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Freitag de» 26. September 1919 »nckst früh und energisch genug amtlichersefts gefördert wer den kann. Bei dem augenblicklichen Tiefstand unserer- Va luta geht es aber nicht an, daß jede amtliche Kontrolle aiif- Pehoben wird. Soll aus dem Export für unsere Volks wirtschaft wirklich neues Leben sprießen, so muß er syste- ßnatisch erschlossen werden. Die rängst dekretierte Aus hebung aller Konkrollmaßnahmen und der Ausfuhrbeschrän kungen, der Abbau der Zentralisation in den fachlichen Zen- jtralstellen durch Entsendung sach- und faclstundiger Dele gierter des Rcichskommissars für Ein- und Ausfuhrbe willigung in die Bundesstaaten muß höchst verderblich wir ken. Die deutschen Waren- und Fertigerzeugnisse im Aus- kairde sind zurzeit spottbillig, oft billiger als den auslän- bischen Industriellen die entsprechenden Rohstoffe zu stehen kommen. Die Erklärung dafür liegt im Tiefstände unserer Valuta und den günstigen Erzeugungsniethoden in Deutsch land. Das Ausland wird seine Industrie durch Schutzzölle gegen das vermeintliche deutsche Schleuderangebot schützen müssen. Das ist eine ungeheure Gefahr für unsere Wirt schaft, weil ihr so die Werte verloren gehen, die nur ihr tzukommen und die sie dringend braucht. Es gibt nur ein Mittel dagegen, Preisfest'etzungen und Ausfuhrkontrolle fvon seiten gewerblicher^Zentralstellen, hinter die die Auto rität des Staates zu stellen ist. Die Furcht vor einer dadurch «entstehenden Buraukratisierung unserer Außenwirtschaft ist hinfällig gegenüber der Gefahr, die aus einem unbeschränkt wirkenden Außenhandel für die Allgemeinheit erwächst. ! Es ist daher dringendes Erfordernis, ja, hier darf man sich ! wirtlich des beliebten Ausdruckes bedienen, es ist das Ge- j bot der Stunde, daß die Aufhebung der Ausfuhrzwangs- f Wirtschaft rückgängig gemacht wird und starke Persönlich, keilen des Wirtschaftslebens, nicht politische Geheimräte, die Regelung in die Hand nehmen, bis wir zu normalen Zu ständen zurückgekehrt sind und die Freiheit der Persönlich keit „im freiesten ^taat der Welt" kein utopostischer Begriif mehr ist. Zehn MnrL pro Mord Von unserem Berliner Vertreter- So weit sind wir also schon: Fehn Mark pro Mord! Was haben wir dem ristsiichen bolschewistischen Regime noch voran-?, in seiner krassesten Form noch voraus? Zu dieser todernsten Frage muß mau kommen, wenn man die neuen, von zuständiger Stelle gemachten Ent- chnllungen aus dem Treiben der Kommunisten ans sich wir ken läßt. Nach diesen Schilderungen steht es fest, daß so wohl in Halle wie in Berlin „ M ö r d e rz e n t r a l e n der ko m »i n n i ist i s ch cn Partei " existieren. Sie be-. stehen aus je 7 Mitgliedern und stehen miteinander in -engster Verbindung. Tiefen Dingen kam inan auf die Spnr durch die Ergreifung des Mörders des Inspektors Blau, der nach einem Besuch einer kommunistischen Ver- fsammlung überfallen, gefesselt und in die Spree geworfen Wurde, und zwar um nichts anderes willen, weil er im Verdacht stand, die kommunistische Versammlung zum Zwecke der Bespitzelung zu besuchen. In Halle wurde ein notorischer Verbrecher, der einen Nanbmordversuch auf einen politisch gänzlich ünbelasteten Arbeiter unternommen hatte, jfestgenommen, und er erklärte, daß ein komiuunistischer „Ausschuß" ihn für einen Mord auf zwei ihm „besonders bezeichnet« Personen "gedungen habe. Für jeden ansge führten Mord wurde ihm ein Honorar von — zehn Mark — -in Aussicht gestellt. Es hat sich bei weiteren Nachforschungen über alle diese Dinge herausgcstellt, daß ein regelrechtes Revolutionstri- bnnal der Bolschewisten nach russischem Muster besteht. Es Hat eine Liste all derjenigen Personen ausgestellt, welche demnächst, jedenfalls aber wenn die Kommunisten zur Herr schaft gelangten, durch Morde zu beseitigen seien. In Flugblättern, die man zu tausenden fand, wurden für die nächste Zeit große kommnnistische Unternehmungen ange kündigt. Es scheint in der Tat, als ob unserem gequälten Lande »md Volke auch -das Letzte, das Schwerste und Gräßlichste, nicht erspart bleiben wllte: Das Versinken im asiatischen Morast! Welche schweren Prüfungen uns gerade für die wichsten Monate noch bevor stehen, zeigt die Aufdeckung die ser Macl)enichasten zur Genüge. Muß nicht gerade diese Tatsache dazu beitragen, uns alle, auch diejenigen, die aus , Irgend einem Grunde noch verärgert zur Seite stehen zu ' Müssen glauben, in enge Sch i cks a I s g e m c i n s ch a ft Zusammen zu schmieden? Die kommenden Wochen und Monate, ein Mittler des Hungers, der Not und Entbehrung, Dazu der Kälte und der Arbeitslosigkeit kann Stimmungen De ranzüchten, welche den kommunistischen Vernichtungs- Plänen sehr willkommen sein und ihnen die Durchführung -ihrer Absichten ermöglichen würden. Darum müssen wir Kn klarer Erkenntnis der ungeheuren Gefahr, die wir noch jzu übenvinden haben, ohne Unterschied der Partei fest zu- sanimenstehen,' um einen gewaltigen Wall gegen Ueberflu- mrng unseres Landes und Volkes mit aller Der alles ver achtenden bolschewistischen Welle zu bilden. Kommunrstenpliino Hamburg, 25. September. In einer in Hauen: g abge- hc 'lenen G e h e' m v e r s a m m l n n g der Kommunisten «gab einer der dortigen kommunistischen Führer Tr. Leu m- Dowski, einen U-veiblick und die nächsten Absichten der Kom munisten. Er stellte etwa folgende Richtlinien auf: Jede Mn tsb . ' l 1 ik m utz vorläufig a u > h o r e n . da sie zu nichts sühit als zu vorzeitiger Zersplitterung Der- K r a f t e. M ! 1 em nächsten großen S Waa - muß bis Januar gewartet werden, dann werde den Kommunisten Der Sieg wie ein reifer Apfel in den Schoß fallen. Durch jHunger, Kohlcnnot und Kälte werde die Bevölkerung bis ßu diesem Zeitpunkte derart zermürbt sein, daß sie der kom munistischen Idee wieder zugänglich wäre. Große Hoff nungen setzt »ran ans die zurückkehrende.r Kriegsgefangenem, Die. tönrerlul und seelisch gebrochen, der konimuinstUchen st Propaganda leicht Zugang'»!, sein würden. Besopdeis die vielen Ueberlärrfer unter ihnen wcften geeignetes Material für di« kommunistische Propaganda. Für Waffen und Munition fei hin reichend geicrgt. Die Negie- nmgslnippen bekommen dagegen keine Munition mehr, da die Arbeiter sich Neigern würden, weiterhin solche arzustrtigen. Bezüglich des Verhall-as gegen die Regie- rurigst,rippen müsse zunächst ein geordnetes Verfahren ein geichlugen -werden. Jede Provokation w» zu Unterlasten, man müsse ihnen im G< genteil freundlich »nd z»-- vorkrmirrend begegne». um sie in Sicherheit zu wie >>i. Die Konferenz der Finanzmiuister München, 25. September. W. T. B. meldet: Bei den zwischen den einzelstaatlichen Finanzministern im Residenz schlosse von Bamberg stattgehabten Verhandlungen, die den Charakter einer unverbindlichen Aussprache trugen und wobei Beschlüsse nicht gefaßt wurden, gelang es, für die weitere Behandlung der zurzeit im Vordergründe stehenden wichtigen Fragen eine Uebereinstimmung zu erzielen, die den Lebensnotwendigkeiten sowohl des Reiches wie der Gliedstaaten Rechnung trägt. Berlin, 25. September. Die von einer Korrespondenz verbreiteten Mitteilungen stiber die vertrauliche Konferenz der einzelstaatlichen Finanzminister irr Bamberg sind von A bis Z erlogen. Da sie geeignet sind, üblen Börsenspeku lationen und sonstigen Treibereien Vorschub zu leisten, er klärt der preußisch,« F i n a n z m i n i st e r, daß sich jene Konferenz befaßt habe rr) mit der durch die neue Ncichs- abgabenordnung bedingten Umgliederung der einzelstaat- lien Finanzzweige in die Reichswirtschaft, l>) mit dcfi Frage der Uebertr-cigung der einzelstaatlichen Eisenbahnen auf das Reich, e) mit der Regelung der aus der Umgliederung sich ergebenden Beamtenfragen und den jetzt zu 'gewährenden einmaligen Beschaffungszulagen für Beamte und Arbeiter. Dia Zfteuerst'oruLrrnHen Berlin, 25. September. Bei der Beratung des NeichS- not-opfers inr 10. Ausschuß der Nationalversammlung wurde auf Grund von Bedenken der Rechtsparteien die Beratung über 8 1 ansgesetzt. Ein zum 8 2 Absatz 2 eingebrach- ter Antrag der Deutschen Volkspartei über die Frei lassung der Ausländsdeutschen vom Reichs- notopser wurde ab gelehnt. Ein Negierungsvertreler > stellte fest, der Gesetzentwurf beabsichtige nicht, der Privcst- indilstrie das Betriebskapital zu entziehen. In der Nachmittagssitzung wurde Absatz 2 pon § 2 an genommen, nachdem der NeichSfuwnzminister darauf auf merksam gemacht hatte, daß nur das A u s l-an d s ver irr ö g e n N i cht d e u t s ch e r der Abgabepflicht nicht unter liege. §8 3 und 4 sowie 8 6 Ziffer 1 und 2 wurden 'un verändert angenommen, dagegen wnrde auf sozialdemokra tischen Antrag Ziffer 3 (A b g ab e n f r e i h e it der Kirchen und reIigiösen Gemeinden) ge strichen. Inr Ausschuß der Nationalversammlung für die Reichsabgabenordnung wurde 8 137 behandelt, nach wel chem, soweit nichts anders vorgeschrieben ist, dergemeine Wert zugrunde zu legen ist. Die Frage, ob den Steuer pflichtigen anheimgestellt werden könne, den Ertrags- § wert zugrunde zu legen, wurde in das Ermesseir der Be - Hörde gestellt. Bei 8 1"2 wurde die Bewertung von j Grundstücken »ach dem gemeinen Werte grund sätzlich beibehalten. Bei landwirtschaftlichen und bebau ten Grundstücken wurde der Ertragswert zugrunde gelegt. Gt>sctzesiivr«trik-l-en in den MuÄ'chLssen Berlin, 25. September. Im 7. Ausschuß der Natio nalversammlung wurden zum Betriebsrätegesed von deutschnationaler und demokratischer Seite Anträge ein-, gebracht, die auf eine Trenn ring der Arbeiter- rr n d An g e st e I l t e n a u s s ch ü s s e hinansliefen. ReichS- arbeitsminister Schlicke bekämpfte die Anträge: Die wirt schaftlichen Bestrekmngen der Angestelltenansschüsse unter schieden sich nicht viel von denen der qualifizierten Ar beiter. Der Ha u s h a l ta u s sch n ß der Nationalver- s a m m l u n g befaßte sich heute mit dem in einem Ergän zungsetat detaillierten Haushalt des Reichspräsi denten. Reichsfinanzministcr Erzberger betonte, der Präsident solle mir die Stellung haben, die ihm die Ver fassung vorschreibe. Weiter teilte er mit, daß der Präsident in einem rsichseigenen Hanse untergebracht werden 'oll, und zwar sei dafür das ehemalige Gebäude des Haus- ministeriums in 5er WWelmstmße in Aussicht genommen. Statt des llnterstaatsfekretärs könne man auch einen Direktor beim Reichspräsidenten etatsm-äßig festlegen. Eine Zentrnmsanregung, bei den zuständigen Aemtenr Referate für die ständige Information des Präsidenten zu schaffen, hielt Herr Erzbevgei- für annehmbar, während ilmi von oemokrati eher und sozialdemokratischer Sei'; entgegen- getreten wurde. Tann wurde lie Beratung uusge' etzt, lim len Fraktionen Gelege mg it zu geben, zur Kanzlers'.a-gs Stellung zu nehmen n. dann nach einer längeren Aussprache äs.,1. den Belagerungszustand der Haushalt des R e i ch s k a n z I :' s angevomme n. D utsiHvr Auelllandshaxdel Fonkfurt u. M. 5 ?-Wien,''er. Daö Messeamt de» interncilionaleu Eiujubrmefts teilt mit, daß der dänische Jndustrierat beichlossen habe, sich auf der Messe offiziell vertreten zu lassen. Die Lin- und Ausfuhrstelle de» Meß- a«teS arbeitet unter Leitung de» Vorstände» der Verkehr» Abteilung der Handelskammer Flach. Die Frankfurter Konsulate der Schweiz, Spanien», Hollands und der skan dinavischen Länder werden während der Däner der ersten internationalen Einfuhrmesse in Frankfurt auf dem Meß- Gelände durch Auskunftsstellen vertreten sein. Der Ge- schäftsverkehr während der Linfuhrmeye wird auch im Film festgehalten «erden. Der Meffe-F lm wird in Deutschland und im neutralen Auslands in mehr al» 1506 großen Lichtspielhäusern je eine Woche lang vorgeführt werden. Nr. 222, Seite 2 Amsterdam, 25. September. Laut „Allg. Handelsbl." ist der Vorsitzende der britisch-n Handelskammer in Deutsch- land Knott beauftragt worden, mit den deutschen Be- Hörden über die Errichtung eines britisch-deutschen Clearinghauses in Berlin zu verhandeln, das den Zweck hat, Ueherschwemmungen mit deutschen Waren, die billiger sind als englische, zu verhindern. Knott ha! bereits mit dem Reichsminister Erzberger und de», deutschen Wirtschafts- und Ernährungsminister Beratungen gehabt. Die deutsche Negierung hat grundsätzlich den- Sr- richtnng eines Clearinghauses zu gestimmt. Die Wirt schafts- und Löbensmittelämter sollen unter Aufsicht britischer Beamten gestellt werden, so baß ohne die Ge nehmigung des betreffenden Amtes keine Waren nach Deutschland ein- aus Deutschland ausgesührt werden können. Der Plan wird demnächst dem britischen Handels- minister zur Billigung vorgelegt werden. Wegen der ties- stehenden deutschen Valuta schlägt Knott vor, daß die Be zahlung der Waren nicht in Bargeld, sondern in Ma terialien erfolge. Die Streiklaze Bremerhafen, 26. Sept. Zum SchiffabrtSslreike in bei, Unterwescrorieu ist zu melde«, baß nicht alle Fisch- dawpfer'oesatzunqen abgemustert haben, sodaß morgen schon mehrere Dampfer wieder in Ses gehen werden. Die Reeder haben beschlossen, in Zukunft keine dem See m a >, >i? b u i, d e anaebärenden Seeleute anzumustern. Bremen, 26. September. Da die Gewerkschaften und der Transportarbeiter!." band, die den Streik akstebnen, st, den, Eintreffen von freiwilligen Hilfskräften keine Piovo katicn? erblicken, hat man mit der Einstellung von frei willigen Hilfskräften aus allen Kreisen der Be Völker»,,g begonnen. Am heutigen Morgen haben sich be reits 400 bis 500 Personen gemeldet, die im geschlossene» Zuge zum Hafen gingen. Die Polizei hat den Schutz der Freiwilliger, übernommen. Bremen, 25. Sepr. Wie ein hiesiges Blatt erfährt, ick „ach Rotterdam dis Weisung gegeben worden, wegen i des S'rests in Bremen vorläufig keine Sckiffe nach Bremen m leiten und dis dahin unterwegs befindlichen Schiffe nach -nderen Häfen fahren zu lassen. Ein für Bremen bestimmt gewesener größerer Banmwolldampfsr von etwa 11000 Tonne» ist bereits in Rotterdam sestgehalten worden und wird boit gelöscht. Berlin, 26. September. Laut „Lokalanzeiger" beginnt die Lage in St eit in sich weiter zu verschärfen. Wie die Direktion der Gasanstalt mitteftt, haben die Ar beiter selbst die geringsten notwendigen Arbeiten nicht ans geführt, so daß der Dienst auch nach der Wiederaufnahme der Arbeit bei der Gasanstalt etwa 14 Tage ohne Gas und Licht bliebe. Auch im Hasen hat sich die Lage verschärft Berlin, 25. September. Wie die „B. Z. a. Mittag meldet, wird die Direktion der Siemenswerke das Nlti matum a b l e h n e n ,'das ihre Heizer ihr gestern abend mit neuen Forderungen überreicht haben, die weit über die Z » g sst ä n d), i ss e des Schlichtungsansschiistes hin- ausgehen sollen. Heute abend findet eine Versammlung de, Hanpivertmiienslente in der Metallindustrie, in der über die Streiklage beraten werden soll, statt. Ern Aufruf ein die Berlin, 25. September. Ter Cbef der Admiralität, Konteradmiral v. Throta richtete einen Aufruf an die Marine, in dem er u. a. ansführt: Man stehe mit der Aist stellung des neuen Etats und der Verabschiedung der Ent- schädigun-gsgesetze am Ende einer großen Zeit . der deutschen Marine. Die deutsche Marine habe - die unvergleichlich schöne Aufgabe löten könne», ein Binde- ! glied zu sein zwischen -der Heimat und all den Söhnen , deutschen Bodens, die in der Welt ihre Kräfte einfetzen. Jetzt sei die deutsche Marine z u s a m m e n g e b r o ch c n. Tie Friedensbedingungen böten der Marine keinen Raum mehr für all die deutsche Manncskraft, die ihr früher zuftrömte. Jetzt heiße es, überall Hand anlegen, um auf dem neuen Boden wieder eine Zukunft aufzubauen. Trotz allem möge »ns, auch wenn wir anseinandergeben müßten, die alte Kameradschaft nicht verloren gehen wie auch die Liebe zum Vaterlande! .Pi-lmkehr d--r KrfeAszefsrrgenen Köln, 25. September. In Koblenz trefseii täglich zwei Züge mit Gefangenen aus amerikanischer Ge-fangenschaft ein. Diejenigen, welche linksrheinisch zu Hause sind, bleiben im Durchgangslager Koblenz, tvährend die übrigen ans dem unbesetzten Deutschland nach Limburg weiterfahren. Berlin, 25. September. Im Laufe dieser Woche sollen 32 000 Kriegsgefangene auf deutschem Boden ein- treffen. Aus Budapest wird gemeldet, daß zwischen Serbien und -der ungarischen Negierung Verhandlungen über die Heimschaffnng der deutschen Kriegsgefangenen ans Serbien über ungarischen Boden ausgenommen worden sind. Berlin, 24. September. Die Reichszentralstell« fiir deiitschc Kriegs- und Zivilgefaugene teilt mit: In den Durchgangslagern -sind bis einschließlich 23. September rund 67500 hei m kehrende Gefangene eingetro-ffen. Der KaNernrozetz Geuft 25. September. Im Kammerausfchuß für Aus- ivärtiges gab P schon am letzten Sonnabend den Beschluß der Alliierten einschließlich Amerikas bekannt, es bei den bisherigen Maßnahmen der Aburteilung Wil helms II. bewenden zu lassen. Pichou teilte weiter mit: Für Holland gäbe es keinen juristischen und völkerrechtlichen Grund, die Auslieferung abzulehnen. Der Prozeß werde frühestens im Spätwinter stattfinden können. Wie der „Evening Standard" berichtet, wurde einem seiner Vertreter von maßgebender Seite mitgeteilt, daß der Plan, den Kaiser in London vor-ein Gericht zu stellen, nicht geändert fei, daß er auch gar nickst ohne die Zustimmung aller Staaten, die den Fri-edensvertra-g in Versailles unterzeichnet haben, geändert werden könne. Alle