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Nr» EM Die»stag, de« 21. Ja», irntt ade»d» «-schAft-fte»- «nd Nedattio». Dr-sd«».«. 1«, Holb-i«strab- 4L Fernsprecher 21 SS« lpostsche«S»»<« Leipzig Nr. 14 7S7 «nzetge«, h«« b«, »eichaft»«H<!iae« »«« IVNYr. do« KcrmiS«>«>je<gen b» II Uhr do«m. V»»«» für K« Pettt-SpaU^Ne »« z. k>> R-N-. me««» 8« 2« z. Aür »nt«,Mch gefchrieb««. sowie durch Fern- »recher «t-egch«u- «nzcigen »dunen wir die Ser»ch,or«chiet1 sürdicRichttgleUd-srerte« nicht übernehmen. Sprechstunde der Nednkttoa: ll-I» Uhr dor«. Muztge Katholische Tageszeit»»- i» Organ der Zentrumsparret. * chu-g-»- t mit U««rhal»»»,»d«a»g« NN» reu». W-chendetiage Feie«»«,». Ausgabe s mir mit der Wochcnbettage. vir Aadlen rm Vattsnsivmammlung. 14884 gegen SlV«. Es wird Ende der Woche werden, bis die Resultate endgültig vorliegen. Auch über die in Sachsen ab- gegebenen Stimmen liegen endgültige Ergebnisse noch nicht vor. Wenn wir aber die bereits mitgeteilten Zahlen, mit dem Stimmenverhältnis bei der letzten Reichstags wahl 1912 vergleiclM, können wir ein hvchcrfrculiches Anwachsen der Zentrumsstimmen in Sachsen bereits jetzt scstsiellen. 1912 wurden im ganzen Wahlkreise Ostsachsen nur 2176 Zentrnmsstimmen abgegeben. Davon entfielen ans Dresden rechts der Elbe 919, links der Elbe 677 und Alt stadt 274, auf Meißen 128 und auf Zittau 778. Es muß dabei allerdings in Betracht gezogen werden, baß in einigen der damaligen Wahlkreise gleich Wahlbündnisse mit anderen Parteien eingegangen wurden, was bei dem jetzigen Wahl system nicht notwendig war. So siel infolgedessen der Bautzener Bezirk damals ganz au». Wenn oben Zittau z. B. mit 778 im Jahr, 1912 angegeben ist, so ist d > ganze damalige Zittauer Wahlkreis gemeint. Diesmal wurden allein in der Stadt Zittau 468 Stimmen abgr- geben »egen -3 im Jahre ISIS. Da» sind Erfolge, aus die die Sächsische ZentnimSpartei stolz sein kann. Im Wahlkreis Ostsachsen hat das Ergebnis von nahezu 16000 Stimmen unsere Erwartungen übertroffen. In den Wahl kreisen Leipzig und Chemnitz werden munche unsere, Freund« ihr, Hoffnungen etwas höher geschraubt haben Wir haben uns in dieser Hi, sicht v»n vornherein keinerlei Illusionen hingegeben. Trotzdem buchen wir auch dos Ergebnis i« L«ipzig und Chemnitz als einen Erfolg, ge messen an den früheren Zahlen. Wir haben nunmehr in ganz Sachsen die Grundlage, auf der wir weiter arbeiten und bauen können. Wie brauche» »»» »«seren gesunden Optimismus »«» erhalte». Das ist allerdings die erste Vorbedingung für die weitere ersprietzliche Arbeit. Wer den Glauben an die Sieghastigkeit unserer Ideen hat, der wird auch d«, Optimismus behalten, zumal wenn er be denkt, daß vor dem 9. November 1918 bei uns in Sachsen niemand daran gedacht hat, daß wir einmal im ganz»» Laude rund 22 OVO Stimme» für die Zentrumspartet ans- bringen würden. Wir dürfen vor allem nicht vergessen, daß wir aus einem Boden in den letzten Wochen arbeite, mußten, -er für di, Zentrumsideen bis jetzt sehr wewg beackert war. Wir dürfen weiter nicht vergessen, daß dm Parteiorganisation auch erst in Len letzten Wochen auSg>- baut wurde und erst noch weiter ausgebaut werden muß Nirgends im Deutschen Reiche hat man bi» vor kurze» der Zentrumöpartei so viel Mißtrauen entgegengebracht wie gerade in Sachsen. Wir haben ja, soweit wir uns in den letzten Wochen im Parteileben betätigt haben, die Erfahrung machen müssen, daß weite Kreise ganz ver ständnislos dem Programm der Zentrumspartet gegen überstanden und aufs höchste erstaunt waren, als sie merk- und daß dieses Programm wie kein anderes geeignet ist, das Staatsleben auf eine gesunde Grundlage zu stellen. Das sind für heute nur einige Erwägungen zum Ausgang der Wahl. Es muß dabei noch daran erinnert werden, daß viele Oesterreicher keine Gelogcnheit mehr hatten, sich die nötigen Ausweispapiere zu verschaffen, um wählen zu können. lieber den Ausgang der Wahlen iin Reiche läßt sich, wie schon gesagt, ein Bild heilte noch nicht geben. Doch scheint nach den bisher vorliegenden Zahlen das Zentrum überall gut abgeschnitten zu haben. Soviel kann aber jetzt schon gesagt werden: Die sozialdemokratische Stiminenzahl sckieint gestiegen zu sein und zwar die der Mehrheitssozia- listen. Die Unabhängigen sind völlig geschlagen worden. Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, daß in völliger Verkennung der Dinge auch weite bürgerliche Kreise der Mehrheilssozialisten ihre Stimme gegeben haben. Es wird zu diesem Kapitel ja noch manches zu sagen sein. Für uns gilt es nun, weiter zu arbeiten. Vor allein muß die Zeit bis zum 2. Februar, dem Wahltag für die Sächsische Volkskammer ausgcnützt werden. Das jetzige Wahlergebnis schließt von vornherein nicht ans, daß auch das Zentrum in der Sächsischen Kammer vertreten sein wird. Dazu bedarf es aber noch nnermüdlicher Arbeit. Aber dar- über hinaus soll doch auch schon heute darauf hingewicsen werden, daß die Allheit mit dem 2. Februar nicht beendet oder gemindert werden darf. Im Gegenteil! Sie muß dann erst beginnen. Nämlich die s y st c in a t i s ch e Arbeit sür unser Parteiprogramm, für unsere Parteiorganisation und für un sere Parteipresse. Also nun: Weiler mit sistchem Mul an die Arbeit für die Ideale der Zcntrnnispartei. >'«>- Demokraten, 3 9 nnabtiäagige i60 !)60 29 212 ! 29 912 l l 984 '99 691 89 081 Oöitzjch sind Das Partciverhältnis in Sachsen. Nach dem vorläufigen Ergebnis sind bei den drei jach sehen Wahlkreisen gewählt: 17 Mehrheitssozialisten, 7 Deutsche Deutschnationale, 2 Tcutscl-e Volksparteiler, Sozialisten. 28. Wahlkreis: Ostsachscn (Dresden): Wahlvorjchlag 0) rndnauer (Soz.) „ Fleißncr (Unabh. Soz.) „ Nitz i ch e (Demokr. Partei> „ Bürlage (Zentrum) „ Heinze (Deutsche Volksp.) „ Költzs ch (Dentschnat. Volksv.) Die Wahlvorschläge Burlage, Heinze und verbunden. Nach) vorläufiger Feststellung sind iui 28. Wahlkreise Ostsachsen gewählt: 7 Sozialdemokraten: Schriftsteller Tr. G ra d n a n e r, Arbeitersekretär Buck, Parteisekretär Kahmann. Hans- srau Ernestine Luhe, Gewerkschastsbeainter Magnus Haack, Redakteur Richard Schmid't und Redakteur Her mann Krätzig (Berlin): 2 Demokraten Minister a. D. .Kaufmann Nitz sch kc, Hauptschriftteiter Steinsdorff; 2 Deutsche Volksparteiter: Staatsminister a. D. Heinze, Staatsiniuister a. D. K o ch: 1 Tentschnationaler: Oberkonsistorialrat Dr. .Költzsch. Dieses Gesamtergebnis verteilt sich auf Dresden-Stadt und Dresden-Land wie folgt: Dresden-Stadt: Wahlvorschlag Gradnan'cr (Soz.) 151944 „ Fleißncr (Unabh. Soz.) 9 638 „ Nitzscbke (Demokr. Partei) 45 750 „ Burlage (Zentrum) 4 771 „ Heinze (Deutsch Volksp.) 56 526 „ Költzsch (Deutschnat. Volksp.) 90 409 Dresden Land: Wahlvoischlag Grndnaner (Soz.) 205113 „ Fleißner (Unabh. Soz.t 19 578 „ Nitzschke (Demokr, Partei) 89 762 „ Burlage (Zentrum) 10 219 „ Heinze (Deutsche Volksp.) 94 105 „ Költzsch (Dentschnat. Volksp.) 54 627 29. ttehlkreis Norbwestsechse» (ieipzi»): Wahlverschl. Pin kau (So,.) 127 S88 „ Seeger (Unabh. Soz ) 284 948 „ Durlage (Zentrum) 3 107 „ Zöphel (Demokrat. Partei) 176 926 . Philipp'(Deutschnat. volksp.) 72 909 (Stadt Pegau und 80 kleine Orte fehlen.) Als gewählt gellen folgende Abgeordnete: Photo graph Pinkau (MehrheitSsoz), Ardeitersekretär Lüttich s MehrheitSsoz.), Redakteur Seeger (Unabh Soz.). Finanz- minister a. D. Friedrich Eeyer (Unabh. Soz.), Redakteur Dr. Kurt Geyer (Unabh. Soz.), Rechtsanwalt Dr Zöphel (Demokr), Privatangcstellter Gustav Schneider (Demokr.), Oberlehrer Dr. Philipp (Deutschnat. DolkSp). 30. Wahlkreis -itdwestsechse» (Ehemrritz): Wahlvorschl. RoSke (Soz.) 830744 „ Jäckel (Unabh. Soz) 56 794 „ Brodaus (Demokrat. Partei) 187 516 „ Bien er (Deutschnat. volksp.) 116899 Rothe (Zentrum) 3699 (20 kleine Orte fehlen noch.) tzllS gewählt gelten folgende Abgeordnete: Chef redakteur Gustav NoSke (Chemnitz), Parteisekretär Richard Meier (Zwickau), Redakteur Georg Schöpflin (Berlin), Schriftsteller Daniel Stücklen (Berlin Steglitz) Stadtrat Hermann Molkenbuhr (Berlin-Schöneberg). Hausfrau Minna Schilling (Döbeln), Arbeitersekretär Paul Röhle (Plauen), Parteisekretär Maz Jungnickel in Annaberg (sämtlich MehrheitSsoz), LandgerichtSrvt Brodaus (Chem nitz, Demokr ), Schulrat Dr. Se yfer t (Zschopau. Demokr.). Kaufmann Oskar Günther (Plauen i. V.. Demokr.). Bäckermeister Biener (Chemnitz. Deutschnat.). Tie Ergebnisse im Reiche. Oldenburg, 20. Januar. Im 15. Wahlkreise (Osnabrück- Oldenburg) sind, soweit bisher feststcht, geivählt 2 Deutsche Demokraten, 2 Zentrum, ein Deutsche Volkspartei und 2 Sozialdemokraten. 20. Wahlkreis KSlu-Aachen In 474 Wahlbezirken ^er Stadt Kein wurden bi^h.r gezählt Zentrum >66 29!. Sozialdemokraten 105 964, Deutsche Demokraten 92 9^'l, Deutsche VolkSpartei 15 6l9, Deutslhit. Vp 8 >74. U,iai>s, 9 990 Stimmen. 24. Wahlkreis Oberbaycrn und Schwabe«: Sozial demokraten 240 442, Bauernbund 73 779, NationaWbera!.' 9 486, Bayr. Vv. Zentrum 219 997, Deutsche Volks- partei 90 l05, Unabh. 99 089, Mitielstandspariei 991 Stimmen. 25. Wahlkreis Niederbeyrrn und Oberpfalz: Sozial demokraten 43 600, Unabh. 421, Bayr. Vp ZlNirum 66 489, Deutsche Bolksvmtci 10 887. Bauernbund 91968. 36 Wahlkreis Ober-, Mittel- »nd ltuterfrankeu: Sozialdemokraten 104 65,9, llnady. 20 883. Deutsche Volks - Partei 70 45», Bayr. Vp. Zentrum 1>3 6l6, National- liberale 28 979 Ltimmen. 99. Wahlkreis Baden: Soweit bisher feststellt, sind gewählt: Vau der Deutschnat. VolkSpartei Dr. Düringer, Minister a. D, Karlsruhe; von der ZentrumsPartc! Konstantin Fehrenbach, Rechtsanwalt und Stadlrat in Freiburg, bisher Präsident dcS deutschen Reichstages, Tr. Zehnter, OberlandeSgerichtSpräsidein Karlsruhe, Ersing. Gewcrkschuftssekrelär. Karlsruhe, Dr. Wtrth, Professor in Freibnrg, F nanzminister, Karl Diez, Radalfszell; von der Dentschdemokral. Partei: Dietrich, Oberbürgermeister, Konstanz, Minister des Aenßeren, Dr. Ludwig Haas, Rechtsanwalt, Karlsruhe, Engelhard, Stadlrat in Mann heim; von der Sozialdemokratischen Partei: Redakteur Geck-Mannheim, Parteisekretär Trinks-KarlSruhe, Leopold Nückert, VerkehrSminister, Karlsruhe, Arbeitersekretär Stock. Stadwerordner, Heidelberg, Riedmiller, Holzarbeiter in Emmenoingen. 86. Wah kreis Mecklenburg und Lübeck: Bisher sind gewählt v. Grase, bisheriger NeichStagSabgeordneter (Dtsch.- na;. Vp), StantSminister Dr. Wendorff Schwerin nur StaatSministec Sivkovich-Schmerin (Dlsch. Demokr. Partei) Staatsminister Starosson-Schwerin und Redakteur Stelling Lübeck und Staatsminister Kiüger-Neustrelitz (Soz.) Abgetragene Kleider. Hs Die evangelischen Männer, die de,, von uns am Sonnabend veröffentlichten Ausruf: „Warum wir uns der Christlichen Voltspartci — Zentrum — anschtießen" er- lassen haben, haben sich in Berlin z» einem „ B n n d ch r i st - lich er Demokraten (evangelischer Zwcig- v e r e i n d e i Ze » t r n m s p arte i") zusammengeschlossen und mit ihnen viele Hunderte evangelischer Männer und Franc» in Berlin. Die'c Männer und Frauen haben die Zeichen der Zeit erkannt. Daß das nicht überall gefällt, liegt nahe. Während die Erklärung ganz richtig sagt: „Allein gestützt aus die Christliche Volkspartei winkt uns Evange lischen Bewegungsfreiheit nach rccksts und nach links, nach oben und nach unten", ist die konservative „ K reuzZei tung" anderer Meinung. Sie schreibt in Nr. 18 von: 15. Januar, sie wolle doch mit allem Nachdruck betonen „daß unserer Ncbcrzcugnng nach die kirchlichen Interessen deS eva» gischen Christen nur bei der Dentsch- nationalen Volkspart ei wohl aufgehoben sind, und wir es nur auf das tiefste bedauern können, wenn selbst etliche evangelische Geistliche sich bereit gesund ii haben, ihre Hand zur Gründung eines evangelischen Flügels des Zentrums zu dielen. Gewiß sollen >>>> Inter- esse der Erhaltung des Christentums für unser Volk die Evangelischen mehr als je bei den Wahlen mit de» Katho liken Zusammengehen, der Gegensatz zwischen Witte n b e r g u n d R o m darf darüber keinesfalls ver gessen werden. Der evangelische Christ gehört in die Teutschnaiionalc Volksparlci." Es ist nicht ohne pikanten Beigeschmack, wenn jetzt von dem konservativen Blatte die Tcutschnationale VoUS- Partei als d i e Partei für die evangelischen Christen retla- miert wird. Gerade ans diesem Lager ist sonst gern dis ZentrninSpartei als konfessionelle Partei verdächtigt worden, obtvohl sic cs niemals war. Es ist natürlich das gute Recht unserer evangelischen Mitbürger, sich auch der Tentschuatio- nasen Volkspartei anznschücßen. Es hat aber die „Kreuz- Zeitung" kein Recht, ihnen den Beitritt zur Jentnimspart'l verwehren zu wollen und glauben zu machen, als wenn nur