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S47 ,u M. 0>8 «r. 8« - LO. Jahrgang Freitag den 14. April 1VI1 um zu schell isterne lenkte die feuchten ir. Penmark i Souterrain, an fein Ohr, er eindringen. s die Besinn- u versorgen, as nun durch Von hier au? zer Zeit Ver- d machte, nmig betroge- t ließ sich bald e tvar dauer- t die Feuers- uuen erhellten ige die Tür, nd Penmarks. hritte die An durchfuhr die reichen. Dies- rsch fort, i. Edith und reu ausgezeich daß die Stadl schwerlich dem sehen vor einer m würde." lruder wird in «nen wird, und t gebracht ist.' m ein, sich von radjah geschickt über Platz, und ige Indier das ! und liebliches kannten, hatte ahn. In etwas gene Gefangene :inen Revolver- h entführte Ge- die Menschen- SächsischeKolksmIilm *rsch«t»t täglich nach«, mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. »"»gäbe 4 mtt .Die Zeit tn Wort und Bild- vierteljährltch -tt. In Dresden durch Boten S,4« 4e. In ganz Deutschland frei Haus ».8» 4t i in O-sterretch 4,4» L «»4aabe « ohne illustrierte Beilage vierteljährlich 1,8« 4k. In Dresden durch Bolen »I« 4t In ganz Deutschland frei Han« 4k; in Oesterreich 4.0» L - «inzel-Nr, 1t>4 Unabhängiges Tageblatt für Wahrheit, Recht und Freiheit Inserate werden die «gespaltene Petitzelle oder deren Raum mit 18 4. Rcllamen mit 8« 4 die Zeile berechnet, bei Wiederholungen entsprechenden Rabatt, Bnchdrnckeret, Redaktion and Geschäftsstelle: Dresden, Ptlluitzrr Strafte 4». — Fernsprecher I»«« Für Rtickgabe unverlangt. Schriftstücke keineBerviodltchrett Redaktions-Sprechstunde: II biS 18 Uhr, 6ohoho1at1vn, htarrlpsn, Loliolrolatton, HIarLipao, L'onäaub, Oslos oto. oto. ::: «^.Ltruppsn ot,o. oto. ::: io jsäsr kroielags io xrollor Losvadl Baiikannisrsi» «1«. ßosodinaokvoU gsküUt, io »Uso kro!sisgso, r-ii»»iL-uiLl0d:iri,Eh!u von io »Iloo 8ta<ittvilso, l<6l stlllnlsn In a»«n 8dacttb«ll»n sssul d-r-I "^^225^— fsrnspraatisr Nr. 2841, 8832. «820, 24S8, 3878. «783, 888. O888O88I-/1 :: PNäSLN 8Dfr-1888 30 ssrsillottd- uncl /Itsllsn-äufnntimsn Vst-ki-ällsrurißisn Kinclsi-dlictsr- 8port ° ,o l^esio» mällix Isl-^nmslclungiaS? Karfreitag. Nun haben sie ihren Heiland gekreuzigt. Keine Gnade gönnte das verblendete Volk — dem Spender aller Gnaden. „Kreuzige, kreuzige ihnl" Die Schergen haben ihn gestoßen, die Kinder getreten, die Jungen haben ihn verlacht, die Alten verflucht. Ahasverus war aus seiner Werkstatt ge stürmt, hatte die Faust geballt und den Riemen ge schwungen: „Fort, Hund, was habe ich mit dir zu schaffen!" Die müden Augen des Gequälten suchen einen, einen einzigen in der großen Masse mit einem Fünkchen Mitleid im Herzen, mit einer Träne im Auge. Sie finden keinen. Den hat er geheilt und jenen genährt, den gesegnet und jenen befreit. Sie müssen es wissen, müssen ihn kennen, lieben und loben. Sie kennen ihn nicht. Der Getreuesten einer spricht: „Ich kenne ihn nicht!" Doch einer war dran, ihn zu kennen — der Heide Pilatus. Seine verlebten Augen musterten den Heiland. „Du," sagte er, seinen Richterstuhl näher rückend, „bist du wirklich ein König?" Und der König der Könige richtete sich auf — so richten sich Aehren ans nach Wind und Regen schauer, so erheben Eichen ihre Kronen nach Sturm und Wettergebraus — ewiges Licht leuchtete aus seinen Zügen, ewige Liebe sprach aus seinen Werten. Vor solcher Majestät senkte Pilatus die Augen. Wie geschlagene Hunde krochen seine Blicke zu den Füßen des Gesalbten, und sein Herz er bebte. Aber nur einen Augenblick, dann ging die Vision vorüber, die Verklärung verschwand. Vor ihm stand wieder der gegeißelte, dornengekrönte Judenkönig. — Lee« liomv! Des Kaisers Freund lächelte über seine eigene Angst und Torheit. Wie konnte er glauben, daß hinter diesem Barbaren etwas Königliches, Göttliches schlummere. Größenwahn, Zauberkünste, Teufelsspuk! Zu lange schon beleidigte das jämmerliche Bild seine feinen, zarten Nerven. Also fort damit! Und wenn's nicht anders sein kann, ans Kreuz mit ihm! — „Ans Kreuz, ans Kreuz!" rief schreiend, schäumend, tobend eine Flut vertierter Menschen. — Nun haben sie ihren Heiland gekreuzigt. Es ist aus mit ihm, alles ist vorüber und — vollbracht. Mit des Dulders Locken spielt der Wind, die Mutter betet, und der Jünger weint. Dämmerung senkt sich hernieder. Es wird dunkel und still wie Abendfriede. Der Seele des Siegers aber leuchtet das himmlische Licht — „cum sanctis tuis in rwtcrnum, mit deinen Heiligen in Ewigkeit." — 8. Das Ende der Antimodernistendebalten. DreSdeu, den 14 April 1911. In den deutschen Parlamenten hat man nun lange genug über den Modernisteneid geredet: dreimal im Reichs tage, zweimal im preußischen Abgeordnetenhause, einmal in der wllrttembergischen Abgeordnetenkammer. Bayern, Sachsen und Baden, deren Landtage nicht versammelt sind, können zwar noch Nachfolgen. Das kulturkümpferischc Vor gehen der badischen Regierung fordert direkt zur Kritik iin Parlamente heraus. Von dieser Ausnahme abgesehen, dürfte man aber endlich am Ende der Modernistendebattcn stehen. Wozu nun all der Lärm von seiten der Protestanten und des Staates? Der katholische Klerus hat den neuen Amtseid geleistet: wenn einige dürre Aeste dabei abfielen, so hat man dies allseitig im Katholizismus mit einem Ge fühl der Erleichterung ausgenommen und man war dem Papste dankbar, daß er seinen Garten jätete. Mehr als drei Monate sind seit Ablegung des Eides verflossen, aber hat sich denn im katholischen Volke ein Wandel vollzogen? Sind die Katholiken etwa seither weniger deutsch gesinnt? sind sie weniger staatstreu ge worden? Wenn man auf die Kürze der Zeit hinweist, so sagen wir: gerade in den ersten Monaten müßten Zu sammenstöße auftreten, wenn der Modernisteneid solche zei tigen könnte. Der Klerus steht ganz und gar unter dem Eindruck der Eidesablegung, das Volk ist in gewisser Er regung ob der vielen Angriffe. Was aber ist denn vorge- kommcn? Gar nichts: selbst die Naritätensammlung des Evangelischen Bundes ist ganz leer geblieben. Warum alles so? Weil eben der Modernisteneid nichts Neues enthält, weil er nur an der alten katholischen Wahrheit „was immer, was überall, was von allen geglaubt worden ist" festhält. Darum konnten und können nie Aenderungen hervortreten. Die Staatsmänner und Staatspolizisten mögen nur recht eifrig auf der Lauer liegen und immer Bleistift und Papier zur Hand haben, sie mögen auch alle wissenschaftlichen Arbeiten unserer Geistlichen verfolgen, sie werden keine veränderte Haltung finden. Der alte wissenschaftliche Geist, der strenge Geist der Forschung und der Wahrheitsliebe ist vor wie nach derselbe geblieben. Nur der leichten Schnietterlingsjagd ans wissenschaftlichen! Ge biete wird man den Klerus nicht nachgehen sehen und er wird noch manchen Hohlkopf, der sich mit dem selbst- geflochtenen Scheine der Wissenschaftlichkeit umwindet -- sie ist in der Regel blöde Religionsfeindlichkeit — zum Scheitern bringen. Aber eine Neuerung zeigt sich im Ka tholizismus nicht, an keiner Stelle, weder beim Volke noch beim Klerus, noch beim Episkopat. Ans diese Tatsache westen wir mit allem Nachdruck hin, um die Einwendungen der Gegner verstummen zu machen. Die Katholikenfresscr werden zwar weiter lärmen, der Hcy- bund auch, der politische Liberalismus nicht minder: diese Leute kann man nie bekehren. Aber an die Staats - regier« ngen wenden wir uns mit allem Nachdruck. Sie müssen objektiv sein, sie müssen den Tatsachen zugäng lich sein und dürfen sich nicht von Phrasen der Voreinge nommenheit leiten lassen: sie müssen den alten Katholizis mus gerecht behandeln. In den letzten Monaten fielen aber von Staatsmännern Worte der Bedenken und der Aengst- lichkeit, die sich nicht halten lassen, die heute schon als Ge spenster' bezeichnet werden müssen. Wir sind überzeugt, daß mancher Minister heute schon sich scheuen würde, das ztt wiederholen, was er noch vor einigen Wochen ausgefllhrt hat. Darum dürfen die Staatsregierungen auch mit keiner-- lei Maßnahmen neuer Art gegen unseren Klerus kommen z das wäre der offene Kulturkampf. Die deutschen Katho liken müßten jede Zurücksetzung der Geistlichen, die den Eid geleistet haben, als eine schwere Verletzung der Parität auffassen und müßten sich zur Wehr setzen. Der Staat kann gegenüber den zersetzenden Elementen der Jetztzeit — die Zahl derer ist nicht klein — es eigentlich nur dankbar begrüßen, wenn der Papst neue Schutzmauern gegen den Radikalismus — auf den religiösen folgt stets der politische — errichtet und so die ganze Gesellschafts ordnung festigt und stützt. Würde der Katholizismus durch die modernen Irrlehren vernichtet, dann hätte der Staat zuerst die Zeche zu bezahlen. Politische Rundschau. Dresden, den 13. April 191 l. — Der Dank des württcmbergischen Königspaares. Der Staatsanzeiger veröffentlicht einen Erlaß des Königs und der Königin, in dem beide öffentlich vor dem ganzen Lande bezeugen, wie sehr sie durch die allgemeine Teilnahme an der silbernen Hochzeit, durch all die rührenden Kund gebungen treuer Liebe und Verehrung im Innersten er griffen seien und sich zu unauslöschlichem Danke verpflichtet fühlten. Vom Kaiser war folgendes Telegramm einge gangen: „Achilleion, den 8. April 1911. Dem König von Wüttemberg, Majestät, Stuttgart. Der Kaiserin und meine Gedanken weilen heute bei Euch mit besonders herzlichen Wünschen. Gott schütze und segne Euren Ehebund auch fernerhin. Wilhelm." Außerdem sind u. a. Telegramme cingelaufen vom Kaiser von Oesterreich, vom Kaiser von Rußland, den Königen von Italien, Rumänien und Sachsen, dem Prinzrcgenten von Bayern und den meisten Bnndesfürsten. l? — De« bayrische« Landtage wird bei seinem Wteder- zusammentritt eine Regierungsvorlage betreffend Schaffung einer bayrischen Staatslotterie oder einer süddeutschen Lotteriegemestischaft, umfassend Bayern, Württemberg, Baden und Elsaß-Lothringen, zugehen. Für welche der beiden Formen sich die bayrische Regierung entschließt, hängt von den Vorschlägen ab, die die vorerwähnten Bundes staaten Bayern gegenüber machen werden. — Auf dem Delegieeteutage der obrrschlesische« ZentrumSpartci in K n:--,sin wurde beschlossen, keine Kom promisse — mit AuSmch.ne des Wahlkreises Kreuzburg — einzugehen, sondern überall eigene Kandidaten auszustellen. — Die Kommissionsbeschlüsse über die Verwaltung der Krankenkassen liegen nunmehr vor und gehen im allge meinen in folgender Richtung: „Der Vorsitzende des Vorstandes muß die Mehrheit der Stimmen der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer im Vor- Simon. Nach einer alten Soge erzählt von M in der Hellen. Außer Bethlehem ist es wohl kein Ort, der mit der Kindheit Jesu in so innigem Zusammenhang? stände als Nazareth, das etwa, drei Stunden vom Berge Tabor in Süd-Galiläa liegt. Lieblich und weltverloren träumte zur Zeit der Geburt des Erlösers die Blumenstadt den Traum ihrer künftigen Bedeutung. In einen Talkessel gebettet, rings eingeschlossen von Kalksteinfelscn, zeigt sie sich so recht als die friedliche Wiege, welche die erste Jugend des gött lichen Kindes schützte und barg. Wie es die Geburtsstadt der heiligen Jungfrau Maria war, kann cs sich auch rühmen, die Vaterstadt des heiligen Joseph zu sein. Das Heil der Welt war erschienen und die heilige Familie von ihrer Flucht nach Aegypten in die Heimat zu rückgekehrt: da nahm das friedliche Städtchen die heiligsten der Menschen in seine Mauern auf. Eines der kleinen grauen Häuschen diente ihnen als Obdach. Da sie arm waren, trotz der Fülle des Reichtums, der ihnen durch das Gotteskindlein zuteil ward, begann Joseph sein Handwerk sogleich auszuüben. Ein kleiner Zimmerplatz lag neben der Hütte. Ein Sabbatmorgen erwachte über Galiläa. Heilige Stille erfüllte die Natur von Nazareth: alles feierte, draußen, wie drinnen im Häuschen. Das Psalmengebet war "beendigt, da klopfte es an Josephs Hütte. Ein Wanderer stand mit seinem kleinen Sohne an der Schwelle. An den Meister Joseph wandte sich der fremde Mann und bat ihn. seinen Knaben als Lehrling für das Schreinerhandwerk anzunehmen, denn der „Zimmeriiiann" war weit und breit in Galiläa bekannt als tüchtiger und gottesfürchtiger Meister, dem ein gewissen hafter Vater gern seinen Sohn anvertraute. Meister Joseph bat die beiden Wanderer einzutreten und betrachtete liebe voll den kleinen Simon, der schüchtern an der Schwelle stehen blieb und sein Käppchen in den Händen hielt. Nach Rede und Gegenrede wurde der kleine Sohn des Fremden in den häuslichen Verband der heiligen Familie aufgenommen, worauf er freudig in die Hand des heiligen Nährvaters ein- schlng. Auch der kleine Jesusknabe hieß den neuen An kömmling freundlich willkommen. So wuchsen die beiden Knaben heran in Eintracht und kindlicher Freundschaft, lernten gemeinsam das Handwerk des heiligen Joseph und dienten ihm bei der Arbeit. In der Feierstunde waren sie treue Gespielen, gingen der heiligen Jungfrau zur Hand, holten zusammen das Wasser aus dem Brunnen, der vor dem Städtchen lag und später den Namen „Brunnen Marias" erhalten hat. So war Simon der Gefährte der heiligen Jugend Jesu geworden und hatte ihn wie einen Bruder lieb gewonnen, als nach Jahren unerwartet sein alternder Vater erschien, um ihn heim zu holen, denn er brauchte den kräftigen Jüng ling als Stütze seines Alters. Mit innigen Dankesworten und begleitet vom Segen des greisen Meisters, schied Simon unter heißen Tränen vom Gottesjüngling, dessen hohe Be stimmung sich nun in Bälde erfüllen sollte. Nach-kurzer Zeit legte sich der greise Nährvater zum ewigen Schlummer nieder, sanft gebettet von der frommsten Gemahlin und vom heiligsten der Söhne. Das Häuschen von Nazareth sah alle seine Bewohner. von dann ziehen, nur die heilige Jungfrau-Mutter weilte noch darin in treuem Gedenken und in geistiger Vereini gung mit ihrem fernen Sohne, dessen Stunde ge kommen war. Drei Tagereisen von Nazareth entfernt liegt die heilige Stadt Jerusalem: sie sah dem welterschütternden Ereig nisse, deni Tode des Gottessohnes, entgegen. „Ans Kreuz mit ihm!" schrie die wilde Rotte in unvertöhnlichem Hass: gegen den, der Wohltaten spendend durchs Leben ging. Vor dem Tore der Sionsstadt wohnte der Zimmer meister Simon. Es war derselbe Mann, der als Traut- gcsell des Gottesjünglings zu Nazareth weilte. Nichts wußte er von den Vorgängen der letzten Tage im Tempel und in der Stadt selbst. Fleißig bei der Arbeit, sah er dem nahenden Osterfeste als einer Nuhefrist entgegen. Da trieb es ihn in einer schlaflosen Nacht auf das Dach seines Hauses: ihm war so bang und todestraurig zumute. Da unten floß der Bach Cedron in seinem felsigen Bette, vorbei an Palästen und Rebengärten. Der bleiche Schein deS Mondes fiel durch die düsteren Oelbäume des MeierhofeS am Fuße des Berges. Es deuchte Simon, als hörte er wüsten Lärm und rohes Schreien, das aus dem Garten von Gethsemane herüberdrang. Wirklich, dort mußte eine Rotte Soldaten gehen: Fackelschein und Oualm schien gespenstig durch den Oelbaumwald. Aber n>as ging ihn das alles an? Weshalb schlug sein Herz so ungestüm und war sein Gemüt in Unruhe? Sonderbar! Jetzt hörte er jemand am Hause klopfen« Er eilte hinab. Mit einer Botschaft an den Meister Simon Wegen des Karfreitages erscheint die nächste Nnurmer erst Sonna-end de« 15. April ««chnnttag-.