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6 ken mrg.) e Bürs» Li, 4 IS 8« 1« 59 18 so » chuß-1 bi« 4-, 4 0 IS 2g v 12 40 - 3 so o 1 8g 0 1 20 - 8 20 v 3 70 ide! :einS- , daß sie Handru mutz. eicher ihre hren. t au? inner Iller- SiichsMeNolksMlNg ».LS 41; in Oesterrrtch 4,48 lt. rr mit Seierab-nd NierteljühcliL »/ urch Boten »,I»4» In ganz Deutl-blaiid frei >tch ».I« 4». z«! Deutschland In «et»,»»»,», U»S,ak« 4 mit » «etlagen vierteil ^ Iretden durch Boten »,4V 4». Ire« Hau» ».— - - - I An»»«»« » nur . Dresden durch Boten », I« 4», In 'awu Hau« »,»»41: in Oesterreich4.07 M — »inzel-Nr. 10 4. »edaMon»^pr,chllunde: 10 dt» 11 Uhr vormIUa«». ^ die Redaktion > Rückporto bei- t ilntworttporto betzufügen »eoalnonr^prechllunde. 1« dt« 11 Uhr »l gtür Rückgabe etngefandter Tchriststvcke macht sich I I nicht verbindlich: Rücksendung erfolgt, wenn Ri I gefügt ist. Brieflichen Anfragen ist «ntwort«port Unabhängige» Tageblatt für Wahrheit, Recht und Freiheit mit UnterhaltrrnKsbeilase Die illustrierte Zeit und Sonntagsbeilage Feierabend «nzetgeai I Annahme von »efchüftsanjetgen dt» IS Uhr, von Kgmilten- anzeigen dt» 1» Uhr. Brei» für die Pettl^paltzetle »v im «eklametetl «0 1 I ffür undeutlich gefchriebene, sowie durch gerniprecher aus- gegebene Anzeigen kdnnen wir die «erautwortlichkett für die Richtigkeit de» Leite» nicht übernehmen. Sefchüftdstelle und Redaktion Dre»d«n, Holbetnstratze <t> Nr. 282 Fernsprecher 1366 Mittwoch, de» 11. Dezember 1912 ! s-rnipr-ch-r i»«s 11. Ialira. ?6l2VVLi.r6Q vor» oivkuotrstsil bi» ksiostoa Ovar« Lpsrisl- kslrvursa- uack ^lgtüsn^ssobLtt Orssssn-^.., RivAütruü« 26 uurvvid LIvIcs Vilcioriaot.raüo, asx:sn»dor cksr I.anck- otüockiooiiou lianir Lopktrutiirsll Ullck Houuvksrti^iiirßfort „Dieser Orden kann die Welt aber auch gar nicht in Ruhe lassen," so hat in den letzten Monaten manch ein Bureaukratenhaupt ge seufzt, als es sich an der Quadratur des Zirkels abinühte, will sagen, als es an einer Definition des famosen Begriffes Ordenstätigkeit sich zermarterte. So denkt gewiß auch man- cher liberale Artikelschreiber, wenn er sich abmüht, in spal- tenlangen Ausführungen zu beweisen und darzutun, daß die Jesuiten eine Gefahr für den „konfessionellen Frieden" sind. Allerdings, der Orden der Gesellschaft Jesu kann die Welt nicht in Ruhe lassen. Das hat er gemeinsam mit dem Christentum, von dem schon in sehr alten Zeiten manche Leute nichts anderes »nutzten, als daß es eine Sekte sei. der allüberall widersprochen würde. Begreiflich, eine Lehre, die von dem Menschen Unterwerfung und Beherrschung seiner selbst fordert, wird sich überall und zu allen Zeiten auf Widerspruch gefaßt machen müssen. Daß von diesem Schick sal jener mitbetroffen wird, der sich in besonderer Weise in den Dienst dieser Lehre stellt, versteht sich von selbst; erst recht dort, wo jahrhundertelange Verleumdung Berge von Vorurteilen aufgehäuft und die konfessionelle Verhetzung fleißig das Feuer geschürt hat, wie das seit den Tagen der Gegenreforination in Deutschland der Fall ist, wo sich eine Angst vor den bösen Jesuiten eingebürgert hat, ob deren das protestantische Deutschland der Lächerlichkeit vor der ganzen Welt anheimfällt. Vollends, wenn die Anschauung Geltung haben soll, daß die nichtkatholische Mehrheit be stimmend sein soll dafür, was die katholische Minderheit in religiöser Hinsicht verlangen darfl Bei dieser Lage der Dinge soll es uns nicht Wundern, trenn das brillante Büchlein des Jesuiten Lippert „Zur Psychologie des Jesuitenordens" von gewissen Leuten, denen die Hetze gegen den Orden aus begreiflichen Gründen Lebens bedürfnis ist, nicht würde ausgeschlachtet werden in ihrer be kannten Fleischhackermanier, die bald hier, bald dort, je nach Bedürfnis ein Stück heraushackt. Wir meinen jene Be trachtungen Lippects, »vo er von dein aggressiven Charakter des Ordens redet, von der „dynamischen Mystik" desselben im Unterschiede von der ruhenden, leidenden Mystik anderer Orden. Doch hören wir ihn selbst: „Murillo hat die Franziskusmystik in farbenleuch tendem Bildwerke vor unsere Augen gezaubert: Der Ge kreuzigte hat eine Hand vom Kreuzesbalken losgelöst und umfängt in unsagbarer Innigkeit den seraphischen Hei- ligen. Im Hochgefühl dieser göttlichen Umarmung stößt Franz verachtend die Weltkugel von sich ... Es ist eine ruhende, leidende, eine sich hingebende Mystik, ein Un tertauchen und Versinken in geheimnisvolle, außerwelt liche Tiefen. — Anders in dem Kriegsbilde vom „Reiche Christi", das Ignatius von Loyola in die Seelen seiner Jünger eingegraben hat. Da greifen die Feuerflammen der mysti schen Liebe über auf die inncrweltliche Praxis und Tat. Sie wird zur dynamischen Mystik. Sie erhält etwas Tatenlustiges. Ein unstillbarer Drang wird gelreckt, Christo zu helfen, auf daß sein Reich aufgerichtet werde in jeder Seele, in jedem Lande, mit jedem Opfer und auch um den Blutpreis des eigenen Lebens. Die Chr'stusliebe enthält etwas Kampflustiges. Sie will streiten mit unver söhnlicher und unerbittlicliec Kraft gegen das Autichrist- liche, wo immer es sich findet." (öl f.) Es sollte uns, »vie gesagt, nicht wundern, wenn diese Betrachtungen demnächst ausgegraben und herumgereicht werden als ein Beweis dafür, daß mit den Jesuiten kein Auskommen und von ihnen die Störung des konfessionellen Friedens zu befürchten sei. Da möchten wir nur wünschen, daß die Jesuitenfresser so viel Wahrheitsliebe haben und eingestehen, daß wenige Seiten später derselbe Mann vom konfessionellen Frieden redet und nichts weiß von der an geblichen Intoleranz, von welcher der Orden nach der Vor- stellung deutscher Angstmeier beseelt sein soll. Gewiß, tole rant in dem Sinne des Jndifferentismns, der tolerant ist, weil ihm jedwede Religion gleich ist, kann der Jesuit, kann kein Katholik, kann überhaupt kein Mensch sein, der von der Wahrheit seiner Sache überzeugt ist. Aber das wäre ja die dogmatische Toleranz; daneben gibt es aber auch eine staats bürgerliche Toleranz, die die Intoleranz liberaler und son stiger Kulturkämpfer verwirft, die aber die Kirche selbst an erkennt. Damit ist auch dem Jesuiten die Stellungnahme gegeben: „Auch in. den zeitgeschichtlichen Formen, »velche die staatsbürgerliche Toleranz in den verschiedenen Epochen an nimmt, haben die Jesuiten kein Recht, eigene Wege zu geben und hinter der Weitherzigkeit ihrer Kirche zurück- zubleiben. Sie haben insbesondere beute keine Veran lassung, auf dem Standpunkte des mittelalterlichen Glau- bensstaates zu verharren, oder gar die religiöse Verfol gungswut und den Glaubenshaß des 16. und 17. Jahr hunderts heraufzubeschwören. Die Jesuiten von heute sehen in den christlich gesinnten Protestanten ihre Brüder und Waffengenossen in dem großen Geisteskampf gegen die antichristliche Bewegung der Neuzeit. Darum soll auch kein Mißtrauen und kein bitteres Gedenken mehr zwischen ihnen stehen, und einzelne übereifrige und un duldsame Geister, »vie sie immer auf beiden Seiten sich finden iverdeu, sollen dieses Verhältnis christlicl)er Dul- düng und Milde nicht stören dürfen." (85 f.) Einstweilen freilich werden diese Worte ungehört ver hallen, weil man nicht hören will; aber die Stunde wird kommen — und sie ist vielleicht näher als mancl^ glauben —, ivo man hören wird, wo die bittere Not alle, die noch christlich denken, zwingt, sich zusammenzuschließen Deutscher Reichstag Berlin, den 9. Dezember 1913. Da« Petrolrummonopol. Ein Begräbnis 1. Klasse ist dem Petroleummonopol heute im Reichstag zuteil geworden. Der Reichstag hat die Vorlage an eine Kommission von 28 Mitgliedern ver wiesen. aus der sie nicht wieder zum Vorschein kommen wird. Nach dem Verlauf der Debatte ist ein Zweifel über das Schicksal der Vorlage nicht mehr angängig. Der Reichs- tag hat nur das Dekorum gewahrt. Wäre die Vorlage im Plenum zur Abstimmung gekommen, dann wäre sie mit überwältigender Mehrheit abgelehnt worden. Denn auch die Konservativen haben eine große Reihe von Bedenken gegen die Vorlage. Uneingeschränkte Zustimmung hat die Vorlage bei keiner Partei des Hauses gesunden und man kann dem Sozialdemokraten Frank nicht unrecht geben, wenn er meint, nach den bisherigen Leichenreden zu schließen, sei für das Gesetz nicht bloS keine Mehrheit, sondern nicht einmal eine Minderheit. Vom Zentrum faßte der Abg. Erzberger noch einmal alle Gründe gegen die Vorlage zusammen, und nahm Ge legenheit. die Unterstellung der liberalen Presse entschieden zurückzuweisen, als ob das Zentrum der Vorlage ablehnend gegenübcrstehe wegen der Entscheidung des BundeSrateS in der Jesuiteufrage, und weil ein Hamburger Großmann dem Zentrum große Summen für die Parteikasse zur Verfügung gestellt habe. Der Abg. Erzberger hat durchaus recht, wenn er eine derartige Unterstellung als schofel bezeichnet. Wir sind gespannt darauf, ob die liberale Presse jetzt wenigstens den Anstand haben wird, ihre Verdächtigung richtig zu stellen. Nach Verweisung der Petroleummonopolvorlage an die Kommission ging das Haus an die Erledigung von Wahl- Prüfungen. Entprechend den Kommissionsvorschlägen wird nach unerheblicher Debatte die Wahl deS Abg. BruhnS für gültig erklärt. Ueber die Wahl der Abgg. Herzog («irisch. Vgg.) und Kopsch (Vp.) wird Beweiserhebung beschlossen. Die Valkanwirren Die internationale Lage hat sich nicht geändert. Sie hat sich nicht gebessert, aber auch nicht verschlechtert. Unter den gegenwärtigen Um ständen muß man dies schon als eine erfreuliche Tatsache bezeichnen. s die : den legen ie zil Ztub. . ver eine wcher )uam gsam muß drei- tund, nah , na. :nl beim :gauf i das atzen, kurz, Ka- haus t itzt allen d die und . da Soziale Rundschau (Stehe auch Nr. 2 v unseres Blattes vom 8. Dezember, Seite 1v.) Zum Kapitel Arbeiterschutz ist mehreres zu be- richten. Die Konferenz der Binnenschiffer und Flößer Deutschlands ain 10. und 11. November be schäftigte sich eingehend mit der Revision des Binnenschiff fahrtsgesetzes und der Bemannungsfrage, die entspreclMd dein Tonnengehalt und der Gattung der Schiffe geregelt werden soll. Bedenkliche Tatsachen wurden hinsichtlich der Arbeitszeit berichtet, welche 16,-18, 24 und sogar 40, ja in Ausnahmefällen auf der Elbe 60, 80 und 90 Stunden (l!) betragen soll, was mit dazu beitrage, daß nur ein kleiner Prozentsatz der Bcrufsangehörigen über 30 Jahre alt wird; die Unfallziffer beträgt 13,71 vom Tausend, fast das Dop pelte der allgemeinen Unfallziffer. Demgegenüber wurde eine Mindcstruhzeit von 8 Stunden während der Fahrt, 10 Stunden beim Stilliegen, völlige Sonntagsruhe für die Schlepp- und Güterschiffahrt und teilweise für die Per sonenschiffahrt gefordert. Zur Verhütung von Sprengunglücken im preu ßischen Bergbau hat das Handelsministerium eine neue Bergpolizeiverordnnng erlassen, nach welcher in Gesteins bergwerken die Verwendung von Dynamit sehr beschränkt lind nur noch sogenannte Sicherheitssprengstoffe gebraucht werden sollen; ersterer darf allein unter Aufsicht besonders ausgebildeter Beamter ohne Benützung der die Kohlenstaub explosionen leicht herbeiführenden Zeitzünder in Anwendung gebracht werden. Die Meldepflicht gewerblicher Erkran kungen ist seit Beginn 1912 auch in Holland einge führt, wo gegen ein Honorar von 55 Cents (etwa 90 Pf.) der Arzt binnen 8 Tagen nach Stellung der Diagnose dieser Pflicht gegenüber dem Minister oder seinem Stellvertreter nachzukommen hat; die meldepflichtigen Berufskrankheiten sind in einem Handbuch zusammengestcllt und sehr zahlreich, kommen allerdings besonders aus ländlichen Bezirken noch nicht ausnahmslos zur Meldung. In den S t e i n h a n e re i e n Dänemarks ist die Verwendung Jugendlicher unter 16 Jahren zum Trocken- hauen und zum Steinbrechen grundsätzlich verboten, die geschlossenen Arbeitsräume sollen 3 Meter Durchsclmitts- böhe und pro Arbeiter mindestens 3 Kubikmeter Luftraum besitzen: ebenso sind vom Arbeitgeber Schutzbrillen und Respiratoren beizustellen. Für die Durchführung dieser am 25. Juli 1912 erlassenen Bestimmungen gilt eine zehn jährige Nebergangsfrist. DaS neue Seemannsgesetz in den Ver einigten Staaten von Amerika, seit 20 Jahren gefordert, ist vor kurzem sanktioniert worden; nach ihm dürfen mir ausgebildcte Leute als Seeleute beschäftigt werden. Die Ausstattung eines Arbeitsnachweises mit Lescgelegenheit ist zum ersten Male in Frankfurt a. M. durch den Nhein-Mainischen Verband für Volks bildung dnrchgeführt worden, welcher in den sieben Stellen je etwa 90 Bände aufstellte, dis gegen Hinterlegung v-m 10 Pf. oder der Jnvalidenkartc am Schalter zu haben sind; der bisherige Erfolg spricht für »veitcre Verbreitung der Einrichtung. Der deutsche Arbeits markt im Oktober war im allgemeinen gut, nur der Bergbau war durch den Wagenmangel ungünstig beeinflußt; cs ergab sich am 1. November eine Abnahme von 20 583 männlichen und eine Zunahme von 34 460 weiblichen, insgesanit also ein Zuwachs von 13877 versicherungspflickstigcn Mitgliedern. Der Be schäftigungsgrad stellt sich beim männlichen wie beim »veib- lichen Geschlecht auf 107, im Vorjahr auf 110 und 106. Von 49 Verbänden mit 2138199 Mitgliedern, »velche über den Stand der Arbeitslosigkeit berichteten, waren 1,7 Prozent, gegen 1,5 Prozent im Vormonat, ohne Arbeit; bei den Arbeitsnachweisen kamen auf je 100 männlicl>e und weib liche Arbeitsuchende 148 (gegen 141 im Vormonat) bez. 106 (92) offene Stellen. Die Rückwanderung der Wander arbeiter verzögerte sich, besonders im Norden und Osten, wo die Landwirtschaft wegen des schlechten September- Wetters noch in voller Tätigkeit war; an allen Grenzen war die Zuwanderung schwach. Die P f l i ch t f o r t b i l d u n g S s ch u l e für Mäd chen ist »vie jetzt in Sachsen so auch in Berlin seit dem 31. Oktober d. I. beschlossen »vordem Folgendes war der Stand der ländlichen Fortbildungsschulen Preußens im Jahre 1911. Die Zunahme gegenüber 1910 beträgt 761 — insgesamt gab es 5319 —, davon ent fallen auf Schlesien 178, Posen 109, Hannover 86 uslv. Die Cchülerzahl stieg von 72 796 auf 86 689, die Zahl der Lebr- kräfte von 6518 auf 7564, die Zahl der Unterrichtsstunden von 389 106 auf 454 334. Während 1M9 8,9 und 1910 7,8 Landgemeinden auf je eine Fortbildungsschule entfielen, waren ab 1911 nur noch 6,7, und einschließlich der Guts- bezirke erhöhen sich diese Zahlen für die genannten 3 Jabre auf 12,8, 11,3 und 9.6. Die Zahl der auf eine Schule du: .h- schnittlich entfallenden Schüler stieg von 15,3 im Jahre 1909 auf 16,2 im Jahre 1911. Es sei hier noch ein kurzer Ueberblick über die A r - beitS kämpfe geboten. Eine Aussperrung ch r i st - licher Metallarbeiter wurde am 11. November in Menden i. W. wegen eines Streikes zunächst über 1IA» Arbeiter verhängt, am 7. Dezember soll, sic aus weitere 2600 ausgedehnt werden; bereits ist ein große-? Polizeiaufgebot herangezogcn worden. Die Mctallarociterbewegung im Köln-Mülheimer Gebiete brachte in 50 Betrieben mit mehr als 15 000 Arbeitnehmern folgende Ermäßigungen der Ar beitszeit: 1(4 Wochenstunden für 3749, 2 Stunden für 2254 2(4 Stunden für 7209, 3 Stunden für 1501, 3(4 Stunden