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«scheint «»»ltch »«ch«. mtl «ulnahme »e. Sonn- und g!est»a«e 4 m» .Die 8-» >n »or« und »M>- dlerteljUhrllch »,tv In Dresden durch Boten j» 4« In gan« Deutschlnnd stet Hau» ch.ktl ä»: In veslerretch 4,4« tl. ^t»«,»»e » ohne Illustrier«» «ellnae »lertelsahrltch K> Dresden durch Voten », Ich ^ san^Deut! Vau« ».»» In Oe,«erreich 4.V» I.stt» schland frei ,el Nr 10 ^ Unabhängiges Tageblatt für Wahrheit, Recht und Freiheit Inserate werden die 6. ^nllene geNtzetle oder deren Raum imt Reklamen mit chch - die Zell« berechnet, bet Wiederholung»»! entsprechenden Rabatt, Suchdenckeret, Redaktton und «eschitftSstelle Dresden, Pillnitler Gtrafte 4«. ^erntprecher l? Astir »itckqabe »nderlannt, Schrtftttttch, keine VerbtndltchttBP! Redaktions Sprechstunde: «I htS IA lthr. Rvnbs Its/.u^nquoll»! ,,, Vnrrüxlle»,« lV I IVOtt osas noä f?skrttritk1v, nlls Nol»- Nttck ktilttrtvL so^vis n»ck AsjvtutUllß II ^ TDlFI ^ von 60 Uurk Uli Lttiilvnik-e, lioti«. X»»ovQr»dkdt-l Mnt.k'Iruiv«« 1 NV«I ^oIiann<ti«,or^«n-^Uv« 18 Porzellan UNll Kristall Nebrnuctin- unN l.uxu<>- llexenstiinlse Xitnijkl. Nnfliofersnt /^nkäuser Dre^clsn, Kbntn-vovünn-Sti-. Mo-, 5,10,1- onü Deizs-Mrsti «rriptisiiir ÄlkinnvVg 8Mii>I-?sIr«zs«n-Mil Mren-üszelisN kb'^.. Iki-, 26. >inrv»it Koks Viktorikl^i-abs ^«'st-ttntiixrr (iar 17» n <1 st.'lncii IZanlc - -- ^ R«»pnrntnron . . L''< rnspr,!t'i,6r .',979 . - Der glänzende Abschluß des Zahres 1911 gibt denjenigen recht, welche gegen den ersten vom Bundes rat nnfgestestten Eint erhebliche Bedenken äußerte», >vie ich es tnt. Dis soeben bekannt gewordenen Zahlen ergeben i'.nnilich noch 16 Millionen Mark mehr an> Neberschüssen, als inan bisher annahm. Die Gesawteinnahine an Zöllen und Steuern belauft sich aus 1676 Millionen Mark, während der -weite Etat nur mit 1660 Millionen Mark rechnete. Der erste beanstandete Etat setzte für 1012 nur 1660 Millionen Mark an Einnahmen ein, blieb also ui» 116 Millionen Mark hinter dein Istergebiiis bon 1011 zurück. Der -weite Etat hat die Einnahme» auf 1606 Millionen Mark erhöht: das sind aber immerhin »och 70 Millionen Mark weniger, als 1011 eingingen, wodurch de» eigenartigen Verhältnissen dieses Jahres reichlich Rechnung getragen worden ist. Dieser Abschluss und die mit ihm im Zusammenhang stehende Finanzierung der Wehrborlagen sind so günstig, das; unter dem üblichen Vorbehalt bei solchen Schätzungen nun die Wehrborlagen mehr als gedeckt sind. Es sind näm lich ausreichende Mittel borhanden, selbst wenn das Jahr 1012 um bolle 70 Millionen Mark hinter dem Jahre 1011 -urückbleibt und jedes folgende Jahr noch nur 10 Millio nen Mark Mehreinnahmen gegen diesen etwaigen Rückgang bringt. Rechnet man also nur mit den für 1012 eingestellten Zahlen, so bucht erst das Jahr 1018 wieder den Betrag des Jahres 1011; es dürfen in der Zwischenzeit 270 Millionen Mark Ausfall gegen 1011 entstehen und auch dann ist noch volle Deckung für alle beschlossenen Ausgaben vorhanden. Solche Zahlen besagen doch mehr als alle Redensarten; daß man den Etat „blutleer" gemacht habe, das; man mit künf- tlgen Ueberschüssc» arbeite und was dergleichen mehr be hauptet worden! ist. Die angeführten Zahlen rechtfertigen das Vorgehen des Vundesratcs und des Reichstages. Wie vorsichtig man übrigens bei der Einschätzung der Einnahmen für das Jahr 1012 gewesen ist, zeigt ein Ver gleich mit dem Etat 1011, der Jsteinnahme von 1011 und dem neu beschlossenen Etat für 1012: dieser Vergleich besagt vor allem, das; der Reichstag keinem sträflichen Optimismus huldigte, sondern sich nur bemühte, den Etat der Wirklich keit nahe -u bringen, >vas doch seine erste Aufgabe ist, wenn er keine „verschleierten" und keine „frisierten" Etats will. Diese alles sagende Tabelle lautet: !k»1I St'ts- 2, I». I»I2 Vor. Voran'chlig Linnuh-a? arnchlag -kill. Mt. Mill Mk. Mll. Mk. Zölle: 630,3 733.6 609.3 Tabaksteuer: 14,5 11,6 12,3 Zigarettensteuer: 26,8 30,7 30,0 Zuckersteuer: 151,9 170.0 143,5 Salzsteuer: 68,2 68,4 69,1 Branntweinsteuer: 163,5 193,8 187,6 Schaumweinsteuer: 10,9 10,6 11,3 Leuchtmittelsteuer: 8.9 12.2 11,6 Zündwarensteuer: 15,8 18,4 18,2 Biersteuer: 123,5 128,1 122,1 Wechselsteuer: 17.1 18,9 17,9 Aktien- und Talonsteuer: 49,0 65,0 62,9 Börsensteuer: 15.4 24.0 24,6 Zolltarifsteuer: 44,9 46,7 48.7 Frachturkundensteinpel: 14.9 17,6 17,3 Fahrkartenstempel: 19.6 22.3 22,0 Automobilsteuer: 2.3 3,5 3.4 Tantiemensteuer: 4.4 5,9 5.9 Schecksteuer. 3.7 3.1 3.2 Grundwechselabgabe: 43,7 41,3 10,6 Zuwachssteuer: 13,0 10,9 18,0 Erbsck>astSste»kr: 39,0 44.9 43,5 Es ist überflüssig, auf die in der Tabelle enthaltenen Reserven noch besonders hinzuweiseu: sie soll nur der breiten Oeffentlichkeit daS Mrterial bieten zur Beurteilung der Frage, ob der Reichstag nicht allen Anlaß hatte, diese Schätzungen für 1912 vorzunehmeu. Der eben beschlossene E at enthält tatsächlich einen reche hohen SüherheitsfoudS, jedenfalls einen höheren, als ihn viele frühere Etats ge- habt haben. Wenn unsere Finanzen sich auch nur annähernd so weiter entwickelst wie seit 1909 — ivir haben jetzt drei Jahre stetigen finanziellen Aufschwunges hinter uns — ist das Reich allen Eventualitäten gewachsen und viele Besorg nisse können ganz verschwinden. Was aber die Reform de? Jahres 1909 bedeutet, das wird, wie schon oft gesagt, erst die Geschichte voll würdigen: sie mag dann immer noch ein zelne Schwächen und Schönheitsfehler finden, aber sie wird zugestehen, daß daS gesetzte Ziel schneller und sicherer er reicht worden ist, als man annahm: sie wird auch sagen, daß gerade hierdurch das Reich in der Lage lvar, den! bedeut samen weltpolitischen Akt der Annahme der Wehrvorlagen so geräuschlos und so glatt -n vollziehen. M. Erzberger, M. d. R. Zusammenkunft der Läcilien-Versine des Vogtlandes m klrngenthal NM 9. Juni. Zum dritten Male treffen sich die Cäcilienverein? des Vogtlandes, um sich durch den Vortrag ihrer Meisterstücke und durch Gedankenaustausch ihrer Vertreter in ihrem idealen Streben zu fördern. Weit hinaus nach Süden bis an die böhmische Grenze und hinein in das tannenreiche Erzgebirge ist diesmal der Kongreß gelegt. Klingenthal, dieser reizende Ort niit dem musikalischen Namen und der musikalischen Be völkerung, wo in den sauberen, grünumrankten kleinen Häusern Streich- und Blasinstrumente, Zithern und Gi tarren verfertigt werden ist auserkoren, den katholischen Kirchenchören des Vogtlandes Gastfreundschaft zu bieten. Friedlich liegt dieses Klingenthal da, ringsum von Bergen geschützt. Auf einem derselben, hoch droben, das schmucke katholische Kirchlein. Wer an einem Sommernachmittage durch seine stillen Straßen geht, wird es einsam finden, als märe jung und alt ausgeslogen wie bei einer Kirmes, und aus allen Häusern klingt es leise, als würden -um Tanze die Geigen gestimmt. Von Jahr zu Jahr steigerte sich die Zahl der Teil nehmer an dem Kongresse der Cäcilienverein?. Die treff liche Idee einer solchen Veranstaltung, zuerst angeregt und mit Energie durchgeführt von dem kunstverständigen Herrn Ervositus Schindler in Klingenthal, bedurfte keiner Re klame, keiner Ueberredung oder autoritativer Enrpfehlung. Sic emvfahl sich selbst, ging und fand allein ihren Weg, zog wie ein ins Wasser geworfener Stein immer weitere Kreise. Bei dem „Sängerkrieg" gab es nicht Neid und Miß gunst. Milde den! Anfängern, Genauigkeit den Fortge schrittenen, Anioorn den Zagenden. Liebe allen und in allen! Derselbe Geist beherrschte die Verhandlungen. Da verlangte man nicht nach Statuten — und sie sind vorder hand wenigstens noch entbehrlich —, schrieb nicht einen schweren und erschwerenden Geschäftsgang vor, die Liebe zur Idee, dis Wirklichkeit geworden war, die Begeisterung für die heiligste aller Künste leitete den Ersten wie den Letzten. Alle schienen überzeugt von dem Gedanken: Samm lung und gegenseitige Unterstützung der Cäcilienvereine. die nur zu oft unter schweren Bedingungen vorwärts konimen. Ein Band inniger Freundschaft, eine Art geist licher Verwandtschaft umschließe alle. So möge es bleiben! Mögen immer die hochw. Herren Geistlichen vollzählig und herzlich für die Sache einge nommen, wie auf der letzten Tagung in Reichenbach, sich einfinden. Mögen die Mitglieder und ihre Herren Diri genten kein Opfer scheuen. Ein so edles Unternehmen be lohnt sich rasch und reich. Solche Zusammenkünfte sind für den Katholiken der Diaspora ein Bedürfnis. Wenn Rede und Gesairg, die beiden erhabenen Künste, sich vereinigen, um ihm in der Fremde und im Kampfe von der Heimat und vom Glauben zu sprechen, inmitten einer gewaltigen Menge Gleich gesinnter seinen Mut stählen, seine Ueberzeugung be festigen so können Segen und Ernte nicht ausbleiben. Mit Recht hat der Ausschuß die jährliche Zusammen kunft der Cäcilienvereine des Vogtlandes für den Monat der Rosen, für jene köstliche Zeit festgesetzt, wo die Natur in ihrer vollen Kraft steht und zum Wandern und zum Singen lockt. Für beides haben wir Deutsche einen be sonderen Sinn. Es ist charakteristisch, daß — ohne Verab redung — auf den bisherigen Kongressen unsere herrlichen Volkslieder oder doch die auf ihren Ton gestimmten Ge sänge besonders gepflegt sind neben dem geistlichen Liede der katholischen Kirche. Mit der Zeit werden alle zu Worte kommen: Die geheimnisvollen Jubilationen des römischen Chorals, die überwältigenden Kompositionen eines Pier- luigi Palestrina, die gemütvollen Meister, die uns nament lich das katholisch Bayern geschenkt bat. Allen werde ihr Recht: Welt und .Kirche, den« c-rrntus graßorianus, den Liedern unseres Volkes, unserer Heimat und unseres Vater landes, ein- und mehrstimmigen, alten und neuen, poly phonen und homophonen, einfachem und doppeltem Kontra punkt, Text und Ton, Solo- und Chorgesang. Der be sonderen Verpflichtung sei gedacht, die wir unseren sächsi schen katholischen Komponisten gegenüber haben wie Löb- mann, Hagedorn u. a. D o ch A n f a >i g u u d Ende in u ß sein Via „ K u i a n >l nc- r, die heili g e M u s i k ", die. wie Pius X. als Patriarch von Venedig, in einem Hirtenbrief! geschrieben hat, „die tiefe Bewunderung aller gelehrten Kenner der musikalischen Kunstzweige hervorgerufen" iml derentwillen die Cäcilienvereine ins Leben traten und eins w namhafte Stellung in den katholischen Gemeinden sich er- rungeii haben. Die alte Weisheit, die der rönnnde Ge schichtsschreiber Sallnst in die Form gekleidet hat: Ei,» Reich wird leicht mit den Mitteln erhalten, mit welchen eS im Anfänge gegründet wurde", und die die konservativen: Anschauungen der katholischen Kirche so glücklich inspiriert bat, meide eilt Leitmotiv bei den Verhandlungen der Ver treter der Cäcilienvereine in Klingenthal. Die Bedeutung dieser Zusammenkünfte ist zu groß, ibr Eifer zu mächtig, ihr Ziel zu hoch, als daß die katholische Prcne Sachsens ilir nicht ihre Aufmerksamkeit widmen ihre Glückwünsche und Grüße senden wllte. Wir hoffen, daß dieser und alle folgenden Kongresse bei der „ersten Liebe"' bleiben, erfüllt von jener frischen Begeisterung, die in der >Zrcbe gepflegt wird und ihre Ouelle in dem bat. — ,o?o meine Jugend erfreut". Die Aufgaben der Cäcilienvereine! liegen auf dem Gebiete der Kunst. Ein künstlerischer Hauch durchwehe die schönen Stunden gemeinsamer Arbstk iw Klingenthal und werde hinausgetragen in die einzelnen! Genieinden zur Ehre unteres göttlichen Meisters und zum Heile unserer Brüder. Deutsches Reich. Dresden, den 8. Juni 1SI2. — Der König der Bulgaren wurde vom Kaiser zum Chef des Thüringische Jnfanterie-Regiments Nr. 72 er- nannt. Am Freitag fand zu Ehren des Königs eina Familienfrllhstückstasel in Potsdam statt, abends Galalasel im Marmorsaale des Neuen Palais, wobei Trinksprüche gewechselt wurden. — Preußisches Abgeordnetenhaus. (Sitzung vom 7. Juni.) Der Gesetzentwurf betr. die Erweiterung des Stadtkreises Trier wird in erster und zweiter Lesung gegen die Stimmen eines Teiles der Freikonservaliven und einiger Konservativer angenommen. Es folgte alsdann die Fortsetzung der Be- ratung des Antrages Prinz zu Läwenstein-Wertbeim-Frsuden- berg und des Antrages Schiffer (nat.) und Gcuson lnat.). Berichterstatter Gruson referierte über die Verhandlungen der Konimisston. Äbg. Dr. Liebknecht bat um Annahme des Antrages. Es sprach noch der Ministerialdirektor Peters. — Preußisches Herrenhaus. (Sitzung vom 7. Juni.) Es stand der Gesetzrutwuis betr. Besitzbefestigungsgesetz aus der Tagesordnung. Graf v. Rantzau als Berichterstatter empfahl die Annahme der Vorlage. Graf v. Ballestrcm ist dagegen. Minister v. Schorlemer sprach in längerer Rede über die Vorlage. Fürst v. Hatzfeld hält durchgreifende Maßnahmen für die Zeßyastmachung deutscher Arbeiter für dringend notwendig. Die verschieoenen Parteien sprachen sich für und gegen diese Vorlage aus. — Der Präsident des preußische« Abgeordnetenhauses, v. Eiffa, ist. wie wir mitgeteilt haben, von einem Schlag anfall betroffen worden. Es ist nicht ausgeschlossen, daß die erregten parlamentarischen Szenen, in deren Mittelpunkt der Präsident vor kurzem stand, auf seinen Gesundheitszustand ungünstig emgewirkt und zu der jetzigen Katastrovbe mit beigetragen haben. Freiherr Dr. Hermann v. Erffa- Weinburg steht im Alter von nahezu 67 Jahren. Dem Abgeordnetenhaus« gehört er seit 1886 als Vertreter SsS Wahlkreises Schleusingen-Ziegenrück an; im Januar d. I. wurde er zum Präsidenten gewählt. Wie sein Vorgänger v. Kröcher ist er Mitglied der deutsch-konservativen Partei. Ordrusgeseygebung in Preußen. Anläßlich der auch von uns erwähnten Vorgänge in einem Berliner Schwester nhanse wird in einigen Blättern wieder einmal die Ordensgesetzgebung in Preußen besprochen. Dieses irr der Glühhitze des Kulturkampfes entstandene und noch immer aufrecht erhaltene Gesetz vom 31. Mai 1876 betr. di« geistlichen Orden und Kongregationen hat durch die kirchen politische Novelle vom 14. Juli 1880 wohl eine kleine Ab schwächung erfahren, aber der Artikel 6 dieser Novelle ent hält noch immer ein Damoklesschwert auch für die be stehenden Krankenpflege-Orden, die zur Errichtung neuer Niederlassungen von Genossenschaften immer noch der Ge* nehmiguny von zwei Ministern bedürfen, eine Genehmi gung, die auch nur widerruflich ist und, wie die konkreten Fälle zeigen, mit geradezu unglaublichen die bürgerliches Gleichberechtigung verletzenden Bedingungen „ausgo, stattet" werden kann. Die evangelischen Diakonissinnen be.