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Donnerstag ven 8. Januar 1614 Sächsische VolkSzeiturrg Nr. s — Seite 2 tage zugehen. Die Mitglieder des preußischen Handwerks- kainmerausschusses halten die Konferenz besonders deswegen für erforderlich, weil die beabsichtigte Aenderung des Kom- »iimalabgabengesetzes und der Wohnungsgesetzentwurf die Interessen des Handwerkes stark berühren. Im Anschluß daran soll nach Blättermeldungen eine Aussprache der Ge fängnisbeiträge des Handwerkskammerausschusses erfolgen. — Der Rcichstagsabgrordnete Graf Mielczynski, der unter dein Verdacht des Gattenmordes sich zu Gratz in Un tersuchungshaft befindet, hat dem »Tag" zufolge sein Man dat zum Reichstag niedergelegt. — TragiaeS Schicksal de« freikouservativeu RcichStagS- abgeordueten Witt. Ein trauriges Geschick hat den Reichs- tagSabgeordneten Witt ereilt, der. MSttermeldungen zufolge, an einem schweren Nierenleiden erkrankt und jetzt wenige Tage vor Vollendung seines 63. LebenSjahrrS über Nacht erblindet ist. Witt gehörte dem Reichstage als Vertreter für Stuhm-Marienwerder seit 1898 an. Auch im preußi- schen^Abgeordnetenhause hat er von 1893 bis 1907 seinen heimatlichen Wahlkreis vertreten. — Dr. WilckeuS ch. Der frühere Oberbü'germeister von Heidelberg Dr. Karl WilckenS ist in Heidelberg an Lungenentzündung gestorben. Seit 1885 war Dr. WilckenS Oberbürgermeister von Heidelberg. Er war seit 1905 Prä sident der Ersten badischen Kammer, in der er als einer der hervorragendsten Liberalen eine führende Rolle gespielt hat. Aus dem Auslande Oesterreich - Ungarn — In Anwesenheit de» Kaiser», zahlreicher Erzherzöge und Erzherzoginnen wurde die Taufe der am 3. Januar geborenen Tochter deS Erzherzogs Karl Franz Joseph voll zogen. Die junge Erzherzogin erhielt den Namen Adelheid. — Zu Ehren der mitteleuropäischen Wirtschaftskonfe renz fand Dienstag abend ein Bankett statt, bet dem Präsidenten Dr. Wcckerle einen Trinkspruch auf Kaiser Franz Joseph, Kaiser Wilhelm und den König der Belgier ausbrachte, Herzog Ernst Günther von Schleswig-Holstein toastete auf die ungarische Regierung. Frankreich — Der Herzog von Rohm» -st. Wie aus Paris ge meldet wird, ist der konservative Deputierte Herzog von Rohan am Dienstag im Alter von 69 Jahren gestorben. Griechenland — Die Kammer ist in die WeihnachtSferien gegangen und tritt erst nach den auf den 22. Februar angesetzten Gemeindewahlen wieder zusammen. — Ministerpräsident VenizeloS ist nach Rom ubgereist. — In EliS und im Peloponnes richteten starke Erdstöße einen großen materiellen Schaden an. Bulgarien — Die Meldung ans Athen, daß die griechische Regierung die angebliche Anwesenheit bulgarischer Frei- fchärler an der griechisch-bulgarischen Grenze zum Vorwand für ihren Entschluß genommen hat, in Mazedonien daS neue Bandengeseh sofort zur Anwendung zu bringen, er- zeugt in allen Kreisen eine um so tiefere Erregung, als man weiß, daß diese Maßnahme einzig und allein auf die Vernichtung des bulgarischen Elements abzielt. Damit fallen die letzten Bedenken und jedermann verlangt jetzt nach Repressalien. Türkei — Der Chef de» Geueralstabe» und etwa 200 andere Generale, Obersten und Oberstleutnants sind pensioniert worden. Im Generalstabe sind wichtige Veränderungen eingetreten. — Der Konstantinopeler Korrespondent der „Neuen Freien Presse" befragte den früheren Kriegsminister Jzzet Pascha über das Gerücht von seiner Proklamation in Durazzo. Der General erwiderte wörtlich: Davon weiß ich gar nicht». Sie können melden, daß ich der Sache gänz- lich fernstehe. Ich habe ein amtliches Dementi betreffs meiner Person bereits veranlaßt. Ich besitze wohl Güter in dem jetzt griechischen Südalbanien und Verwandte und Freunde in Nordalbanien. Mit Essad Pascha, namentlich seit seiner Heldentaten in Skutari, stehe ich in freundschaft lichem Briefwechsel. Ich habe aber keinen politischen Ehr geist, sondern will nur nach 10 Dienstjahren wieder aus- ruhen und Europa besuchen. Um meine Enthebung habe ich selbst nachgesucht, weil ich infolge von Rücksichten auf die alten Kameraden der geplanten Heeresform nicht im Wege stehen wollte. — Der erste Rechtsbeirat der Pforte ist nach Europa abgereist. Er begibt sich, wie verlautet, nach London und Paris, und soll beauftragt sein, englische und französische Fachleute für die Durchführung der Reformen zu engagieren. Mexiko — Alle» i« Mexiko vorhandene Papiergeld ist zwangs- weise in Umlauf gefetzt worden, nach Erlaß einer Verfügung von Huerta durch den die Noten aller Staatsbanken als gesetzliche» Zahlungsmittel bezeichnet werden und ihre An- nähme für alle Zahlungen obligatorisch gemacht wird. Die Einlösung dieser Noten soll fichergestellt werden durch Fonds, die von den Ausgabebanken aufgebracht werden. Zur Regulierung dieser Fonds ist eine Kommission einge setzt worden. Aus Stadt und Land Dresden, den 8. Januar 1914 —* Seine Majestät der König, sowie Ihre Kgl. Hoheiten die Frau Prinzessin Johann Georg, die Prinzessin Mathilde und der Prinz Ernst Heinrich wohnten Mittwoch abend dem Wohltätigkettsfeste der Privilegierten Bogen- schützen-Gesellschast zum Besten deS Sächsischen KrüppclheimS im städtischen AuSstellungSpalaste bei. Auch Ihre König!. Hoheiten der Kronprinz und Prinz Friedrich Christian hatten einen Besuch des Festes in Aussicht gestellt, doch sind beide Prinzen leicht an Influenza erkrankt. —* Se. Königliche Hoheit Kronprinz Georg ist leicht an Influenza erkrankt und muß das Bett hüten. —* Der Bezirksausschuß der König!. Amtshaupt mannschaft DreSden-Neustadt hält am 14. Januar vorm. *st11 Uhr eine Sitzuna ab. —* Anläßlich de» Geburtstage» Seiner Majestät des König» Ludwig von Nahem fand Mittwoch abend in der Königlich Bayrische» Gesandtschaft ein Diner statt, an dem die Herren StaatSminister, die Vertreter de» Diploma tischen Korp», sowie der kommandierende General d'Slsa teilnahmen. Exzellenz StaatSminister Graf Vitzthum von Eckstädt brachte da» erste Hoch auf Seine Majestät König Ludwig au», worauf Exzellenz Graf von MontgelaS mit einem Hoch auf Seine Majestät König Friedrich August antwortete. Staatsminister Graf Vitzthum hatte außerdem am Vormittag in der Bayrischen Gesandtschaft die Glück wünsche der sächsischen StaatSregieruna überbracht. —* Se. Durchlaucht Fürst Neuß j. L. traf heute nachmittag 2 Uhr 66 Min. auf dem Hauptbahnhofe ein, um Sr. Majestät dem König einen offiziellen Besuch abzustatten. Zur Begrüßung hatten sich hier Se. Königliche Hoheit der Prinz Friedrich Christian, sowie Ihre Exzellen zen der kommandierende General d'Elsa und der General leutnant Freiherr v. Lindeman eingefunden. Se. Majestät der König, sowie die Prinzen und Prinzessinnen des König- liehen Hauses begrüßten den Fürsten in der ersten Etage des Residenzschlosses. Heute abend 6 Uhr findet Königliche Tafel im Nesidenzschlosse statt, worauf der Fürst abends 8 Uhr die Vorstellung im neuen Königlichen Schauspielhause besuchen wird. Morgen Freitag begeben sich der König und der Fürst nach der Kaserne des 13. Jägerbataillons, wo das Frühstück im Offizierskasino eingenommen wird. —* Die Sonntagsaufführung der 3. kath. Bezirks schule ist ausverkauft. Wer Montag oder Dienstag die Auf führung b suchen will, sichere sich beizeiten eine Eintritts- karte. Diese liegen auf bei Herrn Oberlehrer Meyer, Klop- stockstraße 18, Herrn Hoflieferant Trümper und in der Schule. —* Dresdner Nationale Ausschüsse. Am Diens tag den 13. d. M., abends 8 Uhr findet im oberen Saale des Restaurants Reichsbanner, Dresden-A., Gewandhaus straße 6, am neuen Rathaus, ein öffentlicher Vortragsabend mit anschließender allgemeiner Aussprache statt. Herr Ar- beitersekretär Fritz Berndt wird über die Arbeitslosenver sicherung und die Volksversicherung sprechen. Am Donnerstag den 22. Januar beginnt im Sitzungssaals der Geschäftsstelle Dresden - A., Galeciestraße 12, 2. Etage, abends 7 Uhr wiederum ein Volksbildungskursus, der an den Donnerstagen 29. Januar, 5. Februar, 12. 19. und 26. Februar fortge setzt wird. Herr Professor Dr. Franz Mammen wird zu nächst über „Die Produktionsfaktoren — Natur. Arbeit und Kapital" und sodann über „Die Wechselbeziehungen zwischen Landwirtschaft und Industrie" sprechen. Anmeldungen zu diesem für Damen und Herren unentgeltlichen Lehrgang und zu den Dresdner Nationalen Ausschüssen werden an die Geschäftsstelle, Oberleutnant von Brause erbeten. —* Der Aufsichtsrat und Vorstand der Albert- Theater-Aktst-ngesellschaft hat sich nunmehr in einem Schrei ben an die Aktionäre gewendet, in dem er seine bisherigen Maßnahmen rechtfertigt und gleichzeitig mitteilt, daß die von den Statuten bis Ende 1913 verlangte zweite ordent- liche Generalversammlung diesmal ausnahmsweise erst Ende Januar stattfinden werde, weil die baulichen Veränderungen im Aibert-Theater erst am Ende deS Geschäftsjahres vor genommen wurden und die letzten Abrechnungen hierüber erst jetzt eingegangen seien. Infolgedessen habe sich auch der Abschluß der JahreSrechnung hinausgeschoben. In dem Schreiben wird noch bemerkt, daß der AussichtSrat während der beiden ersten Geschäftsjahre für seine Arbeit weder eine Vergütnng erhalten noch beansprucht habe. —* Der Verband Sächsischer Industrieller ver anstaltet für die in der Kreishauptmannschaft Dresden woh nenden Mitglieder am Dienstag den 20. Januar, abends 1/28 Uhr im großen Saale des Hoiel Bristol, Dresden, Bismarckplatz 7, einen Vortrag, an welchem Herr Ober verwaltungsgerichtsrat Blüher über das Thema „Der Wehr beitrag und seine Vera»la-mng" kp-echen wird. —* Die beiden Verwalt ungsausschüske der Brandversicherungskammer hielten vor einigen Tagen unter dem Vorsitze des Präsidenten Beegcr eine gemein schaftliche Sitzung im großen Saale des Ministeriums des Innern ab. Auf der Tagesordnung standen ein Nachtrag zum Personal- nnd Besoldungsetat, die Frage der Neichs- steinpelabgabe, sowie die Feststellung der Höhe des für 1914 zu erhebenden Versicherungsbeitragssatzes. Mit Rücksicht darauf, daß bei einer Herabsetzung des Jahresbeitrages die in dem jetzigen Ortsgefahrcnklasscnsystem liegenden Un billigkeiten noch verschärft würden, wurde beschlossen, für den Apriltermin 1914 die Beitragssätze des Jahres 1913 zu erheben. Für den Oktobertermin wurde die Entschließung noch ausgesetzt. Der Verwaltungsausschuß für Gebäudever sicherung stimmte den Ausführungen bei und der Verwal- tungsausschuß für Mobiliar-Versicherung setzte den Beitrag wieder auf 3 Pfennige für die Einheit fest. Beide Beschlüsse bedürfen der Genehmigung des Ministeriums des Innern. Die Einführung einer freiwilligen Sturmschädenvcrsiche- rung wurde von dem Verwaltungsausschuß für Gebäude versicherung abgelchnt. In der sich anschließenden Sitzung des Dcrwaltungsausschusses für Mobiliarversicherung wurde über den Stand der seit dem 1. Oktober 1913 eingeführten allgemeinen Mobiliar- (Fahrnis-) Versicherung berichtet und von deren günstigen Entwickelung mit Befriedigung Kenntnis genommen. —* Fiirdas großeBallfest „In der Nach t", das am Sonnabend den 7. Februar d. I. zum Besten des Prcsseheims in Oberwartha und der Pensionsanstalt deut scher Journalisten und Schriftsteller in sämtlichen Räumen des städtischen Ausstcllnngspalastes stattfindet, hat sich ein Ehrenkomitee gebildet, dem Ihre Exzellenzen die Herren Staatsminister Generaloberst Freiherr v. Hausen, DDr. Beck, Graf Vitzthum von Eckstädt, v. Seydewitz und Dr. Nagel, sowie der Königlich Bayrische Gesandte Graf von MontgelaS nnd Wirklicher Geheimer Rat Dr. Lingner, fer ner die Herren Ministerialdirektor Geheimer Rat Dr. Rum- pelt, Kreishauptmann Dr. jur. Krug von Nidda, Ober bürgermeister Geheimer Rat Dr. ing. Dr. Beutler, Gehei mer Negierungsrat Kammerherr v. Nostitz-Wallwitz, Amts- hauptmaim Dr. Streit, Stadtvcrordnctenvorstehcr Ober- justizrat Dr. Stöckel, sowie die hervorragendsten Vertreter dev Dresdner Finanzwelt und andere namhafte Persön lichkeiten angehören. Während sich alle übrigen Gesell, schaftsfestlichkeiten diesmal im Monat Januar zusammen- drängen, bildet das Ballfest „In der Nacht" als einzige Ge sellschaftsfestlichkeit im Monat Februar den Höhepunkt der diesjährigen Karnevalssaison. —* Die Privilegierte Bogenschützen- gesellschaft zu Dresden veranstaltete gestern abend im Konzertsaale des städtischen Ausstellungspalastes ein Wohltätigkeitsfest, dessen Reinertrag von Ihrer Königlichen Hoheit der Frau Prinzessin Johann Georg für das sächsische Krüppelheim bestimmt worden war. Die Mit glieder der altchrwürdigen Gesellschaft hatten sich mit ihren Damen und Gästen, unter denen man auch zahlreiche Mit glieder der Privilegierten Scheibenschützengesellschaft be merkte, in großer Anzahl eingcfundeu. Eine besondere Aus zeichnung erfuhr die Veranstaltung durch das Erscheinen Sr. Majestät des Königs und Ihrer Königlichen Hoheiten der Frau Prinzessin Johann Georg, der Prin- zessin Mathilde und des Prinzen Ernst Hein rich, AmtshauptmannS Dr. Streit, Geheimen Sanitäts rats Dr. Klemm, Bürgermeisters Dr. May nsw. In der Begleitung der Mitglieder des Königshauses erschienen Ihre Exzellenz die Oberhofmeisterin Freifrau v. Finck, Ge- neral ä la. snit« Generalmajor v. Tettenborn, Hofmarschall Freiherr v. Berlepsch, Die Königlichen Flügeladjutanten Major v. Metzsch und Militärgouverneur Oberstleutnant Baron ü Byrn, sowie der zur Dienstleistung kommandierte Major v. Schweinitz. Als die Mitglieder des Königshauses den Saal betraten, brachte der Vorsteher der Gesellschaft, Se. Exzellenz Herr Generalleutnant z. D. v. Seydlitz, ein dreifaches Hoch auf Se, Majestät den König und das gesamte Königshaus aus. in das die Festversammlung freu- dig einstimmte. Die Töchter der beiden Deputierten Fischer und Förster überreichten den Königlichen Prinzessinnen herrliche Rosensträuße. Das mit vornehmem Geschmack zu- samniengestellte Künstlerkonzert wurde glatt abgewickelt. Nach Schluß des Konzerts zeichneten die Mitglieder des Königshauses die ausführenden Künstler durch Dankes worte aus und verließen nach Ist^stllndigem Verweilen die Festversaminlung, wobei Herr Vorsteher Hofjuwelier Iähne abermals ein dreifaches Hoch auf das Königshaus ausbrachte. An das Konzert schloß sich eine Festtafel, bei welcher Se. Exzellenz der Herr Generalleutnant z. D. v. Seydlitz den Dank der Gesellschaft an Se. Majestät den König und die Mitglieder des Königshauses für das huld volle Erscheinen in der Bogenschützengesellschaft zum Aus druck brachte. —* Ein tödlicher Unfall ereignete sich vor,, einigen Tagen ans der Friedensstraße in Vorstadt Löbtaist, Dort war der Lagerhalter Helwig damit beschäftigt, ein zirka 6 Zentner schweres Faß in den Keller zu rollen, wobei' er ausglitt, so daß die schwere Last über ihn hinwegrollte. Helwig erlitt so schwere Verletzungen, daß er kurze Zeit darauf im Friedrichstädter Krankenhause verstarb. —* Jugendliche Einbrecher. Sechs Schulknaben im Alter von 12—14 Jahren, die seit etwa zwei Jahren Schaukästen erbrachen und daraus zum Teil wertvolle Gegenstände stahlen, wurden von der Kriminalpolizei ermittelst Hellcrau, 8. Januar. Der Ortsteil Hellerau ge-^ hört vom 1. Januar ab zur Allgemeinen OrtskrankenkassL- Klotzsche u. Umg. mit dem Sitze in Klotzsche, wo sich auch das Kassenlokal Königsbrücker Straße 69 befindet. Aunaberg. 7. Januar. Ein großes Winterfest wird am 18. Januar vom ErzgebirgSverein hier veran staltet. Geplant sind ein Festzug mit über 30 Gruppen, sowie sportliche Veranstaltungen auf dem Gelände deS Pöhlberges. Bischofswerda, 8. Januar. ReichStagsabgordneter Gräfe wurde mit 9 von 15 Stimmen zum Siadtverord- netenvorsteber gewählt. Bnchholz, 7. Januar. (Die dianrantene Hoch zeit) feierte Privatier Karl Traugott Beyer mit seiner Ehefrau. Der Jubilar steht im 87., die Jubilarin iin 85. Lebensjahre. Chemnitz, 8. Januar. Auf der Strecke Thnm- MeinerSdorf, wo vor einigen Tagen ein Perionenzug, eiuschneite, blieb gestern früh 6 Uhr wieder ein Güterzug im Schnee stecken. Es wurden sofort Hilfsmannschaften, herbeigerufen, und es gelang, bis zum Mittag die Strecke wieder frei zu machen. Döbel«, 8. Januar. Im Hotel zur Sonne fand eine Versammlung von Interessenten statt, welche die Gründung einer Gewerbeschule bezwecken. Es wurde ein aus 13 Per sonen bestehender vorbereitender Ausschuß gewählt. An daS Ministerium des Innern wurde eine Eingabe gerichtet, die Errichtung einer Gewerbeschule in Döbeln zu genehmigen und durch Barzuweisunqen zu unterstützen. Frankeuberg, 8. Januar. Für die Anmeldungen zur 32. Verbandsausstellung deS Landesverbandes Sächsi scher Geflügelzüchterveretne vom 24. bis 26. Januar 1914 in Franeenberg ist auf vielfachen Wunsch aus Züchterkreisen eine Nachfrist bis Montag den 12. Januar mittags gewährt worden. Nach diesem Zeitpunkt können Anmeldungen nicht mehr angenommen werden. Die reiche Ehrenpreisliste hat noch weitere Zuwendungen erfahren. Großröhrsdorf, 7. Januar. (Eine große und überraschende Weihnachtsfrende) bereitete Frau Kommerzienrat Großmann dem Personal des C. G. Großmannschen Fabriketablissements dadurch, daß sic zum Andenken an ihren so früh Heimgegangenen Gatten am 1. Januar 1914 eine Stiftung von 20 000 Mark errichtet hat. Die Stiftung, die den Namen Max-Stiftung tragen soll, ist zum Wähle der Beamten und Arbeiter der Fabrik begründet worden. Frau Kommerzienrat Großmann hat bereits in früheren Jahren eine Reihe von Stiftungen er richtet, ebenso haben die Inhaber der Firma sich in gleicher hochherziger Weise betätigt. So wurden seinerzeit der Ge meinde 100 000 Mark zur Errichtung nnd teilweisen Unter. Haltung des jetzigen Krankenhauses „Karl Großmann-Stift" übergeben, wodurch die Gemeinde überhaupt erst in den Stand gesetzt wurde, den Bau des so nötigen Krankenhauses vornehmen zu können. Außerdem wurden noch folgende