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Sächsische Volkszeitung : 25.07.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-07-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192507258
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19250725
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19250725
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-07
- Tag 1925-07-25
-
Monat
1925-07
-
Jahr
1925
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 25.07.1925
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morden und bis zum Umtausch ununterbrochen im eigenen Besitz gehabt haben Die Markanlrihen der ltzemeinden und Gemeindeverbänd« uxrden ebenfalls umgelauscht, soweit der zu gewährende Be irag der Ablösungsanleihe 12.50 Mark oder ein vielfaches davon ausmach!. Es wird ein besonderer Sozialsonds in Höhe von >50 Millionen Reichsmark gebildet. Aus diesen Mitteln ist be dürftigen im Girlande wohnenden deutschen Reichsangehörigen, die Allbesitzanlcihcn im Gesamlncnnbetrag von weniger als 1000 Mark haben, aus Antrag unter Fortfall eines ihnen etwa nach j 5 zustehenden Anspruchs auf Anleiheablösungsschulo eine Bar- abfindung von 15 Reichsmark für je 100 Mark des Nennbetrages zu gewähren Von dem hiernach verbleibenden Betrage ist im Inlande wohnenden deutschen Reichsangehörigen, die Altbesitzanleihen im Gesamtnennbetrag von weniger als 1000 Mark haben, aus Antrag eine Barabfindung von 8 Reichsmark für je 100 Mark des Nennbetrages zu gewähren, sosern ihr Jahreseinkommen den Betrag von 1500 Reichsmark nicht übersteigt. Der Restbetrag ist sür die Einlösung der Auslosungsrechte, die die öffentliclren oder unter Staatsaufsicht stehenden Spar kassen, die Träger der Reichsversicherung, die reichs- oder lan desrechtlich zugrlassenen Ersatzkassen, sowie die Pensions- und Unterstützungskassen von Berussverbänben als Anleihealtbesitzer erlangt haben, zu verwenden. Außerdem ist der Reichsregierung eine Ermächtigung ge geben worden, in besonderen Fällen aus Gründen der Billigkeit einen Umtausch von Anleihen vorzunehmen und Auslosungsrechte zu gewähren. Ser Wutz -er uutzeWMen MM Berlin, den 21. Juli. Die gestrige Sitzung des Reichstages >var die 100. Sitzung dieser Legislaturperiode. Den Präsidentrn- tisch schmückte aus diesem Anlatz ein Blumenstrauß. Präsident Löbe gab der Hoffnung Ausdruck, datz nach dieser Iubiläums- sitzung diese Tagung nicht mehr allzulang« dauern möge. — Das Haus setzte dann di« auhcnpolitische Aussprache fort. Abg. Dr. Haas sBaden, Dem.) machte außerordentlich be deutsame Ausführungen, in denen er die Tendenz der Außen politik der Regierung billigte, den Rechtsparteien aber mit schar fen Worten die Unausrichtigkeit ihrer Taktik vorwarf. Er er klärte: Gewiß wäre es auch ihm lieber, wenn verständige Men schen in der Lage sein könnten, eine andere „stärkere" auswär- tiae Politik für richtig und zweckmäßig anzusehen. Die NU- wendigkeit einer so schiveren und harten Außenpolitik sei ein tragisches Schicksal für Deutschland. Eine deutsch-franzö sische Verständigung habe man oft für unmöglich erklärt. Im neuen demokratischen Frankreich dürfe aber ein offenes Wort gesagt iverden, darüber, daß die Behandlung durch Cle- mentel und Poincare in Deutschland die bittersten Empfindungen auslösen mußten. 102 führende Männer des französischer Geistes lebens hätten vor kurzem einen Ausruf gegen die Kriegs schuldlüge erlassen. In diesem Zusammenhänge dürfe man auch die Negierung und die Deutschnationalen fragen, nmrum denn in der letzten Note der deutschen Regierung die Kriegs schuldfrage nicht berührt worden ist? Die dcutschnationale Volkspartei müßte jetzt einmal ganz offen zugcstehen, daß ehedem andere Parteien und andere Regierungen recht l)aticn. Es könne auch bezweifelt werden, ob die Form der Einleitung der Sicher heitsverhandlungen durch ein solches Memorandum nutivendig war. Dieses Memorandum spricht den Verzicht auf Elsaß-Loth ringen aus. Dieser Verzicht ändert aber nichts daran, datz die ses Elsaß und seine Bevölkerung und seine Kultur deutsch sind. Wenn eine frühere Regierung, wenn etwa die Regierung Wirth bereit gewesen wäre, den Verzicht aus Elsaß-Lothringen auszu sprechen. was hätten dann die Herren von der deutschnationalen und deutschen Bolkspartei gesagt? Die Hetze, di« diese Parteien dann angestellt hätten, wäre so maßlos gewesen, das kein Mensch seines Lebens sicher gewesen wäre. Graf Westarp hat in seiner gestrigen Rede gesagt, man solle die Vergangenheit ruhen lassen. Aber man hat jahrelang die Männer in ihrer Ehre gekränkt und Ihnen die Vaterlandsliebe abgestritten, die damals die Politik ge macht haben, die jetzt die Rechtsparteien machen. Da hätte inan verlangen können, daß endlich einmal von der Rechten das Be kenntnis gekommen märe: „Ja, wir haben unrecht getan". Der Eintritt Deutschlands in den Völkerbund dürfe nicht bedeuten, daß der V ö l k e r b u n d ein Instrument des Westens gegen den Osten wird. Bei der Lage Deutschlands im Zentrum Europas müssen wir uns bemühen, mit dem Osten wie mit dem Westen Vertrauens volle Beziehungen herzustellen. Möge es der Regierung gelingen, den Herren in Rußland klar zu machen, daß die Befreiung des Rheines die wichtigste Frage ist und daß wir durch ein Abkommen mit Frankreich nicht auf den Rapallo-Vertrag verzichten. Abg. Dr. Bredt sWirtsch. Vereinigg.) besnrach ausführlich die Frage des Völkerbundes. Man sehe ein langsames Hinrücken -er Negierung auf den Völkerbund, vermisse aber eine Klare Erklärung darüber, ob man denn den Eintritt -rnstlich beab sichtige oder nicht. Möge die Negierung sich hüten, we tcre Schritte in dieser Hinsicht zu unternehmen, ohne daß es ganz klar ent schieden ist, ob der Eintritt Deutschlands in den Völkerbund dem Vaterlande nützt oder nicht. Abg. Leicht (B. Vp.) bedauerte, daß die Sozialdemokraten aus innerpolitischen Gründen gegen die Regierung stimmten. Ohne diese Taktik >väre eine glänzende Einheitsfront in den außenpolitischen Fragen erzielt worden. Abg. Graf Reventlow (Völkisch) wandte sich gegen die Dcutschnattonalen, bei denen bereits eine wahre Seelenruhe hinsichtlich der Außenpolitik eingekehrt sei. Wie die Dawesgejehe, so laufe auch der Sicherheits- Pakt darauf hinaus, Deutschland unter die .Herrschaft der kapitalistischen Westmächte zu bringen. Dieses Spiet werde den Westmächten erleichtert durch die oberflächliche, leicht fertige Diplomatie des Außenministers. Die Negierung Luther habe keine» Schimmer einer Befähigung, den Ver zicht aus Elsaß-Lothringen auszusprcchen angesichts der tausendjährigen Deutschheit Elsaß-Lothringens. Von al len Rednern habe allein der kommunistische Abg. Stöcker die Dinge beim richtigen Namen genannt. Es schloß sich dann die von uns bereits wieder gegebene Erklärung des Reichskanzlers an, nach der der Kommunist Rosenberg bezweifelte, daß die Regie rung in den Fragen der Außenpolitik einheitlich sei. Der völkische Abgeordnete v. Graefe warf der Regierung objektive Täuschung der deutschen Öffentlichkeit vor. Für die Sozialdemokraten gab der Abg. Landsberg eine Erklärung ab, daß seine Fraktion der Regierung das Ver trauen verweigern müsse, da diese Regierung alle Lasten des Friedensverträgcs auf die Arbeiter abwälzen wolle. Anschließend wurde der Billigunasantrag der Regierungsparteien angenommen und die Mißtrauens- anträge der Völkische» und Kommunisten abgelehnt. Die in Verbindung mit der außenpolitischen Debatte stehen den Ergänziingshaushalte, wurden in zweiter Lesung be willigt. Mer Mil! »II i>er Sireskliim-Me Paris, 23. Juli. Die gestrige Neichstagsrede Dr. Strese- manns, die die französisckfe Presse übrigens in recht unvollkomme nen Auszügen wiedergibt, wirb im „Temps" kritisiert. Das Blatt läßt sich wie folgt aus: „Wenn Stresemann erklärt, daß Deutschland eine Friedensoffensive großen Stils beginne, mutz man an eine Offensive denken, um den durch den Versailler Ver trag geschaffenen Frieden zu revidieren. Darüber täuschen sich die Deutschen auch nicht. Deshalb hat ein so ausgezeichneter Na tionalist wie Graf Westarp, der Stresemann vor einigen Tagen WUMWtzeil M kMWMll? London, 21. Juli. Bei der gestrigen Tagung der englischen Transportarbeiter ist eine Entschließung angenommen worden, di« sich für den Abschluß eines allgemeinen Gewerk- schajtsbündnisses aussprach. Der Vollzugsausschuß -er Bergleute hatte gestern eine mehr stündige Aussprache mit dem Sonderausschuß des Gewerkschafts kongresses. Zur Verhandlung stand ausschließlich die Krise im Bergbau. Heute soll die ganze Angelegenheit der Vollsitzung des Gewerkschaftskongresses vorgelegt werden. Es verlautet, daß die Arbeiter den Bergleuten ihre volle Unterstützung zugesagt Hüt ten. London. 21. Juli. Die „Times" schreibt in einem Leitar tikel zur Krisis in der britischen Kohlenindustrie: Unter den gegenwärtigen Umständen würde es verfehlt sein, von einer Wie deraufnahme der Verhandlungen zwischen den Industriellen und den Bergarbeitern irgendein Ergebnis zu erwarten. Beide Par teien gingen bewußt in den Kampf. Die Ursache für die Schwierigkeiten liege darin, daß die britische Kohlenindustrie krank sei. Mit Sicherheit könne angenommen werden, daß die Bergarbeiterschaft vom Gewerkschaftskongreß in seiner Gesamtheit unterstützt wird. Diese Unterstützung werbe wahrscheinlich in Gestalt von geldlichen Zuwendungen erfolgen, die den Bergarbeitern die Möglichkeit geben werden, solange durchzuhalten, bis schließlich die durch den Kohlenmangel ent standene fortschreitende Paralyse allmählich auch andere Indu striezweige zum Stillstand bringt. Wenn die Zechenbesitzer auf eine Spaltung unter den Bergarbeitern spekulieren, so täuschten sie sich. Das Blatt bemerkt weiter, es erwarte zwar, daß die Zechenbesitzer den Sieg davontragen, doch würde eine derartig große Niederlage der Arbeiterschaft aus industriellem Gebiete zwangsläufig zur Folge haben, daß aus politischem Gebiete die Arbeiterpartei die Mehrheit gewinnt und zur Macht kommt. Die „Times" schließt: Das Land werde von einer Katastrophe be droht. wie es sie in seiner Geschichte »och nie erlebt habe und von der es sich, wenn überhaupt, nur In einem Mensckenalter er holen werde. Allgemeiner Sergarbeilerausslan- am 1. August London, 21. Juli. Der Vollzugsausschuß des Bergarbeiter oerbandes hat gestern beschlossen, die Bergleute anzumeisen. am 31. Juli in den Streik zu treten. — Die Entschließung der Berg arbeiter, die als Tag des Streikbeginns den 31. Juli festsetzt, er klärt, es seien Vorkehrungen getroffen, daß die unumgänglich notwendige Zahl von Arbeitern zur Sicherung der Gruben und zur Fütterung der Grubenpferde bereit ständen. Der Vorstand des Bergarbeiterbundes will dem internationalen Bergarbeiter verband Vorschläge unterbreiten über die Lage im internationa len Bergbau, sowie hinsichtlich der Kohlenliefecung. Der Generalsekretär der Bergarbeiterveceinigung Cook glaubt, datz der tote Punkt in der englischen Kohlenkrije noch nicht überwunden sei. Es seien vorläufig kein« Aussichten auf ein« Besserung der Lage vorhanden. Bis 1. August sei»» rur noch 7 Tage. Die einzige Hoffnung beruhe daraus. ü>ß Ser Untersu» chungsausschuß vielleicht noch in letzter Stunde Mittel und Weg« findet, die Wiedereröffnung von Verhandlung,: . bedeuten könn ten. Die Bergbaubesitzer hätten sich bisher nicht bereit erklärt ihre Bedingungen zurückzunehmen Die Schwierigkeiten im deutschen Bergbau Dortmund, 21. Juli. Laut „Kölnischer Zeitung" wird die Verwaltung der Zeche „Erwin" bei Castrop, die zur Gelsenkirchener Bergwerks-A.-G. gehört, alle wenig ertrag reichen Flöze stillegen. Man rechnet damit, daß die Stil-- legung am 1. August erfolgen wird. Die Lohnbewegung bei der Reichsbahn Berlin, 24. Juli. Gestern abend beschlossen sämt liche Eisenbabnorganisattonen, die zu einer Be sprechung Über die Lohnfrage zusammengetreten waren, eine Eingabe an die deutsche Reichsbahngesellschast zu richten, in der eine weitere Hinauszögeruug einer BesoldunqSer- höhung als untragbar bezeichnet wird. Unter Bezugnahme aus die Besprechung mit den Spitzenorganijationeii ve>m Reichskanzler, in der die Neichsregierung eine BesoldungS- erhöhung ablehnte mit der Begründung, daß eine BSsv»- duiigserhöhung zu einer Tarissteigerung führen müsse, er klärte der Verband sich bereit, die gegenteilige Anstauung in einer dringend notwendigen Besprechung darzulegen. Sie ersuchen daher die deutsche Reichsbahngesellschast, den kürzesten Zeitpunkt zu bestimmen, an dem die Hauptverwal tung bereit sei, die Organisationen zu einer Aussprache ein- zniäden. Die Verhandlungen über den Abschluß eines neuev Lohntarifs sollen nun Mitte August stattfinden. Das englische Floilenbauprogramm London, 24. Jult. Im Unterhaus teilte gestern der Premierminister Baldwin mit, daß tm Oktober mit dem Rau von zwei Kreuzern, im Februar mit dem Bau zwe-er weiterer begonnen wird, und daß in den folgenden Jahren le drei neue Kreuzer hinzu gebaut werden sollen. Dies bedeutet für das gegenwärtige Finanziahr den Bau von vier Kreuzern und für das nächste Jahr den vvn drei Kreuzern. Die Regierung beschloß ferner, jährlich neun Zerstörer und sechs Unterseeboote einschließlich verschiedener Ergänzungsschiffe zu bauen. Dieser Bau soll in demFinanz- >ahr 1926/27 beginnen und während der gewöhnlichen Sitzungsperiode des Unterhauses fortgesetzt werden. Mit die sem Banprograiiim soll eine Vermehrung der Ausgaben der gesamten Voranschläge für die Scestreitkräfte nicht ver bunden sein. Diese Erklärung bedeutet den vollen Sieg der Admi ralität. Wie verlautet, war die Krise im Kabinett sehr vier ernster, als die Oeffentlichkeit geahnt hatte. heftig angegriffen hat, gestern die Frankreich erteilte Antwort gebilligt." — Weniger ungünstig urteilt „Journal des Debats" iiber Stresemanns Rede. Man merke, so schreibt das Blatt, so fort den Unterschied zwischen der französischen und der deutschen Auffassung in der Sicherheitsfrage. Französischerseits sei man der Ansicht, daß durch den Abschluß eines derartigen Vertrages allen Mächten ein Plus an Sicherheiten, aber keine Verminde rung bestehender Garantien gebracht werden müsse. In Berlin glaube man, daß die eingeleiteten Verhandlungen es den Deut schen gestatten müßten, eine Reihe von Vorteilen zu erzielen, um den Weg für eine Revision des Vertrages zu ebnen. WM W M LMll London, 24. Juli. Reuter erfährt, daß, wenn auch noch keine offizielle Mitteilung darüber erfolgt ist. der französische Finanz- minister Caillaux zur Regelung der Schuldenfrage nach London kommen werde. Es verlaute weiter, daß es nit den Be amten des britischen Schatzamtes erst dann konferieren werde, wenn die Grundfragen von den britischen und französischen Sach verständigen. die voraussichtlich bald Zusammentreffen iverden, ge klärt sind. Es wird Befriedigung darüber ausgrdrückl. daß die Verliandlnngen mit den Bereinigten Staaten und mit Großbritan nien anscheinend gleichzeitig vonstatten gehen sollen. Auf eine Anfrage im Unterhaus wurde vvn der Regierung mitgeteilt, daß Italien am 30. Juni 1925 189,5 Millionen Pfund Sterling an England zu zahlen hatte. D'e Rückzahlung müsse vertragsgemäß in Pfund erfolgen. Die aufgerussnen 8 Prozent Zinsen wären dem Kapital zugeschrieben worden. Die Verhandlungen mit Abd el Krim Paris, 21. Juli. Im Mittelpunkte des Interesses steht das im „Petit Parisicn" abgedruckte angebliche Friedensangebot Abd el Krnms. Das Blatt weigert sich, die politische Persönlichkeit zu nennen, von der es den Brief mit den Friedensbedingungen des Rifführers erhalten hat. Am Quai d'Orsey weist man dar auf hin, daß Abd el Krim im Besitze formaler französisch-spani scher Friedensvorschläge sei und daß sich eine gemischte spanisch- französische Kommission im Lause der letzten zwei Wachen schon zweimal nach Ajdir begeben habe und von Abd el Krim empfan gen worden sei. Diese Kommission stehe unter Führung Ecce- varictas. Ein Brief mit den Friedensvorschlägen sei bei der zweiten Reise nach Ajdir bei Abd el Krim zuriickgelassen wor den. Ejne Antwort sei bis zur Stunde auf dem vereinbarten Wege noch nicht elngctrosfcn. Havas meldet aus Fez: Teile der marokkanischen Division konzentrierten sich in der Gegend von Taza. Die aus verschiede nen Frontabschnitten heute vormittag elngetrofsenen Nachrichten bestätigen, daß in der allgemeinen Lage eine Entspannung einge treten ist. Marschall PetaIn Hube, wie eine weitere Meldung aus Fez besagt. Rabat verlassen, um sich nach dem Frontabschnitt von Uezzan zu begeben, wo er mit dem aus Fez eintreffenoen Oberkommandierenden der Marokkotruppen General Naulin Zu sammentreffen werde. Madrid, 24. Jult. Nach Meldungen aus Tanger wur den die Franzosen, obwohl sie neue Reserven ansetzten, unter schweren Kämvfen gezwungen, die Stellunaen vor Fez zu räumen. Auch bet Ain-Mediuna und Ain-Matonet wurden die französischen Truvpen trotz des Einsatzes von 4o Bombenfsiegern geschlagen. Peking» 24. Jult. Major Morgan Palmer, ein Ameri kaner aus Chikago, der in der nördlichen Mandschurei im Interesse der Flüchtlinge aus den Hungernotbezirken eme Form betreibt, wurde am letzten Montag von Räubern über fallen. Die Einwohner der Farm verteidigten sich. Im Lause des Gefechts wurde Palmer getötet und der Augenarzt Dr. Howald vom Nockefeller-Jnstttut in Peking gefangen ge nommen. Die anderen Ausländer entkamen. Der amerika- niiche Konsul tu Eharbin begab sich zu Tschangtsolln und forderte ihn auf, die Freilassung des Arztes zu bewirken. Der Vertreter der Bereinigten Staaten in Peking hat bei der chinesischen Regierung ernste Vorstellungen über di« Ermor dung des amerikanischen Major« Palmer erhoben. Die ameri kanische Regicruna steht in dem Mord« ei-neu äußerst ernsten Vorfall und verlangt sofortige Bestrafung der Mörder und ein« Sühncleistung an die Washingtoner Negierung. Bon China wird außerdem der Unterhalt der Familie des Ermordeten verlangt Der chinesische Gesandte in Washington stattete den amen ko nische» Regierungsstellen sofort einen Besuch ab und ücherte strengste Untersuchung des Vorfalles zu. Die wirlschafllichen Schäden der Chinawirren Paris, 21. Jult. Eine Schanghaier Meldung der „Ehikago Tribüne" besagt: Man schätzt h:ute den Schaden, den die Engländer infolge des Streiks und des Boy- wtts in den letzten sechs Wochen erlitten haben, aus 25 Mil lionen Dollar, und zwar sind davon hauptsächlich die Schut- sährtsgesellschaften und die Baumwollspinnereien betrossen worden. Der Schaden, den die Japaner erlitten haben, kommt dem der Engländer gleich, und der der Chinesen wird auf 50 Millionen Dollar geschätzt, so daß also >m ganzen für 100 Millionen Dollar Schaden entstanden ist. Die amerikanische Handelskammer m China hat einen Be rich, über die Lage nach Washington gekabelt, in dem die Notwendigkeit der Zusammenarbeit der amerikanischen Re gierung mit den anderen Mächten und eine strenge Ueber- wachung Chinas betont wird, da sonst die kulturellen, finan ziellen und wirtschaftlichen Interessen der Mächte gefährdet seien. Die Pekinger Blätter teilen mit, das General Feng an die chinesische Regierung ein Telegramm wegen der Zollkonferenz gesandt habe. Er erinnert daran, daß China vollständige Autonomie hinsichtlich der Tarife ge nießen müsse und erklärt, er sei gegen den Grundsatz der Gleichberechtigung der Nationen, ebenso dagegen, daß die fremden Mächte die chinesischen Zollgrenzen sestsetzen. Neue „Afsenprozesse" in Amerika? Neiihork, 24. Juli. Im Staate Washington haben verschiedene Lehrer dieselben Lehren, wie der verurteilte Scopeü verbreitet. Es wird damit gerechnet, daß auch hier wie in» Staate Tennessee ein großer „Affen-Prozetz" statt- sindcn wird. Es sind jedoch Bestrebungen im Gange, die verhindern wollen, datz es zu diesem Prozess kommt. Die Angelegenheit beschästigt jetzt auch die politischen Kreise und es steht heute fest, das; der Kongreß in Washington sich nn Herbst mit den Dingen eingehend beschäftigen wird. Der Kongreß sott vor allem untersuchen, ob eine Versas- nmgsänderung notwendig sei, die die Verbreitung der von Scopcs ausgestellten Irrlehren verbietet. Von einflußreichen Kreisen wird verlangt, daß durch Gesetz bestimmt werde, das nichts gelehrt werden dürfe, was den in der Bibel nieder- gelegten Anschauungen zuwiderlaufe. ZM MM» Kurdeneinbruch in Sowjetkaukasien. Eine größere Kunden- bande vom Stamm Dschelal, der auf persischem Gebiet lebt, ist bei Nachitschiwon in das Sowjetgebiet eingefallen. 40 Bauernhof» wurden geplündert. Das Frauenwahlrecht in Belgien. Die belgische Kammer har tu ihrer Donnerstagssitzung die Provinzialwahl^n aus den Monat September verschoben. Iu einer sehr stürmischen Sit zung, in der Vandervelte, Poullet und Caspar das Wort er griffen, warfen die Katholiken den Sozialisten vor, sie hätt n ihr Versprechen, für das Frauenstimmrecht einzuireten, nicht ge halten. Am Freitag wird sich die Kammer mi! dem Frauenstimm recht beschäftigen. , , Deutsche« Handelsvertrag mit Irland. Die „Deutsche Tageszeitung" meldet, näch Ratifizierung des deutsch-eng« lochen Handelsvertrages werden Handelsvertragsverhand lungen zwischen der deutschen Regierung und der Regierung des irischen Freistaates über einen deutsch-irischen Handels vertrag ausgenommen. Zu diesen Verhandlungen sind um fangreiche Vorarbeiten geleistet worden, so datz die bevor stehenden amtlichen Besprechungen einen raschen, günstigen Abschluß erwarten lassen. Wrllerberichl -er Dresdner WeNenoarl» Wetterausstchten für den 24. Juli abds. bis 28. Juli abds.r Bewölkung stark veränderlich, zeitweise Regen, mäßig warn^ schwache bis mäßige Luftbewegung verschiedener Richtung.
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