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Katholische Eltern, uns will man die Kinder, für deren Seelen wir einst Rechenschaft ablegen müssen, rauben: man Null das Band, 'das die Familie umschlingt, zerreißen, und glaubt, auf diese Weise den Sieg Liber uns davonzutrageia Me Führer des katholischen Volkes haben die uns drohende Gefahr erkannt: sie '«yen beae'.sisrt ihre ganze Kraft ein, um uns zum Siege zu verhelfen. Sicher tuenden sie das erreichen, wenn wir, jeder au seiner Stelle, unsere Pflicht mit Einsatz der ganzen Kr-sit tun. Glaubensgenossen! Wenn wir bei eurer Versammlung einen guten Redner, der es so recht verstanden bat, rins zu packen, gehört haben, dann gehen wir ttohen Mures nach Hause und sagen: Es war sehr 'chön. Die meisten warten nun in Seelenruhe auf die nächst: Versammlung, die sie, was anerkannt zu wer.-sn verdient, regelmäßig und auch pünktlich besuchen. Bei dieser Arbeit halten wir uns für tüchtige Katholiken, die in der haushohe Wellen schlagen den Zeit glauben, ihre Pflicht glänzend erfüllt zu haben. Welch ein gefährlicher, verhängnisvoller Irrtum! — Bei einer solchen Auffassung können sich dis Führer abmühen, ihre Mühe und Arbeit wird vergeblich sein, wenn wir nicht anders Mitarbeiten. Darum wache auf, katholisches Deutschland, und handle! Jeder von uns muß sich seiner großen Verant wortung bewußt werden und darf sie nicht den Führern allein überlassen. Diese vermitteln uns durch ihre Reden und Schriften den Stofs, den wir unter uns verarbeiten, mit dem wir aber auch die Außenstehenden durchdringcn sollen. Und der Außenstehenden (Säumige, Verirrte oder gar vom Glauben Abgefallene) gibt es, Gott fei es geklagt, leider so viele. Viele haben der Krieg und die Revolution uns entrissen, viele befinden sich in den Reihen der Sozial demokratie oder gar der Spartakisten. Manclze Abtrünni gen sind seelisch schon so krank, daß sie sich auch von den noch gesund gebliebenen Gliedern der natürlichen Familie losgesagt haben. So und ähnlich werden die Verhältnisse vielerorts liegen. Hier liegt ein reiches Arbeitsfeld vor uns, auf dem wir uns große Verdienste für Zeit und Ewig keit erwerben können. Die von Spartakus usw. umarmten verlorenen Söhne und Töchter hören keinen Katholikenführer mehr sprechen, die Verbindung zwischen diesen und jenen ist gänzlich ver loren. Doch ich kenn« noch eine Verbindung, durch die die Beziehungen wieder hergestellt werden können, und das ist die Verbindung unter Familienmitgliedern. Durch sie müssen wir versuchen, die Verirrten wieder auf den rechten Weg zu führen. Werden unsere Familien auf diese Weise wieder in sich fest geschlossen und einig in ihrer christlichen Weltanschauung, dann stehen wir fest und unerschütterlich in dem uns bevorstehenden Entscheidungskampfe. Jeder von uns, der sich noch zu den gesunden Gliedern der Fa milie zählt, hat die heilige Pflicht, Abtrünnige seines Ver- wandten- und Bekanntenkreises wieder hcimzusühren. Er kennt den Charakter, die Fehler und Schwächen, er allein kann sie individuell behandeln, er allein ist auch für di: Umkehr derselben verantwortlich. Auch hierbei begegnet man sehr oft einer gefährlichen irrigen Meinung. Die mei- sten fühlen sich nicht zum Verrichten der Arbeit berufen; sie meinen, das sei Sache dieses oder jenes oder gar, jeder sei nur für sich selbst verantwortlich. Nein und abermals nein! Durch mündlichen, schriftlichen Gedankenaustausch (räumlich Getrennte sind davon nicht ausgeschlossen) und Lurch Gebet müssen wir. unermüdlich arbeiten, um so unsere Kampfkraft zu stärken. Vielleicht wird nun dieser ober jener sagen, das sei nicist möglich, diese verstockten Herzen zu erwärmen, oder schon wiederholte Versuche seien erfolglos geblieben. Das alles befreit uns nicht von der Pflicht, diese Arbeit zu leisten. Diese große Kleinarbeit zu leisten, ist unser aller Auf gabe, bei der wir uns wohl nickt mehr als zu gering in der ganzen Bewegung Vorkommen werden. Jeder einzelne von uns muß sich als unersetzliches Glied innerhalb des katholischen Volksteiles betrachten und dementsprechend an seiner Stelle die Pflicht restlos erfüllen. Tann, aber auch nur dann haben wir an Erfolgen den gleichen Anteil wie die Führer. Es muß jetzt unsere vornehmste Aufgabe sein, auf die oben angegebene Weile Verbindung zwischen allen Gliedern des katholischen Volksteiles herznstellen, die Reihen enger und enger zu schließen und uns so auf den großen Kampf vorbereiten. Katholiken! Es geht um un sere und unterer Kinder unsterbliche Seelen ! Wenn wir in dem beschriebenen Sinne alle unsere Pflicht tun, alle für einander leben, und wenn es sein muß, sterben, dann steht das katholische Deutschland unerschütter lich fest, dann ist es unüberwindlich. Ten Gegnern tverden wii Achtung abnöligcn und sie werden setzten Endes die Waffen strecken müssen. Darum rufe ich allen Glaubens- genossen zu: „Antreten zur Mobilmachung!" Rüstet Euch zur schärfsten Aktion, bereitet Euch auf den Kampf vor, da mit er uns nicht unvorbereitet überrasche. Tun wir so un sere Pflicht, dann sehe ich dem heiligen Kampfe ruhig ent gegen. U. ' t- > »> >, > '>> ,l . I I. >1, l , Helsferich gegen das Zentrnm! Don unserem parlamentarischen Vertreter. Gelegentlich seiner Vernehmung vor dem parlamenta rischen Untersuchungsausschuß richtete der ehemalige Vize kanzler Helsferich einen außerordentlich schroffen An griff gegen das Zentrum. Beim Lesen der be züglichen Worte wird man der Schärfe dieses Vorstoßes bei weitem nicht in dem Maße inne, wie sie dem unmittel baren Hörer gegenübertrat. Helsferich hatte in seiner mit dem bekannten schau spielerischen Pathos vorgetragenen, wohl vorbereiteten und vom Blatte abgelesenen Rede den Geschmack, die Zentrums- fraktion des alten Reichstages und Mitglieder derselben, die heute gegen den U°Bootkrieg seien der Heuchelei zu be- zichtigen. Er nahm Bezug auf die damalige Erklärung der Zentrnmsfraktion, durch welche die Entscheidung über den U-Bootkrieg in die Hände der Obersten Heeresleitung ge legt und eine entsprechende Entschließung des Reichskanz lers im voraus gebilligt wurde. Der Tatbestand selbst ist durchaus richtig. Aber wir müssen doch einmal die Frage aufwerfen, ob gerade Helffe- rich die Legitimation besitzt, nicht nur einerseits dies Doku ment zum Eideshelfer heranzuziehen, sondern anderseits d,m Verfassern dieser Resolution, die ihm doch für seine von tönenden Worten überfließende Verteidigung sehr zu stat ten zu kommen scheint, Heuchelei vorzuwerfen. Es trifft durchaus zu, daß damals in den weitesten Schichten d.-s Volkes — man wird keine einzige Partei ansnehmcn ken nen — und somit auch im Zentrum der U-Bootkrieg als das Weckdienliche Mittel angesehen wurde, um den K.ieg zu beenden und damit dem entsetzlichen Morden und den Leiden des deutschen Volkes ein Ziel zu setzen. Wenn das Volk und die Zentrumsanhänger im Lande diese Stellung eingenommen haben, so lag das an der „U-Boot-Hnpnose", die Bethmann unter seinem Eide als eine „Versündigung am Volke" bezeichnet hat. Aber war es denn das Volk, oder waren es gar die Mitglieder der Zentrnmsfraktion, welche diese „sündhafte Hypnose" verschuldet und ins Werk gesetzt hatten? Hat nicht vielmehr die Propaganda und „Aufklärung", die von amtlichen Stellen unter regster Be- Nutzung gerade Helfferichscher Statistiken »nd Ma- terials ins Werk gesetzt wurde, ihren .Hauptantcil an dieser U-Bootsti»rmung im ganzen Volke? Hatte man nicht da mals immer und immer wieder gerade von den amtlichen Stellen hoch und heilig versichert, daß das deutsche Volk allen Mitteilungen, die von amtswegen kämen, das r ückhalt - loseste Vertrauen entgegenbringen könnte? Ist des nun der Dank an das deutsche Volk, wenn HeUierich. der c.u diesen Informationen doch zu einem erheblick-en Maße be teiligt war, diejenigen verspottet, die damals den Worten ihrer „Führer" geglaubt und vertraut haben? Helsferich verkennt seine Stellung vcw diesem Aus schüsse. Was uns in den fürchterlichen Abgrund führte, war ja nicht zuletzt dieses unveramwortlichs Spiel, das man mit der Unterrichtung der Oefftntlichkcit und damit de.- Volkes in seinen wichtigsten Schicksalsfragen getrieben hat. Wie kann cs Helsferich wagen, denjenigen Heuchelei vorznwerfen, die ihre Stellungnahme doch nur apf Grund all der Mitteilungen und Auskünfte firieren konnten, die sie von den leitenden Persönlichkeiten in Heer, Marine und Politik erhalten haben? Und wie kann ein Mann den Vor wurf der Heuchelei aussprechen, der selbst aus einem „un- enttr-egten" Gegner innerhalb vierzehn Tagen zu einem der rabiatesten Verseästc-7 dis'es selben N-Doot- krieges wurde? Für die politisch: Einschätzung dieses ehe maligen Vizekanzler., der das Reich nicht nur finanziell, än dern auch politisch in Grund und Boden regiert hat, ist es bezeichnend, daß er von einer Ltell: aus, an die er als Un- geklagter gehört, eine solckze 'Lma.che wagt, mit der er sich einen billigen Triumph n >c noch bei den alldeutschen Erz- üergergegnern holen kann Sie Verkehrssperre Berlin, 13. November. Beim Reichskabinett ist von. der süddeutschen Eiscnbahnverwaltung der Antrag gestellt worden, die Personenvcrkehrsiverre über den 1 6. d. M. h ina us zu verlängern. Ob cS zu einem dies bezüglichen Beschlüsse des ReichSkabmert. kommt, steht noch dahin. Berlin, 13. November. Wie die „Deutsche Mg. Ztg." aus dem Reichsverkehrsministerium erfährt, ist eine Ver längcrung der Personenzngsiperrc über den anfangs in Aussicht genommenen Termin hinaus nicht zu envarten Man ist allgemein der Auffassung, daß sie der Bevölkerung auch aus wirtschaftlichen Gründen nicht zugemutet werden, kann. Das Blatt hört weiter, daß die günstige Wirkung des Wetters durch die günstige Wirkung der Personenoe.- kehrssperre zum mindesten ausgeglichen tvorden sei. Trotz dem dürfe man sich nicht darüber täuschen, daß die Verkehrs frage und die Frage der Kohlentransporte noch immer schwierig bleibe. Krteg<gef»ngenen- Heimkehr Berlin, 13. November. Die Reichszentralstelle für Kriegs- und Zivilgefangene teilt mit: Die in einigen Zei tungen veröffentlichte Nachriclsi, daß der erste Zug mik Kriegsgefangenen aus Frankreich am 11. November in Essen eingctrosfen sei und weitere Transporte unterwegs seien, trifft nicht zu. Auch die .Havasmeldung, wo nach ein Transport deutscher Gefangener aus Japan an- gekommen sein wll, hat sich nicht bestätigt. Ten Ange hörigen wird wiederholt angeraten, bezüglich der Gefan genenheimkehr nur amtlichen Mitteilungen Glauben zu sclxmken, für deren rechtzeitige Veröffentlichung Sorge ge tragen wird. Vertreter der sozialdemokratischen Partei in Köln hatten laut „Vorwärts" eine Besprechung mit der eng lischen Militärbehörde über die Kriegsgefangenen frage. Unter Hinweis ans die bedrohlich steigende E r - bitterung der Angehörigen der Gefangenen wurde die englische Behörde dringend gebeten, die franzö sische Negierung von der Lage zu unterrichten. Ter englisch-: Offizier brachte der Schilderung volles Verständnis ent gegen, fügte aber hinzu, daß England auf Frank reich u n m ö g l i ch einen Druck ausüben könn Wie England in der Gefangenenfrage denke, ersehe mau. daraus, daß es schon alle Gefangenen heinigeschickt habe. Berlin, 13. November. Die Reichszentralstelle ft:- Kriegs- und Zivisgcfangene teilt infolge von Klagen deni- scher Gefangener in Frankreich mit, daß die weitere Ab- sendung von Briefen, Paketen und Geldsendungen an diese Gefangenen dringend erwünscht bleibt, auch wenn der Abtransport aus Frankreich begonnen haben sollte. Berlin, 13. November. Nach einer der Waffenstill- standskominission in Düsseldorf zngegangencn Benachrich tigung hat Marschall Foch angeordnet, daß die Heimfüb- rung des Generalfeldmarschalls v. Mackensen sofort in die Wege geleitet werden solle. Der Leiter der alliierten Waffcnstillstandskommission in Düsseldorf, General Nu- dant, ist gebeten worden, darauf hinzuwirken, daß der Fela- marsclzall auf dem kürzesten Wege, d. h. eventuell über einen italienischen Hafen, nach der Heimat zurückbefördert werden möchte. General Nnlpnt hat versprochen, sich in diescin Sinne beim Marschall Foch cinzusctzen. Die Knhlenversorft««g Karlsruhe, 13. November. Auf wiederholte dringende Vorstellung der badischen Regierung tuegen besserer Kohlen belieferung Badens hat der Reichskoinmissar für dis