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Sächsische Volkszeitung : 04.04.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-04-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-190304047
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19030404
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19030404
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-04
- Tag 1903-04-04
-
Monat
1903-04
-
Jahr
1903
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 04.04.1903
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soliderer Erleichterung an diese Kreise abgeben; sei es, das; sie Vereinen und Genossenschaften, denen nach österreichischem Vorbilde der Staat Maschinen überlassen will, durch Garantie- Übernahme oder Ueberlassung von Terrain für eine gemein schaftliche Werkstatt oder durch Gewährung billigen Kredits Hilfe leisten. Tie kommunalen Gas- und Elektrizitätswerke rc. haben sogar ein Interesse an der Einstellung solcher Kleinkraft maschinen, für welche sie die Betriebskraft liefern; insbe sondere können Gaswerke das Gas für Betriebszwecke viel billiger liefern als für die Beleuchtung, da die Betriebs- kraft am Tage in Anspruch genommen wird. Weit ans- schauende Gemeindeverwaltungen gehen deshalb immer mehr dazu über, Gas- und Elektrizitätswerke in kommunale Regie zu nehmen, um sie zugleich in den Dienst solcher Bestre bungen zu stellen. Manche Gemeinden haben denn auch durch Herabsetzung der Preise für Gas und Elektrizität zu Motorzwecken, soivie durch Beschaffung von Motoren und ihre mietweise oder käufliche Ueberlassung an Gewerbe treibende unter günstigen Bedingungen auf die Vermehrung der Motorbetriebe hingewirkt. Auch in der Förderung des Genossenschaftswesens kann sich die kommunale Sozialpolitik zugnnsten des Handwerks betätigen. Abgesehen von der schon erwähnten Mitwirkung bei Beschaffung von Maschinen :c. für geiverbliche Genossen schaften, können z. B. die konununalen Sparkassen durch Kreditgewährung die Gründung von Erwerbs- und Wirt schaftsgenossenschaften unterstützen. Namentlich sollen auch die Gemeindeverwaltungen die Handwerkergenossenschaften durch Zuwendung von Aufträgen fördern. Dies wurde auch im vorigen Jahre in der Koimnissionsberatnng des Antrages Trimborn ausdrücklich betont. In Oesterreich werden vielfach die Stadtverwaltungen von den Regierungs behörden darauf aufmerksam gemacht, dag in ihrem Bezirke eine leistungsfähige Genossenschaft bestehe, die auch zur Uebernahme größerer Aufgaben eingerichtet sei, welche der einzelne Handwerker bisher nicht habe übernehmen können. Auf diese Weise ist es dort mehrfach gelungen, die Heran ziehung von Werkgenossenschaften bei Submissionen n. dgl. erfolgreich anznregen, bei denen die kleinen Handwerker sonst grundsätzlich ausgeschlossen waren. Bei einein solchen Vorgehen bleibt der freien Konkurrenz immer noch genügend freier Raum. Wenn in solcher Weise die Gemeindeverwaltungen neben den Staatsbehörden, Handwerkskammern, Innungs nusschüssen rc. an einer einheitlichen Aktion zur praktischen Förderung des Handwerkerstandes Mitarbeiten, so wird die vom Zentrum «Antrag Trimborn) gegebene Anregung gute Erfolge zeitigen. politische Rundschau. Deutschland. — Ter Kaiser in Dänemark. Die „Hohenzollern" mit dem deutschen Kaiser ist um 7» Uhr in Kopenhagen unter dem Salut der Joris und der hier liegenden Kriegs schisse vor Anker gegangen. König Christian begab sich in Begleitung des Kronprinzen und des Prinzen Christian an Bord der „Hohenzollern" und kehrten nach kurzer Zeit zurück, worauf Kaiser Wilhelm mit dem Prinzen Albert von Schleswig-Holstein Sonderlmrg-Glücksbnrg und dem Gefolge unter jubelnden Hurrarufen der zahlreichen Menschenmenge das Land betrat. Der König empfing den Kaiser an der untersten Stufe der Landiingsbrücke und hies; ihn mit Kuß und Umarmung willkommen. Nachdem der Oberpräsident von Kopenhagen den Kaiser im Namen der Stadt bewill kommnet, bestiegen der Kaiser und der König den Wagen und fuhren nach Schloß Amalienborg, von einer zahlreichen Menschenmenge lebhaft begrüs;t. Um 0 Uhr begab sich der Kaiser nach dem Resideuzpalais zur Begrüs'.nng der Kaiserin- Witwe Maria Ieodoroivua, der Königin von England, der Kronprinzessin von Dänemark und der übrigen königl. Damen. Kaiser Wilhelm wurde vom König von Dänemark znm dänischen Admiral ernannt. Prinz Waldemar von Däne mark wurde ä ln mü>'- der deutschen Marine gestellt. Der König brachte bei der Tafel in deutscher Sprache einen Trinksprnch ans, den Kaiser Wilhelm willkommen heißend und wünschend, das; sein Besuch znm weiteren Gedeihen des herzlichen Verhältnisses zwischen beiden Häusern und stammverwandten Völkern beitrage, und trank auf das Wohl des .Kaisers, der Kaiserin, für deren baldige Ge nesung er die aufrichtigsten Wünsche hege, und des kaiser lichen Hauses. Der Kaiser erwiderte dankend ans auf richtigstem, trenerfüllten Seemannsherzen für die hohe Ehre, ihn znm Admiral der dänischen Flotte zu ernennen, die mit ehernem Griffel ihn unter die Geschichte in die Tafel der Weltgeschichte eingeschrieben. Ich, der jüngsten einer unter Europas Herrschern, neige mich in Ehrfurcht vor unserem Haupte und spreche ans tiefstem vollen Herzen: Gott schütze, erhalte und segne Eure Majestät, zu dem wir aufblicken als gnädigen, sorgen- und herzensvollen Landes- vater, der ein Muster als Ehemann und Vater ans dem Throne. Der Kaiser schlos; mit einem Hoch ans den König. Im p r e n s; i s ch e n Herrenhanse machte am Donnerstag der Präsident Fürst Wied Mitteilungen über die Geschäftslage des Landtages. Danach hofft man im Abgeordnetenhause mit dem noch vorliegenden Material bis znm 2K. April fertig zu werden. Bei der Etat 8- beratnng machte Minister Budde die erfreuliche Mitteilung, das; der Eisenbahnverkehr in den letzten Monaten sich außerordentlich gehoben habe. Infolgedessen wird das bei der ersten Etatsberatnng im Abgeordnetenhause von; Fi»a»zmiiiister auf 37> Millionen veranschlagte Defizit im Staatshaushalt für 1002 vollständig verschwinden. Diese Mitteilung wurde begreiflicher Weise mit lebhaftem Beifall ausgenommen. Beim Justiz-Etat erklärte ans eine Anfrage der Instizminister Schönstedt, der Ent- wnrf zu einem Fideikommißgesetz sei vollendet; der Gesetz entwurf soll auch ans die bestehenden Fideikommisse an wendbar sein, aber ans den Gros;grnndbesitz sich beschränken. Gegen diese Einzelheiten wurden in der Debatte von den Herren v. Below-SaleSkc und Graf Ziethen-Schwerin verschiedene Bedenken erhoben, die Minister Schönstedt znrückwieS. Beim Etat des Ministeriums des Innern teilte Minister von Hammerstein mit, das; die Regierung demnächst ein SchnlverwaltnngSgesetz vorlegen wolle. Oberbürgermeister Bender-Breslau wollte nicht anerkennen, daß die Großstädte besondere Vorteile vom Staate hätten, und bemängelt den Widerstarrd der Kreisbehörden gegen die Vereinigung der Vorortgemeinden mit Großstädten. Herr Löhning-Halle forderte eine Aenderung der Reichs- gesetzgebung dahin, daß die Städte mehr Freiheit haben bezüglich der Einführung indirekter Steuern. Minister v. Hammerstein meinte jedoch, vom Reiche sei da nicht viel zu hoffen, habe doch der Reichstag sogar die Ab schaffung bestehender indirekter Abgaben wie der Mahl- und Schlachtsteuer beschlossen. Aus der übrigen Debatte bei diesem Etat war nur noch die Kritik des Oberbürger. Meisters Lentze an einer Entscheidung des Kammergerichts bemerkenswert, wonach dem Fürsorgegesetz nur die Kinder unterworfen sein sollen, die eine verbrecherische Handlung begangen haben, nicht auch die, die in einer bedenklichen Atmosphäre leben, tvie die Kinder von Säufer und Pro stituierten. Diese Kritik fand teilweise Zustimmung, doch war man im Allgemeinen anscheinend mit der Negierung der Ansicht, daß zu einer Revision des Gesetzes die Zeit noch nicht gekommen sei. Beim Knltnsetat brachte Pro fessor Hillebrandt-Vreslan Klagen aller Fakultäten znm Ausdruck über den Niedergang der Unterrichtserfolge ans den humanistischen Anstalten, den Gymnasien, namentlich in Katein und Griechisch. Es werde zu wenig auf das mnltnin, zu viel ans das »miltn gesehen. Das Reform- gymnasinm wirke nur nachteilig, weil es nach zwei Fronten hinwirken ivolle und nicht einem einheitlichen Gedanken diene. Mit Recht werde auch von den Lehrern an den Oberklassen der Gymnasien über Ueberbürdung geklagt. Tie Weiterberatnng wurde dann ans Freitag vertagt. — Das preußische Herrenhaus beschäftigte am Dienstag eine Petition der Stadt Eharlottenbnrg um Maßnahmen zur Beseitigung der Fleischtenernng. Die Sachlage hatte sich aber seit Abfassung der Petition be deutend geändert und beleuchtete daher in drastischer Weise, wie übertrieben und tendenziös die Klagen über die Fleisch not waren. Der Landwirtschaftsminister hat die Preis bewegungen in 2!) der größten Städte der Monarchie für das ganze Jahr 1002, und in 303 Städten für die ersten !> Monate des genannten Jahres znsammenstellen lassen. Die Regierungspräsidenten und Landwirtschaftskammern berichteten übereinstimmend, daß ein Rückgang des Fleischverbrauches ans den: flachen Lande und in den kleinen Landstädten überhaupt nicht stattgefnnden habe, in den industriellen Orten aber der Rückgang des Schweine- sleischverbranchs nur znm kleinen Teile der Preissteigerung, znm größeren dem augenblicklichen Darniederliegen des geiverblichen Lebens znznschreiben sei. Von einem für die Volksgesnndheit und Volkswohlfahrt bedrohlichen Charakter der eingetretenen Verminderung des Fleischverbrauchs, »vorüber so leidenschaftlich geklagt wurde, kann also keine Rede sein. Landgerichtsdirektor Schmitz, Vertreter für Düsseldorf im preußischen Abgeordnetenhanse, ist znm Land gerichtspräsidenten in Landsberg a. Warthe ernannt worden. Dadurch erlischt das Mandat eines der fleißigsten Zentrnms- mitglieder des Landtags. Eine Ersatzwahl wird aber wohl, da die Landtagssession in vier Wochen zu Ende geht und im Herbst die allgemeinen Nenwahlen stattfinden, nicht mehr notwendig sein. — Der Hausherr in Bayern ist der Evangelische Bund. Das sprach der Redner Boehtlingk in der Münzt,euer Antijesnitenversammlnng ans. Nach den „M. N. Nachr." tat er folgenden Ausspruch: „Es gelte nicht bloß den Kampf gegen die Aufhebung des 8 2, sondern den festen Entschluß, nicht zu ruhen, bis unser Hans wieder rein sei; das brauchen wir uns nicht wehren zu lassen, das sei unser HanSgesetz und unser Hansrecht". Und dieser ungeheuerlichen Anmaßung und Ueberhebnng spendeten die Protestanten" lang anhaltenden Beifall. Also die um Boehtlingk, Kranßold, Lehmann und Meyer-„Wartbnrg" sind die „Hausherren" in Bayern, die das „Hansrecht" wahren und nicht ruhen, bis „ihr Hans wieder rein" sei. Wenn es sich wirklich um i h r Hans handelte, das sie von allen möglichen „Nattern", als da sind Christus- und Gottesleugner, Freimoralisten und Jngendverführer, „reini gen" wollten, dann würden wir ihnen gute Verrichtung wünschen. Aber wie sich ans dem Zusammenhang klar er gibt. »vollen sie die katholische Kirche in Bayern „reinigen". Man muß sich den Satz zweimal ansehen. Es handelt sich da nicht mehr um die Fernhaltnng der Jesuiten, sondern um die Reinigung von heutigen Hausinsassen überhaupt, von den — Römlingen, d. h. den überzengnngstrenen Katholiken. — Interessante Wahlanfstellungen. Im Wahl kreise Lennep-Mettmann ist von den Nationalliberalen der bekannte kultur-kämpferische Heißsporn Landtagsabgeordneter v. Eynern ausgestellt worden. Die Vertrauensmänner des Bundes der Landwirte haben beschlossen, diese Kandidatur keinesfalls zu unterstützen. Man bewirbt sich aber trotzdem eifrig nm die Stimmen des Landbnndes. Die „Freisinnige Zeitung", die dort das Mandat des freisinnigen Abgeord ncten Fischbeck verteidigen muß (übrigens auch ein Beweis für die „Einigung" aller Liberalen!), erinnert nun daran, das; Herr v. Eynern im Abgeordnetenhanse den Bnndes- führer Di. Hahn „gefährlicher als einen Sozialdemokraten" genannt hat, und die landbündlerische „Deutsche Tagesztg." bemerkt dazu: „Uns persönlich würde der bisherige Abg. Fischbeck gegenüber Herrn v. Eynern noch als das kleinere Uebel erscheinen." Einen anderen Nufer im Streit gegen die Katholiken stellen die Nationalliberalen angeblich im bayerischen Wahlkreise Fürth-Erlangen-Heröbruck auf, näm lich den Professor Grafen du Moulin-Eckart, der jüngst in München n. a. daö Denkmal Tillys als eine „Schande für Bayern" bezeichnet und dadurch einen Sturm der Ent rüstung im Lande hervorgernfen hat. Selbst viele Liberale waren über die Redeweise des Grafen du Mottlin entsetzt. Und nun soll er in den Reichstag gewählt »verdenI Recht so — dort ist die Stelle, »vo solchen hohlen Schwätzern und Hetzern gründlich heimgeleuchtet »verden kann. Die Freundlichkeit der Nationalliberalen in Lennep-Mettmann »vird von der freisinnigen Volkspartei übrigens im Wahl- kreise AscherSleben-Halberstadt-Wernigerode brüderlich der- gölten durch Aufstellung des I)r. Schneider-PotSdam gegen den bisherigen nationalliberalen Abg. Rimpau. Es geht halt nichts über die liberale „Einigung"! Die Frankfurter Nationalliberalen scheinen sehr in Verlegenheit uin einen Gegenkandidaten gegen das Zentrum im Wahlkreise Höchst- Homburg-Usingen zu sein. Denn sie haben sich dafür einen Berliner, den Justizrat vr. Riesser, verschrieben. Von diesem Kandidaten kann man wenigstens »licht sagen, daß er „nicht weit her" sei. — Recht merkwürdig scheint dar Verhältnis zwischen den Nationalliberalen und den Welsen im Herzogtum Braunschweig zu sein. Diese angeblichen Todfeinde stellen zusammen mit den Konservativen und dem Bunde der Landwirte in Braunschweig-Blankenbnrg den Kreisdirektor Langenfeldt auf. Die Antisemiten machen bei diesem antisozialistischen Kartell nicht mit. Ebenso treten in» Wahlkreise Holzminden-Gandersheim Harzburg die Nationalliberalen mit den Konservativen und Frei sinnigen geschlossen für den „gemäßigt-welfischen" Koinpro- Mißkandidaten Notar Kurt v. Damm in Wvlfenbüttel ein. Auch hier gehe»» die Antisemiten gesondert, aber untersliiyt vom Bunde der Landwirte, vor mit der Kandidatur des katholischen Oberamtsrichters Dr. Brandis-Vrannschweig, für den inan auch die hier allerdings nicht zahlreichen Zentrumswähler zu gewinnen hofft. In Brannschiveig Blankenburg uud Wolfcnbüttel Helmstadt hat das Zentrum in der Person des Abg. Trimborn Köln einen Zählkandi daten aufgestellt. Das ist recht; auch die kleinsten karho tischen Minderheiten sollten überall, wo es nur irgend gebt, selbständig Vorgehen, denn mich ihre Stimmen zählen mit bei de»» Gesamtstiminenzahlen der Parteien, die für das moralische Gelvicht und das Ansehen der Parteien von größter Wichtigkeit sind. Oesterreich-Ungarn. — Der Versassungs-Ausschuß hat beschlossen, dm A>»trag auf Aushebung des 8 14 Z" stellen. Dieser Beschlus; dürfte kann» einen praktischen Erfolg haben, »veil ja der österreichische Staat den 8 14 so lange nicht enlbchrm kam», als durch die Geschäftsordnung keine Garantie von der Möglichkeit der Parlamentarischen Arbeit gegeben in. — Au sämtliche Mitglieder der Antiduell tzig.» wurde vom Armeekommando der Befehl zum Austritt er teilt. Wie die „Neichspost" mitteilt, haben manche am ihre Charge»» verzichtet, andere Angehörige des Lfnzierc- standes haben einfach ihren Austritt ans der Liga geniettm, andere wieder habe»» es vorgezogen, gar nicht zn antworten. Von Seite der Liga ist keinerlei Einfluß auf die weiteren Entschließungen genommen worden, da man vermutlich von der Ueberzengnng ausgeht, daß ii» diesen» Falle, wo es sich ja um keine prinzipielle Stellnnguahme für das Tnell, sondern nur um eine Erfüllung eines militärischeu Äm- trages inbezug auf eine Vereinsmitgliedschaft handelt, eine Privatangelegenheit jedes einzelnen vorliege. Aus Stadt und Land. Dresden, 3. April IM. * Se. Majestät der König hat genehmigt, das; der Prinz Friedrich von Schönbnrg-Waldenburg das ihm von Sr. Heiligkeit dem Papste verliehene Ehreickreuz „pm llcmionni. 6t, Uontniioo^ annehme und trage. * Am 1. April verschied in Klein-Zschocher bei Leipzig der General der Infanterie z. D. Gottlob Freiherr v. Hodenberg. Die Beisetzung findet Sonnabend, den -1. April, nachmittags 3 Uhr von der Parentationshalle des inneren Nenstädter Friedhofs ans, statt. * In der Nacht znm 2. April entschlief in Dresden der frühere Kaiserl. Deutsche Gesandte Herr Wirkl. Geh. Rat Le Maistre, Exzellenz, ein Bruder des Dresdner Polizei präsidenten. * Bei dem feierlichen Empfang unseres Königs »verden sich außer den Schulen, den Innungei», den Turnern nnd den Militärvereinen zahlreiche Damen beteiligen. Am dm» Wiener Platz soll den König vor allem die weibliche ^ämi- jngend begrüßen, während anf der Prager- und Oeeiumze bis zum Altmarkt Knabe»» und Mädchen Spalier bilden. Die Begrüßungsansprache »vird Oberbürgermeister Bcmler halten. * Sächs. Knnstansstellnng Dresden l!><>:'., anf der Brühlschen Terrasse. Die Jury, die am N). d. M. zusammentrcten »vird, besteht aus den Herren: für Maler: Hofrat Prof. Kießling, Ad. Fischer-Gnrig, Max Pietjchinann, Prof. Osinar Schindler, W. G. Ritter, Franz Kunz. Fr. Heyser, Prof. Max Klingcr, Prof. Fritz von Uhde: mr Bildhauer: Prof. Earl Seffner, H. Wedemeyer. R. I. Fabricius, Prof. H. Epler, Prof. N. Hölbe; für Graphiker: Prof. Ed. Büchel, Ludwig Otto, G. Jahn, Prof, »arl Köpping. * Die Wahlkomitees des 2. Wahlkreises G'öbaw. des 0. (Tharandt), des 12. (Leipzig-Stadt) und des in. (Leipzig-Land) haben den Beschluß gefaßt, zu der bevor stehenden Reichstagswahl Herrn Jnstizrat T>r. Porsch als Zentrnmskandidaten anfznstellen. * „Unter derLehrc von derProbabilität versiebt mai» die Lehre davon, daß der Mensch immer das tun soll, was am leichtesten zu tun ist und am mcisteu Nuneu bringt. Keine andere Lehre der Welt wendet sich so unge schminkt an de»» Egoismus des Menschen." Diesen argen Unsinn läßt das Annaberger Wochenblatt (Nr. 71 vom 31. März) den Herrn Kirchenrat Snperintendenteu I>». Schmidt in der Annaberger Protestversammlung gegen Aufhebung des 8 2 des Jesnitengesetzes an» 30. März reden. Wir nehmen zur Ehre des Herrn Schmidt an, daß er dieses tolle Zeug nicht gesagt hat und dem Wochenblatt eine gepfefferte Berichtigung zngehen lassen »vird. * A»»f den sächsischen Staatsbahnen laufen zur Zeit zehn Personen- bezw. Packmeisterwagen mit elektrischer Beleuchtung. * Der monnmentale Neubau des Gesariltmnüsteriuiiis am Elbufer lleustädterseits zwischen Königin Carola und Albertbrücke ist nunmehr soweit vorgeschritten, das; man de»» mächtigen Bau in seinen äußerer» Formen übersehe»» kann. * Z»l der Liste, enthaltend die Namen zweifelhafter Firmen im Auslande, sind weitere Ergänzungen eiuge- gangen. Dieselbe liegt iin Geschäftszimmer der Handels- kammer, Ostra-Allee 9. parterre, a»»S. * Der Sächsische Athleten-Verband hält seinen diesjährigen Herbstwettstreit an» 23. August in Waldhein, ab. ' Auf die Arbeiterzä finden wird- seien die < sicher aufmerksam gemach * Die gestrige Stadt von dem Antwortschreiben t giums. betreffend einer Wok m den letzten Jahren erlasse ivuinimg von kleinen Wohn» »eil» der Rat mit. daß er noä> solange absehen werde siaiislik. welche für diesen Tr«ck erschienen sei. — A hanrke über die Grnndre g,bi (ich. daß iin Jahre 1' io Millionen Mk. betragen deniend zurückgegangen feie» zum Vorträge gebracht wor! zenngcr Verzinsung veraus P. Prozent für erstklassig ?ie Gesamtausgabe ist aus 8K veranschlagt. Das Kollegin» ausichusses. Ferner erklär» auch im Vorjahre entstanden Iranlcnkassen mit der Erhö » Prozent einverstanden mankeiigeldes auch bei gescl ' Beilage. De apologetische Flugblatt katholische Deutschland: Sozialdemokratie", bei, machen. * Bei der neu cing im Zladtgebiete haben s in der Zustellung ergebe dies gütigst entschuldige iicheruug, daß unsere Zustellung derart zu r zu Klagen sich bieten >vi Niederpoyritz. Nac! der Ltraßeilbahn angefi am kommenden Montag »verden. Arbeiter »volle Bauleitung im „GustavI Döbeln. Die zun» kegeln errichtete Festhc und gewährt Raum fü März »vnrden hier von d» und 100 Alizeigen ersta» Leipzig. Der säcl ireiwilligen innerhalb dei Gaben eine Not- »md l benimmt, sächsischen Leh waren, wegen Siecht"» und dadurch »mverschnl! raten sind, Uuterstütznng sind l'>.'»00 Mk. Vorhand elf Streiks nnd zwei meistens nur kleine Pc des Zteinbildhanerstreik und hartnäckigen Streik Tie elf Streiks verteil Betriebe, in denen 40> davon beteiligten sich > die streikenden znsann den Anssperrimgen wi Reudnitz hat sich ein 40jä Krantheit erschossen. — iimmg stimmten für dm ">u und gegen dasselbe verstorbene Mitglied Tcarla, ist nnter große mölkernng znr letzten Crimmitschau. In mctzten Protestversamml» rat gefaßten Plan einer Ttellung genommen. ^ eine Nesnlntioi» einstiiin» des Stadtrats scharf ge Chemnitz. Am 1.2 ßlmldirektoreii, die Her: durch Herrn Schnlrat eingesührt. — In der Bewohner durch Erhän schweres Leid soll ihn i Zwickau. In einer wurdc nach einer lebhas Einkommensteuer »m 20 städtischen Fiiianzverhäl: den öffentlichen Berkel 7,000 Mk. für Einlösung der Pfänder nnbeimttc gegeben »vnrde, daß e toter 2000 Mk. znr Be» ichenkt hat. Die Bert» und 7 Uhr in den Ziga nnd Liebe erfolgt Zwickau. Die Lac n. Mosel ist durch ciri worden. Daö Feuer ei melden, auf noch »mau Fabrikgebäudes und g 'ich. Die 3 Spritzen, » nnter ihnen a»»ch die konnten nur »venig h Firnisgraben eine groß wahrscheinlich das ga To sind Kessel- und W Feuer dauerte bis gcge trägt, wie wir erfahre» sicherimg gedeckt. Wi Feuer sogar von Fährb sind glücklicherweise »»ich heißt, soll beim Lösche haben. Der Betrieb w Tagen »vieder aufgenon Hohenstein-Ernstth Tonnekalb am Sonnta Kalklöschen heißer Kalk ist gleichfalls schwor vc»
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