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Sächsische Volkszeitung : 27.02.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-02-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192002272
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19200227
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19200227
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1920
-
Monat
1920-02
- Tag 1920-02-27
-
Monat
1920-02
-
Jahr
1920
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 27.02.1920
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B rlin, 20 Febrnac. „Der unseligste aller Finanzministrr." Helsserich nimmt Bezug aus deit Angriff Erzbcrgers gegen ihn in Ser Nationalversammlung und leitet aus dem Vorwurf Erz bergers er (Helsserich) sei gegen jede Kriegsgewinnsleuer gewesen, die Bcßaiipluiig der bewußte» Unwahrhasligkcit her. Der Vorsitzende schneidet jedoch weitläufige Ausführungen ab mit dem Hinweis, das; er beim beiten Wille» nicht entscheiden könne, ob seine Steuerpolitik gm gewesen sei. Herr Erzbergcr habe ihm vorgeworfeu, das; er keine „ordentliche Steuerpolitik" bctrieben hale, was man aber unt'r „or dentlicher" Steuerpolitik verstehen könne, hänge von der Partei stellung ad. Helsserichs Steuervvrlage. Ter- Angeklagte kommt sodann aus eine Besprechung zwischen dem damalige» Reichskanzler Belhmann-Hvllweg und dem Abgeord neten Er-chcrger. um auch hier den Beweis für seine Behauptung der svslemari'chen Unwahrheit Erzbergers zu erbringen. Der Abgeordnete Spatz!, s:i zu ihm gekommen, um ihm mit-uloilen, er habe in de, Fraklionsiitzung von einem Abgeordneten gehört, der Reichskanzler stehe nicht hinter Helsserichs Steuervorlagcu. Er (Helsjerichl habe Spabn sofort gesagt, das sei Erzlerger. Ter Reichskanzler habe ihm gegenüber Erzberger dementiert. Reichssinanzminister Erzb ei gen sich kann mich an die Ein zelheiten nicht mehr erinnern. Bon den Bedenken gegen die Steuer vorlage machte ich dem Reichskanzler in einer Unterredung Mittei lung, indem ich daraus hinwies, daß der Burgfriede dadurch ernstlich gefährdet wurde. Daraus erklärte mir der Reichskanzler der Burg- fri-deu möge unter alten Umständen gewahrt werden, selbst am die Gefahr hur daß die indirekten Stenern zurückgestellt würden. Mit allen Minetn müsse vermieden werden, daß die Sozialdemokraten in die Opposition träten. Ueber dieses Gespräch berichtete ich sofort der Fraktion, die den Abgeordneten Spabn beauftragte, d'n Reichsschatz- sckretä'. Helsserich darüber z» befragen. Tarn erklärt der frühere Reichskanzler von Bethmann- Holl weg: Am k7. Januar 1916. an demselben Tage, als die Vor lagen L5»> Ttaatsminijlerinnt und vom Bundesrate genchnügt worden waren kam Abgeordneter Erzlerger zu mir. um mir wieder seine burgsriedlickien Bedenken vorzutragen. Ich entgegnete ibm. daß die Nnsickmn über die Wirkung ans den Burgfrieden auseinandergingen, um so meür sei es sine Pflicht, in der Art der Behandlung der Stener- vorlaeen im Reichstage alles zu vermeiden, was den Burgfrieden ge fährden tonne. Nachher kani Helsserich zu mir und teilte mir die Unterredung mit dem Abgeordneten Spahn mit. Ich erwiderte ihm, daß eine solche Unlerrednng nicht staltgeinndm habe. Wenn Herr Evzbereer so gesprochen bat. wie er es darstellt, so mag wohl der Wunsch' der Vater des Gedankens gcn-est-n sein. Ercberger: Ich habe »nniittelbar darauf meiner Fraktion Mitteilung von diesem Gespräch gemacht. Exzellenz halten doch für ausgeschlossen, daß ich hier bewnßl falsche Mitteilung gemacht haben 'ell? E. wlleuz.H v a b u erklärt dazu in der Unterredung sei ihm mit, geteilt r- -rdenl daß der Reichskanzler ans die Durchdringung der Vor lagen !-"inen Wert lege. Diese Mitteilung lale ihn veranlaßt, zu Heisse: L z» gehen. Er: her ge r: Entsinnen sich Erwnsein. daß ich Sie bat, falls meine Aussage ihnen nicht klar sei, die Sache »i llaren, worauf Sic sofor- zu Helsserich gingen? Hätte ich das gesagt, wenn ich die Frak tion tr scheu wollte! Späh n: Ich entsinne mich mcht. Friedensresolulion. Ter Angeklagte kommt nun aus die berühmte Aktion Erzbergers im Juki 1917 zu sprechen, ind-m -r auch lier seine 'Behauptung der Lüge ! weisen will. ES handelt sich um eiam Artit-l der „Kreuzzci- tung", -n dem Helsserich dem Reich.-ünaniminiiter Erzberger ver warf. 'cinerzeit mit der Friedensresolulion den Reichskanzler über fallen ,-» haben. Errb-rgcr ließ darnnf in d«w „Tenifcheu Allgemeinen Zeitung" erwidern, daß er dem Reichskanzler »nd anderen Siaats- rnänpmn zu verstehen aegeben habe, dag der Reichstag eine Altion be- absichttae Dies bezeichnet Hel'serih als Lüge. Jur Behauptung die ses Vorwurfes führt er i» der hentigl n Sitzung an Saß bei einer Be sprechung kurz vor Erzberg'rs Vorstoß Havptanssamg Erzberger seine Frage, ob er in der iow.'neno.'n Sinung irgend etwas besonderes vorhabe, verneinte. E : z b e r g e r: An sie '^.'nelhe-t.-n dieser Beivrechnng erinnere ich mich nicht, glaube aber bestimmt zu wissen, das; ick; Helllerich gegc-.«- über saoie. ich werde dann -t-chrS iinteinehmen, wenn kie Antwort des Admiralstabes ans mein .!- Bo um Ueei il zn'riedenft'lllnd war. Mil diesem Vorbehalte also habe i h eill.i.g, nick''- nnlernelwien zu wollen. Auch mir dem Neichskanller Bettpnann habe ich vor der Tagung mehrmals über öic Wirkung des 'TBo-ckr-ege:; gesprochen und wir waren uns dglüber einig, daß e-wa-i zni Herabichrauvung der große», Hoffnungen. die von den Alldemihe» genährt ivurden, gcslhehen müsse. Daß ich H rrn von Bethmann tttkottnicrl balle, gebt auch aus dem Artikel in ---- ..Täglichen Rnnbahr i" hervor, weicher besagt, daß de» Neichskanst - von meiner Absicht gewußt habe. B o > b in a n n - H o l l w e ,» Ich habe d:.' Friedeiiercsvlntion weder vero laßt noch vorher M ttn'iinz dnvrn erhallen. Exzellenz S o l s erinnert s'ch. dag Errberg-'- Milte Juni sich ihm gegenüber mit großer Issenh'it über die politische Gesamtlage ge äußert bade, daß er den U ft.'ollc:eg nn) die Gewaltpolitik verurteilt habe und daß er ibm angekünsiot habe, daß er im Reichslage einen Vorstoß machen werde, um die Regierung ans den Boden des 1. Au gust scsjzulegen. Ich we'ß v-cht »ehr, ob im B'lkiinann'Hollweg Mit- teilung gemacht habe, Erw ger hm es jedensails n>,nehmen können. Helsserich: Erzb.-rger hat. wie er soeben gesagt, durch seinen Vorstoß am 6. Juli den iianzi-r stützen wollen Am 7. Juli aber hat er zu Stresemann g'sagt, daß er ihn bive stürzen wollen, wie derum ein Fall von llnwaücgz't: ikeii des Nebenklägers. Erzberger: Am A tz - >. b 7 Juli hiß? jg, gesagt, d»r Kanzler müsse gehen, >-.e l ii> j-i ee> Zwiichenzüt erfahren hatte, daß er eine Unterredung der Parlamentarier mit der Ob.'rite» Heeresleitung liintcrtriobcn habe. Stresemann sagt aus. daß seiner Erinnerung nach Erz berger ihm bereits am Morgen des 7. Juli gesagt habe, der Vor stoß habe den Zweck gehabt, den Kanzler zu beseitigen. ^ Der Vorsitzende macht hier oie Zwischeniragcy ob der Zeuge die Rede Erzbergers im Hauptausschuß nicht als außergewöhn lich empfunden habe, da er sie doch in Gesprächen und Reden als e:waS alltägliches behandelt habe. Stresemann muß zuqebcn. daß er gegen seine U eberzeug ung dies getan habe, uni den sensa tionellen Wirkungen des Erzbergerschen Vorstoßes entgegen-utreten. Erzbergcr: Ich 'weiß nur. daß ich diese Aeußcrung am Abend getan habe. Helsserich bemüht sich nun noch, fesOnstellen, daß Erzber» ger am 12. Juli morgens dem Kronprinzen gesagt habe, von Beth- mann-Hollweg müsse gehen. Auch die Zentnimsfraktion habe dies beschlossen, während jedoch ein solcher Beschluß der ZcnrrnmSsrakticm noch gar nicht Vorgelegen habe. B eth m a nn - H 0 lIw eg gibt an, daß er nicht gegen eine direkte Information der Parlamentarier durch die Oberste Heereslei tung gewesen sei, muß aber dann doch zugeben, daß er in diesem Falle gegen die Zusammenkunft beim Kaiser gewirkt habe. Major Karduck tritt der Ausfassung nicht bei, daß Erzberge», «inen Vorstoß unternommen habe, um Bethmann-Hollweg zu stürzen. Wenigstens habe er dies nicht so gesagt.- Di« Reise «ach Wie«. Die Behauptung Erzbergers in der „Norddeutschen Allgemeinen Zeitung", er sei im Aufträge der Regierung bezw. des Reichskanzler» im Frühjahr 1917 nach Wien entsandt worden, bezeichnet Helsserich als unwahr. Sr, der, er: Herr von Bergen, der Referent für Oesterreich- Ungar« im Auswärtigen Amte und Herrn von BethmannS Vertrauter, bat »ich, nach Wien zu fahren, um Oesterreich vor Sonderfriedens schritten ,«rückzuhalten. Ich besuchte Belhmann-Hvllweg und erhielt von ihm verschiedene Austrüge für Wien und auch den Hinweis, mir den Ezerninsche» B richt im Auswärtigen Amte anzusehcn. Helsserich behauptet dagegen. Erzberger habe gejagt, er wolle aus Wunsch des Kardinals Psieil, des Erzbischoss von Wien, dorthin fahren, woran, Erzbcrger zugibl, daß mehrere Gesichtspunkte zusammenfielen. Vorsitzender: Sind Sie auf eigenen Wunsch nach Wien ge fahren oder im Aufträge,' oder tras beides zu? Erz bergen Beides: v. B e t h m a n n - H 0 l l w e,g: Eine» Auftrag h abe ich Erz- berger im April 1917 nicht erteilt. Erzbergers Fühlung zu Wiener politischen Kreisen und zum Kaiserhaus«- waren mir bekannt. Ich habe ihn ersucht, den Wiener Pessimismus zu bekämpfen. Ob er von Herrn von Bergen eine Aufforderung erhielt, weiß ich nicht. Es ist möglich, daß ich gesagt habe, cs lägen schriftliche Aeilßcriingen Ezernins über schlechte Stimmung vor, und er möge sich darüber im Auswärtige» Amt- informier»». Den bekannten Czerninscheil Geheimbericht einzn- seben, habe ich ihm nicht nayegelegt. Schs. I>II»N!NIII»IIlIII»II»»I»»IIIUII»»III!NI»!>»IUIMI»IIttIIt«IIlI!ii,ttIsiII„I„'R„IIi„I„Ii„„ Vertrauet der Natur! I' Teilung -I' In Znsainmenalbeit mit hekann'em Facha'zl der Pflnn zenheil künde gibt Pfarrer Schmidt wertvolle Ralichläge über Veiiveittiin., seiner bewährten Nainrmittel gegen: Asthmo, Gicht und Rheuma, Bleichsucht, vaut» unreintykeiten, verdorbenes Biut, Blasenleiden (Bettnässens,Wassersucht, Zucker, Ke tletbigkeit, Hämorrhoiden, Lungen-, Nerven«, Nieren-, Magen- »nv Daimleiden, Durchfall» Darmträgheit und andere L illen. Daiftende von Anerkennungsschreiben. Sckttciln-11 Sie (Post karte genügt> an: Pfarrer Schmidts N tturmi tel, Nürnberg 2, Brieffach 163 d. lII>IIIlI!III!IIlk!II>lIIIiIiIII!IIIIIIIIiIiIlI>IIllIIIIII»iII»»!I»!»Il!!»lI!I»lI»»I»»»lliIII!»iI»I»III>! Nationalversammlung Berlin, 26 F binar. P.ändeiit Fehrenbach eröffnet die Sitzung um 1 Uhr nzid verliest ein T legranim knnlichcr llrftgsgc- iangln-r ans N.»Hammer, die nach Polen batten befördert werden soll-», dencn cs abe» gelungen war, ani deutschem Boden zu enl- lo.vincn. Sie e ibicie» der Nationalversammlung das G lövnis iinaeibiüchlicher Tr»ue. T-r AcltesieiiaiiSsckinß bat vorzuschlagr-" be schlossen, morgen kleine Anfragen z» eilec-igtii »nd alsdann die Generadelatte üver die SIeuclgeieize zu bcgininn. Der Geietz- eiitivittf üvei den Peiioneiist.u-.d wird dun 21. Alisickinsse jiberivieien. Es folgte die eiste Beratung des G.-scvcniwurrc» zur AnSN,hn,ng d'S Alt'kr-IS 13 Abs. 2 der Verfassung des Deutsche» Reiche«. Abg Eohn lU'abh): Der En warf eikltit das N-ichsge-ichl für zuständig, bu MunnngSoeischiedciikcitrn üb.r die Kai»»cte„z von Reick,«- und Laiideszentralb.hö dui Diese Frage muß dem Le,< sassnngSaiiSichnß nbenvicien weiden. Ta? Haus cki damit kinvu- ftanden Es folgt die eist- Beratung de? lsleictzuilwuiscs bete. Aenderung des K 0 » s n lu t S g e b n hren - Ncic tz e«. Aba. Mumm Deutsch»!!.): Die Nriiwnhleii zum R ichslage melden duich solche Vorlagen immer weiter verschoben Es in nicht j» bczwcttel», daß dnich die Bestimmungen de« Gesttzeittwarfc« die n-'erivünschle Einw.ttldctnng erneiil cingedämmt Wied Hiei mutz nian >m Not alle durch die E'nfteüung der lästigen Ett»vindc>e, im SammcUagcr energisch »o»a,Heu Reichsminister Müller: Die Regierung hat nicht die Absicht, die Nationalversanini nng länger a « noiwendig ziiiaiiilNiNzuNalten. tche» eine Reihe von Gc-ep n musi erledigt werden, Mö,c da» Han« iir,S dn-ch cerui schnelle Erledigung ni.tc.» stützen. Mit »ui niierwü,lichten Zustäaden in der Gienadieiftraße iii Beilin habe» sicki die Reichsr, gierui g und d e p cnßilche Regielnag beschostigt. Aber bi r fft doch wohl mckt der O»l daran' emzagchen. Ter EniwUls gebt an d»n BolkSmiiticha tSansschuß. E» 10 gl die erste Beratung de? Kö peischafitsleuergesetzer. Untcrsiaatehkietär DkoeSle Da« Gefttz hat seine Begründung in der Notlage de« Reiche«. Mit Rücksicht aa' die Ei«bcitlichkeit der B,st->ieru,ig muß e der Unter'chi-d zwisch-n natürliehen und nichtbühsischen Personen salle», wie da« schon bisher in den einzelnen stänoern >aft überall der Fall war Ter Gesetzciilwnrf acht «n den SieiicrailSsckuiß. Nach Eiledlgung einer Ruhe von Petitionen wird di-Sitzung aut morgen Nachii'itlag 3 Uhr venagl. Muiie Anfragen. Ettikomweiisteuergesetz. Schluß nach Uhr. Ter BersassliiigSanSschuß der Nationalveilammlung trat beute zu einer Sitzung zu>ammen und »ahm liiicn Bericht de« Reich«minist»r« Koch über die Vorcntwürle zum Reichstag«- wahlrcchl entgegen. Die endgültige Borkige liegt nach M'tleilnnp de« Minister« dem Kadin.ll bereu« vor. Ter Au« chuß nolnn 'ntolgebcsftn von einei materiellen Beratung der Enlwitt'e Abstand. Minister Kocki teilta seiner mit, daß die Entivürfe über die Wahl de« RkichSprändeiilen und über den Volksentscheid gleichfalls dem «abinet! vo liegen urd bas der Enlwurs über den Älaals- gcrichlehof ausgeardeilet ist. Die Entwaffnung Deutschlands Pari» 26. Februar. In der gestrigen Sitz», g der franzö sischen Kammer wuibe über bie Einberufung der Iahlesklasse l»20 velhaodelt. Der Abgeordnete Offola erklärte, Deiuichlano habe einen sokchen Aberlaß erlitten, daß es nicht an den Krieg denken könne. Der Sozialist H 0 nc 0 nr ver>a»glc die v 0 l I st ä n d i g c Entwaffnung Deut'chlnndS. Eolange das sranzkffische Heer «m Nh-i» siebe, sei keinerlei Gefabr vorhanden. Die deniste Armee müsse aber baldigst ans die im Fciedcuöveitrage vorgesehene Stärke zuriickgesührl werde:!. Ler fr«nz-sische Gozt«ltstenko»grctz Paris» 26. Febr Ter nationale Soziakisieiikongreß ist gestern in Straß bürg ei öffnet worden. Nach de» üblichen Be grüßungen iiat der Parteitag ni die Besprechung dc« Berichtes de« AeneialsekiktärS ein »nd verhandelte auch über da« Organ der Parte,, die ..Humanste" T-e Verhairdlavgcit »urden schließlich aus Donn reiag vertagt. Stratzburg, 26. Febr. Aus dem Kongresse b r sranzösischen Sozialisten »wurde heute über die innere Politik verbandclt Hierbei wie» Slu« darauf hin, daß die sozialistische Kammergiuppc den Sturz Elem'nceau« verursacht kabe Hamen« der holländische» Kom- munistcn wrach Frau Holz, die bie F» ischrrtte de« kommunistischen Gedanken« in Frankreich begrüßte und den Zusammenbruch de« NoSkeschc» Reaims in Deutschland al« Folge des allgemeinen Hasses gegen dies.» Aegiwe in Aussicht stellte. Dir Revolution mußte in D.utschlanb lriumvdicren, damit sse in den anderen Ländern zur Entfaltung kommen könne. Die AuSsührnugen der Rednerin würbe, schweigend ongehört- Nur die - äußerste Linke gab ihren Bestall Ausdruck De», Kongresse der französischen Gozmlisten ist telegraphisch ein B r i c f L r n i n s an Longuet zngegangc«. Le«,n erklärt, die Aufnahme der sranzösischen sozialistischen Partei in die Moskauer Internationale lönne nur unter ber Bedingung vor sich gehen, daß Leute, wie Albert Thomas, bembat uüb Brakkr an« ber Partei ausgeschlossen würben. 27. Februar. Nack einor Meldung de« „Berl Lokalanzgr." aus Uranlfurt fol der Sekretär der englischen sozialißiscsten Partei »n» ein Mitglied de« PPIzugSausschusseS dieser Partei, dre sich zum Kongreß nach Straßburg begeben wollten, i« Bo»log»e h -n der franzSsischea Polizei verhaftet worden sei» . <zu^sra ,v dt- sru« ö,ti len E-ie-iva »n e Part-, 2>>. Febriiar Ter Ausstand aut den Listen d-c <-iseill>nh»g, sellickl-isi Paris - Ln-» '.9! dir -rra»>i>-e ist >,>> g- ne, n nvend snst uvllstüiidi z. T r Lgaiier B.ihi'bol in Piris ist-ge- sch,vff.-n. Die Parlier Eiseuvahui, scheine» der Bewegung salzen zn wolle» Ihre Avgevidilet--», haaen genein nvnr Veichlvssen, in den Lneik eiiizutreten. In 2non Nialseille n id Diion sind nan, den, Nlntin ähniieche Beschlüsse gesnßt ivorden. Die sltniio-inle Esteub «h».-l»a.iverksck,afl hnr die Eiscnbahiigesellsihait Paris-Lnon - Medileriaiiii. e auigkiardert, die '.Naßregelung des Ei ei-bnhne>« in lIilteuenve iückgün»zig zn mache» 'Nach de n Pelii Journal zeigen sich T.-ilsl>ei!s in einigen Eisenbalinwerkstätten in der Unigegoild von Paris. Die Regiernng inacht iitzrigens bekannt, daß der Tians- pvrc von pebeilsmiltesti sichergeslelll ist. Die liir if rre ^raae London, 26, Februar. Der Oberste Rat hat die Erörterung über die Note Wilson S.vertagt. Es wurden gewisse Punkte des Friedensvcrtrages mit der Türkei geprüi't und Beschlüsse gefaßt. Der Londoner Vertret r des „Temps" meldet, der Oberste Ra» habe entschieden, S 1» y r n a Griechenland mit einem beschränk- tcii Himerlande zu liberlassen, jedoch solle Smnriia unter der Sou veränität des Sultans blcilen. Franlreich werde i» Sizi lien, Italien in Adalia ein Mandat erhalten. — „Daily Mail" cr- sährt, daß jetzt wenig Ziveisel darüber herrschen, daß die europäische Türk., aus Kanslanluiopel beschrünkl wird, während der übrige Teil der cbemaligei- europäische» Türkei durch Mandat des Völkerbundes verwaltet werden soll. Bösartig« Versuche Amsterdam, ',6 Febniar. In der „Daily New?" ichre bt alm,ijor T'r. F Nkanr ce zu dcm nui-clichni V.rinche der ,T n-ee", an« Anlaß de' Schreibe,-« Llovd G,orge« an den d>ittschen Mschü-tSIräger Sivamer da? ltzisp.-nsl e-ne? a-oßen deutschen He re« kelvorznzauveri-, die iviederboiten Berinche e iies gioizen Teil« der englischen Presse nachzinveisen. daß D-nilchiand syitemalisch verlncht habe und noch versuche, den mili'cstischeii Bestimmungen de« Frledensv-riia e« 11 cht iiackizukammen, seien völlig bösartig. Alle di ienigc» Perlonen, die berechtigt seien, m-t zk iintnis und Autoriiät zu sprechen, während in der üb.nväl>igevd>>i Mehrzakl der Aiisickit, daß Tc-ittlchland unter sehr schwierige» Unlsländen sein bestes pilaii habe. Die deutsch-russischen Verhandlungen Berlin, 26. Februar. Die Reichszentralstc-lle für .Kriegs- und Zivilgefangene teilt »ist: Die Aerhandliingeii über die gegen seitige H e i »1 s ch a f f u n g der Gesänge »eit init dem Ver treter der Sowjetrepublik haben begonnen und werden mit aller Beschleunigung ge-ührt, so daß in Kürze mir der Unterzeichn u 11 g des Ablomniens gerechnet werden kann. Indessen muß berück sichtigt werden, daß die zu »verwindenden technischen Schwierig keiten noch keine Bestimmung eines Zeitpunktes lassen, wann mit dem Abtransport der Kriegsgefangenen mit Sicherheit zn rechnen ist. Holländische Milchllcserungen Berl-n, 27 Fcbrnar Wie „TAeg-aaf" an« dem Haag er fährt, betrögt di- M-ickimenge, die von K-olland an Deutschland g I enri wird, 30 6g» H ,,-r täglich Es ilt beabsichtigt, diese Mengen anfangs Mäiz auf 496U0 Liter zu erhöhen. Erklärung deutscher Generale Berlin 27. F-bruar. W e die „Krenzz'a", d'e „Boss. Ztg." und andere Blätter melden, haben am M ttwoch die hier zu einer S tznna ver'ammelle» Generale und Admirale v Büdm, d'Ella. v. Falkeiihayn, v Hönisch, Hamm, » Heeringcn, v. Hut'er, v. Inae» nohl, Ka'ch, v. Klnck v. Loch >>v, Lnäenoorn. v. Mantenffel, v. Ouast, Rc-vei slein. Sch,-er, v. Scknödcr, v Tirpitz. W'chura, v Winckier und v. Zw,-»! ö-e E r k I ä r n » g abgegeben, daß sie cs n>cht als eine Verletzung ihrer Ehre empfinde», sich einem dcnilchen Ge richte zn stelle», aber auch nur einem solchen im V-rttau>n ans da« deutsche Recht und die dcnischen 9! chter. Schiebungen Berlin 27. Februar. Nach einer Meldung des „B. T" aus Augsburg, ist ie Augsburger Echleichhandlungsslelle einer großen Schiebung mit Kerzen, Militärlchnhen, Salvarsan usw. ans die Spur gekommen. Vorläufig ivnrven vier Schieber festgenommen. Die Waren die allein in Augsburg angeboten ivurden. haben einen Gesamtwert von 3 bis 9 Millionen Mail. Dein „B T" ivird ans Magdeburg aeiirelder, daß bei der Eisenbahnivirtschasisstelle ans dem Niaadebmger Hauptbohnhvfe große Uiiiegelwäßigkeiken entdeckt wurden. Angehörige dieser Be hörde hatten sich seit langer Zeit durch ansfalleno große Ausgaben verdächtig gewacht. In Dvrliiind sind nach einer Meldung des „Berl. Lokal anzeigers" drei Beamte der Essener Reichsververwaltuagsstelle ver haftet ivorden unter dem Verpachte, in großem Umfang- von ihnen beschlagnahmte Waren weiter verschoben zn haben. Kleine Nachrichten .Berlin, 26 Febriiar. Heule wurde durch Beamte der Sicher- beitSpaiizcl sestg>stellt, d«? am Nattoiiaidelikmal vor dem Schlöffe wie er en-e Anzahl von Pronceteilen abgeschlagen und gestohlen worden ist. Die Untersuchung ist eivgclcitet. Berlin, 26. Februar. Die bayerische Regierung ersucht uns. folgendes zu »eröff-mtlichen: Der „Inlransigea»!" behauptet in seine, Nummer vom 29 d. Mi«, daß die französische Rigierung von Bayern gebeten morden iei, ihm einen Gesandten zu Ichicken. Tie Behauptung ist sclbstvcisländUch m vollem Uiiisange aus der Luit oeai'ffe». Görlitz. 26 Februar Sämtliche Schulen der Stadt ein schließlich der Forlbilbungkschulen sind von heute av b>« >> März einschließlich Wege» der sich noch immermchr viibieileiiden Grippc- ipiiewie geschlollen Amsterdam, 2-'. F-bruar. ..Telegroa'" meldet ans London, daß der englische Bauernbund, dem lk>660 panowirtc «»gehören, eine Veri'ammtttna '» London «bbicll, ln der erklärt wurde, die Hauern müßten die Arbeit nieder lege», wenn die Neg'erung de» achtstündigen Arbeitstag auch aus die Landwulichasl aurdehncn würde. Berlin, 27. Februar. In Saarbrücken k«m es zu einem Konflikt zwischen dem Obeisten MstitälbcfehILbader dc« Saarge- bicle« und dem neuen Regicrungsaiisschnffe de« Bölkerbmidcs. Nachrtchten aus Sachsen Die sächsischen Frauen Kegen die Auslieferung. Die Herabwürdigung, die Deutschland vom Verbände durch die Aiislicferangsforderunß zugesiigt worden ist, hat bei den säch sischen Frauen eine tiefgehende Empörung hervorgerusen. Im säch-. fischen Minstierium der auswärtigen Angelegenheiten lausen fort gesetzt Unterschriften zu Kundgebungen der Entrüstung ein über das jeder Gerechtigkeit widersprechende Pharisäertum der Berbandsstaaten und über ihre Absicht, das Ansehen Deutschlands auch künitig zu erniedrigen. Bon solche» Unterschriften liegen bereits mehr als 50000 vor Der Ministerpriisident Dr Gradnauer hat die Kund gebungen noch Berlin an die Reichsregicrung iveitergeleitet, um diese von der gerade auch i» Frauenkreisen über die erneute Greuel hetze der Versailler Verbündeten herrschende empörte Stimmung zu unterrichten. — Etzemxttz. 26. Frdru«r. Eine Konferenz der sächsi schen Krankenkaffenangestellten trat dier vor einigen Tagen zusammen, um sich mit dem Tariiverlrage zu beschäftigen Die »er- sammlung erblickt in dem Tiri'veNrog da« beste Mittel ,ur Hebung, der w rtichastlichcn Lage der Kasse,angest>lllen und fordert deshalb von den in Frage kämmenden Instanzen sowie den Krankenkasse« einen den winschastliche« V-rbLUaissco eatsvrechenden Ausbau de» Tansvert ageS. inobeso'-dere Lever««,«zutage« von 3000 Mart säe V >heiratete u»d ikö00 Mark für Ledig«.
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