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wie von de» Eltern begrüßt werden und zweifellos auch in, Interesse der zweckmäßigen Ausbildung vieler Kinder liegen.« Es sprechen viele Gründe dafür, daß die Möglichkeit, sich höhere Bildung, auch akademische Bildung, zu verschaffen, allen Bevölkern ngsschichten, auch den unbemittelten, soweit wie irgendwie angängig verschafft werde. Die Klagen, daß jetzt nur den bessergestellten Kreisen die Wege zur höheren Bildung geöffnet seien, sind zwar vielfach übertrieben. Denn die Statistik beweist, daß unsere höheren Lehranstalten in reichem Maße von Kindern auch der arbeitenden Stände und des unteren Mittelstandes be sucht werden. Jedenfalls sollte aber hier in weitherzig ster Weise, schließlich auch durch Bereitstellung öffentlicher Mittel, die Gelegenheit für die minderbemittelten Volks- klaffen, ihren Kindern bei ausreichender Befähigung höhere Bildung zu verschaffen, erweitert werden. Alles das kann aber geschehen, ohne die Einheitsschule als solche einzuführen. Wenn Freunde dieser Schuleinrichtung Befreiung von jeglichem Schulgeld für sämtliche UnterrichtSanstalte», von jeglicher Auslage für Lern- und Lehrmittel für alle Bevölkerungs- kreise, sogar freien Lebensunterhalt auch für die Besucher und Besucherinnen der Universitäten und Hochschulen ver langen. so sind das so ausschweifende und märchenhafte Ziele, daß au eine Durchführbarkeit unter den gegenwärtigen Verhältnissen einfach nicht zu denken ist. Selbst wenn man die von sachkundiger Seite angestellte Berechnung, daß die jährlichen Kosten einer solchen Einrichtung sich auf minde stens 4 Milliarden Mark belaufen würden, für übertrieben halten sollte, so wird doch schon die Belastung unseres Etats durch die Kriegsausgabeu in absehbarer Zeit eine weitere Belastung für Schulzwecke auch nur annähernd in der Höhe, die für solche Zwecke nötig wären, nicht zulassen. Wir müssen nach dem Dargelegten von jedem, der für die Einheitsschule eiulritt, verlangen, das; er uns zu nächst »ülteilt. was er eigentlich unter „Einheitsschule" ver steht, und daß er dann die reale Möglichkeit zu ihrer Durch führung uachweist. Wir sollen bei der Vieldeutigkeit des Begriffes das Wort „Einheitsschule" vermeiden, wenn wir zugleich die konfessionelle Gestaltung der Volksschule vor aussehen. Das katholische Volk weiß sich aber mit weiten Kreisen der evangelischen Bevölkerung vor allem darin eins, daß es nicht gewillt ist, das freie Bestimmungsrecht der Eltern über die Erziehung der Kinder preiszugeben, und daß es au jahrzehntelang bewährten Schul- und Erziehungsidealen, namentlich au der konfessionellen Einrichtung der Volksschule unter allen Umständen festhält. Postscheck-Verkehr Boa Alfred Vösenberg. Dre-d n Obgleich die Zahl der Konto-Inhaber im Postscheck verkehr die stattliche Höhe von 110 2!):! erreicht hat, gibt es noch eine große Anzahl mittlere lind kleinere Geschäfts leute, die noch kein Postscheckkonto besitzen. Es gehört aber heute genau so wie die Hergabe von Gold an die Reichs- bank auch zur vaterländischen Pflicht, daß sich ein jeder Geschäftsmann für seine laufenden Zahlungen des Postscheck kontos bedient. Der Geldschrank bat beute beim Geschäfts mann an Bedeutung verloren. Er ist eigentlich in der Hauptsache nur noch bestimmt, die Geschäftsbücher feuersicher anfzubemabren. Dagegen sollte ein jeder Geschäftsmann so wenig als möglich bares Geld bei sich anfbewahren. In den letzten Jahren ist viel über den bargeldlosen Ver kehr geschrieben worden und es hat nicht an Ansklärungen über die Annehmlichkeiten desselben gefehlt. Für die Ge schäftswelt ist cS aber nicht nur angenehm, sondern auch von materiellem Nutzen, wenn möglichst alle ein Postscheck konto besitzen. Ter Vorteil, den das Reich davon hat, besteht in der zinslosen Zurverfügungstellung größerer Kapi talien, beträgt doch das durchschnittliche Guthaben der Post scheckkonto-Inhaber 278 Millionen Mart und der monatliche Umsatz im Oktober v, I. allein 2292 Millionen Mark. Heute und gestern hatte sie es zum erstenmal als eine gewisse Last empfunden, daß sie sich vorigen Sommer als Pflegerin beim Roten Kreuz gemeldet hatte. Damals, im August, war es für sie gleichsam eine Erlösung gewesen, als sie die Schwesterntracht hatte anlegeu dürfen. Sie trug nach besten Kräften dazu bei, die schrecklichen Wunden zu lindern, die der harte Krieg geschlagen. Angestrengte, aufreibende Samaritertätigkeit hatte ihr über die furcht baren Stunden hinwegbelfen sollen, in denen sie sich immer tuieder als die Mörderin ihres Gatten anklagte. Denn Georges selber sie kannte ihn ja — würde ohne ihr Zu tun niemals in den Tod gegangen sein. Und wirklich hatte die monatelange Liebestätigkeit, d ' unimterbrowene segenspendende Arbeit ihren lindernden E -ffluß auf sie ansgeübt. Sie dacht jetzt ruhiger über die Stunden, die sie nach der Katastrophe dnrchgemacht hatte, zuerst in Zürich und dann in Deutschland, ehe es ihr gelang, durch Vermittlung von Freunden Aufnahme beim Noten Kreuz zn finden, lieber ihre Ehe mit einem Franzosen hatte man, dank des Eintretens ihrer einflußreichen F-irunde, bmweggeseben. Sie war ja geborene Deutsche und. was das Wichtigere war, ibrer Denkungsart nach tvar sie durch und durch deutsch. Und schließlich kannte die Liebestätigkeit des Noten Kranzes keinen Nationalitätennnterschied. Seit vorgestern wär> "s Liselotte lieber gewesen, wenn sie über ihre Zeit mied'- .äffte frei verfügen und nur ihren Vater pflegen können. n er war nach ihrem Bruch mit Frankreich der einzige a i sie noch auf der Welt besaß; außer der alten Frau Ducrot, die nie Nationalitätenhaß oder Aebnliches gekannt hatte. Aber mit Frau Ducrot — Nur nickst daran denken, daß sie den Solm der gütigen alten Dame in den Tod gesandt batte. Auch Herbert Ehlers Freundschaft so meinte sie — batte sie veii'cberzt. Sie üxrr ja die Mörderin seines Bruders! — — Sächsische VolkSzeituug — Seite 6 — Je größer das dem Reiche durch das Postscheckkonto zur Verfügung gestellte Guthaben ist. desto niedriger ist der Diskontsatz der Reichsbank, ein Vorteil, der der gesamten Geschäftswelt zugute kommt. Welch große Arbeit verur sachten und mit wie viel Risiko waren die früheren Ein- und Auszahlungen in Bargeld verknüpft. In welch an genehmer und wenig zeitraubender Weise vollziehen sich dagegen die Buchungen für Ein- und Ausgänge auf dem Postscheckkonto. Wie bei jeder neuen Sache bereitete es in der ersten Zeit der Einführung des Postscheckverkehrs viele Mühe, die kleineren Geschäftsleute für diesen bargeldlosen Verkehr zu erwärmen. Um nun die Kreise von kleinen Geschäftsleuten, Handwerkern und Privatleuten, die sich bisher mit dem Postscheckkonto noch nicht befreundeten, von der Vortrefflich keit des Postscheckverkehrs zu überzeugen, ist zu empfehlen, daß allen Rechnungen und allen Mahnbriefen seitens der Geschäftsleute eine Zahlkarte beigefirgt wird und zwar fix und fertig ausgefüllt. Die kleine Mühe der Ausfüllung der Zahlkarte macht sich reichlich bezahlt durch schnelleren Eingang der Zahlungen. Der Lieferant muß es eben dem Warenempfänger mit der Zahlungsleistung so bequem als möglich machen. Erhält, wie vorgeschlagen, der Empfänger der Waren eine ausgefüllte Zahlkarte, so wird er erfahrungs gemäß viel leichter geneigt sein, diese zu benützen, als wenn er sie selbst erst ausfüllen muß. Es ist eben bei den kleineren Geschäftsleuten und vor allein bei den Privat leuten immerhin damit zu rechnen, daß sie sich doch davor scheuen, ein ihnen an sich unbekanntes Formular auszufüllen. Haben diese, mit dem Postscheckkonto noch unerfahrenen Kreise erst einige Male die ausgefüllte Zahlkarte benützt, so werden sie in kurzer Zeit niit diesem Zahlverfahren ver traut. Für den kleinen Geschäftsmann, der womöglich keine geordnete Buchführung besitzt, gibt es doch wirklich nichts einfacheres, als wenn er nach Prüfung der Rechnung die beigelegte ausgefüllte Zahlkarte, und zwar nicht nur ! für eine Rechnung, sondern an so und so viele Lieferanten. ! niit dem Gelds zur Post schafft, am Schalter viel schneller ! abgefertigt wird, für jede Einzahlung eine besondere, ab gestempelte Quittung erhält, die er dann wieder auf die Lieferantenrechnung klebt oder mit derselben zusammen ein heftet. Ich gleicher Weise erspart sich der Privatmann eine Anzahl zeitraubender Gänge in die verschiedenen Geschäfte seines Wohnortes. Er kann durch einen Gang zur Post eine ganze Anzahl Zahlungen auf die gleiche, oben erwähnte Art erledigen. Es liegt ferner in dem vorgeschlagenen System tatsächlich eine gewisse Erziehung zur Barzahlung. Die Zahlung auf Postscheckkonto bedeutet nicht nur für den Zahlenden, sondern auch für den Empfänger, eine große Zeitersparnis, denn auch die Zahlungsamiahme in Bargeld verursacht für den Empfänger einen bedeutend größeren Zeitaufwand. Noch einfacher ist natürlich, wenn beide Teile, > sowohl derjenige, der die Zahlung zu leisten hat, als der- > jenige, der sie empfängt. Postscheckkonto besitzt und die Zahlungsleistung durch Neberweismig von einem Konto auf das andere erfolgt. Zweck dieser Zeilen ist aber, diejenigen mit dem Wesen des Postscheckkontos vertraut zu machen, die sich dieser Ein richtung zunächst noch nicht bedienen, sie anzuregen, sich selbst ein Postscheckkonto einrichten zu lassen und durch die Uebersendnng ansgefüllter Zählkarten mit den Rechnungen auch die Privatleute zur Benützung der Einrichtung des Pvstscheckverkehrs zu veranlassen. Notwendig ist allerdings, > daß besonders Privatleute durch das Beilegen einer aus- gesüllten Zahlkarte seitens der Geschäftsleute sich nicht be- leidigt fühlen, sondern den tatsächlichen Zweck erkennen, daß dadurch den Empsängern die Zahlungsart erleichtert werden soll. Eine protestantische Reichskirche in Deutschland 7 Im Deutschen Reiche werden mehrere Stimmen laut, welche die Begründung einer evangelischen Reichskirche be fürworten. Bis jetzt bestehen nur solche La»des- / So Pflegte sie denn in dem zum Lazarett herichteten ! sauberen Lchulsaal des kleinen belgischen Ortes mit milden, ; ruhig geschäftigen Händen ihre Verwundeten. Und alle ver- > ehrten die stille sanfte Frau; und jeder war dankbar, wenn ihre ernsten Angen freundlich auf ihm ruhten, oder ein lieb reiches Lächeln über das abgeklärte Antlitz glitt. „Wie die Madonna an nnserm Hochaltar" hatte im Ueberschwang der Empfindling einnial einer gesagt, der aus dem katho lischen Süden gekommen war. Seitdem hieß sie im Munde der Verwundeten nur noch die „Madonna". Jeden pflegte sie mit gleicher Liebe. Nur dem einen dort wurde ihre doppelte Sorgfalt zn- ! teil: und niemand durfte ihr daraus einen Vorwurf machen. Erst am fünften Tage erwachte Hehl aus der toten- : ähnlichen Ermattung. Er war bei vollem Bewußtsein, erkannte Liselotte und i ließ sich von ihr berichten, wie es zugegangen, daß gerade sie an sein Krankenlager gekommen war. Er selber durfte nicht viel reden. Aber so viel erfuhr Liselotte doch, daß er bei Kriegsausbruch nach Deutschland gekommen tvar. sich als Kriegsfreiwilliger gemeldet, den flandrischen Feldzug mitgemacht und dann in Frankreich gekämpft hatte, bis er bei einem Sturmangriff die schweren Verletzungen erhielt. Fast ein ganzes Leben lang tvaren Vater und Tochter, die doch soviel Gemeinsames besaßen, sich nicht so nahe ge kommen wie in diesen Tagen. An das, was in Zürich geschehen tvar, rührte Hehl nicht wieder, seitdem er bemerkt zu haben glaubte, wie Liselotte unter der Erinnerung an jene Stunden litt. Aber auch etwas anderes weinte er zu bemerken: Lise lottes sonderbare Zuneigung zu Herbert Ehler, die ihm manchmal zu denken gegeben hatte, schien nicht erstorben zu sein. Und Liselotte war frei, nicht nur durch den Tod ihres Gatten. Sie hatte sich auch trotz allen französischen Ein kirchen, deren jede dem weltlichen Oberhaupte des be treffenden deutschen Bundesstaate untertan ist. Der deutsche Landesfürst ist im Sinne der Lehre Luthers der SumlNlis Episcopus, das geistliche Oberhaupt der Prote stanten seines Landes. Me deutsche politische Einheits bewegung, die während des 19. Jahrhunderts zur Begrün dung des Deutschen Reiches geführt hat, hat in dieser Hin sicht keine wesentlichen Veränderungen gegenüber den Zn- ständen im 18. Jahrhundert gebracht. Die deutschen prote stantischen Landeskirchen erhielten durch die Bestimmung der Reichsverfassung, wonach jeder deutsche Bundesstaat in Angelegenheiten des Kultus und Unterrichts vollkommen autonom verblieb, eine feste, rechtliche Grundlage. Dennoch haben sich bereits seit Mitte des 19. Jahrhunderts unter den deutschen Protestanten Bestrebungen geltend gemacht, die nach der Vereinigung ihrer Glaubensgenossen in einer evangelischen Reichskirche abzielten. Zu diesem Zwecke hielten die deutschen Protestanten im Jahre 1852 die Kirchenkonferenz in Eisenach ab: Me Beratungen auf dieser führten aber zu recht geringen praktischen Ergebnissen. Die damalige politische Zerrissenheit Deutschlands begünstigte eine Zusammenfassung der organisatorischen Kräfte der deutschen Protestanten durchaus nicht. Erst als im Jahre 1871 das neue deutsche Reich begründet worden war und dadurch zahlreiche gemeinsame Interessen und Aufgaben der Deutschprotestanten entstanden, begann man neuerdings die gemeinschaftlichen Organisationen und Unternehmungen der deutschen Protestanten unter strafferer zentraler Leitung zu fördern. Die besonders seit der Reichsbegründung so weit verzweigte und doch gemeinschaftlich geleitete Tätig keit des 1832 gegründeten Gustav-Adols-Vereins, sowie anderer über die Landesgrenzcn hinaus wirkenden Vereine sind ein Beweis dafür. Im Jahre 1903 wurde ein deutscher evangelischer Kircheimnsschuß geschaffen, dessen Sitz sich in Berlin befindet. Aber auch dieses Organ genügt nicht mehr dazu, um die zahlreichen Aufgaben einheitlich und zweckmäßig zu lösen, welche die deutschen Protestanten infolge der deutschen Reichseinheit gemeinsam behandeln müssen. Da ist vor allem die Pastorisation im gemeinsamen Heere, in der Ma rine und die religiöse Tätigkeit in den deutschen Kolonien, sowie bei den protestantischen Staatsbürgern des deutschen Reiches, die in fremden Ländern wohnen. Nun schlagen mehrere hervorragende Führer der evangelischen Deutschen die Bildung einer Art kirchlichen Reichsregierung vor, welche die mannigfaltige Tätigkeit der deutschen Protestanten zu einer völlig einheitlichen und planmäßigen machen sollen. Der evangelische Pfarrer Müller-Roeknitz schlägt im „Leipziger Tageblatt" vom 20. Februar 1916 die Bil dung einer Art gemeinschaftlichen evangelisch^ Reichs regierung vor, die der politischen.nachgebildet werden soll. Wie die Souveränität des Deutschen Reiches auf dem Bnndesrate und dem Reichsrate beruht, so sollen auch die kirchlichen Zentralen der deutschen Protestanten auf ähn lichen Organisationen aufgebaut werden. Der dem Bundes rate entsprechende Kirchenbundestag soll ein aus den ein zelnen Landessynodcn der Bundesstaaten gewählter Aus schuß sein. Das dem Reichstage entsprechende Reichskirchen- parlament soll hingegen aus den Urwahlen der evangelischen Deutschen hervorgehen. Der genannte evangelische Pfarrer schreibt über das zukünftige Verhältnis der deutschen evangelischen Reichs- organisation zur katholischen Kirche folgendes: „Gewiß, die Neichspolitik ist vielfach in Kultusdingen gehemmt durch die Rücksicht auf die römische Kirche. Aber vielleicht würde gerade gegenüber diesem ernsten geschichtlichen Erd teile des Deutschen Reiches gar manches viel besser in Fluß kommen, wenn der deutsche Reichsprotestantismus mit seinen eigenartigen staatspolitischen Triebkräften auch rcichsrechtlich geschlossen in Erscheinung trete." Diese Erwägung des evangelischen Pfarrers ist jeden falls sehr bedeutsam und könnte verschiedenartig gedeutet werden. Sie verdient von den deutschen Katholiken im Deutschen Reiche und in Oesterreich als kirchenpolitisches Symptom fcstgehalten zu werden. Eine Diskussion Über flusses zu ihrem eigentlichen Vaterlands zurückgefundcn. Herbert Ehler aber hatte nach Liselottes Verschwinden fast allzu große Sorge gezeigt. Und Herbert Ehler tvar deutsch bis ins innerste Herz hinein. Martin Heyl glaubte nicht daran, daß er wieder ge nesen würde. Und das tvar gut so. Denn sein Trenbruch der französischen Negierung gegenüber war nicht aus der Welt zu schaffen. Und wenn er auch jetzt, in den Auf regungen des Krieges, darüber hinwegkam, später, in fried lichen Zeiten, würde es ihm unmöglich sein. Niemand ahnte hier, daß er dem Gesetz nach Franzose tvar. Freilich hätte auch niemand auf den Gedanken kom men können. Denn nur der beste Deutsche konnte seinen; Vaterlande so treu und aufopfernd dienen, wie Martin Heyl es in den letzten Monaten getan hatte. Daboi wußte er selber noch nicht einmal, daß der letzte, für ihn so verhäng nisvolle Sturmangriff nur durch seine Umsicht, Tapferkeit und Selbstaufopferung zugunsten der deutschen Waffen entschieden worden war. Nein. Er wollte sterben. Aber warum sollte er da nicht vorher vermittelnd in den Gang des Schicksals ein- greifen? Ohne Liselottes Wissen führte er seine Absicht aus. Er ließ durch einen der Aerzte ein paar Zeilen an Hauptmann Ehler schreiben — er kannte sein früheres Re- gimcnt — und ließ ihn bitten, tvenn er es ermöglichen könne, zu ihm nach dem kleinen belgischen Ort zu kommen. Von Liselotte schrieb er nichts. Es dauerte eine Weile, ehe Herbert Ehler seinen Wunsch erfüllen konnte. Ehler war schon wenige Wochen nach Kriegsausbruch versetzt worden. Er stand, eigentlich zu seinem Leidwesen, nicht mehr an der Front. (Forts, folgt.)