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Sächsische Volkszeitung : 07.09.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-09-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192009073
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19200907
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19200907
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1920
-
Monat
1920-09
- Tag 1920-09-07
-
Monat
1920-09
-
Jahr
1920
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 07.09.1920
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GstchftfHe Die,,«tag tn-n 7. «evremder 1VM Zweiter SSchs. Ketholibentag Leipzig 24. bis 26. September De, Aufruf znm Zweiten Sächsischen Katholikentag ist in die sen Tagen i» der .Sächsischen Vvlkszeitung" wi verholt vcröffgnt- licht worden. Das Programm ist sestgelegt. Einen Hauptteü wird ein feierlicher Gottesdienst bilden, den Se Bischöftieh^ Gnade», tnr Apostolische Vilnr, Herr Dr. theol. Franz Löbmnnn, selbst Hallen wird. Am Sonntag den 26 Sep tember vormittags 9 Uhr wird in der großen Alberthalle des Kristall palastes das feierlich? Pontifikalamt stattfinden. Da Leipzig lein« geräumige Kirche, wie Dresden »ut seiner schönen Hoslirche, besitzt, Mißte, nm eine» einheitlichen Gottesdienst zu erreichen, die Albert- halle, die ja auch die Festhalle der Hauptversammlung sein wird, ge- nommen werden; wir folgen damir dem Beispiel« mehrerer großen allgemeinen deutschen Katholikenverlammlungen vor eem Kriege. Jeder Teilnehmer kann uns Grund seiner Tcilnehme' tatt« von seinem Platze aus der heiligen Handlung beiwohnen. Für das Parkett, die Tribüne,ilogen und den 1. Rang werden reservierte Karten aus- gegeben, d«r 2. und 3. Rang sind unnummericrt Der Herr Bischof wird von den assistierenden Ptiesiern und dem Klerus feierlich emp fangen werden ES singt der ans den vier Leipziger katholischen Kirchenchöre» zusamrueng, stellte Chor unter der bewährten Leitung des Herrn Lehrers Pertus die uralte chnstlichfe Begrüßungs- anliphon Ecce saeeerdos magmis. Nachdem der Hcdr Bischof am errichteten bischöflichen Thron die vorgeschriebencn Meßgewänder an gezogen und Mitra und Stab genommen, beginnt das feierliche Amt. Dar Kirchenchvr wird eine hl. Messe von Mitterer singen, begleitet von Instrumentalmusik. Die freiwilligen Mitwirkenden sind meist musikkuudige Damen und Herren unserer katholischen Familien, uw terstützt von einigen Verufsmusikern und Künstlern. Neuanmeldun- ge» zur Mitwirkung, sei es gesanglich, sei es mit einem Streich- oder Blasinstrument, nimmt Herr Lehrer Pertus gean entgegen (Leipzig, Alexanderstraß? 35, 1. kath. Schule). Am Schlüsse des Amtes erteilt der hochw. Henr den bischöflichen S?gen. Ein Segen mit dem Aller- heiligsten findet nach dem Amte nicht statt .ebenso können die Gläubi gen beim Pontifikalamt nicht zur hl. Kommunion gehen. Während der hochw. Herr die bischöflichen Gewänder ablegt, singen di« Gläu bigen ein deutsches Lied, begleitet von dar großen Orgel der Albert halle. Wie der Einzug des Bischofs, so gestaltet sich auch d«r feier liche Weggang. Der Besuch des Pontifikalamtes gilt als kirchlich vor- geschriebener Besuch des sonntäglichen Gottesdigimes. In der Stadt pfarrkirche Weststraße sind am 26. September die hl. Messen wie an den Sonntagen, die letzte um 11.45 Nbr, in den übrigen drei Pfarreien (St. Marien, Lindenau, Karl-Heine-Straße 110, St. Lau rentius, Reudnitz, Friedrich-Wilhelm-Straße 20, St. Georgskapclle, Gohlis, Jägerplatz) wird vermutlich nur Frühmesse sein Bei den sonntäglichen Gottesdiensten Pflegt wohl überall eine Sammlung für einen guten Zweck abgehalten zu werden; da Leipzig-0! oh lis immer noch gezwungen ist, für seinen Kirchenbau zu sammeln, hat Se. Bischösl. Gnaden in dankenswerter Weise den Wunsch geäußert, daß beim Pontifikalamte für den Kirch?nban in Leipzig-Gohlis eine T e l l e r s a m m l » N g gehalten wird. Möge die hl. Feier zn Ehren des Allerhöchsten weihevoll ver laufen und für di« Beratungen und Versammlungen des Zwei en Sächsischen Katholikentages reichen Segen erwirke,,! Mögen recht viele aus Leipzig unk Umgebung rchid aus dem übrigen Freistaate und der Provinz Sachsen sowie ans Thüringen zur Tagung kommen und neue bl Begeisterung in sich ansnehmen. Melde sich ein jeder rechtzeitig beim Finanz- und Wohnnngskomitee in Leipzig an. Wir Leipziger wollen alles versuchen, um den von auswärts Kommenden einige schöne, unvergessene Stunden inneren katholischen Erlebens zu bi<ten. Alsa auf in Massen nach Leipzig zum 24. bis 26. September! Hur Politik der Eisenbahner Berlin 7. Sept. Da» Vorgehen der Erfurter Eisenbahn- nrbeiter wird auch von den nichtdemokratischen Blättern scharf aebran dmarlt. Der „Vorwärts schreibt: Die Arbeiterichast in Erfurt stehe fast ganz unter unabhängigen und kom munistischen Einflüssen. Die Arbeiter, die trotz der Ver handlungen ihrer Kommission au« Eigenem heraus zu der wilden Maßregel griffen, leien augenscheinlich das Opfer kommunistischer Phratenbelden geworden. Warscheinlich sei, daß die Entlassung und mögliche Bestrafung der beteili-rten Arbeiter wiederum zu einer Meneralstreikbewegung Veranlassung geben werden. Hoffentlich werde aber die Mehrheit der Arbeiter au« solchem Anlaß sich nicht in unbesonnene Handlungen hineintreiben lassen, die schließlich nnt einer Niederlage wie in Stuttgart enden müßten. — Der „Verl. Loknlanzeiger" erklärt, daß ekn Streik der NetriebeSräte von vorn herein nur ein Teilstreik sein könnte, der für die Bctriebklage auf den Eisenbahnen vollständig bedeutungslos bleiben würde. Gegen Droener Berlin, 6. September. Die sozialdemokratische Kontroll-Kom» Mission Berlin-Brandenvurg für die Waffen-, Munition«- und TrirppeutranSporte veröffentlicht einen Aufruf an die Arbeiter und Angestellten Berlin-Brandenburgs unter der Ueberschrift: „liebt Solidarität!" Darin heißt es: „Unserem Aufrufe vom 28 August, betreffend die Kontrolle der Waffen-, Munition und TruppentranS» porte, hat die Arbeiterschaft erfreulicher Weise Folge geleistet. Eine große Anzahl von Transporten mit Kriegskonterbande ist angehalten worden. Eine Vollmacht ist der Unterzeichneten Kommission bisher verweigert worden. Nickt genug damit, es ist noch eine Verfügung des ReichSverkehrSminislcrS Groener ergangen, durch die jede Mitwirkun g der Arbeiterschaft bei der Kon trolle aus geschaltet wird. Verhandlungen, welche daraufhin seitens der Arbeitervertreter einaeleite: wurden, sind sowohl vom Reichsverkehrsminister als auch vom Reichskanzler aügclchut worden. Die Kontroll - Kommission Berlin-Brandenburg hält ebenso wie die Reichskommission für ganz Deutschland nach wie vor an ihrem Aufrufe fest. Bletbt wachsam: rufen wir der Arbeiterschaft Berlin- Brandenburg zu. Verweigert auch weiterhin jegliche Transporte von Kriegsmaterial." Berlin, 6. Sept. In einer Konferenz deS Bezirksvorstandes der deutschen Eisenbahnerverbände für den Eisenbahndirektion«'eurk Münster wurde ein« Entschließung gefaßt, in der es heißt: Die Reichsregienmg, die zugesagt hatte, daß die Kontrolle der Waffen- und Munitivnstran-porte unter Mitwirkung der Vertreter der Ar beiterschaft erfolgensolle, hat sich durch ihren Brief vom 28. August in Mioeispruch zn dieser Vereinbarung gestellt. E« ist aber der unabänderliche Mille de« Deutschen Gisenba'merverdandes. gemein- schastlich mit der übrigen arbeitenden Bevölkerung zu entscheiden, welche Maßnahmen z»m Wiederaufbau Deutschland» ergriffe» « >.den sollen Man würde setzt erst r,cht «tt peinlichster Sorgfalt di? Tron»portprüsung«n vornehmen. De» »»sftsch» Rückst lKLuigsber«, ». Sept. Znr Lage wird belichtet: vertliche K^wvfhuvdlungen zwilchen L-taven und Polen iu der Gegend von Snwalki bauern an. An der rw nt che No dfron nnd im Zenirnm gern g« Kammtäcigkeil nordöstlich von Brest.Luows! am B g, südlich Moldawa un> östl ch Cholm. In Galizien Käurfe in Vie^erd Bologmy. Kopenhagen, 6. Sept . olitiken" meldet aus Warschau, dich di« Polen sich in groß-r Besorgnis darüb-r befänden, daß die Bolschewiken eine neue starke Armee in Ltaucn k nzcn- ttteren und west sich dort umfasse, dr Overattonen der >usfls Pen Armee bemerkbar m-chen Das polnische Heer wir.' dm Dorma sch crsl da, n erstellen, sobald »S t O btt 15 Kiiomettr über Polens chnograobtschen Grenzen hinaus marschiert ist. Dann wird diele Lw e bes.'st gr und Brückenköpfe etngese-t werden Die Alliierten sind hiermit einverstanden Kopenhagen, «. Sep . P t« der De.treter der „Berlingske Didende" an« Marschau meldet, ist es B djeuny gel »gcn, sein Heer mit ziemlich gutem Erfolge über der. Bug zurück,zuziehcn. Seine Verluste si,d nicht s. groß, wi man angenommen hatte. Ret Lemberg gehen die ""ol.'ch.wissen zu ück unter kieincren Kämpfen. Gestern beschäftigte sich der nattora.- VerieidigungSrat mit dem von der Regierung und dem parlamentarischen State ausgem beiteten Vorschläge zu der Friedrnsbcdingungen. die i,. Riga den R'ffen geL-llt werden sollen Der Minister de» Aevßerer, wi'd sich am Dienstag nach Riga begeben, um der Einleitung der Fri dcnsvcrhgndlungen betzuwo'nen. Der Donaublock (Eigener Drahtbericht der „Sächj. V«lt»z»ttu«g") Wien, 7. September. Nach der Wiener MitiagSpress« beab sichtigt der bulgarische Ministerpräsident Sranrbulinski noch in dieseur Monat nach Beendigung der Autarkster Verhandlungen nach Wie» zu reisen, um mit der österreichischen Regierung in Fühlung zu trete». Diese Reise hangt nach derselben Quelle mit den neuesten Bestrebungen auf dem Basta,, zusammen, den Ballan und die Donau st aaten in einem Block zu vereinigen und entspringt demselben Plane, der zur Bildung der steinen Entente geführt hat. Siambulinski dürste voraussichtlrch von Wien nach Prag reisen. Rumänien ratifiziert (Eigener Drahtbericht der Süchs. Bolkszeitung'.) Berlin, 7 September. Wie das „Berliner Tageblatt" meldet, hat Rumänien den Fried«nSvertrag von Versailles ratifiziert. K-rrolq's Verrat on Mackensen Budapest, kt. Sepl-ml>er. In der vorgestrigen Verhandlung des Pro esseS gegen den Mörder de» Grasen T-sza wurde Albert Barta verhört, der auf eine Frage des Slaatkanwalis genau schildeite, w e die Armee Mackensen interniert wurde. Wegen deS Sch ck'ols der Armee Mackensen tagte er, stand ich in Korrespondenz mit Mackensen. Er sandte den Hanptnronn Quast zu mir und ließ mich tragen, ob Nur die Bedinoungen de" Belgrader Waffenstillstandes erfüllen wollten. Ick sagte, laß die Rrg'ernng zwar unterzeichnet habe, daß ich aber die Bedingungen sabotieren werde. Sie sollten nur ruhig nach Hanie gehen. Karoly, forderte m ch nun wiederholt auß ich solle die Truppen Mcickenttn internieren. Ich habe mich aber geweigert und erklärt, daß ich die 800000 Mann nicht internieren könne, da ich keine Soldaten dazu babe. Ich habe mit dem Hanptnrann Quast eine »christliche Vereinbarung getroffen, deren wesentlicher Jnbati war, daß ich die deutschen Truppen nicht internieren lasse und die Zeit gegenüber der iramösischen Kom mission so lange anid.hve bi« die Deutschen sämtlich zu Hause still werden. Demgcueniltur verpflichteten sich die Deutschen, täglich 500 Waggous Kohle zu liefern, von denen ein Teil zum Rücktransport der deutschen Truppen verwendet werden sollte. Sie haben sich auch verpflichtet, die Linie Ealauta—Sillein, die sie benutzen wollten, gegen die Tschechen zu besetzen, und auch die Linie Köhalem—Fogara» in Siebenbürgen so lange besetzt zu halten, bis ich sie durch neuauPcstellte Formationen ablöse. TaS sollte bis zum 15. Januar geschehen. Dann mußte ich abdanlen, uni da Karatyi alle meine Vereinbarungen sabotierte, kam der Feld« marschaU selbst nach Budapest, um mit Karalyi zu verhandeln. Dieser ließ ihn jedoch ausyalten und tiefer re ihn de» Fran zosen au», da er viel zu seige war, den Befehlen deS Obersten Rates nrcht zu gehorchen. Der Äusrnhr in Irland Pari», k. Sepr. Nach einer HavaSmeldung aus London ist der Küsten>chutzpostea «on §anad-Head >n der letzten Nacht v-n bewafs.ietcn, mit Lomr en versehenen Banden überfallen worden. Nach zweistündigem Kampfe wurde der -.osten übe.wäl igt und der Waffen und Ausrüstungen de;aadk. Nach einer anderen Mel dung hat eine Truppe vn Sinn, eine rn die Ka;ernenaulag.n von Bellock in Brand gest ckt Paris, 6. Sept. Wie das .Journal" aus L-ndon meldet, hat Bonar Law dem Een.ralsekretär der Geweitschasten, der vvn der Reg,rung die Freilassung de» Bürgermeisters von Cork »er- l.ngt hat, mrigeeeitl, die ^eettassung ,,t unmogUch. Die Gerechtlgketc müsse ihrer» Lauf nehmen. Das französisch-belgische Defensivbündnis (Eigener Drahtbericht der „Sächj. Vvlkszeitung".) Rotterdam, 7. September. Nach einem Berichte des „Petit Parisien" dürste sich der Abschluß des französisch-belgi schen Lesen sivbündnisses, dessen Redaktion die Generale Fach und Magliens besorgt haben, etwas verzögern. Das Blatt ftigl aber hinzu, daß dies teiue politische Bedeutung habe, sondern nur auf die Regelung der bedeutende» politiiche» Punkte zurückzusüh- ren sei. Dagegen wird aus Brüssel gemeldet, daß der 400 000 Mit» glieder zählende Flamenbund an den belgische» Minislerpräsi« denten de la Eroix einen geharnischten Protest gesandt Hai gegen den Abschluß dieser belgisch-französischen Militärbündnisses. Der Bund erstarr, diese- Bündnis werde, wenn es abgeschlossen würde, keinerlei bindend« Kraft besitzen, so lange es nicht von den belgischen Flamen genehmigt worden sei. und diese Genehmigung würde wahrscheinlich die größte» Schwierigkeiten haben. Kein de» artige Abkommen könne gebilligt werden iosern es die Unab hängig teil Belgiens in d«r inneren und äußeren PoÜtrk beeinträchtige. Bekanntlich ist auch England durchaus kein Freund, sondern wünscht in semem eigenen Interesse, die Neutralität Belgiens erhalten zu sehen, die mit einem derartigen Ablommen nicht im Ein gang stel)e. Belgische Rüstungen Brüssel, 6 September. Wie wenig Glauben man in Belgien an den Frieden hat. meint die „Schelde" aus dem belgische» Miliiär. ausgabe» beweisen zu können. Das Blatt schreibt daß Belgien- Mi l i t ä r b u d g e : von 90 Millionen Franke» im Jahre 1914 aus 1200 Millionen Franke» im Jahre 1920 gestiegen ist. Vor dem Kriege zählte die belgische Armee 45 000 Mann Friedensstarie und 180 000 Mann Kriegsstärke. In diesem Jabrx beliebt das Heer noch ans 100 000 Mann doch soll cs im nächsten Jakre aus Grund der Abmachungen mit Frantreick' auf 450 000 Mann verstärkt werden. Vor kurzer Zeit wurden noch fütr 2l Millionen Franken Munition anaeschafft. Die Vorräte aus dem »kriege nnd besonder» die großen Menge» Munition, die Deuffchland in Belgien zurück ließ, scheinen demnach noch nicht zu genüge». Millerand nnd Fach in Bonn Bonn, 6. September. Heute trafen um 7 Uhr Millerand «rd Foch in einem Sonderzuge «in. Im Haus» des kommandieren» d,n General« des 33. Armeeolrp». de» General» Lccönt«. sand ei» R «I ersieh offiziell« Essen patt. Marge» iE, um 9 Uhr sinket aus der Hof- gartenwiese eine große militärische Parade statt, an der die gesamte französische Garnison tcilnimmt. Paris, 6. September. Wie der Sonverberichteistaiter der Agence Havaö aus Metz meldet, hat Millerand cuff eine Be grüßungsrede im Rathaus gesag, von Partikulattsmus könne leine Rede mehr sein Elsaß und Lothringen bildete» eine» inte grierenden Bestandteil Frankreich, von dem sie nie wieder getrennt werden würeen Zu den Ausweisungen aus dein Sacr-reb'ct Koblenz. 6. September. Vom Neichslommissariat siir die 'e- setzten rheinischen Gebiem wird mstgetriltt Der »nlitäri'lr BeseZs- Haber das Saargebietes hat anläßlich der neuerliche» Iln uhen ^ ihl- r«iche Personen au§ dein Saargebi t aus. »lesen und aus da- »eck/e Rbeiuuser abgescheb u Diese mil'-te-rische Maßnahme hat nick/ erwa. wie vielfach angenommen worden ist. die Bedeutung eme> Tliis-c,- s»ng aus den besetzten rheinischen Gebic en. Ein: solche ? iw nur tünch die interalliierte Rheinla dlommission in Kobe-nz e.us./ spre chen werden. Der deuk'che Gc'ü r ) e ü°' u (Eigener Drahtbericht der Säcki Boe'szeilung"! Berlin, 7. September. Geheimrat Haus Paul von Hum boldt ist zum Gesandten in Peru ern ennt wo.den Ter neue Gesandte stammt aus der bekannten Gelehrtenfamilie. Wil helm von Humboldt ist sein Urgroßva c». Alexander von Humboldt sein Urgroßonkel. Hans Paul von Humboldt stand seit vielen Jahrei- im Konjnlatsdienst. Er war Vizekonsul in London. Konsul in Moskau und Alexandrien und Generalkonsul in Kapstadt. Während des Krieges wirile er in Amsterdam. Während bisher der Gesandte sür Peru gleichzeitig auch die Bertreiung Dcuffchlauds für Ecuado> wnhrnahm lautete der tzlusttag sür Humboldt nur fidr Peru Nach Ekuador wird voraussichtlich ein besonderer G> schästsiräger entsandt werden, von .Humboldt tritt seinen neuen Posten Ende Oktober an. Deutsch-schweizerisch« Luftverkehr (Eigener Drahtbericht der „SSchs. V o lks z ei t u n g") Basel, 7. September. Wie die „Baseler Nachrichten" aus Bern erfahren, hat das deutsch« Reichspostministerinm die rckiiveizerilche Oberpostdirektivn emgelad«n. sofort Verhandlungen zwischen den beiden Ländern über die Aufnahme eines Luftpostver kehrs Basel — Frankfurt zu eröffnen Die Avnonomke Okerschlesieris (Eigener Drahtbericht der ., Sächs. N o 11S z e > < u n g".s Berlin. 7 September. Das Reichskabinett beschäftigte sich nach dem „Lolalanzeiger" in seiner gestrige» Sitzung mit der Frage der Autonomie O b «es ch le si e n s Bekanntlich hatte der Ausschuß für auswärtige Angelegenheit«» in seiner letzt«» Sitzung sich ausführlich mit der Frage befaßt und schließlich auch einen Be schluß über Oberschlesien herbeigeführt. Außenminister Dr. Simons hatte erklärt -ß di- Gewälmiig der Autonomie an Oberschlesien nicht -uf Ko^' - des Reick's oder der Presse geschehen dürfe. Auch in pa-namem. suchen Kreise» ist man der Ansicht, daß man den Ge fühlen d-r ^'völlein'nq Rechnung tragen müsse Man ist der Mei nung. daß es genügen wird, wenn man Ob«rschlesien als preußischer Provinz mehr Rechte gibt, als dm anderen Provinze» denn man verkennt nicht die Gefahren, die aus einer- Loslösung Oberschlesiens von Preußen siir Preuße» und das Reich entstehen würden. Graf Botstmer gegen Berlin Budapest. 6. September. Der Mitarbeiter der ropalisiiichc" „Ns Nemredek", Eu.ren Jrinpi. batte in München eine UnterredimÜ mit dem Führer der bahr. Robalillen, Kraken Karl Bot bmer» der ihm u. a- folgende« gesagt habe» toll: Nnttre Partei steht ans dem Standvnnkt. daß Bauern nn» aebärt Wir wollen unser« Geschicke selbst lenken und wollen diese Ausoabe nicht Berlin ansertraiien. um so weniger, da Berlin für uns nicht« weiter ist als ein Brückeniov' der dritten Internationale- Wir beurteilen die Laoe in Berlin und im Norde» de« Reiche« keür ernst. Preußen liegt gefallen am Boden, und ich leb« die Erk äning dieser Tatsache darm, daß zwischen dem im bäuerlichen Belitz bcfinolrchen Westen und dem dcu Großarundbefltzern aeböreuden Osten eine tiefe Mcmuuasverschiedtnheit herrscht. Der Westen will los von Berlin, wogegen die Landarbeiter de» OsteuS für di» Diktatur d«S Proletariats ei»:rete». Wir müssen un« daher qegen Preußen und gegen den Norden verteidigen, und wir sind überzeugt, daß w,r auck da» einzig richtioe Mittel dam gesunde» haben: die Bewaffnung der Bevölkerung. Diese Aksson bat u cht nur bei uns Maße angenommen, welche für den Gegner drohend find, sondern auch i« dem benachbarten Württemberg und Hessen. Diese Staaten sind gle^ch'all» entschlossen, der von Norden drohenden Gefahr mit der Waffe in der Hand entgegenzutreten- Der Minister präsident von Hessen, Ulrich, wartet nur darauf, daß Bayern den ersten Schritt tun soll. Ich bin überzeugt, daß die Kommunisten eS im gegebene» Augeubtick auch bei un» versuchen werden, die Rate- Herrschaft anszurusen, aber-ein Erfolg ist ausgeschlossen. Preußen wird sich aber nicht so schnell zusammcnraffen können wie Bayer» oder Ungar», da di» nationale Erbitterung mit dem Ge danken de» Nanonalbolichewismu» sviett. Graf Bothmer wird zweifellos Gelegenheit nehmen, sich über diese ihm in de» Mund gelegten AuSloffungen zu äußern. Die Unrirhen in Würt enrberg Stuttgart, 6. Gept. Die Straßenbahnen verkehren wi-der, die Zeitungen sind heule früh zum ersten Male wieder er schienen. w'te Polizeiwchr wurde gestern ans den besetzten Be- trieb«,: zu-ückgenommen, nur dt' Da mlernwrke blieben noch besetzt, da mit ihn n eine Einigung n-ch lucht zustande gekommen ist. Dl« Datmlerwerke, in denen die ^age der Wiederetnticllung in- f Ige der Em chränkung des Betriebes eine besondere Rolle spielt, haben sich von den Vereinbar ngen ausgeschlossen und sind au» dein Jndustricverland ausgetreten Seiten« der Verwaltung wird erk äct. die wirtschaftliche und finanzielle Lage des llntr'neh en« zwing« die W rke zu-rheblichen BelrtekSemschränk ngen. Sie würde sich auf ket en Fall -u einer Wiebereinste ring der ankgetperrten Arbeiter entschließen können rnd könne euch von der Regier ng r ich' dazu gctwungen werden. Ti« würdeliederdenganz« Betri«b stille gen. Tie Arbeiterse-ast der Datmlerwerke hat erklärt, weiter im Streik beharren zu wollen. Tagung des volkswirtschöstlichen Ausschusses Berlin, 6. September. Der volkswirtschaftliche A»s- sckuß de» Reichstage» wird rmc Erledigung de» vor'Ir'.enden Stocke» die ganze Woche tagen. Nach e »gebender Berat», g *er Kensuaktiirabgabt in der Lederindustrie und Kchnb- >n Sustrte nahm der Ausschuß mit 14 «egen IS Stimmen eine» i'iuraa Alckotte (Zentr.) an die RetchSreiiieruns zu ersuchen, 'ei der Einziehung de» Konjunkturgewinnes unter Anwendung der Pesiim- n'iingen der ?§ 4 und SO io schonend »orzuqeheu, daß di« L-:b,nü» sädigkrit der LedenabrikalionSberrrrbe, insbesondere de, kleineren nnt mitticrro. nicht gefährdet wird. Die Ginsnhr von ttzaffee zng«,ass«> B«rtt», S. September. Wie da» Reichsministerinm für Er nährung und Landwirtschaft «stteilt, ist der Kaffe«-Einfuhr- Verein in Hnmdurg nunmehr ermächtigt worden, bi« »«s weit-re» dir Einfuhr von Kaffee in »«schrLntte» Umfang« wirder zuznlassen. Di« Höchschrruz« d«r EinsnhrkmwtLigua-«» ist ans kTV Lack arbeil»- täglich festgesetzt.
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