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granim Zigarren 270 Ml. (ein Kilogramm 2,70 Mk.) Zoll frei sind Zigarren im Gewichte bis zu 00 Gramm, daher k bis 10 Stück Zigarren, weil diese noch nicht ganz 00 Gramm wiegen. v Die (Lnt Wickelung der Getreidepreise im 1 0. Jahrhundert. Hierüber bringen die „Annalen des Deutschen Reiches sür Gesetzgebung, Verwaltung lind Volks wirtschaft" folgende interessante Zusammenstellung. Der Doppelzentner kostete: Weizen Gerne Hafer im Jahre Mt Mk. Mt 1X02 22,70 18.7" 14,00 >805 . . . . 42.« »> 25,1,11 2« 1.40 1810 . . . . 40.80 27,00 2« I.O«, I8>2 . . . . 7,0.20 87.50 82,00 I8!7 . , . . 45.40 27,70 28.8.0 I >2« I . . . . .81,80 10.1,0 17,40 1825 . , . . 82.10 22.7,0 18.7,0 >880 . . . . 80.10 I 8.80 >7.00 !*M5 . . . . >8.40 10.80 15,80 1840 . . . . 81.1«, 40,47. I 8.7,0 ! 845 , . 28.811 17,80 10,20 I 87,1 > . . >8,80 >8,15 1 1.80 1857. , . , . . 85,00 10.7,0 >0.80 1800 27,,l!' i 20.7,0 17.0«, 1870 . . , 22 <'«> !' 1,5;: 10.7,0 188«, . - , 211,77, >8.00 10,00 180«, . . , , . 14.00 10,10 18.40 >807, . . , > . 10.87, 12,40 l 11,5« > >000 . . . . . 12,05 I I.o«, 12.77, «!»«>« . 12,.55» 14.1 5 18,80 Ans diesen Zahlen ist bezüglich Frnchtenveck-.'i-r. Land- , Wirtschaft, Vallsernährnng nsw. viel zu leien. Ferner in ^ ersichtlich, ivie gewaltig die Gelceidcpreise im Lan'e der i l<-«- Jahre, von l8«>«» !!>«««>. gefallen sind. v Blutiger Streit in Hcinnvoer.. Von dort wird > eine blntige Affäre gemeldet, welche sich am I. Imst nachls j zwischen Schutzlenleu rind vier in Hannover zu Besuch ^ iveilenden Reserveoffizieren ans Berlin abspielte. Die vier ^ Reserveossiziere kamen gegen Morgen in anger-.gier Slim mung ans einer Weinünhe; Schnplente geboten ihnen s Dinhe, wobei es zu Tätlichkeiten tarn. Ein Wachmann i versetzte dem Reserveoffizier Baron Bodenhanfen nril dem Säbel einen Hieb über den .stopf. Baron Bodenhanien s erlitt einen 2chädelbrnc!> und eine schwere Arinverletzang. ! v lieber den abessyuischen köu'.g M'enelik ivird ^ ans Adis Abeba gemeldet: .König Menelik ist von den ^ Aerzten anfgegeben. Ein Parteigängerkrieg ivird befürchtet, j e F n d i e g r o s; e n Es e s e el, t e b e i k ints ch o n und tlk a n s et, a n liaben bekanntlich auf der Seite der Japaner mehrere Schisse in wirkungsvoller Weise einge griffen. Es nmreii dies die vier .Kanonenboote „Tschikushi", ...Heven", Ticlivtni" und ,?A!agi" und Dogos Torbeloboot sloltille, die ain Mittwoch in der Bai von Kinlschon er 'chienen. An diesem Tage mittete jedoch ein ziemlich hef liger Stnrni. der eine Landung der Schiffe verhiiiderte. An> Donnerslag jedoch war die See ruhig und die beiden kanoneiiboole „Tschokai" und „Akagi" fnlire» an das User heran, von wo sie mit ihren Geschützen die russische» Forts beschossen. Diese erwiderte» das Feuer und ein Geschah lötete am „Tschokai" einen Lssizier und zwei Matrosen, während zwei andere Matrosen verwundet wnrden. Schon in den ersten Vormittagsstunden wurden die russischen Ge schütze durch die vortreffliche japanische Artillerie znm Schweigen gebracht. Dann begann das Torpedobootge schwadcr in der Stärke von 10 Schissen das Bombardement ans die Eisenbahnlinie und feuerte auf die dort stehenden russischen Truppen. Inzwischen hatte der rechte Flügel der japanischen Truppen einen Angriff auf die russische Flanke begonnen und die Kanonenboote „Tschikushi" und „Heyen" dampften, da gerade Flut war, nahe an das User und be strichen mit Kartätschen die russischen Linien. Später trat Ebbe ein und die Kanonenboote mussten sich zurnckziehen. Als dann der Stnrni der japanischen Insanterie ans die Höben von Ranschan begann, unterstützten die Schisse diesen Angriss durch ein heftiges Feuer auf die befestigte Stellung der Russen. Diese erwiderten und ein Geschoß tötete den Kommandanten des „Tschokai" und verletzte drei Mann. Am Abend dampfte die Flottille ab, die einen großen Anteil an dem Siege der Japaner hatte. e El, ri st i n e v v n S ch w e d e n. Am 0. Juni vor 200 Jahren >1001) trat das seltene Ereignis ein. dag eine legierende protestantische Königin dem Thron entsagte, und einige Monate später «21. Dezember) zur katholischen Kirche übertrat. Das Ereignis war nin so auffallender, als jene Dame die einzige, bei der Thronentsagung 2di Jahr alle, geistreiche Tochter des Schwedenkönigs Gustav Adolf war. Wenn auch die Geschichte erwiesen hat, das; dieser Fürst nicht so znm Schutze der deutschen Protestanten, als ! vielmehr um i» Deutschland möglichst gros;e Eroberungen zu mache», über das Meer kam, so hat er den Protestanten j schütz doch gern zum Vorwand genomme» und sich als ein ! gottgesandtes Werkzeug stir den „neuen" Glauben ansge , spielt, lind dieses „Glanbensretters"-Tochter fällt von j dieser Art Glauben ab, um zum katholischen sich zu be- j kennen . . . Erst sechs Jahre war Ehrisline alt, als ihr ! Valer IG!2 mitten in seiner Siegeslansbalm bei Lützen ! siel. Run begann eine eigenartige Erziehung sür die j künitige Königin, ganz männlich. Der scharte ('Rüst, die j Lernbegier und der Fleis; der Prinzessin brachten es dann ! mir sich, das; sie gleichsam kein Mädchen wurde, sonder» ei» ! Staatsmann und Geleimter. Die grös-.ten Leuchten der ! Wissenschast zog sie an ihren Hof oder verkehrte doch bries- , lich mi! ihnen in eingehender Weise. Was mag Christine bewogen haben, sich vom lutherischen Glauben des Vaters und Volles loszusagenV Das Herz dürfte wenig mitge- sprocben haben, wie ihr späteres Glanbensleben erraten läs;l. Gegenüber protestantischen Geistlichen hat sie mehr, fach geäustert. die langen Predigten, die Widersprüche und Unklarheiten innerhalb der lutherischen Dogmen und äh», liches hätten sie z» ihrem Schritt bewogen. Ihre Konver sion dürste lediglich eine solche auf Grund eines f o lge - r i ch tig d e n k e n d e » G e i st e s gewesen sein. Es ist immerhin wert, das; inan beute an diese Abwendung vom Protestantismus erinnert, wo ein Verein, der sich den Rainen des Vaters Christinens von Schiveden beigelegt hat, in Oesterreich seine Gelder für die Zuwendung zum Protestantismus ansstreut. Büch erlisch. „Alliwmcine Rundschau" von Dr. Armin Kausen in München. Auch dir soeben erschienene Nr. l l dieser neuen vornehmen lache- s tischen Wochenschrift unternimmt intcressnnie Streiszngc in ..Politik j und kuliiir". Hermann Kuhn «Paris- behancell die Lage in ! Frankreich, Reich-kagSabgeordncler Erzberger den st.ehnstnndenlag ! in Fabriken. Lehrer Franz Weigl „Praktische Bollsschiikbildniig", j Unlei staalssekreinr Pro', von Mahr bringk den lehrreichen Meinungs austausch über die Finanzreform zum Abschluß, Dr. I. W. Schmi^ berichtet über die politischen Wahlen in Belgien, Geheimrat Prof- von Schmid beendet seine Studie über Kant und den Streit der Fakultäten. Lev van Hcemslede plaudert über „Poesie und Dichter", Map Fürst über „Abendstunden in Venedig". Teibler über Musika lisches, Scapinelli über neue Bühnenstücke. Nienkempers Weklrund- schau und die Kleine Rundschau sind allgemein geschätzt. Produktenbörse. Dresden, 0. Juni. Produktenpreise in Dresden. Werter: Schon. Stimmung: Still. Weizen weißer 172—170, brauner 70—78 171—175, brauner 74—75 Ir>4 17t—175, russischer rot 175—182, do. weißer 170—185, amerikan. Kansas 178—182, argentinischer 175—180. Roggen sächs. 74—70 kc- 12,;—128, do. 72—78 122—124, do. preuß , do. russischer 187—140. Gerste sächsische 140—155, schlesische und Posencr 150—155, böhmische und mährische 100—175, Fultergersle ll 1—128. Hafer sächsischer 125—128, schlesischer , russischer 1l4-124. Mais Cinanantine 184-188, La Plata gelb 114-118, amerikanischer inipcd 122—125, abfallende Ware h Nüböl rainniert mit Faß 40.00. Rapskuchen pro 100 I<^: Dresdner Marken lange 10,00, runde 10,00. Leinkuchen pro 100 Dresdner Marken 1. 14,50, ll. 18,50. Weizenmehl pro lOO Ir^- netto ohne Sack «Dresdner Marlen-: Kaiscranszng 20.00—20,50, Griesleranszng 27,50-28,00, Seinmeimehl 20,50—27.00, Bäckeriniindmcht 25,00—25,50, Griesler- »inndmehl 10,50—20,00, Pohlmehl 15.00—15,50. Roggenniehl pro >00 k-r netto ohne Sack «Dresdner Marken»: Nr. 0 21,00—22,00, Ar. t 20,00-20,50. Nr. I 10,00-10,50. Nr. 2 10,00—17.00, Nr. 3 18,50—14,50. Futlernieh! 12,20 -12.10. Weizenlleie grobe 0,20—0,40, seine 0,00—n.20. Roggcnkleie 10,20—10,40. Die für Artikel pro lOOlr-- notierten Preise verstehen sich für Geschäfte unter 5000 kfip Alte andern Notierungen gelten für Geschäfte von mindestens 10000 k-p. Feinste Ware über Notiz. Mehlpreise verstehen sich erllnsive der städivchen Abgabe. " Dresden, 0. Juni. Schlachtviehpreise auf dem Vich- hose zu Dresden am 0. Juni 1004 nach amtlicher Feststellung. G e s ch ä s i Schweinen sehr jnm. Bon dein Herkunft. 7i.ier -Z'UlllUF ein« icicl, SNict r c c- i ch II u 11 Morkidreis für öl, Lebend Schlochl. Stewichl Mt. Mi. Ochsen . . . I- u. VolUlcischijic. >ii,*,cc'i!ichlc'lc' tiüchstcu r'2'4 Sc:,U:chI!vcr!cs iM> zu «: Hichccü. . 27-::-» «)7—«i.» M'src'ccccchcr dcsoUichc,« 26-4 1 06-7, 2, ^mi.zc- sic-ncl,„ich! ,m-:-i;c!»i!iN'Ic. — mncc oii'-ch'mchccic 21 « !—i)t > Mojchi zcii-.iliccc tziuzc. — ziN cic-ibihric üllere 21-22 i,-:—t'.>) I, cciccinz M>>chNc jcdc,, '.'i!,c:s .... ."-»-.VS Kolben nnd I, AvIIficischchc. micchcmnslclcmili.'i'ii hoch- Miln . . . «lc.i Schlochiwcoc-S 2, «ianzc. o„islclc- kichc lchch «M, SchioOnwcncc? Ins , 7PN,ccii . 22—:u .7'.»- « -2 ;c, '.'Icl!,cc oocchiniiolmc .c'NNic und Icmch; ,;ul cuuviNcNc jüngcn'c' Kühe und »toltm, 26-21, - .74-77 4, Möspz ,;e»oI,r«e Kühe und ttoNmi . . 24-27 Heciuz geooinie .c'Nche „od kolimi . . -1.^ Bnileo.... Z'Z,; , i 'r«oII»le>schige üöü.IMl -chlochlwenes . 8N—2Z 1 2- Motziz jieoohne jü»,;e>e und gnl >;c- „öhrle ollere 22-2.7 ' .76-0! ü, Vieri,,,; „euöiirte — FI Milder. . . . I, zeiusie Moi« iVoÜttNIchmosO und beste Soinstolvec ö')—7>Z 7i—7<» 2, Mttiicie Mos« »,:d zule To«,zlölI>er . 47-4-.1 - «.'»-72 nicrst,,;e «ouzköiiier 44-4-! . t>'» —I«Z 4, Aelleie üc'rinz ,;e,lohne «Fresser,. . . — ! — Schob'. . . . I, Moillomoier 2»i -27 j 7-,-71 2, Jüngere Moslhommel —Z,- «>»;—i.o ü, Nettere Moslh iilimel 22—22 >!, Müsst,; geiiührle Hoi»,ne! »nd Tchose «Morzscüose, — — Schw.'iiie. . I- ». 4N'!lsteischi,;e der feinere» Nossen nnd deren krenznno.en im Aller dis z» einnndenivierlel Fohren 26—2!« - 71-72 i>. Femchweine 27—2.6 - 1—5,1 2, F!e!>chi,',e Z.'»—. I 46-.7b Uciicr- 2, Gern»; eniwlckeiie. svwie Tonen . . . 22—24 47—4? slüiidcr. I, Ansinndisihe — , — .msnuimcii ^ !ll-!l vgang: Bei Ochsen, Kalben und Kühen, sowie bei langsam, bei Kälbern mittel und bei Schafen lang- Anfirieb sind 22!« Rinder österreichisch-ungarischer :'.«> gründe linden. Sie sind sicher eine eifrige, überzeugte Anhüngerin jener Sache, stir die Sie alles aufs Spiel gesetzt haben „Jener Sache?" fragte das Mädchen ganz erstaunt. „Ach, du lieber Galt, was weis; ich davon?" ..Also auch das nicht", sagte Marie, Erstaunen heuchelnd: „nun, dann verstehe ich nicht „Ullrich sprach jv eindringlich »der den Fall, der die Untersuchung zur Felge balle", berichtete Frida, „und versicherte mir, es sei ans eine alstchen liche Gewalttat abgesehen. Man wellte mit Hilfe der Gerichte gänzlich Un schuldige vernichten." „Und das glandten Sie ihm?" „Was hätte ich ilmi nicht geglaubt", rief Frieda mit Feuer. „Run. um jene Leute", svrschte Marie weiter, „bestahlen Sie Ihren Pater?" „Ach, jene Leute", erwiderte die andere, ..ich taniite sie ja gar nicht!" „Alse dann", ries Marie, „taten Sie das Abscheuliche »nr nm Uli richs willen?" „O, verehrte Frau, entgegnete das Mädchen, „Sie teniien ilm doch Sie sind ja seine Mutter Ihne» null ich es sagen für ihn hätte ich alles alles ln» löiinen, auch das Schlininiste, das Schwerste! Ich hätte mein Leben für ttm hingegebe»." Marie zuckte zusammen bei diesem Ausbruch der Leidenschaft. „Wie tvnnten Sie nur glauben, er werde sür den Ansgang bürgen?" fragte sie unwillig. „Was hätte ich ihm nicht alles geglaubt", sagte die andere, wieder ganz i>» Feuer, „weil mein Veilranen zu ihm ein grenzenlvses war „Und Sie sehen, er hat Sie getäuscht", sagte Marie wieder in einer Gransainkeitsamvandlnng. „R'ein, nein, nein", protestierte die andere energisch, „das hat er nicht ich behaupte, das hat er nicht er batte nur leine Zeit." „Er fleh", sagte Marie, „und lies; Sie im Unglück -" „DaS weis; er ja noch gar nicht", sagte Frieda, „vielleicht hat er zu mir nach Hanse »ach dein Hanse ineines Vaters ein paar Zeilen geschickt - und er ivird mich nicht verlassen." „Sv fest ist Ihr Vertrauen zu ilnn?" „Felsenfest und grenzenlos „Sie begebe» für ihn ein Verbrechen", sagte Marie, „Sie glauben und vertrauen ihm hlindlings wie könnte es dann anders sei», als das; Sie ihn --- -" Sie stvrkle, als scheue sie sich, das Wart selbst ans.znsprechen. ..Liebe»!" s»Iir Frieda an ihrer Stelle fort. „Ja - - verehrte Frau, wie liebe ich Um! Ich Hab nicht geglaubt, das; so etwas möglich ist es ist ein Feuer, das über mir znsaininenschlästt." „kennen Sie ilm schon lange?" fragte Marie gedehnt. „Seit einem Vierteljahre", berichtete die andere. „Als ich ihn znm ersten Male sab ich habe immer gelacht, früher, wenn ich dergleichen hörte oder las da war es mir, als führe wir ein blendender Blitz in die Augen und ein haarscharfer Stahl ins Herz ich hatte schon damals nur eine» Gedanken mir ihn — und als ich ihn dann kennen lernte, das erste Mal seine Stimme hörte ihn immer wieder in die Angen sehen durfte -- es war wie ei» Wirbel, der mich fasste ein Sturm, der alles in mir ans- wühlte, leas bis dahin so still und ruhig war —" „Und er sagte Ihnen", fragte Marie zögernd, „das; er Sie heiraten werde?" „Rein", sagte die andere, „das hat er mir bis jetzt noch nicht ansdrnck- lich gesagt." „Ja aber — " „Ach, bedarf es denn da vieler Worte?" fragte das Mädchen, nun wieder ganz Leidenschaft. „Er nahm mich eines Tages in seine Arme — flüsterte mir mit dem weichsten.Klang seiner zanberischen Stimme ins Ohr: „Frieda". Weiter nichts dann tüsste er ineine Lippen —" „Und er sagte nichts", fragte Marie heftig, „und Sie fragten auch nichts - " „Ich schlang meine Arme ni» seinen Hals", brach jene ans, „lehnte meinen Kopf an seine Schulter, schloß die Augen und hätte gewünscht, so sterben zu tonnen." Marie musste sich am Tische festhalten, als sie diesen Ausbruch von Leidenschaft vernahm. Tann richtete sie sich plötzlich hoch ans, schritt an der anderen vorbei zur Tür, öffnete diese und rief vernehmlich hinaus: „Ullrich!" Ans dem Flur wurde eine andere Tür geöffnet und eine Stimme, bei deren Klang Frieda heftig .znsainmcnznckte, rief: „Ja?" „Bitte, tonnn doch einmal einen Augenblick herein!" rief Marie. ch Gleich darauf erschien der Gerufene ans der Schwelle, er war mit einem eleganten Zivilanzng bekleidet und hatte eben das Haar sorgsam gescheitelt. Marie ergriff ilm heftig an der Hand und stellte ihn Frieda gegenüber. „Kennst du dieses Mädchen?" fragte sie ihn. Ullrich sties; als Antwort nur einen unartikulierten Laut ans. „Ullrich!" rief Frieda freudig, eilte ans ihn zu und umschlang leiden schaftlich seinen Hals mit beiden Armen. Mit zornflammenden Angen be obachtete die Stiefmutter die Gruppe. Ullrich aber stand immer noch völlig starr da und sah ans das an seinem Halse Hangende Mädchen herab, ohne es zu umarmen. „Du!" sagte er dann, „was ist warum bist du mir gefolgt - wie kommst du hierher —?" „Ach, Ullrich", rief Frieda schluchzend, „du bist jetzt mein ein, mein alles ans der Welt -" „Was ist geschehen?" frug Ullrich. „Nicht Vater Hab ich mehr", rief sie, sich an ihn klammernd, „noch Mutter — noch Heimat - " „Wie?" rief er. „hat dein Vater erfahren —" „Alles - ", sagte sie tonlos, „ich bin eine Ausgestoßcne." „Ach", seufzte er schwer, „und ich —" „Und d» mußt", rief sie mit fliegendem Atem, „und du wirst mir helfen — weißt du, was du versprachst: Was auch geschehen mag, sagtest d», dir soll kein Leid widerfahren!"