredit zu bringen, auch wahrhaft christ lich-gläubige Protestanten irre zu führen, sie in Zweifeln zu erhalten, überhaupt die Vorurteile der katholischen Kirche immer neu zu vertiefen. Die Existenz und das Zirkulieren von Wundererzählungeu wird als deutlicher Beweis ange führt, daß die katholische Religion nicht evangelisch, sondern eine Religion des Aberglaubens, der Verdummung, kurz eigentlich das ist, was man „Jesuitismus" nennt. Man stellt die Sache so dar, als wenn solche Wunder zum Wese», zum Glaubeusiuhalt der katholischen Kirche gehörten nnd knüpft daran allerhand Folgerungen über deren Irrtum und Rückständigkeit. Unkenntnis und Ungerechtigkeit sind auch hier wieder, wie in vielen anderen katholischen Ange legenheiten, die Richter. Darum sei hier einmal in Kürze etwas darüber ge schrieben. Bezüglich der nicht in der heiligen Schrift, als der göttlichen Offenbarung, berichteten Wunder, von welch' letzteren hier nicht die Rede sein kann, ist vor allen zu unter scheiden zwischen von der kirchlichen Autorität beglau bigten und n i ch t b e g l a u b i g t e n Wundererzäh- lungen. Zu letzteren gehören die große Mehrzahl der in den sogenanntest Heiligenlegenden berichteten Ereignisse, das sind eben „Legenda" und keine „Credcnda", d. h. es sind Er- .zälilungcn, welche einen erzieherischen, moralischen Zweck auf christlich-religiöser Grundlage verfolgen, dabei zugleich dem Unterhaltungsbedürfnis gewöhnlicher Volkskrcise dienend, deshalb zum Lesen als nützlich empfohlen werden, wobei aber doch von niemandem verlangt wird, daß alles, was darin berichtet wird, als bare Münze genommen, d. h. ge glaubt werden solll Sind denn aber solche erdachteWnndererzählnngen, welche doch immerhin meist einen historischen Hintergrund haben, etwa vom christlicben. religiösen Standpunkte geringer zu achten, als die Pbaistasien moderner Romane und 'Novellen, welche auch dem Unterbaltiingsbedürsnis dienen sollen und von Vielen mit einem so leidenschaftlichen Interesse verfolgt werden, als wenn es sich nicht um erdachte Vorgänge, son dern um wirklich stattgesnndene Ereignisse handelte? Das Interesse für die Heiligenlegenden nnd dergl. schützte unsere katholischen Vorfahren vor Glanbensarmnt nnd (Klaubens zweifeln, von welchen die heutige Welt zerfressen ist nnd wo durch die Entchristlichnng der Massen immer größere Fort schritte macht. Was ist nun aber von den b egla n bigt cn Wnnder- crzäblnngen zu halten, d. h. bezüglich jener Ereignisse oder Berichte, von denen die kirchliche Autorität, d. b. der Papst oder die Bischöfe, nach längerer Untersuchung erklärt haben, daß eine übernatürliche Tatsache, also ein wirkliches Wunder vorliegt? Auch bezüglich dieser hat die Kirche durchaus kein Gebot aufgestellt, daß sie unbedingt geglaubt werden müssen. Tie autoritative Erklärung von der Wahrheit stattgesnn- dener Erscheinungen der seligsten Jungfrau Maria von Lourdes und in anderen Orten, welche infolgedessen zu Wallfahrtsorten erboben worden sind, wie auch die amtlichen Erklärungen bezüglich der Echtheit von Relignien werden, nach genauer Prüfung, mit hober geistlicher Einsicht, aber doch immerhin ans menschlicher Zuverlässigkeit, keineswegs mit jener unfehlbaren Gewißheit gegeben, wie es bezüglich der in der heiligen Schrift begründeten Glanbenswahr- besten geschieht, und jene beanspruchen daher auch nur eine hohe menschliche Glaubwürdigkeit, welche durch Praktische Tatsachen, wie offenkundige nnerklärbare Vor gänge begründet ist, aber nicht jene G l a u b e n s g e w i ß - heit, welche letztere verlangen. Es wird daher kein tätbo- lischer Christ gezwungen, solche Wunder unbedingt für wahr zu halten und es wird keinem zur Sünde angerechnet, wenn er darüber stille Zweifel hegt, nur darf er, wohlgemerkt. seine eigene Persönliche Ansicht nicht ostentativ der von der kirchlichen Autorität gegebenen Erklärung entgegensetzen. DnS wäre dann ein ganz vernunftwidriges, nnchristliches det war, und beschaffte außerdem noch 05,000 Ms. Der Ansschnß für die Förderung der evangelischen Kirche in Oesterreich werde für Turn mit 100,000 Vst. beisteuern und außerdem seinen Mitgliedern eine außerordentliche Steuer von je 50 Pf. «bas ist sebr bescheiden. D. R.) ab surder». Tie Schweiz bälle für Turn 12.000 Vst. beige- stenert, ans England seien IGlO, ans Holland 1 >00 Mk. eingelangt. 'Auch Amerika, Rußland und Schweden bätten Beilräge geschickt. Zn den äußeren Gründen über die herrschenden „faulen Verhältnisse" bringt der Artikel Anklagen gegen die öster reichischen Behörden, deren Nichtberechtignng wir schon wie- derbolt nachgewiesen baben. Die sächsischen Katboliken wären srob. wenn sie die Bewegnngsfreibeit der Protestanten in Oesterreich bätten. Wir übergeben daber diesen Punkt. Der Bericht schließt mit einem Appell zu neuen Unter stützungen nicht bloß für Turn, sondern für die evangelische Bewegung überbanpt und empsieblt znm Schlüsse das Abon nement des Wiener ..Alldeutschen Tageblatt", welches plan mäßig die „Los von Rom Bewegung" fördere. TW de.'t'cGn >:atholiken Bebm-ms wissen nun, wie kräftig die Organisation des Abfalles von Reichsdentsch- land ans betrieben wird. Es ist diese zwar nicht zur Kennt- nisnabme für die Oessentlichkeit bestimmt. Tie deutschen Katboliken Böbmens müssen in dieser mit Hochdruck be triebenen Agitation, die ihnen da zur Kenntnis kommt, von der Notwendigkeit überzeugt werden. Opser an Geld, Zeit und Mühe freudig zu bringen, um ihren heiligen Glauben gegen die frechen Eindringlinge nnd Störenfriede in latho- lischen Gegenden zu schützen. Eine planmäßige Volksorgn- »isation, welche leider bisher von oben her nicht immer tä tige Unterstützung (and, ist unerläßliches Gegenmittel. ättfreren politischen ^a^e. Während es >iönig Eduard in .Kiel nicht gelang, Tentschlands Politik in andere Bahnen zu lenken, nnd Tentschland nach wie vor entschlossen ist, streng neutral zu bleiben, sich nicht zu einer Intervention berzngeben, ist nun in Frankreich H a nota n r, der Vorgänger Teleasscks, recht lebhaft für die Vermittelnngsidee eingetreten nnd erachtet als unbedingt nötig ein Bündnis zwischen Japan »nd Ruß land. Im Pariser „Journal" schrieb er: „Rußland nnd Japan können einander nicht entbehren. Ta sie keine Gründe noch auch die Mittel haben, einander ansznschlie- ße» oder sich zu vernichten, so wäre die einzige vernünstige, fruchtbringende und weitschauende Politik für sie das freundschaftliche Einvernehmen." Er betonte ferner, daß es das Bestreben der europäischen Mächte sein müsse, mög lick,st rasch zwischen Rußland nnd Japan Frieden zu stiften. Ein ganz netter Gedanke von Hanotanr, aber auch weiter nichts, denn Rußland, das seine bisherige Mißerfolge nur allein ans die Ueberlegenbeit der japanischen Truppenstärke znrückznnihren hat, das Tag für Tag neue Truppen mobili siert, im Vertrauen auf Deutschland sogar von den Truppenbeständen an seiner Westgrenze entnimmt, ist ge rade jetzt nicht geneigt, möglichst rasch Frieden zu schließen. In absehbarer Zeit muß es ja den Japanern an Trnvpenzabl überlegen werden, muß den Runen der gleiche Erfolg werden wie den Engländern gegenüber den Buren. Unterfangen, das nicht geduldet werden könnte. Denn wer kann mit Berechtigung behaupten, daß seine Einsicht klarer und sicherer ist, als die der kirchlichen Autorität? Geschehen nicht täglich Hunderte nnd tausende von Vorgängen in uns nnd um uns, deren inneren Zusammenhang, oder deren wahres Wesen wir uns mit aller Wissenschaft nicht erklären können? Und alle von der kirchlichen Autorität als Wnn der bestätigten Tatsachen sind ihrer 'Natur nach keine ande ren. als solche, wie sie in der von allen wahren Christen an genommenen göttlichen Ossenbarnng. der heiligen Schrift, berichtet sind, wer also diese anerkennt, darf auch jene nicht offen leugnen, oder als Aberglauben bezeichnen. Wer frei lich auch die biblischen Wnnder als solche leugnet, für den gehört wieder eine ganz andere Beweisführung, ans diese kann hier aber nicht eingegangen werden, denn sie bildet ei» Thema für sich. Wer sich aber zu den gläubigen Christen rechnet, darf auch die von der kirchlichen Autorität aner kannten Wnnder nicht als Unmöglichkeiten bezeichnen. Znm Wesen der katholischen Kirche gehören diese aber durchaus nicht derart, daß ihre gläubige Annahme, oder die Verehrung der Heiligen nslv. zur Pflicht gemacht lvnrde, wie das tägl. Gebet, die Anhörung der bl. Messe an Sonn tagen, der jährlich mindestens einmalige Empfang der heil. Sakramente nsw. Tie Verehrung dieser Heiligen, die Wallfahrten nach Orten, wo bestätigte Wnnder sich ereignet, und dergl. dienen nur dazu, die Frömmigkeit, das Gott- vertrauen, die Widerstandskraft für manche entsetzliche Kämpfe nnd Leiden des irdischen Daseins zu stärken. Wer aber glaubt ohne diese Hilfsmittel ansznkommen nnd die Vereinigung mit Gott zu erlangen, den zwingt die Kirche nicht, sie zn gebrauche», sie empfiehlt dieselben nur in An betracht der menschliche» Scliwachlieil und 'Neigung zur Sünde. Es gehört aber freilich zn dieser reicheren katho lischen Frömmigkeit ein wahrhaft kindlich gläubiges Gemüt nnd wer ans dem Boden des Evangelismns stellt, ans wel chem alle Leine» nnd Ratschläge der katholischen Kirche ans- gebaut sind, der weiß, was der göttliche Heiland sagt: Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder, so könnet ihr in das Him melreich nicht eingeben! A. K.