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Kultur und Technik Einst hielten unsere Ahnen in stillen Eichenwäldern Zwie sprache niit der kraftquellenden Natur und unser Volk träumte an warmen Lenzesabenden unter duftenden Lmdenbäumen. Einst: heute ist eine andere Zeit: Schienen dicht wie Nerven, stränge liegen im Lande einher und durch ihre eisernen Adern kreist das ivarme Blut des Volkes. Schornsteine ragen groß und majestätisch in dunkle Nacht und speien Feuergarben aus. und in den Werken sind Ungezählte unter der zwingenden Geivalt rottender Maschinen in harter, nackenbeugender Arbeit de selch f- tig.i, dein Blutstrom des Volkes neue Nahrung zuzufuhren, die schon morgen aus schimmernden Geleisen in die Weite strömt. So ist die unausschöpfliche Fälle des Lebens, der sich unsere Vorfahren romantisch und gefühlvoll Hingaben, hineingebändigt in das Eisen der Maschinen und der Mörser, sieht l>art und kalt und schmutzig aus und ist doch ivarmes Blut im groszen Körper eine; Volkes. Gar viele sehen das nicht oder möchten es nicht sehen. Vielleicht weil es so leicht ist, von seinem Leben zu träumen, aus dem der Zwang der Technik gestrichen ist, am gründlichsten da durch, daß man das Uebel an der Wurzel packt, d. h. die Ma schine abschafst. Und das Bild dieses Lebens erhält Nahrung eben aus den Bildern vergangener Tage, der „guten, alten Zeit", wo es keine Maschinen gab. Aber nehmen wir auch nur einmal an, es wäre möglich, alle Maschinen aus unserem Dasein zu verbannen, was man nie und nimmer ausrotten könnte, ist die Idee der Ata sch ine, die Heranziehung oder Bändigung von Naturkräften im Dienste menschlicher Zwecke. Nicht allein die Sprache ist es, die den Men schen vom Tier scheidet, sondern die Technik in Gestalt erster Werkzeuge, die es ihm ermöglichten, sich über ein lediglich tieri sches Dasein zu erheben. Mit dem ersten Faustkeil, den sich der Urmensch durch Zu summen schlagen zweier Steine herstellt und als Universalwerkzeug zum Schlagen, Vohren. Schneiden, Gra ben benutzt, entsteht die Technik, die ihm sofort eine bessere Be herrschung seiner Umivelt und damit eine Erleichterung seiner Lebcnsbedingungen ermöglicht. Es ist erstaunlich, wie heute noch die primitivsten Völker vielfach wirtschaftlich-technische Lei- stungcn. Fähigkeiten und Erfolge «ufweisen, die von der Krast und Schärfe ihres Geistes zeugen. So sind z. B. die Erfinder des Bumerangs Menschen gewesen, die ihrer nutzeren Lebens führung nach, noch zu den primitiven, schweifenden Jägern ge hörten, und doch ist das Bumerang wohl das genialste der be kannten Sportgeräte. Erst in jüngster Zeit ist es gelungen, seine eigentümliche Wirkungsweise, kreisförmige Flugbahn und Rück kehr zum Werfenden zu deuten, auf der Kombination einer schniachen Luftschraube mit dein Kreisel. Dabei hat man jedoch noch nicht alle Einzelheiten seines Fluges erklären können, noch vermag man es ihn mit der Sicherheit mancher Australier zu werfen. Das zeigt, datz das Ingenium des Menschen jederzeit dazu drängt, seine Krast und Einsicht schöpferisch werden zu lassen in den Dingen der Außenwelt. Ihre Kräfte und Gestalten ver bindet der Mensch nach den Gesetzen, die er in der Natur ent deckte, und lätzt sie im Ablauf von Stoff und Kraft Arbeit tun. Ihm wird sie dadurch abgenommen und Zeit frei für Muse und Selbstbesinnung und die Pflege innerer Kultur. So ist Technik schlechthin unvermeidbar: sie ist denknotwendig existent. Und es ist unverkennbar, datz mit der Entwicklung des Werkzeuges des primitiven Menschen auch die des menschlichen Geistes ge gangen ist. Durch Hebung und Schärfung der Sinne, durch praktische Anwendung einer geistigen Einsicht wurde das Den ken befruchtet und die Erfahrung erweitert. Und das wiederum hat eine steigende Kultur zur Folge Solches finden wir be stätigt, wenn mir die Kulturentwicklung von den.ersten Anfängen bis in die geschichtliche Zeit hinein zu den Babyloniern, Assyriern. Aegyptern verfolgen. Wie wäre die so hoch geprie sene Kultur der Griechen, wie das Weltreich Rom möglich ohne Technik' Die Wunderwerke der antiken Kunst hatten zur Vor aussetzung die Herstellung und Härtung des Stahls, um die Marmorblöcke brechen und bearbeiten zu können, eine Trans porttechnik in Gestalt von Hebung, Wagen, Weg, Brücke und Schiss, um sie aufstellen zu können: die Bronzekunst erforderte eine hochstehende Hütten- und Meßtechnik, die Gefützbilünerei, eine keramische Technik, die Baukunst, eine auf Geometrie ge gründete Der-messungslehre, eine Kenntnis der statisck>en Gesetze und Materialeigenschasten neben vielem Werkzeug, ohne die die herrliche Akropolis, dos Pantheon und die römischen Aquädukte nie hätten erreicht werden können. Mit dem Zusammendrechen des Römerreiches mutzte es fast ein Jahrtausend dauern, bis eine neue Kultur entstehen konnte. Aber da, wo die Neste der alten Kultur sich erhalten hatten, bei den Arabern und in Byzanz, blühte auch die Technik weiter. Und auch in Deutschland bedurfte auch eine neue Zeit erst der handmerkliclzen Technik des Mittelalters als Ausgangspunkt, um über die Städtegründungen, das Zunfiivese», den Markt- Im Namen dessen, der sich selbst erschuf, von Ewigkeit in schassendem Beruf; in seinem Namen, der den Glauben schafft, Vertrauen, Liebe, Tätigkeit und Kraft; in jenes Namen, der so oft genannt, dem Wesen nach blieb immer unbekannt: So weit das Ohr, so weit das Auge reicht. Du findest nur Bekanntes, das ihm gleicht, und Deines Geistes höchster Feuerflug hat schon am Gleichnis, Hai am Bild genug. Es zieht Dich an, es reiht Dich heiter fort, und wo Du wandelst, schmückt sich Weg und Ort. Du zählst nicht mehr, berechnest keine Zeit, und jeder Schritt ist Unermetzlichkeit. I. W. Goethe. und Handelsverkehr, die Erfindung der Feuerwaffen, den Ord- nungs- und Rechtsstaat vorzubereitcn. Die neue Lebensenergie und Gedankenslut, die dann als Renaissance über das verbreitete Abendland hereinbrach, war nicht nur eine Erweckung der klas sischen Studien, sondern vornehmlich auch ein Zeitalter der Er findungen und Entdeckungen, einer technischen Lebens- betütigung, die den himmelaiistürmenden Geist der Zeit voll wiederspiegelte. Die Entdeckung Amerikas und des Seeweges nach Ost-Indien waren nur mit Hilfe einer fortgeschrittenen Schiffbautechiiik und der unscheinbaren Erfindung des Kompasses möglich. Die Glaslinsen und ihre Kombinationen erschlossen als Fernrohr und Mikroskop das Weitall und die Kleinwelt, die Taschenuhr lehrte mit der Zeit haushälterisch umgehen. Als Kulturförderin und Kulturverbreitcrin brachte die Buchdrucker kunst einen grotzartigen Umschwung des Geisteslebens. Und wo wäre die Kunst eines Palestrina. wenn wir keine Orgel, die eines Mozart, wenn wir nicht Geige und Flöte, die eines Beet hoven und Wagner, wenn wir nicht ein vielstimmiges Orchester mit zwanzig oder dreitzig verschiedenen Instrumenten hätten? Damit sind wir bei der geschichtlichen Betrachtung schon in die Neuzeit der Technik eingetreicn, die mit der Erfindung der Dampfmaschine anhebt. Wie diese umoestaltend auf unser ganzes äntzeres Leben eiiigcmirkt hat, braucht nicht näher erörtert zu weiden. Die Lebensdedinguiigeii der Menschen sind seit löst Jahren un,zweiseihast verbessert worden, wobei die hygienischen Einrichtungen der Wasserversorgung und Kanalisation, der Be leuchtung. der Reinlichkeit der Städte mit an erster Stelle stehen. Tie Steigern.ig des Verkehrs durch Eisenbahn, Dumps- und Luftschiff, Telegraph und Telephon lzat nicht nur die Erde und ihre Schätze mehr erschlossen, sondern auch den Gesichtskreis des einzelnen erweitert, die Völker räumlich näher aneinanderge bracht, den Austausch auch der Kulturgüter, nicht nur der Wirt schaft-- gü I e r geförde rt. „Welches sind überhaupt die äutzeren Bedingungen für di» Kultur, fragt Professor Dessauer und antivortet: Im all gemeinen: Das Matz der Freiheit zur geistigen Arbeit, die Be<« seitigung der Hemmungen geistiger Arbeit. Im einzelnen wesenk lich folgendes: Die Bildungsvoraiissetzuiigen: die Möglichkeit, daß jeder einzelne durch den andern angeregt wird, d. h. Bil dungsmöglichkeit besitzt. Das ist gewährleistet durch einen regen Verkehr und Austausch, durch die Technik des Verkehrs, des persönlichen und schriftlichen. Denn der Wagen, der uns fährt, ist Technik; die Maschine, die uns druckt, ist Technik: das Tele- phon, das uns das gesprochene Wort fortträgt, ist Technik. Dann: Das Matz eines von äutzerer Not befreiten, von elementaren Gefahren gesicherten Lebens. Was aber die Häu ser baut, ist Technik, worauf wir ruhen, stehen, was wie an fassen. ist Teclpnk. Jede Speise, die wir genietzen, ist in irgend einer Beziehung mit der Technik in Berührung gekomme.i, und sei es nur der Pflug, der den Boden für die Saat bereitet !zat. Die Ernährung, Kleidung eines Kulturvolkes ohne Technik ist eine Undenkbarkeit. Was unser Leben verlängert, — die Hygiene, -- ist Tech nik. Was den zerfallenen Gebilden unseres Leibes in kranken Tagen hilft, — ist angewandte Chemie und Physik, — ist Tech nik. Was unsere Heimat beschützt, ist Technik. Die Technik eines Heeres, die Bolikommenheil seiner Kriegsmaschinen, seiner Schiffe und Kanonen ist unersetzlich. Jeder General ist ersetzbar. Indes wir wollen uns nicht ins einzelne verlieren. All dies hier Angeführte und alles andere, was wir unter dem Namen äutzerer Kultur zusommensassen moileu, ist dem Wesens inhalte nach angewandte Naturwissenschaft, Technik." Betrachten mir von einem Turme aus eine Stadt! Die Stadt ist die Voraussetzung unseres Kulturlebens. Welche Fülle von technischen! Denken ist hier eingebaut in all die ra, enden Türme und gewaltigen Häuser, in die Strotzen und Viadukte, die Tunnels und Brücken, die Kirchen und Häsen, die Schmier und Theater! Jeder Stein ist an Ort und Stelle ein Techncker- werk, jeder Träger, jede Säule eine Rechnung, jede Wölbung, jede Kuppel, eins Konstruktion. So ist millioncniach technisches Denken die Basis unseres Zusammenlebens. Unsere Kultur mag durch einen gewaltsamen Ausbruch von Kräften der Tiefe zusammenbreägm oder sonstwie unlergehen, immer wieder wird aus dem Wesen des Menschen heraus eine Technik entstehen, wenn vielleicht auch in anderer Form. Tech nische Arbeit guillt genau wie jede Arbeit, jedes Schapen und Wirken aus dem Wesen, aus der schöpserijchen Urkraft des Menschen. Wer daran zweifelt, bücke in sein eigenes Leben; oder er beobachte spielende Kinder, schon da nnrö er denen ge wahr; mehr aber noch bei groszen Männern und Ersiud-in. „Die Stunde, in der eine neue-Aloiorciiiivickiiing. eine neue Schaltung, eine neue Krasliiberlragung geiundcn wird, ist genau so heilig, wie jede andere Stunde, da ein neues Kunst werk, ein neues Weltbild aus der Tiefe ans Licht der Wirklich keit steigt, denn nie und nirgends wird Neues ohne Seele ge boren." sNiedel.) Aber, so wird eingewendet. hat denn die moderne Technik unser Leben nicht mechanisiert? Die Maschine har den Men schen von Sklavenarbeit befreit, aber sie Hai den Arüeilsgaog entseelt. Diese Entwicklung hat den Gesichtskreis des arbeiten den Menschen gegenüber den Zeiten des lrandwerksinä-ggeii Bes triebes eingeengt. Und trotz zeit- und krafisparender M chchin.'i, hasten und schuften mir ärger als früher Was nur körperlich gewinnen, verlieren wir an seelischen Kräften. De- wnriicka't- liche Mehrcrtrag geht in vermehrter, eben durch die Maschine vor. mehrter Begehrlichkeit auf. Darum Fluch der Maschine und ihrem seelenlosen, brutalen Gang! Wer so spricht — und wie viele reden nickt so -- W noch nicht den Sinn der Maschine erkannt. Cie > .eichtet A ' s und inacht dadurch menschliche Kräfte bei: sie o.h-rchl d u u tz' >. die der Mensch lebendig in sie hiucinoci ar: Ken. W ei üe verwendet wird, daraus kommt cs au: an fick ist stc Ost noch böse, sie steht jenseits davon: aber der Men--' - ' Maschine in einen Dienst: er gibt ihr ein u h. uw in .1 .n, eine Ausgabe. Und was »ns heute so schwer drum', das : mr niedere Geist der Wirtschaft, in dch-en D.m: ste Ma schine gestellt ist — dieser Geist rechnet kalt und koch. ab-- n: r Rheinische Dichtung der Von Dr. Martin Rockenbach. 1. WaS ist, abgesehen einmat von allem Rückolick aus dis rheinische Vergangenheit im einzelnen heute Kenn zeichen rheinischer Dichtung? Was spürt der Rheinländer in den Dichtern seiner Heimat Eigenes, Be zeichnendes? Ein Grundelement, das man rheinischen Opti« mi smuS zu nennen gewohnt ist. Einen frohen Blick, eine innere aufrechte Jugend, ein gesundes Ja und Trotzdem in aller Zeitwirrnis. Und dieser Optimismus lebt in gleicher Weise in der Form der geruhigen, gedämpften W e l t f r ö m m i g k e t t des Besitzenden wie in der Form der abenteuernden, wagemutigen, anregenden, aufbauwit- ligcn, begeisternden und begeisterten rheinischen Welt- Vermitttung und Welt-Eroberung. Rheinischer Optimismus: Die Dichtung der deutschen Revolution, das Niedcrreitzen verderbter Hemmungen und Wälle, das Herabreitzen der Masken, das Aufreitzen der Nöte und Entsetzen der Zeit fand am Rhein wenig schöp ferische Mitarbeit. Henkcrsarbeit sich zersetzender Bourgeoi sie war kein Handwerk des Rheinländers. Die rheinische Jugend wutzte um die Notwendigkeit der Dichtung des Schreies und der Tiefe. Aber sie schrie nicht mit. Wo sie in den Chor einzugreifen versuchte, war es schon der Beginn pviitiver Nachkriegsarbeit, war es schon Dichtung der sich un wendenden Revolution. Franz Johannes Weinrichs Re- Vvlutionsdichtung stürmte über alle konkrete Zeitnot ins religiöse, ins „himmlische Manifest". Joseph Winkter raste und schäumte im Bewußtsein der Krise, aber ,eine Gesichte formte er zu mythischen Balladen und Sinnbil dern, in deren packender Gestaltungskraft sich trvtz aller Bilder der Verzweiflung schassender, bildender, frucht barer Geist schöpertsch bewußt wie tn keiner Berlin-Prager Revolutionsdichtung mit Ausnahme der Lyrik Werfels offen barte. Der zynisch-zersetzende Expressionismus der Revo lution fand im Rheinland wohl mitcrleidende aber keine mitschasfende Jugend. Am Rhein war man anderseits mit zuerst dabe«, als die Gegenströmung gegen die Ekstase der Zcitkrtttk einsctzte. Als ein gegcnrevolutionärcr, geruhiger oder jugendlich ungestümer Bauwille einsetzte. Als inan anfing, von der Not und den Hoffnungen unserer Zeit zu dichten, ohne fanatisch bloß ntederreiften zu wollen. Der rheinische LpnmiSmctS brach hervor Md sandte jein« Hrngeu. Un» s» «enven wir heute eine Reihe von Namen rheinischer Dichter in der Zahl der besten deutschen Kövte der Gegenwart. 2. Rheinischer Optimismus als rhetm sche W e t t s r ö m m i g k e i t und als rheinisches Welt fahrerblut also das Kennzeichen rheinischer Dichtung. Sebcn wir zu, ln welchen FI n s; l ä » f e n sich solche rhei nische Dichtung forttrcibt. Da sind zunächst die Eigenbrötler, Menschen, die als Einzelne scheinbar unvermittelt tn ihre Zeit hin- cingcboren werden, im Sturmwind der Zeitwende stellen und mitstürme», ohne über ihre geistige Herkunft recht Be scheid geben zu können. Woher taucht Franz Johannes Wetnrich aus als Hymniker des religiösen.Zeitstroms, in dem wir stehen? Ganz bescheidener Handwerkersamiiic entstammend, mit einem Male Verkünder verzückter Rückkehr zu neuem Gottcsver- kehr? Der Erde und ihren konkreten Gestalten und > Dingen 'rcmd, jagt Wetnrich in herrlichem Enthusiasmus j in die Gefilde der religiösen Inbrunst und Schau. Rheim- j scher Enthusiasmus als Schwungkraft eines Dichters der religiösen Einkehr unjcrer Zeit. Oder: ein Eigenbrötler, der nur Ausdruck neuer Wclt- beiahung, Welterboberuugssreude nach dem Krieg, neuen Willens zum Leben, zum Dasein ist und sein will, nn- gcislig orientiert, ohne schulgemäße „Bildung", ein großer, künstlerisch hochbegabter „rheinischer Junge", in dem rhei nisches Schifferblut, Abenteurer-Blut rumort: Wim Klein mann. 'Auch hier: in die Zeit hineingeboren, in ihr schwimmend, ohne daß man eine geistige bestimmte Her kunft wüßte. Ein Wcttcnbumniler großen Stils trieb sich Kteinmann Jahre lang aus der halben Welt herum: ein leichtsinniges Kind starker rheinischer VolkSkraft, immer sorglos und init allen Freuden des Lebens gesegnet, ,u>,geii- haft unbekümmert und glücklich in den Tag hineinlebend. „Rheinischer Optimismus^' ist in Kleinmann fast schon als Musterbeispiel rheinischen Leichtsinns lebendig. 3. Geistige Flutzläuse der rheinischen Dichtung der Gegen wart weiterhin: Das rheinische Bauernbtut. Baneruarbeit ist Aufbauarbeit. Unsere Zeit des Aufbaus rusr aus dem Bauernblut die geistigen Blüten der Hoff nung, der Zukunftsbilder eines schöneren Deutschland her vor. Bauernblut ist unverbraucht, gärt schwer, treibt prall j von Energie, zeugt von seinen religiösen Kräften in Scholle ! und Arbcitöfreudigkcit der Bearbeiter der Scholle, ver- j spricht neue Befruchtung des Gesamtvolleö. In Ernst Thrasolt schafft tn saar-moscl-srän- ktjcher Mundart seine Heimat unmittelbar sich Wvrtgestalt n»v Stimme. Dichterisch stärker greift Jakob Kneips Dichtung tn unsere Zeit «in. Eine doppelte, große Sen dung hat Kneip ans die Schultern gelegr öckvi-nne»: Die Verkündung eines wieder jungen, polaren katholischen WeltaefühlS als die VersinnUchung der tierlten Sehnsucht und des tiefsten Glaubens rheinischer Jugend innerer Zeit, diese Verkündigung geleniet in der Ursuru!'?. nyteik und sinnlich satte» Einfachheit ryeimicoer Banecittnnst. Kuustdichtiiug ist in Kneip z:irückgek-l;r: m d: Ourlt- gründe bester deutscher Voltstradinon. .'-urnstdic'.nung als rheinische Volksdichtung stellt em zukunsisgro'-.e- -aüw* lijcheö Weltbild neu vor die Augen eines gan-en B es. Jakob Kneips „Lebendiger Gm," llültii intern« große Dichtung junge» Bauernd lutes, Ainoruch und Lpwr« prachtvoll getönt, groß, schlechthin einmalig. Jakob Kneip, dl u S „W e r t l a g". Und Tu tatst die Htmmelsiukeu aus Die Lerchen * Flatterten hinaus Und hingen Trillernd überm Brach D-ld In der Frühe. Dil throntest Aue der größten weißen Mergruwolk-e, Sahst den Pflügern zn: Da zog Dein Bild Flügelnd durch den blauen Uetdängiee -- Schwebtest schauend bis zur zui'ch.uemtz -tze-» Und die Bässe, Die Posaunen, Und das breite Krummhorn In der Orgel Fingen an zu woge» wie tm T n> s- , Auch im Glockenstuchi hob eich e u uuieH Wie ein dunkler Harsemon -- Der Glanz von Deinem Manie' Lag ans allen Dächern rings »n Dees. Dann stiegst Du hoch — Höher — Ins Blaue, . Wolkenlose. — Ich sah Nu'- Teinen Schein — > Tie Augen blendetet! und schmerzten im^ vor Licht. Ganz im Feuerglanz versunken Ruhtest Du den Somuu.rtag un W'-auen — Deine Allmacht Funkelte durch alle .Himnelsrän.- e. 4. ^ Drittes Flußbett rhei: cher D D - "l'et «ische Proletariat. §-> e , r: c i . L Rheinlänoc« MeUe-eht hei.re'ch,on ai. der L samten deutschen Arbeuercnchiinig, weil ihn die -mung