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durch Preußen. Es ist jedoch anzunehmen, daß im Laufs der Verhandlungen die Parteien sich geeinigter zeigen werden. — Dir preußischen Steuerzahler. In Preußen ist für das Jahr 1910 (1000) hei insgesamt 6250235 (6 107 621) Zensiten die Gesamtsumme von 203 835 001 (284 075 866) Mark au Einkommeusteuer veranlagt worden, so daß sich an das Vorjahr ein Mehr an Zensiten von 142 614 (233 248), das ist 2,34 (3.70) vom Hundert, lind an veran lagter Steuer von 0 750 228 (10 101 672) Mark, das ist 3,44 (3,69) vom Hundert ergibt. Tas Durchschnittseinkommen stellt sich auf den Kopf der Zensiten in den Städten auf 2420,84 (23!,2.61) Mark, auf dem Lande auf 1801,25 (1776,36) Mark, überhaupt auf 2107,71 (2167,36) Mark. Das veranlagte steuerpflichtige Einkommen der Zensiten mit mehr als 3000 Mark Einkommen beträgt 6 <135 138 678 (5 577 002 853) Mark, ist also gegen das Vorjahr um 8,20 (2,33) vom Hundert gestiegen. Die Zahl der Personen, die rin Einkommen von nicht mehr als 000 Mark hatten, ist von 6 348 975 im Jahre 1000 auf 6154 117 im Jahre 1910 gesunken. — Der Ttudentenstreik in Hannover. Die Studenten- schaft der Tierärztlichen Hochschule bi schloß in einer gestern nachmittag abgehaltenen Versammlung einstimmig, am Donnerstag die Vorlesungen und Hebungen an der Hvch'chnie wieder zu besuchen. Der streik wurde für beende, erklär,. — Sonderbare Reklame. Das „Bert. Tagebl." brachte am Montagabend in auffälligem Drucke auf der ersten Seite folgende Notiz: „Auf eine Einladung des Kaisers ist Professor Ehrlich am Sonnabend ans Frankfurt a. M. nach Berlin gekommen und hat heute nachmittag n,n 2 Uhr vor dem Kaiser im Königlichen Schlosse eine» Vortrag über das von ihm er fundene Syphilisheilmittel Ehrlich-Hata 606 gehalten. Dem Vorträge wohnten mehrere Senatoren der nengcgrün- deten Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft bei. Nach dem Vorträge wurden die Herren vom Kaiser zur Tafel geladen. Wie wir erfahre», erwartet man, daß der Kaiser Professor Ehr lich einen Orden überreichen wird." Diese ganze Nachricht ist falsch und frei aus den Fin- gern gesogen. Tie „Erwartung" des „B. T.", daß der Kai ser Herr» Ehrlich einen Orden überreichen werde, ist wohl der unverschämteste Pressionsversuch auf die monarchische Prärogative der Ordensverleihung, den wir in Deutschland seit langer Zeit erlebt haben. Nachdem ein ähnlicher Ver such vom „B. T." bereits kürzlich unternommen worden war, erscheint sogar die Frage berechtigt, ob nicht Herrn Ehrlichs Freunde eine Wiederholung dieser überaus groben Taktlosigkeit wenigstens hätten verhindern können. Jeden falls nimmt sich aber ein solcher Pressionsversnch besonders eigenartig bei einem Blatte ans, das sonst das ganze ..OrdenSwese»" und auch andere Majestätsrechte — nur mit Hohn und Spott überschüttet! meint zutreffend die . Deutsche Tageszeitung". — Ucbcr die Großblvrktnktik fällt die „Magdeb. Ztg." die sich damit wieder ans ihre besseren Traditionen besinnt, in folgenden Ausführungen ein klares Verdaminnngsurteil: „Theoretisch wäre die gesunde Kampfordnnng für die libe ralen Wähler mit drei Ironien: gegen die Sozialdemokra tie, gegen das Zentrum, gegen die Konservativen. In wenigen Wahlkreisen inen» überhaupt wird sich aber die schöne Theorie in die Praris Hinsehen lassen. Leider ist fast nirgends die liberale Wählerschaft so stark, um aus eigener Macht mit allen drei Gegnern abrechnen zu können. Und so wird sie ans die Stichwahl angewiesen sein und dort aktiv oder passiv die Wahl entscheiden helfen. Hierbei kommt nun die Gewisscnsfrage: Wer ist von meinen drei Gegnern der mir troh allem am nächste» stehende? Die bisher bekannt gewordenen sei es beabsichtigten, sei es schon geschlossenen Stichwahlabkommen — zeugen von einer unbegreifliche» Kurzsichtigkeit. Mag vorgekommen sein, was null der bürgerliche .Kandidat, also der konser vative, steht näher dem Liberalismus wie Ultramontaner und Sozialdemokrat, und muß in der Stichwahl gewählt weiden. Nicht augenblicklicher Zorn über die Konserva tiven darf Maßstab sein. In solchen Fällen muß auch ein mal eine Partei die erregte Willensströmnng der breiten Masse in ein ruhigeres Bett zu lenken sich stark genug und verpflichtet fühlen. Ter Zulauf zur Sozialdemokratie bei den Ersatzwahlen ist kein Beweis. Wir wollen doch die Mitläufer znrückholen und nicht selber denen »och nach- lansen. Es darf für keine bürgerliche Partei ein Paktieren mit der Sozialdemokratie gebe», auch kein Stichwahlabkom men. Welche Partei das tut, vergiftet die »och gesunden politischen Begriffe unseres Volkes vollends. In dem kom menden Wahlkampfe wird nicht siegen, wer die meisten Mandate erringt, sondern wer vor den Augen des Volkes be steht als in sich gefestigte Partei." So ein Blatt, die Masse der Partei aber handelt anders. — Vom östlichen Kulturkninpsplnt! ist ein lehrreiches Beispiel zu verzeichnen. Ter polnische Propst Grpglowicz hatte in einer Predigt ansgeführt, die Polen hätten die Hoffnung, daß auch für sie die Stunde der Auferstehung schlagen werde. Er habe dann das Leiden Christi darge stellt und damit die Unterdrückung der Polen durch die Preußen verglichen. Die Polen seien an ein hartes Regi ment gebunden, das sie mit verschiedenen Gesetze», Erlassen und Verfügungen pritsche. Ihre Rechte und ihre Sprach? habe man den Polen genommen. Nicht bloß der große Grundbesitzer, sondern auch der kleine solle seines Besitzes beraubt werde», der seinen Feinden gegeben werden solle. Im letzten Teile der Predigt: „Was wird ans uns wer den?" habe der Angeklagte ein ausführliches Programm zur Auferstehung des polnischen Reiches gegeben. Ans Grund des Kanzelparagraphe» wurde daraufhin der Geist- lickze zu drei Monate» Festung verurteilt. Der Kanzelpara graph ist während der Kultnrkampfzeit als ansnahmerecht- sicher Strasparagraph (am 10. Dezember 1871 und 26. Fe- bruar 1876) beschlossen. „Der Kanzelparagraph (8 130» des Strafgesetzbuches) bedroht mit Gefängnisstrafe oder Festungshaft bis zu zwei Jahren einen Geistlichen oder an deren Religionsdieuer, der in Ausübung oder in Veran lassung der Ausübung seines Berufes entweder öffentlich vor einer Menschenmenge oder welcher in der Kirche oder an einem anderen zu religiösen Versammlungen bestimmten Orte vor mehreren Angelegenheiten des Staates in einer den öffentlichen Frieden gefährdenden Weise zum Gegen stände einer Verkündigung oder Erörterung macht oder Schriftstücke ausgibt oder verbreitet, in welchen Angelegen heiten des Staates in einer den öffentlichen Frieden ge fährdenden Weise zum Gegenstände einer Verkündigung oder Erörterung gemacht werden." Man sieht also, wie leicht und schnell solche Ausnahmebestimmungen zur Aukbenduug ge langen können — „Propagandagelder." Ten Verdiensten des Herrn Prof. Wagner um die deutsche Landwirtschaft würde man Wohl nicht gerecht werden, wenn man ihm nicht wenigstens einen Teil der „literarischen Tätigkeit" zuschriebe, womit der Neichsverbaud lnndwirtschaftlicl)er Genossenschaften „für die Steigerung des Absatzes der Kalisalze Sorge trägt". In einem Schreiben vom 2. Februar 1910 hat näm lich nach dem „Berl. Tagebl." der Generalanwalt des Neichsverbandes Haas, Geheimrat in Tarnistadt und Hauptstütze seines „lieben Wagners", ebenfalls Geheimrat in Tarnistadt, den „geehrten Verbänden" mitgeteilt, daß ihnen „für ihre Verbandsorgane regelmäßig alle 14 Tage geeignete Propaganda-Artikel zngehen werden". Für diese Leistung hat die Generalanwaltschaft von den 2,5 Prozent der VerkaufSsnnime an Propagandagelder» 15 Prozent znrückbehalten und 1 Prozent den „geehrten Verbänden" zufließen lassen. Ta der Neichsverbaud jährlich 30 000 Waggvnladnngen Kalisalze bezogen hat, so hat e»° vom Kali- siindikat jährlich zirka 150 000 Mark Propagandagelder er halten. Davon hat die Generalanwaltschaft 90 000 Mark für die Versorgung der Verbandsorgane mit Propaganda- Artikeln znrückbehalten und 60 000 Mark den „geehrten Verbänden" znkommen lassen. Für 00 000 Mark kann man schon „regelmäßig alle 14 Tage geeignete Propaganda- Artikel" liefern. R»m. — Der Papst hat der Ernennung des bisherigen österreichisch - ungarischen Gesandten in Bukarest, Prinzen v. Schönburg.Hartenstein, zum österreichisch-ungarischen Botschafter beim Vatikan das Agramsnt erteilt. Portugal. — Die Königin Mutter Maria Pia hat die ihr von der provisorischen Negierung angebotcne Apanage der Jnvalidenkasse abgetreten. Amerika. — Da« Anwachsen der revolutionären Bewegung in Mexiko bestätigen etngegangene Meldungen. Der Rebellcn- sührer Oberst Ortega brachte den Regierunastruppen, die er bei Ojinaga schlug, einen Verlust von 150 Toten bei. Die Insurgenten eroberten Casagrande und beherrschen da- mit die dortige Eisenbahnlinie. Der General der RegiernogS- truppen Havairo ist vollkommen abgeschnitten. Die Pro vinzen Durango, Sonora und Chihuahua sind noch voll- kommen im Ausstande. Die Situation ist offenbar viel ernster, als der strenger Zensur unterworfene Depeschen dienst erkennen läßt. Sozialer Kursus. Dresden, den 26. Januar 1011 Tie Einleitung znm Sozialen Kurs bildete gestern, Mittwoch, abend eine Mitgliederversammlung des Katho- l i s ch en Fr a u enbnndes im Gesellenhause. Die Prä sidentin Baronin Amelie v. Gaertner begrüßte die zahlreich erschienenen Vereinsmitglieder und erteilte Herrn Direktor Tr. Hohn das Wort zu seinem Vortrage. Gleichsam als (Grundlage für den am Tonnerstagnachmittag beginnenden Sozialen Kurs sprach er über die wirtschaftliche und soziale Entwickelung der Neuzeit. In der Einleitung seiner Rede führte er die Zuhörer in die wirtschaftlichen Verhältnisse des Mittelalters bis in das Altertum ein, um die allmähliche Entwickelung sozialer Fragen interessant darzulegen. Redner definierte sodann de» Begriff Soziale Fragen. Es seien dies die vielfachen Schwierigkeiten, die die moderne Zeit mit sich gebracht hat. Diese Schwierigkeiten sind hauptsächlich wirtschaftlicher, ge sellschaftlicher und religiöser Art. Sodann wies Redner nach, daß schon die alten Römer mit sozialen Fragen zu kämpfen hatten, wofür Redner die Wanderung der Plebejer ans den heiligen Berg als Beispiel nannte. Der Vortra gende beleuchtete daun die sozialen Fragen, die sich durch die Entdeckung Amerikas infolge der Eröffnung eines neuen Absatzgebietes der europäischen Industrie geltend machten. Redner schildert des weiteren die Umwälzungen, die durch das Freiheitsedikt vom Jahre 1807 entstanden waren. Durch die Bauernbefreiung wurden auch die Ritter und Bürger frei. Zn der Zeit war England schon Industriestaat. Nach einer Schilderung der Arbeiterfrage mit den Abhilfen (Ar- leiterschntz, Versicherung und Ausbau des Arbeiterrechtes) ging Redner zur Darlegung der sozialen Fragen des ge werblichen Mittelstandes über. Ueberall arbeiten Staats hilfe, Selbsthilfe und Wohlfahrtspflege zusammen. Deutsch land sei ein aufstrebendes Volk, an seiner wirtschaftlichen, sozialen und sittlichen Gesnndhaltnng müßten alle Stände Mitarbeiten, insbesondere die höheren. Frau Baronin v. Gaertner dankte sodann dem Herrn Direktor Dr. Hohn und gab einen Hinweis auf den Geselligkeitsabend, der am 22. Februar vom Katholischen Frauenbünde veranstaltet wird und brachte nochmals den Margneritentag in Erinnerung. Besonders empfahl die Frau Baronin den Besuch des Samariterknrsns Eine rege Beteiligung au demselben ist wärmstens zu empfehlen. Da nur eine beschränkte Anzahl von Teilnehmerkarten zur Aus gabe gelaugt, versäume man es nicht, sich beizeiten anzu- melden. Sodann sprach Herr Pfarrer Rudolph über die Be deutung sozialer Fragen und empfahl den anwesenden Dame», die folgende» Vorträge nicht zu versäumen. Red ner empfahl für die Männer den Bestich der großen Versammlung des Volksvereins am Freitag abend und schloß darauf seine Ausführungen. Damit war die Versaminlung beendet. Die nächste» Vorträge finden statt: Donnerstag i/^4 Uhr: Die Frauenfrage. Freitag früh 10 Uhr: Das Ver- eiuslebe» im Kalholisclzeu Frauenbünde. — Sonnabend früh >0 Uhr: Soziale Arbeit unter Frauen und Mädchen. Die Vorträge werden wieder im Gesellenhause abgehalten. Aus Stadl uud Land. Dresden, den 27. Januar l»I1 —' Sr Majestät der König gedenkt am 30. Januar vormittag« 7 U.,r 15 Min. vom Hauptbahnhofe abzufahren und über Wiesbaden mit dem Lloyexpetz nach Genua zu reisen. Die Ankunft in G-nua erfolgt am 31. Januar 10 Uhr 40 Mm. Se. Majestät begibt sich dann sofort an Bord des LloyddampferS .,Großer Kurfürst", der um 12 Uhr mittags in See geht, am 1. Februar nachmittags in Neapel und am 5. Februar vormittags in Port Said etntreffen wird. Die Abfahrt per Dampfer von Port Said erfolgt um 4 Uhr nachm., die Ankunft in Suez am 6. Februar vormittags und die Ankunft in Port Sudan am 8. Februar nachm. 2 Uhr. Von hier aus gedenkt sich der König mittels Sonderzuges nach Chartum zu begeben, woselbst die Ankunft am 9. Februar gegen Mittag zu erwarten steht. Se. Majestät wird begleitet sein vom Wirklichen Geh. Rat Grafen v. Rex, dem Leibärzte Generalarzt Dr. Selle, sowie den beiden Flügeladjutanten Major v. Schmalz und Mojor Freiherr» v. Könneritz. Die Rückkehr deS König« nach Dresden ist auf den 12. Avril festgesetzt. —* Zwischen der sächsischen Staatsregierung nud der Regierung der beiden Fürstentümer Renß jüngere Linie und Reutz ältere Linie ist vorbehä tlich der Genehmigung der Ständekaminer ein Staatsvertrag zustande gekommen, der dahin gebt, daß in allen Verwaltungsstreitsachen das König!. Sächs. Oberverwaltungsgericht zu Dresden in letzter Instanz zuständig sein soll. Dem vor einiger Zeit ins Leben gerufenen thüringischen Oberverwaltungsgericht sind die beiden renklschei, Fürstentümer nicht beigetreten. —* Ach wie poetisch! Die Diakonissin Julie Kniese singt im „Ev. Gemeindcboten" (1910, S. 506): „Wir haben keine Helden, sie gingen all dahin, und führerlos ver lassen ist uns verzagt der Sinn — o laß uns einen Helden zu Kampf und Sieg erstehen." Es ist wirklich ein starkes Stück, daß Fräulein Kniese noch nie etwas von v. Meyer gehört hat. Oder sollte sie bewußt anderer Meinung sein wie Pastor Mahnert der einige Seiten weiter dem Zwickauer znruft: „Heil dir, unserem Führer!" und ihn feiert als den „General" der Pastoren, der „seine Offiziere hierhin und dorthin sendet .... mit herzhaftem Optimismus und sonnigem Humor." (S. 500 f.). Allerdings, der Humor ist bei 1>. Meyer noch immer auf seine Rechnung gekommen — das wissen Ui'.wre Leser am besten. Dieser Tatsache trägt Pastor Mahnert in dankenswerter Weise Rechnung, wenn er sein Preislich auf den ehrwürdigen Kirchenrat folgen dermaßen schließt: „Und nun noch einmal. Ostmarkskrieger, macht los die Schuppenkesien eurer Henne unterm Kinn, laßt e>we Degen blitzen, durch unsere Rechen soll der frohe Kampfruf gehen: Heil unserm Meyer." — Mehr ideale Romantik als hier läßt sich allerdings schwerlich in einem kurzen Kriegsschrei zusainmenfnffen. Wir hoffen daß auch Julie Kniese die Wollenbänder ihrer Mütze ..los macht unterm Kinn" und sich ebenfalls diesen Schrei an gewöhnt. —* Wetterprognose der König l. Sächs. Landes, Wetterwarte zu Dresden für de-, 27 Januar: Südwest winde, ansheite-nd, elwas kälter, kein e.heblichcr Riederschlag Bericht vom fticktelberge NochlS ichwacher R-bel. gute Schliitcnbabn bis in die Täler binab, starker anhaltender Reif, gioßarckgei Rauhf-ost, Slurm aus West bis Nord. Bericht vom Pöhlberge: Starke Schneedecke, fester, ,.uter Weg bis Annaberg. Bericht vom Greifen st ein: 5 Grad Kälte, vorzügliche Rodelbahn, herrliche Winterlandschaft. —* „Miß Dudelsack", Operette in 3 Akten von F. Grünbaum und Heinz Reichert, Musik von R. Nelson, wird am 28. Januar abends ^8 Uhr tm Residenz theater zunt Besten des Elisabethvereins gegeben. Die hohe Protektortn des Vereins, Ihre König!. Hoheit Prin zessin Johann Georg, wird der Wohliätigkeitsvorstellung beiwohnen. Nicht nur die melodiöse Operette, sondern auch ganz besonders der Zweck, welchen der Verein durch die Linderung der Not und die Armenpflege verfolgt, sollte zu edlem Wetteifer anspornen, so daß der schöne Musen tempel in der Zirkusstraße bis aus das letzte Plätzchen besetzt ist. —* In den Räumen des Ministerhotels fand gestern abend unter überaus zahlreicher Teilnahme der ersten hiesigen Kreise die erste diesjährige Ballfest lichkeit statt, zu der Ihre Exzellenzen Herr und Frau Staatsminister Graf Vitzthum von Eckstädt Einladungen an die Mitglieder des diplomatischen Korps und die Herren Staatsminister mit ihren Damen, sowie an die Angehöri gen der Aristokratie, der Offizierskreise und der höheren Beamtenwelt hatten ergehen lassen. Das Fest wurde auch durch die Teilnahme Sr. Majestät des Königs, sowie Ihrer Königlichen Hoheiten des. Prinzen und der Frau Prinzessin Johann Georg und der Prinzessin Mathilde ausgezeichnet. Nach einem kurzen Eercle begann der Tanz, der gegen 11 Uhr durch das Souper unterbrochen wurde. Hierauf wurde der Ball bis gegen 1 Uhr fortgesetzt, worauf sich die Mit glieder deS Königshauses znrsickzogen. Bald hatte das Fest dann auch sein Ende erreicht. —* Einen historischen Roman aus dem vierten Jahrhundert, betitelt: „Die Alamannen" von FelixNabor, der höchst interessant und spannend geschrieben ist. bringen wir in der nächsten Nummer zum Abdruck. Unsere geehrten Leser sind darauf ganz besonders aufmerksam gemacht. —* Auf der Tagesordnung der heutigen Stadt verordnetensitzung steht u. a. auch ein Vorschlag des Rate«, für die Zukunft und erstmalig für das Jahr 19 ll eine Versügungssumme von 20 000 Mark zur Unterstützung der Bestrebungen zur Hebung des Fremdenverkehrs in den Haushaltplan einznstellen. Der bertchterstattende Ausschuß schlägt dem Stndtverordnetenkollegium vor, diesem Vor schläge des Rate« zuzusttmmen. —' „Karneval in Neapel." Die Vorbereitungen für den Maskenball de« kath. kaufmännischen Ver ein« Columbu« am 27. Februar im Palmengarten. Pirnaische Straße, sind in vollem Gange. Die Aus- schmlickung der gesamten Räume wird dem Charakter de« Festes „Karneval in Neapel" angepaßt. —* Die König!. TurnlehrerbildungSanftalt zu Dresden kann im Oktober 1910 auf ein 60jährige« Bestehen zurückblicken. Während dieser Zeit wurden