Volltext Seite (XML)
stände haben. Kommt diese Mehrheit in zwei Sitzungen nicht zustande, so bestellt das Versicherungsamt einen Vor sitzenden. Es darf nur mit Zustimmung der Mehrheit der Arbeitgeber und nur mit Zustimmung der Gruppe der Ar beiter einen Arbeitgeber zum Vorsitzenden bestellen. (8 340, 34t.) 2. Stellvertreter des Vorsitzenden wählt jede Gruppe -er Arbeitgeber und Arbeitnehmer für sich. (8 332.) 3. Bel den Landkrankenkassen wählt die Vertretung des Gemeinde verbandes den Vorsitzenden sowie die anderen Mitglieder -es Vorstandes, die zu einem Drittel beteiligte Arbeitgeber, zu 2 Dritteln Versicherte sein müssen. (8 343.) 4. Die Be amten und Angestellten der Kasse sollen nur durch überein stimmende Beschlüsse beider Gruppen im Vorstände bestellt werden. Erfolgt keine Einigung, so kann die Anstellung beschlossen werden, wenn mehr als zwei Drittel der An wesenden dafür stimmen. Ein solcher Beschluß bedarf aber -er Bestätigung durch das Versicherungsamt. Die Bestäti gung darf auf Grund von Tatsachen versagt werden, die darauf schließen lassen, daß dem Vorgeschlagenen die er forderliche Zuverlässigkeit, insbesondere für eine unpartei ische Wahrnehmung seiner Dienstgeschäfte, oder Fähigkeit fehlt, so bestellt das Versicherungsamt auf Kosten der Kasse die für die Geschäfte der Stelle erforderlichen Personen. Diese Personen kann das Versicherungsamt nach einen: Jahre definitiv anstellen. (8 301u, 36lb.) 6. Ein Ver- waltungsstreitverfahrcn gegen Eingriffe der Aufsichts behörden soll fortfallen', es ist nur einfache Beschwerde vom Dersicherungsaint an das Oberversicheruiigsaiut zulässig, mit anderen Worten: diejenigen Behörden, gegen deren Eingriffe oft erfolgreiche Klage im Verwaltungsstreitver fahren erhoben war, entscheiden jetzt definitiv." Wir sind nicht in der Lage, diesen Beschlüssen in allen Teile» zuzustiminen, namentlich die Regelung der La»d- krankcnkassenorganisation begegnet großen, tiefgehenden Bedenken und es ist zu hoffen, daß im Plenum eine andere Lösung gesunde» wird. Tie sozialdemokratische Presse speit Gift und Galle gegen Ziffer 4, weil hierdurch ihre Vor herrschaft gebrochen wird und sie nicht mehr ihre Agitatoren in guten Stellungen nnterbringen kann. Verschuldete Streikniederlagen, wobei die Ar beiter die Leidtragenden sind, machen den sozialdemokra tischen Gewerkschaftsbeamien leine Sorge, wenn nur die llmstnrzpartei dabei etwas gewinnt. In Pforzheim erlebte inan durch die Schuld des Bezirksleiters Vorhölzer vom sozialdemokcatischen LV!alla> neitecteiband eine schwere Schädigung der Arbeite» interessen, die dem sozialdemokra tische» Metallarbeiterverband auch noch mehr als 500 000 Mark Streikunterstützung gekostet hat. Ten Arbeitern brachte diese Bewegung Lohnabzüge, Arbeitslosigkeit und alle die unangenehmen Begleiterscheinungen, die ein abso lut verlorener Streik im Gefolge hat. Die Arbeiter sollen nun über dergleichen Situationen hinweggetäuscht werden. Zn diesem Zwecke schimpfen die Genossen in ihrer Presse recht kräftig auf die christlichen Gewerkschaften, die so ver wegen Ware», Mitbestimmnngsrecht bei der Einleitung der Bewegung zu verlangen. Wie notwendig für die Arbeiter interessen eine weitere Erstarkung der christlichen Gewerk schaften und ein damit verbundener Einfluß auf Streiks und Lohnbewegungen ist, zeigt ein neuer Fall von Schädi gung der Arbeiterinteressen in Dortmund. Die Heizer und Maschinisten der „Union", zum größten Teil organisiert im sozialdemokratischen Heizer- und Maschinistenverband, lei teten im Herbst lOlO eine Lohnbewegung ein. Der christ liche Metallarbeiterverband ersuchte den sozialdemokratischen Maschinistenverband um gemeinsame Behandlung der vor liegenden Wünsche der Arbeiter. Eine Antwort gaben die Genossen auf einen diesbezüglichen Brief vom 30. Dezember nicht. Am 21. März abends beschlossen die sozialdemo kratisch orcfanisierten Maschinisten, ani nächsten Morgen unter Kontraktbruch die Arbeit niederznlegen. Tie christ lich organisierten Maschinisten lehnten cs ab, mit in den Streik zu treten, l. »veil die Genossen ihnen jegliche Mit bestimmung höhnisch versagten und 2. »veil der Streik unter Kontraktbruch erfolgte. Bei der plötzlichen Arbeitsnieder legung erfolgte noch ein Unglück, wobei ein Arbeiter tödlich und zwei schwer verletzt wurden. Auf die christlichen Metallarbeiter, die den tollen Streik als rechtlose Mitläufer nicht mitmachten, wurde da»» in der Sozinlistenpresse tüchtig „Streikbrecher" geschimpft. Wo die wirklichen stand ein Bote des hohen Rates vor der Türe; dieselbe lautete: „Von der eigenen Hand des Meisters soll noch in derselben Nacht ein Kreiizesgalgen gezimmert werden, denn schon morgen wird ein Missetäter daran den Tod erleiden." Unverzüglich begibt sich der Ziminermeister an die Ar beit, und als der Frührotschei» durchs Fenster blickte, tauchte er das fertig daliegende Krenz in blutigen Glorien- schinimer. Schon drängte die Menge vors Haus, um das Krenz für den Verbrecher abznholen. Mit lautem Geschrei und Jubel, als gelte es ein Ehrenzeichen für einen Helden, tragen sie es fort. Simon, der Meister, ist still und traurig in sich gekehrt: er weiß selbst nicht wie ihm ist. Die Hände vor dem Gesicht sitzt er in Gedanken verloren. Bald hält er es nicht mehr im Hause ans. Durch die ausgestorbenen Gassen geht er dort hin, wo alles Lebe» in Jerusalem zusammengeströmt ist, zur Nichtstätte Golgatha. Er eilt vorwärts zur Schander- stätte, wo er schon von ferne auf der Höhe drei Kreuze er blickt. Seine Ahnung! An dem mittelsten Kreuze sieht er den Freund, den heiligen Genossen seiner Jugend aufge hangen. Welch ein Schmerz! Mit beide» Armen um schlingt er das Kreuz, das er selbst gezimmert hat. Der Heiland spricht die letzten Worte. Simon sieht, wie sein Jesus das Haupt neigt und stirbt: schmerzdnrchbobrt liegt er am Fuße des Kreuzes. Simon fühlt nicht mehr, wie Tropfen auf Tropfen Blutes aus dem Herzen des Heilandes auf ihn hernicderrinnt: die Todesstunde des Herr», die mit ScWier die ganze Natur erfüllt, ist auch seine letzte Stunde geworden. Rings öffnen sich diö Gräber, die Erde bebt, die Sonne verfinstert sich und der Vorhang des TempelZ zerreißt. Gott hat das Opfer seines Eingeborenen ange nommen, die Finsternis weicht von der Erde. Die irdische Sonne beleuchtet wieder den bedeutungsvollen Tag: doch für Simon brach kein Tag mehr an. Tot lag er unter dem Kreuze, das er seinem Heilande gezimmert hatte. Streikbrecher sitzen, und wie verfehlt die ganze Streik- bcwcgung war, ist aus den sozialdemokratischen Zeitungen zu ersehen, die über den Ausgang melden: Der Streik ist abgebrochen, die Arbeit mußte wegen Fahnenflucht der Maschinisten bedingungslos wieder ausgenommen werden. Das Schlimmste ist, daß über 100 meist ältere Maschinisten brotlos geworden sind, weil sie nicht wieder eingestellt werden. So endete die neueste selbstverschuldete Niederlage der Genosse» im Metallgewerbe. Der sozialdemokratischen Partei zuliebe opfert man Arbeiterexistenzen in der ge wissenlosesten Weise. Mögen alle Arbeiter daraus lernen, daß nur eine starke christliche Gewerkschaftsbewegung diesen arbeiterschädigenden Praktiken der Genossen eine zielbe- wußte und erfolgreiche Standesarbeit entgegensetzen kann. — Der Kampf gegen den Schmutz in Wort und Bild. Tausende von Aktstndien hat die Berliner Kriminalpolizei bei einem Versandbuchhändler in der Bülowstraße beschlag nahmt. Die Zentralstelle zur Bekämpfung des Schmutzes in Wort und Bild erfuhr, daß dieses Versandhaus die Studie» in großen Mengen verkaufte, ohne Rücksicht darauf, wer ihre Kunden waren. Sie durchsuchte die Räume und beschlagnahmte Berge von Vorräten. Diese Aktstudien sollen zwar einen gewissen künstlerischen Wert haben, das Gericht hat aber trotzdem die Beschlagnahme gutgeheißen, weil der Geschäftsinhaber sie ohne Rücksicht auf künstlerische Inter essen jedermann angeboten und verkauft hat. Man sieht aus diesem Vorfall, daß der notwendige Kampf erst dann ausgenommen wird, wenn in der Polizeiverwaltung eine besondere Stelle hierfür eingerichtet ist. »ei «rz-LL», ft« — Dem Kommandanten der österreichischen Marine Grafen Moutecuccolt ist vom Kaiser Franz Joseph für seine Verdienste auf dem Gebiets der Marine der Orden vom goldenen Vließ verlieben worden. Graf Montecuccoli ist der erste Admiral seit Tegelthoff, der diese Auszeichnung erhielt. Frankreich. — Die Kammer beriet am Mittwoch die Inter pellationen bctr. die Abgrenzung der Weinbaugebiete und nahm mit großer Mehrheit die Tagesordnung an, wonach die Kammer ruhig die Lösung der durch die Abgrenzungen aufgeworfenen Fragen zu verfolgen beschließt, an die Ver nunft und das Vertrauen der Bevölkerung appelliert, der Regierung das Vertrauen ausspricht und die Erklärungen der Negierung billigt. — Dir Tcpntiertcnkammcr setzte die Beratung über die Abgrenzung der Weinbaugebiete fort. Berry forderte die sofortige Abschaffung der Abgrenzung. Combreuze ver teidigte die Abgrenzung und sagte, die Kammer dürfe nicht unter den» Drucke des Aufruhrs darüber beraten. Der Vor sitzende der Ackerbaukoinniission Elckmentel führte aus, die Abgrenzung allein könne die Weine gegen Fälschung schützen. Ministerpräsident Monis erklärte: Das Gesetz nmß abgeändert werden. Allerdings ist der jetzige Augen blick nicht günstig, und diese Aeußerung muß sorgfältig überlegt werden. Er schloß mit dem Bemerken, es handle sich für ihn lediglich darum, zu wissen, ob die Negierung, die die Pflicht habe, allen Gesetzen Achtung zu verschaffen, auf das Vertrauen der republikanischen Mehrheit zählen könne. Der erste Teil der Tagesordnung Dalimier, wonach die Kammer in Ruhe die Lösung der durch die Abgrenzung aufgeworfenen Fragen zu verfolgen beschließt und an die Vernunft und an das Vertrauen der Bevölkerung appelliert, wurde niit 542 gegen 7 Stimmen angenommen, der zweite Teil, der der Regierung das Vertrauen ausspricht, init 323 gegen 97 Stimmen, und der Rest, der die Erklärung der Negierung billigt, mit 328 gegen 138 Stimmen. Winzerniiruhcu. Ter Zug der Winzer hat sich in dcr Gegend von Diry, Venteuil und Hautvilliers gebildet. Die Leute sangen revolutionäre Lieder. Der Zug gelangte in die Nähe von Ay, wo zwei Schwadronen Dragoner liegen. Obwohl die Straßen gesperrt waren, gelangten viele Winzer doch durch die Weinberge in die Stadt und setzten das Zerstörungswerk in den Ehampagnerfabriken fort. Sie warfen mit Petroleum gefüllte Bomben gegen die Häuser, wodurch diese in kurzer Zeit in Brand gerieten und schnell waren zwei der größten Gebäude vollständig niedergebrannt. Um 5 Uhr standen viele Häuser in Hellen Flammen. Die Feuerwehr war machtlos, weil sie sich vor den Aufständischen fürchtete. Die Truppen wurden von der wütenden Menge mit Steinen bombardiert. Zwei Kavalle risten wurden bei einer Attacke schwer verwundet und eine große Anzahl leichter verletzt. Die Lage ist derartig, daß man in Paris stündlich Nachrichten über großes Blutver gießen befürchtet. — Von Chalons sind zwei Regimenter Jäger zu Pferde nach Epernay aufgebrochen, wo sich 8000 Winzer befinden, die die Bevölkerung insultieren. Als sich in Epernay den eindringen-en Winzern der Unterpräfekt an der Spitze einiger Truppen entgcgenstellte, wurden die Soldaten mit Steinen bombardiert. Portugal. — Staat nutz Kirche. Aus Lissabon wird gemeldet, daß die katholischen G-istlichen in Portugal voin Vatikan aus angewicscn wurden, sich der Trennung der Kirche vom Staat ohne Widerspruch zu fügen. Dazu schreibt der Dresdner Anzeiger: „Offenbar ist es den republikanischen B'lörden gelungen, den Papst zu über,engen, daß die Geistlichkeit nach der Trennung nicht schlechter fahren wird als bisher." Richlaud — Dir Reichsduma nahm in nichtöffentlicher Sitzung das Rekrutenkonlingent für 1911 in allen Lesungen an. — Die von der Budgetkommifsiou der Reichüduma bewilligten Kredite für die Vermehrung der Flotte des Schwarzen Mee-r» b>-tr-,o>-„ 160 Millionen Rubel. — Rußland wies 3000 Chinesen ans Wladiwostok unter dem Vorwand der Pestgcfahr aus, obwohl nach dem Gut achten dcr russischen Sanitätsbehörden Wladiwostok gänzlich pcstfrei geblieben sei. Alteingesessene chinesische Kaufleute sollen wie arbeitslose Kulis behandelt worden sein. Ruß land kann nicht einseitig die Jnnehaltung der Perträge verlangen, die es selbst verletzt. Amerik« — Verschärfung der Lage in Mexiko. Der Führer der Aufständischen, Madera, hat seine Truppen aus ihren bis herigen Stellungen im Norden Mexikos zusammengezogen. Die Bewegung deutet die Fortsetzung der Feindseligkeiten ail. Man befürchtet den Zusammenbruch der Geschäftstätig keit im Minendistrikt, wodurch die Aufständischen neuen Zuzug erhalten würden. Aus Stadt und Laus. Dresden, den 13 Slp il l«it. —* Se. Majestät der König wohnte heute mit Ihren Kgl. Hoheiten dein Kronprinzen, Prinzen Friedrich Christian, dem Prinzen und der Prinzessin Johann G.org und der Prinzessin Mathilde dem VormittagSgotteSdienste in der kath. Hofkirche bet und nahm nach dem Hochamte an der Prozession teil. Nach der Kirche nahm Se. Majestät militärische Meldungen, sowie die Vorträge der Staats- Minister und des Kal. Knbtnettsskretärs eiitgegen. —* Se. Majestät der König ist gestern abend 6 Uhr 53 Minuten mit dein fahrplanmäßigen Wiener Schnellzuge wohlbehalten in Dresden wieder eingetrofsen. Auf dem hiesigen Hauptbahnhofe hatten sich zur Begrüßung Ihre Königl. Hoheiten der Prinz Johann Georg und die Prinzessin Mathilde sowie Ihre Exzellenzen die Herren Staatsminister Dr. v. Otto, Generaloberst Freih. v. Hausen, Dr. Beck, Graf Vitzthum v. Eckstädt, v. Seydewitz und der Minister des Königl. Hauses v. Metzsch-Reichenbach einge funden. Ferner bemerkte man noch Se. Exezellenz den kommandierenden General General der Infanterie d'Elsa, den Stadtkommandanten Generalmajor v. Schlieben, den Präsidenten der Generaldirektion der Staatseisenbahnen Geh. Rat Prof. Dr. Ulbricht, den Kreishauptmann Dr. v. Oppen, den Polizeipräsidenten Koettig sowie Ihre Exz. die Frau Oberhofmeisterin Freifrau von der Gabelentz- Linsingen. Der Zug fuhr pünktlich in die Bahnhofshalle ein und der König, der einen dunklen Neisemantel und grauen Anzug trug, entstieg zuerst dem Salonwagen. Er sah außerordentlich frisch und von der Sonne gebräunt aus und begrüßte zunächst Ihre Königl. Hoheiten den Prinzen Johann Georg und die Prinzessin Mathilde in herzlicher Weise. Dann reichte er den Herren Staatsministern und den übrigen zur Begrüßung erschienenen Herren die Hand und sprach seine Freude darüber aus, die Herren sämtlich wohl und munter Wiedersehen zu können. Erfreulicherweise sei ja während seiner Abwesenheit alles glatt und in zu friedenstellender Weise gegangen. Die Reise sei sehr schön gewesen, doch habe die Gesellschaft oft sehr unter der Sonne gelitten. Hierauf verfügte sich der König in Begleitung der Prinzen und Prinzessinnen nach dem Vorplatze des Hauptbahnhoses, um die bereitstehenden Hofwagen zu be steigen und sich nach dem Residenzschlosse zu begeben. Trotz des schlechten Wetters hatte sich vor dem Königssalon und auf dem Wiener Platze ein zahlreiches Publikum einge funden, das seiner Freude über die glückliche Heimkehr des Königs durch herzliche Ovationen Ausdruck verlieh. Seine Majestät hat sowohl seinen Angehörigen als auch den Damen und Herren seiner Umgebung reizende Geschenke von der Reise mitgebracht, die er sämtlich persönlich einge kauft hat. U. a. hat er den drei kleinen Prinzessinnen einige niedliche Graupapageien zum Andenken an die Reise erwor ben, die ein königlicher Bedienter in einem Holzkäfig auf bewahrt hatte. Während der Fahrt nach Dresden hatte man die zierlichen Vögel aus ihrem Käfig herausgelassen, was allgemeine Freude bei den kleinen Prinzessinnen erregte. —* Ihre Königl. Hoheit die Frau Prinzessin Johann Georg ist am Mittwochabend 8 Uhr 49 Min. aus Cannes wieder hier eingetrofsen. Mit der hoben Frau traf gleich- zeitig auch die Schwester. Ihre Kgl. Hoheit die Prinzessin Marte Josephine von Bourbon-Sizilien. zu einem mehr- wöchigen Besuche ein. —* Ein Mivisterialerlaß an die KreiShauplmannschaften nennt die Bestrebungen auf dem Gebiete der Wohnungs fürsorge befriedigend. „Dies schließt aber", fährt der Erlaß fort, „nicht aus — und wird auch von beteiligten Behöiden selbst nicht verkannt —. daß noch viel zu tun übrig bleibt und wcitecgearbeitet werden muß, wenn überall ein ein- wandfreier Zustand oes Wohnungswesens der minder- bemittelten Klassen erzielt werden soll. DaS Ministerium des Innern erwartet daher, daß die Behörden, denen zu nächst die Wohnungsaussicht und Wohmmgsfüisorge obliegt, die Erreichung dieses Zieles nach wie vor dauernd im Auge behalten und daß die KreiShauPtmannschasten. wo dies nach den ihnen erstatteten Berichten im einzelnen zweck- mäßig und nötig erscheint, auch selbst noch die erforderlichen Anregungen geben und deren Wirkung verfolgen." —* Nach Angabe eines Arbeiters, der von seinem ur sprünglichen Plan einer Auswanderung wieder zurück- getreteu ist, sollte im März die Ausreise einer aus 31 Fa milien bestehenden Auswauderergruppe der „Südbrasilta- nischcn Landwirtschaftsgenossenschaft" von Berlin aus über Amsterdam erfolgen, während weitere Transporte für April und Mai in Aussicht genommen waren. Bemerkens wert ist dabei besonders, daß der Vorsitzende der obigen Ge nossenschaft. ein gewisser Wolfram, auf Befragen sich ge weigert hat, darüber eine Auskunft zu geben, von wem und aus welchen Mitteln die den Auswanderern gewährte freie Reise bestritten würde. Da kaum anzunehmen ist, daß dies schenkungsweise geschieht, so ist die Gefahr naheliegend, daß den Auswanderern dafür dann noch recht lästige Verpflich tungen abverlangt werden. —* Wetterprognose der Königl. SSchk. Lande«- Ketterwarte zu Dresden für den 14 April: RordostwMe wechselnde BcwöNuog, Ml, zeitweise N ederlch'äge. —* Am Ostersonntag' früh 6 Uhr findet ein mit' tärischeS Wecken vor der Altstädte«: Hauptwache, am Kgl Schlosse, vor dem Kgl. Palais am Taschenberg, sowie in: Hofe de» Palais an der Zinzendorfstraße statt. —' Die diesjährigen vaterländischen Festspiel sollen am Sonntag den 2. Jult auf den Spielwiesen an der Elbe stattfinden. Als Meldeschluß für die FestlpieE wurde der 10. Junt in Aussicht genommen. Zum Vorsitzenden de« technischen Ausschusses wurde wiederum Herr Oberlehn r Fritz Eckardt gewählt. —* Der Dresdner Margaretentag wird auch oie angrenzenden Ortschaften, Plauenscher Grund, Blasew'h. Tolkewitz, Loschwitz, Weißer Hirsch und die Löbnitz, umfassen